DE10044369C2 - Schnellwechselhaltersystem für Werkzeuge auf Walzen - Google Patents
Schnellwechselhaltersystem für Werkzeuge auf WalzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schnellwechselhaltersystem für
Werkzeuge, insbesondere für Rundschaftmeißel, auf Fräswalzen für den
Straßen- und Wegebau, mit einem Wechselhalter mit einer Aufnahme für
das Werkzeug und einer auf der Walze aufgeschweißten Box, wobei an
dem Wechselhalter oder in der Box ein bis drei Keil(e) und in der
Box bzw. dem Wechselhalter eine bis drei Aufnahme(n) für den bzw. die
Keil(e) ausgebildet und der Wechselhalter und die Box durch eine
mit ihrem Kopf auf der Box abgestützte Schraube in gegenseitigem
Keileingriff gehalten sind.
Aus US 4,275,929 ist ein vergleichbares Wechselhaltersystem
bekannt, bei dem sich die Gewindebohrung für die Schraube in der Box
befindet und zwar entweder an der Vorderseite, wo auch der Meißel
kopf vorsteht und daher der Schraubenkopf und das Schraubengewinde
einem starken Verschleiß durch das abgefräste Material ausgesetzt
sind, oder im hinteren Teil, wo wegen des Spiels der Bohrung im
Wechselhalter bzw. in dem ihm zugeordneten Keilelement der Wechsel
halter in der Box schnell auswackelt, insbesondere deshalb, weil
die beim Fräsen entstehenden Reaktionskräfte eine Kraftkomponente
haben, die dem Keileingriff entgegengerichtet ist und zu einem
schnellen Verschleiß der Schraubverbindung führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schnellwechsel
haltersystem für Meißel zu schaffen, das sich durch geringe Verschleiß
raten des Meißelhalters und der Halterbox, Kompaktheit und geringe
Bauhöhe auszeichnet. Insbesondere soll der zum Einsetzen der Wechsel
halter in die Boxen erforderliche Boxenabstand verringert werden,
so daß auch Walzen mit geringerem Kerndurchmesser (15 bis 30 cm)
dichter mit Werkzeugen bestückt werden können.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Schnellwechsel
haltersystem erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an dem Wechselhalter
in seinem mittleren Bereich eine nach unten gezogene Anformung mit
einer Gewindebohrung zum Einschrauben der Schraube ausgebildet ist
und die Box vorderseitig eine Wand zum Abschluß eines Hohlraums hat.
Bei dem erfindungsgemäßen System erfolgt das Einsetzen des Wechsel
halters in seine Box zunächst in radialer Richtung und dann in
tangentialer Richtung (in Bezug auf die Walze), wodurch eine gerin
gere Bewegungsfreiheit in tangentialer Richtung benötigt wird. Die
Anformung nur im mittleren Bereich und somit durch die Boxwand vor
dem vorderseitig aufprallenden abgefrästen Material geschützt, gewähr
leistet den geringeren Verschleiß der Schraubverbindung.
Nach der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schnellwechselhaltersystems sind auf dem Wechselhalter zwei zu
seiner Mittelebene symmetrische Keile ausgebildet und enthält die
Box zwei mit den Keilen zusammenwirkende Keilaufnahmen. Durch die
Anordnung von je einer Keilverbindung auf beiden Seiten wird eine
stabile Verbindung zwischen dem Wechselhalter und der Box erreicht.
Außerdem ergibt sich eine geringe Bauhöhe und damit mechanische
Stabilität, weil die Keilverbindungen nicht zwangsläufig die Bau
höhe vergrößern müssen, sondern auch beiderseits neben der Schraube
angeordnet sein können. Zweckmäßigerweise verläuft eine der beiden
Keilflächen jeder Keilverbindung parallel zur Schraubenachse.
Die Schraubenachse bildet vorzugsweise mit der in der Boxmitte
an der Walze tangential anliegenden Ebene einen Winkel in dem
Bereich von 0 bis 30°, insbesondere einen Winkel von 0 bis 10°.
Insbesondere verläuft die Schraubenachse parallel zu der Tangentialebene
in dem Raum zwischen den Keilführungen und den Auflageflächen
der Box an der Walzenoberfläche. Hierdurch resultiert ein kompaktes
Aggregat mit vergleichsweise geringer Bauhöhe und guter mechanischer
Stabilität, wodurch auch der Verschleiß reduziert wird.
Bei der Ausführungsform für die bevorzugte Anwendung des
erfindungsgemäßen Systems hat der Wechselhalter eine Aufnahme für
den Schaft eines Rundschaftmeißels und bildet die Achse der Schraube
mit der Achse des in die Aufnahme eingesetzten Meißels einen Winkel
in dem Bereich von 35 bis 50°, vorzugsweise 39 bis 46°. Besonders
bevorzugte Winkel sind 40° und 45°. Die Aufnahme für den Meißelschaft
ist im allgemeinen eine zylindrische Bohrung mit der genannten Nei
gung. Dabei ist die Schaftlänge im allgemeinen größer als die Länge
der Bohrung, so daß das hintere Ende des Schaftes ein kleines Stück
aus der Bohrung vorsteht. Die erlaubt eine zusätzliche Verankerung
des Meißels in dem Wechselhalter, die weiter unten näher diskutiert
wird.
Nach der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Systems bildet die Achse des in die Aufnahme des Wechselhalters
eingesetzten Meißels mit der Mittelebene des Wechselhalters einen
Winkel in dem Bereich von 0,5 bis 5°, vorzugsweise von etwa 3°.
Dadurch wird erreicht, daß der Meißel beim Auftreffen auf das abzu
fräsende Material ein Drehmoment erfährt, und sich in der Aufnahme
dreht, wodurch ein gleichmäßiger Verschleiß des Meißelkopfes er
reicht wird. Die Meißelachse kann nach der einen oder der anderen
Seite aus der Mittelebene ausgelenkt sein.
Auf dem hinteren Teil der Box ist vorzugsweise ein Widerlager
zur Abstützung eines Werkzeugs zum Austreiben des Rundschaftmeißels
aus dem Wechselhalter ausgebildet. Da der Meißel relativ häufig ge
wechselt werden muß, soll sein Aus- und Einbau schnell und einfach
möglich sein. Man bedient sich hierzu eines speziellen Austreiber
werkzeugs, durch das mit Hilfe eines Hammers Schläge auf das hintere
Ende des Meißelschaftes geführt werden können. Hierzu muß das Aus
treiberwerkzeug auf dem Widerlager abgestützt werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
der Kopf des Wechselhalters für das Anschrauben eines Werkzeugs ein
gerichtet ist. Dieser Wechselhalter kann durch Anschrauben eines
spezifischen Werkzeugs für die jeweils vorzunehmende Zerkleinerungs
arbeit angepaßt werden.
Das erfindungsgemäße System wird nachfolgend an Hand der
Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 die Seitenansicht einer Ausführungsform des Systems aus
Wechselhalter und Box mit einem eingesetzten Rundschaftmeißel,
teilweise im Schnitt,
Fig. 2 die Ansicht des in Fig. 1 gezeigten Aggregats ohne
den Meißel in Richtung des Pfeils Y gesehen und
Fig. 3 die Ansicht des in Fig. 1 gezeigten Aggregats ohne
den Meißel in Richtung des Pfeils Z gesehen.
Nach den Fig. 1 bis 3 besteht das erfindungsgemäße Schnell
wechselhaltersystem für den Rundschaftmeißel 1 im wesentlichen aus
einer auf die Walze 2 aufgeschweißten Box 3, einem mit der Box 3 in
der nachfolgend beschriebenen Weise lösbar verbundenen Wechselhalter 4
und einer Spannschraube 5. Der Wechselhalter 4 enthält eine als zylin
drische Bohrung ausgebildete Aufnahme 6 für den Schaft 16 des Rund
schaftmeißels 1. Der Meißel 1 ist in der Aufnahme 6 mit. Hilfe einer
Federhülse lösbar gehalten, die in Fig. 1 nicht dargestellt ist.
Der Durchmesser des Meißelkopfes 7 ist an seiner Basis genügend groß, um
um die verschleißgefährdete Auflagefläche 8 des Meißelhalters zu
überdecken.
Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, hat der Wechselhalter
4 auf beiden Seiten zur Mittelebene 9 symmetrische, keilförmige
Anformungen 10, die in entsprechend keilförmige Ausnehmungen 11 in
den Flügeln der Box 3 eingreifen.
Der Wechselhalter 4 hat im mittleren Bereich eine Anformung 12'
mit einer Gewindebohrung 12 a, in welche die Spannschraube 5 ein
schraubbar ist, um den Wechselhalter 4 mit seinen Keilen 10 in
der Box 3 zu verkeilen. Um das Zusetzen des bei dieser Ausführungs
form gebildeten Hohlraums 3' mit Bitumen, Schmutz und dergl. zu
vermeiden, hat die Box vorderseitig eine Wand 3 e. Der Wechselhalter
4 wird bei dieser Ausführungsform von oben in die Box eingesetzt
(Richtung des Pfeils X) und dann in Richtung des Pfeils Y in die
Keilverbindung eingeschoben. Die Keilaufnahmen sind hierbei so kurz,
daß das Einsetzen des Wechselhalters von oben möglich ist, bevor
die Keile 10 in ihre Aufnahmen eintreten.
Die Box 3 ist dagegen hinten im mittleren Bereich
nach unten gezogen und mit einer Durchgangsbohrung 3 a mit einer Sen
kung 3 b versehen. Durch die in die Gewindebohrung 12 a eingeschraubte,
mit ihrem Kopf 5 a in der Senkung 3 b abgestützte Spannschraube 5 wird
der Wechselhalter 4 mit seinen Keilen 10 in die Keilausnehmungen 11
gezogen. Dadurch ergibt sich zwischen dem Wechselhalter 4 und der
Box 3 eine verschleißarme Verbindung bei kompaktem Aufbau des Aggre
gats. Die Spannschraube 5 liegt parallel zur Tangentialebene 13,
an der Oberfläche der Walze 2 in der Mitte C der Box 3,
wodurch sich die im Vergleich zu dem bekannten Wechselhaltersystem
geringe Bauhöhe (Abstand A-B der Meißelspitze von der Walzenkern
oberfläche) ergibt. Anders als bei dem bekannten Wechselhaltersystem
bedarf es zum An- und Abbau des Wechselhalters 4 keines Spezialwerk
zeugs. Nach dem Lösen der Spannschraube 5 aus dem Gewinde 12 a kann
der Wechselhalter 4 auch bei starker Verschmutzung durch leichte
Hammerschläge gegen den Rücken 4 a aus der Keilverbindung 10, 11 gelöst
werden. Umgekehrt kann der Wechselhalter 4 durch leichte Hammerschläge
gegen die Vorderseite 4 b wieder verkeilt werden. Dabei kann eine in
den Keilaufnahmen evtl. vorhandene Verschmutzung durch die Querbohrun
gen 14 nach außen weggedrückt werden. Ein verschlissener Wechsel
halter 4 kann daher mühelos auf der Baustelle ausgetauscht werden.
Zum Austausch eines verschlissenen Meißels 1 bedient man sich
eines Werkzeugs 15. An der Rückseite der Box 3 befindet sich im
mittleren Bereich etwa auf Höhe der unteren Mündung der Aufnahme 6
ein Widerlager 3 c, auf dem das Werkzeug zum Austreiben des Meißels 1
wie in Fig. 1 dargestellt abgestützt werden kann. Durch leichte
Hammerschläge auf das dem Meißelschaftboden anliegende Austreiber
werkzeug 15 kann dann der Meißel 1 mühelos aus der Aufnahme 6 ausge
trieben und ersetzt werden. Die Box 3 ist auf beiden Seiten der Mittel
ebene 9 mit je einer Kufe 3 d versehen. Die Anschweißung der Box 3
an die Walze 2 erfolgt längs dieser Kufen 3 d.
Während bei den dargestellten Ausführungsformen zwei Keilverbin
dungen vorgesehen sind, bei denen die Flächen 10 b und 10 c die Keil
flächen bilden, kann bei einer anderen Ausführungsform nur eine Keil
verbindung vorgesehen sein. Hierbei verlaufen z. B. die beiden Flä
chen 10 a keilförmig zueinander. Die Aufnahmen 11 haben dann entspre
chend keilförmige Flächen 11 a, wobei die Keilflächen 11 a den gleichen
Keilwinkel bilden wie die Flächen 10 a. Die Flächen 10 b und 10 c
können bei dieser Ausführungsform parallel zueinander verlaufen, vergl.
Fig. 2.
Claims (7)
1. Schnellwechselhaltersystem für Werkzeuge, insbesondere für
Rundschaftmeißel, auf Fräswalzen für den Straßen- und Wegebau, mit
einem Wechselhalter (4) mit einer Aufnahme (6) für das Werkzeug (16)
und einer auf der Walze (2) aufgeschweißten Box (3), wobei an dem
Wechselhalter (4) oder in der Box (3) ein bis drei Keil(e) (10) und
in der Box (3) bzw. dem Wechselhalter (4) eine bis drei Aufnahme(n)
(11) für den bzw. die Keil(e) (10) ausgebildet und der Wechselhalter
(4) und die Box (3) durch eine mit ihrem Kopf (5 a) auf der Box (3)
abgestützte Schraube (5) in gegenseitigem Keileingriff gehalten
sind,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Wechselhalter (4) in
seinem mittleren Bereich eine nach unten gezogene Anformung (12')
mit einer Gewindebohrung (12 a) zum Einschrauben der Schraube (5)
ausgebildet ist und die Box (3) vorderseitig eine Wand (3 e) zum
Abschluß eines Hohlraums (3') hat.
2. Schnellwechselhaltersystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf dem Wechselhalter (4) zwei zu seiner Mittelebene (9)
symmetrische Keile (10) ausgebildet sind und die Box (3) zwei mit
den Keilen (10) zusammenwirkende Aufnahmen (11) enthält.
3. Schnellwechselhaltersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Achse (19) der Schraube (5) mit der in der
Boxmitte (C) an der Walze (2) tangential anliegenden Ebene (13)
einen Winkel in dem Bereich von 0 bis 30° bildet.
4. Schnellwechselhaltersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wechselhalter (4) eine Aufnahme (6)
für den Schaft eines Rundschaftmeißels (1) hat und die Achse (19)
der Schraube (5) mit der Achse (20) des in die Aufnahme (6) einge
setzten Meißels (1) einen Winkel in dem Bereich von 35 bis 50°,
vorzugsweise 39 bis 46° bildet.
5. Schnellwechselhaltersystem nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Achse (20) des in die Aufnahme (6) eingesetzten
Meißels mit der Mittelebene (9) des Wechselhalters (4) einen Winkel
in dem Bereich von 0,5 bis 5°, vorzugsweise etwa 3° bildet.
6. Schnellwechselhaltersystem nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß auf dem hinteren Teil der Box (3) ein Wider
lager (3 c) zur Abstützung eines Werkzeugs (15) zum Austreiben des
Meißels (1) aus der Aufnahme (6) des Wechselhalters (4) ausgebildet
ist.
7. Schnellwechselhaltersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kopf des Wechselhalters (4) für
das Anschrauben eines Werkzeugs (28, 29) eingerichtet ist.
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