DE10011446A1 - Möbelsystem - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung offenbart ein Möbelsystem, insbesondere ein Küchen- oder Büromöbelsystem mit einem ein- oder mehrteiligen selbsttragenden Grundgerüst (13), welches zwei oder mehrere Stützen (1) aufweist, die im wesentlichen vertikal ausgerichtet sowie im wesentlichen parallel nebeneinander angeordnet sind, wobei die Stützen (1) durch ein oder mehrere Distanzelemente (3) voneinander parallel und lösbar sowie in frei wählbarem Abstand beabstandet sind und wobei eine im wesentlichen stabförmige Spannvorrichtung (4) durch das Distanzelement (3) hindurchragt und mittelbar oder unmittelbar kraftschlüssig zumindest mit den äußeren und endständigen Stützen (1) in Verbindung steht oder wobei jedes Distanzelement (3) an seinen endständigen Stirnseiten eine oder mehrere lösbare Vorrichtungen (14) zur mittelbaren oder unmittelbaren kraftschlüssigen Verbindung mit den Stützen (1) aufweist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Möbelsystem, insbe
sondere ein Küchen- oder Büromöbelsystem, mit den im Ober
begriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Zum Stand der Technik gehören seit Jahrzehnten Einbaukü
chen.
Diese weisen zahlreiche Nachteile auf:
Einerseits ist es im Falle von üblichen Einbauküchen er
forderlich, die einzelnen Möbelkomponenten zeitraubend und
mühsam miteinander beziehungsweise untereinander zu ver
schrauben.
In der Regel schließt die intensive Verschraubung der ein
zelnen Komponenten untereinander eine Wiedermontage nach
einem Umzug aus, da sich in den Küchenmöbeln Befestigungs
löcher befinden, die später nur mehr aufwendig abgedeckt
werden können oder den kostenintensiven Austausch ganzer
Seitenwände oder Rückwände erfordern.
Bei üblichen Einbauküchen sind ferner die Komponenten an
der dahinter befindlichen Zimmerwand mittels zahlreicher,
in Dübeln verankerter Schrauben und Haken anzubringen.
Abgesehen von dem erheblichen Zeitaufwand für diese An
bringung, führt das Setzen der Bohrlöcher zu dem Nachteil
einer Verunstaltung der Zimmerwand.
Außerdem bewirkt die kraftschlüssige Anbringung der Rück
seiten der Möbelkomponenten an einer Zimmerwand den Nach
teil einer mangelnden Mobilität der Komponenten.
Diese mangelnde Mobilität macht sich bei einem Umstellen
oder Umorganisieren der Möbelkomponenten sowie insbesonde
re bei einem Umzug nachteilig bemerkbar.
Die Komponenten üblicher Einbauküchen weisen ferner exakt
vorgegebene Standardbreiten auf und führen dadurch zu ei
ner sehr groben Rasterung bei der Planung der Einrichtung.
Verbleibt nach dem Aufstellen der Möbelkomponenten eine
ungenutzte Grundfläche, welche schmäler als die Standard
breite einer Möbelkomponente ist, so ist dieser Bereich
bisher nicht nutzbar.
Aufgrund der starren Montage an der rückwärtigen Zimmer
wand oder aufgrund der konstruktionsbedingten Stabilisie
rungs-Möbelrückwände weisen übliche Einbauküchen ferner
den Nachteil auf, daß sie nur von einer Seite her - nämlich
von der Frontseite aus - nutzbar sind.
Seit kurzem existieren Modul-Küchensysteme, welche in der
Regel aus festen Modulvarianten bestehen, welche nur sehr
geringe Gestaltungsmöglichkeiten hinsichtlich der Breite
und der Ausstattung der Module ausweisen.
Die geringe Gestaltungsmöglichkeit hinsichtlich der Breite
macht sich insbesondere dann nachteilig bemerkbar, wenn
die Module in eine vorhandene Küchennische einzubauen
sind.
Nachteilig ist im Falle der bekannten Modul-Küchensysteme
ferner, daß die einzelnen freistehenden Module nicht un
tereinander problemlos verbindbar sind.
Außerdem können dort die einzelnen Module nicht mit einer
durchgehenden Arbeitsplatte versehen werden.
Dies führt zur Ausbildung zahlreicher Spalten und Zwi
schenräume, welche einen hohen Reinigungsaufwand erfor
dern.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereit
stellung eines Möbelsystems, insbesondere eines Küchen-
oder Büromöbelsystems, welches die problemlose Wiedermon
tage beispielsweise nach einem Umzug erlaubt, bei einer
Wiedermontage keine aufwendige Abdeckung von Befestigungs
löchern oder gar den Austausch ganzer Seitenwände oder
Rückwände erfordert, ein mühsames und zeitintensives An
bringen an einer rückwärtigen Zimmerwand unter Verunstal
tung dieser Zimmerwand nicht erfordert, welches das Pro
blem einer Nutzflächenverschwendung im Aufstellbereich so
wie im Inneren des Möbelsystems nicht kennt, welches über
eine hervorragende Mobilität verfügt, welches zumindest
von der Rückseite und der Frontseite her nutzbar ist, wel
ches ausgeprägte Gestaltungsmöglichkeiten insbesondere
hinsichtlich der Breite und der Ausstattung aufweist, des
sen Module miteinander auf besonders einfache Art und Wei
se sowie schnell verbindbar sind und zur Reduktion des
Reinigungsaufwandes eine durchgehende gemeinsame Arbeits
platte tragen können und welches unter einem besonders ge
ringen Material- und Maschineneinsatz herstellbar ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem gattungsgemä
ßen Möbelsystem durch die im kennzeichnenden Teil des Pa
tentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Besonders bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der
Unteransprüche. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden
anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische, perspektivische Ansicht eines
erfindungsgemäßen Möbelsystems mit drei parallel nebenein
ander angeordneten Stützen, deren Formen im wesentlichen
jeweils einem auf dem Kopfe stehenden Buchstaben U ent
sprechen;
Fig. 2 eine schematische, perspektivische Ansicht eines
erfindungsgemäßen Möbelsystems mit eingesetzter Schublade,
Seitenwand und Fachboden;
Fig. 3 eine schematische, perspektivische Ansicht eines
erfindungsgemäßen Möbelsystems mit einer Arbeitsplatte;
Fig. 4 einen schematischen, ausschnittsweisen Querschnitt
durch ein erfindungsgemäßes Möbelsystem mit einer Spann
vorrichtung zur Verspannung von Distanzelementen mit Stüt
zen;
Fig. 5 eine schematische Explosionszeichnung des Winkel
bereichs einer Stütze, deren Form im wesentlichen einem
auf dem Kopfe stehenden Buchstaben U entspricht;
Fig. 6 einen schematischen, ausschnittsweisen Querschnitt
eines erfindungsgemäßen Möbelsystems mit einer lösbaren,
bajonettverschlußartigen Vorrichtung zur kraftschlüssigen
Verbindung zwischen Stützen und Distanzelementen;
Fig. 7 einen schematischen Querschnitt durch einen höhen
verstellbaren Fuß eines erfindungsgemäßen Möbelsystems;
Fig. 8 einen schematischen Querschnitt eines Fußes eines
erfindungsgemäßen Möbelsystems mit einer teleskopartigen
Verkleidung.
Wie bereits aus Fig. 1 hervorgeht, umfaßt das erfindungs
gemäße Möbelsystem ein ein- oder mehrteiliges selbsttra
gendes Grundgerüst (13). Es benötigt daher grundsätzlich
keine Wandmontage.
Aufgrund des selbsttragenden Grundgerüstes (13) kann im
Falle des erfindungsgemäßen Möbelsystems auf die bei be
kannten Möbelsystemen aus Sicherheitsgründen und stati
schen Gründen stets erforderliche geschlossene Rückwand
und/oder Seitenwand verzichtet werden.
Dieser Verzicht auf geschlossene Seiten- und/oder Rückwän
de führt zu dem Vorteil, daß das erfindungsgemäße Möbelsy
stem zumindest zweiseitig und an den Seiten sogar dreisei
tig nutzbar ist.
Das erfindungsgemäße Möbelsystem kann aufgrund der allsei
tigen Nutzbarkeit auch frei im Raum sowie in beliebiger
Anordnung aufgestellt werden, beispielsweise in Form eines
Winkels, eines Buchstabens U, einer Zeile, einer Zeile mit
Halbinsel, in Form von zwei Rücken an Rücken zueinander
ausgerichteten Zeilen, in Form einer zwei-, drei- oder
vierseitig nutzbaren, frei im Raum stehenden Zeile oder in
Form eines Rechtecks mit Eingangslücke oder Eingangsklap
pe.
Das selbsttragende Grundgerüst (13) kann zwei oder mehrere
Stützen (1) aufweisen, welche im wesentlichen vertikal
ausgerichtet sowie im wesentlichen parallel nebeneinander
angeordnet sind.
Grundsätzlich können beliebig viele Stützen (1) nebenein
ander angeordnet werden, so daß es keine Begrenzung hin
sichtlich der Gesamtlänge der Module beziehungsweise der
Zeilen des erfindungsgemäßen Möbelsystems gibt.
Aufgrund der frei wählbaren Abstände zwischen den Stützen
(1) existiert im Falle des erfindungsgemäßen Möbelsystems
auch keine Begrenzung im Hinblick auf die Aufteilung der
Module und Zeilen in Zwischenabschnitte. Insbesondere können
Schubladen, Türen, Fachböden, Klappen oder Blenden
aufgrund der beliebigen Aufteilung der Module und Zeilen
jeweils exakt an den jeweils gewünschten Positionen vorge
sehen werden.
Die frei wählbaren Abstände zwischen den Stützen (1) füh
ren überdies zu dem Vorteil, daß auch innerhalb des erfin
dungsgemäßen Möbelsystems keine Nutzflächenverschwendung
stattfindet.
Vorzugsweise sind die Stützen (1) durch ein oder mehrere
Distanzelemente (3) voneinander parallel und lösbar sowie
in frei wählbarem Abstand beabstandet.
Die einzelnen Stützen können ohne Einhaltung eines be
stimmten Rastermaßes in grundsätzlich beliebigen Abständen
zu beliebig langen Modulen über die Distanzelemente (3)
miteinander kraftschlüssig verbunden und gegebenenfalls
mit durchgehenden oder mehrteiligen Arbeitsplatten (24)
oder Abdeckungen jeder Art versehen sein.
In diese Arbeitsplatten (24) oder Abdeckungen können alle
marktüblichen Küchengeräte oder Bürogeräte eingebaut be
ziehungsweise zumindest teilweise integriert sein.
Selbstverständlich ist es möglich, marktübliche Küchenge
räte oder Bürogeräte in das erfindungsgemäße Möbelsystem
zu integrieren.
In der Regel ragt eine im wesentlichen stabförmige Spann
vorrichtung (4) durch die hintereinander angeordneten Di
stanzelemente (3) hindurch (Fig. 4).
Die im wesentlichen stabförmige Spannvorrichtung (4) steht
vorzugsweise mittelbar oder unmittelbar kraftschlüssig zu
mindest mit den äußeren und endständigen Stützen (1) in
Verbindung.
Alternativ oder zusätzlich zu der im wesentlichen stabför
migen Spannvorrichtung (4) kann jedes Distanzelement (3)
an seiner endständigen Stirnseite eine oder mehrere lösba
re Vorrichtungen (14) zur mittelbaren oder unmittelbaren
kraftschlüssigen Verbindung mit den Stützen (1) aufweisen
(Fig. 6).
In besonders bevorzugten Ausführungsformen sind die Stüt
zen (1) im wesentlichen in Form eines Buchstabens U, eines
auf dem Kopfe stehenden Buchstabens U oder eines zur Seite
gekippten Buchstabens U ausgebildet.
Die Fig. 1 und 2 zeigen, daß jede Stütze (1) beispiels
weise zwei im wesentlichen parallel nebeneinander und zu
mindest etwas voneinander beabstandet angeordnete Längs
träger (19) umfassen kann. In der Regel steht mindestens
ein Endabschnitt des einen Längsträgers (19) mit dem ge
genüberliegenden Endabschnitt des anderen Längsträgers
(19) über mindestens einen Querträger (20) in Verbindung.
Aus Fig. 5 geht hervor, daß die beiden Längsträger (19)
sowie der mindestens eine Querträger (20) in Form von
Rechteckrohren ausgebildet sein können.
Vorzugsweise ist die Tiefe (22) der Längsträger (19) zu
mindest etwas größer als die Tiefe (23) des Querträgers
(20).
In der Regel weist mindestens ein Endabschnitt jedes
Längsträgers (19) eine seitliche Fräsung (21) zur Einfüh
rung eines freien Endes des schmäleren Querträgers (20)
auf.
Der in den Längsträger (19) eingeschobene Querträger (20)
kann dort beispielsweise einfach oder mehrfach ver
schweißt, kehlnahtverschweißt, verklebt, verschraubt, ver
stiftet oder vernietet sein.
Fig. 5 zeigt weiterhin, daß die Form der Fräsung (21)
beispielsweise im wesentlichen einem Buchstaben U ent
spricht und in Richtung der Stirnseite des die Fräsung
(21) tragenden Endes des Längsträgers (19) offen ist.
Alternativ hierzu kann die Tiefe (23) des Querträgers (20)
zumindest etwas größer als die Tiefe (22) der Längsträger
(19) gewählt sein.
Im Falle einer Ausbildung der Stütze (1) entsprechend ei
nem auf dem Kopfe stehenden Buchstaben U kann der Querträ
ger (20) dann auf der Unterseite jedes Endes eine Fräsung
(21) zur Einführung eines Endabschnittes eines Längsträ
gers (19) aufweisen. Die Form der Fräsung (21) kann auch
in diesem Falle im wesentlichen einem Buchstaben U ent
sprechen und zur endständigen Stirnseite des die Fräsung
(21) tragenden Endes des Querträgers (20) offen sein.
Alternativ zu einer Ausbildung der Stütze (1) in Form ei
nes Buchstabens U ist die Stütze (1) beispielsweise im we
sentlichen in Form einer Platte oder eines Rahmens ausge
bildet.
Die Distanzelemente (3) zur Beabstandung der Stützen (1)
können beispielsweise in Form eines Metallstabes oder ei
nes Metallrohres oder eines Halb- oder Vollprofiles mit im
wesentlichen quadratischem, rechteckigem, rundem, ovalem,
fünfeckigem, sechseckigem oder achteckigem Querschnitt
ausgebildet sein.
Fig. 4 zeigt, daß die Spannvorrichtung (4) zur Verspan
nung der Distanzelemente (3) mit den Stützen (1) bei
spielsweise in Form einer Gewindestange (8) oder eines
Rundstabes mit zumindest endständigen Gewindeabschnitten
ausgebildet ist.
In besonders bevorzugten Ausführungsformen greifen die En
den der Gewindestange (8) oder der Gewindeabschnitte des
Rundstabes in eine oder mehrere auf den Stützen (1) auf
liegende oder in diese zumindest teilweise integrierte
Muttern, Hülsenmuttern oder Gewindemuffen (29) in Verbin
dung mit Spannschrauben ein.
Fig. 6 zeigt, daß die gegebenenfalls vorhandene lösbare
Vorrichtung (14) zur kraftschlüssigen Verbindung zwischen
den Distanzelementen (3) und den Stützen (1) beispielswei
se im wesentlichen in Form einer bajonettverschlußartigen
Einrastvorrichtung oder einer Exzenter-Spannvorrichtung
ausgebildet ist.
Sofern eine besonders stabile Ausführung des Grundgerüsts
(13) erforderlich ist, kann das erfindungsgemäße Möbelsy
stem zusätzlich zu dem einen oder den mehreren Distanzele
menten (3) einen oder mehrere Abstandshalter (6) umfassen
(siehe Fig. 1).
Vorzugsweise sind diese Abstandshalter (6) zwischen den
Stützen (1) im wesentlichen in den den Distanzelementen
(3) vertikal gegenüberliegenden unteren Bereichen der
Stützen (1) lösbar angebracht.
Beispielsweise können die Abstandshalter (6) an den Stüt
zen (1) angeschraubt oder in diese eingerastet oder durch
diese hindurchgesteckt und gesichert sein.
In besonders einfach und kostengünstig herzustellenden
Ausführungsformen können die Abstandshalter (6) an den
Stützen (1) auch angeschweißt oder angenietet sein.
In der Regel sind die Abstandshalter (6) in Form eines Me
tallstabes oder eines Metallrohres oder eines Halb- oder
Vollprofiles mit im wesentlichen quadratischem, rechtecki
gem, rundem, ovalem, fünfeckigem, sechseckigem oder acht
eckigem Querschnitt ausgebildet.
Vorzugsweise sind die Stützen (1) durch starre oder höhen
verstellbare Füße (7) und/oder Rollen vom Boden (15) zu
mindest etwas beabstandet.
Wie aus Fig. 7 hervorgeht, kann der Fuß (7) und/oder die
Rollenhalterung eine im wesentlichen vertikal ausgerichte
te Gewindestange (8) umfassen, deren oberer Abschnitt mit
einem Gegengewinde (9) der Stütze (1) oder mit einem Ge
gengewinde (9) in einem in die Stütze (1) bodenseitig
kraftschlüssig eingesetzten Gewindeblock (10) in Eingriff
steht, wobei die Gewindestange (8) durch eine Kontermutter
oder Schlitzmutter (11) gekontert ist.
Fig. 8 zeigt, daß die Verkleidung (12) des Fußes (7) oder
der Rollenhalterung beispielsweise im wesentlichen zwei
teleskopartig ineinander verschiebbare Hülsen (18)
und/oder Rohre umfaßt, welche in auseinandergezogenem Zu
stand im wesentlichen die gesamte Länge des Fußes (7) oder
der Rollenhalterung nach außen hin umschließen. Vorzugs
weise sind die Hülse (18) und/oder das Rohr der Verklei
dung (12) des Fußes (7) oder der Rollenhalterung durch ei
nen zwischengeschalteten O-Ring (17) gegen ein unbeabsich
tigtes Verschieben gesichert.
Fig. 8 zeigt ferner, daß die Abmessungen der Kontermutter
oder der Schlitzmutter (11) vorzugsweise an die Innenab
messungen des jeweiligen Fuß- oder Rollenhalterverklei
dungsrohres oder der jeweiligen Fuß- oder Rollenhalterver
kleidungshülse (18) im wesentlichen angepaßt sind, so daß
die jeweilige Hülse (18) und/oder das jeweilige Rohr über
die Kontermutter oder die Schlitzmutter (11) schiebbar ist
und durch diese eine Ausrichtung erfährt.
Insbesondere aus Fig. 1 geht hervor, daß gegebenenfalls
jede Stütze (1) ein- oder beidseitig ein oder mehrere ge
normte Lochreihenbohrungen (16), genormte Bohrungen,
Schraubbohrungen, Ausnehmungen und/oder Nuten zur Schraub-
und/oder Steck- und/oder Einschiebe- und/oder Einhängebe
festigung von Schrankeinteilungen und/oder Montageplatten
und/oder von Beschlägen und daran angebrachten Schrankein
richtungen aufweisen kann.
In besonders bevorzugten Ausführungsformen sind die
Lochreihenbohrungen (16) der Stützen (1) beispielsweise in
Form von Fließbohrungen mit Gewinden ausgebildet.
Wie insbesondere aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht, kön
nen die Schrankeinrichtungen oder die Schrankeinteilungen
beispielsweise in Form von Schubladen (25), Fachböden
(26), Türen (28), Blenden, Kippladen, Schwenkladen, aus
ziehbaren Fachböden, Rückwänden, Seitenwänden (27), Büro-
Einbaugeräten oder Kücheneinbaugeräten ausgebildet sein.
In besonders bevorzugten Ausführungsformen trägt das er
findungsgemäße Möbelsystem mindestens eine aufliegende
und/oder verschraubte und/oder angeklebte und/oder einge
schobene Arbeitsplatte (24) und/oder Abdeckplatte und/oder
Spüle aus Edelstahl, Kunststoff, Keramik, Stein, Glas oder
Holz oder aus Kombinationen hiervon.
Gegebenenfalls kann das erfindungsgemäße Möbelsystem eine
oder mehrere Sichtblenden umfassen, welche beispielsweise
an den Stützen (1) aufklemmbar, aufsteckbar, einhängbar
oder festschraubbar sind.
Vorzugsweise bestehen die einzelnen Komponenten des Sy
stems im wesentlichen aus sortenreinen Materialien. Auf
die Verwendung von Verbundwerkstoffen wird soweit möglich
verzichtet. Dadurch ist eine gute Wiederverwertbarkeit der
Materialien gewährleistet.
Auch hinsichtlich des Herstellungsaufwandes ist das erfin
dungsgemäße Möbelsystem von besonderem Vorteil.
So erfordert lediglich die Fertigung des Grundelements,
nämlich der Stütze (1) - wenn überhaupt - einen kleinen Ma
schinenpark. Da die Stützen (1) in der Regel stets mitein
ander identisch sind, lassen sich die Stützen (1) in gro
ßen Stückzahlen kostengünstig und resourcenschonend ferti
gen.
Die anderen Bestandteile des erfindungsgemäßen Möbelsy
stems können dann jeweils pro Kommission sehr einfach auf
normalen, zumindest in jeder Schlosserwerkstatt vorhande
nen Bearbeitungsmaschinen gefertigt und abgelängt werden.
Das gleiche gilt für die Einbauten, beispielsweise für Ar
beitsplatten, Schübe und dergleichen. Zu deren Herstellung
ist zumindest jede Schreinerwerkstatt in der Lage.
Zusammenfassend ist festzustellen, daß im Falle des erfin
dungsgemäßen Möbelsystems eine zeitraubende und mühsame
Verbindung von einzelnen Möbelkomponenten untereinander
grundsätzlich nicht erforderlich ist. Sofern sie - bei
spielsweise zur Zeilenbildung - dennoch erwünscht ist, kann
sie dank der Spannvorrichtung (4) oder der lösbaren Vor
richtung (14) in Form von Bajonett- oder Exzenter-
Spannverschlüssen schnell und mühelos vorgenommen werden.
Eine Wiedermontage nach einem Umzug ist problemlos mög
lich, da sich in den Küchenmöbeln keine Befestigungslöcher
befinden, die aufwendig abgedeckt werden müßten oder den
kostenintensiven Austausch ganzer Seitenwände oder Rück
wände erfordern.
Grundsätzlich ist festzustellen, daß die Montage sowie die
Demontage des erfindungsgemäßen Möbelsystems sehr einfach
ist und von technisch lediglich etwas versierten Laien
vorgenommen werden kann.
Aufgrund der Eigenstabilität des erfindungsgemäßen Möbel
systems anläßlich des selbsttragenden Grundgerüsts ist ei
ne Anbringung an der dahinter befindlichen Zimmerwand
nicht erforderlich.
Dies führt im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik
bekanntem Einbauküchen zu einer erheblichen Zeitersparnis
bei der Montage. Außerdem wird eine Verunstaltung der da
hinterliegenden Zimmerwand vermieden.
Zumal das erfindungsgemäße Möbelsystem auf eine starre
Wandmontage verzichtet, ist ihm eine hervorragende Mobili
tät zu eigen.
Diese ausgeprägte Mobilität macht sich insbesondere beim
Umstellen oder Umorganisieren der Möbelkomponenten sowie
bei einem Umzug vorteilhaft bemerkbar.
Nach einem Umzug oder im Falle einer Umgestaltung der Woh
nung können die gegebenenfalls einzelnen Module neu in an
derer Reihenfolge oder auch in anderer Zahl miteinander
kombiniert oder ergänzt beziehungsweise reduziert werden.
Dabei können sämtliche bereits vorhandenen Teile verwendet
werden oder durch Zukauf von neuen Teilen Erweiterungen
realisiert werden. Auch unter den Aspekten der Resourcen
schonung und des Umweltschutzes ist dies besonders vor
teilhaft.
Im Falle des erfindungsgemäßen Möbelsystems ist die Länge
der Distanzelemente (3) zwischen den Stützen (1) frei
wählbar. Die Breite des erfindungsgemäßen Möbelsystems
kann demnach millimetergenau den Abmessungen einer gegebe
nenfalls vorhandenen Küchennische angepaßt werden. Bei der
Planung und Einrichtung ist folglich eine denkbar feine
Rasterung möglich. Eine Verschwendung von Aufstellfläche
wird beim Einsatz des erfindungsgemäßen Möbelsystems aus
geschlossen.
Aufgrund des Verzichtes auf eine starre Montage an der
rückwärtigen Zimmerwand sowie auf unansehnliche und zu
griffsverhindernde Stabilisierungs-Möbelrückwände verfügt
das erfindungsgemäße Möbelsystem ferner über den Vorteil,
daß es freistehend eingesetzt und grundsätzlich von allen
vier Seiten aus bedienbar ist.
Wie insbesondere aus den Fig. 4 und 6 hervorgeht, kann
ein bereits vorhandenes erfindungsgemäßes Möbelsystem sehr
schnell und einfach durch ein Anstecken eines weiteren Mo
duls aus Distanzelementen und Stützen erweitert und gege
benenfalls auch verkleinert werden.
Zumal die einzelnen Module des erfindungsgemäßen Möbelsy
stems dank der Spannvorrichtung (4) und/oder der lösbaren
Vorrichtung (14) zur Verbindung der Distanzelemente (3)
und Stützen (1) spaltfrei und kraftschlüssig miteinander
verbindbar sind, können die einzelnen Module des erfin
dungsgemäßen Möbelsystems ohne weiteres unterhalb einer
durchgehenden Arbeitsplatte (24) vorgesehen werden.
Hierdurch werden die aus dem Stand der Technik bekannten
Spalten und Zwischenräume zwischen den einzelnen Modulen
vermieden und der Reinigungsaufwand erheblich reduziert.
Claims (22)
1. Möbelsystem, insbesondere ein Küchen- oder Büromöbelsy
stem, dadurch gekennzeichnet, daß es ein ein- oder mehr
teiliges selbsttragendes Grundgerüst (13) umfaßt, welches
zwei oder mehrere Stützen (1) aufweist, welche im wesent
lichen vertikal ausgerichtet sowie im wesentlichen paral
lel nebeneinander angeordnet sind, wobei die Stützen (1)
durch ein oder mehrere Distanzelemente (3) voneinander
parallel und lösbar sowie in frei wählbarem Abstand beab
standet sind und wobei eine im wesentlichen stabförmige
Spannvorrichtung (4) durch das Distanzelement (3) hin
durchragt und mittelbar oder unmittelbar kraftschlüssig
zumindest mit den äußeren und endständigen Stützen (1) in
Verbindung steht oder daß jedes Distanzelement (3) an sei
nen endständigen Stirnseiten eine oder mehrere lösbare
Vorrichtungen (14) zur mittelbaren oder unmittelbaren
kraftschlüssigen Verbindung mit den Stützen (1) aufweist.
2. Möbelsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stütze (1) im wesentlichen in Form eines Buchsta
bens U, eines auf dem Kopfe stehenden Buchstabens U oder
eines zur Seite gekippten Buchstabens U ausgebildet ist.
3. Möbelsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stütze (1) zwei im wesentlichen parallel nebenein
ander und zumindest etwas voneinander beabstandet angeord
nete Längsträger (19) umfaßt, wobei mindestens ein Endab
schnitt des einen Längsträgers (19) mit dem gegenüberlie
genden Endabschnitt des anderen Längsträgers (19) über
mindestens einen Querträger (20) in Verbindung steht.
4. Möbelsystem nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Längsträger (19) sowie der
mindestens eine Querträger (20) in Form von Rechteckrohren
ausgebildet sind, wobei die Tiefe (22) der Längsträger
(19) zumindest etwas größer als die Tiefe (23) des Quer
trägers (20) ist und wobei mindestens ein Endabschnitt je
des Längsträgers (19) eine seitliche Fräsung (21) zur Ein
führung eines freien Endes des Querträgers (20) aufweist
und wobei der Querträger (20) mit dem Längsträger (19)
einfach oder mehrfach verschweißt, kehlnahtverschweißt,
verklebt, verschraubt, verstiftet oder vernietet ist.
5. Möbelsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Form der Fräsung (21) im wesentlichen einem Buch
staben U entspricht und in Richtung der Stirnseite des die
Fräsung (21) tragenden Endes des Längsträgers (19) offen
ist.
6. Möbelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tiefe (23) des Querträgers (20)
zumindest etwas größer als die Tiefe (22) der Längsträger
(19) ist, wobei - im Falle einer Ausrichtung der Stütze (1)
entsprechend einem auf dem Kopfe stehenden Buchstaben U -
der Querträger (20) auf der Unterseite jedes Endes eine
Fräsung (21) zur Einführung eines Endabschnittes eines
Längsträgers (19) aufweist, wobei die Form der Fräsung
(21) im wesentlichen einem Buchstaben U entspricht und zur
endständigen Stirnseite des die Fräsung (21) tragenden En
des des Querträgers (20) offen ist.
7. Möbelsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stütze (1) im wesentlichen in Form einer Platte
oder eines Rahmens ausgebildet ist.
8. Möbelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Distanzelement (3) in Form
eines Metallstabes oder eines Metallrohres oder eines
Halb- oder Vollprofiles mit im wesentlichen quadratischem,
rechteckigem, rundem, ovalem, fünfeckigem, sechseckigem
oder achteckigem Querschnitt ausgebildet ist.
9. Möbelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtung (4) zur
Verspannung des mindestens einen Distanzelements (3) mit
den Stützen (1) in Form einer Gewindestange (8) oder eines
Rundstabes mit zumindest endständigen Gewindeabschnitten
ausgebildet ist, wobei die Enden der Gewindestange (8)
oder der Gewindeabschnitte des Rundstabes in eine oder
mehrere auf der Stütze (1) aufliegende oder in diese zu
mindest teilweise integrierte Muttern, Hülsenmuttern oder
Gewindemuffen (29) in Verbindung mit Spannschrauben ein
greifen.
10. Möbelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die lösbare Vorrichtung (14)
zur kraftschlüssigen Verbindung zwischen einer Stütze (1)
und einem Distanzelement (3) im wesentlichen in Form einer
bajonettverschlußartigen Einrastvorrichtung oder einer Ex
zenter-Spannvorrichtung ausgebildet ist.
11. Möbelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich zu dem einen
oder den mehreren Distanzelementen (3) einen oder mehrere
Abstandshalter (6) umfaßt, welche zwischen den Stützen (1)
im wesentlichen in den den Distanzelementen (3) vertikal
gegenüberliegenden Bereichen lösbar angebracht sind.
12. Möbelsystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstandshalter (6) an den Stützen (1) angeschraubt
oder in diese eingerastet oder durch diese hindurchge
steckt und gesichert ist.
13. Möbelsystem nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abstandshalter (6) in Form eines Metall
stabes oder eines Metallrohres oder eines Halb- oder Voll
profiles mit im wesentlichen quadratischem, rechteckigem,
rundem, ovalem, fünfeckigem, sechseckigem oder achteckigem
Querschnitt ausgebildet ist.
14. Möbelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stützen (1) durch starre
oder höhenverstellbare Füße (7) und/oder Rollen vom Boden
(15) zumindest etwas beabstandet sind.
15. Möbelsystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fuß (7) und/oder die Rollenhalterung eine im we
sentlichen vertikal ausgerichtete Gewindestange (8) um
faßt, deren oberer Abschnitt mit einem Gegengewinde (9)
der Stütze (1) oder mit einem Gegengewinde (9) in einem in
die Stütze (1) bodenseitig kraftschlüssig eingesetzten Ge
windeblock (10) in Eingriff steht, wobei die Gewindestange
(8) durch eine Kontermutter oder Schlitzmutter (11) gekon
tert ist.
16. Möbelsystem nach einem der Ansprüche 14 oder 15, da
durch gekennzeichnet, daß die Verkleidung (12) des Fußes
(7) oder der Rollenhalterung im wesentlichen zwei telesko
partig ineinander verschiebbare Hülsen (18) und/oder Rohre
umfaßt, welche in auseinandergezogenem Zustand im wesent
lichen die gesamte Länge des Fußes (7) oder der Rollenhal
terung nach außen hin umschließen.
17. Möbelsystem nach einem der Ansprüche 14 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß die Hülse (18) und/oder das Rohr
der Verkleidung (12) des Fußes (7) oder der Rollenhalte
rung durch einen zwischengeschalteten O-Ring (17) gegen
ein unbeabsichtigtes Verschieben gesichert sind.
18. Möbelsystem nach einem der Ansprüche 14 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß die Abmessungen der Kontermutter
oder der Schlitzmutter (11) an die Innenabmessungen des
jeweiligen Fuß- oder Rollenhalterverkleidungsrohres oder
der jeweiligen Fuß- oder Rollenhalterverkleidungshülse
(18) im wesentlichen angepaßt sind, so daß die jeweilige
Hülse (18) und/oder das jeweilige Rohr über die Kontermut
ter oder die Schlitzmutter (11) schiebbar ist.
19. Möbelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stütze (1) ein- oder beid
seitig ein oder mehrere genormte Lochreihenbohrungen (16),
genormte Bohrungen, Schraubbohrungen, Ausnehmungen
und/oder Nuten zur Schraub- und/oder Steck- und/oder Ein
schiebe- und/oder Einhängebefestigung von Schrankeintei
lungen und/oder Montageplatten und/oder von Beschlägen und
daran angebrachten Schrankeinrichtungen aufweist.
20. Möbelsystem nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lochreihenbohrungen (16) der Stütze (1) in Form
von Fließbohrungen mit Gewinden ausgebildet sind.
21. Möbelsystem nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schrankeinrichtungen oder die Schrankeinteilungen
in Form von Schubladen (25), Fachböden (26), Türen (28),
Blenden, Kippladen, Schwenkladen, ausziehbaren Fachböden,
Rückwänden, Seitenwänden (27), Büro-Einbaugeräten oder Kü
chen-Einbaugeräten ausgebildet sind und daß es mindestens
eine aufliegende und/oder verschraubte und/oder angeklebte
und/oder eingeschobene Arbeitsplatte (24) und/oder Abdeck
platte und/oder Spüle aus Edelstahl, Kunststoff, Keramik,
Stein, Glas oder Holz oder aus Kombinationen hiervon
trägt.
22. Möbelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß es eine oder mehrere Sicht
blenden umfaßt, welche an den Stützen (1) aufklemmbar,
aufsteckbar, einhängbar oder festschraubbar sind.
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