DE10021375A1 - Verfahren zum Aufführen mehrerer aus einer Materialbahn geschnittener Teilbahnen auf Teilbahnrollen und Wickelvorrichtung - Google Patents
Verfahren zum Aufführen mehrerer aus einer Materialbahn geschnittener Teilbahnen auf Teilbahnrollen und WickelvorrichtungInfo
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- DE10021375A1 DE10021375A1 DE2000121375 DE10021375A DE10021375A1 DE 10021375 A1 DE10021375 A1 DE 10021375A1 DE 2000121375 DE2000121375 DE 2000121375 DE 10021375 A DE10021375 A DE 10021375A DE 10021375 A1 DE10021375 A1 DE 10021375A1
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Abstract
Es wird eine Wickelvorrichtung (1) zum Aufwickeln von aus einer Materialbahn (7) geschnittenen Teilbahnen zu Teilbahnrollen (5) angegeben mit einer Kontaktwalze (2), an der die Teilbahnrollen (5) beim Wickeln anliegen, eine Längsschneideeinrichtung (11) und einem Einfädelabschnitt mit Mitteln zum Zuführen eines Materialbahnanfangs zur Kontaktwalze (2). Ferner wird ein Verfahren zum Aufführen mehrerer aus einer Materialbahn (7) geschnittene Teilbahnen auf Teilbahnrollen (5) angegeben, bei dem der Anfang der Materialbahn in eine Wickelvorrichtung (1) eingeführt wird. DOLLAR A Hierbei möchte man das Aufführen vereinfachen können. DOLLAR A Dazu bildet der Einfädelabschnitt einen Teil eines ersten Pfades durch die Wickelvorrichtung (1), der zu einer Entsorgungseinrichtung (16) führt, wobei in dem ersten Pfad eine Querschneideeinrichtung (17) angeordnet ist. Der Querschneideeinrichtung (17) ist eine Weichenanordnung benachbart angeordnet, an der ein zweiter Pfad durch die Wickelvorrichtung (1) beginnt, der zumindest einer Wickelposition führt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufführen meh
rerer aus einer Materialbahn geschnittener Teilbahnen
auf Teilbahnrollen, bei der der Anfang der Materialbahn
in eine Wickeleinrichtung eingeführt wird. Ferner be
trifft die Erfindung eine Wickelvorrichtung zum Aufwic
keln von aus einer Materialbahn geschnittenen Teilbah
nen zu Teilbahnrollen mit einer Kontaktwalze, an der
die Teilbahnrollen beim Wickeln anliegen, einer Längs
schneideeinrichtung und einem Einfädelabschnitt mit
Mitteln zum Zuführen eines Materialbahnanfangs zur Kon
taktwalze.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Papierbahn
als Beispiel für eine Materialbahn beschrieben. Sie ist
jedoch auch bei anderen Materialbahnen anwendbar, die
in vergleichbarer Weise zu Wickelrollen aufgewickelt
werden müssen.
Papierbahnen werden üblicherweise mit relativ großen
Breiten von bis zu 10 m produziert, die für einen spä
teren Anwender, beispielsweise eine Druckerei, nicht
mehr handhabbar sind. In einem der letzten Verfahrens
schritte wird daher die Papierbahn in mehrere Teilbah
nen in Längsrichtung geschnitten und jede Teilbahn wird
auf einer Wickelrolle oder auch Teilbahnrolle aufgewic
kelt. In den meisten Fällen liegen die Teilbahnrollen
an einer Kontaktwalze an, um über den Anpreßdruck einen
gewissen Einfluß auf die Wickelhärte der Teilbahnrollen
nehmen zu können. Die Teilbahnrollen haben dann Breiten
im Bereich von 0,3 bis 3,8 m und erreichen Rollendurch
messer in der Größenordnung von 0,8 bis 2,5 m. Diese
Rollen sind dann, nachdem sie verpackt werden, versand
fertig und können später von einem Anwender gehandhabt
werden.
Vor dem Start des Wickelns muß man dafür Sorge tragen,
daß die Teilbahnen in die entsprechenden Wickelpositio
nen geführt werden, wo üblicherweise Rollenkerne vor
handen sind. Die Rollenkerne können beispielsweise in
einem Wickelbett liegen, wenn ein Doppeltragwalzenwick
ler als Wickelvorrichtung verwendet wird. Die Rollen
kerne können auch an Rollenhalterungen gelagert sein,
wenn die Wickelvorrichtung als Stütz- oder Kontaktwal
zenwickler ausgebildet ist. Da die Teilbahnen aus der
gleichen Materialbahn geschnitten werden, werden sie
sozusagen gleichzeitig zugeführt und müssen dementspre
chend gleichzeitig gehandhabt werden. Dies bedingt ei
nen relativ großen Personalaufwand, vor allem dann,
wenn eine Materialbahn der Wickelvorrichtung neu zuge
führt wird. In diesem Fall wird die Papierbahn zur bes
seren Handhabung während des später folgenden Aufführ
prozesses V-förmig zugerissen. Die so vorbereitete Ma
terialbahn wird an einer Abwicklung manuell den vorzugsweise
mittig in der Wickelvorrichtung angeordneten
Förderelementen, die einen Einfädelabschnitt bilden,
zugeführt. Die Fördereinrichtung transportiert die V-
förmige Bahn bis zur Aufwicklung, d. h. dem Ort in der
Wickelvorrichtung, wo die Wickelpositionen angeordnet
sind. Die Materialbahn wird an dieser Aufwicklung durch
das Bedienpersonal per Hand aus der Maschine gezogen,
bis sie in voller Breite vorliegt. Erst anschließend
können die Messer der Längsschneideinrichtung in die
Materialbahn geschwenkt werden. Wenn die Materialbahn
weitergezogen wird, werden dadurch die Teilbahnen ge
schnitten. Die Materialbahn muß solange weitergezogen
werden, bis schließlich die Teilbahnen an der Aufwick
lung vorliegen. Erst dann können die Teilbahnen an den
Hülsen befestigt und auf die Hülsen gewickelt werden.
Dieser Aufführvorgang erfordert wegen der großen Bahn
breiten und den teilweise vielen Teilbahnen einen hohen
Personalaufwand.
DE 37 10 039 A1 zeigt eine Vorrichtung zum Einziehen
einer Materialbahn in eine Maschine zum Behandeln der
Materialbahn, insbesondere in einem Roller, bei dem die
V-förmige Spitze der Materialbahn mit Hilfe einer Seil
führung bis zur Anlage an eine Stützwalze gezogen wird.
Von dort wird sie in die Wickelpositionen gefördert.
Eine vergleichbare Vorrichtung zum Einziehen einer Pa
pierbahn in einer Rollmaschine ist in DE 37 10 147 A1
gezeigt. Dort wird die Spitze der Papierbahn mit Hilfe
eines Aufzugs ergriffen und von unten an eine Stützwal
ze geführt, die mit Saugöffnungen versehen ist.
DE 37 10 143 A1 zeigt eine Bahneinzugsvorrichtung an
Rollmaschinen, bei der ebenfalls eine Art Aufzug für
die Spitze der Materialbahn verwendet wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Aufführen
einer Materialbahn zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs ge
nannten Art dadurch gelöst, daß die Materialbahn in ei
nem ersten Pfad, der zu einer Entsorgungseinrichtung
führt, durch die Wickeleinrichtung gefördert wird, bis
sie in voller Breite vorliegt und in die Teilbahnen ge
schnitten wird, daß sie, sobald die Teilbahnen vorlie
gen, quer zu ihrer Laufrichtung durchtrennt wird, und
daß die durch das Durchtrennen gebildete Teilanfänge in
einen zweiten Pfad, der aus dem ersten Pfad abzweigt,
zu Wickelpositionen geführt werden.
Mit dieser Vorgehensweise erreicht man eine wesentliche
Vereinfachung des Aufführvorgangs. Die Materialbahn
wird quasi solange entsorgt, solange sie noch nicht zu
gebrauchen ist. Sie durchläuft den ersten Pfad durch
die Wickelvorrichtung, solange die Teilbahnen noch
nicht vorliegen. Dies betrifft zunächst einmal den An
fang der Materialbahn, bis die Materialbahn mit ihrer
gesamten Breite in die Wickelvorrichtung eingefädelt
worden ist. Auch danach wird die Materialbahn weiter
entsorgt, und zwar solange, bis auch die Teilbahnen ge
nügend weit in die Wickelvorrichtung eingefädelt worden
sind. Dabei ist es durchaus möglich, daß man mit dem
Längsschneiden der Teilbahnen beginnt, bevor die Ma
terialbahn über die gesamte Breite in der Wickelvor
richtung vorliegt. Da man in diesem Fall die äußersten
Längsschneidemesser unter Umständen erst später einset
zen kann, wird eine derartige Vorgehensweise aber die
Ausnahme bleiben. Erst wenn die Teilbahnen bis zu einer
Stelle in der Wickelvorrichtung vorgeschoben worden
sind, wo sie mehr oder weniger automatisch handhabbar
sind, wird die Materialbahn unterbrochen, indem sie
quer zu ihrer Bewegungsrichtung durchtrennt oder ge
schnitten wird. Die so gebildeten Materialbahnanfänge
können dann unmittelbar den einzelnen Wickelpositionen
zugeführt werden. Da man den Vorgang bis zum Quer
schneiden mehr oder weniger automatisch ablaufen lassen
kann, sind hierfür nur relativ wenige Arbeitskräfte
notwendig. Im Grunde genommen läßt sich das Aufführen
der Teilbahnen auf die Wickelkerne mit einer einzigen
Bedienungsperson realisieren.
Vorzugsweise saugt man nach dem Durchtrennen die Teil
bahnanfänge an eine Transporteinrichtung an. Solange
die Materialbahn noch der Entsorgungseinrichtung zuge
führt wird, kann man sie von vorne ziehen oder auf an
dere Weise transportieren. In den meisten Fällen wird
ein Zug beispielsweise in der Mitte der Materialbahn
ausreichen, um die nebeneinanderliegenden Teilbahnen,
die an ihrem Anfang noch miteinander verbunden sind, zu
ziehen. Wenn die Teilbahnen aber durch das Querschnei
den der Materialbahn vereinzelt worden sind, wird es
schwieriger, sie gemeinsam zu handhaben. Wenn man die
Teilbahnanfänge an die Transporteinrichtung ansaugt,
dann sind sie dort mit der notwendigen Sicherheit fest
gehalten, um zu den Wickelpositionen transportiert zu
werden.
Vorzugsweise bildet man zwischen der Transporteinrich
tung und einer umlaufenden Andruckeinrichtung einen
Nip, in dem man die Materialbahn während des Aufführens
festhält. Dieser Nip bewirkt zweierlei. Zum einen wird
die Materialbahn in diesem Nip festgehalten, wenn sie
in Querrichtung durchtrennt wird. Hier ist ein gewisser
Halt vorteilhaft, um eine Zugspannung zu erzeugen. Ein
Schneidvorgang läßt sich in der Regel besser bewerkstelligen,
wenn die Bahn unter einer gewissen Zugspan
nung steht. Darüber hinaus kann man durch das Halten in
diesem Nip auch erreichen, daß die Materialbahn an der
Transporteinrichtung anliegt, wenn sie dort angesaugt
werden soll. Dies verbessert die Verbindung der Teil
bahnanfänge mit der Transporteinrichtung.
Vorzugsweise öffnet man den Nip, bevor die Teilbahnen
mit höherer Geschwindigkeit auf die Teilbahnrollen auf
gewickelt werden. Zum Aufführen wird die Wickelvorrich
tung nur relativ langsam laufen, beispielsweise in ei
nem Kriechgang. Wenn sich die Materialbahn nur langsam
bewegt, dann überwiegen die Vorteile eines geschlosse
nen Nip. Zum eigentlichen Wickeln wird die Wickelvor
richtung aber mit höheren Geschwindigkeiten betrieben,
beispielsweise 2000 bis 3000 m/min. In diesem Fall wür
de der geschlossene Nip einen zu großen Widerstand bie
ten. Wenn man den Nip dann öffnet, dann hat man dieses
Problem wieder beseitigt.
Vorzugsweise öffnet man den Nip, nachdem die Teilbahnen
am Rollenkern befestigt worden sind. Wenn die Teilbah
nen am Rollenkern befestigt worden sind, dann haben sie
einen ausgleichenden Halt, so daß der Nip nicht mehr
erforderlich ist.
Vorzugsweise werden die Teilbahnen nach dem Durchtren
nen der Materialbahn an die Transporteinrichtung ange
blasen. Man kann die Querschneideeinrichtung, die zum
Querschneiden der Materialbahn erforderlich ist, übli
cherweise nicht unmittelbar im Nip anordnen. Vielmehr
wird sich die Querschneideinrichtung eine vorbestimmte
Strecke dahinter befinden. Dementsprechend würde nach
dem Durchtrennen der Anfang der Teilbahnen herabhängen
und möglicherweise den weiteren Transport und die Anlage
der Teilbahnanfänge an die Wickelkerne erschweren.
Wenn man die Teilbahnanfänge nun nach dem Durchtrennen
an die Transporteinrichtung anbläst, dann liegen die
Teilbahnanfänge vollständig an der Transporteinrichtung
an und können dementsprechend mit einem guten Ergebnis
zu den Wickelpositionen gefördert werden.
Die Aufgabe wird bei einer Wickelvorrichtung der ein
gangs genannten Art dadurch gelöst, daß der Einfädelab
schnitt einen Teil eines ersten Pfades durch die Wic
kelvorrichtung bildet, der zu einer Entsorgungseinrich
tung führt, daß in dem ersten Pfad eine Querschneide
einrichtung angeordnet ist und daß eine Weichenanord
nung der Querschneideeinrichtung benachbart angeordnet
ist, an der ein zweiter Pfad durch die Wickelvorrich
tung beginnt, der zu mindestens einer Wickelposition
führt.
Mit dieser Ausgestaltung der Wickelvorrichtung läßt
sich das oben beschriebene Verfahren besonders gut rea
lisieren. Die Materialbahn kann die Wickelvorrichtung
im ersten Pfad durchlaufen, wobei der erste Pfad in der
Entsorgungseinrichtung endet. Mit anderen Worten wird
der Teil der Materialbahn, der noch nicht aufgewickelt
werden kann, sofort entsorgt, was die Handhabung beim
Aufführen stark erleichtert. Erst dann, wenn die Ma
terialbahn soweit in die Wickelvorrichtung eingeführt
worden ist, daß man durch einen Querschneidvorgang die
Anfänge sämtlicher Teilbahnen hergestellt hat, wird der
Verlauf der Teilbahnen durch die Wickelvorrichtung ge
ändert. Die Weichenanordnung leitet nun die Teilbahnan
fänge über den zweiten Pfad bis zu den Wickelpositio
nen.
Hierbei ist bevorzugt, daß die Weichenanordnung eine
umlaufende Andruckeinrichtung, die mit der Kontaktwalze
einen Nip bildet, und eine Saugeinrichtung aufweist,
die durch die Kontaktwalze auf die Materialbahn wirkt.
Durch die Andruckeinrichtung bekommt man einen defi
nierten Punkt, an dem die Materialbahn bzw. später die
Teilbahnanfänge, vom ersten Pfad in den zweiten Pfad
abzweigen können. Die Richtungsänderung an sich wird
hervorgerufen durch die Saugeinrichtung, die durch die
Kontaktwalze hindurch die Materialbahn ansaugt, d. h.
die Teilbahnanfänge auf der Oberfläche der Kontaktwalze
festsaugt.
Vorzugsweise weist die Andruckeinrichtung einen Verla
gerungsantrieb auf. Man kann also die Andruckeinrich
tung von der Kontaktwalze entfernen oder an ihr zur An
lage bringen. Dies ist insbesondere für den späteren
Wickelvorgang von Vorteil, bei dem man insbesondere bei
höheren Geschwindigkeiten eine Druckbeaufschlagung der
Materialbahn vermeiden will.
Vorzugsweise ist die Querschneideeinrichtung mit einer
Blaseinrichtung versehen. Die Blaseinrichtung kann den
Anfang der Teilbahnen nach dem Durchtrennen an die Kon
taktwalze anblasen, um das Anhaften dort zu verbessern.
Mit Vorteil ist die Weiche unterhalb einer horizontalen
Ebene durch die Rotationsachse der Kontaktwalze ange
ordnet. Dies hat den Vorteil, daß die Materialbahn, so
lange sie noch nicht in der gewünschten Form den Wic
kelpositionen zugeführt werden kann, einfach "nach un
ten" fallen kann, so daß ihre Entsorgung einfacher
wird.
Vorzugsweise führt der erste Pfad in eine Pulperöffnung
oder einen Häckslereingang. Man kann die Materialbahn,
solange man sie noch nicht gebrauchen kann, unmittelbar
dem Pulper zuführen, was insbesondere in einer Papier
fabrik von Vorteil ist. Man kann sie aber auch einem
Häcksler zuführen, der die Materialbahn zunächst in
kleine Stücke schneidet oder häckselt, und sie dann
später einer geeigneten Verwertung zuführen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten
Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung
beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer Wickelvor
richtung,
Fig. 2 eine zweite Ausführungform einer Wickelvor
richtung,
Fig. 3 einen Ausschnitt der Vorrichtung nach Fig. 1
in vergrößerter Darstellung, und
Fig. 4 den Ausschnitt in Parkstellung der Vorrich
tung.
Fig. 1 zeigt eine Wickelvorrichtung 1, die als Doppel
tragwalzenwickler ausgebildet ist. Die Wickelvorrich
tung 1 weist eine erste Tragwalze 2 und eine zweite
Tragwalze 3 auf, die zusammen ein Wickelbett 4 bilden,
in dem mehrere Teilbahnrollen 5 in Axialrichtung neben
einander gewickelt werden können. Aus der Seitenansicht
der Fig. 1 ist lediglich die Stirnseite der axial äu
ßersten Teilbahnrolle 5 zu erkennen. Die Teilbahnrollen
5 können durch eine Belastungswalze 6 in das Wickelbett
4 hineingedrückt werden, um zu Beginn des Wickelvorgangs
die Wickelhärte zu erhöhen, wie dies an sich be
kannt ist. Ein ebenfalls an sich bekannter Blaskasten
zur Erzeugung eines Druckluftpolsters im Wickelbett 4,
das dazu dient, zu einer Gewichtsentlastung der Teil
bahnrollen 5 beizutragen, kann ebenfalls vorgesehen
sein und ist aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht
dargestellt.
Eine Materialbahn 7 wird über mehrere Umlenkrollen 8-
10 der ersten Tragwalze 2 zugeführt, und zwar deren Un
terseite. Zwischen den Umlenkrollen 9, 10 ist eine
Längsschneideeinrichtung 11 angeordnet, mit zwei Mes
serreihen 12, 13, die auseinander gefahren, oder, wie
dargestellt, zusammen gefahren werden können. Im letz
ten Zustand tauchen sie in die Materialbahn 7 ein und
erzeugen eine Reihe von parallel zueinander angeordne
ten Teilbahnen.
Wenn die Materialbahn 7 neu aufgeführt werden soll,
beispielsweise dann, wenn ein Tambur, von dem sie abge
wickelt wird, leer ist, dann wird die Spitze der Ma
terialbahn 7 V-förmig zugerissen oder geschnitten. Dies
kann bereits direkt nach der letzten Aufwicklung vor
der Wickelvorrichtung oder in der letzten Station vor
der Abwicklung an den Windern gemacht werden. Dadurch
ist dieser Vorgang nicht zeitkritisch. Die Materialbahn
7 wird, wie dies prinzipiell an sich bekannt ist, durch
vorzugsweise mittig angeordnete Fördereinrichtungen bis
unter die Tragwalze 2 transportiert. Sobald die Spitze
dort angekommen ist, wird mit Hilfe einer Preßwalze 14
ein Nip 15 zwischen der Tragwalze 2 und der Preßwalze
14 gebildet. In diesem Nip 15 wird die Materialbahn 7
eingeklemmt und kann dann mit Bahnzug weiter transpor
tiert werden, bis sie in voller Breite an der Tragwalze
2 angekommen ist. Sobald die volle Bahnbreite die
Längsschneideeinrichtung 11 durchlaufen hat, können die
Messerreihen 12, 13 in die Bahn eingeschwenkt werden,
um die Längsschnitte und damit die Teilbahnen zu erzeu
gen. Während dieser ganzen Zeit, d. h. von dem Zeit
punkt, wo die Spitze der Materialbahn 7 den Nip er
reicht, bis zu dem Zeitpunkt, wo die beginnenden Teil
bahnen den Nip 15 erreichen, kann die Materialbahn un
mittelbar in eine Pulperöffnung 16 geleitet werden. Sie
wird also unmittelbar entsorgt und stört nicht weiter.
Unterhalb der Preßwalze 14 ist, wie dies besser aus
Fig. 3 zu erkennen ist, eine Trenneinrichtung 17 ange
ordnet. Die Trenneinrichtung 17 ist so ausgelegt, daß
sie die Materialbahn über ihre gesamte Breite mehr oder
weniger schlagartig durchtrennen kann. Dieses Durch
trennen kann allerdings auch durch einen traversieren
den Schnitt erfolgen. Dargestellt ist ein ausfahrbares
Messer 18 mit einem Antrieb 19, wobei das Messer 18 mit
einem gestrichelt dargestellten Gegenhalter 20 zusam
menwirkt. Zwischen der Preßwalze 14 und der Trennein
richtung 17 ist ein Blasrohr 21 angeordnet, das gleich
zeitig mit der Trenneinrichtung 17 aktiviert werden
kann und die durch das Querschneiden der Materialbahn 7
gebildeten Teilbahnanfänge auf den Umfang der ersten
Tragwalze 2 bläst.
Die Tragwalze 2 weist in ihrem Umfang eine Vielzahl von
Bohrungen 22 auf, die den Umfang mit ihrem hohlen In
nenraum 23 verbinden. Der Innenraum 23 ist mit einer
nicht näher dargestellten Saugeinrichtung verbunden,
die an- oder abgeschaltet werden kann. Ferner sind in
nicht näher dargestellter Weise Mittel vorgesehen, um
die Saugwirkung der ersten Tragwalze 2 auf bestimmte
Umfangsbereiche zu begrenzen. Auch die Saugeinrichtung
wird zusammen mit der Trenneinrichtung 17 aktiviert, so
daß der Anfang der Teilbahnen, der durch die Blasein
richtung 21 auf den Umfang der ersten Tragwalze 2 ge
blasen wird, dort festgehalten wird.
Wenn sich nun die erste Tragwalze 2 weiterdreht, dann
gelangen die Teilbahnanfänge gemeinsam mit der Tragwal
ze 2 in das Wickelbett 4 und können dort am Rollenkern
24 festgelegt werden, beispielsweise durch einen Kleb
stoff. Sobald die Teilbahnanfänge an den Rollenkernen
24 ausreichend fixiert sind, kann die Preßwalze 14 von
der ersten Tragwalze 2 abgehoben werden. Hierzu ist ein
Verlagerungsantrieb 25 vorgesehen, beispielsweise in
Form einer pneumatischen Kolben-Zylinder-Anordnung.
Diese Situation ist in Fig. 4 dargestellt, wo die Preß
walze 14 mit Hilfe des Antriebs 25 vom Umfang der er
sten Tragwalze 2 abgehoben worden ist.
Durch Aufbringen einer Leimspur auf alle Teilbahnen
kann dieses System auch zur Erstellung einer Splice-
Stelle nach Papierabriß eingesetzt werden.
Fig. 2 zeigt eine geringfügig abgewandelte Ausführungs
form. Hier ist die Wickelvorrichtung 1' als Stützwal
zenwickler ausgebildet. Gleiche Teile sind mit gleichen
Bezugszeichen und entsprechende Teile mit gestrichenen
Bezugszeichen versehen.
Die Teilbahnrollen 5', 5" liegen nun an einer gemeinsa
men Stützwalze 2' an und sind durch nicht näher darge
stellte Rollenhalterungen gehalten. Die Materialbahn 7
wird über die Stützwalze 2' zu einer ersten Gruppe von
Teilbahnrollen 5" geführt, die mit axialem Abstand zu
einander angeordnet sind. Die zwischen diesen Teilbahn
rollen 5" verbleibenden Teilbahnen werden den übrigen
Teilbahnrollen 5' zugeführt, die auf Lücke zu den ande
ren Teilbahnrollen 5" angeordnet sind.
Auch hier ist unterhalb einer horizontalen Ebene 26
durch die Rotationsachse 27 die Preßwalze 14 vorgese
hen, die mit der Stützwalze 2' den Nip 15 bildet. Die
Materialbahn 7 wird, solange sie noch nicht in Quer
richtung durchgeschnitten worden ist, über eine schräge
Ebene 28 einem Häcksler 29 zugeführt. Zum Abtransport
genügt also im einfachsten Fall die Schwerkraft. Durch
einen Doppelpfeil 30 ist angedeutet, daß die Preßwalze
14 von der Stützwalze 2' abgehoben werden kann.
Die Vorgehensweise ist hier im Grunde ähnlich wie bei
der Vorrichtung nach Fig. 1. Die Materialbahn 7 wird
solange durch den Nip 15 in den Häcksler 29 gefördert,
bis die Längsschneidlinien an der Trenneinrichtung 17
ankommen. Erst, wenn die Teilbahnanfänge, d. h. der Be
ginn der Schnittlinien, an der Trenneinrichtung 17 an
gekommen ist, wird diese ausgelöst und durchtrennt die
Materialbahn über ihre gesamte Breite. Die Teilbahnan
fänge werden mit Hilfe der Blaseinrichtung 21 auf den
Umfang der Stützwalze 2' geblasen, dort angesaugt und
gemeinsam mit der Stützwalze 2' in die jeweiligen Wic
kelpositionen gefördert.
Lediglich in den einzelnen Wickelpositionen kann eine
Bedienungsperson erforderlich sein, um das Befestigen
der Teilbahnanfänge an den Rollenkernen 24 zu überwa
chen. Die Teilbahnanfänge gelangen aber praktisch auto
matisch in diese Wickelpositionen. Dies erreicht man
auf einfache Weise dadurch, daß man zunächst einmal
vorsieht, daß die Materialbahn einen ersten Pfad durch
die Wickelvorrichtung durchläuft, der in der Pulperöff
nung 16 oder im Häcksler 29 endet. Die Materialbahn
wird also, solange sie noch nicht in einer verarbeitba
ren Form vorliegt, problemlos entsorgt. Erst dann, wenn
man sie gebrauchen kann, wird sie durchtrennt und sozu
sagen auf einem zweiten Pfad, der an der Preßwalze 14
beginnt, in die Wickelpositionen geführt.
Von der dargestellten Ausführungsform kann in mancher
lei Hinsicht abgewichen werden. So kann man anstelle
der Preßwalze 14 auch ein umlaufendes Band vorsehen,
das an die Trag- oder Stützwalze 2, 2' angepreßt wird.
Anstelle der Trag- oder Stützwalze 2, 2' kann man auch
eine andere Transporteinrichtung verwenden, die die
Teilbahnanfänge bis in die Wickelpositionen führt. Eine
derartige Transporteinrichtung kann dann zu Beginn des
Wickelvorgangs gegebenenfalls weggeschwenkt werden.
Claims (12)
1. Verfahren zum Aufführen mehrerer aus einer Ma
terialbahn geschnittener Teilbahnen auf Teilbahn
rollen, bei dem der Anfang der Materialbahn in eine
Wickelvorrichtung eingeführt wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Materialbahn in einem ersten
Pfad, der zu einer Entsorgungseinrichtung führt,
durch die Wickelvorrichtung gefördert wird, bis sie
in voller Breite vorliegt und in die Teilbahnen ge
schnitten wird, daß sie, sobald die Teilbahnen vor
liegen, quer zu ihrer Laufrichtung durchtrennt wird
und daß die durch das Durchtrennen gebildeten Teil
bahnanfänge in einen zweiten Pfad, der aus dem er
sten Pfad abzweigt, zu Wickelpositionen geführt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man nach dem Durchtrennen die Teilbahnanfänge
an einer Transporteinrichtung ansaugt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man zwischen der Transporteinrichtung und einer
umlaufenden Andruckeinrichtung einen Nip bildet, in
dem man die Materialbahn während des Aufführens
festhält.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Nip öffnet, bevor die Teilbahnen mit
höherer Geschwindigkeit auf die Teilbahnrollen auf
gewickelt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Nip öffnet, nachdem die Teilbahnen am
Rollenkern befestigt worden sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teilbahnen nach dem Durch
trennen der Materialbahn an die Transporteinrich
tung angeblasen werden.
7. Wickelvorrichtung zum Aufwickeln von aus einer Ma
terialbahn geschnittenen Teilbahnen zu Teilbahnrol
len mit einer Kontaktwalze, an der die Teilbahnrol
len beim Wickeln anliegen, eine Längsschneideein
richtung und einem Einfädelabschnitt mit Mitteln
zum Zuführen eines Materialbahnanfangs zur Kontakt
walze, dadurch gekennzeichnet, daß der Einfädelab
schnitt einen Teil eines ersten Pfades durch die
Wickelvorrichtung (1, 1') bildet, der zu einer Ent
sorgungseinrichtung (16, 29) führt, daß in dem er
sten Pfad eine Querschneideeinrichtung (17) ange
ordnet ist und daß eine Weichenanordnung der Quer
schneideeinrichtung (17) benachbart angeordnet ist,
an der ein zweiter Pfad durch die Wickelvorrichtung
(1, 1') beginnt, der zu mindestens einer Wickelpo
sition führt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Weichenanordnung eine umlaufende An
druckeinrichtung (14), die mit der Kontaktwalze (2,
2') einen Nip (15) bildet, und eine Saugeinrichtung
(22, 23) aufweist, die durch die Kontaktwalze (2,
2') auf die Materialbahn (7) wirkt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Andruckeinrichtung (14) einen Verlage
rungsantrieb (19) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Querschneideinrich
tung (17) mit einer Blaseinrichtung (21) versehen
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß die Weiche unterhalb ei
ner horizontalen Ebene (26) durch die Rotationsach
se (27) der Kontaktwalze (2, 2') angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß der erste Pfad in eine
Pulperöffnung (16) oder einen Häckslereingang (29)
führt.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
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8130 | Withdrawal |