DE10025858C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Spinnen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum SpinnenInfo
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- D02G3/28—Doubled, plied, or cabled threads
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Garns mit alternierender S- und Z-Drehung aus wenigstens einem Vorgarn (V), wobei das Vorgarn (V) zwischen zwei Nitschelwalzen (3, 4) klemmend durchgeführt wird, die im wesentlichen zylindrisch ausgebildet und achsparallel angeordnet sind, sich um ihre Achsen (1, 2) gegenläufig drehen und axial relativ zueinander zwischen zwei Grenzstellungen oszillieren. Garne, die mit derartigen Verfahren hergestellt sind, weisen über weite Strecken ungedrehte Bereiche auf. DOLLAR A Die Aufgabe, ein derartiges Verfahren zum Erzeugen eines Garnes mit alternierender S- und Z-Drehung so weiterzubilden, daß die ungedrehten Bereiche möglichst klein werden, wird dadurch gelöst, daß die Oszillationsgeschwindigkeit zwischen aufeinanderfolgenden Grenzstellungen im wesentlichen konstant gehalten und/oder die Rotationsgeschwindigkeit (12, 13) der Nitschelwalzen (3, 4) im Bereich der Grenzstellungen verlangsamt wird. DOLLAR A Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines Garnes mit alternierender S- und Z-
Drehung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
Gattungsgemäße Vorrichtungen und Verfahren sind aus dem Stand der Technik bekannt.
Beispielsweise beschreiben die DE 22 22 159 A und die DE 16 85 645 C3 Vorrichtungen und
Verfahren zur Erzeugung von Garnen mit alternierender S- und Z-Drehung aus wenigstens
einem Vorgarn, wobei die Vorrichtungen 2 im wesentlichen zylindrische, achsenparallel
angeordnete und um ihre Achsen rotierende sogenannte Nitschelwalzen aufweisen. Die
Nitschelwalzen rotieren gegensinnig zueinander und fördern hierdurch das zwischen ihnen
eingeklemmte Vorgarn. Hierzu weisen die Nitschelwalzen einen Rotationsantrieb auf.
Darüber hinaus weisen die Nitschelwalzen einen Linearantrieb auf, unter dessen Wirkung sie
axial zueinander zwischen zwei Grenzstellungen oszillieren. Durch diese axiale Oszillation
wird das Vorgarn verdrillt, erhält also Drehung. In einer Oszillationsrichtung erhält das
Vorgarn eine sogenannte S-Drehung, in der gegenläufigen eine sogenannte Z-Drehung.
Zwischen Bereichen mit S-Drehung und Bereichen mit Z-Drehung befinden sich ungedrehte
Bereiche, die im Umkehrpunkt der Oszillationsbewegung der Nitschelwalzen entstehen.
Vorzugsweise werden die so mit Drehung versehenen Vorgarne dann zusammengeführt,
wobei sie sich durch die ihnen bereits erteilte Drehung von selbst verzwirnen. Hierzu können
zwei Vorgarne parallel zueinander durch das gleiche Paar Nitschelwalzen geführt werden und
anschließend ein Zusammenführungspunkt, beispielsweise durch eine Öse, definiert werden,
an dem sich die mit Drehung versehenen Vorgarne verzwirnen.
Üblicherweise sind sowohl der Rotationsantrieb als auch der Linearantrieb für die
Nitschelwalzen miteinander kombiniert, so daß bei einer Erhöhung der Drehzahl der
Nitschelwalzen sich auch die Oszillationsgeschwindigkeit erhöht. Die Oszillation der
Nitschelwalzen, also deren Relativposition gegenüber der Zeit, ist sinusförmig. Dies bedeutet,
daß die Relativgeschwindigkeit zwischen den Nitschelwalzen inmitten einer Halboszillation
maximal ist und im Bereich der Grenzstellungen (also der Umkehrpunkte) minimal ist. Da die
der Rotationsgeschwindigkeit der Nitschelwalzen entsprechende Fördergeschwindigkeit für
das Vorgarn konstant bleibt, führt dies dazu, daß das Vorgarn im Bereich der Grenzstellungen
der Nitschelwalzen über einen relativ langen Zeitraum praktisch keine Drehung erhält, der
Übergangsbereich zwischen S- und Z-Drehungen also im fertigen Garn relativ lang ist und in
diesem Übergangsbereich keine Drehung vorhanden ist. Die ungedrehten Stellen sind
Schwachstellen im Garn und deshalb im Hinblick auf die nachfolgenden
Verarbeitungsschritte des Garns bis hin zum Weben unerwünscht, da eine möglichst
homogene Drehung anzustreben ist.
Es besteht daher die Aufgabe, ein derartiges Verfahren zur Erzeugung eines Garnes mit
alternierender S- und Z-Drehung so weiterzubilden, daß die ungedrehten Bereiche möglichst
klein werden. Ferner soll eine Vorichtung hierzu bestimmt werden.
Gelöst wird diese Aufgabe bei einem Verfahren nach dem Obergriff des Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnendende Merkmale.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens
ist in Anspruch 2 angegeben. Eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens ist in Anspruch 3 wiedergegeben. Die Ansprüche 4 und 5
zeigen Weiterbildungen dieser Vorrichtung.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf
die begleitenden Zeichnungen näher beschrieben. Diese zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch eine Vorrichtung zur Ausführung des
Verfahrens;
Fig. 2a eine schematische Darstellung des Axialantriebs der Nitschelwalzen;
Fig. 2b eine Darstellung der Relativposition der Nitschelwalzen in Abhängigkeit der
Zeit (Kurve I) im Vergleich zum Stand der Technik (Kurve II);
Fig. 2c eine schematische Darstellung des die Nitschelwalzen verlassenden, mit
Drehung versehenen Garns nach dem Stand der Technik (Kurve II in Fig. 2b);
Fig. 2d eine schematische Darstellung des die Nitschelwalzen verlassenden Garns nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren (Kurve I aus Fig. 2b).
Fig. 1 zeigt schematisch eine an sich bekannte Nitschelwalzenanordnung zur Erzeugung
eines Garnes mit alternierender S- und Z-Drehung. Das Garn bzw. das Vorgarn ist mit dem
Bezugszeichen V gekennzeichnet.
Die Anordnung weist zwei Nitschelwalzen 3 und 4 auf, die in an sich bekannter Weise
ausgestaltet sind. Die Nitschelwalzen 3 und 4 sind im wesentlichen zylindrisch ausgebildet
und weisen eine geeignete Oberfläche auf, beispielsweise eine Gummierung. Die Achsen 1
und 2 der Nitschelwalzen 3 und 4 sind parallel zueinander angeordnet, und zwar in einem
Abstand, in dem sich die Wandungen der zylindrischen Nitschelwalzen 3 und 4 berühren und
die klemmende Durchführung des Vorgarns V ermöglichen. Die Nitschelwalzen 3 und 4
befinden sich auf Trägerwellen 5 bzw. 6, über die sie sowohl rotierend als auch in axialer
Richtung oszillierend angetrieben werden können. Die Trägerwellen 5 und 6 sind in Lagern 7
und 8 für die Rotationsbewegung der Nitschelwalzen 3 und 4 gelagert sowie in Lagern 9 bzw.
10 für die axiale Oszillationsbewegung. Mit der Bezugszahl 11 ist der Antrieb für die
Rotationsbewegung gekennzeichnet. Der Antrieb für die axiale Oszillationsbewegung ist
nicht gesondert dargestellt.
Während des Betriebs rotieren die von den Trägerwellen 5 und 6 angetriebenen
Nitschelwalzen 3 und 4 in gegensinnigen Richtungen 12 bzw. 13. Durch diese gegenläufige
Rotation wird das klemmend zwischen den Nitschelwalzen 3 und 4 befindliche Vorgarn V
gefördert. Gleichzeitig oszillieren die Nitschelwalzen 3 und 4 in axialer Bewegung
gegeneinander, was durch die Doppelpfeile 14 (für die Nitschelwalze 3) bzw. 15 (für die
Nitschelwalze 4) dargestellt ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel oszillieren beide
Nitschelwalzen 3 und 4 gegeneinander. Da es aber nur auf die Relativbewegung zwischen
beiden Nitschelwalzen 3 und 4 ankommt, kann auch eine Nitschelwalze 3 oder 4 stillstehen,
während die andere Nitschelwalze 4 bzw. 3 alleine oszilliert.
Die Oszillationsbewegung ist im Prinzip auch in Fig. 2a dargestellt, und zwar im Bereich
einer Grenzstellung der Nitschelwalzen 3 und 4, also der Stellung, in der sich die Oszillation
umkehrt. Darunter, in Fig. 2b ist die Relativposition zwischen beiden Nitschelwalzen 3 und
4 über der Zeit dargestellt, und zwar in Kurve II nach dem Oszillationsantrieb wie aus dem
Stand der Technik bekannt ist, wobei die Kurve I den erfindungsgemäßen Oszillationsantrieb
zeigt. Bei der Kurve II in Fig. 2b handelt es sich im wesentlichen um einen sinusförmigen
Verlauf der Oszillationsbewegung wie er mit den meisten üblicherweise verwendeten
maschinenbaulichen Antriebsvarianten erzielt wird. Insbesondere wird dieser sinusförmige
Verlauf der Relativpositionen der Nitschelwalzen über der Zeit erzielt, wenn die
Rotationsbewegung und die Oszillationsbewegung gekoppelt sind, d. h. auf einen
gemeinsamen Antrieb zurückgehen. Der sinusförmige Verlauf führt dazu, daß dem Vorgarn
Drehung nur in gewissen Bereichen erteilt wird, während in einem breiten Übergangsbereich
keine Drehung erteilt wird. Dies ist in Fig. 2c dargestellt. Der breite Übergangsbereich
zwischen S- und Z-gedrehten Bereichen rührt daher, daß im Bereich der Umkehrpunkte die
Sinuskurve äußerst flach verläuft, die relative Oszillationsgeschwindigkeit der Nitschelwalzen
3 und 4 also sehr langsam ist; damit wird dem Vorgarn wenig bzw. gar keine Drehung erteilt.
Der erfindungsgemäße Antrieb gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist durch die
Kurve I in Fig. 2b verdeutlicht. Es handelt sich hier um eine Dreieckskurve, die die
tatsächlich erzielbaren Verhältnisse selbstverständlich nur idealisiert wiedergibt. Es kommt
jedoch darauf an, daß die Oszillationsgeschwindigkeit zwischen aufeinanderfolgenden
Grenzstellungen der Nitschelwalzen 3 und 4 (also den Umkehrpunkten) im wesentlichen
konstant gehalten wird, oder, mit anderen Worten, daß der Betrag dieser
Oszillationsgeschwindigkeit im wesentlichen unabhängig von der Relativposition der
Nitschelwalzen 3 und 4 ist. Dies führt dazu, daß der flache Sinusverlauf ersetzt wird durch
einen spitzen Umkehrpunkt, wodurch sich an eine S-Drehung unmittelbar eine Z-Drehung
anschließt und umgekehrt. Dies ist in Fig. 2d dargestellt, wo der Bereich zwischen
aufeinanderfolgenden Drehungen verschiedenen Drehsinns praktisch verschwindend gering
ist.
Die erfindungsgemäße Aufgabe kann auch dadurch gelöst werden, daß im Bereich des
Umkehrpunktes der Oszillationsbewegung der Nitschelwalzen 3 und 4 die
Fördergeschwindigkeit des Vorgarns V verlangsamt wird. Dies erfolgt durch eine
Verlangsamung der Rotationsgeschwindigkeiten 12 bzw. 13 der Nitschelwalzen 3 und 4 im
Bereich der Umkehrpunkte ihrer Oszillation. Auch hierzu ist es vorteilhaft, wenn die Antriebe
für die Oszillation und die Rotation der Nitschelwalzen 3 und 4 entkoppelt sind, so daß die
Rotationsgeschwindigkeit gerade bei den Umkehrpunkten gezielt verlangsamt werden kann.
Durch die Verlangsamung der Rotationsgeschwindigkeiten der Nitschelwalzen 3 und 4 im
Bereich der Umkehrpunkte wird während des Umkehrprozesses nur wenig Garn gefördert,
was ebenfalls zu einer Verkürzung der ungedrehten Bereiche beiträgt.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können beide Maßnahmen miteinander
kombiniert werden, also sowohl einen wesentlichen dreiecksförmiger Verlauf der
Relativposition beider Nitschelwalzen 3 und 4 über der Zeit realisiert als auch die
Rotationsgeschwindigkeiten der Nitschelwalzen 3 und 4 im Bereich der Umkehrpunkte der
Oszillation verlangsamt werden.
Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein wesentlich gleichmäßigeres
Garn erzielt, was erhebliche Vorteile für die weiteren Verarbeitungsstufen des Garns sowie
die Gleichmäßigkeit und damit die Qualität des Garns bietet.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines Garns mit alternierender S- und Z-Drehung aus
wenigstens einem Vorgarn (V), wobei das Vorgarn (V) zwischen zwei
Nitschelwalzen (3, 4) klemmend durchgeführt wird, die im wesentlichen zylindrisch
ausgebildet und achsenparallel angeordnet sind, sich um ihre Achsen (1, 2)
gegenläufig drehen und axial relativ zueinander zwischen zwei Grenzstellungen
oszillieren, dadurch gekennzeichnet, daß die Oszillationsgeschwindigkeit
zwischen aufeinanderfolgenden Grenzstellungen im wesentlichen konstant gehalten
und/oder die Rotationsgeschwindigkeit (12, 13) der Nitschelwalzen (3, 4) im
Bereich der Grenzstellungen verlangsamt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Oszillationsgeschwindigkeit zwischen aufeinanderfolgenden Grenzstellungen exakt
konstant gehalten wird, wodurch sich ein dreiecksförmiger Verlauf der
Relativposition der beiden Nitschelwalzen (3, 4) über der Zeit einstellt.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der voranstehenden
Ansprüche, mit zwei Nitschelwalzen (3, 4), einem Rotationsantrieb (5) für die
Rotation mindestens einer Nitschelwalze (3, 4) und einem Linearantrieb für die
relative Oszillation beider Nitschelwalzen (3, 4) zueinander in axialer Richtung
durch Bewegung mindestens einer Nitschelwalze (3 oder 4), dadurch
gekennzeichnet, daß der Linearantrieb unabhängig von dem Rotationsantrieb (5)
ausgebildet und separat steuerbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Linearantrieb ein
Linearmotor ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Linearantrieb und/oder der Rotationsantrieb ein Hydraulikaggregat aufweist.
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