DE10044973A1 - Getriebe zur Umsetzung einer gleichförmigen Rotation in die ungleichförmige Rotation der Antriebsachsen eines Gelenkachsensystems - Google Patents
Getriebe zur Umsetzung einer gleichförmigen Rotation in die ungleichförmige Rotation der Antriebsachsen eines GelenkachsensystemsInfo
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Abstract
Bisherige Getriebe zum Antrieb eines Gelenkachsensystems sind meist aufwendig und mathematisch nicht exakt, was zu Verlusten und Verschleiß führt. Mit dem neuen Getriebe können die zwei Antriebsachsen eines Gelenkachsensystems gleichzeitig und mathematisch exakt angetrieben werden. Weiterhin ist die Ausführung auf wenige Getriebeelemente reduziert und damit kostengünstig. DOLLAR A Die Getriebevorrichtung besteht aus je einem Kardangelenk auf einer Antriebsachse. Die Achse des ersten Kardanelementes steht senkrecht zur Achse des ersten Gliedes des Gelenkachsensystems. Die beiden Kardangelenke sind über übliche Getriebeelemente (z. B. Kegelräder und eine starre Achse) miteinander verbunden. Dort kann ein gleichförmig rotierender Motor angreifen (Abb. 3). DOLLAR A Mit diesem Getriebe kann ein Gelenkachsensystem effektiv angetrieben werden, was den industriellen Einsatz wesentlich erleichtert (z. B. Mischtechnik, Oloid-Gewässersanierung, Unterwasserantrieb).
Description
Ein wesentlicher Bestandteil um ein Gelenkachsensystem (oder inversionskinematisches
Element) mit orthogonalen Achsen (Abb. 1)) anzutreiben, ist eine getriebeartige Vorrichtung,
um von einer gleichförmigen Rotation zu der ungleichförmigen Rotation der Antriebsachsen
eines Gelenkachsensystems zu gelangen. Weiterhin sollten die beiden Antriebsachsen
gleichzeitig exakt im richtigen Verhältnis zueinander angetrieben werden. Der Antrieb nur
einer Achse ist wegen der dann auftretenden Verspannungen in der Mechanik nicht geeignet.
Diese Problemstellung tritt z. B. bei den Systemen auf, die nach den Ideen von Paul Schatz
("Rhythmusforschung und Technik", Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart, 1975) zum Einsatz
kommen. Dabei handelt es sich im wesentlichen um dreigliedrige Gelenkachsensysteme.
Bisherige Lösungen waren meist aufwendig und mathematisch nicht exakt, was mit hohen
Kosten verbunden war und zu Verlusten und Verschleiß geführt hat.
Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine
mathematisch exakte, kostengünstige Getriebevorrichtung zu entwickeln, die ein
Gelenkachsensystem (oder inversionskinematisches System) mit einem gleichförmig
rotierenden Motor an beiden Achsen gleichzeitig im richtigen Verhältnis antreiben kann.
Im Patentanspruch 1 wird ein (meist unerwünschter) Effekt von Kardangelenken genutzt, der
sog. Kardanfehler. Durch die richtige Wahl des Kardanwinkels erreicht man, daß die vom
Gelenkachsensystem erzwungene, ungleichförmige Rotation der Antriebsachsen in eine
gleichförmige Rotation umgesetzt wird.
Weiterhin ist die richtige Stellung der Kardankreuze zueinander und zu den Achsen des
Gelenksystems einzustellen (s. u.). Damit ist eine direkte, gleichförmig rotierende Verbindung
über übliche Getriebeelemente (Achsen, Zahn-/Kegelzahnräder etc.) zwischen den beiden
treibenden Achsen möglich (Abb. 2). Dieses Verbindungselement kann von gleichförmig
rotierenden Motoren angetrieben werden.
Das Verhältnis von treibender Achse zu angetriebener Achse von Kardangelenken folgt der
Gleichung:
tanψ = tanϕ.cosα α: Anstellwinkel Gl. 1.1.
Das Winkelverhältnis der beiden Antriebsachsen eines Gelenkachsensystems mit drei
Achsen (z. B. nach Paul Schatz) folgt der Gleichung:
tanψ.tanϕ = 2 Gl. 2.1,
bzw. der Gleichung:
tanψ.tanϕ = 1/2 Gl. 2.2.
Gl. 2.1 und 2.2 sind mathematisch und technisch gleichbedeutend.
Über die Beziehung tanψ = - 1/tan(ϕ + 90) läßt sich Gl. 2.2 analog zur Kardangleichung
umstellen:
tanψ = tan(ϕ + 90).(- cosα) Gl. 1.2.
Vergleicht man Gl. 1.2 mit 2.2, so sieht man, daß, wenn die Verbindung zwischen den beiden
Antriebsachsen des dreigliedrigen Gelenkachsensysteme über Kardangelenke erfolgt, der
Gesamt-Kardanwinkel 120° betragen muß (für - cosα = 1/2) und eine Phasenverschiebung von
90° stattfinden muß.
Dies läßt sich über je ein Kardangelenk pro Antriebsachse mit 45° realisieren und eine
Verdrehung des einen Kardankreuzes gegenüber dem anderen um 90° (Abb. 2).
Dies folgt aus:
tanψ = tanϕ.cosα Gl. 1.3,
cosα = 1/2, und es folgt α = 45°.
Weiterhin muß die Kardanachse des ersten Kardanelementes othogonal zur anschließenden
Achse des Gelenkachsensystems stehen. Beim dreigliedrigen Gelenkachsensystem ergibt
sich dann von selbst, daß die ersten Kardanachsen jeweils 90° zueinander verdreht sind.
Für mehrgliedrige Gelenkachsensysteme ändern sich die Kardanwinkel je nach dem
Verhältnis der Drehwinkel der Antriebsachsen zueinander.
Eine weitere Ausgestaltung ist in Patentanspruch 2 beschrieben. Dabei werden mehrere
Kardangelenke mit entsprechendem Anstellwinkel an je eine der Antriebsachsen des
Gelenkachsensystems angebracht und mit entsprechenden Getriebeelementen verbunden.
Denn analog gilt:
tanψ = tanϕ.cosxα Gl. 1.3,
cosxα = 1/2, und es folgt α.
Dies hat den Nutzen, daß die Kräfte am Kardangelenk verringert werden und dieses kleiner
dimensioniert werden kann.
Durch diese mechanisch einfache aber mathematisch exakte Vorrichtung läßt sich ein
Gelenkachsensystem über einen handelsüblichen, gleichförmig rotierenden Motor antreiben.
Durch die direkte, mechanische Verbindung der beiden Antriebsachsen können beide
Antriebsachsen synchron und mit symmetrischer Kraftverteilung angetrieben werden. Da die
Ausführung auf wenige, handelsübliche Getriebeelemente reduziert ist, kann das Getriebe
auch kostengünstig hergestellt werden.
Einsatzgebiete sind u. a. Misch- und Rührtechnik, Oloid-Gewässersanierung,
Unterwasserantrieb.
Ein Ausführungsbeispiel zeigt Abb. 3 und Abb. 4.
Abb. 3 basiert auf Patentanspruch 1.
Auf jeder der Antriebsachsen ist ein Kardangelenk mit 45° montiert. Die Achse des ersten
Kardangelenkelementes steht 90° zur ersten Achse des Gelenkachsensystems. Die
Kardangelenke stehen wiederum 90° zueinander (was sich dann bei einem dreigliedrigen
Gelenkachsensystem automatisch ergibt). Die beiden Kardangelenke werden durch eine
starre Achse über Kegelzahnräder verbunden. Diese Achse rotiert gleichförmig und wird
über ein weiteres Kegelzahnrad vom Motor angetrieben.
In Abb. 4 ist eine konkrete Anwendung dargestellt. Das mittlere Glied eines
Gelenkachsensystems wird durch eine Mischtrommel ersetzt (Stand der Technik).
Claims (2)
1. Getriebevorrichtung zur Umsetzung einer gleichförmigen Rotation in die
ungleichförmige Rotation der Antriebsachsen eines Gelenkachsensystems oder
inversionskinematischen Elementes,
gekennzeichnet dadurch, daß:
pro Antriebsachse ein Kardangelenk mit einem Anstellwinkel von 45° montiert ist,
die jeweils erste Kardanachse dieser Kardangelenke um 90° zu den jeweiligen Drehachsen des Gelenksystems stehen,
die beiden treibenden Achsen der Kardangelenke 1 : 1 durch geläufige Getriebeelemente verbunden sind,
an einem der gleichförmig rotierenden Getriebeelemente eine gleichförmig rotierende, treibende Achse angreift.
pro Antriebsachse ein Kardangelenk mit einem Anstellwinkel von 45° montiert ist,
die jeweils erste Kardanachse dieser Kardangelenke um 90° zu den jeweiligen Drehachsen des Gelenksystems stehen,
die beiden treibenden Achsen der Kardangelenke 1 : 1 durch geläufige Getriebeelemente verbunden sind,
an einem der gleichförmig rotierenden Getriebeelemente eine gleichförmig rotierende, treibende Achse angreift.
2. Vorrichtung wie in Patentanspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
daß der Anstellwinkel von 45° der Kardangelenke durch mehrere Kardangelenke in Folge
mit entsprechenden Winkeln realisiert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10044973A DE10044973A1 (de) | 2000-09-11 | 2000-09-11 | Getriebe zur Umsetzung einer gleichförmigen Rotation in die ungleichförmige Rotation der Antriebsachsen eines Gelenkachsensystems |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE10044973A DE10044973A1 (de) | 2000-09-11 | 2000-09-11 | Getriebe zur Umsetzung einer gleichförmigen Rotation in die ungleichförmige Rotation der Antriebsachsen eines Gelenkachsensystems |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=7655871
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE10044973A Withdrawn DE10044973A1 (de) | 2000-09-11 | 2000-09-11 | Getriebe zur Umsetzung einer gleichförmigen Rotation in die ungleichförmige Rotation der Antriebsachsen eines Gelenkachsensystems |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10044973A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004018247B3 (de) * | 2004-04-15 | 2005-09-15 | Conradt, Oliver, Dr. | Vorrichtung zur Bewegungsumwandlung, An- und Abtrieb von sechsgliedrigen Gelenkringen |
DE102016207807A1 (de) | 2015-05-05 | 2016-11-10 | Technische Universität Dresden | Vorrichtung zur Realisierung einer räumlichen Öffnungsbewegung und Verfahren zur Auslegung der Vorrichtung |
-
2000
- 2000-09-11 DE DE10044973A patent/DE10044973A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004018247B3 (de) * | 2004-04-15 | 2005-09-15 | Conradt, Oliver, Dr. | Vorrichtung zur Bewegungsumwandlung, An- und Abtrieb von sechsgliedrigen Gelenkringen |
DE102016207807A1 (de) | 2015-05-05 | 2016-11-10 | Technische Universität Dresden | Vorrichtung zur Realisierung einer räumlichen Öffnungsbewegung und Verfahren zur Auslegung der Vorrichtung |
DE102016207807B4 (de) * | 2015-05-05 | 2017-06-29 | Technische Universität Dresden | Vorrichtung zur Realisierung einer räumlichen Öffnungsbewegung und Verfahren zur Auslegung der Vorrichtung |
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