DE10022963A1

DE10022963A1 - Vorrichtung zum Verbinden zweier Bahnen

Info

Publication number: DE10022963A1
Application number: DE2000122963
Authority: DE
Inventors: Hartwig Trutschel
Original assignee: Koenig and Bauer AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 2000-05-11
Filing date: 2000-05-11
Publication date: 2001-11-22
Anticipated expiration: 2020-05-12
Also published as: DE10022963B4

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verbinden zweier Bahnen beim fliegenden Rollenwechsel in einem Rollenwechsler, mit einer Schneideinrichtung, mittels der die ablaufende Bahn unter Bildung zweier Bahnenden durchtrennt werden kann, und einer Verbindungseinrichtung zum Verbinden, insbesondere zum Verkleben, der neuen Bahn mit der ablaufenden Bahn im Bereich des ersten Bahnendes. Die Vorrichtung umfasst eine Leiteinrichtung, mit der das zweite Bahnende der ablaufenden Bahn umlenkbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verbinden zweier Bahnen beim fliegenden Rollenwechsel in einem Rollenwechsler gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Durch die DE 42 18 825 A1 ist eine Vorrichtung zum Verbinden zweier Papierbahnen bekannt, bei der eine neue Papierbahn an die ablaufende Papierbahn einer mit Produktionsgeschwindigkeit laufender Druckmaschine angeklebt wird. Nach dem Ankleben der neuen Papierbahn wird die ablaufende Papierbahn mittels einer Schneideinrichtung unter Bildung zweier Bahnenden durchtrennt, wobei das eine Bahnende zusammen mit der neuen Papierbahn durch die Druckmaschine gefördert wird und das zweite Bahnende zusammen mit der verbrauchten Papierrolle aus dem Rollenwechsler entfernt wird.

Aus der US 49 36 942 A ist eine Vorrichtung bekannt, bei der das erste Bahnende der ablaufenden Papierbahn, das zusammen mit der neuen Papierbahn durch die Druckmaschine gefördert wird, nach dem Durchtrennen der ablaufenden Papierbahn an einem Leitblech geführt wird.

Die US 22 14 719 A offenbart eine Vorrichtung zum Verbinden zweier Papierbahnen, bei der an einem schwenkbaren Halter ein Messer und ein Leitblech angeordnet sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Verbinden zweier Bahnen beim fliegenden Rollenwechsel in einem Rollenwechsler zu schaffen.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch die Verwendung einer Leiteinrichtung für das zweite Bahnende verhindert werden kann, dass das zweite Bahnende nach Durchtrennen der ablaufenden Bahn in den Spalt zwischen Schneideinrichtung und neuer Bahn eingezogen wird, was zu Störungen führen kann. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit der ablaufenden Bahn bildet sich nämlich in dem Spalt zwischen der neuen Bahn und der ablaufenden Bahn ein Unterdruck aus, so dass beide Bahnenden nach Durchtrennen der ablaufenden Bahn dazu neigen, sich gegen die neue Bahn zu legen. Zwar wird die ablaufende Bahn nach deren Durchtrennen durch Abbremsen des Rollenständers nur noch kurzzeitig weiter gefördert; dies kann jedoch ausreichen, um das zweite Bahnende der ablaufenden Rolle so weit in den Spalt zwischen Schneideinrichtung und neue Rolle einzuziehen, dass Störungen verursacht werden können. Durch Umlenken des zweiten Bahnendes der ablaufenden Bahn in einem freien Bereich werden solche Störungen zuverlässig ausgeschlossen.

Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Leiteinrichtung an der Schneideinrichtung befestigt ist, so dass sie zusammen mit der Schneideinrichtung verstellt wird. Dadurch gelangt die Leiteinrichtung erst nach dem Durchtrennen der ablaufenden Bahn in eine ihrer Funktion entsprechende Lage.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung vor Durchtrennen der ablaufenden Bahn in seitlicher Ansicht;

Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 nach Durchtrennen der ablaufenden Bahn.

In Fig. 1 ist eine Vorrichtung 01 mit einer Verbindungseinrichtung 02 und einer Schneideinrichtung 03 dargestellt. Die Vorrichtung 01 dient der Verbindung einer in einer Rollenrotationsdruckmaschine ablaufenden Bahn 04, z. B. Papierbahn 04, mit einer auf einer Rolle 07, z. B. Papierrolle 07, aufgespulten neuen Bahn 06, z. B. Papierbahn 06. Die ablaufende Papierbahn 04 ist ebenfalls auf einer Papierrolle aufgespult, die in Fig. 1 nicht dargestellt ist. Außerdem sind alle Teile der Vorrichtung 01, die zum Verständnis der Erfindung nicht erforderlich sind, in Fig. 1 und Fig. 2 nicht dargestellt.

Beim Betrieb der Rollenrotationsdruckmaschine wird die ablaufende Papierbahn 04 mit einer bestimmten Bahngeschwindigkeit in Richtung des Bewegungspfeils 08 abgezogen. Zur Durchführung eines fliegenden Rollenwechsels wird eine zuvor vorbereitete Papierrolle 07 gemäß dem Bewegungspfeil 09 in Rotation versetzt. Sobald die Rotationsgeschwindigkeit der Papierrolle 07 im wesentlichen der Bahngeschwindigkeit der ablaufenden Papierbahn 04 entspricht, kann mit dem Verbinden der beiden Papierbahnen 04 und 06 begonnen werden.

Im Bereich des Bahnendes der neuen Papierbahn 06 sind Klebestellen 11 vorbereitet, die durch eine Klebestellenerfassungseinrichtung 12 erkannt werden können. Sobald die Steuerung der Vorrichtung 01 ein Signal von der Klebestellenerfassungseinrichtung 12 erhält, durch das angezeigt wird, dass sich die Klebestellen 11 im Bereich der Vorrichtung 01 befinden, wird die Vorrichtung 01 automatisch betätigt. Die Funktion der Betätigung der Vorrichtung 01 ist in Fig. 2 dargestellt.

Nach Betätigung der Vorrichtung 01 wird eine Klebewalze 13 gegen die Papierrolle 07 gefahren, so dass die neue Papierbahn 06 durch die Klebestellen 11 mit der ablaufenden Papierbahn 04 verbunden wird. Im wesentlichen zeitgleich wird die Schneideinrichtung 03 betätigt, so dass die ablaufende Papierbahn 04 unter Bildung des ersten Bahnendes 14 und des zweiten Bahnendes 16 durchtrennt wird. Das erste Bahnende 14 wird zusammen mit der neuen Papierbahn 06 durch die Rotationsdruckmaschine hindurch gefördert. Das zweite Bahnende 16 bildet das Ende der verbrauchten und in Fig. 2 nicht dargestellten Papierrolle und wird zusammen mit dieser aus dem Rollenwechsler entfernt.

Zum Durchtrennen der ablaufenden Papierbahn 04 ist in der Schneideinrichtung 03 eine Klinge 17 vorgesehen, die an einem Schwenkrahmen 18 befestigt ist. Der Schwenkrahmen 18 ist auf einer Schwenkachse 19 schwenkbar gelagert und kann somit zwischen einer Ruhestellung und einer Schneidstellung verschwenkt werden.

Auf der der ablaufenden Papierbahn 04 abgewandten Seite der Klinge 17 ist eine Leiteinrichtung 21 vorgesehen, mit der das zweite Bahnende 16 der ablaufenden Papierbahn 04 nach dem Durchtrennen der ablaufenden Papierbahn 04 aus dem Bereich 23 zwischen der Schneideinrichtung 03 und der neuen Papierbahn 06 in einen freien Bereich 24 umgelenkt werden kann. Die Leiteinrichtung 21 weist eine Leitfläche 22 an der das zweite Bahnende 16 der ablaufenden Papierbahn 04 umgelenkt werden kann. Diese Leitfläche 22 schließt an der unteren Seite 26 kantenfrei mit der Klinge 17 ab, so dass das zweite Bahnende 16 im wesentlichen widerstandsfrei an der Leitfläche 22 abgleiten kann. Außerdem ist die Leitfläche 22 in Ableitrichtung des zweiten Bahnendes 16 konkav gekrümmt, so dass die auf das zweite Bahnende 16 wirkenden Querbeschleunigungen nach Durchtrennen der ablaufenden Papierbahn 04 kontinuierlich zunehmen. Dadurch wird ein allmähliches Umlenken des zweiten Bahnendes 16 erreicht. Die Leitfläche 22 und die Klinge 17 schließen im Kontaktbereich einen Winkel α von 30° bis 60° ein.

Die Leiteinrichtung 21 ist nach Umlenkung des zweiten Bahnendes 16 zwischen der neuen Papierbahn 06 und dem zweiten Bahnende 16 der ablaufenden Papierbahn 04 angeordnet.

Bezugszeichenliste

01 Vorrichtung
02 Verbindungseinrichtung
03 Schneidvorrichtung
04 Bahn, Papierbahn, ablaufend
06 Bahn, Papierbahn, neu
07 Rolle, Papierrolle
08 Bewegungspfeil
09 Bewegungspfeil

11

Klebestellen

12

Klebestellenerfassungseinrichtung

13

Klebewalze

14

Bahnende, erstes

16

Bahnende, zweites

17

Klinge

18

Schwenkrahmen

19

Schwenkachse

21

Leiteinrichtung

22

Leitfläche

23

Bereich

24

Bereich, frei

26

Seite
α Winkel

Claims

1. Vorrichtung (01) zum Verbinden zweier Bahnen (04; 06) beim fliegenden Rollenwechsel in einem Rollenwechsler, mit einer Schneideinrichtung (03), mittels der die ablaufende Bahn (04) unter Bildung zweier Bahnenden (14; 16) durchtrennt werden kann, und einer Verbindungseinrichtung (02) zum Verbinden, insbesondere zum Verkleben, der neuen Bahn (06) mit der ablaufenden Bahn (04) im Bereich des ersten Bahnendes (14), dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (01) eine Leiteinrichtung (21) umfasst, mit der das zweite Bahnende (16) der ablaufenden Bahn (04) umlenkbar ist, dass die Leiteinrichtung (21) nach Umlenkung des zweiten Bahnendes (16) zwischen der neuen Bahn (06) und dem zweiten Bahnende (16) der ablaufenden Bahn (04) angeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiteinrichtung (21) an der Schneideinrichtung (03) befestigt ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Leiteinrichtung (21) im wesentlichen über die gesamte Breite der Schneideinrichtung (03) erstreckt.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiteinrichtung (21) auf der der ablaufenden Bahn (04) abgewandten Seite einer Klinge (17) in der Schneideinrichtung (03) angeordnet ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiteinrichtung (21) eine Leitfläche (22) aufweist, deren eine Seite (26) im wesentlichen kantenfrei an die Klinge (17) der Schneideinrichtung (03) anschließt.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitfläche (22) und die Klinge (17) im Kontaktbereich einen mittleren Winkel (α) einschließen.

7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitfläche (22) konkav gekrümmt ausgebildet ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiteinrichtung (21) durch ein Leitblech gebildet wird.

9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung (03) zumindest einen um eine Schwenkachse (19) schwenkbaren Schwenkrahmen (18) umfasst, an dem die Klinge (17) befestigt ist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiteinrichtung (21) durch die Schneideinrichtung (03) selbst, insbesondere durch eine Klinge (17), gebildet wird.