DE10035454A1 - Vorrichtung zum Abbremsen und Antrieb von Schiffen - Google Patents
Vorrichtung zum Abbremsen und Antrieb von SchiffenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens zum Antrieb und Abbremsen eines schwimmfähigen Fahrzeugs 1, insbesondere Unterwasserfahrzeugs- oder Schiffs. Zur Erzielung eines höheren Wirkungsgrades wird ein Verfahren vorgeschlagen, mit welchem der Antrieb und die Abbremsung durch eine beeinflussbare und veränderbare Wasserströmung innerhalb zumindest eines Rohrelementes 7 im Fahrzeugkörper vorgenommen wird. Zur Anwendung des Verfahrens wird im Weiteren eine Vorrichtung vorgeschlagen, welche zumindest in einem Rohrelement 7 wenigstens eine Antriebsklappe 6 aufweist, wobei die Antriebsklappe 6 durch ein Pneumatik-Hydraulik-Motor 5 innerhalb des Rohrelementes 7 bewegbar angeordnet ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ausübung des
Verfahrens zum Antrieb und Abbremsen eines schwimmfähigen Fahrzeugs,
insbesondere Unterwasserfahrzeugs- oder Schiffs.
Gattungsgemäße Fahrzeuge, insbesondere Schiffe werden vorwiegend mit
einer Schiffsschraube angetrieben, wobei die Schiffsschraube mit den
Propellerflügeln das Wasser mit Druck entgegen der Fahrtrichtung bewegt
und somit ein Antrieb in Fahrtrichtung erzeugt wird. Das Wasser wird hierbei
ständig verwirbelt und gedreht, wobei ein Teil des Wassers und damit der
entstehende Wasserdruck auch seitlich verteilt wird. Demzufolge wird für den
eigentlichen Antrieb des schwimmfähigen Fahrzeugs nur ein Teil der aufge
wendeten Energie in den Vortrieb umgesetzt.
Ein weiteres schwieriges Problem der schwimmfähigen Fahrzeuge besteht
darin, dass der Bremsweg mit herkömmlichen Bremseinrichtungen sehr groß
und wenig wirkungsvoll ist. Zudem erfordert das Abbremsen eines beispiels
weise relativ großen und schweren Schiffs sehr viel Energie, weil der
Schiffsantrieb mit Volllast gegen die Fahrtrichtung arbeiten muss. Hierbei
entstehen gewaltige Wasserturbulenzen, die dazu führen, dass das Schiff
vibriert und der Schiffsrumpf durch die auftretenden Kräfte beansprucht wird.
Zudem benötigt das Schiff einen sehr langen Bremsweg. Hauptsächlich wird
hierbei ein Schiff mit der rückwärts drehenden Schiffsschraube abgebremst.
Dieser Vorgang verbraucht sehr viel Energie und ist daher nicht effektiv
genug, um das Schiff innerhalb eines kurzen Bremsweges anhalten zu
können. Darüber hinaus kann bei derartigen Manövern und schwerer See
das Schiff aufgeschaukelt werden und ggf. kentern. Um dies zu verhindern,
wird heute beispielsweise unter Einsatz großer Energie ständig Wasser in
vorhandene Ausgleichsbehälter hin und her gepumpt. Sowohl für den Antrieb
als auch für die Abbremsung des Schiffs sind daher große Energiemengen
aufzubringen, die teilweise nur unzureichend genutzt werden oder aber nicht
mit der Effizienz eingesetzt werden können, wie gewünscht.
Der Erfindung liegt zur Vermeidung der o. g. Nachteile die Aufgabe zugrun
de, ein Verfahren und eine Vorrichtung aufzuzeigen, welche den Antrieb und
das Abbremsen eines schwimmfähigen Fahrzeugs mit einem höheren
Wirkungsgrad ermöglicht.
Erfindungsgemäß ist zur Lösung der Verfahrensaufgabe vorgesehen, dass
der Antrieb und die Abbremsung durch eine beeinflussbare und veränderba
re Wasserströmung innerhalb zumindest eines Rohrelements im Fahrzeug
körper erfolgt. Sowohl der Antrieb als auch die Abbremsung sollen bei dem
neuen Antriebskonzept durch eine beeinflussbare und veränderbare Was
serströmung verwirklicht werden, bei der auf den Einsatz von Propelleran
trieben verzichtet werden kann. Zu diesem Zweck ist der Rumpf des
schwimmfähigen Fahrzeugs in der Weise aufgebaut, dass er unter der
Wasserlinie in Längsrichtung (Fortbewegungsrichtung) mit einem oder
mehreren Rohrelementen ausgestattet ist. Durch die Rohrelemente strömt
somit Wasser, welches durch geeignete Hilfsmittel, wie beispielsweise
Schließkappen, Antriebsklappen, Schotts und/oder Ventile, beeinflusst
werden kann. Die betreffenden mechanischen Hilfsmittel sind zum Teil in den
Rohrelementen integriert bzw. werden anstelle des herkömmlichen Antriebs
im Fahrzeug integriert. Wesentlicher Bestandteil sind hierbei die Rohrele
mente, welche ggf. zu mehreren parallel angeordnet sind und jeweils eigene
mechanische Hilfsmittel aufweisen, welche ggf. durch eine entsprechende
Steuerungselektronik miteinander gekoppelt sein können.
Der Antrieb des schwimmfähigen Fahrzeugs wird dadurch vorgenommen,
dass zumindest jeweils eine in Axialrichtung des Rohrelements bewegbare
und/oder verschwenkbare Antriebsklappe vorhanden ist, die durch geeignete
Antriebsmotoren bewegt werden. Die Antriebsklappen können hierbei
innerhalb des Rohrelements quer zur oder in Fahrtrichtung verschwenkt
werden, sodass die Wassermassen aufgestaut und/oder durch eine Bewe
gung der Antriebsklappe innerhalb des Rohrelements zu einer Bewegung der
Wassermasse im Rohrelement führen, wobei beispielsweise bei einem
Ausstoß der Wassermassen aus dem heckseitigen Ende des Rohrelements
ein Antrieb des Fahrzeugs nach vorn erfolgt. In gleicher Weise besteht die
Möglichkeit durch entsprechende Antriebsklappenstellung das schwimmfähi
ge Fahrzeug rückwärts zu bewegen. Wenn die jeweiligen Antriebsklappen in
dem Rohrelement mit ihrer Fläche einen Wasserdruck erzeugen, wird
zugleich die in Fahrtrichtung liegende Seite der Antriebsklappe einen
Unterdruck aufweisen, der die davor befindliche Wassermasse in die gleiche
Richtung mitzieht, sodass eine zusätzliche Wasserbewegung vorliegt, die zu
der bewegten Wassermasse im Rohrelement hinzukommt und somit bedingt
durch die Bewegung des Fahrzeugs einen Antrieb erzeugt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Bewegung
der Antriebsklappen periodisch erfolgt, wobei vorzugsweise zumindest zwei
Antriebsklappen innerhalb eines Rohrelements axial zwischen jeweils zwei
Endpositionen verfahrbar angeordnet sind und wobei eine den Querschnitt
des Rohrelements zumindest teilweise verschließende erste Antriebsklappe
axial gegen die Fahrtrichtung bewegt wird und eine Strömung erzeugt,
während die zweite Antriebsklappe parallel zur Strömungsrichtung ausgerich
tet und in Fahrtrichtung in die jeweilige Endposition gefahren wird, dass nach
Beendigung der ersten Hubbewegung beide Antriebsklappen verschwenkt
werden und die Strömungserzeugung für die zweite Hubbewegung von der
zweiten Antriebsklappe übernommen wird, während die erste Antriebsklappe
in die andere in Fahrtrichtung liegende Endposition gefahren wird und wobei
zur weiteren Strömungserzeugung die Antriebsklappen wechselweise
eingesetzt werden. Besonders vorteilhaft ist der Einsatz zweier Antriebsklap
pen, welche wechselweise zur Strömungserzeugung verwendet werden,
wobei jeweils die nicht gerade im Einsatz befindliche Antriebsklappe in
Fahrtrichtung verschwenkt wird, während die zweite Antriebsklappe durch die
mechanische Bewegung innerhalb des Rohrelements zu einem Vortrieb in
Fahrtrichtung führt.
Eine Bewegung der Antriebsklappen kann hierbei in vorteilhafter Weise
durch einen Pneumatik- oder Hydraulikmotor vorgenommen werden, wobei
die Pneumatik- oder Hydraulikmotoren von einem Behälter mit der entspre
chenden Steuerungsregelung gespeist werden und der Druckbehälter im
Weiteren durch einen Hauptantriebsmotor mit Druckmittel, beispielsweise
Druckluft, versorgt wird. Die zentrale Steuerungseinheit kann in Abhängigkeit
der Fahrtrichtung somit die Stellung der Antriebsklappen und die Bewegung
durch die Pneumatik- oder Hydraulikmotoren vornehmen. Der besondere
Vorteil dieser Ausführung eines Fahrzeugantriebs, insbesondere Schiffsan
triebs, liegt darin, dass keine schädlichen Wasserwirbel entstehen und
darüber hinaus die erzeugte Wasserströmung nahezu vollständig, abgesehen
von austretenden Reibungskräften, dem Vortrieb des Schiffs zugute
kommt. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann hierbei vorgesehen
sein, dass mehrere Rohrelemente im Schiffsrumpf angeordnet sind und
jedes Rohrelemente mit einer derartigen Antriebsmechanik ausgestattet ist.
Die jeweiligen Antriebsklappen können zentral durch ein und dieselbe
Steuerungseinheit beeinflusst werden, sodass die verschiedenen Antriebs
klappen zum Teil in einem gleichförmigen Takt oder ggf. im Gegentakt
arbeiten, um eine entsprechende Richtungsstabilität des Schiffs zu bewirken.
Anstelle zweier Antriebsklappen können ggf. auch mehrere Antriebsklappen
in einem Rohrelement angeordnet sein, die lediglich über die vorhandene
Steuerungseinheit beeinflusst werden, sodass zwar keine unmittelbare, aber
eine mittelbare Kopplung vorliegt.
Die Vorteile eines solchen Schiffsantriebs liegen im Weiteren darin, dass die
notwendigen Antriebsaggregate kompakt und platzsparend sowie ge
wichtseinsparend im Schiffsrumpf angeordnet werden können. Des Weiteren
wird die Wassermasse in eine bevorzugte gewollte Richtung bewegt ohne
das Wasser aufzuwirbeln und zu verdrehen, sodass die aufgewendete
Auftriebsenergie wirkungsvoll als Antrieb ausgenutzt wird. Das Eigengewicht
der verwendeten Antriebskomponenten belastet das Gewicht des Schiffes
hierbei unwesentlich, weil es sich teilweise um einen Teil der Schiffkonstruk
tion handelt und zum anderen die Antriebsaggregate bei weitem nicht das
Gewicht einer herkömmlichen Schiffsschraube mit Antriebskanal und
Antriebswellen erreichen. Hierdurch ist eine Verringerung des Eigengewichts
des Schiffs möglich, sodass im Weiteren auch Antriebsenergie eingespart
werden kann. Ein Vorteil besteht ferner darin, dass ein Teil der Wassermen
ge nicht von dem Schiffsrumpf bei Fahrt verdrängt werden muss, weil ein Teil
des Wassers durch die Rohrelemente fließt und das durch die Rohrelemente
fließende Wasser zu keiner Gewichtserhöhung führt, gleichgültig wie groß
der Tiefgang ist, den das Schiff durch Zuladung von Transportgut aufweist.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
durch die eingesetzten Antriebskomponenten ebenfalls eine Abbremsung
des Fahrzeugs vorgenommen werden kann, wobei die Abbremsung des
Fahrzeugs durch eine im Rohrelement aufgenommene Wassermenge
erfolgt. In Abhängigkeit der verwendeten Antriebskonzepte stehen hierbei
unterschiedliche Möglichkeiten zum Abbremsen zur Verfügung. Bei herkömmlichen
Antrieben ist in der Regel das Rohrelement geschlossen,
sodass dieses zunächst geflutet werden muss, während bei dem erfindungs
gemäßen Antriebskonzept das Rohrelement geöffnet ist und durch die
Antriebsklappen ein Antrieb erfolgt. Demzufolge ist zur Einleitung des
Abbremsvorgangs erforderlich, dass das in Fahrtrichtung liegende Schott
während der Fahrt zur Wasseraufnahme geöffnet wird. Durch die kinetische
Energie des relativ zum Fahrzeug sich bewegenden Wassers wird im
Weiteren die Abbremsung vorgenommen, wobei das in Fahrtrichtung
liegende Schott geschlossen wird und ein Unterdruck hinter dem Schott
entsteht, der in Richtung zum Rohrende hin abnimmt. Durch den entstehen
den Unterdruck wird das in dem Rohrelement befindliche Wasser einge
schlossen und zur Abbremsung des Fahrzeugs auf Grund der vorhandenen
kinetischen Energie eingesetzt, wobei das Fahrzeug um das Gewicht des
eingeschlossenen Wassers gleichzeitig erhöht wird. Nach Aufbrauchen der
kinetischen Wasserenergie wird durch Öffnen der hinteren Schotts das
Wasser aus dem Rohrelement herausgedrückt, wobei gleichzeitig eine
Querstellung des Doppelruders einen Vortrieb verhindert. Weitere Abbrems
vorgänge können anschließend durch Schließen des in Fahrtrichtung
liegenden Schotts in gleicher Weise eingeleitet werden.
Die prinzipielle Wirkungsweise erfolgt in der Art, dass sich das Schiff zu
nächst im Wasser vorwärtsbewegt und das Rohrelement einen Teil des
Wassers aufnimmt, welches sich gegenüber dem Rohrelement bzw. dem
Schiffsrumpf bewegt und somit eine kinetische Energie aufweist. Durch das
Schließen der vorderen Öffnung des Rohrelements mit einer Schließklappe
und ggf. einem Schott wird der Bremsvorgang eingeleitet, wobei sich das
Wasser zur gleichen Zeit gegenüber dem Schiffrumpf fortbewegt. Hierdurch
entsteht ein Unterdruck bedingt durch die kinetische Energie der Wasser
masse des im Rohrelements befindlichen Wassers, sodass das Schiff in
Fahrtrichtung abgebremst wird. Im Weiteren wird die Wassermenge im
Rohrelement eingeschlossen und der Schiffsrumpf um den Betrag der
Wassermasse im Rohrelement schwerer, sodass entsprechend dem Ver
hältnis von Schiffsgewicht und aufgenommener Wassermenge eine Herab
setzung der Geschwindigkeit eintritt. Diese Geschwindigkeitsänderung in
relativ kurzer Zeit ist jedoch auf Grund der Materialfestigkeit und den Folgen
für das Schiff und die Besatzung sowie evtl. Passagieren nicht sinnvoll,
daher wird das Abbremsen mittels Steuerung weiterer Ventile und Schotts in
einer zumutbaren Zeit ausgeführt, um die Belastung in Grenzen zu halten.
Aus dem vorgenannten Grund ist deshalb eine Steuerung der Wassermas
sen im Rohrelement mit Wasser oder Luft vorgesehen, die das Abbremsen
so regelt, dass der Bremsvorgang in einem erträglichen Rahmen erfolgt.
Hierbei sind drei Varianten eines weichen Abbremsens denkbar.
Bei einem herkömmlichen Schiffsantrieb mit Schiffsschraube kann das
Rohrelement zunächst geleert sein und zur Einleitung des Bremsvorgangs
wird die in Fahrtrichtung befindliche Schließklappe und das Schott geöffnet,
sodass eine Flutung des Rohrelements stattfindet. Auf Grund der Vorwärts
bewegung des Schiffsrumpfs im Wasser wird das Rohr mit durchfließendem
Wasser gefüllt und der Bremsvorgang kann durch Schließen der Schließ
klappe und des Schotts in Fahrtrichtung eingeleitet werden. Die bewegte
Wassermenge im Rohrelement hat gegenüber dem Schiffrumpf eine kineti
sche Energie, beim Schließen der Schließklappe an der inneren Antriebs
klappenfläche ein Unterdruck entsteht der proportional zum Ende des
Rohrelements abnimmt. Mit diesem Unterdruck kann ein mit Luft gefüllter
Unterdruckbehälter, der sich im Fahrzeug befindet, entleert werden. Dabei
wird ein weicher Bremsvorgang erzeugt und zwar solange bis die kinetische
Energie aufgebraucht ist oder der Bremsvorgang gewollt unterbrochen wird.
Beim Schließen eines hinteren Schotts wird die bewegte Wassermasse im
Rohrelement aufgestaut, so dass ein Druck im Innenraum entsteht, der dazu
ausgenutzt werden kann, um einen Wasser-Überdruck-Behälter mit Wasser
über ein entsprechendes Ventil zu befüllen, wobei gleichzeitig die Luft im
Behälter komprimiert wird. Die unter Druck stehende Wassersäule stellt
einen Energiespeicher dar, der zu einem späteren Zeitpunkt als zusätzlichen
Antrieb ggf. genutzt werden kann. Der Abbremsvorgang wird solange
andauern, bis die kinetische Energie des Wassers aufgebraucht ist oder der
Vorgang durch Öffnen eines der Schotte unterbrochen wird. Die Bremsperio
de wäre in diesem Fall beendet.
Beim gleichzeitigen Schließen der in Fahrtrichtung liegenden vorderen
Schließklappe und des hinteren Schotts ist die Wassermasse durch das
Volumen des Rohrelements begrenzt und es entsteht ein Überdruck zum
Ende des Rohrelements hin sowie ein Unterdruck in der Nähe der vorderen
Schließklappe mit der Wirkung, wie sie in den beiden vorgenannten Fällen
aufgezeigt wurde, sodass ebenfalls eine weiche Abbremsung vogenommen
werden kann. Nach Verschließen der vorderen Öffnung durch die Schließ
klappe und des hinteren Schotts werden die Ventile für den Lufteinlass oder
die Wasserventile nach Bedarf geöffnet, um den Druck der aufgenommenen
Wassermenge zu regeln, um beispielsweise kritische Werte zu vermeiden.
Dies kann beispielsweise durch Drucksensoren gemessen und elektronisch
geregelt werden. Je schneller ein Schiffsrumpf angetrieben wird, desto mehr
Bremsenergie des Wassers steht hierbei zur Verfügung.
Der Bremsvorgang benötigt nur Energie, die zum Steuern der Vorgänge wie
Antrieb der Hydraulikpumpen und der Stromversorgung für die Regelelektro
nik benötigt wird. Für das eigentliche Abbremsen des Schiffs wird keine
Energie benötigt. Somit liegt ein wichtiger und besonderer Vorteil der
vorliegenden Erfindung darin, dass eine enorme Energieeinsparung vorge
nommen werden kann. Zugleich kann das Volumen des Wassers, das sich
im Rohrelement befindet, als Stabilisierungsmasse verwendet werden,
welche in allen Ebenen wirksam ist und ein Aufschaukeln des Schiffs bei
hohem Seegang vermindert. Zum Aufnehmen des Wassers, um beispiels
weise Ballast zu erhalten, wird ein vorderes oder hinteres Schott des Rohr
elements bei einem herkömmlichen Antrieb geschlossen.
Wenn die ruhende Wassermasse im Rohrelement bei bewegtem Fahrzeug
durch Öffnen der vorderen Schließklappe durch neues Wasser herausge
schoben wird, entsteht ein Schub nach vorn, welcher durch den Gewichtsver
lust des Fahrzeugs bedingt ist. Im Fall einer weiteren Bremsperiode, muss
daher das Doppelruder so gestellt werden, dass kein Schub nach vorn
entsteht. Dies wird beispielsweise dadurch erzielt, dass die beiden Ruder
nach links und rechts ausgestellt werden. Das verwendete Doppelruder
bremst hierbei das Schiff zusätzlich ab, ohne jedoch eine Energierückgewin
nung zu erzielen und das Schiff von seinem Kurs abzubringen. Durch
unterschiedliche Stellung des Doppelruders besteht im Weiteren die Mög
lichkeit, dass das Schiff nach rechts oder links ausgelenkt wird, wobei das
Doppelruder für die enormen auftretenden Kräfte ausgelegt sein muss.
Bei einer normalen Fahrt und ruhiger See werden die vorderen und hinteren
Schließklappen sowie vorderen und hinteren Schotts geschlossen gehalten,
um Reibung innerhalb des Rohrelements zu vermeiden und um keinen
zusätzlichen Ballast mitzuschleppen. Dies gilt selbstverständlich nur bei
einem herkömmlichen Antrieb. Bei einem Abbremsen des Schiffs werden
sofort das Rohrelement durch Öffnen der vorderen Schließklappen und
Schotts geflutet. Die Regelung der Schließklappen, Schotts und Ventile
erfolgt durch eine vorgesehene Steuereinheit, welche gleichzeitig durch
entsprechende Druckmessgeräte die entstehenden zulässigen Drücke
überwacht und den Lufteinlass bzw. Wassereinlass regelt. Für die benötigte
Leerung des Rohrelements kann mit dem Rest der Wassermenge von
beispielsweise 5-10% das Rohrelement durch Einlassen von Luft durch
weitere Ventile geleert werden, wobei das vordere und hintere Schott
geschlossen gehalten wird. Eine kleine Menge Restwasser muss dann ggf.
ausgepumpt oder mit Luftüberdruck entfernt werden.
Durch mehrmaliges Wiederholen des Bremsvorgangs wird die Geschwindig
keit des Fahrzeugs entsprechend reduziert und kann bis zum Stillstand
führen. Der verwendete Wasser-Luftdruck-Behälter kann hierbei ein mehrfa
ches Volumen des Rohrelements aufweisen, er sollte jedoch mindestens das
gleiche Volumen besitzen. Hiermit wird erreicht, dass Fahrzeug einen relativ
kurzen Bremsweg im Wasser hat und die Bremsenergie nur von der Masse
der bewegten Wassermenge entnommen wird, wodurch Energie eingespart
und die Unfallsicherheit auf den Wasserstraßen erhöht wird. In weiterer
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zum Antrieb und zur
Abbremsung jeweils die Antriebsklappen eingesetzt werden oder dass
zusätzliche Klappen, Schotts und/oder Ventile verwendet werden.
Erfindungsgemäß ist zur Anwendung des aufgezeigten Verfahrens eine
Vorrichtung vorgesehen, welche sich dadurch auszeichnet, dass das Fahr
zeug ein oder mehrere im Fahrzeugkörper angeordnete Rohrelemente
aufweist, welche durch Bypassrohrelemente miteinander verbunden und
durch Klappen oder Schotts trennbar sind. Wesentlicher Bestandteil des
Fahrzeugantriebs bzw. der Bremsvorrichtung ist das im Fahrzeug befindliche
Rohrelement, welches ggf. aus mehreren nebeneinander oder parallel
verlaufenden Rohren bestehen kann. Das Rohrelement wird hierbei durch
Klappen oder Schotte gegenüber den Wassermassen geschlossen und über
die notwendige Steuerungseinheit erfolgt ein Öffnen und ein Schließen, wie
bereits zuvor beschrieben, um einerseits einen Antrieb und andererseits eine
Abbremsung zu bewirken. Die Antriebsklappen sind hierbei zumindest in
einem Rohrelement vorhanden und werden in bevorzugter Ausführungsform
durch einen Seilzug oder ggf. eine starre Kopplung mit einem Pneumatik-
oder Hydraulikmotor angetrieben. Sinnvoll ist es hierbei die Antriebsklappen
über die Pneumatik- oder Hydraulikmotoren ziehen zu lassen, weil ansonsten
beim Drücken der Antriebsklappen sehr stabile Druckarme oder Teleskope
erforderlich sind. Mit der Steuerung kann hierbei erreicht werden, dass bei
zunehmender Geschwindigkeit des Wassers im Rohrelement auch der
Antriebstakt proportional vergrößert wird. Z. B. bei einem Antriebshub von
einem Meter und einem Rohrelement mit einem Durchmesser von, 1,5 m
beträgt das Antriebsvolumen (Wasserhub mit einer Antriebsklappe) 1,76 m3.
Das bedeutet 1,76 t Wasser werden in einer relativ kurzen Zeit aus dem
Rohrelement als Antrieb herausgeschoben. Diese Antriebsart bewirkt, dass
die Wassermasse in eine bevorzugt gewollte Richtung bewegt wird, ohne
dass Wasser aufgewirbelt und gedreht wird. Somit wird die eingegebene
Antriebsenergie wirkungsvoll zum Schiffsantrieb ausgenutzt. Das Eigenge
wicht des Rohrelements belastet das Gewicht des Schiffsrumpfes kaum, da
es ein Teil der Schiffkonstruktion darstellt. Zum Antrieb des Schiffs können
hierbei mehrere Rohrelemente vorgesehen sein, wobei in jedem Rohrele
ment entsprechende Antriebsklappen vorgesehen sein können. Das Rohr
element kann hierbei einen eckigen oder runden, vorzugsweise kreisförmi
gen Querschnitt aufweisen, wobei die Antriebsklappen an den Querschnitt
des Rohrelements derart angepasst sind, das keine vollständige Abdichtung
vorliegt. Das gesamte Rohrelementvolumen sollte zum Schiffsgewicht ein
Verhältnis von 1/10-1/3 des Schiffsgewichts aufweisen, um einen effektiven
Antrieb und eine effektive Abbremsung zu ermöglichen.
Zur Durchführung des Bremsvorgangs ist erfindungsgemäß der Einsatz
eines Doppelruders am Ende eines jeden Rohrelements vorgesehen,
welches beim Abbremsvorgang nach links und rechts ausgelenkt wird, um
während der Abbremsung keinen zusätzlichen Vortrieb zu erzeugen. Die im
Schiffsrumpf vorgesehenen Rohrelemente können hierbei durch vordere und
hintere Klappen, insbesondere Schließklappen, geschlossen werden.
Darüber hinaus befinden sich hinter den Schließklappen einzelne Schotts,
welche einerseits als zusätzliche Absicherung vorgesehen sind und andererseits
eine Teilentlastung der Schließklappen durch die entstehenden Drücke
vornehmen. Zusätzlich zu den Rohrelementen ist in dem Schiffskörper ein
Wasser-Luftdruckbehälter sowie ein Unterdruckbehälter und eine Steue
rungseinheit für die Klappen, Antriebsklappen und Schotts vorgesehen, um
ein Teil der Wassermenge als Energiespeicher zu verwenden und um die
Steuerung der notwendigen Antriebs- und Abbremskomponenten zu ermögli
chen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ergeben aus den weiteren Unteransprüchen.
Die Erfindung wird im Weiteren anhand der gezeigten Figuren näher erläu
tert.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische, teilweise geschnittene Darstellung eines
Schiffskörpers mit einem erfindungsgemäßen Schiffantrieb,
Fig. 2 in einer perspektivischen Ansicht die Einzeldarstellung eines
Schiffsantriebs mit einer Antriebsklappe gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen weiteren erfindungsgemäßen Schiffs
antrieb mit zwei Antriebsklappen gemäß Fig. 1,
Fig. 4 in einer perspektivischen Ansicht eine weitere alternative Aus
gestaltung eines Schiffsantriebs,
Fig. 5 eine Draufsicht auf einen weiteren Schiffsantrieb,
Fig. 6 eine schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht eines
Schiffskörpers mit einer weiteren erfindungsgemäßen Antriebs
form,
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht des Schiffsantriebs gemäß Fig.
6,
Fig. 8 in perspektivischer Ansicht eine andere Form der Antriebsklap
pe gemäß Fig. 7,
Fig. 9 mehrere geschnittene Ansichten eines Schiffsrumpfs und die
Anordnung der Rohrelemente,
Fig. 10 eine schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht eines
Schiffskörpers mit dem erfindungsgemäßen Schiffsantrieb so
wie den weiteren notwendigen Antriebs- und Abbrems
komponenten,
Fig. 11 eine Draufsicht auf einen Schiffskörper mit Anordnung der
Rohrelemente und Doppelruder,
Fig. 12 eine weitere, teilweise geschnittene Seitenansicht eine Schiffs
körpers mit Schiffsantrieb und weiteren Aggregaten,
Fig. 13 eine Draufsicht auf die Anordnung der Rohrelemente im Schiffs
rumpf,
Fig. 14 eine Draufsicht auf die Rohrelemente mit teilweise geschlosse
nen bzw. geöffneten Verschlussklappen und
Fig. 15 eine weitere Ansicht gemäß Fig. 14 mit anderer Verschluss
klappenstellung.
Fig. 1 zeigt einen Schiffskörper 1 in teilweise geschnittener Seitenansicht
mit einem erfindungsgemäßen Antrieb 2. Der Antrieb 2 besteht aus einem
Hauptmotor 3, einem Druckbehälter 4 sowie mehreren Pneumatik-
Hydraulikmotoren 5, welche zur Bewegung der Antriebsklappen 6 innerhalb
des Rohrelements 7 vorgesehen sind. Das Rohrelement 7 befindet sich im
unteren Bereich des Schiffskörpers 1 und weist eine vordere Öffnung 8 sowie
eine hintere Öffnung 9 auf, welche fluchtend zu dem Ruder 10 angeordnet
ist. Die Anordnung der einzelnen Antriebskomponenten 3-7 ist in dieser
Zeichnung nur schematisch dargestellt und mit der tatsächlichen Anordnung
innerhalb des Schiffskörpers 1 nicht identisch. Der Hauptmotor 3 versorgt
den Druckbehälter 4 über eine entsprechende Zuleitung mit beispielsweise
Druckluft, sodass die Pneumatik-Hydraulik-Motoren 5 über entsprechende
Steuerorgane und Zuleitungen 12 mit Druck beaufschlagbar sind und somit
eine Bewegung der Antriebsklappen 6 übernehmen. Die Antriebsklappen 6
sind dem Querschnitt des Rohrelements 7 angepasst, jedoch müssen diese
nicht abdichtend den Rohrquerschnitt verschließen. Das gezeigte Ausfüh
rungsbeispiel besteht aus zwei miteinander über die Steuerungselektronik
gekoppelten Antriebsklappen 6. Es ist jedoch denkbar, dass mit einem
Pneumatik-Hydraulik-Motoren 5 in jedem Rohrelement 7 nur jeweils eine
Antriebsklappe 6 bewegt wird. Die Anordnung und Funktionsweise der
Antriebsklappen wird im Weiteren zu Fig. 2 und 3 näher erläutert.
Fig. 2 zeigt beispielsweise einen Antriebsblock, bestehend aus einer
Antriebsklappe 6 und einem Pneumatik-Hydraulik-Motor 5, wobei die An
triebsklappe 6 in Axialrichtung innerhalb des Rohrelements 7 durch den
Pneumatik-Hydraulik-Motor 5 bewegbar ist. Die Antriebsklappe 6 wird hierbei
jeweils zwischen zwei Endpositionen innerhalb des Rohrelements 7 verfah
ren und in der jeweiligen Endpositionen verschwenkt, wobei die Antriebs
klappe 6 in einer Führung 13 aufgenommen ist. Während die eine Position
der Antriebsklappe 6 in durchgezogener Linie dargestellt ist, wurde die
zweite Position in gestrichelter Ausführung eingezeichnet.
Fig. 3 zeigt zwei Antriebsklappen 6, welche unabhängig voneinander durch
jeweils zwei Pneumatik-Hydraulik-Motoren 5 innerhalb des Rohrelements 7
bewegbar sind. Eine Steuerung der Pneumatik-Hydraulik-Motoren 5 sowie
ein Verschwenken der Antriebsklappen 6 wird hierbei durch die im Schiffs
körper befindliche Steuereinheit vorgenommen. Die Antriebsklappen 6
werden hierbei jeweils abwechselnd zum Antrieb des Schiffsrumpfs einge
setzt, wobei die wirksame Antriebsklappe 6 quer zur Strömungsrichtung
ausgerichtet und entgegen der Fahrtrichtung durch die Pneumatik-Hydraulik-
Motoren 5 bewegt wird, während gleichzeitig die inaktive Antriebsklappe 6 in
Strömungsrichtung ausgerichtet in die jeweils andere Endposition, d. h. in
Fahrtrichtung verfahren wird. Mit Erreichen der jeweiligen Endpositionen
werden die beiden Antriebsklappen 6 verschwenkt, im gezeigten Ausfüh
rungsbeispiel um jeweils 90°, sodass die bisherige aktive Antriebsklappe
inaktiv wird und die bisher am Antrieb unbeteiligte Antriebsklappe 6 aktiviert
wird. Die Bewegungsrichtung der aktiven bzw. inaktiven Antriebsklappe 6
erfolgt entgegen oder in Fahrtrichtung wie zuvor geschildert. Somit können
die beiden Antriebsklappen 6 jeweils wechselweise zur Strömungserzeugung
innerhalb des Rohrelements 7 eingesetzt werden und ermöglichen durch den
rückwärtigen Ausstoß des im Rohrelement 7 vorhandenen Wassers einen
Vortrieb des Schiffskörpers. Die Verbindung zwischen den Pneumatik-
Hydraulik-Motoren 5 und den Antriebsklappen 6 erfolgt hierbei durch geeig
nete mechanische Gelenke und Verbindungen, welche nach den erforderli
chen Stabilitätskriterien ausgelegt sind.
Fig. 4 und 5 zeigen jeweils eine weitere Ausführungsform der Antriebsklap
pen 14, welche unter Beibehaltung der weiteren Antriebskomponenten
innerhalb des Rohrelements 7 angeordnet sind. Fig. 4 zeigt die Darstellung
einer Antriebsklappe 14 mit einem Pneumatik-Hydraulik-Motor 5 in den
jeweiligen Endpositionen, wobei eine der Positionen in gestrichelter Darstel
lung eingezeichnet wurde. Fig. 5 zeigt hingegen zwei Antriebsklappen 14,
welche durch zwei Pneumatik-Hydraulik-Motor 5 angetrieben werden und um
eine Mittelachse 15 klappbar angeordnet sind. Die Funktionsweise der
Antriebsklappe 14 entspricht ansonsten weitesgehend der aus Fig. 2 und 3
bekannten Antriebsklappen mit wechselseitigen Einsatz zum Antrieb des
Schiffskörpers.
Fig. 6 zeigt in einer schematischen und teilweise geschnittenen Ansicht
einen Schiffskörper 1, welcher mit einer alternativen Ausführungsform eines
Antriebs 20 ausgestattet ist. Der wesentliche Unterschied besteht hierbei
darin, dass eine Antriebsklappe 21 durch einen Pneumatik-Hydraulik-Motor 5
über einen doppelten Seilzug 22 bewegt wird. Der Pneumatik-Hydraulik-
Motor 5 wird hierbei über eine Zuleitung 12 von einem Druckbehälter 4
beaufschlagt, welcher wiederum mit Druckmittel von einem Hauptmotor 3
versorgt wird. Das erste gezeigte Ausführungsbeispiel geht im Weiteren von
einem rechteckförmigen Querschnitt des Rohrelements 23 aus, in dem sich
eine Antriebsklappe 21 befindet. Die Antriebsklappe 21 ist jeweils in ihren
Eckpunkten mit einem Seil 24 verbunden, welches zu beiden Seiten der
Antriebsklappe 21 angeordnet und jeweils paarweise zusammengeführt ist.
Die Zusammenführung der Seile 24 erfolgt hierbei von den jeweils horizontal
liegenden Befestigungspunkten aus. Die zusammengeführten Seile 25
werden im Weiteren über Umlenkrollen 26 mit einem über den Pneumatik-
Hydraulik-Motor 5 bewegbaren Steuerarm 27 verbunden.
Fig. 8 zeigt die Anordnung der Seile 24 an einer runden Antriebsklappe 28,
welche in einem nicht dargestellten runden Rohrelement aufgenommen wird.
Fig. 9.1 zeigt den Querschnitt eines Schiffskörpers 3, welcher mit vier
parallel verlaufenden kreisrunden Rohrelementen 31 ausgestattet ist. Die
Rohrelemente 31 sind in Bodennähe des Schiffskörpers 30 eingebaut und
weisen endseitig jeweils eine Schließklappe 32 auf Fig. 9.2 zeigt schema
tisch einen Schiffskörper 33, welcher mit dreieckförmigen Rohrelementen 34
entlang des Bodens 35 und der Bordwand 36 ausgestattet ist. Fig. 9.3 zeigt
eine weitere Ausführungsform eines Schiffskörpers 37, der mit einem
doppelten Schiffsboden ausgestattet ist und ein trapezförmiges Rohrelement
38 aufweist. Fig. 9.4 zeigt ebenfalls einen Schiffskörper 39, der doppelwan
dig ausgebildet ist, wobei in der doppelten Wandung 40 entlang des Bodens
41 und der Bordwand 42 nebeneinander liegende Rohrelemente 43 ange
ordnet sind. Die Fig. 9.1-9.4 zeigen insofern eine unterschiedliche
Anordnung der Rohrelemente, welche im Weiteren jeweils mit Antriebsklap
pen zumindest teilweise ausgestattet sein können. Die Rohrelemente können
darüber hinaus auch zur Abbremsung des Schiffskörpers eingesetzt werden,
wie im nachfolgenden zu Fig. 10 beschrieben.
Fig. 10 zeigt in einer schematischen, teilweise geschnittenen Seitenansicht
einen Schiffskörper 50 und Fig. 11 zeigt den Schiffskörper 50 in einer
geschnittenen Draufsicht auf die Anordnung der Rohrelemente 51. Die
Rohrelemente 51 sind jeweils parallel nebeneinanderliegend im unteren
Bereich des Schiffskörpers 50 angeordnet, wobei die vorderen Öffnungen 52
durch jeweils eine Verschlussklappe 53 verschließbar sind. Am Heck des
Schiffskörpers 50 sind fluchtend zu den Rohrelementen 51 jeweils Doppelru
der 54 angeordnet. Die Rohrelemente 51 können darüber hinaus durch
Schotts 55, 56 endseitig verschlossen werden. Aus der Seitenansicht des
Schiffskörpers 50 ist im Weiteren die schematische Anordnung der weiteren
Antriebskomponenten ersichtlich. Die Doppelruder 54 werden beispielsweise
über einen Rudermotor 57 angetrieben. Ein Motor 58, 59 ist jeweils zum
Antrieb der Schotts 55 sowie Verschlussklappen 53 vorgesehen. Beide
Motoren 58, 59 werden durch eine Steuereinheit 60 gesteuert. Im weiteren ist
ein Unterdruckbehälter 61 sowie ein Wasser-Luftdruckbehälter 62 vorgese
hen, welche durch ein Luftventil 63 und ein Ventil 64 mit dem jeweiligen
Rohrelement 51 verbindbar sind. Ein Wasserventil 65 dient im Weiteren zum
Ablassen des Wassers aus dem jeweiligen Rohrelement 51. Fig. 10 und 11
zeigen hierbei jeweils nur die Antriebskomponenten, welche zur Abbremsung
des Schiffskörpers 50 benötigt werden. Alternativ besteht die Möglichkeit, in
den kreisrunden Rohrelementen 51 einen Antrieb gemäß den Fig. 1-6
oder 8 vorzusehen. In diesem Fall werden die Schotts 55, 56 sowie die
Verschlussklappe 53 selbstverständlich geöffnet, sodass das Wasser durch
die Rohrelemente 51 hindurchströmen kann.
Die Abbremsung des Schiffskörpers 50 erfolgt durch eine in dem Rohrele
ment 51 aufgenommene Wassermenge, welche darüber hinaus ggf. in dem
Wasser-Luftdruck-Behälter 62 ebenfalls aufgenommen werden kann, wenn
das Ventil 64 geöffnet ist. Der Wasser-Luftdruck-Behälter 62 dient hierbei
gleichzeitig als Speicherbehälter und kann zum Antrieb des Schiffskörpers 50
aus der Ruhelage verwendet werden, indem das aufgenommene Wasser
über das Ventil 64 unter Druck herausgedrückt wird, wobei das jeweils in
Fahrrichtung liegende Schott 55, 56 geschlossen wird. Hierdurch strömt das
Wasser entgegen der Fahrtrichtung aus dem Rohrelement 51, sodass ein
Vortrieb erzeugt wird.
In Abhängigkeit der verwendeten Antriebskonzepte stehen hierbei unter
schiedliche Möglichkeiten zum Abbremsen zur Verfügung. Bei herkömmli
chen Antrieben ist in der Regel das Rohrelement 51 geschlossen, sodass
dieses zunächst geflutet werden muss, während bei dem erfindungsgemä
ßen Antriebskonzept das Rohrelement 51 geöffnet ist und durch die An
triebsklappen ein Antrieb erfolgt. Demzufolge ist zur Einleitung des Abbrems
vorgangs erforderlich, dass das in Fahrtrichtung liegende Schott 55, 56
während der Fahrt zur Wasseraufnahme geöffnet wird. Durch die kinetische
Energie des relativ zum Fahrzeug sich bewegenden Wassers wird im
Weiteren die Abbremsung vorgenommen, wobei das in Fahrtrichtung
liegende Schott 55, 56 geschlossen wird und ein Unterdruck hinter dem
Schott 55, 56 entsteht, der in Richtung zum Rohrende hin abnimmt. Durch
den entstehenden Unterdruck wird das in dem Rohrelement 51 befindliche
Wasser eingeschlossen und zur Abbremsung des Fahrzeugs auf Grund der
vorhandenen kinetischen Energie eingesetzt, wobei das Fahrzeug um das
Gewicht des eingeschlossenen Wassers gleichzeitig erhöht wird. Nach
Aufbrauchen der kinetischen Wasserenergie wird durch Öffnen der hinteren
Schotts 55, 56 das Wasser aus dem Rohrelement 51 herausgedrückt, wobei
gleichzeitig eine Querstellung des Doppelruders 54 einen Vortrieb verhindert.
Weitere Abbremsvorgänge können anschließend durch Schließen des in
Fahrtrichtung liegenden Schotts 55, 56 in gleicher Weise eingeleitet werden.
Diese Geschwindigkeitsänderung in relativ kurzer Zeit ist jedoch auf Grund
der Materialfestigkeit und den auftretenden Trägheitsmomenten ggf. zu
reduzieren, daher wird das Abbremsen mittels Steuerung weiterer Ventile
63, 64 und Schotts mit einer zumutbaren Verzögerung ausgeführt, um die
Belastung in Grenzen zu halten. Aus dem vorgenannten Grund ist deshalb
eine Steuerung der Wassermassen im Rohrelement 51 mit Wasser oder Luft
vorgesehen, die das Abbremsen so regelt, dass der Bremsvorgang in einem
erträglichen und möglichen Rahmen erfolgt. Hierbei sind mehrere Varianten
eines weichen Abbremsens denkbar.
Bei einem herkömmlichen Schiffsantrieb mit Schiffsschraube kann das
Rohrelement 51 zunächst geleert sein und zur Einleitung des Bremsvor
gangs wird die in Fahrtrichtung befindliche Schließklappe 56 und das Schott
55 geöffnet, sodass eine Flutung des Rohrelements 51 stattfindet. Auf Grund
der Vorwärtsbewegung des Schiffsrumpfs 50 im Wasser wird das Rohrele
ment 51 mit durchfließendem Wasser gefüllt und der Bremsvorgang kann
durch Schließen der Schließklappe 55 und des Schotts in Fahrtrichtung
eingeleitet werden. Die bewegte Wassermenge im Rohrelement 51 hat
gegenüber dem Schiffsrumpf eine kinetische Energie. Beim Schließen der
Schließklappe 53 entsteht an der inneren Antriebsklappenfläche ein Unter
druck der proportional zum Ende des Rohrelements 51 abnimmt. Mit diesem
Unterdruck kann ein mit Luft gefüllter Unterdruckbehälter 61, der sich im
Schiff befindet, entleert werden. Dabei wird ein weicher Bremsvorgang
erzeugt und zwar solange bis die kinetische Energie aufgebraucht ist oder
der Bremsvorgang gewollt unterbrochen wird.
Beim Schließen eines hinteren Schotts 56 wird die bewegte Wassermasse
im Rohrelement 51 aufgestaut, so dass ein Druck im Innenraum entsteht, der
dazu ausgenutzt werden kann, um einen Wasser-Überdruck-Behälter 62 mit
Wasser über ein entsprechendes Ventil 64 zu befüllen, wobei gleichzeitig die
Luft im Behälter 62 komprimiert wird. Die unter Druck stehende Wassersäule
stellt einen Energiespeicher dar, der zu einem späteren Zeitpunkt als
zusätzlichen Antrieb ggf. genutzt werden kann. Der Abbremsvorgang wird
solange andauern, bis die kinetische Energie des Wassers aufgebraucht ist
oder der Vorgang durch Öffnen eines der Schotte 55, 56 unterbrochen wird.
Die Bremsperiode wäre in diesem Fall beendet.
Beim gleichzeitigen Schließen der in Fahrtrichtung liegenden vorderen
Schließklappe 53 und des hinteren Schotts i56 st die Wassermasse durch
das Volumen des Rohrelements 51 begrenzt und es entsteht ein Überdruck
zum Ende des Rohrelements 51 hin sowie ein Unterdruck in der Nähe der
vorderen Schließklappe 53 mit der Wirkung, wie sie in den beiden vorge
nannten Fällen aufgezeigt wurde, sodass ebenfalls eine weiche Abbremsung
vorgenommen werden kann. Nach Verschließen der vorderen Öffnung 52
durch die Schließklappe 53 und des hinteren Schotts 56 werden die Ventile
63 für den Lufteinlass oder die Wasserventile 65 nach Bedarf geöffnet, um
den Druck der aufgenommenen Wassermenge zu regeln, um beispielsweise
kritische Werte zu vermeiden. Dies kann beispielsweise durch Drucksenso
ren gemessen und elektronisch geregelt werden. Je schneller ein Schiffs
rumpf angetrieben wird, desto mehr Bremsenergie des Wassers steht hierbei
zur Verfügung.
Der besondere Vorteil der Erfindung liegt darin, dass für den Bremsvorgang
nur Energie notwendig ist, die zum Steuern der Vorgänge wie Antrieb der
Hydraulikpumpen und Stromversorgung der Regelelektronik benötigt wird.
Für die nochmalige Einleitung des Bremsvorgangs bei voller Fahrt muss das
Wasser im Rohrelement 51 durch Öffnen der vorderen Verschlussklappe 53
und der beiden Schotts 55, 56 herausgedrückt werden. Hierbei würde ggf.
ein Schub (Antrieb) nach vorn entstehen, weil die aufgenommene Wasser
menge sich nach hinten aus dem Schiffskörper 50 entleert. Um dies zu
verhindern, wird bei der Wiederholung des Bremsvorgangs das Doppelruder
54 gegeneinander gestellt, sodass das Wasser seitlich rechts und links
austritt und sich die Wasserkräfte nach außen aufheben und kein Schub
entsteht. Das verwendete Doppelruder 54 bremst hierbei das Schiff zusätzlich
ab, ohne jedoch eine Energiegewinnung zu erzielen und das Schiff von
seinem Kurs abzubringen. Mehrmaliges Wiederholen des Bremsvorgangs
führt dazu, dass die Geschwindigkeit des Schiffskörpers 50 entsprechend
reduziert und schließlich zum Stillstand gebracht werden kann. Der verwen
dete Wasser-Luftdruckbehälter 62 kann hierbei ein mehrfaches Volumen des
Rohrelements aufweisen, es sollte jedoch mindestens das gleiche Volumen
besitzen. Hiermit wird erreicht, dass ein Schiffskörper 50 einen relativ kurzen
Bremsweg im Wasser hat und die Bremsenergie nur von der Masse der
bewegten Wassermenge entnommen wird.
Fig. 12 zeigt in einer schematischen Seitenansicht einen Schiffskörper 70
und Fig. 13 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf den Schiffskörper 70
mit einem mittig gelagerten Rohrelement 71, an welchem im Weiteren vier
Bypassrohrelemente 72 angeschlossen sind, die durch jeweils zwei Schotts
73, 74 mit dem Rohrelement 71 verbunden oder getrennt werden können. In
jedem Bypassrohrelement 72 ist ein einzelner Antrieb 75 vorgesehen,
welcher aus einem Pneumatik-Hydraulik-Motor 76 sowie eine Antriebsklappe
77 besteht. Die Antriebe 75, welche sich jeweils in einem Bypassrohrelement
72 befinden, können wechselweise zum Antrieb des Schiffskörpers 70
eingesetzt werden, wobei beispielsweise jeweils zwei Antriebsklappen 77
eine Strömung erzeugen und diese beiden Antriebsklappen 77 jeweils zu
einer Seite des Rohrelements 71 angeordnet sind. Hierbei besteht im
Weiteren die Möglichkeit, dass zwei Antriebsklappen 77 auf gleicher Höhe
zur Strömungserzeugung eingesetzt werden, oder dass alternativ die
diagonal liegenden Antriebsklappen 77 zur Strömungserzeugung gleichzeitig
eingesetzt werden.
Um unerwünschte Gegenströmungen zu vermeiden, besteht im Weiteren die
Möglichkeit, die Bypassrohrelemente 72 durch Schotts 78, 79 von dem
Rohrelement 71 abdichtend zu trennen. Eine Trennung der Bypassrohrele
mente 72 vom Rohrelement 71 ist in jedem Fall dann notwendig, wenn die
vorhandenen Antriebseinheiten 75 nicht benötigt werden und eine Abbrem
sung des Schiffskörpers 70 vorgenommen werden soll. Der in Fig. 12
gezeigte Schiffskörper 70 weist darüber hinaus auf seinem Deck drei
Windgeneratoren 81 auf, welche zur Spannungs- und Druckerzeugung
dienen und die Bordelektronik einerseits versorgen können und andererseits
für den Betrieb der Pneumatik-Hydraulik-Motoren 5 eingesetzt werden
können. Die Fahrtrichtung des Schiffskörpers 70 wird im Weiteren durch ein
Doppelruder 80 vorgegeben. Das Rohrelement 71 kann ferner durch
Schließventile 82 geschlossen werden, sodass die Strömung innerhalb des
Rohrelements 71 und der Bypassrohrelemente 72 zusätzlich beeinflusst
werden kann.
Die Fig. 14 und 15 zeigen jeweils in einer geschnittenen Teilansicht den
Schiffskörper 70 mit dem Rohrelement 71 sowie mit den Bypassrohrelemen
ten 72 und den Antriebsklappen 77 und Schließventilen 82 in jeweils einer
geöffneten bzw. geschlossenen Position. Die Schließventile 82 werden
beispielsweise abwechselt benötigt, um einen Strömungskreislauf zwischen
zwei Antrieben zu verhindern.
Fig. 16.1 zeigt im Weiteren eine an einem vorderen Rohrelement 90
befestigte Bugsteuerung 91, bestehend aus einem schwenkbeweglich um
eine Drehachse 92 beweglichen Ruderblatt 93, wobei die Drehachse 92 in
einer Ruderblatthalterung 94 aufgenommen ist. An dem Hauptruderblatt 93
ist im Weiteren ein Zusatzruderblatt 95 verschwenkbar angelenkt, welches
eine Verbesserung der Schiffssteuerung ermöglicht. Die Fig. 16.2-16.7
zeigen im Weiteren verschiedene Positionen des Hauptruderblatts 93 und
des Zusatzruderblatts 95 für verschiedene Steuerungsvarianten. Fig. 16.1
zeigt die Ruderblattstellung für Geradeausfahrt, während Fig. 16.3 und 16.4
die Ruderblattstellung für links und rechts Steuerung zeigt. Fig. 16.5 zeigt
die Stellung des Hauptruderblatts 93 und Zusatzruderblatts 95 für eine starke
Rechtssteuerung bzw. Linkssteuerung, während hingegen Fig. 16.7 die
Ruderblattstellungen für eine schwache Linkssteuerung anzeigt. Durch das
verschwenkbare angelenkte Zusatzruderblatt 95 kann somit der Steuerungs
grad des Schiffskörpers zusätzlich beeinflusst werden.
1
Schiffskörper
2
Antrieb
3
Hauptmotor
4
Druckbehälter
5
Pneumatik-Hydraulik-Motor
6
Antriebsklappe
7
Rohrelement
8
Öffnung
9
Öffnung
10
Ruder
11
Zuleitung
12
Zuleitung
13
Führung
14
Antriebsklappe
20
Antrieb
21
Antriebsklappe
22
Seilzug
23
Rohrelement
24
Seil
25
Seil
26
Umlenkrolle
27
Steuerarm
30
Schiffskörper
31
Rohrelement
32
Schließklappe
33
Schiffskörper
34
Rohrelement
35
Boden
36
Bordwand
37
Schiffskörper
38
Rohrelement
39
Schiffskörper
40
Wand
41
Boden
42
Bordwand
43
Rohrelement
50
Schiffskörper
51
Rohrelement
52
Öffnung
53
Verschlussklappe
54
Doppelruder
55
Schott
56
Schott
57
Rudermotor
58
Motor
59
Motor
60
Steuereinheit
61
Unterdruckbehälter
62
Wasser-Luftdruck-Behälter
63
Luftventil
64
Ventil
65
Wasserventil
70
Schiffskörper
71
Rohrelement
72
Bypassrohrelement
73
Schott
74
Schott
75
Antrieb
76
Pneumatik-Hydraulik-Motor
77
Antriebsklappe
78
Schott
79
Schott
80
Doppelruder
81
Windgenerator
82
Schließventil
90
Rohrelement
91
Bugsteuerung
92
Drehachse
93
Hauptruderblatt
94
Ruderblatthalterung
95
Zusatzruderblatt
Claims (22)
1. Verfahren zum Antrieb und Abbremsen eines schwimmfähigen Fahr
zeugs (1, 30, 33, 39, 50, 70), insbesondere Unterwasserfahrzeugs
oder Schiffs,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antrieb und die Abbremsung durch eine beeinflussbare und
veränderbare Wasserströmung innerhalb zumindest eines Rohrele
ments (7, 23, 31, 34, 38, 43, 51, 71, 90) im Fahrzeugkörper erfolgt.
2. Verfahren nach Ansprüch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wasserströmung durch mechanische Hilfsmittel, wie bei
spielsweise Schließklappen (35, 53, 82), Antriebsklappen (6, 14, 21,
77), Schotts (55, 56, 73, 74, 78, 79) und/oder Ventile (63, 64, 65) be
einflusst wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antrieb durch zumindest jeweils eine in Axialrichtung des
Rohrelements (7, 23, 31, 34, 38, 43, 51, 71, 90) bewegbare und/oder
verschwenkbare Antriebsklappe (6, 14, 21, 77) in jedem Rohrelement
(7, 23, 31, 34, 38, 43, 51, 71, 90) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bewegung der Antriebsklappen (6, 14, 21, 77) periodisch
erfolgt, wobei vorzugsweise zumindest zwei Antriebsklappen (6, 14,
21, 77) innerhalb eines Rohrelements (7, 3, 31, 34, 38, 43, 51, 71, 90)
axial zwischen jeweils zwei Endpositionen verfahrbar angeordnet sind
und wobei eine den Querschnitt des Rohrelements (7, 23, 31, 34, 38,
43, 51, 71, 90) zumindest teilweise verschließende erste Antriebs
klappe (6, 14, 21, 77) axial gegen die Fahrtrichtung bewegt wird und
eine Strömung erzeugt, während die zweite Antriebsklappe (6, 14, 21,
77) parallel zur Strömungsrichtung ausgerichtet und in Fahrtrichtung in
die jeweilige Endposition gefahren wird, dass nach Beendigung der
ersten Hubbewegung beide Antriebsklappen (6, 14, 21, 71) ver
schwenkt werden und die Strömungserzeugung für die zweite Hubbe
wegung von der zweiten Antriebsklappe (6, 14, 21, 77) übernommen
wird, während die erste Antriebsklappe (6, 14, 21, 77) in die andere in
Fahrtrichtung liegende Endposition gefahren wird und zur weiteren
Strömungserzeugung die Antriebsklappen (6, 14, 21, 77) wechselwei
se eingesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bewegung der Antriebsklappen (6, 14, 21, 77) jeweils durch
einen Pneumatik- oder Hydraulikmotor (5, 76) vorgenommen wird,
wobei die Pneumatik- oder Hydraulikmotoren (5, 76) von einem
Druckbehälter (4) gespeist werden, der von einem Hauptantriebsmotor
(3) mit Druckmittel versorgt wird und die Steuerung von einer Zentra
len Steuerungseinheit (60) vorgenommen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abbremsung des Fahrzeugs durch eine im Rohrelement (7,
23, 31, 34, 38, 43, 51, 71, 90) aufgenommene Wassermenge erfolgt,
wobei das in Fahrtrichtung liegende Schott (55, 56, 73, 74, 78, 79) und
des Rohrelements (7, 23, 31, 34, 38, 43, 51, 71, 90) während der
Fahrt geöffnet ist oder zur Wasseraufnahme geöffnet wird, dass die
kinetische Energie des relativ zum Fahrzeug (1, 30, 33, 39, 50, 70)
bewegten Wassers zur Abbremsung eingesetzt wird, in dem das in
Fahrtrichtung liegende Schott (55, 56, 73, 74, 78, 79) geschlossen
wird und ein Unterdruck hinter dem Schott (55, 56, 73, 74, 78, 79) ent
steht, sodass die im Rohrelement (7, 23, 31, 34, 38, 43, 51, 71, 90)
befindliche Wassermasse eingeschlossen ist und zur Abbremsung
des Fahrzeugs (1, 30, 33, 39, 50, 70) führt, wobei das Fahrzeug (1, 30,
33, 39, 50, 70) um das Gewicht der eingeschlossenen Wassermenge
gleichzeitig erhöht wird, dass nach Aufbrauchen der kinetischen Was
serenergie durch Öffnen der Schotts (55, 56, 73, 74, 78, 79) das Was
ser aus dem Rohrelement (7, 23, 31, 34, 38, 43, 51, 71, 90) heraus
gedrückt wird, wobei gleichzeitig durch eine Querstellung des
Doppelruders (54, 80) ein Vortrieb verhindert wird und im Anschluss
ein oder mehrere erneute Abbremsvorgänge mit der relativ zum Fahr
zeug (1, 30, 33, 39, 50, 70) bewegten Wassermasse erfolgen.
7. Verfahren nach 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Teil der Wasserströmung beim Abbremsvorgang
in einen Druckbehälter (61, 62) umgeleitet und aufgenommen wird,
um die gespeicherte Wassermenge für den Antrieb zu einem späteren
Zeitpunkt zu verwenden, wobei die gespeicherte Wassermenge ent
gegen der Fahrtrichtung durch das Rohrelement (7, 23, 31, 34, 38, 43,
51, 71, 90) herausgedrückt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch den in dem Rohrelement (7, 23, 31, 34, 38, 43, 51, 71, 90) ent
stehenden Unterdruck während der Abbremsung ein luftgefüllter Un
terdruckbehälter (61) entleert wird, und/oder dass der durch Druck
sensoren erfasste Druck im Innern des Rohrelements (7, 23, 31, 34,
38, 43, 51, 71, 90) durch Wasserventile (65) geregelt wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Antrieb und zur Abbremsung jeweils die Antriebsklappen (6,
14, 21, 77) eingesetzt werden oder dass zusätzliche Klappen, Schotts
(55, 56, 73, 74, 78, 79) und/oder Ventile (63, 64, 65) verwendet wer
den.
10. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 9, zum Antrieb und Abbremsen eines schwimmfähigen Fahr
zeugs (1, 30, 33, 39, 50, 70) insbesondere Unterwasserfahrzeugs o
der Schiffs,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fahrzeug (1, 30, 33, 39, 50, 70) ein oder mehrere im Fahr
zeugkörper angeordnete Rohrelemente (7, 23, 31, 34, 38, 43, 51, 71,
90) aufweist, welche durch Bypassrohrelemente (72) miteinander ver
bunden und durch Klappen oder Schotts (55, 56, 73, 74, 78, 79)
trennbar sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass in zumindest einem Rohrelement (7, 23, 31, 34, 38, 43, 51, 71,
90) wenigstens eine Antriebsklappe (6, 14, 21, 77) vorhanden ist, wo
bei die Antriebsklappen (6, 14, 21, 77) durch einen Seilzug (22) oder
starre Kopplungen mit einem Pneumatik- oder Hydraulikmotor (5, 76)
verbunden sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rohrelemente (7, 23, 31, 34, 38, 43, 51, 71, 90) einen ecki
gen oder runden, vorzugsweise kreisförmigen, Querschnitt aufweisen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10, 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verhältnis von Rohrelementvolumen zum Schiffsgewicht
1/10 bis 1/3 des Schiffsgewichts beträgt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebsklappen (6, 14, 21, 77) an den Querschnitt des Rohr
elements (7, 23, 31, 34, 38, 43, 51, 71, 90) derart angepasst sind,
dass keine vollständige Abdichtung liegt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Ende eines jeden Rohrelements (7, 23, 31, 34, 38, 43, 51,
71, 90) ein Doppelruder (54, 80) angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rohrelemente (7, 23, 31, 34, 38, 43, 51, 71, 90) durch vorde
re und hintere Klappen verschließbar sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Schiffskörper zusätzlich zu den Rohrelementen ein Was
ser-Luftdruckbehälter (62) sowie ein Unterdruckbehälter (61) und eine
Steuereinheit (60) für die Klappen, Antriebsklappen (6, 14, 21, 77) und
Schotts (55, 56, 73, 74, 78, 79) vorgesehen ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Schiffskörper (1, 30, 33, 39, 50, 70) ein Druckbehälter (1,
62) für die Bewegung der Pneumatik- oder Hydraulikmotoren (5, 76)
vorgesehen ist, der von einem Hauptantriebsmotor (3) mit Druck
beaufschlagbar ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebsklappen (6, 14, 21, 77) horizontal oder vertikal um
ihre Drehachse verschwenkbar oder zusammenklappbar ausgebildet
sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebsklappen (6, 14, 21, 77) durch die Pneumatik- oder
Hydraulikmotoren (5, 76) in Axialrichtung des Rohrelements (7, 23, 31,
34, 38, 43, 51, 71, 90) verfahrbar sind.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest vor einem Rohrelement (7, 23, 31, 34, 38, 43, 51, 71,
90) eine Bugsteuerung (91) angeordnet ist, welche aus einem Haupt
ruderblatt (93) sowie einem von dem Hauptruderblatt (93)
verschwenkbaren Zusatzruderblatt (95) besteht.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebsklappen (6, 14, 21, 77) über mindestens einen dop
pelten Seilzug (22) mit dem Pneumatik- oder Hydraulikmotor (5, 76)
verbunden und die Seilzüge (22) über Umlenkrollen (26) geführt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10035454A DE10035454C2 (de) | 2000-07-19 | 2000-07-19 | Verfahren zum Antrieb und Abbremsen eines schwimmfähigen Fahrzeugs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10035454A DE10035454C2 (de) | 2000-07-19 | 2000-07-19 | Verfahren zum Antrieb und Abbremsen eines schwimmfähigen Fahrzeugs |
Publications (2)
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---|---|
DE10035454A1 true DE10035454A1 (de) | 2002-02-07 |
DE10035454C2 DE10035454C2 (de) | 2003-02-13 |
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ID=7649671
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DE10035454A Expired - Lifetime DE10035454C2 (de) | 2000-07-19 | 2000-07-19 | Verfahren zum Antrieb und Abbremsen eines schwimmfähigen Fahrzeugs |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10035454C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN108298051B (zh) * | 2018-04-09 | 2023-06-16 | 西南石油大学 | 一种康达效应推进系统及水下机器人 |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1935037A1 (de) * | 1968-07-19 | 1970-03-12 | Gregor Spoerri | Motorboot |
DE2128765A1 (de) * | 1970-06-09 | 1971-12-16 | Politechnika Gdanska | Einrichtung zum Bremsen und Hilfs steuern von Schiffen bei deren Bremsung |
DE3120670A1 (de) * | 1981-05-23 | 1982-12-09 | Willi 5412 Ransbach-Baumbach Schwaderlapp | "antriebseinrichtung fuer ein schiff" |
DE3120609A1 (de) * | 1981-05-23 | 1982-12-16 | Harro 2350 Neumünster Thomsen | Bugpropeller-schiffsantrieb |
DE3925387A1 (de) * | 1989-08-01 | 1991-02-07 | Otto Werner Woelky | Antriebssystem fuer wasserfahrzeuge unterschiedlicher bauformen und antriebssystemen, insbesondere einer katamaran-bootsform, die mit muskelkraft betrieben wird |
-
2000
- 2000-07-19 DE DE10035454A patent/DE10035454C2/de not_active Expired - Lifetime
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE10035454C2 (de) | 2003-02-13 |
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