DE10040146A1 - Werkzeug zum Festwalzen der Einstiche an Lager- oder Hubzapfen von Kurbelwellen - Google Patents
Werkzeug zum Festwalzen der Einstiche an Lager- oder Hubzapfen von KurbelwellenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Werkzeug mit zwei Festwalzrollen (2) aus einem harten Werkstoff, die zum Festwalzen der Einstiche an Lager- oder Hubzapfen von Kurbelwellen einen der jeweiligen Breite der Zapfen entsprechenden ersten gegenseitigen Abstand voneinander haben. Jede Festwalzrolle (2) ist jeweils in einer taschenförmigen Ausnehmung (14) fliegend gelagert, die entsprechend dem ersten Abstand in einem Käfig (4) vorgesehen ist. Der Käfig (4) besteht aus einem Werkstoff, welcher gegenüber dem Werkstoff der Festwalzrollen (2) eine geringere Härte und bessere Gleiteigenschaften hat. Der Käfig (4) ist am äußeren Ende des langen Schenkels (5) eines L-förmigen Werkzeughalters (6) angeordnet und hat zu einem zweiten Käfig der Lagerung derselben Festwalzrollen (2) einen zweiten Abstand (8). Wenigstens eine der Ausnehmungen (14) des zweiten Käfigs ist so ausgestaltet, dass die Festwalzrolle (2) zumindest in der Richtung des ersten Abstandes eine vergrößerte Beweglichkeit hat und außerdem ist eine Abstützfläche vorgesehen, die am äußeren Umfang der Festwalzrolle (2) angreift.
Description
Die Erfindung betrifft ein Werkzeug nach dem Oberbegriff
des Hauptanspruchs.
Ein Werkzeug dieser Art ist beispielsweise bekannt aus
der europäischen Patentanmeldung EP 0 839 607 A1. Das
bekannte Werkzeug hat ein Gehäuse, woran zwei L-förmige
Rollenhalter einstellbar befestigt sind. An ihren äußeren
Enden haben die Rollenhalter Ausnehmungen, in denen
Käfige geführt sind. Diese Käfige dienen zur fliegenden
Lagerung der Festwalzrollen sowohl in vertikaler Richtung
als auch seitlich nach außen. Auf diese Weise kann die
äußere Umfangsfläche der Festwalzrollen mit den
Einstichen von Lager- oder Hubzapfen von Kurbelwellen in
Eingriff gebracht werden, um diese festzuwalzen (vgl. EP 0 839 607 A1,
Sp. 3, Z. 24-43 und Fig. 1). Die
Festwalzrollen bestehen aus einem harten Werkstoff, wie
gehärtetem Stahl, Hartmetall oder Keramik.
Bekanntlich aber weisen Werkstücke, die festgewalzt
werden sollen, wie beispielsweise Kurbelwellen,
Fertigungstoleranzen auf. Darunter fallen bei
Kurbelwellen Lagerbreitenunterschiede, Versatz der
Einstiche (Exzentrizität), Unterschiede in den
Lagerabständen und Längungen der Kurbelwelle selbst,
welche durch das Festwalzen eingebracht werden. Bei den
bekannten Werkzeugen sind die Festwalzrollen in einer
Weise in den Käfigen gelagert, daß sie die
Fertigungstoleranzen kompensieren können. Diese Fähigkeit
zur Kompensation vermindert sich jedoch mit
fortschreitendem Gebrauch und damit einhergehendem
Verschleiß des Werkzeugs. Bei größerem Verschleiß kommt
es zu einer "Fixierung" der Festwalzrolle im Käfig mit
den Folgen, daß der Käfig einseitig verschleißt, die
Führungsflächen einseitig verschleißen, unterschiedliche
Einwalztiefen erreicht werden und die Festwalzrollen
selbst stärker verschleißen, bis sie schließlich an ihren
Umfangsflächen Ausbrüche aufweisen. Diese Erscheinungen
erhöhen sich noch, wenn die Festwalzkräfte erhöht werden.
Die Folge davon ist eine verringerte Standzeit der
Festwalzwerkzeuge.
Daraus ergibt sich die Aufgabe für die Erfindung, die
Abstützung der Festwalzrollen in den Käfigen weiter zu
verbessern, so daß die Werkzeuge eine höhere Standzeit
erlangen.
Als Lösung wird vorgesehen, der Festwalzrolle in
wenigstens einem der beiden Käfige, worin sie fliegend
gelagert ist, eine größere Beweglichkeit einzuräumen und
sie dabei zugleich auf einer harten Abstützfläche
abzustützen. Dabei ist vorgesehen, die Stützfläche durch
die Stirnfläche eines länglichen Stiftes zu bilden,
welcher in die Ausnehmung des Käfig eingelassen ist,
worin die Festwalzrolle geführt ist. Zweckmäßig ist es,
wenn der Stift in dem Käfig längs verstellbar angeordnet
ist, so daß er bei zunehmendem Verschleiß nachgestellt
werden kann. Auch reicht es aus, wenn die Stirnseite des
Stiftes plan ist; die Stirnseite des Stiftes kann aber
auch der Kontour der Festwalzrolle entsprechend eine
konkave Ausnehmung von geringer Tiefe haben.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der
Käfig in seiner Längsmitte geteilt und wenigstens eine
der Teilungshälften ist in Richtung der Breite des zu
walzenden Lager- bzw. Kurbelzapfens beweglich geführt.
Eine derartige Beweglichkeit wird beispielsweise auch
erzielt, wenn man den Werkzeughalter auf einem Abschnitt
seiner Länge teilt, so daß zwei zueinander parallele
Schenkel entstehen, an deren äußeren Enden jeweils
taschenförmige Ausnehmungen für die Führung der
Festwalzrolle vorgesehen sind. In wenigstens einem der
Schenkel ist ein länglicher Stift geführt, welcher die
Abstützfläche für die Festwalzrolle aufweist. Auch
hierbei ist wiederum vorgesehen, den Stift innerhalb des
Schenkels des L-förmigen Halter längs verschiebbar
anzuordnen.
Der längliche Stift hat einen runden, ovalen oder
polygonalen Querschnitt. Er besteht aus einem harten
Werkstoff, beispielsweise gehärtetem Stahl. Wichtig ist,
daß die mit der Festwalzrolle in Berührung kommenden
Abschnitte der Flächen des Stiftes gute
Gleiteigenschaften haben. Zu diesem Zweck können die
Berührungsflächen mit einer Gleitbeschichtung versehen
sein. Nachfolgend wird die Erfindung an mehreren
Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen jeweils in
unterschiedlichen Maßstäben, die
Fig. 1 ein Festwalzwerkzeug in der Seitenansicht,
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt durch das Werkzeug
der Fig. 1 in der Richtung A,
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform eines
Festwalzwerkzeugs,
Fig. 4 eine Draufsicht auf das Festwalzwerkzeug der
Fig. 3,
Fig. 4a einen vergrößerten Ausschnitt durch das
Festwalzwerkzeug der Fig. 4,
Fig. 5 eine dritte Ausführungsform eines
Festwalzwerkzeugs,
Fig. 6 eine Draufsicht auf das Festwalzwerkzeug nach
der Fig. 5 und
Fig. 7 einen vergrößerten Schnitt durch das
Festwalzwerkzeug der Fig. 5.
Das Festwalzwerkzeug 1 weist zwei Festwalzrollen 2 auf,
die in einem ersten Abstand 3 von einander in einem
gemeinsamen Käfig 4 fliegend gelagert sind. Der Abstand 3
entspricht dem Abstand zweier benachbarter Einstiche
(nicht gezeigt) einer zu bearbeitenden Kurbelwelle (nicht
gezeigt).
Der Käfig 4 ist am äußeren Ende des langen Schenkels 5
eines ersten L-förmigen Werkzeughalters 6 geführt, der
mit der Unterseite des Werkzeuggehäuses 7 einstellbar
verbunden ist.
Auf der dem Käfig 4 in einem zweiten Abstand 8 gegenüber
liegenden Seite stützen sich die beiden Festwalzrollen
(2) jeweils auf der Stirnfläche 9 eines harten Stiftes 10
ab. Die Stifte 10 sind jeweils in Längsbohrungen 11
geführt, die parallel zueinander in dem langem Schenkel
12 des gegenüberliegenden zweiten L-förmigen
Werkzeughalters 13 angeordnet sind. Dadurch wird anstelle
einer Ausnehmung 14, worin die Festwalzrollen 2 in dem
Käfig 4 geführt werden, den Festwalzrollen 2 auf der
gegenüberliegenden Seite nur eine punktförmige Abstützung
15 angeboten. Die Folge davon ist, daß die Festwalzrollen
2 in Richtung des Abstandes 3 über eine größere
Beweglichkeit verfügen, welche auch durch zunehmenden
Verschleiß von beispielsweise den Ausnehmungen 14 in dem
Käfig 4 nicht wesentlich eingeschränkt wird.
In der Fig. 3 wurde ein dem Käfig 4 ähnlicher Käfig 16
für die Abstützung der Festwalzrollen (2) beibehalten.
Allerdings ist die Ausnehmung 17 des Käfigs 16 gegenüber
der Ausnehmung 14 des Käfigs 4 wesentlich erweitert. Auch
in dem Käfig 16 finden die Festwalzrollen 2 eine
punktförmige Abstützung an Stiften 18, die in Bohrungen
19 des Käfigs 16 vorgesehen sind. Der in der Fig. 4a
gegenüber der Fig. 4 aufs doppelte vergrößerte Ausschnitt
aus dem Käfig 16 läßt die Vergrößerung der Ausnehmung 17
deutlich erkennen. Auch in diesem Falle erfährt die
Festwalzrolle 2 wieder eine punktförmige Abstützung 15 an
der Stirnseite 20 des Stiftes 18.
In der Fig. 5 ist der lange Schenkel 21 eines dritten L-
förmigen Werkzeughalters 22 auf einem Abschnitt 23 seiner
äußeren Länge geteilt. Dadurch werden 2 Schenkel 24 und
25 gebildet, die parallel zueinander verlaufen und einen
gegenseitigen Abstand 26 haben. In jedem der Schenkel 24,
25 ist ein Stift 27 angeordnet, deren äußere Stirnflächen
beispielsweise als Ausnehmungen 28 ausgebildet sind,
welche die beiden Festwalzrollen 2 gegenüber dem Käfig 4
abstützen. Anstelle der Ausnehmungen 28 können die beiden
Stifte 27 auch Stirnflächen haben, welche plan sind
(nicht gezeigt). Wie erkennbar bilden die beiden Schenkel
24 und 25 mit dem übrigen Körper des dritten L-förmigen
Werkzeughalters 22 die Form eines U das in Richtung des
ersten Abstandes 3 eine vergrößerte Beweglichkeit
aufweist. Mit Hilfe von Schrauben 29 kann eine
Einstellung der Stifte 27 in der Längsrichtung der beiden
Schenkel 24 und 25 erfolgen. Eine Nachstellung könnte
beispielsweise erforderlich werden, sobald der Verschleiß
der Ausnehmungen 14 in dem Käfig 4 zugenommen hat. Auch
die Stifte 27 bestehen aus einem harten Material, wie
beispielsweise gehärtetem Stahl. Sie können aber, ebenso
wie der Käfig 4 aus Bronze bestehen, weil sie, auch bei
einem Verschleiß ihrer Stirnseiten 28, infolge der U-Form
des dritten L-förmigen Werkzeughalters 22 in der Lage
sind, Maßabweichungen an der Kurbelwelle trotz
fortschreitenden Verschleißes auszugleichen.
1
Festwalzwerkzeug
2
Festwalzrolle
3
erster Abstand
4
Käfig
5
langer Schenkel
6
erster L-förmiger Werkzeughalter
7
Werkzeuggehäuse
8
zweiter Abstand
9
Stirnseite
10
harter Stift
11
Längsbohrung
12
langer Schenkel
13
zweiter L-förmiger Werkzeughalter
14
Ausnehmung
15
punktförmige Abstützung
16
Käfig
17
Ausnehmung
18
Stift
19
Bohrung
20
Stirnseite
21
langer Schenkel
22
dritter L-förmiger Werkzeughalter
23
Abschnitt
24
Schenkel
25
Schenkel
26
Abstand
27
Stift
28
Ausnehmung
29
Schraube
Claims (11)
1. Werkzeug mit zwei Festwalzrollen aus einem harten
Werkstoff, die zum Festwalzen der Einstiche an Lager-
oder Hubzapfen von Kurbelwellen einen der jeweiligen
Breite der Zapfen entsprechenden ersten gegenseitigen
Abstand voneinander haben, wobei jede Festwalzrolle
jeweils in einer taschenförmigen Ausnehmung fliegend
gelagert ist, die entsprechend dem ersten Abstand in
einem Käfig vorgesehen ist, der aus einem Werkstoff
besteht, welcher gegenüber dem Werkstoff der
Festwalzrollen eine geringere Härte und bessere
Gleiteigenschaften hat, wobei der Käfig am äußeren
Ende des langen Schenkels eines L-förmigen
Werkzeughalters angeordnet ist und zu einem zweiten
Käfig zur Lagerung derselben Festwalzrollen einen
zweiten Abstand hat, dadurch
gekennzeichnet, daß
wenigstens eine der Ausnehmungen (17) des zweiten Käfigs (16) so ausgestaltet ist, daß die Festwalzrolle (2) zumindest in der Richtung des ersten Abstandes (3) eine vergrößerte Beweglichkeit hat und
eine Abstützfläche (15) vorgesehen ist, die am äußeren Umfang der Festwalzrolle (2) angreift.
wenigstens eine der Ausnehmungen (17) des zweiten Käfigs (16) so ausgestaltet ist, daß die Festwalzrolle (2) zumindest in der Richtung des ersten Abstandes (3) eine vergrößerte Beweglichkeit hat und
eine Abstützfläche (15) vorgesehen ist, die am äußeren Umfang der Festwalzrolle (2) angreift.
2. Werkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abstützfläche (15) von der Stirnfläche (20) eines
länglichen Stiftes (18) gebildet ist, der in die
Ausnehmung (17) des Käfigs (16) eingelassen ist.
3. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Stift (18) in dem Käfig (16) längsverstellbar
angeordnet ist.
4. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stirnseite (20) des Stiftes (18) plan ist.
5. Werkzeug nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausnehmung (17) in die Stirnseite (20) des
Stiftes (18) eingelassen ist, der Käfig (16), in der
Längsmitte geteilt ist, und wenigstens eine der
Teilungshälften in Richtung des ersten Abstandes (3)
beweglich am L-förmigen Halter (6) geführt ist.
6. Werkzeug nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der lange Schenkel (21) des L-förmigen Halters (22)
unter Bildung von zwei zueinander parallelen
Schenkeln (24, 25) von seinem äußeren Ende her auf
einem Abschnitt (23) seine Länge geteilt ist, wobei
am äußeren Ende jedes Schenkels (24, 25) eine
taschenförmige Ausnehmung (28) vorgesehen ist.
7. Werkzeug nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß in
wenigstens einem Schenkel (24, 25) ein länglicher
Stift (27) geführt ist.
8. Werkzeug nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens einer der Stifte (27) im zugehörigen
Schenkel (24, 25) des L-förmigen Halters (22)
längsverschiebbar angeordnet ist.
9. Werkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 5 und 7 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß
der längliche Stift (10, 18, 27) einen runden, ovalen
oder polygonalen Querschnitt hat.
10. Werkzeug nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Stift (10, 18, 27) aus einem harten Werkstoff
besteht.
11. Werkzeug nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die mit der Festwalzrolle (2) in Berührung kommenden
Abschnitte (15) der Flächen (9, 20) des Stiftes (10,
18, 27) eine Beschichtung aufweisen.
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