DE10041342A1 - Vakzine gegen Krebserkrankungen - Google Patents

Vakzine gegen Krebserkrankungen

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Abstract

Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung einer Vakzine gegen Krebserkrankungen sowie die Vakzine selbst zur Verfügung. In diesem Verfahren werden zunächst unter Verwendung eines oder mehrerer Antikörper, die gegen ein oder mehrere speziell von den Tumorzellen exprimierte Antigene spezifisch wirksam sind, aus einer Phagen-Peptid-Bibliothek ein oder mehrere Mimotope dieser Antigene ausgewählt. Um die Vakzine zu erhalten, werden diese Mimotope in Form ihrer Mono-, Di-, Tri- oder Oligomere ein- oder mehrfach mit einem makromolekularen Träger konjugiert. Die erfindungsgemäß hergestellten Vakzine führen bei Verabreichung zu einer humoralen Immunantwort und damit zur Entstehung einer aktiven Immunität als Folge der Vakzinierung.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Vakzine gegen Krebserkrankungen, sowie diese Vakzine selbst.
In den letzten Jahren ist in den westlichen Industrienationen ein stetiges Anwachsen der Krebserkrankungen festzustellen. Beispielsweise erkranken in der Bundesrepublik Deutschland jährlich schätzungsweise 23.000 Männer und 29.000 Frauen an Krebs des Dickdarms und Mastdarms, wobei das Erkrankungsrisiko mit dem Lebensalter allmählich ansteigt. Maligne Lymphome machen ca. 5% aller Krebsfälle aus, wobei in Deutschland jährlich etwa 9.000 Menschen an Non-Hodgkin-Lymphomen erkranken - bei steigender Tendenz. Von Brustkrebs sind sogar etwa 10% aller Frauen in den westlichen Industrienationen betroffen.
Bisher bekannte Verfahren zur Therapie von Krebserkrankungen zielen vor allen Dingen auf eine frühe Erkennung der Erkrankung und auf operative Methoden bzw. eine möglichst selektive Abtötung der Tumorzellen ab. Diese Verfahren weisen die Nachteile auf, daß eine wirkungsvolle Prophylaxe gegen die Entstehung der Krebserkrankung nicht möglich ist und daß die Behandlung zum Beispiel durch Chemotherapie mit ganz erheblichen Nebenwirkungen für den Patienten verbunden ist.
Demgemäß ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vakzine gegen Krebserkrankungen zur Verfügung zu stellen, mit Hilfe derer es möglich ist, Krebserkrankungen wirksam vorzubeugen und somit das Risiko einer solchen Erkrankung deutlich zu verringern.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß eine solche Vakzine durch ein Verfahren erhalten werden kann, das Antikörper ausnutzt, die gegen ein von den Tumorzellen gebildetes Antigen wirksam sind, um Mimotope dieses Antigens zu erhalten, mit Hilfe derer eine körpereigene Immunantwort stimuliert werden kann.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer Vakzine gegen Krebserkrankungen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß zunächst unter Verwendung eines oder mehrerer körpereigener oder synthetischer Antikörper, die gegen ein oder mehrere speziell von den Tumorzellen exprimierte Antigene spezifisch wirksam sind, aus einer Phagen-Peptid-Bibliothek ein oder mehrere Mimotope dieser Antigene ausgewählt werden und diese Mimotope dann mit einem makromolekularen Träger konjugiert werden.
Weiter ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung eine Vakzine gegen Krebserkrankungen, die nach diesem Verfahren herstellbar ist.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden Vakzine gegen Krebserkrankungen erhalten, selbst wenn die Natur bzw. Struktur des entsprechenden Antigens nicht oder nicht im Detail bekannt ist.
Darüber hinaus sind die erhaltenen Vakzine phagenfrei und somit auch von daher bestens für eine Impfung im Humansystem geeignet. Damit ist durch die Vakzine insbesondere auch eine Prophylaxe gegen Krebserkrankungen möglich, d. h. die erfindungsgemäße Vakzine ist in der Lage, durch aktive Immunisierung vor einer potentiellen Krebserkrankung zu schützen, sie also erst gar nicht aufkommen zu lassen. Die Vakzine kann allerdings auch zur Therapie einer bereits bestehenden Krebserkrankung eingesetzt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden im erfindungsgemäßen Verfahren Antikörper eingesetzt, die sich bereits als solche in klinischen Tests gegen Krebserkrankungen wirksam erwiesen haben. Dadurch wird bei Verabreichung der Vakzine die Bildung körpereigener Antikörper gegen solche Antigene der Krebszellen induziert, gegen die auch die klinisch erprobten Antikörper wirksam sind. Damit wird die Wirksamkeit der Vakzine erhöht.
Die Konjugation der im erfindungsgemäßen Verfahren gewonnenen Mimotope an den makromolekularen Träger kann auf beliebige Weise erfolgen, beispielsweise auf gentechnologischem oder chemischem Weg, bei dem die Mimotope mit Hilfe einer chemischen Reaktion an den Träger gebunden werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Mimotope auf gentechnologischem Weg mit dem Träger konjugiert, d. h. die Vakzine wird so hergestellt, daß eine für die Vakzine codierende DNA- oder RNA- Sequenz in ein Expressionssystem eingebaut wird, so daß die gesamte Vakzine, d. h. der Träger mit den daran gebundenen Mimotopen, exprimiert wird.
Die mit Hilfe der Antikörper aufgefundenen Mimotope können als Mono-, Di-, Tri- oder Oligomere mit einem makromolekularen Träger konjugiert werden. Solche Konjugationen sind zum Beispiel in der Druckschrift von Th. H. Turpen, S. J. Reinl, Y. Charoenvit, S. L. Hoffman, V. Fallarme in Bio/Technology 1995, Band 13, Seiten 53 bis 57 am Beispiel der Konjugation von Epitopen mit makromolekularen Trägern beschrieben. Die beschriebenen Vorgehensweisen lassen sich analog auf die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Konjugation der Mimotope mit dem makromolekularen Träger übertragen. Auf den Offenbarungsgehalt dieser Druckschrift wird hiermit Bezug genommen.
In der genannten Druckschrift wird zur Konjugation der Epitope ein gentechnologischer Weg eingeschlagen. In diesem werden die für die Epitope kodierenden RNA-Abschnitte entweder einzeln oder ein- oder mehrmals hintereinander gereiht in die RNA-Sequenz des Trägers integriert. Dadurch wird die Expression mono-, di- oder oligomerer Epitopkonjugate erreicht. Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die für die Mimotope kodierenden RNA- oder DNA-Abschnitte als mono-, di-, tri- oder oligomere Mimotopsequenzen in die RNA- oder DNA-Sequenz des Trägers integriert.
Um die Immunogenität weiterhin zu erhöhen, können die mono-, di-, tri- oder oligomeren Mimotope sowohl einfach als auch in multipler Form an den makromolekularen Träger gebunden werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Vakzine gegen Adenocarcinome des Gastrointestinaltraktes, Prostata Carcinom, Brustkrebs (Mamma Carcinom), Multiples Myelom, B-lymphoproliferatives Post-Transplantat Syndrom, B- Zell Malignom und Chronisch lymphatische Leukämie zur Verfügung. Durch die durch das Verfahren hergestellte Vakzine kann der Entstehung dieser Krebsarten entgegen gewirkt werden.
Die zur erfindungsgemäßen Herstellung der Vakzine gegen Krebserkrankungen verwendeten Antikörper sind gegen speziell von Tumorzellen exprimierte Antigene spezifisch wirksam. Bei diesen Antikörpern kann es sich zum einen um körpereigene handeln, wie sie in Folge der humoralen Immunantwort auf das oder die Antigene zum Beispiel im Blutserum von erkrankten Patienten vorhanden sind. Die Herstellung bzw. Isolierung dieser Antikörper erfolgt nach bekannten, herkömmlichen Methoden.
Zum anderen können auch synthetische Antikörper oder Antikörper­ präparationen verwendet werden, die gegebenenfalls humanisiert wurden.
Weiter können im erfindungsgemäßen Verfahren monoklonale Antikörper, aber auch polyklonale Antikörper verwendet werden.
In einer Ausführungsform umfassen die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten körpereigenen oder synthetischen Antikörper solche Antikörper, die eine Antikörper Abhängige Celluläre Cytotoxizität (ADCC- Reaktion) auslösen oder einen als Antigen wirkenden Rezeptor für einen Wachstumsfaktor der Tumorzellen erkennen. Durch den Einsatz von solchen Antikörpern wird eine besonders ausgeprägte Wirkung der durch das erfindungsgemäße Verfahren erhältlichen Vakzine sichergestellt.
Bevorzugt umfassen die in dieser Ausführungsform eingesetzten körpereigenen oder synthetischen Antikörper solche Antikörper, die gegen das von den Tumorzellen exprimierte HER-2/neu Protein oder das epitheliale Glycoprotein Antigen, CO17-1A, oder das Phosphoprotein Oberflächenantigen an Lymphozyten, CD20, oder den Epidermal Growth Factor (EGF)-Rezeptor spezifisch wirksam sind. Durch den Einsatz solcher Antikörper ist vor allen Dingen eine sehr gute Wirksamkeit der durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellten Vakzine gegen Brustkrebs (Mamma Carcinom), Adenocarcinome des Gastrointestinaltraktes, Prostata Carcinom, Multiples Myelom, B-lymphoproliferatives Post-Transplantat Syndrom, B-Zell Malignom und Kopf-Hals-Tumoren gewährleistet.
Das HER-2/neu Protein stellt einen Rezeptor für einen Wachstumsfaktor dar, unter dessen Kontrolle die Tumorzellen wachsen. Antikörper gegen das HER-2/neu Protein sind zum Beispiel in US 5,772,997 beschrieben. Auf den Offenbarungsgehalt dieser Patentschrift wird hiermit Bezug genommen.
Von den gegen das HER-2/neu Protein wirksamen Antikörpern wird im erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugterweise die klinisch erprobte Antikörperpräparation Herceptin von Genentech Inc. verwendet. Diese Antikörperpräparation hat bereits bei der Zugabe zur konventionellen Chemotherapie bei Brustkrebspatientinnen eine deutliche Verbesserung der Ansprechrate auf die Behandlung der Patientinnen herbeigeführt. Bei Herceptin handelt es sich um einen humanisierten monoklonalen Antikörper, der aus Mäusen gewonnen wird. Herceptin ist gegen das Antigen HER-2/neu wirksam, das als Wachstumsfaktor-Rezeptor auf Tumorzellen häufig überexprimiert ist. Speziell bei Brustkrebstumoren wird in etwa bei 20-30% der Fälle das HER-2/neu-Antigen spezifisch an der Zelloberfläche exprimiert. Die Verabreichung von Herceptin führt zur Einleitung des natürlichen Zelltods der das HER-2/neu exprimierenden Tumorzellen. Die erfindungsgemäß hergestellte Vakzine ist besonders gegen die Krebsarten wirksam, bei denen es zu einer Expression von HER-2/neu auf den Tumorzellen kommt, d. h. z. B. gegen Brustkrebs.
In einer weiteren Ausführungsform umfassen die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten körpereigenen oder synthetischen Antikörper die klinisch erprobte Antikörperpräparation Panorex von GlaxoWellcome. Diese Antikörperpräparation wird auch als Edrecolamab bezeichnet. Bei Panorex handelt es sich um einen monoklonalen Antikörper, der aus Mäusen gewonnen wird. Wie von Riethmüller et al., Lancet 343 (1994) 1177-83 berichtet, ist Panorex gegen das epitheliale Glycoprotein Antigen CO17-1A gerichtet. Auf den Offenbarungsgehalt dieser Druckschrift wird hiermit Bezug genommen. Panorex wirkt insbesondere gegen Adenocarcinome des Gestrointestinaltraktes (Punt, Cancer 83 (1998) 679-89; Martin et al., J. Clin. Pathol. 52 (1999) 701-4; Samonigg et al., J. Immunother. 22 (1999) 481), Prostata Carcinom (Poczatek et al., The Journal of Urology 162 (1999) 1462-6) und gegen Brustkrebs (Braun et al., Clin Cancer Res. 5 (1999) 3999-4004). Auf den Offenbarungsgehalt dieser Druckschriften wird hiermit Bezug genommen. Daher ist die erfindungsgemäß hergestellte Vakzine besonders gegen diese Krebsarten wirksam.
In einer weiteren Ausführungsform umfassen die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten körpereigenen oder synthetischen Antikörper die klinisch erprobte Antikörperpräparation MabThera von Genentech Inc. Diese Antikörperpräparation wird auch als Rituxan (IDEC Pharmaceuticals) oder Rituximab (Hoffmann-LaRoche) bezeichnet. Bei MabThera handelt es sich um einen humanisierten, monoklonalen Antikörper, der aus Mäusen gewonnen wird und gegen das Phosphoprotein Oberflächenantigen an Lymphozyten, CD20, gerichtet ist. MabThera wirkt insbesondere gegen Multiples Myelom (Treon et al., Ann. Oncol. 11 (2000) 107-11), gegen B- lymphoproliferatives Post-Transplantat Syndrom (Milpied et al., Ann. Oncol. 11 (2000) 113-116), gegen B-Zell Malignom (Behr et al., Clin. Cancer Res. 5 (1999) 3304-3314) und gegen Lymphatische Leukämie. Auf den Offenbarungsgehalt dieser Druckschriften wird hiermit Bezug genommen. Daher ist die erfindungsgemäß hergestellte Vakzine besonders gegen diese Krebsarten wirksam.
In einer weiteren Ausführungsform umfassen die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten körpereigenen oder synthetischen Antikörper die in klinischen Studien befindliche Antikörperpräparation IMC-C225 (Cetuximab) von ImClone. Bei IMC-C225 (Cetuximab) handelt es sich um einen chimärisierten monoklonalen Antikörper, der gegen den Epidermal Growth Factor (EGF)-Rezeptor gerichtet ist. IMC-C225 (Cetuximab) wirkt insbesondere gegen Kopf-Hals-Tumoren (Hueng et al., Cancer Res. 59 (1999), 1935-40; Baselga et al., J. Clin. Oncol. 18 (2000) 904-14). Auf den Offenbarungsgehalt dieser Druckschriften wird hiermit Bezug genommen. Die im erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Vakzine ist besonders gegen diese Krebsarten wirksam.
Die Darstellung der aus den Phagen-Peptid-Bibliotheken ausgewählten Mimotope bzw. der Mimotopkonjugate findet bevorzugt unter Verwendung eines pflanzlichen Expressionssystems statt, wie es zum Beispiel das Tabakmosaikvirussystem darstellt. In diesem System kann die Expression der Mimotope bzw. der Mimotopkonjugate durch transiente Infektion der Wirtspflanzen mit Tabakmosaikviren erfolgen. Die solchermaßen exprimierten Mimotope und Mimotopkonjugate sind endotoxin- und phagenfrei und somit besonders für den Einsatz im erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer Vakzine bzw. als Vakzine selbst geeignet. Dieses Expressionssystem eignet sich auch besonders für die Herstellung der Mimotope bzw. Mimotopkonjugate in größerer Menge.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren im Detail beschrieben.
Die körpereigenen oder synthetischen Antikörper werden im erfindungsgemäßen Verfahren dazu verwendet, um aus Phagen-Peptid- Bibliotheken geeignete Peptid-Mimotope der Antigene, gegen die Antikörper spezifisch wirksam sind, auszuwählen. Einen Überblick über Phagen-Peptid- Bibliotheken und zugehörige Literatur geben M. B. Zwick, J. Shen und J. K. Scott in Current Opinion in Biotechnologie 1998, 9: 427-436. Auf den Offenbarungsgehalt dieser Druckschrift wird hiermit Bezug genommen.
Phagen-Peptid-Bibliotheken bestehen aus filamentösen Phagen, die an ihrer Oberfläche unterschiedliche Peptide in einer sehr großen Variationsbreite exprimieren. Durch herkömmliche Selektionsverfahren werden unter Verwendung der gegen das spezielle Antigen wirksamen Antikörper aus diesen Bibliotheken die passenden Peptid-Mimotope aufgefunden. Dabei ist anzumerken, daß die aufgefundenen Mimotope in ihrer chemischen Natur nicht mit dem entsprechenden Epitop des Antigens übereinstimmen müssen.
Die auf diese Weise ausgewählten Mimotope werden durch DNA Sequenzierung charakterisiert. Nach dem Muster der gefundenen Sequenzen werden Mimotope als Fusionsprotein mit makromolekularem Träger produziert oder synthetisiert und chemisch an den makromolekularen Träger konjugiert. Diese Konjugation kann beispielsweise so erfolgen, daß ein Albumin-bindendes Protein (ABP), wie es zum Beispiel von Streptokokken exprimiert wird, mit dem Mimotop-Protein verbunden wird. Die Verbindung von ABP und Proteinen wird von S. Baumann, P. Grob, F. Stuart, D. Pertlik, M. Ackermann und M. Suter im Journal of Immunological Methods 221 (1998) 95-106 beschrieben. Auf den Offenbarungsgehalt dieser Druckschrift wird hiermit Bezug genommen.
Durch den Schritt der Konjugation der Mimotope mit makromolekularem Träger wird gewährleistet, daß bei Verabreichung der Vakzine eine Immunantwort des Körpers induziert wird, d. h. dieser Schritt erfolgt, um die Mimotope immunogen zu machen.
Die Expression der aufgefundenen Mimotop-Proteine oder Mimotopkonjugat-Proteine kann durch systemische transiente Infektion von pflanzlichen Expressionssystemen (Wirtspflanzen), wie Nicotiana Tabacum oder Nicotina benthamiana mittels der genomischen und infektiven RNA von rekombinanten Tabakmosaikviren (TMV) oder durch vollständige rekombinante TMV-Partikel erfolgen.
Dazu wird zuerst die für das Fremdprotein kodierende DNA Sequenz in eine in einem Plasmid befindliche cDNA Kopie des TMV ligiert, so daß diese Sequenz unter die Kontrolle des subgenomischen Promoters für das ursprüngliche Hüllprotein des TMV gelangt. Im Falle des Mimotop- Konjugats erfolgt zunächst die Fusion an das ABP. Dazu wird die für das Mimotop kodierende cDNA an das 3'-Ende der für das ABP kodierenden cDNA im gleichen Leserahmen angefügt. Die daraus entstehende cDNA des Fusionsproteins ABP-Mimotop wird in eine cDNA Kopie des TMV Genoms eingefügt. Damit gelangt diese Sequenz unter die Kontrolle des subgenomischen Promoters für das ursprüngliche Hüllprotein des TMV. Anschließend wird in vitro ein RNA Transkript des rekombinanten TMV Genoms synthetisiert. Diese RNA ist infektiv und wird auf verwundete Blätter der o. g. Wirtspflanzen aufgetragen. Im Zytoplasma der Wirtszellen kommt es zur Synthese der viralen Proteine und des gewünschten Fremdproteins.
Durch diese Expressionsverfahren können die Mimotop-Proteine problemlos auch in größerem Maßstab in endotoxinfreier Form erhalten werden.
Die Expression bzw. Herstellung der aufgefundenen Mimotop-Proteine kann aber auch nach herkömmlichen Methoden, wie zum Beispiel der Expression in E. Coli-Bakterien erfolgen.
Dabei wird zur Konjugation von ABP und Mimotop-Protein zunächst eine einzelsträngige DNA-Sequenz der selektionierten Mimotope gewonnen und daraus doppelsträngige DNA erstellt. Diese DNA wird in den Expressionsvektor pSB 511 ligiert. Das resultierende Konstrukt aus Information für Mimotop und ABP wird zur Transformation kompetenter E. Coli XL-1 Zellen verwendet. Nach Amplifikation und Ernte der Zellen kann das rekombinante Protein mittels NiNTA Agarose gereinigt werden.

Claims (11)

1. Verfahren zur Herstellung einer Vakzine gegen Krebserkrankungen, dadurch gekennzeichnet, daß aus einer Phagen-Peptid-Bibliothek unter Verwendung eines oder mehrerer körpereigener oder synthetischer Antikörper, die gegen ein oder mehrere speziell von den Tumorzellen exprimierte Antigene spezifisch wirksam sind, ein oder mehrere Mimotope dieser Antigene ausgewählt werden und diese Mimotope mit einem makromolekularen Träger konjugiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Antikörper solche ausgewählt werden, die klinische Wirksamkeit gegen Krebs­ erkrankungen besitzen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mimotope gentechnologisch oder chemisch an den makromolekularen Träger konjugiert werden.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mimotope als Monomere, Dimere, Trimere oder Oligomere mit dem makromolekularen Träger konjugiert werden.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die monomeren, dimeren, trimeren oder oligomeren Mimotope einfach oder mehrfach an den makromolekularen Träger gebunden werden.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Antikörper solche ausgewählt werden, die eine Antikörper Abhängige Celluläre Cytotoxizität auslösen oder einen als Antigen wirkenden Rezeptor als einen Wachstumsfaktor der Tumorzellen erkennen.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Antikörper solche ausgewählt werden, die das von Tumorzellen exprimierte Antigen HER-2/neu-Protein oder das epitheliale Glycoprotein Antigen, CO17-1A, oder das Phosphoprotein-Oberflächenantigen an Lymphozyten, CD20, oder den Epidermal Growth Factor (EGF)-Rezeptor erkennen.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Antikörper aus den Antikörperpräparationen Herceptin oder Panorex oder MabThera oder IMC-C225 ausgewählt werden.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Expression der Mimotope oder der Mimotop­ konjugate unter Verwendung eines pflanzlichen Expressionssystem erfolgt.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Expression der Mimotope oder der Mimotop­ konjugate mittels transienter Infektion des pflanzlichen Expressions­ systems durch Tabakmosaikviren erfolgt.
11. Vakzine gegen Krebserkrankungen, dadurch gekennzeichnet, daß sie nach einem Verfahren gemäß einem der vorstehenden Anprüche herstellbar ist.
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