DE10009648A1 - Velours und Verfahren zur Herstellung des Velours - Google Patents

Velours und Verfahren zur Herstellung des Velours

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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D27/00Woven pile fabrics
    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D27/00Woven pile fabrics
    • D03D27/02Woven pile fabrics wherein the pile is formed by warp or weft
    • D03D27/06Warp pile fabrics

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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Abstract

Bei einem Velours bestehen aufgeschnittene Polnoppen aus Polfäden aus Kunststoff und aus mindestens 45 Feinfäden 6' einer größten Dicke von 1,0 dtex. Aufgrund der Herstellung des Velours auf einer Raschelmaschine sind die Polnoppen mittels Maschen fest eingebunden und liegt ein Gewirke vor; die Feinfäden 6' sind von ihrer Erzeugung her gekräuselt. Der Flor des Velours sitzt verbessert fest, die aus den Feinfäden bestehenden Polfäden sind vereinfacht eingebracht und der Flor wirkt wie luftgepolstert.

Description

Die Erfindung betrifft einen Velours, bei dem aufgeschnittene Polnoppen von Grund­ kettfäden und Schußfäden getragen sind und bei dem die Polnoppen von einem Polkett­ faden gebildet sind, der aus einer Vielzahl von Fasern zusammengesetzt ist, nach Pa­ tentanmeldung 198 54 397.2.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung des Velours, bei dem ein Polkettfaden zum Einbringen in ein im übrigen aus Schußfäden und Grundkettfäden bestehendes Gewebe bereitgestellt wird, nach Patentanmeldung 198 54 397.2.
Mit Velours ist hier ein Florgewebe bezeichnet und auch ein Plüsch gemeint. Der hier zur Rede stehende Velours ist in erster Linie als Möbelbezugstoff und als Dekorations­ stoff, z. B. als Vorhangstoff, verwendet. Bei einem Velours kommt es auf die Dichte der Floroberfläche und die Abnutzungsfestigkeit an. Die aufgeschnittenen Polnoppen sind jeweils zwischen zwei Grundkettfäden angeordnet und festgehalten. Jede Polnoppe ist von Grundkettfäden und Schußfäden begrenzt.
Bei einem durch die Praxis bekannten Velours besteht der Polkettfaden aus Wolle und ist aus Naturfasern gesponnen, die jeweils kurz bzw. längenmäßig beschränkt sind. Im Rahmen eines annehmbaren Herstellungsaufwands ist der bekannte Velours in der Dichte der Floroberfläche und der Abnutzungsfestigkeit nicht zufriedenstellend. Die nachträglich aufgerauhten Polnoppen ergeben eine filzige Floroberfläche.
Eine Aufgabe der Erfindung ist es somit, einen Velours zu schaffen, der bei annehmba­ rem Herstellungsaufwand in der Dichte der Floroberfläche und der Abnutzungsfestig­ keit merklich verbessert ist. Der Velours des älteren Vorschlags ist, diese Aufgabe lö­ send, dadurch gekennzeichnet, daß der Polkettfaden aus Kunststoff besteht und aus mindestens 45 Feinfäden einer größten Dicke von 1,1 Dtex zusammengesetzt ist, wobei die Feinfadenstücke der aufgeschnittenen Polnoppen lose beieinanderliegen und minde­ stens 1.500 Feinfadenenden pro cm2 vorliegen.
Bei dem älteren Vorschlag ist eine Ausführungsform vorgesehen, bei der die Feinfäden von ihrer Erzeugung her gerade sind und für die Velours-Herstellung eine leicht beheb­ bare Oberflächenrauhigkeit vorgesehen ist, indem entweder die Feinfäden leicht mitein­ ander verzwirnt sind oder der Faden mit einem auswaschbaren Kleber versehen ist. Bei­ de Maßnahmen führen zu einem dichten, wenigen luftigen Velours.
Die Erfindung sieht nun einen Velours vor, der dadurch gekennzeichnet ist, daß die Feinfäden von ihrer Erzeugung her gekräuselt sind.
Die Erfindung sieht auch ein Verfahren vor, das dadurch gekennzeichnet ist, daß von ihrer Erzeugung her gekräuselte Feinfäden verwendet werden.
Der gekräuselte Feinfaden ist herstellungsbedingt texturiert. "texturiert" meint wellen­ förmige, wendelförmige Gestaltungen, die fixiert sind. Aufgrund der Kräuselung hängen die Feinfäden des Polfadens etwas aneinander, so daß eine besondere Maßnahme, wie Verzwirnung oder Verklebung, nicht mehr nötig ist. Das Aneinanderhängen der Feinfä­ den in der Noppe wird durch Rauhen an der Fertigware an den Enden der Polnoppen beseitigt. Die texturierte Gestaltung der Feinfäden ergibt einen Flor mit Luftpolster. Die Verwendung texturierter Feinfäden läßt sich bei Geweben mit zwei sich rechtwin­ kelig kreuzenden Fadensystemen vorsehen und bevorzugt bei auch Gewirke genannten Geweben, bei denen sich Fäden in maschenförmigen Fadenschleifen verschlingen. Bei solchen Gewebe-Gewirken werden die Polnoppen im Textilgrund verstärkt festgehalten, so daß sie die Nachbehandlungen verbessert aushalten. Die bei der vorliegenden Wei­ terentwicklung gegebene Luftpolster-Eigenschaft des Flors ist wichtig.
Die Feinfäden bzw. feinsten Mikrofasern aus Kunststoff, die ihrer Feinheit wegen nicht verwebt bzw. verwirkt werden können, werden im Rahmen der Erfindung in einem Web/Wirkvelours verwebt/verwirkt. Eine durch einen Kleber bedingte Temperaturab­ hängigkeit des Velours ist vermieden. Die Feinfadenstücke der aufgeschnittenen Pol­ noppen sind im Velours derart festgehalten, daß keine Feinfadenstücke bzw. Mikrofa­ sern in Luft und in Atmungsorgane von Benutzern des Velours gelangen können. Der erfindungsgemäße Velours ist ein reiner Textilstoff, d. h. ein "echter" Velours. Es liegt eine Bündelung der feinsten Mikrofasern vor. Die Feinfäden sind an sich "endlos", d. h. sie erstrecken sich ununterbrochen entlang dem Polfaden bzw. entlang den geschnitte­ nen Polnoppen. Der Flor wird mit einer Florhöhe von z. B. 1,3-1,8 mm geschnitten. Der erfindungsgemäße Velours ist im Flor etwa 10% dichter als herkömmlicher Ve­ lours. Die Floroberfläche des Velours wirkt so fein wie ein Mausefell und gibt einen textilen Griff. Der erfindungsgemäße Velours kostet nur ca. 60% des Preises des be­ kannten Velours mit aufgeschnittenen Polnoppen aus Naturfasern. Der erfindungsge­ mäße Velours läßt sich in herkömmlicher Weise färben, bedrucken, prägen oder in an­ derer Weise weiterbehandeln. Der erfindungsgemäße Velours weist eine ausgeprägt harte Oberfläche auf.
Die Dicke des Polfadens und die Anzahl der Polfäden sind je nach Qualitätsanfor­ derungen höher oder niedriger. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn mindestens 2.400 Feinfadenenden pro cm2 vorliegen. Eine solche Dichte der Floroberfläche läßt sich im Rahmen der Erfindung sehr gut verwirklichen. In der Regel sind mehr als 10.000 Feinfadenenden pro cm2, z. B. 65.000 bis 70.000 Feinfadenenden pro cm2 vorhanden.
Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es auch, wenn die Feinfäden jeweils eine größte Dicke von 0,5 Dtex aufweisen. Je feiner bzw. dünner die Feinfäden sind, desto samtener wird der Griff des Flors. Der Feinfaden hat z. B. eine Dicke von 0,32 Dtex, wobei 1 kg Feinfaden eine Lauflänge von 30.000 m hat.
Für die Erfindung ist nicht so sehr wesentlich, daß die Polfäden ganz allgemein aus ei­ nem Kunststoff bestehen, sondern, daß sie aus Kunststoff-Feinfäden bestehen. Der Kunststoff ist z. B. Polyamid oder Polyester und es wird z. B. Polyamid 66 eingesetzt. Aus diesen speziellen Kunststoffen läßt sich der verwendete Feinfaden in der ge­ wünschten Dünnheit herstellen. Der beim erfindungsgemäßen Velours eingesetzte Kunststoff-Faden aus Feinfäden ist relativ einfach herzustellen.
Wenn der erfindungsgemäße Velours hergestellt wird, wird angewendet ein aus Kunst­ stoff bestehender Faden, der aus mindestens 45 Feinfäden einer größten Dicke von 1,0 Dtex zusammengesetzt ist. Es dürfen die Feinfäden nicht dauerhaft miteinander ver­ klebt sein und nicht eng verzwirnt sein, da sie sich im Velours vereinzeln sollen, um den gewünschten feinen Flor zu ergeben. Wenn die Feinfäden im Faden lose voneinander sind und zueinander parallel verlaufen, dann hat der Faden eine glatte Oberfläche, die nur eine relativ langsame Verarbeitung des Fadens zuläßt.
Es liegt vor ein Velours mit aufgeschnittenen Polnoppen, die gebildet sind aus der Pol­ kette und verfestigt sind durch Grundkette und Zwischenschuß. Es sind die Polnoppen von einem Paket feinster Mikropolkettfäden gebildet, die aus einer Vielzahl von Mikro­ fasern zusammengesetzt sind. Es sind die Polfäden aus Polyamid oder Polyester und aus mindestens 40-60 feinsten Mikrofäden zu einem Dickfaden zusammengeführt, welcher somit verwebbar ist.
Mikrofäden mit einer Lauflänge von ca. 30.000 m = 1 kg sind so fein, daß sie sich in einem einzelnen Mikrofaden nicht verweben lassen. Die Stärke eines Mikrofeinfadens ist z. B. von 0,03 Dtex bis 0,08 Dtex. (Im Fachbereich zählt alles unter 1 Dtex zu Mi­ kro). Durch die Erfindung ist es möglich, Mikrofäden von 0,03 Dtex zu verweben. Min­ destens 40-60 Mikrofäden werden mit einer losen Schutzdrehung zu einem Webfaden von NM 7,5 bis NM 30 und einer Tourenzahl zwischen 60 und 120 lose verbunden, so daß ein Mikrofaserpaket in einem Garn entsteht.
Wahlweise können diese Mikrofäden durch wasserlöslichen natürlichen Klebstoff zu einem Faden verklebt werden, so daß eine Verwebung mit handelsüblichen Web- oder Raschelmaschinen möglich ist. Je nach Webtechnik wird jeweils ein Doppelgewebe her­ gestellt, das bei Velours sofort in der Maschine aufgeschnitten wird und bei Feinra­ schelmaschinen hinterher auf einer Spaltmaschine in der Mitte aufgeschnitten wird. Das Mikrofaserpaket in Form eines gebündelten Fadens von NM 7,5 bis NM 30 wird durch den Zwischenschuß und durch Bildung einer W-, V-Bindung oder Feinmasche bei Ra­ schel fest in der Unterseite des Gewebes eingebunden.
Durch den Schneidevorgang öffnet sich der Flor und alle feinsten Mikroteile bilden eine Oberfläche, welche so fein ist, wie beispielsweise ein Mausfell. Es werden per cm min­ destens 2.000 bis 3.000 feinste Mikrofäden geöffnet und bilden eine samtweiche phanta­ stische Oberfläche. Es entsteht somit ein erstklassiger Mikrovelours von hochwertigster Qualität. Als Nebenerscheinung wirkt der neuartige Velours leichter und eleganter und hat eine stabilere Oberfläche gegenüber dem herkömmlichen Velours.
Die Erfindung besteht auch in einem Velours, bei dem aufgeschnittene Polnoppen von Fäden getragen sind, bei dem die Polnoppen von einem Polfaden gebildet sind, der aus einer Vielzahl von Fasern zusammengesetzt ist, und bei dem der Polfaden aus Kunst­ stoff besteht und aus mindestens 45 Feinfäden einer größten Dicke von 1,0 Dtex zu­ sammengesetzt ist, wobei die Feinfadenstücke der aufgeschnittenen Polnoppen lose bei­ einanderliegen und mindestens 1.500 Feinfadenenden pro cm2 vorliegen, und der da­ durch gekennzeichnet ist, daß aufgrund Herstellung auf einer Raschelmaschine die Pol­ noppen mittels Maschen fest eingebunden sind und ein Gewirke vorliegt.
Es geht hier also um einen Velours, der auf einer Raschelmaschine hergestellt ist, die eine spezielle Wirkmaschine, nämlich eine Quer-Wirkmaschine ist. Die damit erzeugte Raschelware wird vorzugsweise mit Hilfe der texturierten Feinfäden erzeugt.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert. In der Zeich­ nung zeigt
Fig. 1 eine perspektivische vergrößerte Darstellung eines Stückes Velours,
Fig. 2 schematisch vereinfacht eine Polnoppe des Velours gemäß Fig. 1 in einem ge­ genüber Fig. 1 vergrößerten Maßstab,
Fig. 3 schematisch einige Polnoppe-Feinfadenstücke aus gekräuseltem Feinfaden,
Fig. 4 schematisch eine Raschelmaschine und
Fig. 5 eine Einzelheit der Raschelmaschine gemäß Fig. 4, in einem gegenüber Fig. 4 vergrößerten Maßstab.
Der Velours 1 gemäß Fig. 1 und 2 besteht aus Grundkettfäden 2 und rechtwinkelig dazu verlaufenden Schußfäden 3. Rechtwinkelig zu den Schußfäden 3 und zwischen je zwei Grundkettfäden 2 sind jeweils im Zuge der Herstellung des Velours Polkettfäden einge­ bracht, die in ihrem ursprünglich durchgehenden Zustand nicht gezeigt sind. Die Pol­ kettfäden sind jeweils aufgeschnitten, so daß einzelne Polnoppen 4 angefallen sind. Jede Polnoppe 4 ist also ein Polkettfaden-Stück, das um einen Schußfaden 3 herumgeführt ist und zwei Schenkel mit zwei Enden 5 bildet, wobei die Enden 5 aller Polnoppen 4 eine Floroberfläche bilden. Die Polnoppe 4 besteht, wie m Fig. 2 verdeutlicht ist, aus einer Vielzahl von Feinfadenstücken 6, die jeweils zwei Feinfadenenden 7 bilden.
Während in Fig. 1 und 2 die Feinfadenstücke 6 jeweils gerade, einheitlich längsverlau­ fend sind, sind in Fig. 3 einige Feinfadenstücke 6' gezeigt, die im wesentlichen texturiert bzw. gekräuselt sind und einen geraden, geglätteten Endbereich 8 zum Feinfadenende 7 hin aufweisen. Zwischen den benachbarten Feinfadenstücken 6' und in diesen befinden sich Lufträume 9.
Fig. 4 und 5 verdeutlichen eine Raschelmaschine zur Herstellung eines Velours mit ei­ nem gewirkten Gewebe; es handelt sich um eine handelsübliche Raschelmaschine mit einer Teilung von 44/22, die also Feinmaschen erzeugt. Gemäß Fig. 4 sind auf einer waagerechten Traverse 10 zwei obere große Rollen 11 vorgesehen, die jeweils einen Pol­ faden 12', 12" abgeben. An zwei die Traverse 10 tragenden senkrechten Säulen 13 sind je zwei kleine Rollen 14, 15 vorgesehen, die zwei Paare von Kettfäden 16', 16" und 17', 17" liefern. Fig. 5 verdeutlicht die Einbindung der Polfäden 12', 12" in die Unterseiten 16, 17 des Stoffes.
Die Einbindung ist so gehandhabt, daß der Faden in der Masche verknotet ist. Die Ma­ sche ist in sich verknotet. Aus den Fäden 16', 16" und 17', 17" entstehen die Maschen der beiden unten liegenden Seiten. Sie sind von unterschiedlichen Festigkeiten im Garn und haben die Funktion, den Gesamt-Flor 18 einzubinden. Diese Technik ist bekannt.
Die Neuheit ist, daß es bis jetzt noch nicht gelungen ist, für den Flor Mikrofasern ge­ bündelt zu einem Garn einzurascheln. Das Gewirke wird nach der Fertigung von größe­ ren Partien über eine Schneidemaschine in der Mitte des Gesamt-Flors 18 getrennt, so daß zwei Stoffe entstehen. Die Mikrofasern-Garne bilden den Flor nach dem Schneiden. Die Distanz zwischen den Stoff-Unterseiten liegt je nach Wunsch zwischen 3 und 5 mm; geschnitten liegt ein Flor mit der Höhe von 1,5-2,5 mm vor. Der geschnittene Mikro-Flor muß nun geöffnet werden. Dies geschieht durch eine kombinierte Rau- und Scherstraße.
Der getrennte Stoff, der nunmehr zwei Bahnen bildet, wird durch Infrastrahler auf der Flor-Oberfläche leicht plastifiziert, und die Mikrofasern werden auf eine Florlänge von 1,5-2,5 mm geöffnet. Durch diesen Herstellungsvorgang bildet sich zwischen den texturierten, vertikal stehenden Mikrofasern Luftgänge. Bei dem Doppelrauhen des Stoffes kommt es vor, daß sich einige Mikrofasern länger ziehen, so daß es notwendig ist, eine dritte Passage in der gleichen Maschinenstraße vorzunehmen, um die vereinzelt längeren Fasern gleichmäßig zu scheren.
Nach diesem Vorgang wird das Gewirke gefärbt. Polyestereinfärbungen geschehen unter erhöhter Temperatur gegenüber dem Einfärben von Baumwolle, da Polyester wider­ standsfähiger ist. Das Material wird dann nach dem Färben noch einmal bei etwa 200°C fixiert. Da sich die Mikrofasern wegen ihrer Feinheit nach dem Fixieren wieder bündeln, ist eine zusätzliche Bürstenpassage durch einen großen Krempelsatz mit etwa zehn ge­ genüberliegenden Walzen und einem großen Tampor notwendig. Durch diesen Vorgang werden große elektrische Momente frei, so daß sich die Ware, besonders von der Mikro- Flor-Seite her, elektrisch auflädt und elektrostatische Momente aufweist. Um dies zu verhindern, wird der Stoff durch einen Fullart mit natürlichen anti-statischen Mitteln benetzt und noch einmal leicht aufgebürstet. Das Gewirke wird durch diese lose, ohne Spannung durchgeführte Rauflor- und Bürstenpassage so stark strapaziert, daß die Ma­ schen lockerer werden und sich der Stoff dehnt. Weil aber ein dehnbarer Stoff nicht für alle Polstermethoden eingesetzt werden kann, verlangt man eine maximale Dehnung zwischen 3% und 4%. Diese Voraussetzung erzielt man, indem das Gewirke von der Unterseite her noch einmal unter Spannung mit 205°C fixiert wird, so daß eine Deh­ nung nach DIN 53868, den Bedingungen für die Möbelindustrie, entsprochen wird.
Das Gewirke ist z. B. wie folgt hergestellt:
Die Fäden 16', 16" und 17', 17" sind Polyester Kops 70/22 fest. Der Flor, auch Pol genannt, besteht aus texturierten Mikrofäden 100/96; das bedeutet bei 18 Kettfäden × 12 in der Bindung × 100 Feinfäden und zwei Schenkeln, daß auf einem cm2 21.600 Mi­ krofeinfäden in der Vertikalen stehen. Da der Stoff mit 155 cm durch die Rückenfixie­ rung auf 145 cm gebracht wird, ist die Masche enger geworden und weist somit etwa 25.000 Feinfasern auf. Es können nach der Fixierung Schwankungen von + oder -2% auftreten.

Claims (4)

1. Velours,
bei dem aufgeschnittene Polnoppen von Grundkettfäden und Schußfäden getragen sind,
bei dem die Polnoppen von einem Polkettfaden gebildet sind, der aus einer Vielzahl von Fasern zusammengesetzt ist, und
bei dem der Polkettfaden aus Kunststoff besteht und aus mindestens 45 Feinfäden einer größten Dicke von 1,1 Dtex zusammengesetzt ist,
wobei die Feinfadenstücke der aufgeschnittenen Polnoppen lose beieinanderliegen und mindestens 1.500 Feinfadenenden pro cm2 vorliegen,
nach Patentanmeldung 198 54 397.2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Feinfäden von ihrer Erzeugung her gekräuselt sind.
2. Verfahren zur Herstellung des Velours nach Anspruch 1,
bei dem ein Polfaden zum Einbringen in ein im übrigen aus Faden bestehendes Textilstück bereitgestellt wird,
bei dem als bereitgestellter Polfaden ein aus Kunststoff bestehender Faden verwen­ det wird,
der aus mindestens 45 Feinfäden einer größten Dicke von 1,0 Dtex zusammenge­ setzt ist, und
bei dem eine Oberflächenrauhigkeit vorgesehen ist,
nach Patentanmeldung 198 54 397.2,
dadurch gekennzeichnet,
daß von Ihrer Erzeugung her gekräuselte Feinfäden verwendet werden.
3. Velours,
bei dem aufgeschnittene Polnoppen von Fäden getragen sind,
bei dem die Polnoppen von einem Polfaden gebildet sind, der aus einer Vielzahl von Fasern zusammengesetzt ist, und
bei dem der Polfaden aus Kunststoff besteht und aus mindestens 45 Feinfäden einer größten Dicke von 1,1 Dtex zusammengesetzt ist,
wobei die Feinfadenstücke der aufgeschnittenen Polnoppen lose beieinanderliegen und mindestens 1.500 Feinfadenenden pro cm2 vorliegen,
nach Patentanmeldung 198 54 397.2,
dadurch gekennzeichnet,
daß aufgrund Herstellung auf einer Raschelmaschine die Polnoppen mittels Maschen fest eingebunden sind und ein Gewirke vorliegt.
4. Velours nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Feinfäden von ihrer Er­ zeugung her gekräuselt sind.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN111334918A (zh) * 2020-02-27 2020-06-26 浙江英诺威纺织有限公司 一种含有螺旋形绒头丝绒的生产工艺
DE202021102018U1 (de) 2021-04-15 2022-07-18 Mattes & Ammann Gmbh & Co. Kg Gewirk mit Wildlederoptik

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