DE10023585A1 - Anzeigeanordnung in einem Fahrzeug - Google Patents

Abstract

Zur Anzeige von Information, insbesondere über einen von einer Überwachungseinrichtung überwachten rückwärtigen Raum eines Fahrzeugs, wird eine Anzeigevorrichtung vor einer Sicht vom Innenrückspiegel zum Heckfenster versperrenden Trennwand vorzugsweise am Fahrzeughimmel angeordnet. Der Innenspiegel wird bei Rückwärtsfahrt, abgeleitet z. B. aus der Stellung des Fahrtrichtung-Wählhebels, automatisch nach oben geschwenkt, so daß der Fahrer die sonst außerhalb des Spiegel-Sichtfeldes liegende Anzeige über den Rückspiegel ablesen kann.

Description

Die Erfindung betrifft eine Anzeigeanordnung in einem Fahr­ zeug.

Bei Personenkraftwagen hat der Fahrer üblicherweise über einen Innenrückspiegel auch bei Vorwärtsfahrt einen Blick auf die Verkehrssituation hinter dem Fahrzeug. Bei Rück­ wärtsfahrt kann Information über den rückwärtigen Raum so­ wohl aus der Rückspiegelsicht als auch durch direkte Blick­ richtung nach hinten gewonnen werden. Darüberhinaus sind in den Fahrzeugen eine Vielzahl von Anzeigen vorgesehen, wel­ che überwiegend in der Frontarmaturentafel konzentriert sind. Aus der EP 0 937 602 A2 ist eine Anordnung bekannt, bei welcher im oder am Gehäuse des Innenrückspiegels eine optische Anzeige vorgesehen oder auch eine Anzeigevorrich­ tung hinter der Spiegelfläche im Gehäuseinnern angeordnet ist.

Für Rückwärtsfahrt, die typischerweise beim Rangieren in beengter Umgebung, insbesondere beim Einparken erfolgt, sind auch bereits unterstützende Systeme bekannt, bei wel­ chen mittels einer Überwachungseinrichtung für einen rück­ wärtigen Überwachungsbereich zusätzliche Information über die Situation hinter dem Fahrzeug, beispielsweise Abstand zu Hindernissen, Fahrbahnrand, Bordsteinkante etc. erhält­ lich ist. Diese Information kann auf einer für den Fahrer einsehbaren Anzeige z. B. in bildlicher, numerischer, sym­ bolischer Darstellung wiedergegeben werden. Beispielsweise können verschiedene Abstände durch Balkenanzeigen anschau­ lich dargestellt werden. Es ist z. B. bekannt, eine solche Anzeigevorrichtung zur Darstellung von Information aus ei­ nem rückwärtigen Überwachungsbereich im hinteren Bereich des Fahrzeughimmels anzuordnen. Der Fahrer kann sowohl im Rückspiegel als auch durch direkten Blick nach hinten bei Rückwärtsfahrt die Anzeige ablesen.

Bei Fahrzeugen, bei welchen die Sicht nach hinten zeitweise versperrt sein kann, z. B. durch Beladung, durch eine Trennwand im Fahrgastraum hinter dem Fahrer etc., kann der Fahrer aber weder einen Blick durch das Heckfenster werfen noch eine solche Anzeige ablesen.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anzeigeanordnung mit erweiterten Anzeigemöglichkeiten anzu­ geben.

Die Erfindung ist im Patentanspruch 1 beschrieben. Die Un­ teransprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.

Durch die automatische Spiegelverstellung wird ohne weite­ res Zutun des Fahrers die vom Spiegel beabstandete und ins­ besondere nach hinten versetzt angeordnete Anzeigevorrich­ tung für den Fahrer einsehbar oder, soweit sie bereits zu­ vor am Rand des Spiegelsichtfeldes ganz oder teilweise sichtbar war, weiter ins Zentrum des Spiegelsichtfeldes ge­ rückt. Der von der Anzeigevorrichtung wiedergebbare Inhalt kann von der Art des veränderbaren Parameters, nach dessen Maßgabe die Spiegelumstellung erfolgt, oder auch von einer Parameterkombination abhängig sein.

Die erfindungsgemäße automatische Ausrichtung des Sichtfel­ des des Rückspiegels auf die Anzeigevorrichtung ist insbe­ sondere vorteilhaft in Fällen, bei welchen die Veränderung des Fahrzeugparameters einhergeht mit einer wesentlichen Beeinträchtigung oder dem Verlust der in der ersten Spiege­ lausrichtung für den Fahrer entnehmbaren Information und/oder in Fällen, in welchen die Sicht des Fahrers nach hinten zeitweise behindert sein kann.

Beispielsweise ist bei Fahrzeugen mit einer hinter dem Fah­ rer errichtbaren Trennwand bei errichteter Trennwand die Sicht nach hinten versperrt und damit die Spiegelinformati­ on in der ersten Ausrichtung verloren. Ein Parameter für die Spiegelumstellung kann daher vorteilhafterweise die Po­ sition einer solchen Trennwand sein. Ein anderer Parameter kann beispielsweise der Betriebszustand einer Nebelrück­ leuchte sein unter der Annahme, daß bei deren Betrieb die rückwärtige Sicht über den Rückspiegel wenig Aussagekraft hat.

Die Erfindung ist insbesondere vorteilhaft in Fahrzeugen, welche eine Überwachungseinrichtung für einen rückwärtigen Überwachungsbereich außerhalb des Fahrzeugs, insbesondere in Form einer Einparkhilfe, aufweisen. Über die Anzeigevor­ richtung kann dann eine über die Überwachungseinrichtung gewonnene Information dargestellt werden.

Als Parameter für die Umstellung des Rückspiegels ist vor­ zugsweise die über eine Fahrtrichtungs-Wählvorrichtung ge­ wählte Fahrtrichtung, wobei die weitere Ausrichtung des Rückspiegels der Wahl der Rückwärtsfahrtrichtung zugeordnet ist.

Die Erfindung ist insbesondere vorteilhaft in Fahrzeugen, bei welchen die Sicht des Fahrers nach hinten zeitweise be­ hindert sein kann.

Durch die automatische Verstellung des Rückspiegels kann einerseits die Anzeigevorrichtung so plaziert werden, daß sie auch bei versperrter Sicht nach hinten über den Rück­ spiegel einsehbar ist, und andererseits bei freier Sicht nach hinten das übliche Rückspiegelsichtfeld für den Fahrer bei Vorwärtsfahrt beibehalten werden. Durch die automati­ sche Verstellung der Spiegelausrichtung ergibt sich ein großer Gestaltungsspielraum für die Position der Anzeige. Die Anzeigevorrichtung kann insbesondere außerhalb der Front-Instrumententafel, bei welcher der Bauraum im Regel­ fall sehr beengt und die Informationsfülle bereits sehr hoch ist, angeordnet werden. Eine bevorzugte Ausführungs­ form sieht die Anordnung der Anzeigevorrichtung am Fahr­ zeughimmel vor, wo eine stabile Befestigungsmöglichkeit mit geringem Aufwand gegeben ist und praktisch keine Beein­ trächtigung der Innenraum-Nutzung und -gestaltung auftritt. Ferner kann auf Entwicklungen und Erfahrungen mit den er­ wähnten bereits gebräuchlichen Anzeigevorrichtungen aufge­ baut werden.

Die Anzeigevorrichtung wird günstigerweise in Fahrzeug­ längsrichtung vor dem möglichen Sichthindernis wie Trennscheibe oder Beladung, insbesondere kurz vor dem Sichthin­ dernis angeordnet. Die Position der Anzeigevorrichtung in Fahrzeuglängsrichtung liegt vorzugsweise ungefähr auf der Höhe der Sitzlehnen des Fahrersitzes.

Die automatische Verstellung der Spiegelausrichtung nach Maßgabe der gewählten Fahrtrichtung entbindet den Fahrer von einer umständlichen manuellen Spiegelverstellung und erlaubt zudem eine präzisere Ausrichtung auf die Anzeige­ vorrichtung in Anpassung an den aktuell tätigen Fahrer. Be­ sonders vorteilhaft ist die Kombination mit einer nach ge­ speicherten Daten automatisch an verschiedene individuelle Fahrer anpassbaren Spiegelausrichtung, welche häufig auch mit einer automatischen Fahrersitzverstellung verknüpft ist. Aus dieser Anwendung sind auch Mechanismen zur automa­ tischen, insbesondere elektromotorisch betätigten Innen­ rückspiegelverstellung bekannt.

Die Ableitung der automatischen Spiegelverstellung aus ei­ ner Fahrtrichtungs-Wählvorrichtung, insbesondere einem Schalthebel eines manuell geschalteten oder dem Wählhebel eines automatisch geschalteten Getriebes ist besonders auf­ wandsarm, da ein elektrisches Signal bei gewählter Rück­ wärtsfahrt im Regelfall ohnehin zur Schaltung eines Rück­ fahrscheinwerfers vorliegt und für die Betätigung der er­ findungsgemäßen Spiegelverstellung herangezogen werden kann.

Die Anzeigevorrichtung ist bei Anbringen an einer durch Trennscheibe oder Beladung nicht verdeckbaren Position im Regelfall bei Ausrichtung des Innenraum-Rückspiegels für Vorwärtsfahrt im Sichtfeld des Rückspiegels, welches in dieser Situation auf das Heckfenster des Fahrzeugs konzen­ triert ist, nicht oder bestenfalls am Rande sichtbar. Bei Fahrtrichtungswahl nach rückwärts und dabei ausgelöster Um­ stellung der Ausrichtung des Spiegels wird das Sichtfeld des Innenspiegels zu der Anzeigevorrichtung hin gewandt, so daß diese näher zum Zentrum des Sichtfeldes rückt.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines bevorzugten Aus­ führungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Abbildungen noch eingehend veranschaulicht. Dabei zeigt

Fig. 1 in Seitenansicht eine Spiegelausrichtung mit Sicht­ feld für Vorwärtsfahrt

Fig. 2 eine Seitenansicht einer Spiegelausrichtung mit Sichtfeld für Rückwärtsfahrt

Bei den in den Abbildungen skizzierten Anordnungen sei Cer Innenrückspiegel RS eines Fahrzeugs elektromotorisch ver­ stellbar und nach individuellen Fahrerdaten, welche im Fahrzeug oder einem individuellen transportablen Datenträ­ ger wie z. B. einer Karte oder einem Schlüssel gespeichert sein können, an die jeweils fahrende Person anpassbar. Die­ ses Merkmal ist in Verbindung mit der personenangepassten Fahrersitzeinstellung als Memory-Funktion an sich bekannt. Vorzugsweise erfolgt die Identifizierung der Person über einen tragbaren Datenträger oder eine Bedieneingabe und die Speicherung der Einstelldaten im Fahrzeug. Andere personen­ bezogene automatische Einstellungen sind denkbar.

Bei der in Fig. 1 für Vorwärtsfahrt skizzierten Situation nimmt der Rückspiegel RS eine erste Ausrichtung, charakte­ risiert durch die zentrale Spiegelflächen-Normale in Richtung SN1, ein. Das für den Fahrer im Rückspiegel erkennbare Sichtfeld F1 ist mit unterbrochener Linie begrenzt skiz­ ziert und auf das Heckfenster des Fahrzeugs gerichtet. Eine am Fahrzeughimmel montierte Anzeigevorrichtung AZ ist vom Sichtfeld F1 nicht erfaßt und daher vom Fahrer im Rückspie­ gel nicht erkennbar. Eine Trennwand TR sei hinter der Rüc­ kenlehne RL des Fahrersitzes in einer tiefen Position ver­ senkt, so daß die Sicht vom Spiegel zum Heckfenster nicht versperrt ist.

Bei der in Fig. 2 für Rückwärtsfahrt skizzierten Situation nimmt der Rückspiegel eine zweite Ausrichtung ein, die durch die gegenüber Fig. 1 in eine Richtung F2 nach oben verkippte Normale SN2 charakterisiert ist. In dieser Spie­ gelausrichtung erfaßt das Sichtfeld F2 des Spiegels die An­ zeigevorrichtung AZ, welche dadurch für den Fahrer im Rück­ spiegel erkennbar ist.

Die Anzeigevorrichtung ist in Längsrichtung des Fahrzeugs fahrerseitig kurz vor der in Fig. 2 in hochgefahrenem Zu­ stand skizzierten Trennwand angeordnet.

Um dem Fahrer bei versenkter Trennwand wie in Fig. 1 auch bei der dann möglichen direkten Blickrichtung nach hinten die gewohnte Anzeige über den Überwachungsbereich zu bie­ ten, kann zusätzlich eine herkömmliche Anzeige in bekannter Weise im hinteren Bereich des Fahrzeughimmels angeordnet sein. Diese kann bei hochgefahrener Trennwand deaktiviert sein.

Bei einer versenkbaren Trennwand als zeitweise vorhandenes Sichthindernis und zweiter, herkömmlicher Anzeigevorrichtung im hinteren Bereich kann die automatische Spiegelver­ stellung bei Rückwärtsfahrt und versenkter Trennwand auch deaktivierbar oder durch die Trennwandposition automatisch deaktiviert sein, so daß der Fahrer im Rückspiegel das Sichtfeld F1 durch das Heckfenster sieht.

Die vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen sowie die den Abbildungen entnehmbaren Merkmale sind sowohl ein­ zeln als auch in verschiedenen Kombinationen vorteilhaft realisierbar. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern im Rahmen des fach­ männischen Könnens in mancherlei Weise abwandelbar.

Claims (7)

1. Anzeigeanordnung in einem Fahrzeug mit einem vom Fahrer einsehbaren Rückspiegel, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückspiegel nach Maßgabe wenigstens eines ver­ änderbaren Fahrzeugparameters zwischen einer ersten und wenigstens einer weiteren Ausrichtung automatisch um­ stellbar ist und in der weiteren Ausrichtung eine An­ zeigevorrichtung durch den Fahrer über den Spiegel ein­ sehbar ist.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückspiegel zumindest in der ersten Ausrichtung automatisch personenbezogen einstellbar ist.

3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigevorrichtung am Fahrzeughimmel angeordnet ist.

4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß hinter dem Fahrer eine Trennwand errichtbar ist und die Anzeigevorrichtung vor der Trennwand angeordnet ist.

5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der veränderbare Fahrzeugparameter die über eine Fahrtrichtungs-Wählvorrichtung gewählte Fahrtrichtung ist und die weitere Ausrichtung des Rückspiegels der Wahl der Rückwärtsfahrtrichtung zugeordnet ist.

6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Überwachungseinrichtung für einen rückwärtigen Überwachungsbereich vorhanden ist und eine über die Überwachungseinrichtung gewonnene Information über die Anzeigevorrichtung darstellbar ist.

7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein veränderbarer Fahrzeugparameter die Position einer hinter dem Fahrzeug errichtbaren Trennwand ist und die weitere Ausrichtung des Rückspiegels dem Zu­ stand der errichteten Trennwand zugeordnet ist.