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Die
Erfindung betrifft ein Saugersystem in Wendetrommeln von Druckmaschinen,
in denen der Bogen nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenwendung
für die
Aufbringung des Widerdruckes gewendet werden kann.
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In
derartigen Druckmaschinen, die das Bogenwenden im Bereich der Bogenhinterkante
einleiten und die nur einen Bogenführungszylinder zwischen den
Druckwerken aufweisen, wird der Bogen von der geschlossenen Oberfläche des
Druckzylinders durch ein Saugersystem übernommen und an ein schwingendes
Greifersystem übergeben.
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Das
Saugersystem mit dem Sauger als Arbeitsorgan hat beim Wendevorgang
zwei Funktionen zu erfüllen:
- – Ansaugen
des Bogens, der auf einer glatten Oberfläche, beispielsweise auf einem
Druckzylinder liegt und
- – Halten
und Fördern
des Bogens nach dem Ansaugen und dem Lösen vom Druckzylinder, wobei das
Halten und Fördern
bis zur Übergabe
des Bogens vom Saugersystem an ein weiteres Bogenhaltesystem dauert.
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Ein
Saugersystem in Wendetrommeln von Druckmaschinen beschreibt die
Druckschrift
DD 142 953 .
Der Sauger dieses Saugersystems ist im Bereich der Saugfläche mit
einer Sauglippe versehen, die in der Lage ist, sich dem Ablenkwinkel
zwischen Saugfläche
und Bogen anzupassen. Damit wird weitestgehend erreicht, dass der
Bogen auf der Saugfläche
aufliegt und somit keine Falschluft, die die Haltekraft des Saugers
herabsetzt, gezogen wird. Der Sauger ist dabei so gestaltet, dass
der Bogen sowohl angesaugt und vom Druckzylinder abgehoben, als auch
vom Sauger gehalten werden kann.
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Aus
der
DE 44 03 535 A1 ist
ein die Hinterkante eines Bogens übernehmendes Saugersystem in
einer Wendetrommel bekannt, dem eine mit dem auf dem Druckzylinder
liegenden Bogen einen Ansaugspalt bildende Ansaugspaltverlängerung
zugeordnet ist. Die Ansaugspaltverlängerung unterstützt das
Ansaugen des auf dem Druckzylinder liegenden Bogens und ist für das Halten
des Bogens bis zur Übergabe
an ein Greifersystem ohne Funktion.
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Aus
der
DE 36 43 915 A1 ist
es bekannt, ein die Hinterkante eines Bogens übernehmendes Bogenhaltesystem
in einer Wendetrommel aus korrelativ miteinander zusammenwirkenden
Saugern und Greifern zu bilden. Die Sauger sind als Springsauger ausgebildet
und führen
den jeweiligen Bogen nach dem Ansaugen unter der Peripherie der
Wendetrommel.
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Die
DE 196 53 353 A1 offenbart
ein der Speichertrommel einer Wendeeinrichtung zugeordnetes Saugersystem,
das aus Haltesaugern und Abfragesaugern besteht. Die Abfragesauger
sind mit einer Drucküberwachungseinrichtung
gekoppelt, die den Betrieb der Druckmaschine in Abhängigkeit
von Druckabfällen,
die durch Fehlbogen an den Abfragesaugern verursacht werden, steuert.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Saugersystem in Wendetrommeln zu schaffen,
das ein sicheres Ansaugen und Halten des Bogens beim Wendevorgang
ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die Merkmale des 1. Anspruchs gelöst.
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Die
Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass die Funktionen des Saugersystems
während der
Bogenwendung – Ansaugen
und Halten des Bogens – am
besten erfüllt
werden können,
wenn dafür der
Sauger eine auf den jeweiligen Anwendungsfall bezogene Gestaltung
erhält.
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Für das Ansaugen
hat sich als optimal erwiesen, wenn der Volumenstrom mittels größerer Bohrung
im Sauger erhöht
wird und der Sauger eine glatte Oberfläche aufweist. Durch die glatte
Oberfläche wird
die Luftströmung
zur Erzeugung des Unterdruckes ausgenutzt, um den größeren Ansaugspalt
bei der Bogenübernahme
zu überwinden.
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Für das Halten
des Bogens hat sich dagegen als vorteilhaft erwiesen, wenn eine
kleinere Saugbohrung und eine große Saugfläche mit einer profilierten
Saugkammer vorhanden ist. Ansaug- und Haltesauger können einander überlappend
mit Saugluft beaufschlagt werden; sie können aber auch parallel wirken.
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Wesentlich
ist, dass durch die spezielle Gestaltung der Oberfläche durch
den Ansaugsauger ein sicheres Ansaugen und durch den Haltesauger
eine sichere Bogenführung
mit registerhaltiger Bogenwendung gewährleistet ist und somit beide
Teilfunktionen erfüllt
werden können
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Anhand
eines Ausführungsbeispieles
soll nachfolgend die Erfindung näher
beschrieben werden.
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In
den dazugehörenden
Zeichnungen zeigt
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1: eine schematische Darstellung
einer Wendetrommel mit einem Greifer- und Saugersystem
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2: eine Draufsicht auf einen
Ansaugsauger
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3: einen Schnitt durch den
Sauger gem. 2
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4: eine Draufsicht auf einen
Haltesauger
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5: einen Schnitt durch den
Haltesauger gemäß 4 längs der Linie 5-5
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6: eine Anordnung der Sauger
in der Wendetrommel
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1 zeigt in schematischer
Darstellung eine Wendetrommel 1 in einer Bogenrotationsdruckmaschine,
die wahlweise im Schöndruck
oder im Schön-
und Widerdruck betrieben werden kann.
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Dargestellt
sind in 1 eine Phase
in der Betriebsart Schön-
und Widerdruck. Die Wendetrommel 1 ist mit einem Greifersystem 4 und
mit einem Saugersystem 5 ausgerüstet, die jeweils zweimal an der
Wendetrommel 1 vorhanden sind. Dargestellt sind auch die
der Wendetrommel 1 vor- und nachgeordneten Druckzylinder 2; 3.
Die Greifer- und Saugersysteme 4; 5 sind jeweils
an Schwingwellen 6 angeordnet. Die Drehrichtung der Zylinder 2; 3 und
der Wendetrommel 1 ist durch Pfeile angedeutet.
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Der
Bogen 16 liegt auf dem Druckzylinder 2. Er wird
in dieser Darstellung vom Saugersystem 5 im hinteren Bereich
angesaugt. Der andere Bogen 16 wird vom Greifersystem 4 geführt. Wendetrommel 1 und
Druckzylinder 2 haben den gemeinsamen Tangentenpunkt t1,2. Die Erfindung, die das Saugersystem 5 weiter
ausgestaltet, ist aus 1 nicht
erkennbar. 1 dient zur
Erläuterung
des technologischen Standortes der Erfindung.
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Das
Saugersystem 5 besteht aus mehreren über die Breite der Wendetrommel 1 angeordneten Saugern 7; 7.1,
wie sie in den 2 bis 6 dargestellt sind.
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2 zeigt eine Draufsicht und 3 zeigt einen Schnitt durch
einen Ansaugsauger 7 gemäß 2 in
vereinfachter Darstellung. Der Ansaugsauger 7 weist einen
elastischen Saugerkörper 8 auf,
in den eine zentrierte Bohrung 9 mit dem Durchmesser D
eingebracht ist. Die Bohrung 9 ist mit Saugluft beaufschlagbar.
Die Oberfläche
des Ansaugsaugers 7 ist glatt.
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4 und 5 zeigen als Draufsicht und als Schnitt
einen Haltesauger 7.1. Der Haltesauger 7.1 weist
wieder eine zentrische Bohrung 9.1 mit dem Durchmesser
d sowie eine große
Saugfläche
mit einer profilierten Saugkammer 10 auf. Die Bohrung 9.1 mündet in
der Saugkammer 10, in der kreisförmige Stützen 11 vorgesehen
und die durch Stege 12 begrenzt sind.
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6 zeigt die Zuordnung der
Sauger 7; 7.1 zum Saugersystem 5. Die
Sauger 7; 7.1 sind an einer Saugertraverse 13 befestigt.
Die Saugertraverse 13 ist der in 6 nicht dargestellten Schwingwelle 6 zugeordnet.
Die Anordnung der Sauger 7; 7.1 ist derart, dass
sich Haltesauger 7.1 und Ansaugsauger 7 einander
abwechseln, wobei die Sauger 7, 7.1 zueinander beabstandet
sind, damit Platz für
die Übernahme
des Bogens 16 durch Greiferzunge (14) und Greiferaufschlag 15 des
Greifersystems 4 geschaffen wird.
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Ansaug-
und Haltesauger 7, 7.1 sind durch je ein Saugluftversorgungssystem
unabhängig
voneinander mit Saugluft beaufschlagbar. Dazu ist der Ansaugsauger 7 mit
einer über
die Breite der Wendetrommel 1 weisenden Saugluftleitung 20 verbunden, die über ein
steuerbares Ventil 17 und einen Speicher 18 an
einem Sauglufterzeuger 19 angeschlossen ist. Der Haltesauger 7.1 ist über eine
weitere Saugluftleitung 20.1 und ein Ventil 17.1 direkt
mit dem Sauglufterzeuger 19 verbunden.
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Die
Ventile 17; 17.1 sind in Abhängigkeit von der Bogenwendung
taktweise steuerbar. Der Durchmesser D des Ansaugsaugers 7 ist
größer als
der Durchmesser d des Haltesaugers 7.1.
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Die
Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Saugersystems 5 ist
folgende:
In der Betriebsart Schön- und Widerdruck wird der Bogen 16 auf
bekannte Art und Weise im hinteren Bereich im Tangentenpunkt t1,2 vom Saugersystem 5 angesaugt
und vom Druckzylinder 2 abgezogen.
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Dies
erfolgt durch den Ansaugsauger 7, der zu diesem Zweck mit
Saugluft beaufschlagt ist. Nach dem Ansaugen des Bogens 16 wird
der Haltesauger 7.1 mit Saugluft beaufschlagt. Nachdem
der Bogen 16 vom Haltesauger 7.1 ergriffen ist,
wird die Saugluft im Ansaugsauger 7 abgestellt. Nunmehr
schwingen das Saugersystem 5 und Greifersystem 4 aufeinander
zu, wobei in dieser Phase der Bogenwendung der Bogen 16 von
den Haltesaugern 7.1 geführt wird. Nach dem Einschwingen
von Sauger- und Greifersystem 5,4 wird der Bogen 16 vom
Greifersystem 4 übernommen
und die Saugluft im Haltesauger 7.1 abgestellt. Damit hat
das Saugersystem 5 seine Aufgabe für die Bogenwendung erfüllt.
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Ansaug-
und Haltesauger 7; 7.1 können einander überlappend
in folgenden Schritten
- – Beaufschlagung des Ansaugsaugers 7
- – Ansaugen
des Bogens 16
- – Geringfügiges Anheben
des Bogens 16
- – Beaufschlagung
des Haltesaugers 7.1
- – Halten
und Führen
des Bogens 16 mittels Haltesauger 7.1
- – Abstellen
der Saugluft im Ansaugsauger 7
oder gleichzeitig
mit Saugluft beaufschlagt werden. In diesem Fall wirkt der Ansaugsauger 7 auch
beim Halten des Bogens 16 durch den Haltesauger 7.1 und
umgekehrt auf den Bogen 16.
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Um
in diesem Fall ein Durchsaugen des Bogens 16 durch den
Ansaugsauger 7 zu vermeiden, kann der Unterdruck im Ansaugsauger 7 verringert werden.
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Die
Erfindung ist auch anwendbar an einem Saugersystem 5, das
nicht in der Wendetrommel 1 gestellfest gelagert ist.
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- 1
- Wendetrommel
- 2
- vorgeordneter
Druckzylinder
- 3
- nachgeordneter
Druckzylinder
- 4
- Greifersystem
- 5
- Saugersystem
- 6
- Schwingwellen
- 7
- Ansaugsauger
- 7.1
- Haltesauger
- 8
- Saugerkörper
- 9
- Bohrung
mit Durchmesser D
- 9.1
- Bohrung
mit Durchmesser d
- 10
- Saugkammer
- 11
- Stützen
- 12
- Stege
- 13
- Saugertraverse
- 14
- Greiferzunge
- 15
- Greiferaufschlag
- 16
- Bogen
- 17
- Ventil
- 17.1
- Ventil
- 18
- Speicher
- 19
- Sauglufterzeuger
- 20
- Saugluftleitung
- 20.1
- Saugluftleitung
- D
- Durchmesser
der Bohrung 9 des Ansaugsaugers 7
- d
- Durchmesser
der Bohrung 9.1 des Haltesaugers 7.1