DE10009846A1 - Elektronen emittierende Vorrichtung und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Elektronen emittierende Vorrichtung und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Elektronenemittervorrichtung mit einem Bereich (13, 44, 61, 75) eines Materials mit einer n-Leitfähigkeit, einem Bereich (16, 45, 63, 64, 74) eines Materials mit p-Leitfähigkeit und einer Grenzfläche (19, 49) zwischen den beiden Bereichen. Bei bekannten derartigen Emittervorrichtungen müssen die Elektronen zunächst eine Schicht durchwandern. DOLLAR A Die Aufgabe, die elektronenemittierende Vorrichtung so auszubilden, daß Elektronen freigesetzt werden, ohne daß diese eine Schicht durchwandern müssen, wird dadurch gelöst, daß die Grenzfläche (19, 49) zur direkten Freisetzung von Elektronen von der Grenzfläche in ein Vakuum diesem Vakuum ausgesetzt ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Elektronen emittierende Vorrichtung bestehend aus einem
Material mit einer n-Leitfähigkeit, einem Material mit einer p-Leitfähigkeit und einer
Grenzfläche zwischen diesen beiden Materialien sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Elektronen emittierende Vorrichtungen werden für verschiedene Anwendungszwecke
benötigt, wie beispielsweise Licht emittierende Vorrichtungen oder Anzeigen, hochfrequente
Vakuumbauteile oder bei Anwendungsfällen, wo die Elektronenquelle für eine Gasionisation
benötigt wird. Konventionelle Elektronen emittierende Vorrichtungen weisen einen planaren
Aufbau auf, bestehend aus übereinander liegenden Schichten der p-Leitfähigkeit und der n-
Leitfähigkeit. Wird an diese Schichten eine Spannung angelegt, dann werden an der
Grenzfläche bzw. Sperrschicht zwischen den beiden Materialien Elektronen erzeugt. Durch
Tunneleffekt werden die Elektronen veranlaßt, durch die obere Schicht bis zu deren oberen
Fläche zu wandern, wo sie einem Vakuum ausgesetzt werden, womit die Elektronen
freigesetzt werden. Beispielsweise sind solche Elektronenemitter in der US 5,202,571, der GB
2 344 001 und der GB 2 322 000 beschrieben.
Es besteht die Aufgabe, die Elektronen emittierende Vorrichtung so auszubilden, daß
Elektronen freigesetzt werden, ohne daß diese eine Schicht durchwandern müssen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die Grenzfläche bzw.
Sperrschicht einem Vakuum ausgesetzt ist, womit die Elektronen direkt von der Grenzfläche
in das Vakuum freigesetzt werden.
Die Bereiche des n-Materials und des p-Materials können gebildet werden durch eine Schicht
des einen Materials auf dem anderen Material, wobei die Grenzfläche an einer Kante einer der
Schichten freiliegt. Bevorzugt wird das p-Material auf einer Schicht des n-Materials gebildet,
wobei eine obere Oberfläche der Schicht des p-Materials dem Vakuum ausgesetzt ist, und die
Schicht des p-Materials dünn genug ist, um einen Elektronendurchgang durch diese Schicht in
das Vakuum zusätzlich zur Elektronenabgabe an der freiliegenden Grenzfläche zu
ermöglichen. Alternativ können die Bereiche des n-Materials und des p-Materials durch
entsprechende Schichten eines gemeinsamen Substrats gebildet werden, wobei die
Grenzfläche längs der aneinander liegenden Kanten der Bereiche gebildet wird.
Der Emitter kann eine Vielzahl freiliegender Grenzflächen aufweisen. Die Vielzahl dieser
Grenzflächen wird bevorzugt gebildet durch eine Vielzahl von Partikeln des einen
Materialtyps, benachbart zu Bereichen des anderen Materialtyps.
Das p-Material kann aktiviert werden, um eine negative Elektronenaffinität zu bewirken und
dieses Material besteht bevorzugt aus Diamant.
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Herstellung einer Elektronen emittierenden Vorrichtung vorgeschlagen, gemäß welchem eine
Suspension von p- oder n-Partikeln in einer geeigneten Lösung erzeugt wird und ein
Tintenstrahldruckverfahren verwendet wird, um die Partikel auf einem Substrat aufzubringen,
womit eine Vielzahl von Elektronen emittierenden Grenzflächen entstehen.
Sowohl die n-Partikel als auch die p-Partikel können auf das Substrat aufgebracht werden, so
daß eine Vielzahl von Grenzflächen zwischen den n- und den p-Partikeln gebildet werden.
Die p-Partikel bestehen bevorzugt aus Diamant.
Elektronen emittierende Vorrichtungen und eine Anzeigevorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen gemäß den Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer
Elektronen emittierenden Vorrichtung;
Fig. 2 eine Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel einer Elektronen
emittierenden Vorrichtung;
Fig. 3 eine Seitenansicht des in Fig. 2 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiels;
Fig. 4 eine Draufsicht auf ein drittes Ausführungsbeispiel einer Elektronen
emittierenden Vorrichtung;
Fig. 5 eine Seitenansicht des in Fig. 4 gezeigten dritten Ausführungsbeispiels;
Fig. 6 eine Draufsicht auf ein viertes Ausführungsbeispiel;
Fig. 7 eine Seitenansicht des vierten Ausführungsbeispiels einer Elektronen
emittierenden Vorrichtung;
Fig. 8 eine Draufsicht auf ein Array von Emittervorrichtungen;
Fig. 9 eine Draufsicht einer Matrix-Anordnung bei einer monochromen
Anzeigevorrichtung und
Fig. 10 die Draufsicht auf eine Matrix-Anordnung bei einer farbigen
Anzeigevorrichtung.
Die Elektronen emittierende Vorrichtung 1 nach Fig. 1 weist ein elektrisch isolierendes
Glasplattensubstrat 10 (beispielsweise geschmolzener Quarz oder 7059) auf, das an seiner
Oberfläche 12 eine Schicht 13 eines n-Siliciums trägt. Der elektrische Kontakt mit der
Siliciumschicht 13 wird hergestellt durch eine Silberelektrode 14 an der oberen Oberfläche
der Siliciumschicht im linksseitigen Bereich. An der oberen Oberfläche der Siliciumschicht
13 der Elektrode 14 benachbart ist ein Isolierstreifen 15 aus Silica angeordnet, der durch
Oxidation eines Teils der Siliciumschicht gebildet wird. Eine Schicht 16 aus p-Diamant
erstreckt sich über den Isolierstreifen 15 und über die obere Fläche der Siliciumschicht 13 und
endet in kurzem Abstand vor dem rechten Ende der Siliciumschicht 13, wodurch ein Bereich
17 der oberen Fläche der Siliciumschicht anschließend an die Diamantschicht freiliegt. Der
Bereich, wo die untere Fläche der Diamantschicht die obere Fläche der Siliciumschicht
einander kontaktieren, stellt eine Grenzfläche 18 zwischen den beiden Materialien dar. Diese
Grenzschicht 18 liegt längs der rechten Kante der Diamantschicht 16 frei und bildet somit
eine freiliegende Grenzfläche. Der elektrische Kontakt mit der Diamantschicht 16 erfolgt in
dem Bereich, wo der Isolierstreifen 15 verläuft und besteht aus einem Streifen 20 aus Titan,
abgedeckt durch eine Schicht 21 aus Gold.
Der Elektrodenemitter 1 ist unterhalb einer Glasabdeckung 30 angeordnet, welche an ihrer
Unterseite eine dünne, transparente Schicht 31 aus einem elektrisch leitenden Material, wie
beispielsweise aus Indium-Zinnoxyd. Auf der leitenden Schicht 31 ist eine Schicht 32 aus
einem Phosphormaterial aufgebracht, das einen Anodenbildschirm bildet.
Die Elektronenemittervorrichtung 1 ist umschlossen durch ein Gehäuse 2, das zum Teil
gebildet wird durch die Glasabdeckung 30. Im Gehäuse herrscht ein Vakuum.
Der Kontakt 14 ist an eine Quelle 3 negativer Spannung, der Kontakt 20, 21 an eine Quelle 4
positiver Spannung und die leitende Schicht 31 der Glasabdeckung 30 an eine Quelle 5
positiver Spannung angeschlossen, wobei die letztere eine größere positive Spannung
aufweist als die Quelle 4.
Die Silicium- und Diamantschichten 13 und 16 bilden einen Heteroübergangsemitter, bei
welchem beim Anlegen einer Vorspannung von weniger als 5 V eine Elektronenemission
auftritt. Der Primärweg der Elektronenemission führt von der Siliciumschicht 13 in die
großflächige Grenzfläche 18 und direkt durch den dünnen p-Diamantfilm 16 zu dessen oberer
Fläche, die dem Vakuum ausgesetzt ist. Der Sekundärweg der Emission erfolgt direkt von der
Grenzfläche 19, die dem Vakuum ausgesetzt ist. Dieser Sekundärweg von der freiliegenden
Grenzfläche 19 erhöht in signifikanter Weise den Elektronenfluß verglichen mit Vorrichtung,
wo die Elektronen nur durch eine Materialschicht emittiert werden. Sowohl bei dem primären
als auch bei dem sekundären Emissionsweg ist der dominante Strommechanismus die durch
Störstellen bzw. Traps unterstützte Rekombination in Folge der großen Gitterunterschiede
(< 7%) zwischen dem Silicium und dem Diamant an der Grenzfläche und weniger die
Minoritätsträgerdiffusion.
Elektronen, welche durch die Schicht 16 und von der freiliegenden Grenzfläche 19 emittiert
werden, wandern als Ergebnis der Anodenspannung zum Anodenschirm 30. Die auf den
Schirm 30 auftreffenden Elektronen bewirken, daß die Phosphorschicht 32 fluoresziert und
sichtbares Licht aussendet, welches nach außen durch die Glasabdeckung wandert.
In hochdotierten n-Materialien, welche eine hohe Konzentration von Trapzuständen oberhalb
des Fermi-Niveau aufweisen, tritt eine pnn Auger-Rekombination auf, welche Hot Elektronen
im Leitungsband des p-Diamanten begünstigen kann. Bei Vorhandensein einer NEA
(Negative Elektronen Affinität)-Oberfläche und unter dem Einfluß einer niederen
Anodenspannung (< 10 V/µm) unterliegen diese Elektronen den Effekten einer Bandbiegung
und einer Feldpenetration, womit es den Elektronen ermöglicht wird, durch die erniedrigte
Vakuumbarriere zu tunneln und in Richtung des Phosphorschirms (Anode) zu emittieren.
Die p-Diamantschicht 16 ist bevorzugt dünner als 1 Mikron, weist bevorzugt eine
Löcherdichte von über 1017 cm-3 auf und zeigt eine niedere Konzentration der Korngrenzen
und schließt Graphitmaterial ein. Die exponierte obere Fläche der p-Diamantschicht 16 kann
aktiviert sein, um eine negative Elektronenaffinität aufzuweisen, was entweder durch eine
Wasserstoffplasmabehandlung, wie nachfolgend im Detail beschrieben, oder durch
Ablagerung eines Metalls mit niederer Austrittsarbeit erfolgt. Beispielsweise ist es bekannt,
daß Nickel oder Titan verwendet werden, um eine NEA zu induzieren, und zwar auf einer
wasserstofffreien (111) p-Diamantoberfläche. Kupfer, Caesium oder Kobalt sind ebenfalls
geeignet, eine NEA auf einer (100) p-Diamantoberfläche zu bewirken.
Die Vorrichtung kann erzeugt werden durch übliche Growth- und
Lithographiemaskentechniken und umfaßt die Schritte des Aufbringens eines Musters eines
geeigneten n-Kontaktmetall auf das Glassubstrat durch Bedampfen, dem selektiven
Aufbringen einer Polysiliciumschicht auf die Metallisierung durch Pyrolyse von SiH4, dem
selektiven Aufbringen eines Musters einer Siliciumoxydschicht über der Metallisierung und
den Polysiliciumbereichen durch thermische Oxidation oder durch Hochdruck-CVD
(Chemical Vapour Deposition) unter Verwendung von O2 und SiH4. Die p-Dünnfilm-
Diamantschicht 16 wird sodann als Muster durch eine Maske abgelagert, unter Verwendung
bekannter handelsüblicher Gassynthesemethoden, wie beispielsweise Heiß-filament-CVD,
Mikrowellen-CVD, Gleichstromplasma-CVD oder RF-Plasma-CVD. Das Rohmaterial für
den Kohlenstoff kann ein Kohlenwasserstoffgas sein, wie beispielsweise Methan, Ethan,
Acetylen oder organische Flüssigkeiten, wie beispielsweise Alkohol oder
Kohlenstoffdioxidgas, welchem in geeigneter Weise Wasserstoff beigefügt wird. Die
Störstellen zum Erhalt der p-Schicht 16 kann von einem Element ausgewählt werden, das aus
der Gruppe 3 des Periodensystems stammt. Beispielsweise kann das Dotieren mit Bor erhalten
werden durch Hinzuführen einer Bor-enthaltenden Verbindung zu den Rohmaterialgasen.
Alternativ dazu kann das Dotieren mit Bor erhalten werden durch Ionenimplantation einer
inherenten Diamentschicht.
Eine Reihe von Oberflächennachbehandlungen können zur Verbesserung der elektrischen
Eigenschaften der p-Diamantschicht 16 angewendet werden.
Die Löcherkonzentration kann verstärkt werden entweder durch thermisches Altern bei einer
Temperatur im Bereich von 500°C bis 750°C (abhängig vom Glassubstrat) in einer Helium-
oder Stickstoffatmosphäre oder alternativ durch Altern mittels eines Excimerlasers unter
hohem Vakuum. Der Zweck dieser Behandlung ist die Freisetzung von im Film enthaltenen
Wasserstoff, welcher die Diffusion von eingebautem Bor in die Gitter des Diamants blockiert.
Nach dieser Oberflächenbehandlung wird die p-Diamantschicht einem chemischen
Reinigungsmittel ausgesetzt, um die dünne, nicht aus Diamant bestehende Oberflächenschicht
zu beseitigen.
Die Leitfähigkeit durch die dünne Diamantschicht 16 kann verstärkt werden durch
Verwendung einer Wasserstoffplasmabehandlung um die polykristalline Diamantoberfläche
zu glätten und zu restrukturieren. Hierbei wird die Dichte der Korngrenzen vermindert. Diese
Behandlung kann durchgeführt werden in einer Wasserstoffatmosphäre bei geringem Druck,
wobei die p-Diamantschicht auf eine positive Gleichspannung vorgespannt wird, die über
300 V liegt. Diese Behandlung setzt die Diamantoberfläche einem hohen Fluß von
Wasserstoffatomen und -ionen aus, wodurch die Oberflächenrauheit der Oberfläche
vermindert wird und eine Verminderung der Dichte der Korngrenzen in Folge eines quasi
kontinuierlichen Films stattfindet. Diese Effekte sind Eigenschaften einer
wasserstoffatomunterstützten Oberflächendiffusion, welche eine sp3 (Diamant) Kristallform
regenerieren kann, währen das sp2-gebundenen amorphe Material geätzt wird.
Eine zweite Konsequenz des Aussetzens des p-Diamantfilms einer
Wasserstoffplasmabehandlung ist das Induzieren einer NEA Bedingung durch Vorsehen einer
monohydriden Beendigung der Schlenkerbingungen an der (111) 1 × 1 oder (100) 2 × 1
Diamantoberflächenstruktur. Eine NEA Oberfläche kann die
Elektronenemissionseigenschaften von einer Elektrode ins Vakuum verbessern.
Die Fig. 2 und 3 zeigen eine alternative Elektronenemittervorrichtung 40, welche eine
Glasbasis 41 aufweist, welche ein Substrat 42 aus geschmolzenem Quarz trägt. Die obere
Fläche 43 des Quarzsubstrats 42 trägt eine Schicht 44 aus polykristallinem n-Silicium und
eine Schicht 45 eines polykristallinen p-CVD Diamanten. Die beiden Schichten 44 und 45
weisen eine rechteckige Form auf und ihre inneren Enden 46 und 47 stoßen aneinander. Die
Endflächen 46 und 47 sind in Bezug auf die Vertikale unter einem spitzen Winkel geneigt und
berühren einander in unteren Teil zur Bildung einer Grenzfläche 49 und eines V-förmigen
Spalts 50, der zu den oberen Flächen der Schichten hin sich erweitert. Auf dem Substrat 42 ist
ein Silberkontakt 51 angeordnet, welcher in Kontakt steht mit der Siliciumschicht 44. Ein
Titan-Gold-Kontakt 52 ist am gegenüberliegenden Ende des Substrats 42 angeordnet und
steht in Kontakt mit der Diamantschicht 45.
Der Elektronenemitter 40 ist in einem evakuierten Gehäuse unterhalb eines mit Phosphor
beschichteten Anodenschirms 45 angeordnet. Der Siliciumkontakt 51 liegt an negativer
Spannung 55 an, während der Diamantkontakt 52 in eine positive Spannungsquelle 56
angeschlossen ist. Der Anodenschirm ist mit einer Quelle 57 verbunden, die eine höhere
positive Spannung als die Quelle 56 aufweist.
Die Elektronenemission tritt an der Grenzfläche 49 auf, wenn eine Vorspannung von weniger
als 10 V anliegt. Die planare Geometrie dieses Emitters 40 lokalisiert die Grenzfläche 49
zwischen den Silicium- und Diamantschichten 43 und 44 und weist einen begrenzten
Kontaktbereich auf. Der Grenzflächenbereich 49 wird nach unten begrenzt durch das Substrat
42 und nach oben durch ein Vakuum. Es ist nicht erforderlich, daß die Grenzfläche 45
kontinuierlich längs ihrer Länge ist, sondern kann größere Unterbrechungen aufweisen, womit
das Substrat 42 in Kontakt mit dem Vakuum gebracht wird.
Die p-Diamantschicht 45 weist bevorzugt eine Dicke von weniger als 1 Micron auf und
besitzt eine (100) texturierte Oberfläche mit einer geringen Dichte der Korngrenzen und einer
hohen Trägerdichte. An der Grenzfläche 49 endet die p-Diamantschicht 45 in einer
kristallinen Oberflächentextur, welche sowohl (100) als auch (111) Facettenkristalle enthält.
Die p-Diamantoberfläche und die Grenzfläche 49 können der gleichen
Oberflächenbehandlung unterzogen werden wie der in Fig. 1 gezeigte Emitter, um die p-
Halbleiterleitfähigkeit zu verstärken. Die p-Diamantoberfläche kann zu einer Erzeugung einer
NEA aktiviert werden. Die lokalisierte Art der Grenzfläche 49 und der hohe Grad des
Trägereinschlusses, erzeugt durch die planare Grenzflächengeometrie, bewirkt, daß der Grad
der störstellenunterstützten Rekombination und die Auger Elektronenerzeugung intensiviert
werden. Die substratunterstützte Tunnelung über metallische Unreinheiten kann ebenfalls
dazu beitragen, Träger zur Grenzfläche zu transportieren, wenn Unterbrechungen an der
Grenzfläche 49 vorhanden sind. Dies kann zum Entstehen einer zusätzlichen Quelle von
Trägern führen, welche in der Lage sind, durch die Vakuumbarriere an den p-
Diamantoberflächen zu tunneln, womit die Elektronenemissionsausbeute von der Grenzfläche
49 zum Anodenschirm 54 erhöht wird.
Die in den Fig. 2 und 3 gezeigte Emitterstruktur kann unter Verwendung der gleichen
Herstelltechniken wie beim Emitter nach Fig. 1 hergestellt werden, wobei jedoch planare
Anordnung die Herstellung einfacher macht als beim Emitter nach Fig. 1. Auch können die
verwendeten Oberflächenbehandlungen die gleichen sein wie bei der Herstellung des Emitters
nach Fig. 1.
Die Fig. 4 und 5 zeigen einen Emitter 60, der ebenfalls wie derjenige nach den Fig. 2
und 3 eine n-Siliciumschicht 61 aufweist, die auf einem Isoliersubstrat 62 angeordnet ist. Die
Diamantschicht ist jedoch diskontinuierlich und wird gebildet durch eine Schicht 63 aus
nanokristallinen bordotierten p-Diamantpartikeln 64. Typischerweise weisen diese Partikel 64
eine Größe im Bereich von 500 nm bis 50 nm auf. Die Schicht 63 der Diamantpartikel 64 steht
in Ohmschen Kontakt mit einem Kontakt 65. Die resultierende Grenzflächenstruktur setzt sich
zusammen aus einer Anordnung von isolierten Grenzflächen, welche bevorzugt gebildet
werden zwischen der Polysiliciumschicht 61 und dem Diamant-Nanopartikeln 64.
Demzufolge ist der effektive Bereich der Grenzfläche, der das Polysilicium 61 mit den
Diamantpartikeln 64 verbindet, gering. Dies hat den Effekt der Begrenzung der Anzahl und
Dichte der Grenzflächenstörstellen, was zu einer Erhöhung der Injektionsrate der
Minoritätsträger von n+-Silicium 61 in die p-Diamantpartikel 64 führt.
Das n+-Si kann ersetzt werden durch ein geeignetes n- oder n+-dotiertes Halbleitermaterial,
wie beispielsweise Germanium, Diamant, Siliciumcarbit, Bornitrit oder Aluminiumnitrit.
Die Leitfähigkeit zwischen dem Grenzflächenbereich und dem p-Diamantkontakt 65 wird
begünstigt durch die Störstellenkonzentration, welche von der Anwesenheit von Metallionen
66 an der Oberfläche des Isoliersubstrats 62 in den die Diamantpartikel 64 umgebenden
Bereichen und von der Raumladung herrührt, welche zwischen den Diamantpartikeln an der
Grenzfläche und denjenigen die davon geringfügig entfernt sind, herrührt.
Die verteilte Diamantpartikelstruktur begünstigt den Grad des substratunterstützten
Tunneleffekts der Elektronen durch den p-Diamantpartikel 64 enthaltenden Bereich. Der
Leitmechanismus tritt unter dem Einfluß einer Vorspannung im Bereich zwischen 5 bis 15 V
auf, wenn diese Spannung in der Grenzfläche anliegt. Ein kleiner Prozentsatz des Stroms
(weniger als 1%) geht bei den kleineren Partikeloberflächen verloren in Folge ihrer hohen
geometrischen Feldanreicherungsfaktoren, die es erlauben, daß Elektronen durch die
erniedrigte Vakuumbarriere an den Partikeloberflächen in Richtung des Anodenschirms
tunneln. Der Emissionswirkungsgrad kann signifikant verstärkt werden, wenn die p-
Diamantpartikel 64 zur Bildung einer NEA behandelt werden, wodurch eine thermalisierte
Trägeremission vom Leitungsbandminimum in das Vakuum auftritt. Die NEA an der
Diamant-Substrat-Schnittstelle erfolgt durch ein Einführen von Metallatomen-Ionen, wie
beispielsweise Nickel, in die Substratoberfläche während der Herstellung der
Diamantgrenzflächenemitterstruktur. Darauf folgende Oberflächenbehandlungen, wie
beispielsweise eine Behandlung mit Wasserstoffatomen, gefolgt von einem thermischen
Altern in Vakuum, werden dazu verwendet, die NEA der p-Diamantoberflächen zu aktivieren,
in dem bewirkt wird, daß Metallatome in elektrischen Kontakt mit diesen Oberflächen
gebracht werden. Die Zufuhr von thermalisierten Trägern in das p-Diamantleitungsband
erfolgt durch feldinduziertes Tunneln von Elektronen über Störstellen und
Grenzflächenzuständen, welche an der Grenzfläche zwischen den Diamantpartikeln 64 und
dem darunter liegenden Substrat 62 gebildet werden.
Monohydrid und adsorbatfreie Diamantoberflächen mit einer Monoschicht aus Nickel sind
abgehandelt von J. Van der Weide und R. J. Nemanich, Phys. Rev. B 49, 13, 629, (1994).
Der in den Fig. 4 und 5 gezeigte Elektronenemitter mit Heteroübergang kann nach einem
Verfahren hergestellt werden, wie es in der WO 98/27568 beschrieben ist.
Die Nanokörner aus Diamant können in den gewünschten Mustern aufgebracht werden
entweder durch selektives Aufbringen durch Photoresistmasken oder durch Siebdruck.
Alternativ dazu kann ein Tintenstrahldruckverfahren angewendet werden, bei welchem
Diamantkörner in einer wässrigen Lösung suspendiert werden, welche oberflächenaktive
Stoffe enthält, damit die Viskosität für den verwendeten Druckkopf geeignet ist,
typischerweise im Bereich von 2, 3 bis 3 Centipoise. Dies ermöglicht, daß die Nanokörner in
sorgfältig kontrollierter Partikelverteilung mit hoher Präzision und in reproduzierbarer Weise
aufgebracht werden, um Emitterbereiche zu bilden, die gleiche elektrische Eigenschaften
aufweisen.
Die Fig. 6 und 7 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
Elektronenemittervorrichtung 70, bei welcher die Elektronenemission von den Grenzflächen
zwischen den p- und n-Materialien, die einem Vakuum ausgesetzt sind, erzeugt wird. Die
Emittervorrichtung 70 weist ein Glassubstrat 71 mit zwei voneinander im Abstand
befindlichen Metallkontakten 72 und 73 auf. Die Emitter bildenden Heteroübergänge bzw.
-grenzflächen werden gebildet zwischen den beiden Kontakten 72 und 73 durch p-
Diamantkörner 74, welche selektiv auf dem Substrat 71 aufgebracht sind und zu welchen
Kleinstpartikel 75 von n+-Si und Kleinstpartikel eines Metalls einzeln oder zusammen
hinzugefügt wurden. Das n+-Si kann ersetzt werden durch andere geeignete n- oder n+-dotierte
Halbleiter, wie beispielsweise Germanium, Diamant, Siliciumcarbit, Bornitrit oder
Aluminiumnitrit. Die Partikelgröße der die Emitterstruktur bildenden Materialien sind alle im
Bereich von 500 nm bis 50 nm. Wir eine Spannung zwischen den Kontakten 72 und 73
angelegt, werden von den Grenzflächen, wo die Diamantpartikel 74 in Kontakt stehen mit den
Siliciumpartikeln 75 Elektronen emittiert, so daß eine Anordnung von isolierten Grenzflächen
zwischen dem Substrat 71, den Nanopartikeln aus Diamant und den n-Halbleiterpartikeln
und/oder Metallpartikeln die auf die Glasfläche hinzugeführt wurden, gebildet wird. Die
verteilte Partikelstruktur verstärkt den Grad des substratunterstützten Tunneleffekts der
Elektronen durch den p-Diamantpartikel enthaltenden Bereich. Dieser Leitmechanismus tritt
unter dem Einfluß einer Vorspannung im Bereich von 5 bis 15 V an der Grenzfläche auf.
Die Emitterstruktur nach den Fig. 6 und 7 kann durch ein konventionelles Druckverfahren
erzeugt werden, jedoch bevorzugt durch ein Tintenstrahldruckverfahren. Jeder Partikeltyp
wird in einer wässrigen Lösung suspendiert, die einen oberflächenaktiven Stoff enthält, damit
sich eine Viskosität im Bereich von 2, 3 bis 3 cps ergibt. Dies ermöglicht es, die Materialien in
sorgfältig kontrollierter Partikelverteilung, mit hoher Präzision und in einer reproduzierbaren
Weise aufzubringen, bei welcher die Emitterbereiche gleiche elektrische Eigenschaften
aufweisen. Diese Drucktechnik ist in jedem Fall zur Erzeugung von
Elektronenemitteranordnungen günstiger als konventionelle Druckverfahren.
Jeder der oben beschriebenen Elektronenemitter kann in einer adressierbaren Anordnung
enthalten sein, so daß individuelle Emitter selektiv bestromt werden können. Eine solche
Anordnung kann dann als Anzeigevorrichtung verwendet werden. Ein Beispiel einer solchen
Anordnung 80, bei welcher Emitter 81 der Fig. 6 und 7 verwendet werden, ist in Fig. 8
gezeigt. Diese Vorrichtung weist ein Isoliersubstrat 82 beispielsweise aus Glas oder Keramik
auf, auf welchem vier vertikale Y-Adressenleitungen 83 aus einem Metall aufgebracht sind.
Jede Y-Adressenleitung 83 weist vier kurze horizontal verlaufende Kontakte 84 auf. Vier
horizontale X-Adressenleitungen 85 erstrecken sich quer über das Substrat 82 und sind durch
Isolierbereiche 86, welche auf den Y-Adressenleitungen aufgebracht wurden, von den Y-
Adressenleitungen 83 isoliert. Jede X-Adressenleitung 85 weist vier vertikal verlaufende
Kontakte 87 auf, die durch einen schmalen Spalt 88 von den Y-Adressenkontakten 84
getrennt sind. Innerhalb jedes Spalts 88 ist auf den Substrat 82 aufgebracht p-
Diamantnanokörner und n-Siliciumpartikel, gemischt mit Metallpartikel, zur Bildung von 16
individuell selektiv ansteuerbaren Emitterbereichen 89.
Die Metalladressenleitungen 83 und 85 bestehen aus einem Metall, wie beispielsweise Cr, Co,
Al, Cu, Au, Ni oder ITO, welche mittels konventioneller Druckverfahren aufgebracht wurden,
wie beispielsweise durch Siebdruck oder mittels einer lithographischen Maske. Alternativ
dazu können die Adressenleitungen 83 und 85 und die Isolierbereiche 86 durch einen
Tintendrucker aufgebracht werden, unter Verwendung von Druckfarben, zusammengesetzt
von kommerziell erhältlichen Metall-Polymer-Lösungen. Die gewünschten elektrischen
Eigenschaften der Leitungsanordnung können durch geeignete Wärmebehandlung mit
Luftströmung erhalten werden.
Bevorzugt werden zuerst die Nanokörner aus Diamant und sodann die Siliciumpartikel
aufgebracht, bevorzugt durch ein Tintenstrahldruckverfahren. Die aufgebrachten Partikel
werden sodann einer Wasserstoffplasmabehandlung bei einer Temperatur im Bereich von 500°C
bis 1000°C unterzogen, wobei bevorzugt eine positive Spannung bis zu 300 V an die Y-
Adressenleitungen 83 angelegt wird, während die X-Adressenleitungen 85 keine Spannung
aufweisen. Das Substrat wird sodann gealtert durch Anordnen der Vorrichtung in einer
Heliumatmosphäre oder unter einem hohen Vakuum bei Verwendung eine thermischen
Behandlung oder einer Excimerlaserstrahlung.
Die in Fig. 9 gezeigte Anordnung 90 weist Emitter entsprechend der Fig. 8 auf, wobei
Komponenten, die mit denjenigen nach Fig. 8 gleich sind, die gleiche Bezugszahl jedoch mit
eine Prim versehen, aufweisen. Die Anordnung 90 weist drei Y-Adressenleitungen 83' und
drei orthogonale X-Adressenleitungen 85' auf, welche 16 Emitterbereiche 89' bilden, die
etwa 100 µm im Quadrat groß sind. Die Anordnung 90 weist vier Anodenadressenleitungen 91
auf, welche parallel zu den Y-Adressenleitungen 83' verlaufen, von denen jede vier
Phosphorschirme oder Pixels 92 aufweist, die nahe der entsprechenden Emitterregion 89'
angeordnet sind. Die Phosphorschirme 92 sind in das Glassubstrat 82' integriert im Gegensatz
zu den vorbeschriebenen Vorrichtungen. Die Adressenleitungen 83', 85' und 91' können aus
einem optisch transparenten Material bestehen, beispielsweise aus ITO, wo die
Phosphorpixels 82 bei einem Blick durch das Substrat 82' sichtbar werden, oder sie können
optisch opaque sein, wenn die Pixels in Reflektion von der Richtung der transparenten
Glasabdeckung betrachtet werden.
Die Fig. 10 zeigt eine Anordnung entsprechend der Fig. 9, jedoch so modifiziert, daß sich
eine mehrfarbige Anzeige ergibt, wobei für jeden Emitter 89' drei getrennte
Anodenadressenleitungen 91B, 91R und 91G vorgesehen sind, von denen jede einem
Phosphorpixel 92B, 92R und 92G zugeordnet ist, die in den Farben blau, rot oder grün
aufleuchten. Die linke Reihe von Emittern 89' ist zum Vergleich monochrom ausgeführt.
Claims (10)
1. Elektronenemittervorrichtung mit einem Bereich (13, 44, 61, 75) eines Materials
mit einer n-Leitfähigkeit, einem Bereich (16, 45, 63, 64, 74) eines Materials mit p-
Leitfähigkeit und einer Grenzfläche (19, 49) zwischen den beiden Bereichen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Grenzfläche (19, 49) zur direkten Freisetzung
von Elektronen von der Grenzfläche in ein Vakuum diesem Vakuum ausgesetzt
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bereiche des
Materials mit n-Leitfähigkeit und des Materials mit p-Leitfähigkeit durch eine
Schicht des einen Materials (16) auf dem anderen Material (13) gebildet wird und
die Grenzfläche (19) an einer Kante einer der Schichten dem Vakuum ausgesetzt
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (16) mit
p-Leitfähigkeit auf einer Schicht (13) mit n-Leitfähigkeit angeordnet ist und daß
die obere Fläche der Schicht mit p-Leitfähigkeit dem Vakuum ausgesetzt ist und
daß die Schicht (16) mit p-Leitfähigkeit dünn genug ist, um einen
Elektronendurchgang durch die Schicht in das Vakuum zu ermöglichen, wobei die
Elektronen an der Oberfläche dieser Schicht freigesetzt werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bereiche mit n-
Leitfähigkeit und mit p-Leitfähigkeit gebildet werden durch entsprechende
Schichten (4, 45) auf einem gemeinsamen Substrat (41) und daß die Grenzfläche
(49) gebildet wird längs der aneinander stoßenden Kanten (46, 47) der beiden
Bereiche.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vielzahl von
exponierten Grenzflächen aus einer Vielzahl von Partikeln (64, 74) des einen
Leitfähigkeitstyps und benachbarten Bereichen (61, 66, 75) des anderen
Leitfähigkeitstyps gebildet werden.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Material (16, 45, 63, 64, 74) zur Bildung einer negativen
Elektronenaffinität aktiviert ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Material des p-Leitfähigkeitstyps (16, 45, 63, 64, 74)
aus Diamant besteht.
8. Verfahren zur Herstellung einer Elektronenemittervorrichtung gekennzeichnet
durch die Schritte der Herstellung einer Suspension des Materials mit einer p-
Leitfähigkeit oder einer n-Leitfähigkeit in einer geeigneten Lösung und
Verwendung eines Tintenstrahldruckverfahrens zum Aufbringen der Partikel auf
einem Substrat und damit zur Bildung einer Vielzahl von
Elektronenemittergrenzflächen.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß Partikel beider
Leitfähigkeitstypen auf das Substrat aufgebracht werden, wobei die Grenzflächen
zwischen den Partikeln unterschiedlichen Leitfähigkeitstyps gebildet werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Partikel
mit p-Leitfähigkeit Diamantkörner aufgebracht werden.
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