DE10032815A1 - Steuerkurvenunabhängiger Antrieb für Falzkomponenten - Google Patents
Steuerkurvenunabhängiger Antrieb für FalzkomponentenInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf einen Falzzylinder (7) eines Falzapparates mit an seiner Peripherie aufgenommenen Falzkomponenten (20a, 20b) wie beispielsweise Falzmesser oder Punkturen. Diese sind phasenabhängig betätigbar und in relativ zueinander bewegbaren Zylindersegmenten (12, 31; 17, 30) gelagert. Die Zylindersegmente (12, 31; 17, 30) ihrerseits sind koaxial in den Seitenwänden (28, 29) des Falzapparates aufgenommen. Jede der Falzkomponente (20a, 20b) ist mit einem separaten Antrieb (1) ausgestattet, der über eine Drehdurchführung (4, 26) versorgt wird und mittels eines Geschwindigkeitsreglers (2, 3) geschwindigkeitsabhängig ansteuerbar ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen steuerkurvenunabhängigen Antrieb für
Falzkomponenten, wie beispielsweise Falzmesser oder bewegbare Falzklappen an
Rotationsdruckmaschinen nach geordneten Falzapparaten.
WO 98/06581 offenbart einen Zylinderantrieb für Zylinder von Rotationsdruckmaschinen.
Der Antriebsmotor des Zylinders ist an einer das Zylinderlager aufnehmenden
Exzenterbuchse angeflanscht und wird bei Verstellung der Exzenterbuchse durch einen
Stellzylinder synchron zum Zylinder mitbewegt. Der Antriebsmotor und der
Zylinderzapfen sind über eine zwischengeschaltete Kupplung miteinander verbunden.
Aus DE 195 30 956 A1 und DE 196 16 629 A1 sind Vorrichtungen zur Umstellung eines
produktführenden Zylinders am Falzapparat bekanntgeworden. Diese offenbaren eine
Vorrichtung zur Umstellung eines produktführenden Zylinders eines Falzapparates von
Sammel- auf Nichtsammelproduktion und umgekehrt. Der Sammelzylinder ist am Umfang
mit mindestens einem Falzmesser und mindestens einem Satz Halteelementen ausgestattet.
Ferner ist sowohl eine Falzmessersteuerscheibe, deren Umfangskontur eine Steuerkurve
für die Bewegung von Falzmessern erzeugende Betätigungselemente bildet, als auch eine
Halteelementesteuerscheibe vorgesehen, deren Umfangskontur eine Steuerkurve für die
Bewegung von Halteelementen erzeugenden Betätigungselemente bildet. Eine Vorrichtung
zur antriebsunabhängigen Bewegung einer der Steuerscheiben für eine Umschaltung
zwischen Sammel- und Nichtsammelproduktion ist ebenso vorgesehen, wie automatisch
aktivierbare Stellelemente zur Radialbewegung der Betätigungselemente der Falzmesser
und der Halteelemente, die Betätigungselemente sowohl axial als auch radial bewegen. Der
in den beiden letztgenannten Publikationen gezeigte mechanische Aufwand zur
Ansteuerung der Falzelemente und der Verschiebbarkeit der diese betätigenden
Steuerkurven ist sehr hoch.
Bei Rotationsdruckmaschinen nachgeordneten Falzapparaten sind die
falzproduktführenden Zylinder mit Falzkomponenten, wie beispielsweise Falzmesser,
Falzklappen, Punkturennadeln oder die Exemplare ergreifenden Haltevorrichtungen
versehen. Diese Falzkomponenten werden in der Regel durch Steuerrollen angetrieben, die
auf Kurvenabschnitten laufen, die den Betätigungszeitpunkt der Steuerrolle der
entsprechenden Falzkomponente festlegen. Die Oberflächen der Steuerkurven werden in
speziellen Fertigungsschritten hergestellt, geschliffen und mit einer extrem hohen
Oberflächengüte bearbeitet. Zur Lebensdauererhöhung werden die Oberflächen, auf denen
die Steuerrollen ablaufen, ein- oder mehrstufigen Härtungsverfahren unterzogen. Die
Steuerkurve für die Falzkomponenten stellen daher aufwendig herzustellende und damit
extrem teure Bauteile in einem Falzapparat dar.
Bei den konventionellen Kurven/Steuerrollenanordnungen zum Antrieb von
Falzkomponenten eines Falzapparates, tritt bei hohen Geschwindigkeiten ein Abheben der
Steuerrolle an den Laufflächen der Kurven, verursacht durch die Fliegkraftwirkung, auf.
Demzufolge sind die Steuerrollen mit hohen Vorspannkräften beaufschlagt, um ein
Abheben der Rollen von den Laufflächen der Kurven zu unterdrücken. Eine unerwünschte
Begleiterscheinung der die Steuerrollen beaufschlagenden Vorspannkräfte sind die hohen
Kräfte, denen die Bauteile damit zwangsläufig ausgesetzt sind, welche zu einer vorzeitigen
schleichend eintretenden Materialermüdung führen können.
Angesichts des aufgezeigten technischen Problems liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, unter Erzielung eines geringen Wartungsbedarfes einen kostengünstigen Ersatz
der Kurvensteuerung herbeizuführen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß an einem Falzzylinder eines
Falzapparates mit an seiner Peripherie aufgenommenen Falzkomponenten, die
phasenabhängig betätigbar sind, die die Falzkomponenten aufnehmenden
Zylindersegmente relativ zueinander verstellbar sind und koaxial in Seitenwänden gelagert
sind, jede der Falzkomponenten mit einem separaten Antrieb antreibbar ist, der über eine
Drehdurchführung versorgbar ist und mittels eines Geschwindigkeitsreglers
geschwindigkeitsabhängig antreibbar ist.
Die mit der erfindungsgemäßen Lösung einhergehenden Vorteile sind vielfältiger Natur.
Die an den Stirnseiten der Falzexemplare führenden Zylinder vorgesehenen Steuerkurven
für die die Falzkomponenten betätigenden Steuerrollen können entfallen, ferner die mit
dieser Steuerungsart bei Montage der Zylinder einhergehenden aufwendigen
Montagearbeiten wie Drehmomentvoreinstellung etc. Dadurch kann eine kostengünstigere
Montage und Wartung der Falzzylinder erreicht werden; aufwendig und teuer
herzustellende Bauteile wie beispielsweise Steuerungskurven, deren Oberflächen extrem
genau zu bearbeiten sind und die bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten erforderlichen
Vorspanneinrichtungen für die auf der Kurvenlauffläche ablaufenden Steuerrollen, können
entfallen.
In Weiterbildung des der Erfindung zugrundeliegenden Gedankens kann jedem der
Antriebe für die Falzkomponenten ein separater Geschwindigkeitsregler zugeordnet sein,
wie ebensogut ein den separaten Antrieben gemeinsamer Geschwindigkeitsregler
außerhalb des Falzzylinders vorgesehen sein könnte. Im vorliegenden Kontext ist
Falzzylinder so zu verstehen, daß Falzmesserzylinder, Falzklappzylinder, separate
Punkturenzylinder, Sammelzylinder und Greiferzylinder sowie Transportzylinder vom
Oberbegriff Falzzylinder umfaßt sind.
Zur Rückmeldung und Erfassung der tatsächlichen Position der Falzkomponenten können
diesen vorteilhaft Drehgeber zugeordnet werden, die ein sehr hohes Auflösungsvermögen
beispielsweise bis zu 213 Skalenteilungen aufweisen können. Die Drehgeber können den
Falzkomponenten direkt zugeordnet sein, um deren aktuelle und tatsächliche Position zu
erfassen.
Die Referenzposition des Falzapparates oder der diesem vorgeschalteten
Rotationsdruckmaschine wird bevorzugt zwischen einem stationären Bauteil und einem
rotierenden Bauteil über ein Sender-/Empfängerpaar ermittelt und übertragen. Als
rotierendes Bauteil seien für den Falzapparat beispielsweise der die Exemplare von der
Materialbahn abtrennende Schneidzylinder und für die Rotation der Übertragungszylinder
einer der Druckwerke genannt.
Sind die Geschwindigkeitsregler für die Antriebe der Falzkomponenten beispielsweise auf
den Wellen der Falzkomponenten selbst aufgenommen, kann die Referenzposition via
Lichtwellenleiter über Faseroptik oder ähnliche Einrichtungen an den
Geschwindigkeitsregler übertragen werden. Mittels der Sender-/Empfangsteile läßt sich die
Referenzposition somit an eine Vielzahl von Falzkomponenten individuell zugeordneter
Geschwindigkeitsregler übertragen. Die Falzkomponenten wie beispielsweise Falzmesser,
der bewegliche Teil der Falzklappe, Punkturen und Greifer an den Zylinder können
entweder unmittelbar durch die auf den Betätigungswellen aufgenommenen Antriebe
oszillierend bewegt werden. Andererseits können zwischen den die Falzkomponenten
aufnehmenden Wellen und den Antrieben, Übertragungselemente wie Riemen, Zahnräder
oder dergleichen vorgesehen sein. Zur Erreichung eines möglichst geringen
Trägheitsmomentes können bei gleichzeitig gewährleisteter ausreichender mechanischer
Festigkeit die Falzkomponenten aufnehmende Wellen aus Titan oder Titanlegierungen
gefertigt werden.
Durch das erfindungsgemäß weiterhin offenbarte Verfahren werden zur Erzielung eines
steuerkurvenunabhängigen Betriebes von am Umfang eines Falzzylinders aufgenommenen
Falzkomponenten, zunächst die Referenzposition des Falzapparates und/oder der diesem
vorgeschalteten Rotationsdruckmaschine bestimmt. Danach werden die aktuellen,
tatsächlichen Positionen der Falzkomponenten ermittelt und der Versatz zwischen
Referenzposition und der aktuellen Position an die Antriebe übermittelt. Als
Bezugsposition zur Bestimmung der Referenzlage kann einerseits die Position des
Schneidzylinders oder die des Übertragungszylinders eines Druckwerkes dienen.
Erfindungsgemäße Falzzylinder und das erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren zum
Betrieb von Falzkomponenten lassen sich an Falzapparaten mit und ohne Sammelmodus
vorteilhaft einsetzen, wobei die Exemplarstärke durchaus variabel gehalten werden kann,
je nach Produktionserfordernis in der Druckerei.
Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung nachstehend näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 den schematischen Aufbau eines exemplarführenden Falzzylinders, an dem
als Falzkomponenten Falzmesser und Punkturennadeln, im Schnitt einander
gegenüberliegend, aufgenommen sind und
Fig. 2 eine Geschwindigkeitsregelung für die Antriebe der am Falzzylinderumfang
aufgenommenen Falzkomponenten.
Aus der Darstellung gemäß Fig. 1 geht der schematische Aufbau eines exemplarführenden
Falzzylinders 7 hervor, an dessen die Exemplare führende Oberfläche beispielsweise
Falzmesser und Punkturennadeln aufgenommen sein können, die über diesen jeweils
zugeordnete Antriebe einzeln ansteuerbar sind. In den Seitenwänden 28, 29 eines
Falzapparates ist in Lager 9, 10 die Zylinderachse 27 des Falzzylinders 7 aufgenommen.
Der Falzzylinder 7 weist auf der Antriebsseite zwei Antriebsräder 23 bzw. 24 auf, die in
jeweiliger Antriebsräderzüge auf der Antriebsseite des Falzapparates integriert sind.
Mittels des außen liegenden Antriebsrades 23 wird der Zylinderzapfen 11 der
Zylinderachse 27 angetrieben. An dieser sind die Falzzylindersegmente 17 und 30
aufgenommen, die im in Fig. 1 dargestellten Beispiel Falzkomponenten 20a aufnehmen.
Die Falzkomponente 20a können beispielsweise Punkturennadeln 21 sein.
Mittels des weiteren Antriebsrades 24 auf der Antriebsseite des Falzapparates werden über
einen hülsenförmigen, den Zylinderzapfen 11 umschließenden Ansatz Segmente 12, 31 des
Falzzylinders 7 angetrieben, an denen hier Falzelemente 20a in Gestalt eines Falzmessers
22 aufgenommen sind. Durch die Lagerung der Falzkomponenten 20a, 20b in Segmenten
des Falzzylinders 7 lassen sich die Falzkomponenten 20a, 20b in Bezug aufeinander je
nach Falzmodus - im Querfalzmodus Doppelparallelfalz oder Deltafalz - einstellen; die
Umstellungen der Segmente 17, 30 einerseits in Bezug auf die Segmente 12, 31
andererseits erfolgt im Stillstand des Falzapparates - etwa im Rahmen der Neueinrichtung
eines Druckauftrages.
Auf der der Antriebsseite des Falzzylinders 7 mit den beschriebenen Antriebsräderzügen
23 bzw. 24 gegenüberliegenden Seite befindet sich in einer Bohrung 16 in der Seitenwand
29 ein Sender-/Empfängerpaar 5a, 5b. Das Sendeteil 5a befindet sich auf der Außenseite
der Seitenwand 29, während das Empfangsteil 5b im Zylinderachszapfen 13 aufgenommen
ist. Aus diesem erstrecken sich Lichtwellenleiter 6, die mit den Geschwindigkeitsreglern 2
an den Antrieben 1 für die Falzkomponenten 20a, 20b verbunden sind. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel sind im Schnitt durch den Falzzylinder 7 nur die beiden in der
Schnittebene gegenüberliegende Falzkomponenten 20a, 20b dargestellt. In praxi sind
jedoch an der Präripherie eines Falzzylinders 7 bis zu zehn Falzkomponenten 20a, 20b je
nach Durchmesser aufgenommen, die mit separaten Antrieben 1 versehen werden können,
jeweils über Lichtleiter 6 mit einem Empfangsteil 5b im Inneren des Zylinderzapfens 13
verbunden.
Im dargestellten Beispiel sind die Antriebe 1 jeweils direkt mit den Wellen 14, 15 der
Falzkomponenten 20a, 20b verbunden, die oszillierenden Bewegungen um ihre jeweiligen
Drehachsen 25a bzw. 25b ausführen. Es ist jedoch ebensogut möglich zwischen den
Antrieben 1 und der Falzmesserwelle 14 bzw. der die Punkturennadeln 21 aufnehmenden
Punkturenwelle 15 Übertragungselemente wie Zahnriemen, Riemen oder Zahnräder,
Zahnketten o. ä. vorzusehen.
Über eine hier nur schematisch dargestellte Drehdurchführung mit einer Wicklung 26 auf
der Außenseite des Zylinderzapfens 13 und einer in einem Verteilergehäuse 8 drehfest
aufgenommenen Wicklung 4 werden die Antriebe 1 elektrisch angeschlossen. Jedem der
Antriebe 1 für die Falzkomponenten 20a, 20b ist am Geschwindigkeitsregler 2 ein
Drehgeber 3 zugeordnet, mit welchem die aktuelle Drehlage der jeweiligen
Falzkomponenten 20a, 20b in Bezug auf die Drehachse 15a, 15b dedektiert werden kann
und an den Geschwindigkeitsregler 2 zurückgemeldet werden kann. Als Encoder 3 lassen
sich sehr vorteilhaft hoch auflösende Drehgeber einsetzen, die ein Auflösungsvermögen in
der Größenordnung von 213 Skalenteilungen haben. Damit ist eine Rückmeldung der
genauen Position einer Falzkomponente 20a, 20b an den Geschwindigkeitsregler 2
gewährleistet. Der Geschwindigkeitsregler 2 kann anstelle jedem einzelnen Antrieb 1
separat auch außerhalb des Falzapparates an der Gehäusewand 29 aufgenommen sein -
etwa in einem Schaltkasten oder einer Steuerung - und die Regelung der Antriebe 1 der
Falzkomponenten 20a, 20b von dort aus übernehmen.
Werden als Antriebe 1 beispielsweise bürstenlose Elektromotoren eingesetzt, geht der
erforderliche Wartungsaufwand für diese Antriebe erheblich zurück, da die Motorbauteile
kaum mehr Verschleiß ausgesetzt sind und deshalb durchaus im Inneren eines
Falzapparates eingebaut werden können. Mittels der bürstenlos ausgeführten Antriebe 1
lassen sich die Falzkomponenten 20a, 20b über Sender-/Empfängerkombination 5a, 5b via
Lichtleiter 6 ohne mechanische Komponenten direkt ansteuern und oszillierend um ihre
jeweiligen Drehachsen 14, 15 antreiben.
Zur Herabsetzung der bei höheren Betriebsgeschwindigkeiten auftretenden Kräfte,
insbesondere der auftretenden Trägheitskräfte, können die Falzmesserwelle 14 bzw. die
Punkturenwelle 15 aus Titan oder Titanlegierungen gefertigt werden.
In Fig. 2 ist die Geschwindigkeitsregelung für die Falzkomponenten 20a, 20b prinzipiell
dargestellt.
Die Referenzposition des Falzapparates oder der diesem vorgelagerten
Rotationsdruckmaschine wird mittels eines Lichtwellenleiters 6 an den
Geschwindigkeitsregler 2 übertragen, der seinerseits den Antrieb 1 - hier ausgeführt als
bürstenloser Elektromotor - entsprechend der Geschwindigkeit, in der die dem Falzapparat
vorgelagerte Rotation betrieben wird, regelt. Je höher die Betriebsgeschwindigkeit der
Rotationsdruckmaschine ist, desto weniger Zeit steht für die Einfahr- und
Ausfahrbewegungen beispielsweise des Falzmessers 22 und der Punkturennadeln 21 am
Falzzylinder 7 zur Verfügung. Werden die Antriebe 1 an beweglichen Falzklappen an
einem Falzklappenzylinder eingesetzt, so ist zu berücksichtigen, daß je nach Anzahl der
Seiten des quer zu falzenden Exemplares die beweglichen Falzklappenteile um so weiter
öffnen müssen, je mehr Seiten das in diese via Falzmesser 22 einzustoßende Exemplar
aufweist, um einen korrekten Falzrücken am Exemplar auszubilden.
Für die oszillierenden Bewegungen der Falzmesser 22 um die Falzmesserwelle 14 der
Punkturennadeln 21 um die Punkturenwelle 15 steht bei höheren
Betriebsgeschwindigkeiten der Rotation eine kürzere Zeitspanne zur Verfügung, welche
über die geschwindigkeitsabhängige Ansteuerung der bürstenlosen Antriebe 1 der
Falzkomponenten 20a, 20b zu kompensieren ist. Über den Falzkomponenten 20a, 20b
jeweils zugeordnete Encoder 3 läßt sich deren tatsächliche Drehlage erfassen und an die
Geschwindigkeitsregler 2 zurückmelden. Eine Referenzposition 18 des Falzapparates läßt
sich über die Abfrage der Drehlage des Schneidzylinders im Falzapparat zuverlässig
detektieren, während zur Detektion der Referenzposition der Rotation ein
Übertragungszylinder eines ausgewählten Druckwerkes dazu ausersehen werden kann. Der
zwischen der Referenzposition 18 des Falzapparates oder der Rotation und der
tatsächlichen Position der Falzkomponenten 20a, 20b bestehender Versatz 19 findet bei der
Ansteuerung des Geschwindigkeitsreglers 2 ebenfalls Berücksichtigung, sobald eine
Ansteuerung der die Falzkomponenten 20a, 20b antreibenden bürstenlosen Antriebe 1
erfolgt.
Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich die Falzkomponenten am Umfang
exemplarführender Falzzylinder von der Betriebsgeschwindigkeit des Falzapparates oder
der Rotation geführt, betreiben. Wird eine Referenzposition 18 aus der Drehlage eines
Übertragungszylinders eines Druckwerkes der Rotation gewonnen, läßt sich der
Falzapparat synchron zur Rotation führen, so daß der Falzapparat im Gleichlauf zur
vorgeschalteten Rotation ohne jeglichen zeitlichen Nachlauf zu dieser betrieben werden
kann.
1
Antrieb
2
Regler
3
Encoder
4
Stator
5
a Sender
5
b Empfänger
6
Lichtleiter
7
Zylinder
8
Verteilergehäuse
9
Lager
10
Lager
11
Zylinderzapfen
12
Segment
13
Zylinderachszapfen
14
Falzmesserwelle
15
Punkturenwelle
16
Bohrung
17
Falzzylinderstirnwand
18
Referenzgeber
19
Versatz
20
a Falzkomponente
20
b Falzkomponente
21
Punkturennadeln
22
Falzmesser
23
Antriebsrad Zylindersegment
24
Antriebsrad Segment
25
a Drehachse
25
b Drehachse
26
Statorwicklung
27
Zylinderachse
28
Seitenwand
29
Seitenwand
30
Falzzylinderstirnwand
31
Segment
Claims (16)
1. Falzzylinder eines Falzapparates mit an seiner Peripherie aufgenommenen
Falzkomponenten (20a, 20b), die phasenabhängig betätigbar sind und die die
Falzkomponente (20a, 20b) aufnehmenden Zylindersegmente (12, 31; 17, 30) relativ
zueinander verstellbar und koaxial in Seitenwänden (28, 29) gelagert sind, dadurch
gekennzeichnet, daß jede der Falzkomponenten (20a, 20b) mit einem separaten Antrieb
(1) antreibbar ist, der über eine Drehdurchführung (4, 26) versorgt wird und mittels
eines Geschwindigkeitsreglers (2) geschwindigkeitsabhängig ansteuerbar ist.
2. Falzzylinder gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedem der separaten
Antriebe (1) ein Geschwindigkeitsregler (2) zugeordnet ist.
3. Falzzylinder gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein allen separaten
Antrieben (1) gemeinsamer Geschwindigkeitsregler (2) außerhalb des Falzzylinders (7)
aufgenommen ist.
4. Falzzylinder gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Übermittlung der
Position der jeweiligen Falzkomponenten (20a, 20b) an den Geschwindigkeitsreglern
(2) ein Drehgeber (3) vorgesehen ist.
5. Falzzylinder gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehgeber (3) ein
Auflösungsvermögen von 213 Skalenteilungen aufweist.
6. Falzzylinder gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Referenzposition
(18) zwischen einem stationären Bauteil (28, 29) und einem rotierenden Bauteil (7)
über ein Sender-/Empfängerpaar (5a, 5b) übertragen wird.
7. Falzzylinder gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Referenzposition
(18) des Falzapparates aus der Aufnahme der Drehposition eines Schneidzylinders
ermittelt wird.
8. Falzzylinder gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Referenzposition
(18) der Rotation aus der Aufnahme der Drehposition eines Übertragungszylinders
ermittelt wird.
9. Falzzylinder gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Referenzposition
(18) vermittels Lichterwellenleiter (6) an den Geschwindigkeitsregler (2) übertragen
wird.
10. Falzzylinder gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Antrieb
(1) und der jeweiligen Falzkomponente (20a, 20b) mechanische Übertragungselemente
vorgesehen sind.
11. Falzzylinder gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die
Falzkomponenten (20a, 20b) aufnehmenden Wellen (25a, 25b) aus Titan oder
Titanlegierungen bestehen.
12. Verfahren zum steuerkurvenunabhängigen Betrieb von am Umfang eines Falzzylinders
(7) aufgenommener Falzkomponenten (20a, 20b) mit nachfolgenden
Verfahrensschritten:
- - dem Bestimmen der Referenz-Position (18) des Falzapparates und/oder der Rotationsdruckmaschine,
- - dem Positionieren der Falzkomponenten (20a, 20b) in Bezug auf die bestimmte Referenzposition (18),
- - dem Übertragen des Versatzes (19) zwischen der Referenzposition (18) des Falzapparates und/oder der Rotationsdruckmaschine und tatsächlichen Positionen der Falzkomponenten (20a, 20b) an den Geschwindigkeitsregler (2).
13. Verfahren gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Referenzposition (18)
durch Bestimmung der Drehlage des Schneidzylinders im Falzapparat ermittelt wird.
14. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Referenzposition (18)
durch Bestimmung der Drehlage eines Übertragungszylinders in der
Rotationsdruckmaschine ermittelt wird.
15. Falzapparat für eine Rotationsdruckmaschine mit einem Falzzylinder (7), der an seiner
Peripherie mit phasenabhängig betätigbaren Falzkomponenten (20a, 20b) ausgestattet
ist, wobei die Falzkomponenten (20a, 20b) formatabhängig und falzmodusabhängig
relativ zueinander bewegbar sowie koaxial in Seitenwänden (28, 29) aufgenommen
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzkomponenten (20a, 20b) mit einem
separaten Antrieb (1) antreibbar sind, der über eine Drehdurchführung (4, 26)
versorgbar ist und mittels eines Geschwindigkeitsreglers (2) geschwindigkeitsabhängig
antreibbar sind.
16. Rotationsdruckmaschine mit einem Falzapparat, der mit mindestens einem
Falzzylinder (7) ausgestattet ist, der an seiner Peripherie phasenabhängig betätigbare
Falzkomponenten (20a, 20b) aufweist, die formatsabhängig und falzmodusabhängig
relativ zueinander bewegbar und coaxial in Seitenwänden (28, 29) aufgenommen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Falzkomponenten (20a, 20b) mit einem separaten
Antrieb (1) antreibbar sind, der über eine Drehdurchführung (4, 26) versorgbar ist und
mittels eines Geschwindigkeitsreglers (2) geschwindigkeitsabhängig antreibbar sind.
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