DE10017763A1 - Gebirgsanker - Google Patents
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Abstract
Ein Rohranker für den Einsatz im Berg- und/oder Tunnelbau weist ein Rohrelement (1) auf, das an einem Ende mit einem als Bohrkrone ausgebildeten Bohrkopf (2) versehen ist und am gegenüberliegenden Ende ein Angriffsmittel (3) aufweist. Im Innern des Rohrelementes (1) ist ein hohlzylinderförmiges Aufnahmemittel (7) angeordnet, das am setzrichtungsseitigen Endbereich zumindest eine Durchgangsbohrung (11) aufweist, die durch einen Durchgangskanal (12) mit mehreren, im Bereich des Bohrkopfes (2) angeordneten Austrittskanälen (5) verbunden ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Rohranker insbesondere für den Einsatz im Berg- und/oder Tun
nelbau, mit einem Rohrelement, das an einem Ende mit einem Bohrkopf versehen ist, am
gegenüberliegenden Ende ein Angriffsmittel aufweist, im Innern zumindest teilweise mit einer
ein- oder mehrkomponentigen Mörtelmasse gefüllt ist und im Bereich des Bohrkopfes von
zumindest einem Austrittskanal durchsetzt ist.
Rohranker als solche sind bekannt. Sie dienen hauptsächlich nach Art eines Gebirgsankers
zur Stabilisierung der Wandungen von Hohlräumen wie in Tunneln, Stollen und dergleichen,
und zwar derart, dass senkrecht zur Wandung aufeinanderfolgende Gebirgsschichten anein
ander befestigt werden, wobei in vielen Fällen davon ausgegangen wird, dass Schichten, die
in unmittelbarer Wandungsnähe als Folge der Erstellung des Hohlraumes in ihren mechani
schen Eigenschaften, insbesondere Tragfähigkeit beeinträchtigt sind, an weiter entfernt lie
genden, unbeschädigten Gebirgsschichten befestigt werden.
Ein Rohranker der genannten Art ist beispielsweise in der US 4055051 offenbart, der aus
einem Rohrelement besteht, das an einem Ende mit einem Bohrkopf versehen ist und am
gegenüberliegenden Ende ein Angriffsmittel aufweist. Im Innern ist der bekannte Rohranker
teilweise mit einer Mörtelmasse gefüllt. Der Bohrkopf ist von zumindest einem Austrittskanal
durchsetzt. Der Setzvorgang des bekannten Rohrankers wird in zwei Schritten vollzogen. Im
ersten Schritt wird der Rohranker durch beispielsweise ein zur Anwendung gelangendes
Bohrgerät, in den Untergrund, insbesondere Gebirge, gebohrt. Das durch den Bohrkopf des
Bohrankers an dessen bohrrichtungsseitigem Ende abgebaute und zerkleinerte Gestein, wird
durch die am Bohrkopf angeordneten Austrittsöffnungen und den Zwischenraum zwischen
der Wandung der Bohrung und dem Aussenumfang des Rohrankers abtransportiert. In ei
nem zweiten Schritt wird am setzungsrichtungsseitig abgewandten Ende beispielsweise ein
Kolben in Setzrichtung hineingepresst, welcher die im Rohranker befindliche Mörtelmasse
durch die Austrittsöffnungen aus dem Rohranker in das Bohrloch presst.
Nachteilig an diesem bekannten Rohranker ist, dass die Handlichkeit und die Sicherheit in
Bezug auf die im Rohranker gelagerten Mörtelmasse nicht immer gewährleistet ist. Dis teil
weise aggressiven Komponenten der Mörtelmasse, wie beispielsweise Aminbasierte
Epoxidhärter, greifen das Innere des Rohrankers an und beeinträchtigen somit beispielswei
se die Funktionstüchtigkeit des bekannten Rohrankers.
Ferner ist ein vollständiges Auspressen der im Innern des bekannten Rohranker gelagerten
Mörtelmasse nicht sichergestellt, da dies sehr stark vom zur Anwendung gelangenden Setz
gerät abhängig ist. Dadurch ist es beispielsweise sehr schwierig die notwendige Menge an
Mörtelmasse zu bestimmen. Verschärft wird dieser Umstand zusätzlich dadurch, dass die
Kosten der Mörtelmasse einen wesentlichen Kostenanteil in Bezug auf die Gesamtkosten
ausmachen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rohranker zu schaffen, der
ein nahezu vollständiges Auspressen der Mörtelmasse aus dem Rohranker gewährleistet.
Ferner soll eine leichte Handhabung und zugleich eine wirtschaftliche Herstellung des
Rohrankers sichergestellt sein.
Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Mörtelmasse in zumindest
einem im wesentlichen hohlzylinderförmigen Aufnahmemittel, zwischen zwei längs des Roh
relementes verschiebbaren Kolben gelagert ist und in Setzrichtung anschliessend an den in
Setzrichtung angeordneten Kolben einen mit wenigstens einer Durchgangsbohrung verse
henen Aufnahmebereich für den Kolben aufweist, wobei die Durchgangsbohrung vom freien
Ende des Aufnahmebereiches einen Abstand aufweist, der zumindest der sich längs des
Rohrelementes erstreckenden Länge des Kolbens entspricht angeordnet ist.
Die zwischen den längs des Rohrelementes verschiebbaren Kolben gelagerte Mörtelmasse
wird durch einen von Aussen zur Anwendung gelangenden Druck in Setzrichtung im Auf
nahmemittel bewegt. Indem im Aufnahmemittel ein Aufnahmebereich für den Kolben vorge
sehen ist, kann der im setzrichtungsseitigen Endbereich positionierte Kolben soweit in Setz
richtung bewegt werden, bis dieser die Durchgangsbohrung für die Mörtelmasse freigibt.
Durch die Verwendung von dichtenden Kolben, ist die Freigabe der Durchgangsöffnung bei
genügend hohem Druck unter allen Umständen gewährleistet. Zudem ist die Herstellung
dieser Ausführungsform wirtschaftlich, da eine Montage eines komplizierten Mechanismus
zur Freigabe der Durchgangsbohrung entfällt. Die Lagerung der Mörtelmasse in einem Auf
nahmemittel zwischen zwei dichtenden Kolben gewährleistet eine einfache und sichere
Handhabung des Rohrankers, insbesondere der Mörtelmasse. Die Kolben gewährleisten,
dass die Mörtelmasse abgedichtet und gesondert vom Rohrelement gelagert werden kann
und bei Bedarf vor Ort montiert werden kann. Dadurch können die Kosten für die Lagerung
reduziert und die Mörtelmasse mit den notwendigen Sorgfalt gelagert werden.
Zweckmässigerweise weist der Aufnahmebereich wenigstens zwei gleichmässig über den
Umfang verteilte Durchgangsbohrungen auf, um die gleichmässige Verteilung der Mörtelma
sse über den Aussenumfang des Rohrelementes zu gewährleisten und somit höhere Last
werte zu erreichen.
Der Aussendurchmesser des Bohrkopfes ist vorzugsweise grösser als der grösste Durch
messer des Rohrelementes, um ein Freischneiden eines Ringspaltes zur Aufnahme des mit
der Mörtelmasse vermengten Bohrkleins sicherzustellen.
Der Aussendurchmesser des Aufnahmemittels ist zweckmässigerweise zur Bildung eines
Durchgangskanals geringer als der Innendurchmesser des Rohrelementes ausgebildet. Fer
ner wird dadurch ein Einführen des Aufnahmemittels in das Innere des Rohrelementes er
möglicht. Eine derartige Ausgestaltung des Aufnahmemittels stellt einen wirtschaftlich her
stellbaren Rohranker sicher. Zusätzliche Elemente oder Arbeitsschritte zur Bildung eines
Durchgangskanals entfallen, was eine einfache und sichere Handhabung des Rohrankers
gewährleistet.
Zur Aufnahme der Mörtelmasse im Aufnahmemittel ist vorzugsweise mindestens ein
Schlauchbeutel vorgesehen, um das Abfüllen der Mörtelmasse ins Aufnahmemittel zu er
leichtern und ferner eine einfache Handhabbarkeit des erfindungsgemässen Rohrankers
sicherzustellen.
Die Mörtelmasse ist vorteilhafterweise in mehreren im wesentlichen hohlzylinderförmigen
Aufnahmemitteln gelagert. Somit ist das Mischverhältnis bei mehrkomponentigen Mörtelma
ssen durch die geometrische Ausbildung der Aufnahmemittel leicht zu beeinflussen. Zudem
ist eine einwandfreie Trennung der einzelnen Komponenten der Mörtelmasse untereinander
sichergestellt. Die Lagerung der einzelnen Komponenten ist ausserdem vereinfacht.
Zweckmässigerweise sind die Aufnahmemittel in Längsrichtung des Rohrelementes hinter
einander angeordneten sind, um die Dimensionierung des Rohrelementes nicht negativ zu
beeinflussen. Ferner dichten die im Querschnitt rund ausgebildeten Kolben gut ab. Bei den
hintereinander angeordneten Aufnahmemitteln besteht diese runde Querschnitt schon und
kann somit, ohne eine zusätzliche weniger wirtschaftliche Konstruktion oder eine weniger gut
abdichtende Lösung hinzuzuziehen, angewandt werden.
Die setzrichtungsseitig abgewandten Kolben der Aufnahmemittel sind vorteilhafterweise mit
einander verbunden, insbesondere durch eine Kolbenstange verbunden einteilig ausgebildet,
um beim Auspressen der Mörtelmasse beide Aufnahmemittel gleichmässig mit Druck zu be
aufschlagen. Somit ist das Mischverhältnis der einzelnen Komponenten leicht über den
Durchmesser des Aufnahmemittels bestimmbar.
Ferner sind das Aufnahmemittel und die Kolben in bevorzugter Weise aus Kunststoff gebil
det, um einer Zersetzung durch in der Mörtelmasse enthaltenen Chemikalien vorzubeugen.
Insbesondere beim Setzvorgang kommen die Chemikalien mit dem Aufnahmemittel und den
Kolben in Kontakt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 Einen erfindungsgemässer Rohranker im Längsschnitt, im ungesetzten Zu
stand,
Fig. 2 den in Fig. 1 dargestellten Rohranker während des Setzvorganges,
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform eines Rohrankers im Längsschnitt, im unge
setzten Zustand, mit mehreren Aufnahmemitteln.
In Fig. 1 und 2 ist ein erfindungsgemässer Rohranker mit einem zylinderförmigen Rohrele
ment 1, das im Innern ein Aufnahmemittel 7 mit einer Mörtelmasse 4 aufweist. Das Rohrele
ment 1 weist am setzrichtungsseitigen Ende einen Bohrkopf 2 und am gegenüberliegenden
Ende ein als Aussenprofilierung ausgebildetes Angriffsmittel 3 auf.
Das beispielsweise aus Metall hergestellte Rohrelement 1 weist am setzungsrichtungsseiti
gen Ende eine oder mehrere gleichmässig über den Umfang verteilte Austrittsöffnungen 5
und eine Aussenprofilierung über die gesamte Länge auf. Die Aussenprofilierung kann durch
Walzen entstehen.
Der Bohrkopf 2 weist eine kegelförmige Spitze auf, deren Fläche mit abrasiven Elementen
10, insbesondere Hartmetallteilen bestückt ist. Zur Aufnahme des Bohrkleins ist der Aussen
durchmesser des Bohrkopfes 2 grösser, als der Durchmesser des Rohrelementes 1 ausge
bildet.
Das zylinderförmige Aufnahmemittel 7 beispielsweise aus Kunststoff, wird an beiden Enden
durch längs des Rohrelementes 1 verschiebbare Kolben 8, 9 verschlossen. Anschliessend an
den Kolben 8 in Setzrichtung S. ist ein mit mehreren, gleichmässig über den Umfang verteil
ten Durchgangsbohrungen 11 versehener Aufnahmebereich 6 für den Kolben 8 angeordnet.
Die Durchgangsbohrungen 11 weisen gegenüber dem freien Ende des Aufnahmebereiches
6 einen Abstand a auf, der zumindest der sich längs des Rohrelementes 1 erstreckenden
Länge l des Kolbens 8 entspricht. Die Mörtelmasse 4 kann beispielsweise zusätzlich in ei
nem nicht dargestellten Schlauchbeutel abgepackt sein.
Beim Setzvorgang, der insbesondere in Fig. 2 dargestellt ist, wird der Rohranker, beispiels
weise mit Hilfe eines nicht dargestellten Bohrgerätes, mit einer Rotationsbewegung und ei
nem axialen Vorschub beaufschlagt. Vom Bohrkopf 2 wird ein zylinderförmiges Bohrloch 16
zur Aufnahme des Rohrelementes 1 in den Untergrund 14 gebohrt. Ist die gewünschte Setz
tiefe erreicht, so wird mittels eines zur Anwendung gelangenden Auspressmechanismus 15
der setzrichtungsseitige abgewandte Kolben mit einem in Setzrichtung S wirkenden Druck
beaufschlagt. Durch die im Innern des Aufnahmemittels 7 angeordneten Mörtelmasse 4 wird
der Druck weiter an den setzrichtungsseitigen Kolben 8 geleitet. Der in Setzrichtung S ange
ordnete Kolben 8 wird soweit in Setzrichtung S verschoben, bis er vollkommen im Aufnah
mebereich 6 liegt und somit die Durchgangsbohrungen 11 für die Mörtelmasse 4 freigibt. Die
Mörtelmasse 4 wird durch den in Setzrichtung S abgewandten Kolben 9 weiter mit einem
Druck beaufschlagt, so dass die Mörtelmasse 4 durch den vom Kolben 8 freigegebenen
Durchgangskanal 12, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, zu den Austrittsöffnungen 5 geleitet wird
und sich dort mit Bohrklein vermischt. Die mit Bohrklein vermischte Mörtelmasse 4 verteilt
sich durch den Druck gleichmässig im Zwischenraum zwischen der Wandung des Bohrlo
ches 16 und der Aussenfläche des Rohrelementes 1.
Die Fig. 3 zeigt eine weitere erfindungsgemässe Ausführungsform eines Rohrankers mit ei
nem Bohrkopf 22 und einem Rohrelement 21, das am setzrichtungsseitigen Endbereich mit
mehreren Austrittsöffnungen 23 durchsetzt ist. Im Gegensatz zur in Fig. 1 und 2 dargestellten
Ausführungsform sind im Rohrelement 21 in Längsrichtung mehrere Aufnahmemittel 24, 25,
insbesondere zwei Aufnahmemittel 24, 25 angeordnet. Dadurch eignet sich dieser Rohran
ker insbesondere für mehrkomponentige Mörtelmassen. Beispielsweise kann somit jede ein
zelne Komponente 37, 38 in einem separaten Aufnahmemittel 24, 25 zwischen zwei abdich
tenden Kolben 32, 33 und 31, 39 gelagert werden.
Das erste Aufnahmemittel 24 ist durch Abstandhalter 26, 27 in einem fixen Abstand zentrisch
im Rohrelement 21 angeordnet. Der setzrichtungsseitig abgewandt angeordnete Abstand
halter 27 ist als Flansch ausgebildet und wirkt zwischen Aussenwand des ersten Aufnahme
mittels 24 und der Innenwandung des Rohrelementes 21 abdichtend. Die in Setzrichtung S
angeordneten Abstandhalter 26 erstrecken sich nicht durchgehend über den gesamten Um
fang, so dass ein Durchflusskanal 29 entsteht, der mit den Austrittsöffnungen 23 in Kontakt
steht.
Ein im ersten Aufnahmemittel 24 angeordnetes zweites Aufnahmemittel 25 wird durch einen
Flansche 30 und den setzrichtungsseitig flanschartig ausgebildeten Kolben 31 zentrisch im
ersten Aufnahmemittel 24 gehalten. Die Flansch 30 und der Kolben 31 wirken zwischen der
Innenwand des ersten Aufnahmemittels 24 und der Aussenwand des zweiten Aufnahmemit
tels 25 abdichtend. Das zweite Aufnahmemittel 25 ist kürzer ausgebildet als das erste Auf
nahmemittel 24.
Das zweite zylinderförmige Aufnahmemittel 25 beispielsweise aus Kunststoff, wird an beiden
Enden durch längs des Rohrelementes 21 verschiebbare Kolben 32, 33 verschlossen. An
schliessend an den Kolben 32 in Setzrichtung S. ist ein mit mehreren, gleichmässig über den
Umfang verteilten Durchgangsbohrungen 34 versehener Aufnahmebereich 35 für den Kol
ben 32 angeordnet. Die Durchgangsbohrungen 34 weisen gegenüber dem freien Ende des
Aufnahmebereiches 35 einen Abstand b auf, der zumindest der sich längs des Rohrelemen
tes 21 erstreckenden Länge des Kolbens 32 entspricht. Ferner überragt der Kolben 31 das
zweite Aufnahmemittel 25 am setzrichtungsseitigen abgewandten Ende zumindest um den
Abstand b. Die Komponente 37 kann beispielsweise zusätzlich in einem nicht dargestellten
Schlauchbeutel abgepackt sein.
Das erste zylinderförmige Aufnahmemittel 24 beispielsweise aus Kunststoff, wird am setz
richtungsseitigen Ende durch einen mit dem Kolben 33 mittels einer Kolbenstange 41 ver
bundene Kolben 39 und am gegenüberliegenden Ende durch ein längs des Rohrelementes
21 verschiebbares Flansch 43 verschlossen. Das Flansch 43 wirkt zwischen der Innenwand
des ersten Aufnahmemittels 24 und der Mantelfläche der Kolbenstange 41 abdichtend. Sie
bildet den setzrichtungsseitig abgewandten Teil des Kolbens 31. In einem Abstand b ent
gegen der Setzrichtung S vom radialen Projektionsbereich weist das erste Aufnahmemittel
24 zumindest eine Durchgangsbohrung 40 auf. Weitere Durchgangsbohrungen 42 sind in
Setzrichtung vom radialen Projektionsbereich des Flansches 30 auf dem ersten Aufnahme
mittel 24 radialsymmetrisch angeordnet.
Beim Setzvorgang in einem nicht dargestellten Untergrund wird der Rohranker, beispielswei
se mit Hilfe eines nicht dargestellten Bohrgerätes, mit einer Rotationsbewegung und einem
axialen Vorschub beaufschlagt. Vom Bohrkopf 22 wird ein nicht dargestelltes zylinderförmi
ges Bohrloch zur Aufnahme des Rohrelementes 21 in den Untergrund gebohrt. Ist der
Rohranker genügend tief gesetzt, so wird der Kolben 39 mit einem Druck beaufschlagt, so
dass sich der Kolben 39 und mittels der Kolbenstange 41 der Kolben 32 in Setzrichtung S
bewegen. Zuerst werden die Kolben 31, 32 mittels der Komponenten 37, 38 der Mörtelmasse
in Setzrichtung S bewegt. Geben die beiden Kolben 31, 32 die korrespondierenden Durch
trittsöffnungen frei, so kann der durch den Kolben 39 aufgebaute Druck durch ein Abfliessen
der Komponenten 37, 38 aus ihren Aufnahmemitteln 24, 25 durch die jeweilige Durchgangs
bohrung 34,40, abgebaut werden. Damit ist es den einzelnen Komponenten 37, 38 der Mör
telmasse möglich mittels des Durchflusskanals 29 zu den Austrittsöffnungen 23 zu gelangen
und dort auszutreten. Infolge der Drehbewegung des erfindungsgemässen Rohrankers wer
den im Bereich des Bohrkopfes 22 die einzelnen Komponenten 37, 38 der Mörtelmasse mit
einander vermischt. Die Drehbewegung und der vorhanden Druck drücken die nun ver
mischte Mörtelmasse in den Zwischenraum der Wandung des Bohrloches und der Aussen
kontur des Rohrankers, wo die Mörtelmasse aushärtet und somit eine dauerhafte Verbin
dung des Rohrankers mit dem ihn umgebenden Untergrund sicherstellt.
Claims (9)
1. Rohranker insbesondere für den Einsatz im Berg- und/oder Tunnelbau, mit einem Roh
relement (1, 21), das an einem Ende mit einem Bohrkopf (2, 22) versehen ist, am gegen
überliegenden Ende ein Angriffsmittel (3) aufweist, im Innern zumindest teilweise mit ei
ner ein- oder mehrkomponentigen Mörtelmasse (4, 37, 38) gefüllt ist und im Bereich des
Bohrkopfes (2, 22) von zumindest einem Austrittskanal (5, 23) durchsetzt ist, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Mörtelmasse (4, 37, 38) in zumindest einem im wesentlichen
hohlzylinderförmigen Aufnahmemittel (7, 24, 25), zwischen zwei längs des Rohrelementes
(1, 21) verschiebbaren Kolben (8, 9, 31, 39, 32, 33,) gelagert ist und in Setzrichtung (S) an
schliessend an den in Setzrichtung (S) angeordneten Kolben (8, 31, 32) einen mit wenig
stens einer Durchgangsbohrung (11, 34, 40) versehenen Aufnahmebereich (6, 35) für den
Kolben (8, 32, 31) aufweist, wobei die Durchgangsbohrung (11, 34) vom freien Ende des
Aufnahmebereiches (6, 35) einen Abstand (a, b) aufweist, der zumindest der sich längs
des Rohrelementes (1, 21) erstreckenden Länge (l) des Kolbens (8, 32) entspricht ange
ordnet ist.
2. Rohranker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmebereich (6, 35)
wenigstens zwei gleichmässig über den Umfang verteilte Durchgangsbohrungen (11, 34)
aufweist.
3. Rohranker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Aussendurch
messer des Bohrkopfes (2, 22) grösser ist als der grösste Durchmesser des Rohrele
mentes (1, 21).
4. Rohranker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung
eines Durchgangskanals (12, 29), der Aussendurchmesser des Aufnahmemittels
(7, 24, 25) geringer als der Innendurchmesser des Rohrelementes (1, 21) ist.
5. Rohranker nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Auf
nahme der Mörtelmasse (4, 37, 38) im Aufnahmemittel (7, 24, 25) mindestens ein
Schlauchbeutel vorgesehen ist.
6. Rohranker nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mör
telmasse (37, 38) in mehreren, im wesentlichen hohlzylinderförmigen Aufnahmemitteln
(24, 25) gelagert ist.
7. Rohranker nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmemittel (24, 25)
in Längsrichtung des Rohrelementes (21) hintereinander angeordneten sind.
8. Rohranker nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die setzrichtungssei
tig abgewandten Kolben (33, 39) der Aufnahmemittel (24, 25) miteinander verbunden sind.
9. Rohranker nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Auf
nahmemittel (7, 24, 25) und die Kolben (8, 9, 31, 32, 33, 39) aus Kunststoff sind.
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