Es sind Geräte zum Mischen und Ausgeben von Mehrkomponenten
massen für Dentalzwecke, beispielsweise als Abformmasse, be
kannt. Da die Reaktion der Komponenten mit dem Mischen be
ginnt, steht nach dem Beginn der Ausgabe der Masse nur eine
begrenzte Verarbeitungszeit zur Verfügung. Eine Abformmasse
beispielsweise muß vor dem Ablauf der Verarbeitungszeit in
den Mund verbracht werden. Die zweite wichtige Zeit für den
Zahnarzt ist die Erhärtungszeit. Bei einer Abformmasse ist
dies die Zeit, die abgewartet werden muß, bevor man das Mate
rial aus dem Mund entnehmen kann. Obwohl die Erfahrung dem
Zahnarzt ein Gefühl dafür vermittelt, wie lange die Masse
verarbeitbar ist und wann das Material vollständig abgebunden
hat, sind Täuschungen insbesondere bei komplexen Abformungen
bezüglich des abgelaufenen Zeitintervalls möglich, die zu
Fehlergebnissen, z. B. schlechten Abformungen, und damit zu
unnötigem Zeit- oder Kostenaufwand führen. Entsprechendes
gilt für andere Anwendungen. So ist beispielsweise für das
Anfertigen von provisorischen Kronen oder Brücken die Gelzeit
zu beachten, in der die angemischte Masse sich in einer ela
stischen Phase befindet und somit noch vom hinterschnittenen
Zahnstumpf entfernbar ist.
Die Erfindung stellt dem Anwender
ein Mittel zur Verfügung, das ihm genauere Angaben über die
ihm zur Verfügung stehenden Zeiten zur Verfügung stellt. Sie
besteht darin, daß mit dem Gerät zum Ausgeben der Mehrkompo
nentenmasse eine Zeituhr zur Angabe von jeweils zu beachten
den Zeiten verbunden ist.
Besonders vorteilhaft ist eine solche Ausführung der Erfin
dung, bei welcher die Zeituhr abhängig vom Betrieb des Ausga
begeräts selbsttätig ausgelöst wird. Zweckmäßigerweise ge
schieht dies beim Beginn und/oder beim Beenden des Ausbring
vorgangs. Wenn die Verarbeitungszeit dargestellt werden soll,
d. h. die Zeitspanne, die in jedem Zeitpunkt noch für die Ver
arbeitung des Materials zur Verfügung steht, geht man vom Be
ginn des Ausbringvorgangs aus. Wenn die Erhärtungszeit ange
zeigt werden soll, d. h. die Zeitspanne, nach deren Ablauf
auch das zuletzt ausgebrachte Material ausgehärtet ist, geht
man vom Ende des Ausbringvorgangs aus. Da bei verschiedenen
Arbeitstechniken die Ausbringzeit stark variieren kann, kön
nen die beiden Zeitspannen unterschiedlich gegeneinander ver
schoben sein. Beispielsweise kann die Bewegung eines Schalt
knopfes, mit dessen Hilfe das Ausgabegerät in Betrieb gesetzt
wird, gleichzeitig die Zeituhr für die Verarbeitungszeit an
laufen lassen. Entsprechend kann durch den Schaltknopf, mit
dem die Ausgabe beendet wird, eine zweite Zeituhr in Lauf ge
setzt werden, die die Erhärtungszeit anzeigt.
Für die Art und Weise, wie die Uhr den Zeitablauf signali
siert, kann auf bekannte Anzeigemöglichkeiten zurückgegriffen
werden. Beispielsweise kann die in jedem Zeitpunkt bis zum
Ablauf der Verarbeitungszeit bzw. Erhärtungszeit noch ver
bleibende Zeitspanne in Sekunden oder Minuten angezeigt wer
den. Oder es wird die seit dem Ingangsetzen der Uhr verstri
chene Zeitdauer angezeigt. Da der Zahnarzt die Möglichkeit
haben sollte, die jeweils voreingestellte Zeitspanne zu kon
trollieren oder seine Arbeitsweise darauf einzustellen, soll
te diese vor dem Ingangsetzen des Ausbringvorganges angezeigt
werden. In vielen Fällen genügt auch ein einfaches Signal,
mit dem das Ende der eingestellten Zeit wie beispielsweise
der Verarbeitungszeit oder der Erhärtungszeit angezeigt wird.
Wenn es sich um eine Zeit handelt, vor deren Ablauf etwas zu
tun ist (Verarbeitungszeit, Gelzeit) wird das Signal vor dem
Ablauf gegeben, damit der Zahnarzt noch rechtzeitig handeln
kann, oder es wird vor dem Signal, das den Ablauf angibt, ein
Vorsignal gegeben. Wenn hingegen der Ablauf selbst relevant
ist, braucht nur dieser signalisiert zu werden. Das Signal
kann beispielsweise akustisch gegeben werden, damit der Zahn
arzt seine volle optische Aufmerksamkeit dem Patienten zuwen
den kann. Zweckmäßigerweise wird die Uhr mit Ablauf der An
zeige selbsttätig auf den Anfangszustand, d. h. auf die vor
eingestellte Zeitspanne zurückgestellt. Eine andere Variante
besteht darin, daß die Uhr erst bei jedem neu beginnenden
Ausbringvorgang auf den Anfangszustand selbsttätig zurückge
stellt wird.
Wenn stets nur Massen von etwa gleicher Dauer der relevanten
Zeitspanne oder Zeitspannen verarbeitet werden, kann das je
weilige Anzeigeintervall der Zeituhr vom Hersteller von vorn
herein unveränderlich vorgegeben werden. Statt dessen besteht
auch die Möglichkeit, daß die Zeitspanne der Zeituhr in jedem
Anwendungsfall vom Anwender neu eingestellt wird. Eine wieder
andere Möglichkeit besteht darin, daß die Zeitspanne zwar
verstellbar ist, aber die gewählte Einstellung gespeichert
wird, damit sie nicht in jedem Anwendungsfall neu gewählt
werden muß.
Wenn in einem Ausgabegerät Massen mit unterschiedlicher Ver
arbeitungs-, Gel- bzw. Erhärtungszeit verarbeitet werden kön
nen, die in Form von Wechselkartuschen in das Gerät einge
setzt werden, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Wechsel
kartuschen und das Gerät oder die Zeituhr mit zusammenwirken
den Einrichtungen zum selbsttätigen Einstellen der der
Zeituhr vorzugebenden Zeitspanne versehen sind. Dafür kann
beispielsweise die Technik Verwendung finden, die zum selbst
tätigen Einstellen der Filmempfindlichkeit bei Kameras be
kannt ist. Das Gerät ist mit einer Einrichtung zum Lesen ei
ner an der Kartusche vorgesehenen Strich-, Loch-, Farb- oder
Magnetstreifen-Codierung ausgerüstet. Der Code kann direkt
auf der Kartusche angebracht sein und auch direkt von dort
aus gelesen werden. Es ist aber auch möglich, den Code sepa
rat von dem das Material enthaltenden Behälter bzw. der Kar
tusche vorzusehen und an einer anderen Stelle des Gerätes ab
lesen zu lassen. Beispielsweise kann er auf einer Umverpac
kung angeordnet sein oder auf einem der Packung beigegebenen
Steuerchip, der die gewünschten Steuerbefehle für die Zeituhr
liefert. Mit der Codierung oder dem Chip, wie diese auch im
einzelnen gestaltet sein mögen, können auch noch andere mate
rialabhängige Funktionen des Geräts gesteuert werden, wie
z. B. die Mischgeschwindigkeit, die Ausbringgeschwindigkeit
oder die Ausgabemenge. Letztere kann beispielsweise von der
Zeituhr in Gestalt der Ausgabezeit vorgegeben werden. Die
automatische Vorgabe der Anzeige der Verarbeitungs- bzw. Er
härtungszeit sollte manuell übersteuert werden können, um dem
Anwender die Möglichkeit der Anpassung an veränderliche Ar
beitsbedingungen zu geben.