DE1003382B - Klebstoff zur Verklebung von Papiersaecken, Tueten und Beuteln - Google Patents

Description

• Klebstoff zur Verklebung von Papiersäcken, Tüten und Beuteln Gegenstand der Erfindung ist ein Klebstoff auf vorwiegend Amylopectinbasis für die feucht-, wasser- und heißwasserfeste Verklebung insbesondere von Tüten, Beuteln und Papiersäcken.
• Im allgemeinen werden für die Verklebung bei der Herstellung von Tüten und BQuteln Stärke-, Dextrin-, Carboxymethylcellulose- sowie auch Kunststoff-Klebstoffe usw. eingesetzt. Zur Erzielung feucht- bzw. wasserfester Effekte bedient man sich hydrolisierter (sogenannter löslicher) Stärke, unter Umständen in Verbindung mit Kunststoffvorkondensaten. Zum Teil auch werden Kunststoffdispersionen hierfür eingesetzt. Ein verbreiteter Einsatz letzterer ist bisher aus kalkulatorischen Gründen nicht möglich gewesen.
• Die Anwendung löslicher Stärken brachte deswegen Schwierigkeiten mit sich, weil die vorhandenen Retrogadationserscheinungen, die jedoch insbesondere eine Feucht- bzw. Wasserfestigkeit der betreffenden Verklebung bewirken, zu vorzeitigen Verdickungen führen und eine maschinelle Verarbeitung des daraus hergestellten Klebstoffs außerordentlich erschweren.
• Es wurde nun festgestellt, daß ein auf erhitzten Flächen aufgeschlossenes, vorher fraktioniertes Amylopectin gerade die Eigenschaften aufweist, die für die Herstellung eines Klebstoffes zum Einsatz in der Tüten-, Beutel- und Papiersackindustrie von Wichtigkeit sind, wodurch eine gute Verwertungsmöglichkeit von bisher weniger einsatzfähigen Stärkenebenprodukten erreicht wird. Zur Zeit wird nämlich größerer Wert auf die bei der Fraktionierung anfallende Amylose gelegt, die unter anderem zur Herstellung von Folienmaterial eingesetzt werden kann.
• Ein wie oben angedeutet hergestelltes Amylopectin läßt sich relativ konzentriert (im Ansatzverhältnis 1 : 3 bis 6) völlig homogen in kaltem Wasser zu einem Klebstoff mit fließender Konsistenz lösen.
• Retrogadationserscheinungen sind zwar vorhanden, jedoch erstrecken sie sich über einen längeren Zeitraum, so daß, auch wenn bedacht wird, daß ein Klebstoff dieser Art auf Maschinen verarbeitet wird, Verarbeitungsstörungen nicht auftreten können. Die vorhandenen Retrogadationen reichen jedoch aus, um, insbesondere wenn die verklebten Materialien längere Zeit vor Ingebrauchnahme gelagert werden, eine feucht- bzw. wasserfeste Verklebung zu gewährleisten. Die vorhandenen geringfügigen Nachdickungserscheinungen können durch Zusatz von die Retrogadation verhindernden organischen und/oder anorganischen Chemikalien weiter vermindert werden, wenn eine wochenlange Aufbewahrung des angesetzten Klebstoffes erforderlich ist. Zusätze von Harnstoff-, Melamin- und/oder Phenolformaldehyd-Vorkondensaten ermöglichen, wenn entsprechend ausgehärtet wird, heißwasserfeste Verklebungen.
• Auch ein Zusatz von Kunststoffdispersionen ist möglich und bedingt spezielle Effekte. Amylopectin ist als Stärkeabkömmling gegen Stärke abbauende Bakterien empfindlich, deswegen ist es zweckmäßig, mit einem der gebräuchlichen Konservierungsmittel zu konservieren.
• Beispiel 1

  100 Gewichtsteile auf erhitzten Flächen

  aufgeschlossenes

  A mylopectin,

  300 bis 500 kaltes Wasser,

  2 " 3 Parachlormetakresol-

  natrium,

  ergeben 400 bis 600 eines mittel- bis dünn-

  fließenden, etwa 48bis

  96 Stunden fließend

  bleibenden, feucht- bis

  wasserfest abbinden-

  den Klebstoffs.

  Beispiel 2

  100 Gewichtsteile Amylopectin (wie 1),

  10 bis 20 Harnstoff,

  300 " 500 Wasser,

  2 " 3 Parachlormetakresol,

  ergeben 410 bis 620 eines mittel- bis dünn-

  fließenden, 8 bis 10

  Tage fließend bleiben-

  den, feuchtfest abbin-

  denden Klebstoffs.

  Beispiel 3

  100 Gewichtsteile Amylopectin (wie 1),

  20 bis 30 eines I-Iarnstoff-Form-

  aldehyd-Vorkonden-

  sats,

  5 " 20 einer 25°/oigen ammo-

  niakalisch eingestell-

  ten Ammoniumchlo-

  ridlösung,

  295 " 480 Wasser,

  ergeben 420 bis 630 eines heißwasser-

  beständigen, 8 bis 10

  Tage fließend bleiben-

  den Klebstoffs.

  Beispiel 4

  100 Gewichtsteile Amylopectin (wie 1),

  10 bis 50 einer 50%igen, unter

  UmständenmitWeich-

  macher versehenen

  Dispersion von Poly-

  vinylacetat,

  290 " 450 Wasser,

  2 " 3 Parachlormetakresol,

  ergeben 400 bis 600 eines fließenden,

  wasserfest abbinden-

  den, 4 bis 5 Tage

  niedrigviskos halt-

  baren Klebstoffs. ,

Claims (5)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Klebstoff zur Verklebung von Tüten, Beuteln und Papiersäcken, dadurch gekennzeichnet, daß er als wirksame Klebesubstanz kaltwasserlösliches, fraktioniertes Amylopectin enthält.
2. 2. Klebstoff gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er zusätzlich Konservierungsmittel enthält.
3. 3. Klebstoff gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß er zusätzlich organische und/oder anorganische Salze enthält.
4. 4. Klebstoff gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er zusätzlich Harnstoff-, Melamin-oder Phenolformaldehyd-Vorkondensate, gegebenenfalls in Verbindung mit Härtungskatalysatoren, enthält.
5. 5. Klebstoff gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er zusätzlich Kunststoffdispersionen auf Polyvinyl- und/oder Polyacrylbasis, wie Polyvinylacetat, Polyvinylpropionat, Polyacrylsäureester, enthält. In Betracht gezogene Druckschriften: Lüttgen, »Die Technologie der Klebstoffe«, 1953, S. 297, Abs. 6; Delmonte, »The Technology of Adhesivesa, 1947, S.292.