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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Zahnputzvorrichtung mit Putzzeit-
oder Verbrauchsanzeige gemäß den oberbegrifflichen
Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Aus
DE 101 20 090 C1 sind
eine Zahnputzvorrichtung und ein Verfahren zur Angabe der Putzzeitdauer
bekannt. Beim Zähneputzen
wird nach Ablauf einer Soll-Putzdauer
ein Timer-Signal ausgegeben. Während
des Zähneputzens
wird eine tatsächliche
Putzzeitdauer mittels einer Zeiterfassungs-Vorrichtung erfasst.
Mittels einer Auswerteeinrichtung wird die Abweichung der tatsächlichen
Putzzeitdauer von einer vorgegebenen Standard-Putzzeitdauer bestimmt.
Die Soll-Putzdauer eines späteren
Zahnputzvorganges wird daraufhin in Abhängigkeit von einer derart bestimmten
Abweichung festgelegt.
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Aus
DE 197 28 964 A1 ist
ebenfalls eine Zahnputzvorrichtung mit einer elektronischen Schaltung
bekannt, wobei einem Zahnbürsten-Benutzer ein
akustischer oder visueller Hinweis darauf gegeben wird, wann die
optimale Zahnpflegezeit beendet ist, und außerdem ein Hinweis darauf gegeben
wird, wann ein Austausch der Zahnputzvorrichtung erforderlich ist.
Aus
DE 299 14 719
U1 ist eine Zahnputzvorrichtung bekannt, in deren Griff
eine oder mehrere weiße
oder farbige Leuchtdioden eingesetzt sind, welche beim Benutzen
der Zahnbürste
aufleuchten oder blinken.
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Nachteilhaft
bei derartigen Zahnputzvorrichtungen ist jeweils die erforderliche
elektronische Schaltung, welche in der Zahnputzvorrichtung zu integrieren
ist. Dies macht einerseits die Zahnputzvorrichtung aufgrund der
Vielzahl einzubauender elektronischer Komponenten unhandlich groß und schreckt
andererseits viele Benutzer bei dem Gedanken mit einem elektrisch
geladenen Gerät
im Mund zu arbeiten ab.
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DE 29 18 806 A beschreibt
eine Zahnputzvorrichtung in Art einer herkömmlichen Zahnbürste, welche
einen Zeitgeber enthält,
der nach Ablauf einer optimalen Zahnputzdauer ein Signal erzeugt.
Dabei ist der Zeitgeber durch eine Temperatur des Mundes und/oder
eine Temperatur einer Hand, mit welcher ein Griff der Zahnputzvorrichtung
gegriffen wird, selbsttätig
in Betrieb setzbar. Als Zeitgeber wird eine Platte mit einem Thermo-Color-Farbfeld
verwendet, welches außen
auf einem Borstenträgerabschnitt oder
im Bereich des Griffes der Zahnputzvorrichtung angeordnet ist. Eine
solche Zahnputzvorrichtung funktioniert zwar ohne die Verwendung
einer elektronischen Schaltung, ist aber trotzdem nachteilhaft,
da sich die Farbe des Thermo-Color-Farbfeldes abhängig von
der Temperatur im Mund oder von der Temperatur der den Griff der
Zahnputzvorrichtung ergreifenden Hand verändert. Im Falle des Thermo-Color-Farbfeldes,
welches im Bereich des Borstenbesatzes an der Zahnputzvorrichtung
angeordnet ist, befindet sich das Thermo-Color-Farbfeld während des
Zähneputzens
im Mund und ist daher stets nur kurzzeitig oder im Falle einer Überdeckung
mit Zahnpastaschaum gar nicht erkennbar. Im Falle eines Thermo-Color-Farbfeldes
im Bereich des Griffes wird das Feld von der Hand umgriffen und
ist entsprechend ebenfalls nicht oder nur bedingt sichtbar. Insbesondere
ist die Temperatur der die Zahnputzvorrichtung ergreifenden Hand
nicht stets gleich, so dass Zeitschwankungen bis zur vollständigen Umfärbung eintreten.
Außerdem
verfärbt
sich das Thermo-Color-Farbfeld auch beim Halten oder Benutzen der
Zahnputzvorrichtung mit unzureichender Anzahl an Putzbewegungen,
da die Verfärbung
lediglich von der Dauer des Erwärmens,
nicht aber von dem eigentlichen Zahnputzvorgang abhängt.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine alternative Zahnputzvorrichtung
mit einer Putzzeitanzeige und/oder einer Verbrauchsanzeige vorzuschlagen,
welche ohne eine elektronische Schaltung auskommt und trotzdem eine
zuverlässige
Anzeige abhängig
von dem tatsächlichen
Putzvorgang bietet.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird durch eine Zahnputzvorrichtung mit einer
Putzzeitanzeige und/oder einer Verbrauchsanzeige gemäß den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Bevorzugt
wird demgemäß eine Zahnputzvorrichtung
mit einer Putzzeitanzeige und/oder einer Verbrauchsanzeige, die
einen Stiel mit Borsten, einen Griff und eine Anzeigeeinrichtung
aufweist, wobei die Anzeigeeinrichtung ein nicht elektronisches Medium
aufweist, welches während
eines Zahnputzvorganges seinen Zu stand von einem ersten in einen zweiten
Zustand verändert,
wobei die Zustandsveränderung
optisch erkennbar ist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand abhängiger Ansprüche.
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Bevorzugt
wird eine Zahnputzvorrichtung, bei welcher das Medium auf Flüssigkeit
reagiert und mit zunehmender Dauer einer Flüssigkeitseinwirkung seine Farbe
von dem ersten in den zweiten Zustand ändert.
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Bevorzugt
wird eine Zahnputzvorrichtung, bei welcher das Medium in der Anzeigeeinrichtung seinen
Zustand von dem ersten in den zweiten Zustand aufgrund einer Bewegung
der Zahnputzvorrichtung bei einem Zahnputzvorgang ändert.
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Bevorzugt
wird eine Zahnputzvorrichtung, bei welcher die Änderung des Zustandes des Mediums
in der Anzeigeeinrichtung eine Änderung
der Farbe des Mediums bewirkt.
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Bevorzugt
wird eine Zahnputzvorrichtung, bei welcher in einem Ruhezustand
ohne die Flüssigkeitseinwirkung
bzw. ohne die Bewegung das Medium in der Anzeigeeinrichtung wieder
in den ersten Zustand zum Ausbilden einer momentanen Putzzeitanzeige
für einen
individuellen Zahnputzvorgang zurückkehrt.
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Bevorzugt
wird eine Zahnputzvorrichtung, bei welcher sich das Medium in der
Anzeigeeinrichtung durch die Flüssigkeitseinwirkung
bzw. durch die Bewegung zum Ausbilden einer Verbrauchsanzeige über einen
längeren
Zeitraum hinweg ohne Zurückversetzung
in den ersten Zustand oder mit nur geringer jeweiliger Zurückversetzung
in Richtung des ersten Zustandes in den zweiten Zustand übergeht.
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Bevorzugt
wird eine Zahnputzvorrichtung, bei welcher die Anzeigeeinrichtung
in einem Stiel der Zahnputzvorrichtung integriert ist.
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Bevorzugt
wird eine Zahnputzvorrichtung, bei welcher die Anzeigeeinrichtung
mittels einer Befestigungseinrichtung an einer Zahnputzvorrichtung ansetzbar
ist, insbesondere an einem Stiel einer solchen Zahnputzvorrichtung
ansetzbar ist. Be vorzugt wird eine Anzeigeeinrichtung als Putzzeitanzeige und/oder
Verbrauchsanzeige für
eine solche Zahnputzvorrichtung, wobei die Anzeigeeinrichtung mittels
einer Befestigungseinrichtung an einer Zahnputzvorrichtung befestigbar
ist. Bevorzugt wird eine Anzeigeeinrichtung, bei der die Befestigungseinrichtung
zur wieder lösbaren
Befestigung an einer Zahnputzvorrichtung ausgebildet ist.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Zahnputzvorrichtung mit einer Putzzeitanzeige zu einem ersten Zeitpunkt
sowie die Zahnputzvorrichtung mit der veränderten Putzzeitanzeige zu
einem späteren
zweiten Zeitpunkt und
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2 eine
solche Zahnputzvorrichtung gemäß alternativer
Ausführungsform
mit einer von der eigentlichen Zahnputzvorrichtung trennbaren Putzzeitanzeige.
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Wie
dies aus 1 ersichtlich ist, besteht eine
bevorzugte Zahnputzvorrichtung in üblicher Art und Weise aus einem
Stiel mit einem ersten Abschnitt, welcher als Borstenträger mit
Borsten 1 besetzt ist, und aus einem zweiten Abschnitt,
welcher als Griff 2 zum Ergreifen mit einer Hand ausgebildet ist.
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Vorteilhaft
wird diese Zahnputzvorrichtung durch eine Anzeigeeinrichtung 3,
welche zum Anzeigen einer momentanen Putzzeit oder zum Anzeigen eines
Verbrauchszustandes der Zahnputzvorrichtung ausgebildet ist. Die
Anzeigeeinrichtung 3 besteht dabei vorzugsweise aus einem
Gefäß, in welchem
ein auf Bewegungen ansprechendes Medium aufgenommen ist. Im Falle
einer Anzeigeeinrichtung 3 zum Anzeigen der momentanen
Putzzeitanzeige befindet sich das Medium in einem ersten Zustand
mit beispielsweise einer ersten Farbe. Durch eine Bewegung der Zahnputzvorrichtung
bei deren Benutzung verändert
sich der Zustand des Mediums derart, dass das Medium in einen zweiten
Zustand mit einer zweiten Farbe, welche sich von der ersten Farbe
unterscheidet, übergeht.
Der Übergang
des Mediums von dem ersten in den zweiten Zustand ist dabei so be messen,
dass der zweite Zustand nach einer üblicherweise ausreichenden
Putzzeit erreicht wird.
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Im
Falle eines Mediums, welches durch eine schüttelnde Bewegung den Zustand
verändert,
zeigt das Erreichen des zweiten Zustandes bzw. der zweiten Farbe,
wie dies durch die untere der beiden Zahnputzvorrichtungen skizziert
ist, den zweiten Zustand nach einer ausreichenden Anzahl von Zahnputzbewegungen
und somit unabhängig
von einer möglicherweise
langen passiven Putzdauer mit unzureichender Anzahl von Zahnputzbewegungen.
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Als
Medium wird vorzugsweise eine Flüssigkeit
oder ein Fluid verwendet, gegebenenfalls auch ein gasförmiges Medium,
welches aus dem ersten Zustand als einem Ruhezustand bei Bewegung
in den zweiten Zustand übergeht
und dabei die Farbe wechselt. Nach einer Ruhezeit, üblicherweise
einer Ruhezeit von mehreren Stunden zwischen zwei Zahnputzvorgängen, geht
das Medium selbstständig wieder
vom zweiten Zustand in den ersten Zustand zurück, so dass entsprechend beim
späteren
erneuten Putzen die Farbe zu Beginn des Putzvorganges wieder der
ersten Farbe entspricht.
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Als
Medium können
insbesondere auch Mischungen aus zwei oder mehr Flüssigkeiten,
Fluiden oder Gasen, gegebenenfalls auch Festkörpern, verwendet werden, welche
sich aufgrund einer chemischen Veränderung bei Bewegung farblich
verändern.
Möglich
ist auch die Verwendung von zwei farblich verschiedenen Flüssigkeiten,
welche sich im Ruhezustand voneinander trennen und bei Bewegung miteinander
mischen, so dass im ersten Zustand z.B. zwei Abschnitte mit verschiedenen
Farben vorliegen und im zweiten Zustand durch Mischen dieser beiden farblich
verschiedenen Abschnitte ein Mischzustand mit einer noch weiteren
Farbe als der zweiten Farbe entsteht.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann anstelle einer Bewegung der Zahnputzvorrichtung zum Versetzen
des Mediums in der Anzeigeeinrichtung 3 vom ersten in den
zweiten Zustand auch Feuchtigkeit als Indikator verwendet werden.
Beispielsweise kann dazu eine Anzeigeeinrichtung 3 verwendet
werden, welche eine Öffnung
zum Mundraum bzw. zu dem Abschnitt mit den Borsten 1 hat,
so dass beim Zähneputzen
Flüssigkeit
zu der Anzeigeeinrichtung 3 gelangt, so dass ein auf Flüssigkeit
entsprechend reagierendes Medium seinen Feuchtigkeitszustand und
damit seine Farbe verändert.
Derartige sich farblich verändernde
Anzeigen sind beispielsweise für
sich genommen bekannt als Indikatoren für den Feuchtigkeitszustand
von Blumenerde in Blumentöpfen
von Zimmerpflanzen.
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Neben
solchen Anzeigeeinrichtungen 3, welche eine momentane Putzzeit
anzeigen, kann eine solche Zahnputzvorrichtung alternativ oder zusätzlich mit
einer Anzeigeeinrichtung 3 ausgestattet sein, welche als
Verschleißanzeige
bzw. Verbrauchsanzeige für
die Zahnputzvorrichtung dient. In einem solchen Fall befindet sich
in der Anzeigeeinrichtung 3 ein Medium, welches sich nach
einem Zahnputzvorgang in der nachfolgenden Ruhephase nicht wieder in
den ersten Zustand des Mediums zurückversetzt. Anstelle einer
kurzzeitigen Veränderung
vom ersten in den zweiten Zustand und damit von der ersten zur zweiten
Farbe erfolgt der Übergang
in den zweiten Zustand über
einen wesentlich längeren
Zeitraum der Benutzung, so dass der zweite Zustand erst nach mehreren
Monaten erreicht ist, wenn die Zahnputzvorrichtung als solche auszutauschen
ist. Bevorzugt werden entsprechend Zahnputzvorrichtungen mit zwei
solchen Anzeigeeinrichtungen 3, wobei die eine der Anzeigeeinrichtungen 3 die
momentane Putzzeit eines individuellen Putzvorganges signalisiert
und die andere der Anzeigeeinrichtungen als Verbrauchsindikator
für die
Zahnputzvorrichtung dient.
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Gemäß einer
noch weiteren Ausführungsform
weist die Zahnputzvorrichtung eine solche Anzeigeeinrichtung 3 auf,
deren Medium drei verschiedene Zustände annehmen kann, wobei einerseits
für eine
momentane Putzzeitanzeige eines individuellen Zahnputzvorgangs ein
Wechsel vom ersten in den zweiten Zustand erfolgt und außerdem über eine Vielzahl
individueller Putzvorgänge
hinweg, das heißt insbesondere über Monate
hinweg, ein dritter Zustand des Mediums erreicht wird. Der dritte
Zustand kann beispielsweise durch eine Verklumpung von Komponenten
erzielt werden, so dass nicht nur ein reiner Farbwechsel zwischen
zwei reinen Farben in einer z.B. durchsichtigen Flüssigkeit
als momentane Putzzeitanzeige zur Verfügung steht, sondern sich zusätzlich mit
der Zeit in der ursprünglich
reinen Flüssigkeit
Festkörperpartikel
bilden, welche eine Verbrauchsanzeige ausbilden.
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1 zeigt
eine erste Ausführungsform,
bei welcher die Anzeigeeinrichtung 3 in der Zahnputzvorrichtung
bzw. in deren Stiel selber integriert ist. Vorzugsweise wird die
Anzeigeeinrichtung 3 dabei in einem Abschnitt zwischen
dem Griff 2 und dem Abschnitt mit den Borsten 1 angeordnet,
so dass die Anzeigeeinrichtung 3 während eines Putzvorganges vor einem
Spiegel kontinuierlich beobachtet werden kann und weder durch Einführung in
die Mundhöhle noch
durch eine den Griff 2 umgreifende Hand verdeckt wird.
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Besonders
bevorzugt wird eine Ausführungsform
gemäß 2,
bei welcher die Anzeigeeinrichtung 3 als separates Element
bereitgestellt ist und mittels einer Befestigungseinrichtung 4 an
der eigentlichen Zahnputzvorrichtung bzw. deren Stiel befestigbar
ist. Als Befestigungseinrichtung 4 können verschiedenartige Mittel
verwendet werden, insbesondere ein Gummiband oder ein Clip, mit
welchem der Stiel der Zahnputzvorrichtung ganz oder teilweise umgriffen
wird. Vorteilhaft an einer solchen Ausführungsform ist, dass bei Verbrauch
der eigentlichen Zahnputzvorrichtung die Anzeigeeinrichtung von
der verbrauchten Zahnputzvorrichtung gelöst und an eine neue Zahnputzvorrichtung
angesetzt werden kann. Auch sind Zahnputzvorrichtungen für spezielle Bedürfnisse
in mittels einer solchen Anzeigeeinrichtung 3 mit Befestigungseinrichtung 4 nachrüstbar.
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Varianten
sind ebenfalls möglich,
wie z.B. Borsten 1, welche zugleich die Anzeigeeinrichtung ausbilden
und ihre Farbe während
einer Putzbewegung ändern.
Beispielsweise können
dazu die Borsten als durchsichtige Hohlfasern ausgebildet sein, welche
mit einem entsprechenden Medium gefüllt sind. Auch ein elastisches
Borstenmaterial oder ein bedingt elastisches Stilmaterial können Substanzen aufweisen,
welche beim Zähneputzen
je nach Ausgestaltung als Putzzeitanzeige oder Verbrauchsanzeige
zu einer wieder reversiblen und/oder zu einer dauerhaften Farbänderung
führen.