DE10032829A1 - Sprengstoffzusammensetzungen, umfassend neuartige Emulgatoren für Wasser-in Öl-Emulsionen - Google Patents
Sprengstoffzusammensetzungen, umfassend neuartige Emulgatoren für Wasser-in Öl-EmulsionenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft Sprengstoff-Zusammensetzungen, umfassend in einer Wasser-in-Öl-Emulsion als Emulgator ein Mannichaddukt, aus DOLLAR A a) einer hydrocarbylsubstituierten, hydroxyaromatischen Verbindung der allgemeinen Formel I DOLLAR A (R·1·)¶n¶Ar(OH)¶x¶ DOLLAR A worin DOLLAR A R·1· für eine Hydrocarbylgruppe, ausgewählt unter einem geradkettigen oder verzweigten C¶6¶-C¶400¶-Alkyl-, C¶6¶-C¶400¶-Alkenyl-, C¶6¶-C¶400¶-Alkenyl-aryl- oder C¶6¶-C¶400¶-Alkyl-aryl-Rest, steht; DOLLAR A Ar für einen ein- oder mehrkernigen, gegebenenfalls substituierten aromatischen Ring steht; DOLLAR A n für einen ganzzahligen Wert 1, 2 oder 3 steht; und DOLLAR A x für einen ganzzahligen Wert 1 bis 5 steht; DOLLAR A b) Formaldehyd, einem Oligomeren oder Polymeren davon; und DOLLAR A c) einer Stickstoffverbindung, ausgewählt unter einem wenigstens eine primäre oder sekundäre Aminofunktion aufweisenden Amin und Ammoniak.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Sprengstoffzusammensetzungen,
umfassend in einer Wasser-in-Öl-Emulsion als Emulgator spezielle
Mannich-Addukte, sowie Verfahren zur Herstellung dieser Zusammen
setzungen.
Flüssigsprengstoffe umfassen gewöhnlich wässrige Emulsionen eines
anorganischen Oxidationsmittels, wie z. B. Ammoniumnitrat, in ei
ner mit Wasser nicht mischbaren organischen Phase. Zur Herstel
lung derartiger Emulsionen werden gemäß Stand der Technik Emulga
toren verschiedenen Typs eingesetzt. So beschreiben beispiels
weise die US-A-5,639,988 und die US-A-5,460,670 die Verwendung
spezieller Hydrocarbylpolyamide als Emulgatoren. Die
US-A-4,356,044 sowie die US-A-4,322,258 beschreiben die Verwen
dung von Sorbitanfettsäureestern, Glyzerinestern, substituierten
Oxazolinen, Alkylaminen sowie von Salzen und Derivaten davon als
Emulgatoren zu diesem Zweck. Die US-A-3,447,978 schlägt die Ver
wendung verschiedener Sorbitanfettsäureester sowie verschiedener
Fettsäureglyzeride als Emulgatoren für Flüssigsprengstoffe vor.
Aus der US-A-4,141,767 ist die Verwendung von
C14-C22-Fettsäureaminen oder Ammoniumsalzen als Emulgatoren für
Sprengstoffzusammensetzungen bekannt. Die WO 96/41781 beschreibt
Emulgatorzusammensetzungen, welche als Hauptbestandteil ein
Alkylcarbonsäureamid, Alkenylcarbonsäureamid, Poly(alkylenamin)
oder ein (Di)alkanolamin spezieller Struktur als Hauptkomponente
enthalten. Die Emulgatorsysteme eignen sich zur Herstellung von
Sprengstoffemulsionen. Die GB-A-2 187 182 beschreibt Sprengstoff
zusammensetzungen, umfassend als Emulgator eine
Poly[alk(en)yl]bernsteinsäure oder ein Derivat davon. Aus der
WO-A-88/03522 sind für die Herstellung von Sprengstoffzusammen
setzungen stickstoffhaltige Emulgatoren bekannt, welche abgelei
tet sind von einem carboxylischen Acylierungsmittel, wenigstens
einem Polyamin und wenigstens einer Säure oder einer Säureprodu
zierenden Verbindung, welche zur Ausbildung eines Salzes mit dem
Polyamin befähigt ist.
Für die Herstellung von Wasser-in-Öl-Emulsionen für Flüssig
sprengstoffe werden heutzutage als Emulgatoren überwiegend Amid
derivate des Polyisobutylen-Bernsteinsäureanhydrids eingesetzt.
Diese besitzen den Nachteil, dass sie nur durch aufwendige Syn
these zugänglich sind. Darüber hinaus fallen bei der Synthese in
hohem Anteil und in wechselnden Mengen Nebenprodukte an, wodurch
die Einstellung einer gleichbleibenden Produktqualität, wie z. B.
einer gleichbleibenden Viskosität des Emulgators, erschwert wird.
Entsprechende Nachteile ergeben sich daraus bei der Herstellung
der Sprengstoffemulsion.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb die Bereitstellung
verbesserter Emulgatoren für Sprengstoffemulsionen, welche die
oben genannten Nachteile nicht mehr aufweisen.
Überraschenderweise wurde diese Aufgabe durch Bereitstellung spe
zieller Emulgatoren auf Basis von Mannichaddukten gelöst.
Ein erster Gegenstand der Erfindung Sprengstoffzusammensetzung,
umfassend in einer Wasser-in-Öl-Emulsion als Emulgator ein Man
nichaddukt, aus
- a) einer hydrocarbylsubstituierten, hydroxyaromatischen Verbin
dung der allgemeinen Formel I
(R1)nAr(OH)x (I)
worin
R1 für eine Hydrocarbylgruppe, ausgewählt unter einem gerad kettigen oder verzweigten C6-C400-Alkyl-, C6-C400-Alkenyl-, C6-C400-Alkyl-aryl- oder C6-C400-Alkenyl-aryl-Rest, steht;
Ar für einen ein- oder mehrkernigen, gegebenenfalls substi tuierten aromatischen Ring steht;
n für einen ganzzahligen Wert 1, 2 oder 3 steht; und
x für einen ganzzahligen Wert 1 bis 5 steht; - b) Formaldehyd, einem Oligomeren oder Polymeren davon; und
- c) einer Stickstoffverbindung, ausgewählt unter einem wenigstens eine primäre oder sekundäre Aminofunktion aufweisenden Amin und Ammoniak.
Bevorzugte erfindungsgemäße Zusammensetzungen sind dadurch ge
kennzeichnet, dass Ar für einen einkernigen aromatischen Rest,
und x für 1 steht.
In der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen werden zur Adduktbil
dung insbesondere Stickstoffverbindungen der allgemeinen Formel
II
HNR2R2 (II)
verwendet,
worin
R2 und R3 unabhängig voneinander für H, einen C1-C18-Al- kyl-,C2-C18-Alkenyl-, C4-C18-Cycloalkyl-, C1-C18-Alkyl-aryl-, Hy droxy-C1-C18-alkyl-, Poly(oxyalkyl)-, Polyalkylenpolyamin- oder Polyalkyleniminrest stehen; oder zusammen mit dem Stickstoffatom an das sie gebunden sind für einen heterocyclischen Ring stehen.
worin
R2 und R3 unabhängig voneinander für H, einen C1-C18-Al- kyl-,C2-C18-Alkenyl-, C4-C18-Cycloalkyl-, C1-C18-Alkyl-aryl-, Hy droxy-C1-C18-alkyl-, Poly(oxyalkyl)-, Polyalkylenpolyamin- oder Polyalkyleniminrest stehen; oder zusammen mit dem Stickstoffatom an das sie gebunden sind für einen heterocyclischen Ring stehen.
Erfindungsgemäß mitumfasst sind Zusammensetzungen, worin der
Emulgator (Mannichaddukt) in stofflich reiner, wie z. B. isomeren
reiner Form, oder als das bei der Mannichreaktion anfallende Ad
duktgemisch (z. B. Gemisch aus mono- und diaminomethylierten Ver
bindungen) enthalten ist.
Zur Herstellung des Adduktes verwendet man bevorzugt Verbindungen
der Formel I, worin R1 von einem Poly-C2-C6-alken abgeleitet ist.
Das Poly-C2-C6-alken ist dabei bevorzugt aus Monomeren, ausgewählt
unter Ethylen, Propylen, 1-Butylen, 2-Butylen, i-Butylen oder Ge
mischen davon aufgebaut. Bevorzugt ist das Poly-C2-C6-alken ein
reaktives Poly-C2-C6-alken mit hohem Anteil an terminalen Doppel
bindungen.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Mannichaddukte erhält man vor
zugsweise durch Umsetzung von einem Moläquivalent hydroxyaromati
scher Verbindung der Formel I mit 0,1 bis 10 Moläquivalenten For
maldehyd, einem Oligomeren oder Polymeren davon, und 0,1 bis
10 Moläquivalenten der Stickstoffverbindung. Bevorzugte Man
nichaddukt erhält man durch Umsetzung eines Poly(alkenyl)phenols
mit Formaldehyd und einem Mono- oder Di-(hydroxyalkyl)amin.
Gewünschtenfalls kann man in dem Mannichaddukt gegebenenfalls
vorhandene freie OH oder NH-Gruppen teilweise oder vollständig
oxalkylieren. Dies erreicht man durch übliche, dem Fachmann ge
läufige Oxalkylierungsverfahren.
Erfindungsgemäße Sprengstoffzusammensetzungen enthalten bevorzugt
eine Wasser-in-Öl-Emulsion, in welcher wenigstens ein Emulgator
gemäß obiger Definition in einem Anteil von etwa 1 bis 20 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung enthalten ist.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind bei Umgebungstempe
ratur fest, pastös oder, vorzugsweise, flüssig und insbesondere
gieß- oder pumpfähig.
Bevorzugte Sprengstoffzusammensetzungen sind dadurch gekennzeich
net, dass sie:
- a) 0,5 bis 20 Gew.-% Emulgator gemäß obiger Definition;
- b) 2 bis 20 Gew.-% einer die Ölphase bildenden, mit Wasser nicht mischbaren organischen Flüssigkeit;
- c) 2 bis 30 Gew.-% Wasser und/oder wenigstens einer mit Wasser mischbaren organischen Flüssigkeit;
- d) 40 bis 90 Gew.-% eines anorganischen Oxidationsmittels;
- e) 0 bis 25 Gew.-% üblicher weiterer Sprengstoffzusätze, wie Dichte-einstellende Mittel, brennbare anorganische oder orga nische Feststoffe, umfassen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft die Verwendung ei
nes Mannichadduktes gemäß obiger Definition als Emulgator für
Wasser-in-Öl- oder Öl-in-Wasser-Emulsionen für Sprengstoffe, ins
besondere Flüssigsprengstoffe.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung einer erfindungsgemäßen Sprengstoffzusammensetzung,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass man das Mannichaddukt in ei
ner die Ölphase bildenden organischen Flüssigkeit löst, die orga
nische Lösung gegebenenfalls erwärmt und darin eine gegebenen
falls erwärmte wässrige Phase emulgiert, welche ein anorganisches
Oxidationsmittel umfasst.
Die zur Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Mannichad
dukte eingesetzten Ausgangsstoffe (aromatische Verbindung der
Formel I, Formaldehyd und Stickstoffverbindung) sind allgemein
bekannte oder in bekannter Weise vom Fachmann ohne unzumutbaren
Aufwand herstellbare Verbindungen.
Hydrocarbyl-substitiuierte hydroxyaromatische Verbindungen der
Formel I:
In den Verbindungen der allgemeinen Formel I steht R1 vorzugsweise für geradkettige oder verzweigte Alkyl-, Alkenyl-, Alkyl-aryl oder Alkenyl-aryl-Reste wobei der Alkyl oder Alkenylteil ein zah lenmittleres Molekulargewicht MN von 200 oder mehr, insbesondere 1000 oder mehr, aufweist. Die MN-Obergrenze liegt bei etwa 10000, vorzugsweise etwa 5000. Die Alkenylgruppe kann eine oder mehrere, wie z. B. 1 bis 20, vorzugsweise isolierte, Doppelbindungen auf weisen.
In den Verbindungen der allgemeinen Formel I steht R1 vorzugsweise für geradkettige oder verzweigte Alkyl-, Alkenyl-, Alkyl-aryl oder Alkenyl-aryl-Reste wobei der Alkyl oder Alkenylteil ein zah lenmittleres Molekulargewicht MN von 200 oder mehr, insbesondere 1000 oder mehr, aufweist. Die MN-Obergrenze liegt bei etwa 10000, vorzugsweise etwa 5000. Die Alkenylgruppe kann eine oder mehrere, wie z. B. 1 bis 20, vorzugsweise isolierte, Doppelbindungen auf weisen.
Der Aryl-Gruppe von R1 ist vorzugsweise abgeleitet von ein- oder
zweikernigen kondensierten oder nichtkondensierten 4- bis 7-glie
drigen, insbesondere 6-gliedrigen aromatischen oder heteroaroma
tischen Gruppen, wie Phenyl, Pyridyl, Naphtyl und Biphenyl.
Die hydroxyaromatische Gruppe -Ar(OH)x in Verbindungen der Formel
I ist abgeleitet von ein- oder mehrfach hydroxylierten, insbeson
dere ein- bis fünffach, vorzugsweise ein- oder zweifach, hydroxy
lierten aromatischen Verbindungen, welche einen oder mehrere,
insbesondere 1 bis 3, kondensierte oder nichtkondensierte 4- bis
7-gliedrige, insbesondere 6-gliedrige aromatische oder heteroaro
matische Ringe tragen. Die hydroxylierte aromatische Verbindung
kann gegebenenfalls ein- oder mehrfach, insbesondere ein- oder
zweifach substituiert sein. Als substituierte Aromaten sind ins
besondere einfach in ortho-Stellung zur Hydroxygruppe substi
tuierte Verbindungen geeignet. Geeignete Substituenten sind z. B.
C1-C20-Alkylsubstituenten oder C1-C20-Alkoxysubstituenten. Insbe
sondere geeignet als Substituenten sind C1-C7-Alkylreste, wie Me
thyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, sek.-Butyl, tert.-Bu
tyl, n-Pentyl, n-Hexyl und n-Heptyl.
Nichtlimitierende Beispiele für derartige hydroxylierte aromati
sche Verbindungen sind einkernige Aromaten, wie Phenol, 2-Ethyl
phenol, Brenzcatechin, Resorcin, Hydrochinon, o-, m- oder p-Kre
sol, zweikernigen Aromaten, wie alpha- oder beta-Naphthol, oder
dreikernigen Verbindungen wie Anthranol.
Die erfindungsgemäß eingesetzten hydroxyaromatischen Verbindungen
der allgemeinen Formel I sind beispielsweise herstellbar, wie be
schrieben in: EP-B-0 628 022, US-A-5,300,701; Dissertation
D. Jamois, "Synthese d'oligoisobutenes telecheliques-phenol",
1988, Paris; oder Kennedy et al. Polym. Bull. 1970, 8, 563. Dazu
wird eine hydroxyaromatische Verbindung in an sich bekannter
Weise mit einem Polyalkenyl das wenigstens eine C = C-Doppelbindung
aufweist, zur Einführung des Hydrocarbylrestes R1 umgesetzt (hy
drocarbyliert bzw. alkyliert).
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I können auch in Analogie
zu den in DE-A-199 48 114 und DE-A-199 48 111 beschriebenen Ver
fahren hergestellt werden, worauf hiermit ausdrücklich Bezug ge
nommen wird.
Bei der Hydrocarbylierung wird der Hydroxyaromat mit 0,1 bis 10,
wie z. B. 0,1 bis 5 Moläquivalenten Polyalken umgesetzt.
Wird der Hydroxyaromat im Überschuss eingesetzt kann nichtumge
setzter Aromat durch Extraktion mit Lösungsmitteln, vorzugsweise
polaren Lösungsmitteln, wie Wasser oder C1-C6-Alkanolen oder Gemi
sche davon, durch Strippen, d. h. durch Durchleiten von Wasser
dampf oder gegebenenfalls Erhitzen von Gasen, z. B. Stickstoff,
oder destillativ entfernt werden.
Die Hydrocarbylierung des Hydroxyaromaten wird bevorzugt bei ei
ner Temperatur von etwa 50°C bis -40°C durchgeführt. Besonders
geeignet für die Hydrocarbylierung sind Temperaturen im Bereich
von -10 bis +30°C, insbesondere im Bereich von -5 bis +25°C und
besonders bevorzugt von 0 bis +20°C.
Geeignete Hydrocarbylierungskatalysatoren sind dem Fachmann be
kannt. Geeignet sind beispielsweise Protonensäuren, wie Schwefel
säure, Phosphorsäure und organische Sulfonsäuren, z. B. Trifluor
methansulfonsäure, Lewissäuren, wie Aluminiumtrihalogenide, z. B.
Aluminiumtrichlorid oder Aluminiumtribromid, Bortrihalogenide,
z. B. Bortrifluorid und Bortrichlorid, Zinnhalogenide, z. B. Zinn
tetrachlorid, Titanhalogenide, z. B. Titantetrabromid und Titante
trachlorid; und Eisenhalogenide, z. B. Eisentrichlorid und Eisen
tribromid. Bevorzugt sind Addukte von Bortrihalogeniden, insbe
sondere Bortrifluorid, mit Elektronendonoren, wie Alkoholen, ins
besondere C1-C6-Alkanolen oder Phenolen, oder Ethern. Besonders
bevorzugt ist Bortrifluoridetherat, oder Bortrifluoridphenolat.
Die Hydrocarbylierung wird vorzugsweise in einem flüssigen Medium
durchgeführt. Dazu wird der Hydroxyaromat vorzugsweise in einem
der Reaktanden und/oder einem Lösungsmittel, gegebenenfalls unter
Erwärmen, gelöst. In einer bevorzugten Ausführungsform wird daher
die Hydrocarbylierung so durchgeführt, dass der Hydroxyaromat zu
erst unter Zufuhr von Wärme geschmolzen und anschließend mit ei
nem geeigneten Lösungsmittel und/oder dem Alkylierungskatalysa
tor, insbesondere dem Bortrihalogenid-Addukt, versetzt wird. Da
nach wird das flüssige Gemisch auf eine geeignete Reaktionstempe
ratur gebracht. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird der Hydroxyaromat erst aufgeschmolzen und mit dem Polyalken
und gegebenenfalls einem geeigneten Lösungsmittel versetzt. Das
so erhaltene flüssige Gemisch kann auf eine geeignete Reaktions
temperatur gebracht und anschließend mit dem Alkylierungskataly
sator versetzt werden.
Geeignete Lösungsmittel für die Durchführung dieser Reaktion sind
beispielsweise Kohlenwasserstoffe, vorzugsweise Pentan, Hexan und
Heptan, insbesondere Hexan, Kohlenwasserstoffgemische, z. B. Pe
troleumbenzine mit Siedebereichen zwischen 35 und 100°C, Dial
kylether, insbesondere Diethylether und halogenierte Kohlenwas
serstoffe, wie Dichlormethan oder Trichlormethan sowie Mischungen
der vorgenannten Lösungsmittel.
Die Reaktion wird vorzugsweise durch die Zugabe des Katalysators
oder eines der beiden Reaktanden eingeleitet. Die Zugabe der die
Reaktion einleitenden Komponente erfolgt vorzugsweise über einen
Zeitraum von 5 bis 300 Minuten, wobei die Temperatur des Reakti
onsgemisches vorteilhaft die oben angegebenen Temperaturbereiche
nicht überschreitet. Nach beendeter Zugabe lässt man das Reakti
onsgemisch vorzugsweise 30 Minuten bis 24 Stunden, insbesondere
60 Minuten bis 16 Stunden, bei einer Temperatur unterhalb von
30°C nachreagieren.
In besonders bevorzugten hydroxyaromatischen Verbindungen der
Formel I ist R1 abgeleitet von Polyisobutenen. Besonders geeignete
Polyisobutene sind sogenannte "hochreaktive" Polyisobutene, die
sich durch einen hohen Gehalt an terminal angeordneten ethyleni
schen Doppelbindungen auszeichnen. Geeignete hochreaktive Poly
isobutene sind beispielsweise Polyisobutene, die einen Anteil an
Vinyliden-Doppelbindungen von größer 70 Mol-%, insbesondere grö
ßer 80 Mol-% und insbesondere größer 85 Mol-% aufweisen. Bevor
zugt sind insbesondere Polyisobutene, die einheitliche Polymerge
rüste aufweisen. Einheitliche Polymergerüste weisen insbesondere
solche Polyisobutene auf, die zu wenigstens 85 Gew.-%, vorzugs
weise zu wenigstens 90 Gew.-% und besonders bevorzugt zu wenig
stens 95 Gew.-% aus Isobuteneinheiten aufgebaut sind. Vorzugs
weise weisen solche hochreaktiven Polyisobutene ein zahlenmittle
res Molekulargewicht in dem oben genannten Bereich auf. Darüber
hinaus können die hochreaktiven Polyisobutene eine Polydispersi
tät von kleiner 1,9, wie z. B. kleiner 1,5, aufweisen. Unter Poly
dispersität versteht man den Quotienten aus gewichtsmittlerem Mo
lekulargewicht MW geteilt durch das zahlenmittlere Molekularge
wicht MN.
Besonders geeignete hochreaktive Polyisobutene sind z. B. die
Glissopal®-Marken der BASF AG, insbesondere Glissopal 1000 (MN =
1000, Glissopal V 33 (MN = 550) und Glissopal 2300 (MN = 2300)
und deren Mischungen. Andere zahlenmittlere Molekulargewichte
können nach im Prinzip bekannter Weise durch Mischen von Polyiso
butenen unterschiedlicher zahlenmittlerer Molekulargewichte oder
durch extraktive Anreicherung von Polyisobutenen bestimmter Mole
kulargewichtsbereiche eingestellt werden.
Aus dem bei der oben beschriebenen Hydrocarbylierung erhaltenen
Reaktionsgemisch wird anschließend die organische Phase abge
trennt, gegebenenfalls mit Wasser gewaschen, getrocknet und über
schüssiger Hydroxyaromat gegebenenfalls entfernt. Anschließend
wird das so erhaltene Reaktionsprodukt, welches ein Gemisch von
Verbindungen der Formel I enthalten kann in die Mannichreaktion
eingesetzt.
Geeignete Aldehyde sind insbesondere Formaldehyd, Formalinlösun
gen, Formaldehydoligomere, z. B. Trioxan, oder Polymere des For
maldehyds, wie Paraformaldehyd. Bevorzugt wird Paraformaldehyd
eingesetzt. Formalinlösung ist besonders leicht zu handhaben.
Selbstverständlich kann man auch gasförmiges Formaldehyd einset
zen.
Zur Durchführung der erfindungsgemäßen Mannichaddukt-Bildung ge
eignete Amine sind insbesondere Verbindungen der Formel II, d. h.
HNR2R3.
R2 und R3 können darin unabhängig voneinander stehen für:
- a) H;
- b) einen C1-C18-Alkylrest; als Beispiele für geeignete Alkylreste sind zu nennen geradkettige oder verzweigte Reste mit 1 bis 18 C-Atomen, wie Methyl, Ethyl, i- oder n-Propyl, n-, i-, sec.- oder tert.-Butyl, n- oder i-Pentyl; außerdem n-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl, n-Undecyl, n-Tridecyl, n-Tetradecyl, n-Pentadecyl und n-Hexadecyl und n-Octadecyl sowie die ein- oder mehrfach verzweigten Analoga davon; sowie entsprechende Reste, in denen die Kohlenstoffkette eine oder mehrere Etherbrücken aufweist;
- c) einen C2-C18-Alkenylrest; als Beispiele für geeignete Alkenyl reste sind die ein- oder mehrfach, vorzugsweise einfach oder zweifach ungesättigten Analoga oben genannter Alkylreste mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen zu nennen, wobei die Doppelbindung in beliebiger Position der Kohlenstoffkette liegen kann;
- d) einen C4-C18-Cycloalkylrest; als Beispiele sind zu nennen Cyclobutyl, Cyclopentyl und Cyclohexyl, sowie die mit 1 bis 3 C1-C4-Alkylresten substituierten Analoga davon; wobei die C1-C4-Alkylreste z. B. ausgewählt sind unter Methyl, Ethyl, i- oder n-Propyl, n-, i-, sec.- oder tert.-Butyl;
- e) einen C1-C18-Alkyl-aryl-Rest; wobei die C1-C18-Alkyl-Gruppe wie oben definiert ist und die Aryl-Gruppe die gleichen Be deutungen besitzt, wie die oben definierte Aryl-Gruppe von R1:
- f) einen Hydroxy-C1-C18-alkyl-Rest; wobei dieser den ein- oder mehrfach, vorzugsweise einfach, insbesondere einfach termi nal, hydroxylierten Analoga obiger C1-C18-Alkyl-Reste ent spricht; wie z. B. 2-Hydroxyethyl und 3-Hydroxypropyl;
- g) einen gegebenenfalls hydroxylierten Poly(oxyalkyl)-Rest, wel cher erhältlich ist durch Alkoxylierung des N-Atoms mit 2 bis 10 C1-C4-Alkoxygruppen, wobei einzelne Kohlenstoffatome gege benenfalls weitere Hydroxylgruppen tragen können. Bevorzugte Alkoxygruppen umfassen Methoxy-, Ethoxy- und n-Propoxygrup pen;
- h) einen Polyalkylenpolyaminrest der Formel
Z-NH-(C1-C6-alkylen-NH)m-C1-C6-alkylen,
worin
m einen ganzzahligen Wert von 0 bis 5 bedeutet, Z für H oder C1-C6-Alkyl steht und C1-C6-Alkyl für Reste wie Methyl, Ethyl, i- oder n-Propyl, n-, i-, sec.- oder tert.-Butyl, n- oder i-Pentyl; außerdem n-Hexyl steht; und C1-C6-Alkylen für die entsprechenden verbrückten Analoga dieser Reste steht; - i) einen Polyalkyleniminrest, aufgebaut aus 1 bis 10 C1-C4-Alky lenimingruppen, insbesondere Ethylenimingruppen;
- j) oder zusammen mit dem Stickstoffatom an das sie gebunden sind für einen gegebenenfalls substituierten 5 bis 7-gliedrigen, gegebenenfalls mit ein bis drei C1-C4-Alkylresten substituier ten heterocyclischen Ring, der gegebenenfalls ein weiteres Ringheteroatom, wie O oder N trägt.
Beispiele für geeignete Verbindungen der Formel HNR2R3 sind:
- - primäre Amine, wie Methylamin, Ethylamin, n-Propylamin, Iso propylamin, n-Butylamin, iso-Butylamin, sek.-Butylamin, tert.-Butylamin, Pentylamin, Hexylamin, Cyclopentylamin und Cyclohexylamin; sowie primäre Amine der Formel CH3-O-C2H4-NH2, C2H5-O-C2H4-NH2, CH3-O-C3H6-NH2, C2H5-O-C3H6-NH2, n-C4H9-O-C4H8-NH2, HO-C2H4-NH2, HO-C3H7-NH2 und HO-C4H8-NH2;
- - sekundäre Amine, wie z. B. Dimethylamin, Diethylamin, Methyl ethylamin, Di-n-propylamin, Diisopropylamin, Diisobutylamin, Di-sek.-butylamin, Di-tert.-butylamin, Dipentylamin, Dihe xylamin, Dicyclopentylamin, Dicyclohexylamin und Diphenyla min. sowie sekundäre Amine der Formel (CH3-O-C2H4)2NH, (C2H5-O-C2H4)2NH, (CH3-O-C3H6)2NH, (C2H5-O-C3H6)2NH, (n-C4H9-O-C4H8)2NH, (HO-C2H4)2NH, (HO-C3H7)2NH und (HO-C4H8)2NH;
- - heterozyklische Amine, wie Pyrrolidin, Piperidin, Morpholin und Piperazin sowie deren substituierte Derivate, wie N-C1-C6-Alkylpiperazine und Dimethylmorpholin.
- - Polyamine, wie z. B. C1-C4-Alkylendiamine, Di-C1-C4-alkylen triamine, Tri-C1-C4-alkylentetramine und höhere Analoga;
- - Polyethylenimine, bevorzugt Oligoethylenimine, bestehend aus 1 bis 10, bevorzugt 2 bis 6 Ethylenimineinheiten. Besondere Beispiele für geeignete Polyamine und Polyimine sind n-Propy lendiamin, 1,4-Butandiamin, 1,6-Hexandiamin, Diethylentri amin, Triethylentetramin und Polyethylenimine, sowie deren Alkylierungsprodukte, wie z. B. 3-(Dimethylamino)-n-propyl amin, N,N-Dimethylethylendiamin, N,N-Diethylethylendiamin und N,N,N',N' -Tetramethyldiethylentriamin. Ebenfalls geeignet ist Ethylendiamin.
Die Herstellung der erfindungsgemäß eingesetzten Mannichaddukte
erfolgt in an sich bekannter Weise, wie z. B. beschrieben in der
DE-A-22 09 579, der US-A-3,649,229 oder der US-A-4,231,759, wo
rauf hiermit ausdrücklich bezug genommen wird. Die Reaktion kann
auch in Analogie zu den in DE-A-199 48 114 und DE-A-199 48 111
beschriebenen Verfahren durchgeführt werden, worauf hiermit eben
falls hiermit ausdrücklich bezug genommen wird.
Die Mannichreaktion wird vorzugsweise so durchgeführt, dass die
Reaktanden Aldehyd, Amin und Aromat in einem Temperaturbereich
zwischen 10 und 50°C zusammengegeben werden, gegebenenfalls 10
bis 300 Minuten in diesem Temperaturbereich vermischt werden, und
anschließend innerhalb von 5 bis 180 Minuten, bevorzugt 10 bis
120 Minuten, auf die zur destillativen Entfernung des Reaktions
wassers nötige Temperatur gebracht werden. Die Gesamtreaktions
zeit für die Adduktbildung liegt im Allgemeinen zwischen 10 Minu
ten und 24 Stunden.
Man setzt in der Regel 0,1 bis 10,0 Mol, vorzugsweise 0,5 bis 2,0
Mol Aldehyd, sowie 0,1 bis 10,0 Mol, vorzugsweise 0,5 bis 2,0 Mol
Amin, bezogen auf 1 Mol hydrocarbylsubstituierten Aromaten der
Formel I ein.
Beispielsweise werden die Reaktanden Aldehyd, Amin und Aromat in
einem etwa äquimolaren Verhältnis oder einem Verhältnis von etwa
2 : 2 : 1 eingesetzt. Damit lässt sich in der Regel ein weitgehend
einheitliches Produktbild mit einem hohen Anteil an aminhaltigen
Verbindungen erreichen. Dabei führt ein etwa äquimolares Verhält
nis der Reaktanden zur bevorzugten Bildung von mono-aminomethy
lierten Verbindungen, ein Verhältnis der Reaktanden von etwa
2 : 2 : 1 zur bevorzugten Bildung von bisaminomethylierten Verbindun
gen.
Geeignete Reaktionstemperaturen für die Mannich-Reaktion liegen
vorzugsweise im Bereich von 10 bis 200°C, insbesondere im Bereich
von 20 bis 180°C.
Bei der Mannichadduktbildung entsteht Reaktionswasser. In der Re
gel wird dieses aus dem Reaktionsgemisch entfernt. Das Entfernen
des Reaktionswassers kann während der Reaktion, am Ende der Reak
tionszeit oder nach beendeter Reaktion entfernt werden, bei
spielsweise destillativ. Vorteilhaft lässt sich das Reaktionswas
ser durch Erhitzen des Reaktionsgemisches in Gegenwart von
Schleppmitteln entfernen. Geeignet als Schleppmittel sind bei
spielsweise organische Lösungsmittel, die mit Wasser ein Azeotrop
bilden und/oder einen Siedepunkt oberhalb des Siedepunktes von
Wasser aufweisen.
Besonders geeignete Schleppmittel sind Benzol und Alkylaromaten,
insbesondere Tolyol, Xylole und Mischungen von Alkylaromaten mit
anderen (hochsiedenden) Kohlenwasserstoffen. In der Regel wird
das Entfernen des Reaktionswasser bei einer Temperatur durchge
führt, die in etwa dem Siedepunkt des Schleppmittels oder des
Azeotrops aus Wasser und Schleppmittel entspricht.
Geeignete Temperaturen für das Entfernen des Reaktionswassers
liegen daher bei Normaldruck im Bereich von 75 bis 200. Wird das
Reaktionswasser bei vermindertem Druck entfernt, sind die Tempe
raturen entsprechend den erniedrigten Siedetemperaturen zu ver
ringern.
Die auf diese Weise hergestellten Mannichaddukte besitzen ausge
zeichnete Emulgatoreigenschaften und eignen sich insbesondere zur
Herstellung erfindungsgemäßer Sprengstoffzusammensetzungen. Die
Herstellung solcher Sprengstoffe wird im folgenden näher be
schrieben.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten in festem,
pastösem oder vorzugsweise flüssigem Zustand eine Öl-in-Wasser-
oder vorzugsweise eine Wasser-in-Öl-Emulsion, hergestellt unter
Verwendung wenigstens eines der oben beschriebenen Emulgatoren.
In den erfindungsgemäßen Sprengstoffzusammensetzungen ist die
Ölphase bildende, mit Wasser nicht mischbare organische Flüssig
keit in einem Anteil von etwa 2-20 Gew.-%, vorzugsweise etwa
3-12 Gew.-%, insbesondere etwa 4-8 Gew.-%, bezogen auf das Ge
samtgewicht der Zusammensetzung enthalten. Die tatsächlich einge
setzte Menge variiert in Abhängigkeit von der bzw. den jeweils
verwendeten organischen Flüssigkeiten. Die organische Flüssigkeit
kann aliphatisch, alizyklisch, und/oder aromatisch sein und ge
sättigten oder ungesättigten Charakter besitzen. Bevorzugt ist
die verwendete organische Flüssigkeit bei der Herstellung der
Formulierung flüssig. Bevorzugte Flüssigkeiten umfassen Tallöl,
mineralische Öle, Wachse, Paraffinöle, Benzol, Toluol, Xylol,
Mischungen flüssiger Kohlenwasserstoffe, welche auch unter dem
Sammelbegriff Rohöldestillate bekannt sind, wie z. B. Gasolin,
Kerosin und Dieselkraftstoff, sowie pflanzliche Öle, wie Maisöl,
Baumwollsamenöl, Erdnussöl und Sojabohnenöl. Besonders bevorzugte
organische Flüssigkeiten sind Mineralöl, Paraffinwachse, mikro
kristalline Wachse und Gemische davon. Aliphatische und aromati
sche stickstoffhaltige Verbindungen sind ebenfalls anwendbar.
In den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können in einem Anteil
von bis zu 15 Gew.-%, wie z. B. etwa 1 bis 12 Gew.-%, weitere üb
liche feste oder flüssige brennbare bzw. oxidierbare, anorgani
sche oder organische Stoffe oder Gemische davon enthalten sein.
Beispiele hierfür sind: Aluminiumpartikel, Magnesiumpartikel,
kohlenstoffhaltige Materialien, wie z. B. Ruß, pflanzliches Granu
lat, wie z. B. Weizengranulat, und Schwefel.
Als anorganisches Oxidationsmittel, welches Bestandteil der dis
kontinuierlichen, wässrigen Phase ist, enthalten die erfindungs
gemäßen Zusammensetzungen in einem Anteil von etwa 40 bis
95 Gew.-%, wie z. B. etwa 50 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das Ge
samtgewicht der Zusammensetzung wenigstens ein anorganisches
Salz, gelöst in Wasser und/oder einer mit Wasser mischbaren orga
nischen Flüssigkeit, welche in einem Anteil von etwa 2- etwa
30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung ent
halten ist. Geeignete Salze sind Alkali-. Erdalkali- oder Ammoni
umnitrate, -chlorate oder -perchlorate. Beispiele für geeignete
Oxidationsmittel sind Natriumnitrat, Natriumchlorat, Natrium
perchlorat, Caliumnitrat, Calciumchlorat, Calciumperchlorat, Ka
liumnitrat, Kaliumchlorat, Kaliumperchlorat, Ammoniumchlorat, Am
moniumperchlorat, Lithiumnitrat, Lithiumchlorat, Lithiumperchlo
rat, Magnesiumnitrat, Magnesiumchlorat, Magnesiumperchlorat, Alu
miniumnitrat, Aluminiumchlorat, Bariumnitrat, Bariumchlorat, Ba
riumperchlorat, Zinknitrat, Zinkchlorat, Zinkperchlorat, Ethylen
diamin-Dichlorat und Ethylendiamin-Diperchlorat. Bevorzugtes
Oxidationsmittel ist Ammonium-, Natrium- und/oder Calciumnitrat.
Etwa 10-65 Gew.-% des gesamten Oxydationsmittels können kristal
lin oder partikelförmig enthalten sein.
Wasser wird im Allgemeinen in einem Anteil von etwa 2-30 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung eingesetzt.
Wasser kann auch in Kombination mit einer mit Wasser mischbaren
organischen Flüssigkeit verwendet werden, um gegebenenfalls die
Löslichkeit der verwendeten Salze zu verbessern oder um die Kri
stallisationstemperatur der Salze zu verändern. Mit Wasser misch
bare organische Flüssigkeiten sind beispielsweise Alkohole, wie
Methylalkohol, Glykole, wie Ethylenglykol, Amide, wie Formamide
und analoge Stickstoffhaltige Flüssigkeiten.
Als Emulgator für die Dispergierung der wässrigen Phase verwendet
man vorzugsweise etwa 0,5 bis 20 Gew.-% eines erfindungsgemäßen
Mannichadduktes oder eines Gemisches solcher Addukte. Gegebenen
falls können weiter übliche emulgieraktive Zusätze verwendet wer
den. Als nichtlimitierende Beispiele können hierzu die im ein
gangs zitierten Stand der Technik beschriebenen Verbindungen,
insbesondere die erwähnten PIBSA-Derivate oder Sorbitanfettsäu
reester genannt werden. In kleinen Mengen, wie z. B. 0,1 bis
5 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammmensetzung, kön
nen auch andere übliche, aus dem Stand der Technik bekannte Emul
gatorer, wie z. B. beschrieben in Ullmann's Encyclopedia of Indu
strial Chemistry, 5. Auflage, Band A9, S. 313 bis 318, verwendet
werden.
Als weitere übliche Zusätze können Mittel zur Einstellung der
Dichte der Zusammensetzung eingesetzt werden. Die Dichte der er
findungsgemäßen Zusammensetzungen liegt dabei im Bereich von etwa
0,5 bis etwa 1,5 g/ccm. Geeignete Mittel zur Dichteeinstellung
sind beispielsweise Glaskügelchen, Kunststoffkügelchen, Perlit
oder schaumbildende oder gasbildende Mittel.
Die erfindungsgemäße Sprengstoffzusammensetzungen werden in her
kömmlicher Weise formuliert. Üblicherweise löst man zunächst das
Oxidationsmittel in Wasser oder einer wässrigen Lösung bei einer
Temperatur im Bereich von beispielsweise etwa 20-90°C. Die
wässrige Lösung wird dann zu einer Lösung des Emulgators und der
mit Wasser nicht mischbaren organischen Flüssigkeit gegeben. Die
organische Lösung wird dazu ebenfalls auf eine ähnlich hohe Tem
peratur wie die wässrige Lösung erwärmt. Das resultierende Ge
misch wird zur Herstellung einer gleichmäßigen Wasser-in-Öl-Emul
sion gerührt. Weitere ggf. enthaltene feste Bestandteile werden
anschließend in die Emulsion eingerührt.
Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der folgenden Ausfüh
rungsbeispiele näher erläutert.
In einem 2 l-Vierhalskolben wurden 94 g Phenol in einer Stick
stoffatmosphäre bei 40 bis 45°C aufgeschmolzen. Man tropfte 106 g
BF3-Diethyletheraddukt zu und kühlte auf 10°C. 500 g Polyisobuten
mit MN = 200 und einem Isopropenylanteil von 85%, gelöst in
150 ml Hexan, wurden innerhalb von 90 Minuten bei 15 bis 20°C zu
getropft. Innerhalb von 1 Stunden ließ man auf Raumtemperatur er
wärmen und rührte über Nacht nach. Die Reaktion wurde durch Zu
gabe von 200 ml 25%-iger Ammoniaklösung beendet. Die organische
Phase wurde abgetrennt und danach achtmal mit 500 ml Wasser gewa
schen, über NaSO4 getrocknet und das Lösungsmittel sowie geringe
Phenolmengen im Vakuum entfernt. Ausbeute: 330 g Öl (Polyisobu
tenphenol).
Nach 1H-NMR liegt ein Gemisch aus 15 Mol-% 2,4,6-Triisobutenylphe
nol, 65 Mol-% 2,4-Diisobutenylphenol und 20 Mol-% Monoisobutenyl
phenolen vor.
In einem 4 l-Vierhalskolben wurden 404,3 g Phenol in einer Stick
stoffatmosphäre bei 40 bis 45°C aufgeschmolzen. Man tropfte 191 g
BF3-Diethyletheraddukt zu und kühlte auf 10°C. 1100 g Polyisobu
ten mit MN = 550 und einem Dimethylvinylidenanteil von 85%, ge
löst in 1000 ml Hexan, wurden innerhalb von 150 Minuten bei 5 bis
10°C zugetropft. Innerhalb von 4 Stunden ließ man auf Raumtempe-
ratur erwärmen und rührte über Nacht nach. Die Reaktion wurde
durch Zugabe von 1200 ml 25%-iger Ammoniaklösung beendet. Die
organische Phase wurde abgetrennt und danach achtmal mit 500 ml
Wasser gewaschen, über NaSO4 getrocknet und das Lösungsmittel so
wie geringe Phenolmengen im Vakuum entfernt. Ausbeute: 1236 g Öl
(4-Polyisobutenphenol).
NMR: 7,2 ppm (Dublett, 2H), 6,7 ppm (Dublett, 2H), 4,8 ppm (Sin
gulett, 1H), 1,75 ppm (Singulett, 2H), 1,5-0,5 ppm (Singuletts,
78H)
Das entspricht einem Mw des Alkylrestes von 550.
Im Signalbereich von 7,1-6,75 ppm befinden sich kleine Signale,
die für 5-10% 2- oder 2,4- substituiertes Phenol stehen können.
In einem 4-l Vierhalskolben werden 203,1 g Phenol unter Stickstoff
bei 40-45°C aufgeschmolzen. Man tropft 95,5 g BF3-Diethylether
addukt zu und kühlt auf 20-25°C. 998 g Polyisobuten mit Mw = 1000
und einem Isopropenylanteil von 85%, gelöst in 1800 ml Hexan
werden über 3 h min bei 20-25°C zugetropft. Man rührt über Nacht
nach. Es wird mit 500 ml 25%-iger Ammoniaklösung abgebrochen.
Die organische Phase wird siebenmal mit 500 ml Wasser gewaschen,
über Na2SO4 getrocknet und einrotiert. Ausbeute: 1060 g Öl ("PIB-
Phenol"),
NMR: 7,2 ppm (Dublett, 2H), 6,7 ppm (Dublett, 2H), 4,8 ppm (Sin gulett, breit 1H), 1,75 ppm (Singulett, 2H), 1,5-0,5 ppm (Singu letts, 165H)
NMR: 7,2 ppm (Dublett, 2H), 6,7 ppm (Dublett, 2H), 4,8 ppm (Sin gulett, breit 1H), 1,75 ppm (Singulett, 2H), 1,5-0,5 ppm (Singu letts, 165H)
Dies entspricht einem Mw des Alkylrestes von 1150.
Im Signalbereich von 7,1-6,75 ppm befinden sich kleine Signale,
die für 5-10% 2,4-substituiertes Phenol stehen können, was im
Einklang mit der gefundenen geringen Molekulargewichtserhöhung
steht.
- a) In einem 0,5-l Vierhalskolben mit Wasserabscheider werden 108 g PIB-Phenol aus Beispiel 2 in 85 ml Toluol vorgelegt. Man setzt 35 g Diethanolamin und 10 g Paraformaldehyd zu und kreist unter Rückfluss 2 h Wasser aus. Nun werden weitere 17 g Diethanolamin und 5,2 g Paraformaldehyd zugesetzt und unter Rückfluss 2 h Wasser ausgekreist. Die Lösung wird fil triert und einrotiert. Ausbeute: 130 g 2,6-Di(N,N-di-hydro xyethylaminomethyl)polyisobutenylphenol als Öl. Nach NMR ent hält das Öl 10-15% 2-(N,N-di-hydroxyethylaminomethyl)-4-po lyisobutenylphenol;
- b) In einem 0,5-l Vierhalskolben mit Wasserabscheider werden 110 g PIB-Phenol aus Beispiel 3 in 200 ml Toluol vorgelegt. Man setzt 12 g Diethanolamin und 3,6 g Paraformaldehyd zu und kreist unter Rückfluss 2 h Wasser aus. Die Lösung wird fil triert und einrotiert. Ausbeute: 115 g 2-(N,N-di-hydroxy ethylaminomethyl)-4-polyisobutenylphenol als Öl. Nach NMR enthält das Öl 20-30% 4-Polyisobutenylphenol.
- c) In einem 0,5-l Vierhalskolben mit Wasserabscheider werden 107 g PIB-Phenol aus Beispiel 3 in 200 ml Toluol vorgelegt. Man setzt 29 g Diethanolamin und 9 g Paraformaldehyd zu und kreist unter Rückfluss 2 h Wasser aus. Die Lösung wird fil triert und einrotiert. Ausbeute: 118 g Öl. Nach NMR 2-(N,N-Di-hydroxyethylaminomethyl)-4-polyisobutenylphenol und 2, 6-Di(N,N-di-hydroxyethylaminomethyl)-4-polyisobutenyl phenol als 1 : 1 Gemisch (Mol : Mol).
30 Teile eines gemäß Beispiel 4 hergestellten Emulgators werden
in 50 Teilen Mineralöl gelöst und auf 70°C erwärmt. In diese Lö
sung werden unter starkem Rühren 1100 Teile erwärmte Ammoniumni
tratlösung (80% in Wasser, 80°C) zugegeben. Die so erhaltene
Emulsion wird auf Raumtemperatur abgekühlt. Das erhaltene Produkt
ist transparent und zeigt auch nach 2-monatiger Lagerung keine
Trennungs- oder Kristallisationsneigung. Eine Probe der Emulsion
wird mit Wasser überschichtet und zeigt auch nach mehreren Wochen
kein Aufbrechen der Emulsion.
Claims (14)
1. Sprengstoff-Zusammensetzung, umfassend in einer Wasser-in-Öl-
Emulsion als Emulgator ein Mannichaddukt, aus
- a) einer hydrocarbylsubstituierten, hydroxyaromatischen Ver
bindung der allgemeinen Formel I
(R1)nAr(OH)x (I)
worin
R1 für eine Hydrocarbylgruppe, ausgewählt unter einem ge radkettigen oder verzweigten C6-C400-Alkyl-, C6-C400-Alke nyl- C6-C400-Alkenyl-aryl- oder C6-C400-Alkyl-aryl-Rest, steht;
Ar für einen ein- oder mehrkernigen, gegebenenfalls sub stituierten aromatischen Ring steht;
n für einen ganzzahligen Wert 1, 2 oder 3 steht; und
x für einen ganzzahligen Wert 1 bis 5 steht; - b) Formaldehyd, einem Oligomeren oder Polymeren davon; und
- c) einer Stickstoffverbindung, ausgewählt unter einem wenig stens eine primäre oder sekundäre Aminofunktion aufwei senden Amin und Ammoniak.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
Ar für einen einkernigen aromatischen Rest und x für 1 steht.
3. Zusammensetzung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass man eine Stickstoffverbindung der allge
meinen Formel II
HNR2R3 (II)
verwendet, worin
R2 und R3 unabhängig voneinander für H, einen C1-C18-Alkyl-, C2-C18-Alkenyl-, C4-C18-Cycloalkyl-, C1-C18-Alkyl-aryl-, Hydro xy-C1-C18-alkyl-, Poly(oxyalkyl)-, Polyalkylenpolyamin- oder einen Polyalkyleniminrest stehen; oder zusammen mit dem Stickstoffatom an das sie gebunden sind für einen heterocy clischen Ring stehen.
HNR2R3 (II)
verwendet, worin
R2 und R3 unabhängig voneinander für H, einen C1-C18-Alkyl-, C2-C18-Alkenyl-, C4-C18-Cycloalkyl-, C1-C18-Alkyl-aryl-, Hydro xy-C1-C18-alkyl-, Poly(oxyalkyl)-, Polyalkylenpolyamin- oder einen Polyalkyleniminrest stehen; oder zusammen mit dem Stickstoffatom an das sie gebunden sind für einen heterocy clischen Ring stehen.
4. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der Emulgator in stofflich reiner Form, oder als das bei der
Mannichreaktion anfallende Stoffgemisch enthalten ist.
5. Zusammensetzung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass R1 von einem Poly-C2-C6-alken abgeleitet
ist.
6. Zusammensetzung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
das Poly-C2-C6-alken aus Monomeren, ausgewählt unter Ethylen,
Propylen, 1-Butylen, i-Butylen, 2-Butylen oder Gemischen da
von aufgebaut ist.
7. Zusammensetzung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
das Poly-C2-C6-alken ein reaktives Poly-C2-C6-alken mit hohem
Anteil an terminalen Doppelbindungen ist.
8. Zusammensetzung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass man das Mannichaddukt durch Umsetzung
von einem Moläquivalent hydroxyaromatischer Verbindung der
Formel I mit 0,1 bis 10 Moläquivalenten Formaldehyd, einem
Oligomeren oder Polymeren davon und 0,1 bis 10 Moläquivalen
ten der Stickstoffverbindung erhält.
9. Zusammensetzung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass man das Mannichaddukt durch Umsetzung
eines Poly(alkenyl)phenols mit Formaldehyd und einem Mono-
oder Di-(hydroxyalkyl)amin erhält.
10. Zusammensetzung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass man in dem Mannichaddukt gegebenenfalls
vorhandene freie OH oder NH-Gruppen teilweise oder vollstän
dig oxalkyliert.
11. Zusammensetzung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass sie eine Wasser-in-Öl-Emulsion umfasst,
in welcher der Emulgator gemäß der Definition in Anspruch 1
in einem Anteil von etwa 1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Ge
samtgewicht der Zusammensetzung enthalten ist.
12. Zusammensetzung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass sie umfasst:
- a) 0,5 bis 20 Gew.-% Emulgator gemäß der Definition in An spruch 1; b) 2 bis 20 Gew.-% einer die Ölphase bildenden, mit Wasser nicht mischbaren organischen Flüssigkeit;
- b) 2 bis 30 Gew.-% Wasser und/oder wenigstens einer mit Wasser mischbaren organischen Flüssigkeit;
- c) 40 bis 90 Gew.-% eines anorganischen Oxidationsmittels;
- d) 0 bis 25 Gew.-% üblicher weiterer Zusätze.
13. Verwendung eines Mannichadduktes gemäß der Definition in An
spruch 1 als Emulgator für Wasser-in-Öl- oder Öl-in Wasser-
Emulsionen für Sprengstoffe.
14. Verfahren zur Herstellung einer Sprengstoff-Zusammensetzung
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
dass man das Mannichaddukt in einer die Ölphase bildenden or
ganischen Flüssigkeit löst, die organische Lösung gegebenen
falls erwärmt und darin eine gegebenenfalls erwärmte wässrige
Phase emulgiert, welche ein anorganisches Oxidationsmittel
umfasst.
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