DE10022244A1 - Schaufelanordnung mit Dämpfungselementen - Google Patents
Schaufelanordnung mit DämpfungselementenInfo
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- Y10S416/50—Vibration damping features
Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schaufelanordnung mit Dämpfungselementen sowie ein Verfahren zur Vibrationsdämpfung einer Schaufelanordnung. Die Schaufelanordnung umfasst einen Rotor sowie am Umfang des Rotors angeordnete Schaufeln. Zwischen den Schaufeln sind Dämpfungselemente (2, 3) angeordnet, die bei einer Rotation des Rotors durch eine in radialer Richtung wirkende Zentrifugalkraft mit den Schaufeln in Kontakt stehen. Zwischen benachbarten Schaufeln sind hierbei zumindest zwei Dämpfungselemente (2, 3) in Umfangsrichtung des Rotors hintereinander angeordnet, die sich bei einer Rotation des Rotors über eine Berührungsfläche (6) berühren und von denen ein erstes Dämpfungselement (2) mit einer ersten Reibungsfläche (4) der einen und ein zweites Dämpfungselement (3) mit einer zweiten Reibungsfläche (5) der anderen Schaufel in Kontakt treten. DOLLAR A Mit der Schaufelanordnung lassen sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Schwingungszuständen wirksam dämpfen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schau
felanordnung mit Dämpfungselementen. Die Dämpfungsele
mente dienen der Vibrationsdämpfung der Schaufelanord
nung. Die Schaufelanordnung umfasst einen Rotor sowie
am Umfang des Rotors angeordnete Schaufeln, wobei zwi
schen den Schaufeln Dämpfungselemente lose angeordnet
sind, die bei einer Rotation des Rotors um eine Roto
rachse durch eine in radialer Richtung wirkende Zentri
fugalkraft mit den Schaufeln in Kontakt stehen.
Derartige Schaufelanordnungen werden insbesondere
bei Strömungsmaschinen wie Gasturbinen eingesetzt. Die
einzelnen Schaufeln bestehen hierbei in der Regel aus
dem Schaufelblatt, einer Schaufelplattform und dem
Schaufelfuß, der in entsprechende Ausnehmungen am Um
fang des Rotors eingehängt ist. Beim Betrieb der Schau
felanordnung entstehen durch verschiedene Anregungsur
sachen unerwünschte Biege- und Torsionsschwingungen,
die zu einer frühzeitigen Materialermüdung und damit zu
einer verkürzten Lebensdauer der Schaufelanordnung füh
ren können. Die vorliegende Erfindung betrifft eine
Schaufelanordnung mit Dämpfungselementen zur Dämpfung
dieser unerwünschten Schwingungen.
Zur Verminderung der Vibrationen von Schau
felanordnungen werden bereits Dämpfungselemente einge
setzt, die zwischen den einzelnen Schaufeln wirken. Bei
diesen Dämpfungselementen handelt es sich um in der Re
gel lose Körper, die im Ruhezustand zunächst zwischen
den Schaufelfüßen der Schaufeln am Rotor oder auf ent
sprechenden Tragestrukturen aufliegen und beim Betrieb
des Rotors aufgrund der in radialer Richtung wirkenden
Zentrifugalkraft gegen die Unterseite der Schaufel
plattformen benachbarter Schaufeln gedrückt werden. Je
des Dämpfungselement steht dabei zur gleichen Zeit mit
beiden benachbarten Schaufelplattformen in Kontakt.
Hierdurch kann die kinetische Energie einer aufgrund
von Vibrationen hervorgerufenen Relativbewegung zwi
schen den Schaufeln in Reibungsenergie zwischen den je
weiligen Schaufelplattformen und dem anliegenden Dämp
fungselement umgewandelt werden. Dies dämpft die
Schwingungen und führt insgesamt zu einer verminderten
Schwingungsbelastung der Schaufelanordnung.
Eine derartige Schaufelanordnung mit Dämpfungsele
menten ist beispielsweise aus der US 4,917,574 bekannt.
Bei dieser Anordnung bilden die Schaufelplattformen be
nachbarter Schaufeln mit ihrer Unterseite Ausnehmungen,
in die während der Rotation durch die Zentrifugalkraft
kugelförmige Körper als Dämpfungselemente gedrückt wer
den.
Eine weitere Möglichkeit der Ausgestaltung der
Dämpfungselemente besteht darin, diese als stabförmige
Elemente mit rundem Querschnitt auszubilden, die parallel
zur Rotorachse zwischen benachbarten Schaufeln an
geordnet sind. Die Anordnung kann hierbei beispielswei
se in einer entsprechenden seitlichen Ausnehmung des
Schaufelfußes oder der Schaufelplattform einer der be
nachbarten Schaufeln erfolgen. Auf eine derartige An
ordnung wird beispielsweise in A. J. Scalzo, Journal of
Engineering for Gas Turbines and Power, Vol. 114, April
1992, auf den Seiten 289 und 290 eingegangen. Diese
häufig verwendete Form der Dämpfungselemente mit kreis
förmigem Querschnitt bewirkt zusätzlich eine Abdichtung
des Gasstromes einer Gasturbine gegenüber dem Rotor und
wird daher auch als sog. "seal-pin damper" bezeichnet.
Ein Nachteil dieser Dämpfungselemente besteht jedoch
darin, dass unter bestimmten Bedingungen das Dämpfungs
element verklemmen kann. Dadurch werden Relativbewegun
gen unterbunden, wodurch große Spannungen an den Über
gangsstellen vom Dämpfungselement zu den Schaufeln ent
stehen. Diese Spannungen führen zu einer frühzeitigen
Materialermüdung und können die Ausbildung von Rissen
in den Schaufeln begünstigen. Weiterhin wirken diese
kreisquerschnittsförmigen Dämpfungselemente nicht bei
allen auftretenden Schwingungen einer Schaufelanordnung
in gleicher Weise, so dass bestimmte Schwingungszustän
de beinahe ungedämpft auftreten können. Insbesondere
kommt es bei diesen kreisquerschnittsförmigen Dämp
fungselementen vor, dass keine Relativbewegung zwischen
den Kontaktflächen auftritt oder die Dämpfungselemente
auf der Kontaktfläche abrollen statt eine Gleitbewegung
durchzuführen.
Eine weitere Schaufelanordnung mit Dämpfungsele
menten ist beispielsweise in der US 5,156,528 beschrie
ben. Bei dieser Anordnung bilden Randbereiche sich gegenüberliegender
benachbarter Schaufelplattformen eine
sich in radialer Richtung verjüngende Ausnehmung bzw.
Führung, in die das Dämpfungselement durch die Zentri
fugalkraft gedrückt wird. Das Dämpfungselement ist
hierbei mit keilförmigem Querschnitt ausgebildet, wobei
der Keilwinkel dem Winkel der durch die beiden Randbe
reiche der Schaufelplattformen gebildeten V-förmigen
Ausnehmung entspricht. Mit dieser keilförmigen Ausge
staltung der Dämpfungselemente lassen sich wiederum an
dere Schwingungsmoden der Schaufelanordnung effizient
dämpfen als die, die mit den oben beschriebenen Dämp
fungselementen wirksam beeinflusst werden. Insbesondere
sind diese keilförmigen Dämpfungselemente nicht für die
Dämpfung gleichphasiger Schwingungsmoden geeignet. Wei
terhin besteht bei diesen Dämpfungselementen das Pro
blem, dass sie im Einsatz unter bestimmten Bedingungen
verkippen können, wodurch die Dämpfungswirkung stark
reduziert wird.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
darin, eine Schaufelanordnung mit Dämpfungselementen
sowie ein Verfahren zur Vibrationsdämpfung einer Schau
felanordnung anzugeben, mit denen eine gute Dämpfung
einer Vielzahl von unterschiedlichen Schwingungszustän
den erreicht werden kann.
Die Aufgabe wird mit der Schaufelanordnung gemäß
Anspruch 1 bzw. mit dem Verfahren gemäß Anspruch 19 ge
löst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Schaufelanord
nung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Schaufelanordnung mit Dämpfungselementen um
fasst einen Rotor sowie am Umfang des Rotors angeordne
te Schaufeln. Zwischen den Schaufeln sind Dämpfungsele
mente angeordnet, die bei einer Rotation des Rotors um
die Rotorachse durch die in radialer Richtung wirkende
Zentrifugalkraft mit den Schaufeln in Kontakt gebracht
werden. Die Schaufelanordnung zeichnet sich dadurch
aus, dass zumindest zwischen zwei benachbarten Schau
feln mehrere Dämpfungselemente in Umfangsrichtung des
Rotors hintereinander angeordnet sind. Diese Dämpfungs
elemente sind derart ausgestaltet und angeordnet, dass
sich bei einer Rotation des Rotors die hintereinander
angeordneten Dämpfungselemente über ein oder mehrere
Berührungsflächen berühren und ein erstes der hinter
einander angeordneten Dämpfungselemente mit einer er
sten Reibungsfläche der einen und ein zweites der hin
tereinander angeordneten Dämpfungselemente mit einer
zweiten Reibungsfläche der anderen der benachbarten
Schaufeln in Kontakt treten.
Im Gegensatz zu den bekannten Anordnungen des
Standes der Technik stehen bei der vorliegenden Anord
nung somit eine oder mehrere weitere Flächen, die Be
rührungsflächen zwischen den zwei oder mehr Dämpfungs
elementen, zur Umwandlung von kinetischer Schwingungse
nergie in Reibungsenergie zur Verfügung. Durch diese
zusätzliche(n) Berührungsfläche(n) wird weiterhin die
Gefahr eines Festsetzens der Dämpfungselemente, wie
dies unter bestimmten Schwingungsbedingungen bei den
kreisquerschnittsförmigen Dämpfungselementen des Stan
des der Technik auftreten kann, vermindert. Die vorlie
gende Anordnung bietet insbesondere die Möglichkeit,
die zwei oder mehr Dämpfungselemente in voneinander abweichenden
Formen auszuführen, um sie optimal an die
jeweiligen Dämpfungserfordernisse anpassen zu können.
Der Formenvielfalt sind hierbei keine Grenzen gesetzt,
solange die gegenseitigen Reibungskontakte sowie die
Reibungskontakte zu den Schaufeln bzw. Schaufelplatt
formen im Betrieb aufrechterhalten werden können.
Der Massen-Schwerpunkt der Gruppe aus hintereinan
der angeordneten Dämpfungselementen kann so gewählt
werden, dass er in Umfangsrichtung des Rotors nicht
symmetrisch zwischen den zwei benachbarten Schaufeln
oder Reibungsflächen liegt. Hierdurch lässt sich - ins
besondere bei Einsatz von zwei hintereinander angeord
neten Dämpfungselementen - die Last ungleich auf die
Dämpfungselemente verteilen. Die Asymmetrie kann durch
eine unterschiedliche geometrische Ausgestaltung oder
durch unterschiedliche Massen der beiden Dämpfungsele
mente gezielt eingestellt werden. Durch die Vielzahl an
Kombinationsmöglichkeiten lassen sich die Gruppen aus
Dämpfungselementen für jeden Anwendungsfall optimal
konfigurieren. Insbesondere kann durch die geeignete
Wahl der Reibungs- bzw. Kontaktflächen, der Masse und
der Position des Masse-Schwerpunktes sichergestellt
werden, dass sich die Dämpfungselemente nicht festset
zen.
Die Dämpfungselemente sollten hierbei auch ein ho
hes Steifigkeits/Gewichts-Verhältnis aufweisen. Dies
kann auch durch eine hohle Form dieser Elemente er
reicht werden.
Die Dämpfungselemente einer Gruppe können aus un
terschiedlichen Materialien bestehen. So kann bei
spielsweise als Basismaterial eines von zwei Dämpfungs
elementen Kobalt, als Basismaterial des anderen Dämpfungselementes
Nickel gewählt werden. Dies ermöglicht
unterschiedliche Reibungskoeffizienten an den jeweili
gen Reibungsflächen mit den Schaufeln, so dass durch
die Materialwahl eine weitere Anpassungsmöglichkeit zur
Erzielung einer optimalen Schwingungsdämpfung zur Ver
fügung steht.
Die Dämpfungselemente werden hierbei, ebenso wie
bei den bekannten Anordnungen des Standes der Technik,
durch die Zentrifugalkraft bei der Rotation des Rotors
beispielsweise gegen die Unterseite der Schaufelplatt
formen gedrückt. Die Schaufelplattformen sollten an ih
ren Unterseiten hierfür in Anpassung an die Form der
Dämpfungselemente geeignet ausgeformt sein bzw. Füh
rungsnuten bilden. Es versteht sich jedoch von selbst,
dass neben den Schaufelplattformen auch andere Bereiche
des Schaufelfußes durch geeignete Ausformung zur Auf
nahme der Dämpfungselemente ausgebildet sein können. Im
Ruhezustand des Rotors können die Dämpfungselemente
auch durch geeignete Rückhaltesysteme gehalten werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorlie
genden Schaufelanordnung wird eine Kombination aus ei
nem stabförmigen Dämpfungselement mit kreisförmigem
Querschnitt und einem keilförmigen Dämpfungselement, d. h.
einem stabförmigen Dämpfungselement mit keilförmigem
Querschnitt, eingesetzt. Durch diese Kombination von
zwei unterschiedlich wirkenden Dämpfungselementen las
sen sich eine Vielzahl unterschiedlicher Schwingungszu
stände effektiv dämpfen. Während mit dem stabförmigen
Dämpfungselement mit kreisförmigem Querschnitt in er
ster Linie gleichphasige Schwingungen wirkungsvoll ge
dämpft werden, wirkt das keilförmige Dämpfungselement
vor allem auf Schwingungen, die nicht gleichphasig auf
treten.
Durch die zusätzlich zwischen den Dämpfungselemen
ten entstandene Berührungsfläche zur Aufnahme von
Schwingungsenergie lässt sich weiterhin das bei aus
schließlichem Einsatz eines stabförmigen Dämpfungsele
mentes mit kreisrundem Querschnitt auftretende Problem
des Festsetzens vermeiden. Dies erhöht die Lebensdauer
der Schaufelanordnung.
Selbstverständlich lassen sich auch mehr als zwei
Dämpfungselemente hintereinander anordnen. So können
beispielsweise drei Dämpfungselemente, von denen eines
einen kreisrunden Querschnitt und die anderen beiden
einen keilförmigen Querschnitt aufweisen - oder umge
kehrt - eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäße Gruppe hintereinander ange
ordneter Dämpfungselemente kann nur zwischen einzelnen
oder auch zwischen allen benachbarten Schaufeln der Be
schaufelung eingesetzt werden. In letzter Zeit hat sich
zudem herausgestellt, dass durch eine Fehlabstimmung
(mistuning) der Dämpfer das Flattern reduziert oder
vermieden werden kann. Die Möglichkeit einer asymmetri
schen Dämpferkonfiguration der vorliegenden Erfindung
bietet hierbei deutliche Vorteile. So können beispiels
weise die hintereinander angeordneten Dämpfungselemente
einer Gruppe aus unterschiedlichen Materialien bestehen
und/oder unterschiedliche geometrische Formen aufwei
sen, wobei sich dieses Material- bzw. Formen-Muster in
einer vertauschten Weise über die gesamte Beschaufelung
wiederholt. Ebenso lässt sich beispielsweise die rela
tive Position eines Dämpfungselementes mit keilförmigem
Querschnitt zu einem Dämpfungselementes mit kreisförmi
gem Querschnitt von Schaufel zu Schaufel vertauschen,
um die gewünschte Fehlabstimmung zu erreichen.
Weiterhin lassen sich zwischen jeweils benachbar
ten Schaufeln zwei oder mehr Gruppen der hintereinander
angeordneten Dämpfungselemente in identischer oder un
terschiedlicher Ausgestaltung über die axiale Erstrec
kung der Schaufeln anordnen. Hierdurch hat man die Mög
lichkeit, verschiedenste Schwingungsformen effektiv zu
dämpfen. Die Dämpferkonfigurationen der einzelnen Grup
pen werden jeweils in der Form und/oder dem Massenver
hältnis und/oder den geometrischen Abmessungen entspre
chend der zu dämpfenden Schwingungsform optimiert.
Die erfindungsgemäße Schaufelanordnung wird nach
folgend anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung
mit den Zeichnungen ohne Beschränkung des allgemeinen
Erfindungsgedankens nochmals beispielhaft erläutert.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 ein erstes Beispiel für eine Ausgestaltung
und Anordnung der Dämpfungselemente bei der
erfindungsgemäßen Schaufelanordnung;
Fig. 2 ein zweites Beispiel für eine Ausgestaltung
und Anordnung der Dämpfungselemente bei der
erfindungsgemäßen Schaufelanordnung;
Fig. 3 ein drittes Beispiel für eine Ausgestaltung
und Anordnung der Dämpfungselemente bei der
erfindungsgemäßen Schaufelanordnung; und
Fig. 4 ein Beispiel für die Anordnung von zwei Grup
pen von Dämpfungselementen über die axiale
Erstreckung der Schaufeln.
Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel für
eine Ausgestaltung der Dämpfungselemente bei der erfin
dungsgemäßen Schaufelanordnung. Die Figur zeigt einen
Ausschnitt aus der Schaufelanordnung in einer Schnitt
ebene senkrecht zur Rotorachse. Hierbei sind die Schau
felplattformen 1 benachbarter Schaufeln zu erkennen,
die - nicht dargestellt - am Rotorblatt eingehängt sind
und einen kleinen Abstand zueinander aufweisen. Die Un
terseiten der beiden Schaufelplattformen 1 bilden Rei
bungsflächen 4, 5, gegen die die beiden Dämpfungsele
mente 2, 3 bei einer Rotation des Rotors durch die Zen
trifugalkraft gedrückt werden. Die Reibungsflächen 4, 5
sind in diesem Beispiel unter einem Winkel von ca. 45°
zu der Ebene, die durch die radiale Richtung und die
Rotorachse aufgespannt wird, geneigt. In diesem Bei
spiel wird ein Dämpfungselement 2 mit keilförmigem
Querschnitt - im Folgenden als keilförmiges Dämpfungs
element bezeichnet - zusammen mit einem Dämpfungsele
ment 3 mit kreisförmigem Querschnitt - im Folgenden als
kreisförmiges Dämpfungselement bezeichnet - eingesetzt.
Beide Dämpfungselemente sind in axialer Richtung stab
förmig ausgebildet, wie dies aus dem Stand der Technik
bekannt ist.
Bei einer Schwingung des Gesamtsystems erfolgt ei
ne Relativbewegung zwischen den beiden benachbarten
Schaufelplattformen 1, die wiederum zu einer Relativbewegung
zwischen dem keilförmigen Dämpfungselement 2 und
der Reibungsfläche 4, zwischen dem kreisförmigen Dämp
fungselement 3 und der Reibungsfläche 5 und zu einer
Relativbewegung zwischen den beiden Dämpfungselementen
an der Berührungsfläche 6 führt. An allen drei Berüh
rungs- bzw. Kontaktstellen kann somit Schwingungsener
gie in Reibungsenergie umgewandelt werden, so dass eine
effektive Schwingungsdämpfung erreicht wird.
Eine derartige Ausgestaltung und Anordnung ermög
licht eine Relativbewegung der Dämpfungselemente zuein
ander und zu den Schaufelplattformen in radialer Rich
tung zur optimalen Dämpfung der gleichphasigen Biege
schwingungen. Gleichzeitig wird das bei Dämpfungsele
menten mit kreisförmigem Querschnitt auftretende Pro
blem des Festsetzens vermieden, ohne dafür einen be
stimmten Neigungswinkel der Reibungsfläche 5 an der
Schaufelplattform einhalten zu müssen.
Fig. 2 zeigt ein weiteres Beispiel für die Ausge
staltung und Anordnung der Dämpfungselemente bei der
vorliegenden Schaufelanordnung. Bei dieser Ausführungs
form, die ansonsten der Ausführungsform der Fig. 1
entspricht, ist die Oberfläche des keilförmigen Dämp
fungselementes 2, die mit der Reibungsfläche 4 der
Schaufelplattform in Kontakt tritt, mit Erhebungen bzw.
erhabenen Bereichen 7 versehen. Diese erhabenen Berei
che dienen der Vermeidung einer Verkippung des keilför
migen Dämpfungselementes gegenüber der Reibungsfläche
4, wie sie unter bestimmten Schwingungsbedingungen auf
treten könnte. Durch diese Ausgestaltung werden daher
mögliche Verkippungen des Dämpfungselementes vermieden,
die zu einer Verschlechterung des Dämpfungsverhaltens
führen.
Die Neigung der Reibungsfläche 4 auf der Seite des
keilförmigen Dämpfungselementes 2 zu einer senkrecht
zur radialen Richtung verlaufenden Ebene kann bei die
ser wie auch bei den weiteren Ausführungsbeispielen
zwischen 45° und 80° liegen und wird derart gewählt,
dass ein Festsetzen des Dämpfungselementes 2 verhindert
wird. Der Winkel α zwischen der Berührungsfläche 6 von
keilförmigem 2 und kreisförmigem Dämpfungselement 3 und
der senkrecht zur radialen Richtung verlaufenden Ebene
kann beliebig gewählt werden, um die erforderliche Sta
bilität zu erreichen und das Festsetzen des Dämpfungs
elementes 3 zu verhindern. Dieser Winkel α kann insbe
sondere auch deutlich kleiner als 90° gewählt werden.
Der Winkel θ zwischen der Reibungsfläche 5 und der
senkrecht zur radialen Richtung verlaufenden Ebene er
gibt sich bei α = 90° aus der Bedingung µ ≦ cosθ/(1 +
sinθ), um das Festsetzen des Dämpfungselementes 3 zu
vermeiden, wobei µ der Reibungskoeffizient an der Be
rührungsfläche 6 ist. Bei einem Winkel α < 90° kann ei
ne derartige Bedingung für α und θ abgeleitet werden.
Ein weiteres Beispiel für eine Ausgestaltung der
Dämpfungselemente der vorliegenden Schaufelanordnung
ist in Fig. 3 dargestellt. Bei dieser Anordnung ist
das erste Dämpfungselement 2 - wiederum keilförmig -
derart ausgestaltet, dass es bei einer Rotation des Ro
tors mit beiden Reibungsflächen 4, 5 der beiden benach
barten Schaufelplattformen 1 in Kontakt tritt. Auch
hierbei wird wiederum ein weiteres Dämpfungselement mit
kreisförmigem Querschnitt 3 eingesetzt, das ebenfalls
mit der Reibungsfläche 5 der einen Schaufelplattform 1
reibschlüssig in Kontakt tritt. Der Durchmesser des
kreisförmigen Dämpfungselementes 4 muss hierbei selbst
verständlich bei sonst gleichen geometrischen Bedingun
gen geringer ausfallen, als bei den Ausführungsformen
der Fig. 1 und 2.
Das keilförmige Dämpfungselement 2 ist wiederum
mit erhabenen Bereichen 7 versehen, um die bereits dar
gelegte Kippinstabilität zu vermeiden.
Im Gegensatz zu den Ausführungsformen der Fig.
1 und 2 tritt bei der Ausführungsform der Fig. 3 ein
zusätzlicher Reibungskontakt zwischen dem ersten Dämp
fungselement 2 und der Reibungsfläche 5 auf. Es stehen
daher eine zusätzliche Kontaktstelle zur Aufnahme von
Schwingungsenergie zur Verfügung. Auch in diesem Bei
spiel bewirkt das kreisförmige Dämpfungselement 3 eine
effiziente Dämpfung von radialen Relativbewegungen wäh
rend das keilförmige Dämpfungselement die Dämpfung der
anderen Schwingungsmoden übernimmt.
Fig. 4 zeigt schließlich schematisch ein Beispiel
für die Anordnung von zwei Gruppen von Dämpfungselemen
ten über die axiale Erstreckung der Schaufeln. In der
Figur sind das Schaufelblatt 8, die Schaufelplattform 1
sowie der Schaufelfuß 9 zu erkennen. Über die axiale
Erstreckung der Schaufel (axiale Richtung 12) sind hier
die Positionen zwei Gruppen 10, 11 von hintereinander
angeordneten Dämpfungselementen angedeutet, die gemäß
den Patentansprüchen, beispielsweise wie in den voran
gegangen Beispielen, ausgestaltet sind. Die erste Grup
pe 10 befindet sich in diesem Beispiel an der Vorder
kante 14 der Schaufel, die zweite Gruppe 11 an der Hin
terkante 15. Die Strömungsrichtung 13 ist durch einen
Pfeil angedeutet. Durch eine asymmetrische Anordnung
oder Ausgestaltung der Gruppen in der axialen Richtung
können unterschiedliche Schwingungsmoden effektiv ge
dämpft werden.
Die Ausgestaltungen der vorliegenden Schau
felanordnung sind für die Dämpfung einer Vielzahl mög
licher resonanter und nichtresonanter Schwingungsanre
gungen geeignet, wie beispielsweise Flattern, Rütteln
oder stochastische Anregung. Die Möglichkeit der von
einander abweichenden geometrischen Gestaltung der bei
den Dämpfungselemente ermöglicht eine optimale Anpas
sung an die jeweiligen Gegebenheiten. Auch bei bezüg
lich der Rotorachse geneigten Plattformen können die
Dämpfungselemente in einer entsprechend geneigten Posi
tion bzw. Orientierung eingesetzt werden.
Die Dämpfungselemente sind sowohl beim Einsatz in
Niederdruck - wie auch in Hochdruckturbinen und für Kom
pressorschaufeln geeignet. Sie können als einfache
Dämpfungselemente oder zur zusätzlichen Abdichtung als
Dämpfungs- und Dichtungselemente eingesetzt werden.
1
Schaufelplattform
2
erstes Dämpfungselement
3
zweites Dämpfungselement
4
erste Reibungsfläche
5
zweite Reibungsfläche
6
Berührungsebene
7
Erhebungen
8
Schaufelblatt
9
Schaufelfuß
10
erste Gruppe
11
zweite Gruppe
12
axiale Richtung
13
Strömungsrichtung
14
Vorderkante
15
Hinterkante
Claims (22)
1. Schaufelanordnung mit Dämpfungselementen, die ei
nen Rotor sowie am Umfang des Rotors angeordnete
Schaufeln umfasst, wobei zwischen den Schaufeln
Dämpfungselemente (2, 3) angeordnet sind, die bei
einer Rotation des Rotors um eine Rotorachse durch
eine in radialer Richtung wirkende Zentrifugal
kraft mit den Schaufeln in Kontakt stehen,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest zwischen zwei benachbarten Schau
feln mehrere Dämpfungselemente (2, 3) in Umfangs
richtung des Rotors hintereinander angeordnet
sind, so dass sich bei einer Rotation des Rotors
die hintereinander angeordneten Dämpfungselemente
(2, 3) über ein oder mehrere Berührungsflächen (6)
berühren und ein erstes (2) der hintereinander an
geordneten Dämpfungselemente mit einer ersten Rei
bungsfläche (4) der einen und ein zweites (3) der
hintereinander angeordneten Dämpfungselemente mit
einer zweiten Reibungsfläche (5) der anderen der
benachbarten Schaufeln in Kontakt treten.
2. Schaufelanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die hintereinander angeordneten Dämpfungsele
mente das erste (2), das zweite (3) und ein drit
tes Dämpfungselement umfassen, das in Umfangsrich
tung des Rotors zwischen erstem (2) und zweitem
Dämpfungselement (3) angeordnet ist.
3. Schaufelanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die hintereinander angeordneten Dämpfungsele
mente nur das erste (2) und das zweite Dämpfungs
element (3) umfassen.
4. Schaufelanordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Berührungsfläche (6) zwischen dem ersten
(2) und dem zweiten Dämpfungselement (3) annähernd
parallel zur radialen Richtung verläuft.
5. Schaufelanordnung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich das erste (2) und das zweite Dämpfungs
element (3) in ihrer geometrischen Form unter
scheiden.
6. Schaufelanordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Dämpfungselement (2) einen keilför
migen Querschnitt und das zweite Dämpfungselement
(3) einen kreis- oder ellipsenförmigen Querschnitt
aufweist.
7. Schaufelanordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Keilwinkel des keilförmigen Querschnitts
des ersten Dämpfungselementes (2) dem Winkel zwi
schen der ersten Reibungsfläche (4) und der von
der radialen Richtung und der Rotorachse aufge
spannten Ebene entspricht.
8. Schaufelanordnung nach einem der Ansprüche 3 bis
6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Dämpfungselement (2) derart ausge
staltet und angeordnet ist, dass es bei einer Ro
tation des Rotors auch mit der zweiten Reibungs
fläche (5) in Kontakt tritt.
9. Schaufelanordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einer Ausgestaltung des ersten Dämpfungs
elementes (2) mit einem keilförmigen Querschnitt
der Keilwinkel des keilförmigen Querschnitts dem
Winkel zwischen der ersten Reibungsfläche (4) und
der zweiten Reibungsfläche (5) entspricht.
10. Schaufelanordnung nach einem der Ansprüche 6, 7
und 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass Oberflächen des ersten Dämpfungselementes
(2), die mit der oder den Reibungsflächen (4, 5)
in Kontakt treten, Erhebungen (7) aufweisen.
11. Schaufelanordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich das dritte Dämpfungselement in der geo
metrischen Form vom ersten (2) und zweiten Dämp
fungselement (3) unterscheidet.
12. Schaufelanordnung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das dritte Dämpfungselement einen keilförmigen
Querschnitt und das erste (2) und das zweite
Dämpfungselement (3) einen kreis- oder ellipsen
förmigen Querschnitt aufweisen.
13. Schaufelanordnung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das dritte Dämpfungselement einen kreis- oder
ellipsenförmigen Querschnitt und das erste (2) und
das zweite Dämpfungselement (3) einen keilförmigen
Querschnitt aufweisen.
14. Schaufelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis
13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste (4) und die zweite Reibungsfläche
jeweils (5) durch eine Unterseite einer Schaufel
plattform (1) der jeweiligen Schaufel gebildet
wird, wobei die Reibungsflächen (4, 5) derart zu
der von der radialen Richtung und der Rotorachse
aufgespannten Ebene geneigt sind, dass sie zusam
men eine V-förmige Führung bilden, in die die
Dämpfungselemente (2, 3) durch die Zentrifugal
kraft gedrückt werden.
15. Schaufelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis
14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Massen-Schwerpunkt der Gruppe aus hinter
einander angeordneten Dämpfungselementen (2, 3) in
Umfangsrichtung des Rotors nicht symmetrisch zwi
schen den zwei benachbarten Schaufeln oder Rei
bungsflächen (4, 5) liegt.
16. Schaufelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis
15,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei oder mehr Gruppen der hintereinander an
geordneten Dämpfungselemente (2, 3) in identischer
oder unterschiedlicher Ausgestaltung über die
axiale Erstreckung der Schaufeln angeordnet sind.
17. Schaufelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis
16,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein oder mehrere Gruppen der hintereinander
angeordneten Dämpfungselemente (2, 3) zwischen
weiteren benachbarten Schaufeln angeordnet sind.
18. Schaufelanordnung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich einige der Gruppen hintereinander ange
ordneter Dämpfungselemente (2, 3) zwischen unter
schiedlichen benachbarten Schaufeln in ihrer Aus
gestaltung unterscheiden.
19. Verfahren zur Vibrationsdämpfung einer Schau
felanordnung, die einen Rotor sowie am Umfang des
Rotors angeordnete Schaufeln umfasst, bei dem
Dämpfungselemente (2, 3) zwischen den Schaufeln
angeordnet werden, die bei einer Rotation des Ro
tors um eine Rotorachse durch eine in radialer
Richtung wirkende Zentrifugalkraft mit den Schau
feln in Kontakt treten,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest zwischen zwei benachbarten Schau
feln mehrere Dämpfungselemente (2, 3) in Umfangsrichtung
hintereinander angeordnet werden, so dass
sich bei einer Rotation des Rotors die hinterein
ander angeordneten Dämpfungselemente berühren und
ein erstes (2) der hintereinander angeordneten
Dämpfungselemente mit einer ersten Reibungsfläche
(4) der einen und ein zweites (3) der hintereinan
der angeordneten Dämpfungselemente mit einer zwei
ten Reibungsfläche (5) der anderen der benachbar
ten Schaufeln in Kontakt treten.
20. Verfahren nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei oder drei der Dämpfungselemente (2, 3)
hintereinander angeordnet werden.
21. Verfahren nach Anspruch 19 oder 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei oder mehr Gruppen der hintereinander an
geordneten Dämpfungselemente (2, 3) in identischer
oder unterschiedlicher Ausgestaltung über die
axiale Erstreckung der Schaufeln angeordnet wer
den.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein oder mehrere Gruppen der hintereinander
angeordneten Dämpfungselemente (2, 3) in identi
scher oder unterschiedlicher Ausgestaltung zwi
schen weiteren benachbarten Schaufeln angeordnet
werden.
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