-
Die
Erfindung betrifft eine Scheibenbremse mit einem Bremsengehäuse, in
dem ein Bremssattel mit wenigstens einem beweglichen Bremskolben
angeordnet ist, der beim Bremsen einen Reibbelag gegen eine Bremsscheibe
drückt,
wobei mindestens ein elektrischer Leiter zum Erfassen der Abnutzung
des Reibbelags mit diesem verbunden ist.
-
Um
die Abnutzung der Bremse im Betrieb kontrollieren zu können und
rechtzeitig eine Auswechslung des Reibbelags der Bremse vornehmen zu
können,
werden bei Scheibenbremsanlagen Reibbelag-Warneinrichtungen eingebaut,
bei denen ein elektrisches Signal den Abnutzungsgrad der Reibbeläge anzeigt.
Das elektrische Signal wird von dem Brems- oder Reibbelag über ein
elektrisches Kabel von den Reibbelägen zu einer Steuer- oder Anzeigevorrichtung
geführt.
Das Kabel ist an einem Ende fest mit den Reibbelägen verbunden, und ein vorderer Abschnitt
des Kabels wird bei jeder Bewegung des Bremskolbens mitgeführt. Für diese
Bewegung muss dieser vordere Abschnitt daher ein ausreichendes Spiel
haben, das bei einer Gesamtlänge
des Abschnitts von 100 mm bis zu 25 mm betragen kann. Das bedeutet,
dass in dem inaktiven Zustand der Bremse der vordere Abschnitt des
Kabels über
eine Länge
von 25 mm innerhalb des Bauraumes der Bremse ohne Führung durchhängt. Da
der freie Raum zwischen dem Bremsengehäuse und der Felge der Rades
nur etwa 3 mm beträgt,
besteht die Gefahr, dass das Kabel in diesem Abschnitt mit der Felge
in Berührung
kommt und durchgescheuert oder abgerissen wird. Um dies zu verhindern,
wurden im Stand der Technik verschiedene Lösungen vorgeschlagen.
-
Aus
der
DE 39 17 125 C2 ist
eine Teilbelag-Scheibenbremse bekannt, die ein Gehäuse, zwei Bremsbacken
und eine Reibbelag-Warneinrichtung umfasst, wobei die Reibbelag-Warneinrichtung eine Abnutzung
eines Reibbelages an einer der Bremsbacken anzeigt und zumindest
einen elektrischen Leiter aufweist, der von der Bremsbacke zu einer
Anzeigevorrichtung führt.
Die Teilbelag-Scheibenbremse weist eine Halterung auf, an der der
elektrische Leiter geführt
ist.
-
Aus
der
DE 44 31 725 A1 ist
ein Schwimmsattel für
eine Scheibenbremse mit einer elektrischen Reibbelagwarnvorrichtung
bekannt, der eine Steckverbindung für ein elektrisches Warnkabel
besitzt, die am Schwimmsattel befestigt ist. Die Steckverbindung ist
in einer mittleren Ausnehmung des Schwimmsattels angeordnet und
weist einen in Umfangsrichtung seitlich aus der Mitte vorspringenden
Befestigungsabschnitt auf, der am Schwimmsattel verschraubt ist. Die
Lage der Steckverbindung in der mittleren Ausnehmung wird durch
eine Verdrehsicherung gesichert, die aus angegossenen Noppen des
Schwimmsattels besteht, die jeweils einen Anschlag für die Steckverbindung
bilden.
-
Bei
dem genannten Stand der Technik besteht jedoch nach wie vor das
Problem, dass sich das Kabel trotz Halterung und Verdrehsicherung
lösen kann
und frei hängend
mit anderen Gegenständen
im Bereich der Bremse in Berührung
kommt. Ferner ist die Befestigung des Kabels nach dem Stand der Technik
verhältnismäßig aufwändig, was
die Fertigungskosten der Bremse unnötig erhöht.
-
Schließlich ist
aus der
DE 43 40 452
A1 eine Scheibenbremse mit einem Schwimmsattel und mit einem
Bremsengehäuse
bekannt, in welchem ein Bremssattel mit wenigstens einem beweglichen Bremskolben
angeordnet ist, der beim Bremsen einen Reibbelag gegen eine Bremsscheibe
drückt,
wobei mindestens ein elektrischer Leiter zum Erfassen der Abnutzung
des Reibbelages mit diesem verbunden ist. Das Bremsengehäuse weist
eine Rinne mit einer Haltevorrichtung in Form eines Federclips auf, der
die Rinne überquert
und den Leiter in der Rinne fixiert. Auch ist die Befestigung des
Leiters als relativ aufwändig
einzuschätzen.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Scheibenbremse derart weiterzuentwickeln,
dass die Befestigung des Kabels für eine Reibbelag-Warneinrichtung einfach
und sicher möglich
ist.
-
Die
Aufgabe wird durch eine Scheibenbremse nach Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Erfindungsgemäß wird eine
Rinne mit zwei Seitenwänden
in dem Scheibenbremsengehäuse vorgesehen,
die zwei Haltevorrichtungen aufweist, wobei die Haltevorrichtungen
jeweils von unterschiedlichen Seitenwänden der Rinne ausgehen und in
Richtung der Rinne einen vorgegebenen Abstand voneinander haben.
Das Kabel wird in der Rinne befestigt, indem es schlangenförmig unter
die Haltevorrichtungen gelegt wird. Die erfindungsgemäße Scheibenbremse
mit einem Bremsengehäuse,
in dem ein Bremssattel mit wenigstens einem beweglichen Bremskolben
angeordnet ist, der beim Bremsen einen Reibbelag gegen eine Bremsscheibe
drückt,
wobei mindestens ein elektrischer Leiter zum Erfassen der Abnutzung
des Reibbelags mit diesem verbunden ist, ist dadurch gekennzeichnet,
dass das Bremsengehäuse
eine Rinne mit wenigstens zwei Haltevorrichtungen aufweist, die
die Rinne wenigstens teilweise überqueren,
wobei die Haltevorrichtungen in Längsrichtung der Rinne einen
vorgegebenen Abstand (a) voneinander haben und abwechselnd auf unterschiedlichen
Seiten der Rinne angeordnet sind.
-
Vorzugsweise
ist die Länge
(l) jeder der Haltevorrichtungen so gewählt, dass ein Spalt zwischen jeder
der Haltevorrichtungen und einer gegenüberliegenden Kante der Rinne
freigehalten wird, der in seiner Breite im Wesentlichen dem Durchmesser
des elektrischen Leiters entspricht.
-
Die
Rinne kann am Boden abgeflacht sein, so dass der elektrische Leiter
ohne Widerstand seine Lage zwischen gestreckt (beim Bremsen) und
mäandrierend
(gelöste
Bremse) verändern
kann. Um ein Herausrutschen des elektrischen Leiters aus der Rinne
zu verhindern, sind in der Rinne vorzugsweise wenigstens zwei Vorsprünge vorgesehen,
die jeweils gegenüber
einer der Haltevorrichtungen am Boden angeordnet sind, so dass ein
Spalt zwischen jeder der Haltevorrichtungen und dem jeweiligen gegenüberliegenden
Vorsprung freigehalten wird, der in seiner Breite im Wesentlichen
dem Durchmesser des elektrischen Leiters entspricht.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung halten alle benachbarten Haltevorrichtungen einen
gleichen Abstand (a) voneinander ein, so dass die Haltevorrichtungen über die
ganze Länge der
Rinne gleichmäßig verteilt
sind. Der Abstand kann aber auch über die Rinne variieren, so
dass besonders gefährdete
Passagen dichter mit Haltevorrichtungen versehen sind.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele,
wobei Bezug genommen wird auf die beigefügten Zeichnungen.
-
1 zeigt
schematisch den Aufbau einer Festsattel-Scheibenbremse, bei der
die Erfindung anwendbar ist, im Querschnitt.
-
2A, 2B und 2C zeigen
jeweils eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Halterung
des Kabels an einem Bremsengehäuse
im Querschnitt bzw. von oben.
-
3 zeigt
die erfindungsgemäße Halterung des
Kabels an dem Bremsengehäuse
nach 2 in perspektivischer Darstellung.
-
In 1 ist
eine Scheibenbremse nach dem Stand der Technik dargestellt. Die
Scheibenbremse ist in der gezeigten Form eine Festsattel-Scheibenbremse
mit einem Bremsengehäuse 1,
in dem ein Bremssattel 2 angeordnet ist. Der Bremssattel 2 ist ein
außenumgreifender
Bremssattel und umfasst wenigstens einen beweglichen Bremskolben 3,
der beim Bremsen einen Reibbelag 4 gegen eine Bremsscheibe 5 drückt. Die
Erfindung ist aber nicht auf die Anwendung bei einer solchen Festsattel-Scheibenbremse beschränkt, sie
kann vielmehr auch bei Schwimmsattel- oder Faustsattel-Scheibenbremsen eingesetzt
werden, bei denen der Bremssattel 2 gegenüber dem
Bremsengehäuse 1 beweglich
ist. Die Bremsscheibe 5 ist mit einer Fahrzeugachse 6 verbunden,
auf der das zu bremsenden Rad sitzt. Die Pfeile in 1 zeigen
die Versorgung der Bremse mit Druckluft an, durch die die beiden
Bremskolben betätigt
werden. Direkt über
dem Bremsengehäuse 1 befindet
sich die Felge 7 des Rades, mit dem die Bremse verbunden
ist.
-
Beim
Bremsen kommt es zum Verschleiß der Reibbeläge 4.
Durch die Abnahme der Dicke der Reibbeläge 4 mit der Zeit
wird das Spiel zwischen dem Reibbelag und der Bremsscheibe 5 größer, so dass
sich der Kolbenweg erhöht.
Damit hierbei ein bestimmter Grenzwert nicht überschritten wird, wird durch
mindestens einen elektrischen Leiter 8 die Abnutzung des
Reibbelags 4 erfasst. In der Regel werden dazu zwei elektrische
Leiter 8 im Wesentlichen senkrecht zur (nicht dargestellten)
Bremsfläche
bis zu einer bestimmten Tiefe in dem Reibbelag 4 eingefügt. Die
beiden Leiter 8 werden an ihrem Ende miteinander verbunden.
Nimmt der Reibbelag 4 bis zu dieser Tiefe ab, wird die
Verbindung zwischen den beiden elektrischen Leitern 8 durch
Reibung an der Bremsscheibe 5 aufgetrennt, was sich ohne
weiteres elektrisch erfassen lässt.
Als Alternative ist es möglich,
dass nur ein elektrischer Leiter 8 für die Erfassung der Abnutzung
des Reibbelags 4 verwendet wird. Dann wird elektrisch geprüft, ob zwischen
dem Leiter 8 und der Bremsscheibe 5 eine elektrische
Verbindung hergestellt wurde. Wenn dem so ist, hat die Dicke des
Reibbelags 4 einen kritischen Wert unterschritten, und
der Fahrer des Kraftfahrzeugs wird auf einer (nicht dargestellten)
Anzeigevorrichtung darüber
informiert.
-
Wie
bereits oben erläutert,
besteht jedoch die Gefahr, dass das Kabel frei hängend mit anderen Gegenständen, insbesondere
mit der schnell drehenden Felge in Berührung kommt und abgerissen
bzw. aufgescheuert wird. Um die einfache und sichere Befestigung
des Kabels für
eine Reibbelag-Warneinrichtung zu ermöglichen, weist das Bremsengehäuse 1 eine
Rinne 9 auf, die im Einzelnen in 2A bis
C und in 3 gezeigt ist.
-
2A und 2C zeigen
zwei unterschiedliche Ausführungsformen
der Rinne 9 im Querschnitt. Dargestellt sind jeweils zwei
Haltevorrichtungen 10, 11, wobei die hintere teilweise
verdeckt ist. Statt nur zwei Haltevorrichtungen 10, 11 können auch mehrere
Haltevorrichtungen vorgesehen sein. Insbesondere hängt die
Anzahl der Haltevorrichtungen 10, 11 von der Länge der
Rinne 9, der Breite b der Haltevorrichtungen 10, 11 über der
Rinne 9 und der Steifigkeit des elektrischen Leiters 8 ab.
Die Haltevorrichtungen 10, 11 überqueren wenigstens teilweise
die Rinne 9, wobei die Haltevorrichtungen 10, 11 in Längsrichtung
der Rinne 9 einen vorgegebenen Abstand a voneinander haben
und abwechselnd auf unterschiedlichen Seiten der Rinne 9 angeordnet
sind. Damit wird erreicht, dass der elektrische Leiter 8 mäanderförmig in
die Rinne 9 gelegt und anschließend geradegezogen werden kann.
Ein Herausfallen des Leiters 8 aus der Rinne 9 ist
sehr unwahrscheinlich, da der Leiter 8 dazu in genau dieselbe
Form zurückfinden
muss, in der er in die Rinne gelegt wurde.
-
Bei
der Ausführungsform
in 2A ist die Rinne 9 am Boden abgeflacht.
Dadurch wird sichergestellt, dass die Lage des elektrischen Leiters
zwischen gestreckt (beim Bremsen) und mäandrierend (gelöste Bremse)
leicht verändert
werden kann.
-
In 2B ist
die Ausführungsform
nach 2A in Draufsicht dargestellt. Die Rinne 9 hat
eine Weite w, die im Wesentlichen so groß ist, dass der elektrische
Leiter 8 ohne weiteres aus einer gestreckten oder geraden
Form in eine mäandrierende
Form übergehen
kann. Der elektrische Leiter 8 wird mit einer effektiven
Breite b durch die Haltevorrichtungen 10, 11 in
der Rinne 9 gehalten. Diese Breite b wird so gewählt, dass
der Leiter 8 einerseits eine möglichst große Auflagefläche auf
den Haltevorrichtungen 10, 11 hat und andererseits
nicht zu viel Material für
die Haltevorrichtungen 10, 11 aufgewendet werden muss,
um Gewicht zu sparen.
-
Die
Länge l
der Haltevorrichtungen 10, 11 ist so gewählt, dass
ein Spalt s zwischen jeder der Haltevorrichtungen 10, 11 und
einer gegenüberliegenden
Kante der Rinne 9 freigehalten wird. Die Breite des Spaltes
beträgt
s = w – l,
wobei w die Weite der Rinne 9 ist und l die Länge der
Haltevorrichtungen 10, 11 ist. Die Breite w – l wird
vorzugsweise so gewählt,
dass sie im Wesentlichen dem Durchmesser d des elektrischen Leiters 8 entspricht.
-
Der
jeweilige Abstand a zwischen zwei benachbarten Haltevorrichtungen 10, 11 ist
vorzugsweise bei allen benachbarten Haltevorrichtungen gleich, so
dass die Haltevorrichtungen 10, 11 über die
ganze Länge
der Rinne 9 gleichmäßig verteilt
sind. An besonders gefährdeten
Stellen kann jedoch auch der jeweilige Abstand a zwischen zwei benachbarten
Haltevorrichtungen 10, 11 kleiner gewählt werden,
es können
also lokal mehrere Haltevorrichtungen 10, 11 vorgesehen
sein, um ein zu weites Herausrutschen des Leiters 8 aus
der Rinne 9 zu verhindern.
-
In 2C sind
gegenüber
der Ausführungsform
nach 2A in der Rinne 9 zwei Vorsprünge 12 vorgesehen,
die jeweils gegenüber
einer der Haltevorrichtungen 10, 11 am Boden der
Rinne 9 angeordnet sind. Damit ergibt sich ein Spalt s
zwischen jeder der Haltevorrichtungen 10, 11 und
dem jeweiligen gegenüberliegenden
Vorsprung 12, der vorzugsweise so breit gewählt wird,
dass er in seiner Breite im Wesentlichen dem Durchmesser d des elektrischen
Leiters 8 entspricht. Bei der Ausführungsform nach 2C ist
gegenüber
der Ausführungsform
nach 2A dank der Vorsprünge 12 ein Herausrutschen des
elektrischen Leiters 8 aus der Rinne noch weniger wahrscheinlich.
Dabei kann gegenüber
jeder der Haltevorrichtungen 10, 11 ein Vorsprung 12 vorgesehen
werden, so dass die Anzahl der Vorsprünge 12 der Anzahl
der Haltevorrichtungen 10, 11 entspricht. In einer
alternativen Ausführungsform
der Erfindung sind dagegen nur zwei Vorsprünge 12 vorgesehen, die
der jeweils ersten und letzten Haltevorrichtung 10, 11 gegenüber angeordnet
sind. Vorzugsweise werden die Vorsprünge 12 dann gegenüber den
Haltevorrichtungen 10 und 11 am (nicht dargestellten) Eintritt
und Austritt des elektrischen Leiters 8 in die und aus
der Rinne 9 angeordnet werden.
-
In 3 ist
die Rinne 9 perspektivisch gezeigt. Die Haltevorrichtungen 10, 11 sind
in dieser bevorzugten Ausführungsform
auf ihrer Unterseite, d. h. zur Rinne 9 hin, abgerundet,
so dass die (nicht dargestellte) isolierende Ummantelung des elektrischen Leiters 8 nicht
verletzt wird, sei es beim Legen des Leiters in die Rinne 9,
sei es bei der Bewegung zwischen der gestreckten und der mäandrierenden Form.
-
- 1
- Bremsgehäuse
- 2
- Bremssattel
- 3
- Bremskolben
- 4
- Bremsscheibe
- 5
- Reibbelag
- 6
- Achse
- 7
- Felge
- 8
- elektrischer
Leiter
- 9
- Rinne
- 10
- erste
Haltevorrichtung
- 11
- zweite
Haltevorrichtung
- 12
- Vorsprung
- a
- Abstand
der Haltevorrichtungen voneinander
- b
- Breite
der Haltevorrichtungen über
der Rinne
- d
- Durchmesser
des elektrischen Leiters
- l
- Länge der
Haltevorrichtungen über
der Rinne
- s
- Breite
des Spaltes
- w
- Breite
der Rinne