DE10030193A1 - Testkit zur Bestimmung von Gesamteiweiß und Globulinen sowie von Hämoglobin in biologischen Flüssigkeiten - Google Patents
Testkit zur Bestimmung von Gesamteiweiß und Globulinen sowie von Hämoglobin in biologischen FlüssigkeitenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Testkit zur Bestimmung von Gesamteiweiß und von Globulinen sowie von Hämoglobin in biologischen Flüssigkeiten unmittelbar in einer Probe, insbesondere im Urin. Der Testkit enthält neben an sich üblichen Reagentien zur Gesamteiweißfällung Kupfersulfat, mindestens ein Polysaccharid und gegebenenfalls mindestens ein Monosaccharid und stellt eine Reagenzmischung in Form eines Granulates oder in einer anderen festen Formulierung dar. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Nachweis von Gesamteiweiß und von Globulinen sowie von Hämoglobin in einer biologischen Flüssigkeitsprobe.
Description
Die Erfindung betrifft einen Testkit zur Bestimmung von
Gesamteiweiß und von Globulinen sowie von Hämoglobin, in
biologischen Flüssigkeiten unmittelbar in einer Probe,
insbesondere im Urin. Der Testkit enthält neben an sich
üblichen Reagentien zur Gesamteiweißfällung Kupfersulfat,
mindestens ein Polysaccharid und gegebenenfalls mindestens
ein Monosaccharid und stellt eine Reagenzmischung in Form
eines Granulates oder in einer anderen festen Formulierung
dar. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zum
Nachweis von Gesamteiweiß und von Globulinen sowie von
Hämoglobin in einer biologischen Flüssigkeitsprobe.
Methoden zur qualitativen und quantitativen Bestimmung von
Proteinen (Gesamteiweiß) im Urin, in Plasma, Serum, Liquor
und in anderen biologischen Flüssigkeiten sind zahlreich
bekannt und diagnostisch relevant. Die Proteine können durch
Fällungs- und Farbreaktionen nachgewiesen werden. Solche
Methoden dienen dem Nachweis zahlreicher Krankheiten. Der
Nachweis der Proteinurie (Eiweißausscheidung im Urin) dient
vor allem zur Diagnose verschiedener Nierenerkrankungen.
Der Eiweißnachweis kann qualitativ und halbquantitativ mit
Teststreifen erfolgen, die in der Regel ein Reagenz
enthalten, das mit dem Eiweiß eine Farbreaktion bildet. Diese
Teststreifen haben den Nachteil, dass sie durch Licht,
Feuchtigkeit und hohe Temperaturen empfindlich und
unbeständig, also nicht lagerfähig sind, wodurch eine
Auswertung nach längeren Zeiträumen nicht mehr möglich ist.
Außerdem besitzen sie eine ungenügende analytische
Empfindlichkeit.
Andere qualitative, halbquantitative oder quantitative
Nachweise erfolgen z. B. durch Zugabe von Sulfosalicylsäure
zum Urin bzw. mit der Biuretreaktion nach Fällung mit
Trichloressigsäure oder Perchlorsäure, ggf. unter
Farbstoffzusätzen. Bekannte Fällungsreagentien sind neben
Säuren u. a. auch Schwermetallsalze, Aceton, Alkohol,
Ammoniumsalze und dergleichen.
Ein Testsystem zur Eiweißbestimmung im Urin ist in dem
russischen Patent RU 2 077 060 C1 beschrieben. Dieses
Testsystem, das zur Fällung des Eiweisses mit einem Reagenz,
das ggf. mit einem in Wasser unlöslichen Bestandteil
verbunden ist, eingesetzt wird, enthält das Reagenz zur
Eiweißfällung als ein dichtes, festes Granulat mit einem
spezifischen Gewicht größer 1.
Die bekannten Testsysteme haben jedoch sämtlich den Nachteil,
dass man nur den Gesamteiweißgehalt bestimmen kann. Die
Bestimmung des Gesamteiweißgehaltes erlaubt wiederum weder
eine deutliche Diagnose noch die Feststellung der jeweiligen
Schwere der Erkrankung. Dies ist aber zur differenziellen
Diagnostik so z. B. von verschiedenen Arten der
Nierenerkrankungen, Leukämien, Myelom aber auch bei weiteren
Erkrankungen wichtig. So spielen neben dem Gesamteiweißgehalt
besonders die Globuline u. a. bei der Feststellung der
Nierenselelektivität eine bedeutende Rolle. Auch der Nachweis
von Hämoglobin im Urin ist bei Vorliegen einer Hämaturie
infolge von Schädigungen der Harnwege z. B. durch Nieren- oder
Blasentumore sowie anderen Nierenerkrankungen ein wichtiger
Indikator. Für weitere diagnostische Hinweise müssen die
einzelnen Proteine im Gesamteiweiß jedoch erst (z. B. mittels
Elektrophorese nach ihrem Molekulargewicht) weiter
aufgetrennt werden. Ein weiterer Nachteil von bekannten
Testsystemen ist eine für Laboranten unbequeme und
gefährliche Handarbeit, weil jeder Hautkontakt mit den
Reagentien vermieden werden sollte. Desweiteren können
Trübungen entstehen, die das Analyseergebnis verschlechtern.
Aufgabe der Erfindung war es deshalb, einen einfach
anwendbaren Testkit zu finden und bereitzustellen, der es
ohne größeren technischen Aufwand gestattet, neben dem
Gesamteiweiß die Globuline und ggf. Hämoglobin, als weitere
diagnostische Parameter auszuwerten.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch einen Testkit gelöst,
der eine Reagenzmischung in einer festen dichten Formulierung
darstellt, mit welchem Gesamteiweiß und Globuline sowie ggf.
Hämoglobin ausgefällt werden und der weiterhin eine visuelle
Beurteilung des Resultates der Fällungsreaktion sicherstellt,
wobei diese feste Reagenzmischung sich fixiert oder lose;
z. B. in Granulat- oder Tablettenform, in einem durchsichtigen
Testreagenzgefäß, wie z. B. einem Reagenzglas, einer
Titerplatte oder ähnlichem, befindet. Bei Verwendung eines
dichten, festen Granulates weist dieses Granulat ein
spezifisches Gewicht größer 1 auf.
Der erfindungsgemäße Testkit enthält neben an sich üblichen
Fällungsreagentien, als weiteres Fällungsreagenz Kupfersulfat
und darüber hinaus mindestens ein Polysaccharid, wodurch
insbesondere der Gesamteiweißgehalt und der Globulingehalt
bestimmt wird. In einer bevorzugten Ausführungsvariante der
Erfindung enthält die Reagenzmischung weiterhin mindestens
ein Monosaccharid, wodurch man einen Unterschied zwischen
verschiedenen Proteinpräzipitaten, z. B. Immunoglobulin- und
Hämoglobinpräzipitaten erreichen und festgestellen kann.
Gemäß der Erfindung enthält der Testkit die Reagentien mit
folgenden Gew.-%:
Fällungsreagenz (mit Kupfersulfat) | 85-95 Gew.-% |
Polysaccharid | 5-15 Gew.-% |
Enthält der Testkit zusätzlich ein Monosaccharid, dann weist
die erfindungsgemäße Reagenzmischung die folgenden Gew.-% auf:
Fällungsreagenz (mit Kupfersulfat) | 70-90 Gew.-% |
Polysaccharid | 5-15 Gew.-% |
Monosaccharid | 5-15 Gew.-%. |
Als bevorzugtes Fällungsreagenz dient eine Mischung aus einer
festen organischen Säure und einem anorganischen Salz in
Kombination mit Kupfersulfat.
Das Fällungsreagenz liegt bevorzugt in einer Mischung aus den
folgenden Bestandteilen vor:
Sulfosalizylsäure | 50-95 Gew.-% |
Natriumchlorid | 4-15 Gew.-% |
Kupfersulfat | 1- 5 Gew.-% |
Als Polysaccharid ist bevorzugt ein lösliches Dextran
enthalten. Als Monosaccharid wird bevorzugt eine Glucose;
insbesondere D-Glucose, verwendet.
Der Testkit wird als feste Formulierung, z. B. als Granulat,
bereitgestellt. Zur Durchführung der Fällungsreaktionen
befindet sich die feste Reagenzmischung (immobilisiert oder
lose) in einem durchsichtigen Testreagenzgefäß, wie z. B.
einem Reagenzglas, einem Plastikflakon oder in einer
Titerplatte. Die festen Formulierungen, so z. B. die
Granulate, weisen keine harmonische geometrische Form auf. So
kann z. B. das Granulat u. a. in. Form von Kugeln, Stäbchen,
Zylindern, Linsen o. ä. vorliegen. In einer bevorzugten
Variante stellt der Testkit ein Granulat in Linsenform dar,
wobei für die Linsen ein Durchmesser von 2-8 mm und eine
Dicke von 1-4 mm bevorzugt ist. Eine Linsenform begünstigt
z. B. eine gute Lösbarkeit des Granulates in einer zu
untersuchenden biologischen Flüssigkeit.
Die Reagenzmischung des Testkits wird nach an sich bekannten
Verfahren für das Granulieren oder Tablettieren chemischer
Mischungen hergestellt. So wird z. B. eine gesättigte Lösung
eines Fällungsreagenzes, die auch das Polysaccharid und
Kupfersulfat sowie ggf. das Monosaccharid enthält, auf eine
glatte Plastikoberfläche oder in ein durchsichtiges
Testreagenzgefäß getropft und bei 10 bis 20°C ausgetrocknet.
Zur Herstellung der Linsenform des Granulates wird eine o. g.
Lösung auf eine Plastikplatte mit Vertiefungen, die eine
gewünschte Linsenform besitzen, getropft und ausgetrocknet.
Die so hergestellte feste Formulierung kann verschlossen in
dem Testreagenzgefäß, in dem es immobilisiert vorliegt, oder
lose in einem anderen geschlossenen Glas- oder Plastikflakon
bis zu 3 Jahren aufbewahrt werden.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Nachweis
von Gesamteiweiß und Globulinen sowie ggf. von Hämoglobin in
biologischen Flüssigkeiten unmittelbar in einer Probe,
insbesondere im Urin.
In einer Ausführungsvariante ist das Verfahren zur
Eiweißbestimmung dadurch gekennzeichnet, dass man die
erfindungsgemäße Reagenzmischung unter Verwendung von
Kupfersulfat und Polysaccharid z. B. in Form eines Granulates
in die zu prüfende biologische Flüssigkeit, vorzugsweise in
Urin, - 0,5-1 ml Flüssigkeit in einem Reagenzglas - gibt und
nach einer kurzen Einwirkungszeit von maximal 10 Minuten den
gesamten Eiweißgehalt anhand des entstehenden Niederschlages,
das heißt anhand des entstehenden weißen Eiweißbelages über
dem Granulat, bestimmt.
Anschließend wird das Granulat in der zu untersuchenden
biologischen Flüssigkeit homogen verteilt. Ggf. wird dazu die
Mischung aus Granulat und biologischer Flüssigkeit mechanisch
behandelt, z. B. gerührt oder geschüttelt, bis das Granulat
gelöst in der zu untersuchenden Flüssigkeit vorliegt.
Man läßt diese homogene Lösung dann mindestens 30 Minuten bis
1,5 Stunden ruhig stehen. Bei Anwesenheit von Globulinen
kommt es nach dieser Zeit in der Lösung bereits zu einer
Flockenbildung, innerhalb kurzer Zeit nach Granulatauflösung,
bilden die ggf. vorhandenen Globuline dann einen Niederschlag
(Sedimentablagerung), der halbquantitativ mit einer Foto-
oder Computerscan-Skala bewertet werden kann (Abbildung A).
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung ermöglicht überraschend
die Bestimmung sowohl des Gesamteiweißes als auch der
Globuline unmittelbar nacheinander in einer Probe der zu
untersuchenden biologischen Flüssigkeit. Der erfindungsgemäße
Testkit ermöglicht, die Verschiedenheiten zwischen den
Sedimentarten des Gesamteiweiß- und Globulin-Niederschlages
zu erkennen und in einem zweiten Schritt auch den
Globulingehalt festzustellen.
Ein weiteres bevorzugtes Verfahren zur Eiweißbestimmung, zur
Bestimmung von Globulinen und zur Hämoglobinbestimmung
besteht darin, dass man z. B. 0,5 ml der zu prüfenden
biologischen Flüssigkeit, vorzugsweise Urin, in ein
Testreagenzglas mit der erfindungsgemäßen festen
Reagenzmischung, die neben dem Kupfersulfat sowohl ein
Polysaccharid als auch ein Monosaccharid enthält, gießt, es
5-10 Minuten in Ruhe stehen läßt, und den gesamten
Eiweißgehalt anhand des entstehenden Niederschlages (weißer
Eiweißring über dem Reagenz) bestimmt.
Den Gesamteiweißgehalt kann man halbquantitativ mit einer
Fotoskala bestimmen, vgl. Abb. 1. Wenn noch ein zweiter
Eiweißring (über dem ersten) entsteht, vgl. Abb. 2, ist dies
gleichzeitig ein Indiz dafür, dass ein erhöhter alfa-1-
Mikroglobulingehalt vorliegt.
Danach läßt man die Probe mit dem Gesamteiweißgehalt (von 300
mg/l) mindestens weitere 30 Minuten bis 1,5 Stunden ruhig
stehen. Bei Anwesenheit von Immunoglobulinen verwandelt sich
nach dieser Zeit der Eiweißring in die sogenannte
"Gebirgsform", d. h. das Immunoglobulinpräzipitat taucht aus
dem gesamten Eiweißniederschlag teilweise auf. Ggf. wird zu
einer Beschleunigung der Immunoglobulinpräzipitätsreaktion
auf 20-50 Minuten, der Probe 0,1 ml Aceton zugegeben
(Abb. 3). Dabei kann das Aceton sowohl am Beginn der Fällung
als auch nach der Gesamteiweißfällung zugegeben werden, wobei
eine Beschädigung der Eiweißringe zu vermeiden ist.
Befindet sich außerdem Hämoglobin (ca. von 300 µl / 1 l Blut)
in der zu prüfenden Probe, wird gleichzeitig ein roter Ring
über der erfindungsgemäßen Reagenzmischung sichtbar. Dies ist
ebenfalls in den 30 Minuten bis 1,5 Stunden der Ruhephase
deutlich zu beobachten (Abb. 5).
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung des Testkits ermöglicht
überraschend die Bestimmung sowohl von Gesamteiweiß als auch
von Globulinen und von Hämoglobin unmittelbar nacheinander in
nur einer Probe der zu untersuchenden biologischen
Flüssigkeit.
Der erfindungsgemäße Testkit ermöglicht, die
Verschiedenheiten zwischen den Sedimentarten des Gesamteiweiß
und von anderen Protein-Niederschlägen (alfa-1-
Mikroglobulin, Immunoglobulin und auch Hämoglobin) zu
erkennen.
Der Testkit ist inbesondere zur in vitro Diagnostik in
medizinischen (z. B. Notarztdienst) und tiermedizinischen
Einrichtungen sowie Laboratorien einsetzbar und zur
Krankendiagnostik geeignet. Er ist einfach handhabbar, da
die Reagentien in einem kompletten System vorliegen. Dabei
wird der Test nur mit wenigen Sekunden manueller Arbeitszeit
durchführbar (ca. 5 Sekunden).
Mit dem erfindungsgemäßen Testkit kann mit lediglich einer
einzigen biologischen Probe sowohl das Gesamteiweiß
nachgewiesen werden als auch Globuline und ggf. Hämoglobin in
Kombination mit anderen Proteinen. Somit ist der
erfindungsgemäße Testkit für erste differenzielle
diagnostische Zwecke, insbesondere bei Nierenerkrankungen,
einsetzbar, insbesondere beim ersten Schritt - dem
Feststellen einer Nierenselektivität. Desweiteren kann er
auch zur Kontrolle des Krankheitsverlaufes dienen.
Das Nachweisverfahren ist halbquantitativ durchführbar, mit
Fotoskala oder Scanner-Skala können die Ergebnisse objektiv
bewertet werden. Das Analysenergebnis (ein
Proteinsedimentsbild) kann entweder mittels einer Fotografie
(z. B. mit normalen und digitalen Fotogeräten erstellt) oder
auch direkt vom Testreagenzglas per Computernetz weiteren
Fachleuten zur kompetenten Beurteilung übermittelt werden.
Anschließend wird die Erfindung an Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Der Testkit hatte die folgende Zusammensetzung:
Sulfosalicylsäure | 80 Gew.-% |
NaCl | 7 Gew.-% |
Kupfersulfat | 4 Gew.-% |
Dextran | 9 Gew.-% |
Albumin aus menschlichem Serum und γ-Globulin wurden in
normalem Urin mit einer Konzentration von 0,3 g/l gelöst. Es
wurden drei Proben verglichen:
Probe 1: Albumin-Lösung
Probe 2: Globulin-Lösung
Probe 3: Albumin/Globulin-Mischung (1 : 1).
Probe 1: Albumin-Lösung
Probe 2: Globulin-Lösung
Probe 3: Albumin/Globulin-Mischung (1 : 1).
Zu 0,5 ml jeder Lösung wurde der Testkit in Form eines
Granulates gegeben. Anschließend wurde das Analysenverfahren
wie beschrieben durchgeführt.
- 1. In allen drei Proben waren nach 5 bis 10 Minuten Eiweißringe über dem Granulat zu sehen, d. h. in jeder Probe ist Eiweiß vorhanden.
- 2. Die Granulate wurden durch Schütteln in allen Proben gelöst, in den Proben 2 und 3 konnte man nach 30 bzw. nach 45 Minuten eine deutliche Ausflockung erkennen, nach 3 Stunden war jeweils ein typisches Sediment unten im Reagenzglas zu verzeichnen. Probe 1, in der kein Globulin enthalten war, zeigt lediglich eine homogene Trübung. Diese Ergebnisse wurden per Computer gescannt (Abbildung B).
Der erfindungsgemäße Testkit wurde in Granulatform jeweils zu
6 Serum- und Urinproben und im Vergleich dazu zu 6 Urinproben
mit reinem Albumin gegeben. Sie wiesen einen Eiweißgehalt von
0,02 bis 0,8 g/l auf:
Serum + Urinproben mit 0,02 g/l, 0,05 g/l, 0,1 g/l, 0,25 g/l, 0,5 g/l, 0,8 g/l Eiweißgehalt in der Mischung und
Urinproben mit 0,02 g/l, 0,05 g/l, 0,1 g/l, 0,25 g/l, 0,5 g/l, 0,8 g/l reinem Albumin.
Serum + Urinproben mit 0,02 g/l, 0,05 g/l, 0,1 g/l, 0,25 g/l, 0,5 g/l, 0,8 g/l Eiweißgehalt in der Mischung und
Urinproben mit 0,02 g/l, 0,05 g/l, 0,1 g/l, 0,25 g/l, 0,5 g/l, 0,8 g/l reinem Albumin.
Die Bestimmung von Eiweiß und Globulinen wurde wie unter a)
beschrieben durchgeführt.
- 1. Nach 5 bis 10 Minuten waren in allen Proben Eiweißringe über dem Granulat zu sehen, d. h. Eiweiß war in allen Proben vorhanden.
- 2. In vier Serumproben waren deutliche Flocken 1 Stunde nach Schüttelung zu sehen, in zwei Proben (0,5 g/l und 0,8 g/l setzte sich nach 2 Stunden und in weiteren 2 Proben (0,1 g/l und 0,25 g/l) nach 4 Stunden ein typisches Sediment im Reagenzglas ab, d. h. alle Serumglobuline (α, β, γ) wurden in der Probe festgestellt. Dabei entsprach die Größe des Sediments der Höhe des Eiweißgehaltes.
- 3. Die Albuminproben zeigten alle lediglich eine homogene Trübe.
Es wurden die Urinproben von 3 Diabetikern, von 2 Patienten
mit Leukämien und von 11 Patienten mit Nierenerkrankungen
untersucht. Allen diesen Proben wurde der Testkit in
Granulatform zugegeben.
- 1. In allen Urinproben wurden typische Eiweißablagerungen über den Granulaten festgestellt, d. h. Gesamteiweiß war vorhanden.
- 2. Nach dem Herstellen einer homogenen Lösung zeigte die Urinprobe von einem Leukämie-Patienten und von 3 Patienten mit Nierenerkrankungen zuerst nach 30-60 Minuten bedeutende Flocken und nach 3 Stunden ein typisches Sediment, d. h. in diesen Proben waren Globuline vorhanden.
Mit elektrophoretischen und immunologischen Methoden konnten
diese Ergebnisse bestätigt werden.
Der Testkit hatte die folgende Zusammensetzung:
Sulfosalicylsäure | 75 Gew.-% |
NaCl | 4 Gew.-% |
Kupfersulfat | 1 Gew.-% |
Dextran | 12 Gew.-% |
D-Glucose | 8 Gew.-% |
50 Urinproben mit bestimmtem Eiweißgehalt (von einem
medizinischen Labor geliefert) wurden mit dem
erfindungsgemäßen Testkit analysiert, in dem die Proben in
ein Reagenzglas überführt wurden, in welchem sich der Testkit
in fester fixierter Form mit der o. g. Zusammensetzung
befand.
- 1. In allen 50 Proben waren nach 5 bis 10 Minuten Eiweißringe über der Reagenzmischung zu sehend. h. in jeder Probe ist GE vorhanden.
- 2. In 14 Fällen waren keine einzelnen Eiweißringe entstanden, sondern es hatten sich zwei Ringe über der Reagenzmischung gebildet, vgl. Abb. 2. In den meisten Fällen hatten diese Urinproben einen erhöhten a-mG, d. h. ein erhöhtes Verhältniss von a-mG (mg) zu GE (1 g). Die Tendenz - direkte Abhängigkeit des Verhältnisses von a-mG/GE und einem erhöhten Auftreten von Eiweißbildern mit zwei Ringen - wurde mittels Statistikanalyse bestätigt.
Albumin aus bovinem Serum wurde im normalen Urin mit einer
Konzentration von 2500 mg/l gelöst und jeweils 0,5 ml wurden
in zwei Testreagenzgläser gegeben. In zwei andere
Testreagenzgläser wurden jeweils 0,5 ml einer Mischungslösung
(Albumin mit gleicher Konzentration und gamma-Globulin mit
einer Konzentration von 100n mg/l gegeben und wie unter 2a)
geprüft, wobei zusätzlich 0,1 ml Aceton zugegeben wurden.
- 1. In allen vier Proben waren nach 5 bis 10 Minuten Eiweißringe über dem Reagenz zu sehen, d. h. in jede Probe ist Eiweiß vorhanden.
- 2. In den Proben, die zusätzlich gamma-Globulin enthielten, verwandelte sich der Eiweißring nach 40 Minuten in einen sogenannten "Gebirgsring", d. h. das gamma-Globulinpräzipitat tauchte aus dem gesamten Eiweißniederschlag teilweise auf (Abb. 3).
Es wurden 3 Urinproben mit einem festgesetzten, erhöhten
Immunoglobulingehalt (mit den Konzentrationen von 115 mg/l,
260 mg/l, 290 mg/l), eine Urinprobe mit wenig Immunoglobulin
(27 mg/l) und eine unbekannte Probe wie unter 2a) geprüft.
- 1. In allen fünf Proben waren nach 5 bis 10 Minuten Eiweißringe über dem Reagenz zu sehen, d. h. in jeder Probe ist Eiweiß vorhanden.
- 2. In den Proben mit einer hohen Immunoglobulinkonzentration und in der unbekannten Probe wurde nach 1,5 Stunden der sogenannte "Gebirgsring" beobachtet (wie unter 2b) beschrieben), vgl. Abb. 4.
Es wurden eine reine Albuminlösung (mit einer Konzentration
von 1000 mg/l), eine Albuminhämoglobinmischung (ca. 300-600 µl
Blut/l), sowie Urinproben mit und ohne Mikrohämaturie mit dem
Testkit unter 2a) geprüft.
- 1. In allen Proben mit der Albumin-Hämoglobinmischung wurde nach 1 bis 1,5 Stunden ein roter Hämoglobinring über dem Reagenz (unter dem Albumin) beobachtet, vgl. Abb. 5.
- 2. Ähnliche Ergebnisse wurden auch bei der Analyse von Urinproben mit Mikrohämaturie (ca. von 300 Mkl Blut/l Urin) erhalten.
Claims (13)
1. Testkit zur Bestimmung von Gesamteiweiß und Globulinen in
biologischen Flüssigkeiten, wobei der Testkit Reagentien
enthält, die das Gesamteiweiß fällen und eine visuelle
Beurteilung des Resultates der Fällungsreaktion
sicherstellen,
dadurch gekennzeichnet, dass
er in einer festen Formulierung neben an sich üblichen
Fällungsreagentien als weiteres Fällungsreagenz
Kupfersulfat und zusätzlich mindestens ein Polysaccharid
aufweist.
2. Testkit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der festen Formulierung
die Fällungsreagenzien mit 85-95 Gew.-% und
das Polysaccharid mit 5-15 Gew.-% enthalten sind.
3. Testkit nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Polysaccharid ein lösliches Dextran ist.
4. Testkit nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der festen Formulierung zur zusätzlichen
Bestimmung von Hämoglobin außerdem mindestens ein
Monosaccharid enthalten ist.
5. Testkit nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der festen Formulierung
die Fällungsreagenzien mit 70-90 Gew.-%,
das Polysaccharid mit 5-15 Gew.-% und
das Monosaccharid mit 5-15 Gew.-% enthalten sind.
6. Testkit nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Monosaccharid D-Glucose ist.
7. Testkit nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Fällungsreagenz eine Mischung aus einer festen
organischen Säure, einem anorganischen Salz und
Kupfersulfat ist.
8. Testkit nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die organische Säure Sulfosalizylsäure und das
anorganische Salz Natriumchlorid ist, die in dem Gemisch
mit Kupfersulfat mit den folgenden Gew.-% vorliegen
9. Testkit nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
er als Granulat vorliegt, das Linsenform besitzt und
einen bevorzugten Durchmesser von 2-8 mm und eine Dicke
von 1-4 mm aufweist.
10. Testkit nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
er sich ggf. immobilisiert in einem Testreagenzgefäß
befindet, wie z. B. in einem Reagenzglas oder
Plastikflakon.
11. Verfahren zum Nachweis von Gesamteiweiß, Globulinen und
ggf. von Hämoglobin in biologischen Flüssigkeiten
unmittelbar in einer Probe unter Anwendung eines Testkits
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass man
die zu prüfende biologische Flüssigkeit mit dem Testkit
in Kontakt bringt und nach einer Einwirkungszeit von
maximal 10 Minuten anhand vorhandener Eiweißringe
auswertet, wobei anhand des entstandenen
Eiweißniederschlages über dem Testkit der
Gesamteiweißgehalt und bei Vorliegen eines zweiten
Eiweißringes ein erhöhter alfa-1-Mikroglobulingehalt
bestimmt wird, anschließend läßt man den Testkit für
weitere 30 Minuten bis 1,5 Stunden auf die biologische
Flüssigkeit einwirken und bestimmt dann anhand des sich
verändernden Präzipitätsbildes Globuline und Hämoglobin.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass man
zur Beschleunigung der Immunoglobulinpräzipitätsreaktion
vor oder nach der Bestimmung des Gesamteiweißgehaltes
Aceton zur Probe zugibt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000130193 DE10030193A1 (de) | 2000-06-19 | 2000-06-19 | Testkit zur Bestimmung von Gesamteiweiß und Globulinen sowie von Hämoglobin in biologischen Flüssigkeiten |
EP01250196A EP1170593A3 (de) | 2000-06-19 | 2001-05-31 | Feste Reagenzmischung, Testkit und Verfahren zur Bestimmung von Gesamteiweiss und Globulinen sowie von Hämoglobin in biologischen Flüssigkeitsproben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000130193 DE10030193A1 (de) | 2000-06-19 | 2000-06-19 | Testkit zur Bestimmung von Gesamteiweiß und Globulinen sowie von Hämoglobin in biologischen Flüssigkeiten |
Publications (1)
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