DE10032708C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Selbstzwirngarns - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines SelbstzwirngarnsInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung eines Selbstzwirngarns (1), bei dem zunächst mindestens zwei Vorgarne (2, 3) zwischen mindestens einer Falschdreheinrichtung (4) durchgeführt werden, wodurch den Vorgarnen (2, 3) jeweils periodisch abwechselnd Bereiche mit S- und Z-Drehungen erteilt werden, welche durch Bereiche ohne Drehung (0) voneinander getrennt sind und die Vorgarne (2, 3) anschließend so zusammengeführt werden, daß sie sich aufgrund ihrer Eigendrehung selbsttätig zusammendrehen, wobei die Bereiche ohne Drehung (0) im zusammengedrehten Selbstzwirngarn (1) eine Phasendifferenz (PHI) aufweisen. Bei derartigen Verfahren und bei den bekannten Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens kommt es jedoch häufig zu Brüchen der Vorgarnfäden und das hergestellte Selbstzwirngarn (1) weist eine unzureichende Festigkeit auf. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines Selbstzwirngarnes (1) zur Verfügung zu stellen, welche eine möglichst hohe Festigkeit des erzeugten Selbstzwirngarnes (1) erzielt, wird dadurch gelöst, daß zur Erteilung der Phasendifferenz (PHI) mindestens eines der Vorgarne (2) nach der Durchführung durch die Falschdreheinrichtung (4) über mindestens eine Umlenkrolle (5) auf eine Führungsrolle (6) geführt wird und die Zusammensetzung der Vorgarne (2, 3) auf der Führungsfläche (6a) der Führungsrolle (6) erfolgt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines
Selbstzwirngarnes nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 8.
Derartige Verfahren und Vorrichtungen sind aus dem Stand der Technik, beispielsweise
gemäß der GB 1 144 614, der DE 26 37 208 A1
und der US 4,279,120 bekannt. Hierbei werden zwei oder mehr Vorgarne
zunächst mittels sogenannter Falschdreheinrichtungen abwechselnd mit Bereichen von S- und
Z-Drehungen versehen, welche durch Bereiche ohne Drehung oder mit geringerer Drehung
voneinander getrennt sind. Zwei derart gedrehte Vorgarne werden anschließend so
zusammengeführt, daß sich die beiden Garne aufgrund ihrer Rückdrehtendenz selbsttätig zu
einem sogenannten Selbstzwirngarn (englisch: self-twist-yarn) zusammendrehen, wobei die
Bereiche der beiden Vorgarne ohne Drehung bzw. mit geringerer Drehung in vorteilhafter
Weise phasenverschoben sind.
Aus dem Stand der Technik ist ferner eine gattungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung eines
derartigen Selbstzwirngarnes von der Firma Platt UK Limited bekannt (siehe beispielsweise
Service Manual zum "Self-twist-spinner-type 888" der Firma Platt UK Limited, Blackburn,
England). Bei dieser Vorrichtung erfolgt die Zusammenführung der beiden Garne mittels
Vereinigungsösen. Um eine bestimmte Phasendifferenz zwischen den Bereichen ohne
Drehung der beiden Garne zu erzeugen, wird dabei eines der beiden Vorgarne nach Durchlauf
der Falschdreheinrichtung zunächst über eine Umlenköse geführt und anschließend auf die
Vereinigungsöse gelenkt, an der die Zusammenführung mit dem anderen Vorgarn erfolgt.
Die Umlenkung des einen Vorgarnes über die Umlenköse hat sich als vorteilhaft erwiesen, da
somit eine beliebige Phasendifferenz zwischen den Bereichen ohne Drehung bzw. mit
geringerer Drehung zwischen den beiden Vorgarnen einstellbar ist. Dabei hat sich gezeigt,
daß die Festigkeit des resultierenden Selbstzwirngarnes stark von der Phasenverschiebung der
Bereiche ohne Drehung abhängt. Zur Erzielung einer hohen Garnfestigkeit ist in dem
genannten Handbuch der Firma Platt eine bevorzugte Phasendifferenz von 30° genannt.
Bei den bekannten Vorrichtungen kommt es jedoch häufig zu Brüchen der Vorgarnfäden, da
diese aufgrund der Reibung an den Umlenk- und Vereinigungsösen starkem Verschleiß
unterliegen. Dieser Verschleiß führt auch zu einer verminderten Festigkeit des
zusammengedrehten Selbstzwirngarnes.
Es besteht daher die Aufgabe, ein Verfahren und eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art zur Herstellung eines
Selbstzwirngarnes zur Verfügung zu stellen, welche eine möglichst hohe Festigkeit des
Selbstzwirngarnes erzielt.
Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche 1 bzw. 8.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind den Unteransprüchen 2 bis 7 zu
entnehmen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung sind den Unteransprüchen 9 bis
11 entnehmbar.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf
die begleitenden Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 Schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Herstellung eines
Selbstzwirngarnes;
Fig. 2 schematische Darstellung einer Falschdreheinrichtung zur Erzeugung eines
Vorgarnes mit periodisch abwechselnden Bereichen mit S- und Z-Drehungen;
Fig. 3A illustrative Darstellung zweier Vorgarne von Fig. 2 sowie eines aus diesen
Vorgarnen durch deren Zusammenführung ohne Phasendifferenz hergestellten
Selbstzwirngarnes;
Fig. 3B illustrative Darstellung zweier Vorgarne von Fig. 2 sowie eines aus diesen
Vorgarnen durch deren Zusammenführung mit einer Phasendifferenz zwischen
den ungedrehten Bereichen hergestellten Selbstzwirngarnes.
Fig. 4 Draufsicht auf eine Vorrichtung zur Herstellung eines Selbstzwirngarnes;
Fig. 5 Seitenansicht der Vorrichtung von Fig. 5;
Fig. 6 vorteilhafte Ausführungsform einer Vorrichtung gemäß Fig. 4.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Vorrichtung zur Herstellung eines Selbstzwirngarnes. Diese
Vorrichtung umfaßt im wesentlichen ein Streckwerk 11 zur Erzeugung zweier ungedrehter
Vorgarne 2 und 3, eine Falschdreheinrichtung 4, durch welche den Vorgarnen 2 und 3
periodisch abwechselnd Bereiche mit S- und Z-Drehungen erteilt werden, sowie einer
Zwirnvorrichtung 12, in der die beiden gedrehten Vorgarne 2, 3 so zusammengeführt werden,
daß sie sich zu einem Selbstzwirngarn 1 zusammendrehen.
Das Streckwerk 11 ist in dem Ausführungsbeispiel von Fig. 1 als Walzenstreckwerk mit
zwei Streckwalzen 13, 14 ausgebildet. Bei der Falschdreheinrichtung 4 handelt es sich um
eine an sich bekannte Nitschelvorrichtung. Diese weist zwei im wesentlichen zylindrische,
achsenparallel angeordnete und um ihre Achsen rotierende Nitschelwalzen 7, 8 auf. Die
Nitschelwalzen 7, 8 rotieren dabei gegensinnig zueinander und fördern hierdurch das
zwischen ihnen eingeklemmte Vorgarn 2, 3. Zusätzlich zu ihrer Rotation oszillieren die
beiden Nitschelwalzen 7, 8 in axialer Richtung zwischen zwei Grenzstellungen. Durch diese
axiale Oszillation werden die beiden durchgeführten Vorgarne 2, 3 verdrillt und erhalten
somit eine Drehung. In einer Oszillationsrichtung erhalten die Vorgarne eine S-Drehung, in
der entgegengesetzten Oszillationsrichtung eine Z-Drehung. Da die Nitschelwalzen 7, 8 in
den Umkehrpunkten ihrer axialen Bewegung stillstehen, erhalten die Vorgarne zu diesen
Zeitpunkten keine Drehung. Daher sind die sich abwechselnden Bereiche mit S- und Z-
Drehungen durch Bereiche ohne Drehung bzw. Bereiche mit geringerer Drehung getrennt.
Alternativ zu der in Fig. 1 gezeigten Falschdreheinrichtung 4 mit Nitschelwalzen 7, 8
können auch Falschdreheinrichtungen des Klemmtyps, wie beispielsweise in der DE 198 27 870 C1
beschrieben, oder Falschdreheinrichtungen, welche den Vorgarnen Drehung durch
Luftverwirbelung erteilen (wie z. B. in der US 4,279,120 beschrieben), zur Anwendung
kommen.
Nach Durchlauf durch die Falschdreheinrichtung 4 wird eines der beiden Vorgarne 2 über
eine Umlenkrolle 5 auf eine Führungsrolle 6 geführt. Das andere Vorgarn 3 wird nach
Durchlauf durch die Falschdreheinrichtung 4 unmittelbar auf die Führungsrolle 6 geleitet, wo
die Zusammenführung der Vorgarne 2, 3 am Zusammenführungspunkt 13 erfolgt.
Bei der Zusammenführung der beiden Vorgarne 2, 3 hat sich gezeigt, daß die Phasenlage der
Bereiche ohne Drehung der beiden Vorgarne 2, 3 einen wesentlichen Einfluß auf die
Festigkeit des zusammengedrehten Selbstzwirngarnes 1 hat. In Fig. 3A ist ein
Selbstzwirngarn gezeigt, welches durch Zusammendrehen zweier Vorgarne 2, 3 erzeugt
wurde, wobei die Vorgarne 2, 3 so zusammengeführt wurden, daß sich die Bereiche ohne
Drehung direkt gegenüber liegen, also in Phase sind. Damit liegen auch im
zusammengedrehten Selbstzwirngarn 1 die Bereiche ohne Drehung jeweils an der gleichen
Stelle. Da die Vorgarne in den Bereichen ohne Drehung eine geringere Festigkeit aufweisen,
weist auch das Selbstzwirngarn an diesen Stellen geringere Festigkeit auf.
Aus diesem Grunde ist es vorteilhaft, die beiden Vorgarne 2, 3 so zusammenzuführen, daß die
Bereiche ohne Drehung nicht in Deckung sind, wie in Fig. 3B gezeigt. Dort weisen die
Bereiche ohne Drehung einen Phasenabstand von Φ auf. Der Phasenabstand Φ kann dabei
einen Bruchteil der Periode der abwechselnden Bereiche mit S- und Z-Drehungen betragen,
wobei eine 360°-Periode durch den Abstand L von zwei Bereichen mit gleichsinniger
Drehung definiert ist. In Fig. 3B beträgt die Phasendifferenz Φ ca. 90°.
Vergleichsversuche haben gezeigt, daß die höchste Garnfestigkeit erzielt wird, wenn die
Phasendifferenz (4) zwischen 90° und 135° liegt.
Um die gewünschte Phasendifferenz zwischen den ungedrehten Bereichen einzustellen, wird
gemäß Fig. 1 eines der beiden Vorgarne 2 über eine Umlenkrolle 5 auf die Führungsrolle 6
geführt. Die Führung über die Umlenkrolle 5 bewirkt, daß das Vorgarn 2 zwischen der
Falschdreheinrichtung 4 und dem Zusammenführungspunkt 13 einen längeren Weg
zurücklegt als das Vorgarn 3, welches nach Durchlauf durch die Falschdreheinrichtung 4
unmittelbar auf die Führungsrolle 6 geführt wird. Der längere Weg, den das Vorgarn 2
verglichen mit dem Vorgarn 3 zurücklegt, bestimmt die Phasenlage Φ zwischen den
ungedrehten Bereichen.
In den Fig. 4 und 5 ist die Ausgestaltung und die Anordnung der Rollen 5 und 6 näher
dargestellt. Gemäß dem dort gezeigten Ausführungsbeispiel sind die beiden Rollen 5 und 6
drehbar gelagert, wobei ihre Drehachse jeweils senkrecht steht zu der Ebene, welche durch
die beiden Vorgarne 2 und 3 aufgespannt ist. Die Umlenkrolle 5 ist in dem
Ausführungsbeispiel von Fig. 4 von der Falschdreheinrichtung 4 weiter entfernt als die
Führungrolle 6. Das Vorgarn 2 wird nach Durchlauf durch die Falschdreheinrichtung 4
zunächst über die Umlenkrolle 5 geführt und anschließend auf die Führungsrolle 6 geleitet.
Wie aus den Fig. 4 und 5 ersichtlich, sind die Rollen 5 und 6 als scheibenförmige Zylinder
ausgebildet, wobei im Zylindermantel zur Verbesserung der Führung der Vorgarne 2, 3 eine
Führungskerbe 14 ausgebildet ist. Die Führungskerbe 14 verhindert ein seitliches Abrutschen
der Vorgarne 2, 3 von den Führungsflächen 5a, 6a der Rollen 5, 6.
Die Zusammenführung der beiden Vorgarne 2 und 3 erfolgt am Zusammenführungspunkt 13
auf der Führungsfläche 6a der Führungsrolle 6.
Durch den Abstand der Drehachsen 5b und 6b der Rollen 5 und 6 kann der zusätzliche Weg
eingestellt werden, den das Vorgarn 2 zwischen der Falschdreheinrichtung 4 und dem
Zusammenführungspunkt 13 verglichen mit dem anderen Vorgarn 3 zurückzulegen hat.
Hierzu sind die Rollen 5 und 6 so gelagert, daß ihre Drehachsen 5b und 6b in der Ebene,
welche durch die beiden Vorgarne 2 und 3 aufgespannt ist, gegeneinander verschiebbar sind.
Durch Vergleichsversuche mit Rollen unterschiedlicher Größe hat sich gezeigt, daß die
höchste Garnfestigkeit mit Rollen zu erzielen ist, deren Durchmesser mindestens 10% der
Periodenlänge L der abwechselnd S- und Z-gedrehten Bereiche des zusammengedrehten
Selbstzwirngarnes 1 aufweisen.
Hinsichtlich der Garnfestigkeit des erzeugten Selbstzwirngarnes 1 hat es sich weiterhin als
besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die beiden Vorgarne 2, 3 im Bereich der
Falschdreheinrichtung 4 und im Bereich vor der Führung über die Umlenkrolle 5 im
wesentlichen parallel zueinander verlaufen, wobei das Vorgarn 3, welches nicht über die
Umlenkrolle 5 geführt wird, im Bereich zwischen der Falschdreheinrichtung 4 und dem
Zusammenführungspunkt 13 in der selben Richtung verläuft, wie das zusammengedrehte
Selbstzwirngarn 1. Dieser Verlauf der Vorgarne 2 und 3 vor ihrem Zusammenführen
ermöglicht ein Verzwirnen, ohne daß die Vorgarne dabei unter Spannung stehen oder sich an
der Führungsrolle 6 verhaken können. Dies bewirkt einen gleichbleibenden Abstand der
ungedrehten Zonen der Vorgarne 2 und 3 im zusammengedrehten Selbstzwirngarn 1.
Wie in dem Ausführungsbeispiel von Fig. 6 gezeigt, kann das zusammengedrehte
Selbstzwirngarn 1 in Garnlaufrichtung nach dem Zusammenführungspunkt 13 über eine
drehbar gelagerte Andrückrolle 10 geführt werden. Dies ermöglicht eine saubere und
spannungsfreie Führung des zusammengedrehten Selbstzwirngarnes 1. Ebenso kann das
Vorgarn 3, welches nicht über die Umlenkrolle 5 umgelenkt wird, in Garnlaufrichtung C vor
dem Zusammenführungspunkt 13 über eine Andrückrolle 9 auf die Führungsfläche 6a der
Führungsrolle 6 geführt werden. Dadurch wird eine exakte und spannungsfreie Führung des
Vorgarnes 3 auf die Führungsfläche 6a gewährleistet. Eine spannungsfreie Zusammenführung
der Vorgarne 2 und 3 trägt wesentlich zur Verbesserung der Garnfestigkeit des
Selbstzwirngarnes 1 bei und bewirkt überdies einen über die Länge des Selbstzwirngarnes 1
gleichbleibenden Abstand der ungedrehten Zonen. Dies wiederum verbessert die
Eigenschaften von mit derartigen Selbstzwirngarnen 1 gewebten Stoffen hinsichtlich ihrer
Festigkeit und hinsichtlich ihres optischen Eindrucks.
Verglichen mit den aus dem Stand der Technik bekannten Umlenk- und
Zusammenführungsvorrichtungen, welche als Umlenkösen und Vereinigungsösen ausgebildet
sind, weist die vorliegende Erfindung den Vorteil auf, daß die Vorgarne durch die Umlenkung
und die Zusammenführung nicht abgenutzt oder beschädigt werden können. Bei Ösen tritt
nämlich aufgrund der Reibung der Garne an den Ösen eine Abnutzung der Vorgarne 2, 3 auf,
bevor diese zum Selbstzwirngarn 1 zusammengeführt werden. Ferner können sich die
Vorgarne 2, 3 in den Ösen verhaken, wodurch es häufig zu Fadenbrüchen während des
Herstellungsprozesses kommt. Dies führt zu häufigen und unerwünschten Unterbrüchen im
Herstellungsprozeß. Weiterhin kann ein Verhaken der Vorgarne 2, 3 in den Ösen zu einer
Ungleichmäßigkeit im Abstand der ungedrehten Zonen im Selbstzwirngarn 1 führen. Dies
bedingt ein unvorteilhaftes Aussehen von mit derartigen Selbstzwirngarnen gewebten Stoffen.
Diese Nachteile des Stands der Technik werden erfindungsgemäß dadurch umgangen, daß die
Vorgarne 2 und 3 nach der Durchführung durch die Falschdreheinrichtung 4 statt über Ösen
über eine Umlenkrolle 5 und eine Führungsrolle 6 geführt und anschließend
zusammengedreht werden. Die Zusammenführung der beiden Vorgarne 2, 3 erfolgt dabei auf
der Führungsfläche 6a der Führungsrolle 6, was eine saubere und spannungsfreie
Zusammenführung der Vorgarne 2 und 3 gewährleistet. Dabei können sich die beiden
Vorgarne 2 und 3 bei ihrer Zusammenführung nicht in der Vereinigungsvorrichtung verhaken.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung können
Selbstzwirngarne hergestellt werden, welche, verglichen mit herkömmlich hergestellten, eine
bis zu 60%-ige höhere Zugfestigkeit aufweisen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung eines Selbstzwirngarns (1), bei dem zunächst mindestens
zwei Vorgarne (2, 3) zwischen mindestens einer Falschdreheinrichtung (4)
durchgeführt werden, wodurch den Vorgarnen (2, 3) jeweils periodisch abwechselnd
Bereiche mit S- und Z-Drehungen erteilt werden, welche durch Bereiche ohne
Drehung (0) voneinander getrennt sind und die Vorgarne (2, 3) anschließend so
zusammengeführt werden, daß sie sich aufgrund ihrer Eigendrehung selbsttätig
zusammendrehen, wobei die Bereiche ohne Drehung (0) im zusammengedrehten
Selbstzwirngarn (1) eine Phasendifferenz (ϕ) aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erteilung der Phasendifferenz (ϕ) mindestens eines der Vorgarne (2) nach
der Durchführung durch die Falschdreheinrichtung (4) über mindestens eine
Umlenkrolle (5) auf eine Führungsrolle (6) geführt wird und die Zusammenführung
der Vorgarne (2, 3) auf der Führungsfläche (6a) der Führungsrolle (6) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Phasendifferenz (ϕ)
zwischen 90° und 135° liegt.
3. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Vorgarne (2, 3) im Bereich der Falschdreheinrichtung (4) und vor der
Führung über die Umlenkrolle (5) im wesentlichen parallel zueinander verlaufen,
ein Vorgarn (2) unter Änderung der ursprünglichen Laufrichtung (C) über eine
Umlenkrolle (5) auf die Führungsrolle (6) geführt wird und das andere Vorgarn (3)
ohne Änderung der ursprünglichen Laufrichtung (C) zur Zusammenführung der
Vorgarne (2, 3) auf die Führungsfläche (6a) der Führungsrolle (6) geführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorgarn (3),
welches nicht über die Umlenkrolle (5) geführt wird, durch eine drehbar gelagerte
Andrückrolle (9) zur Zusammenführung mit dem anderen Vorgarn (2) auf die
Führungsfläche (6a) der Führungsrolle (6) geführt wird.
5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das zusammengedrehte Selbstzwirngarn (1) in Garnlaufrichtung (C) nach der
Führungsrolle (6) über eine drehbar gelagerte Andrückrolle (10) geführt wird.
6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkelbereich, in welchem das über die Umlenkrolle (5) geführte Vorgarn
(2) an deren Führungsfläche (5a) anliegt, zwischen 70° und 200°, vorzugsweise
zwischen 80° und 120° beträgt.
7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkelbereich, in welchem das über die Umlenkrolle (5) auf die
Führungsrolle (6) geführte Vorgarn (2) an deren Führungsfläche (6a) anliegt,
zwischen 70° und 200°, vorzugsweise zwischen 80° und 120° beträgt.
8. Vorrichtung zur Herstellung eines Selbstzwirngarns mit mindestens einer
Falschdreheinrichtung (4), in der den mindestens zwei Vorgarnen (2, 3)
abwechselnd Bereiche mit S- und Z-Drehungen erteilbar sind, welche durch
Bereiche ohne Drehung voneinander getrennt sind, und einer Verzwirnvorrichtung,
in der mindestens zwei der Vorgarne (2, 3) so zusammenführbar sind, daß sie sich
zu einem Selbstzwirngarn selbsttätig zusammendrehen, wobei im
zusammengedrehten Selbstzwirngarn die Bereiche der Vorgarne ohne Drehung
außer Phase liegen, dadurch gekennzeichnet, daß die Verzwirnvorrichtung von
mindestens einer Umlenkrolle (5) und einer Führungsrolle (6) gebildet ist, wobei die
Umlenkrolle (5) mindestens eines der Vorgarne (2) aus der ursprünglichen
Garnlaufrichtung (C) umlenkt und auf Führungsrolle (6) führt, auf deren
Führungsfläche (6a) die Zusammenführung mit mindestens einem anderen Vorgarn
(3) erfolgt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsrolle (6)
und die oder jede Umlenkrolle (5) einen Durchmesser von mindestens 10% der
Periodenlänge (L) der abwechselnd S- und Z-gedrehten Bereiche des
zusammengedrehten Selbstzwirngarns (1) aufweisen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
oder jede Falschdreheinrichtung (4) gebildet wird durch zwei im wesentlichen
zylindrisch ausgebildete und achsenparallel angeordnete Nitschelwalzen (7, 8),
welche sich um ihre Achsen (7a, 8a) gegenläufig drehen und axial relativ zueinander
zwischen zwei Grenzstellungen oszillieren.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungsrolle (6) und die oder jede Umlenkrolle (5) drehbar gelagert sind, wobei
ihre Drehachsen senkrecht zur Ebene stehen, welche durch die beiden Vorgarne (2,
3) aufgespannt wird und die Führungsrolle (6) in Garnlaufrichtung (C) nach der
oder jeder Umlenkrolle (5) angeordnet ist.
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