DE10032717A1 - Anlage zur Oberflächenbehandlung von kontinuierlich einen Behandlungsbehälter durchlaufenden Bändern - Google Patents
Anlage zur Oberflächenbehandlung von kontinuierlich einen Behandlungsbehälter durchlaufenden BändernInfo
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Abstract
Bei einer Anlage zur Oberflächenbehandlung von kontinuierlich durchlaufenden Bändern, insbesondere Beizanlage, bei der das Band einen mit der Behandlungsflüssigkeit beschickten, durch einen Deckel verschlossenen Behälter durchläuft, ist der Boden des Behälters in Querrichtung wannenartig, einen im wesentlichen horizontalen Mittelabschnitt und davon zu beiden Seiten hin abfallende Neigungsabschnitte besitzend ausgebildet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Oberflächenbehandlung von kontinuierlich
durchlaufenden Bändern, insbesondere Beizanlage, bei der das Band einen mit
der Behandlungsflüssigkeit beschickten, durch einen Deckel verschlossenen Be
hälter durchläuft.
Vor der Weiterverarbeitung gewalzter Bänder muß die Oberfläche des Bandes
zunderfrei sein. Am Beispiel von Warmband entsteht der Zunder als sogenannter
Sekundärzunder beim Durchlauf durch die Warmbandfertigstraße, auf dem Kühl
rollgang sowie auch teilweise in der Haspelanlage, wo die Bänder zu Coils bzw.
Bunden gewickelt werden. Je nach Materialgüte, Enddicke der warmgewalzten
Bänder und Walzgeschwindigkeit erreicht der Zunder eine unterschiedliche
Schichtdicke sowie eine unterschiedliche chemische Ausbildung.
Zur Beseitigung des Zunders werden daher heutzutage vorwiegend Säurebeizen
eingesetzt, die als Flachbeizen ausgebildet sind und die früher bekannten Tiefbei
zen ersetzen. Säurebeizen dieser Art können aus mehreren flachen, hintereinan
der angeordneten Beizbecken bzw. -behältern bestehen, die mit z. B. achtzehn
prozentiger vorgewärmter Salzsäure betrieben werden. Das Band wird durch die
Beizbehälter hindurchgezogen oder -geschoben, wobei sich die Zunderschicht in
der Säure auflöst. Die Säure selbst verarmt während des Beizvorgangs in ihrer
Konzentration, so daß die kontinuierliche Zuführung frischer Säure erforderlich ist.
Bei einer aus der DE 36 29 894 A1 bekannt gewordenen Flachbeize werden eine
rasche Banderwärmung unter Medienaustausch in der Grenzphase zwischen
bandförmigen Walzgut und Behandlungsflüssigkeit dadurch verbessert, daß in
nerhalb des Behandlungsbehälters ein Behandlungskanal angeordnet ist. Dieser
wird durch einen Deckel nach oben abgeschlossen. Die Behandlungsflüssigkeit
wird über ein- und auslaufseitig angeordnete Düsenbalken eingedüst; einlaufseitig
sind die Spritzdüsen in- und auslaufseitig entgegen der Bandlaufrichtung gerichtet.
Zur Unterstützung der ein- und auslaufseitigen Düsenbalken können dort auch
unterhalb der warmgewalzten Bänder zusätzlich seitliche Eindüsungen für die Be
handlungsflüssigkeit bzw. das Beizmedium angeordnet sein.
Der Behandlungskanal dieser bekannten Beizanlage weist im Bodenbereich quer
zur Bandlaufrichtung angeordnete Gleit- oder Flüssigkeitsleitsteine auf, die das
Band nach unten stützen. Damit auch unterhalb des Bandes zwischen den Gleit-
und Flüssigkeitsleitsteinen die gewünschten Turbulenzen entstehen, sind an dem
Behandlungskanalseitenwänden Leiteinrichtungen vorgesehen, durch die das
über die Düsenbalken einströmende Behandlungsmedium etwa quer zur Band
laufrichtung geleitet wird. Es hat sich allerdings gezeigt, daß zur Erfüllung der Bei
zaufgabe das Umwälzvolumen der benötigten Behandlungsflüssigkeit sehr groß
ist. Außerdem wirken sich die zur Abstützung verwendeten Bodengleitsteine ober
flächenschädigend auf die Bänder aus, was insbesondere bei zu behandelnden
Edelstahlbändern von großem Nachteil ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einer Anlage der eingangs
genannten Art einen weiter optimierten Behandlungsgrad zu erreichen, insbeson
dere mit Blick auf zu beizende Edelstahlbänder.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Boden des Behäl
ters in Querrichtung wannenartig, einen im wesentlichen horizontalen Mittelab
schnitt und davon zu beiden Seiten hin abfallende Neigungsabschnitte besitzend
ausgebildet ist. Hiermit läßt sich erreichen, daß bei zu behandelnden Bändern, die
mit einem minimalen, üblicherweise von den ein- und auslaufseitig des Behälters
angeordneten Quetschrollen aufgebrachten Bandzug und daher mit an den Rän
dern auftretendem Banddurchhang das Becken durchlaufen, dieser mit den
durchhängenden Rändern nicht über den Boden schleifen. Der Durchhang an den
Rändern des Bandes wird mit zunehmender Bandbreite größer; dem wird durch
die abfallenden Neigungsabschnitte des Bodens begegnet.
Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung sieht vor, daß ein sich in Längsrichtung
des Behälters erstreckender Behandlungskanal von der Einlaufseite her bis etwa
zur Behältermitte hin divergierend und von dort aus bis zur Auslaufseite spiegel
bildlich ausgebildet ist. Dieser Kanalausbildung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß
aus dem Walzprozeß herrührende Randwelligkeiten sich aufgrund der Einwirkung
durch die Quetschrollen ein- und auslaufseitig zunächst weniger ausprägen, bevor
sie dann im weiteren Verlauf über die Länge des Behälters wieder ihre ursprüngli
che Welligkeit annehmen. Der vorzugsweise asymmetrisch divergierend ausgebil
dete Behandlungskanal, das heißt der Behälterboden ist in Längsrichtung stärker
geneigt als der den Kanal nach oben hin begrenzende Deckel, bietet somit eine an
den tatsächlichen Bandverlauf optimierte Einkammerung. Die damit erreichte, äu
ßerst raumsparende Kanalausbildung bringt eine deutliche Reduzierung der benö
tigten, umzuwälzenden Behandlungsflüssigkeit mit sich.
Der erfindungsgemäß von den Behälterlängswänden, dem Boden und einem am
Deckel angeordneten Zwischenkörper eingegrenzte Behandlungskanal ist hin
sichtlich seiner Kontur und insbesondere auch in seiner Höhe entsprechend dem
theoretischen Bandverlauf in Abhängigkeit des Bandzuges ausgebildet.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine neben mindestens einer Behälter
längswand ausgebildete Ablaufkammer vor. Über dieser kann in einfacher Weise
der erforderliche Flüssigkeitsaustausch vorgenommen werden. Wenn die Ablauf
kammer vorteilhaft zudem strömungstechnisch an den Behälter angeschlossen ist
und ein Überlaufwehr aufweist, läßt sich der Behälter mit einer definierten Füll
standshöhe der Behandlungsflüssigkeit betreiben.
Bei vorzugsweise geschlossen ausgebildeter und mit mindestens einem Aus
laufrohr versehener Ablaufkammer, läßt sich die in die Umgebung austretende
Luft reduzieren.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung sind die Neigungsabschnitte des
Bodens mit Schleißplatten versehen, die vorzugsweise aus Polipropylen bestehen.
Selbst bei sehr breiten Bändern, bei denen der Banddurchhang entsprechen so
groß ist, daß die Ränder am Kanalboden zur Anlage kommen, wirkt sich dieser
Kontakt doch nicht nachteilig auf die Bandoberfläche aus, und insbesondere bei
Edelstahlbändern wird ein schonender Banddurchlauf aufrechterhalten.
Dieser schonende Banddurchlauf wird weiterhin dadurch begünstigt, daß vorteil
haft die Behälterlängswände innen mit - vorzugsweise aus Polipropylen beste
henden - Gleitleisten versehen sind. Diese schützen das Band, falls dieses ver
laufen, das heißt seitlich ausweichen sollte.
Bei einer mehr als zwei in Bandlaufrichtung aufeinander folgende Behälter besit
zenden Anlage wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß zwischen zwei Behäl
tern eine Spritzbeize angeordnet ist. Hiermit wird der Wirkungsgrad der Beize er
höht, da das Band zusätzlich mit Säure benetzt werden kann.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
der nachfolgenden Beschreibung von in den Zeichnungen schematisch darge
stellten Ausführungen der Erfindung. Es zeigen:
Fig. 1 im Querschnitt einen Behälter einer Behandlungsanlage;
Fig. 2 den Behälter nach Fig. 1 im Längsschnitt, bis etwa zur Hälfte
seiner Länge gezeigt;
Fig. 3 eine der Darstellung nach Fig. 2 entsprechende Längsansicht mit
darin eingezeichneten Randwelligkeiten des zu behandelnden
Bandes;
Fig. 4 im Querschnitt als Einzelheit eine seitlich neben dem Becken aus
gebildete Ablaufkammer; und
Fig. 5 eine zwischen zwei Behandlungsbehältern angeordnete Spritzbei
ze.
Ein von einer Anlage zur Oberflächenbehandlung von kontinuierlich durchlaufen
den Bändern 1 in Fig. 1 dargestellter Behälter 2 besitzt einen Behandlungskanal
3, der von den Behälterlängswänden 4, einem mit einem im wesentlichen hori
zontalen Mittelabschnitt 5 und davon zu beiden Längswänden hin abfallenden
Neigungsabschnitten 6a, 6b besitzenden Boden 7 und einem Deckel 8 mit daran
befestigtem Zwischendeckel bzw. Schwimmkörper 9 begrenzt ist. Das durchlau
fende Band 1 nimmt bei maximalem Bandzug einen in Fig. 1 schematisch gestri
chelt dargestellten Bandverlauf 1a und bei minimalem Bandzug einen schematisch
gestrichelt dargestellten Bandverlauf 1b ein, was natürlich für den jeweiligen Bela
stungsfall über die Bandbreite spiegelbildlich so gilt. Innerhalb dieser Bandbreite
von Bandzug max. und Bandzug min. ergibt sich der zu erkennende s-förmige
Durchhang. Die Höhe des Kanals 3 ist so bemessen, daß sie diesem theoreti
schen S-Bandverlauf genügt, darüber hinaus aber möglichst keinen zusätzlichen
Raum benötigt.
Diesem Kriterium eines möglichst engen Kanalquerschnittes bzw. kleinstmöglicher
Abmessungen des Kanals 3 wird weiterhin durch die Neigungsabschnitte 6a, 6b
des Bodens 7 Rechnung getragen. Es wird damit aber nicht nur ein ungehinderter
Banddurchlauf mit einem Bandverlauf 1b bei Bandzug min. berücksichtigt, son
dern auch der bei breiteren Bändern größere seitliche Durchhang. Sollten die
Ränder des Bandes 1 nämlich doch in Kontakt mit den Neigungsabschnitten 6a,
6b gelangen, wirken dort an ihren Kanten mit dem Boden verschweißte Schleiß
platten 10 aus Polipropylen für eine schonende Auflage. Weiterhin sorgen auch an
den Behälterlängswänden angeordnete Gleitleisten 11 aus Polipropylen für eine
schonende Auflage, und zwar für den Fall, daß das Band 1 zu der einen oder an
deren Seite des Behälters 2 hin verlaufen sollte.
Der Kanal 3 ist aber nicht nur unter Berücksichtigung des Banddurchhanges kon
struiert, sondern auch unter Einschluß von aus dem Walzprozeß unvermeidlich
herrührenden Randwelligkeiten des Bandes 1. In Fig. 3 sind die Randwelligkeiten
12 des Bandes 1 hervorgehoben. Diese wirken sich aufgrund der ein- und aus
laufseitig eines jeden Behälters 2 angeordneten Quetschrollenpaare 13 weniger
aus, das heißt die Wellenhöhe tritt zunächst geringer auf und nimmt dann in
Bandlaufrichtung gemäß Pfeil 14 über die Länge des Behälters bis zu dessen ge
zeigter Mitte hin wieder ihre ursprüngliche Höhe ein. Der Verlauf des Bandes in
der nicht dargestellten anderen Hälfte des Behälters 2 ist hierzu spiegelbildlich.
Wie sich in Verbindung mit Fig. 2 entnehmen läßt, ist der Kanal 3 angepaßt an
diesen Bandverlauf zur Behältermitte hin divergierend ausgebildet und besitzt so
mit eingangsseitig und - nicht gezeigt - ausgangsseitig eine geringere Höhe, die
sich allmählich vergrößert.
Bei der Ausführung des Behälter nach Fig. 2 ist diesem seitlich eine Ablaufkam
mer 15 für die Behandlungsflüssigkeit zugeordnet. Dieser ist durch einen aufge
setzten Deckel 16 umfangsgeschlossen, aufgrund eines zwischen dem Boden 7
des Behälters 2 und der Längswand 4 vorhandenen Abstandes 17 aber strö
mungstechnisch mit dem Behandlungskanal 3 verbunden. In der Ablaufkammer
15 ist ein Überlaufwehr 18 angeordnet, so daß für das aus dem Behandlungskanal
3 gemäß den eingezeichneten Pfeilen 19 in die Ablaufkammer 15 abströmende
Behandlungsflüssigkeit eine gewünschte Füllstandshöhe vorgegeben wird. Aus
der Ablaufkammer 15 fließt die Behandlungsflüssigkeit über Ablaufrohre 20 ab.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist zwischen zwei in Bandlaufrichtung 14
aufeinanderfolgenden Behältern 2/I. und 2/II. eine zusätzliche Spritzbeize 21 an
geordnet, die ober- und unterhalb des Bandlaufs mehrere Spritzbalken 22 auf
weist. Durch diese ergänzende Benetzung der Oberflächen des Bandes mit Säure
wird der Wirkungsgrad der Beize weiter erhöht.
Claims (12)
1. Anlage zur Oberflächenbehandlung von kontinuierlich durchlaufenden Bän
dern, insbesondere Beizanlage, bei der das Band einen mit der Behand
lungsflüssigkeit beschickten, durch einen Deckel verschlossenen Behälter
durchläuft,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Boden (7) des Behälters (2) in Querrichtung wannenartig, einen im
wesentlichen horizontalen Mittelabschnitt (5) und davon zu beiden Seiten hin
abfallende Neigungsabschnitte (6a, 6b) besitzend ausgebildet ist.
2. Anlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein sich in Längsrichtung des Behälters (2) erstreckender Behandlungs
kanal (3) von der Einlaufseite her bis etwa zur Behältermitte hin divergierend
und von dort aus bis zur Auslaufseite spiegelbildlich ausgebildet ist.
3. Anlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behandlungskanal (3) asymmetrisch divergierend ausgebildet ist.
4. Anlage nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behandlungskanal (3) von den Behälterlängswänden (4), dem Bo
den (7) und einem am Deckel (8) angeordneten Zwischenkörper (9) einge
grenzt ist.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch,
eine neben mindestens einer Behälterlängswand (4) ausgebildete Ablauf
kammer (15).
6. Anlage nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablaufkammer (15) strömungstechnisch an den Behälter (2) ange
schlossen ist und ein Überlaufwehr (18) aufweist.
7. Anlage nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablaufkammer (15) geschlossen und mit mindestens einem Ab-
laufrohr (20) versehen ist.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Neigungsabschnitte (6a, 6b) des Bodens (7) mit Schleißplatten (10)
versehen sind.
9. Anlage nach Anspruch 8,
gekennzeichnet durch,
aus Polipropylen bestehende Schleißplatten (10)
10. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen zwei in Bandlaufrichtung (14) vorgesehenen Behältern (2/I.;
2/II.) eine Spritzbeize (21) angeordnet ist.
11. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behälterlängswände (4) innen mit Gleitleisten (11) versehen sind.
12. Anlage nach Anspruch 11,
gekennzeichnet durch,
aus Polipropylen bestehende Gleitleisten (11).
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