DE10008213A1 - Einrichtung zur thermischen Energieeinkopplung - Google Patents
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Abstract
Um für rotierende Druckformen, die aus einem Material, in das eine gute Energieeinkopplung möglich ist, d. h. das einen hohen Ohmschen Widerstand aufweist und magnetisch ist, bestehen, eine Einrichtung zur thermischen Energieeinrichtung zu schaffen, bei dem kein Heißgas verwendet werden muss und mittels dieser eine zeitlich sehr genau steuerbare Energieeinkopplung möglich ist, ist vorgesehen, den Fixiergang durch Mittel (3, 4 bzw. 5, 6 bzw. 7, 8 bzw. 9) zum induktiven Fixieren der Bildinformationen auf der rotierenden Druckform (1, 2) vorzunehmen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur thermischen Energieeinkopplung,
insbesondere für mittels eines digitalen Bebilderungssystems, insbesondere durch
ein laserinduziertes Thermo-Transfer-Verfahren bebilderte Druckformen.
Ein derartiges Bebilderungssystem für digital beschriebene und wieder löschbare
Offset-Druckformen, bei dem eine Fixierung, d. h. homogene Erwärmung der
Druckformoberflächen vorgenommen wird, ist aus der EP 0 693 371 B1 bekannt.
Die Bebilderungseinheit arbeitet im Außentrommelprinzip, wobei ein schmales
Farbband, ähnlich einem Schreibmaschinen-Farbband am schnell rotierenden
Druckzylinder vorbeigeführt wird, während ein Laserstrahl mittels Wärme die
Schicht des Farbbandes auf den Druckzylinder überträgt. Dadurch entstehen die
farbführenden Bildteile.
Nach der Bebilderung aus dem digitalen Datenbestand wird die Druckform zur
besseren Haltbarkeit fixiert, d. h. die farbführenden Bildteile werden mit der
Druckform verankert.
Nach dem Ausdrucken eines Auftrags werden die Gummitücher gewaschen und
die Druckform mit Hilfe eines Vliesstoffes und speziellen Waschmitteln von
Farbresten und der druckenden Schicht befreit. Dann steht wieder ein blanker
Zylinder für die nächste Bebilderung zur Verfügung.
Der Fixierschritt besteht darin, dass die bebilderte Druckform von einem Trockner
in Form eines Heißluftgebläses, das an die rotierende Druckform, insbesondere
eine Druckformhülse, anstellbar und wieder von ihr abstellbar ist, auf eine
Oberflächentemperatur zwischen 170°C und 210°C erwärmt wird.
Diese Fixierung per Heißgas ist zwar unabhängig vom Material der Druckform,
jedoch ist eine derartige Einbringung heißer Gase in die Druckmaschine
problematisch und unerwünscht.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es somit, für rotierende Druckformen,
die aus einem Material in das eine gute Energieeinbringung, d. h. das einen hohen
Ohmschen Widerstand aufweist und magnetisch ist, innerhalb der Druckmaschine
eine Einrichtung zur thermischen Energieeinkopplung zu schaffen, bei dem kein
Heißgas verwendet werden muss und mittels dieser eine zeitlich sehr genau
steuerbare Energieeinkopplung möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen und weitere Vorteile der Erfindung sind in den
Unteransprüchen festgehalten.
Zusammen mit allen anderen Schritten, wie Hydrophilieren, Bebildern und
Löschen, lässt sich selbstverständlich auch der Fixiervorgang innerhalb der
Druckmaschine ohne Herausnahme des Formzylinders oder der Druckform
ausführen.
Dadurch, dass der Fixiervorgang durch Mittel zum induktiven Fixieren der
Bildinformationen auf der rotierenden Druckform aus einem für die
Induktionserwärmung geeigneten Material, in besonders vorteilhafter Weise im
Mittel-Frequenzbereich von 100-500 kHz vorgenommen wird, ist eine
Zeitersparnis gegenüber dem im Stand der Technik beschriebenen Heißgas-
Fixierverfahren bis zu 60% erreichbar.
Insbesondere durch vorteilhafte in den Unteransprüchen formulierten gezielten
Ausführungen, wie beispielsweise der Vervielfältigung der Induktorschleifen lässt
sich die Anzahl der Bereiche der Energieeinkopplung erhöhen und damit die
aktive Zeit des Fixiervorganges reduzieren, was wiederum einen verglichen mit
dem Heißgas-Fixiervorgang höheren Wirkungsgrad und somit eine deutliche
Energieeinsparung zur Folge hat.
Bei der Energieeinkopplung durch Induktion wird durch Wechselstrom hoher
Frequenz eine Erwärmung im Inneren des Materials, hier die Bildinformationen
(Thermomaterial) hervorgerufen. Durch den sogenannten Skin-Effekt kann man
bekanntlich die Erwärmung durch hohe Frequenzen entweder stark an die
Oberfläche oder aber durch niedrigere Frequenzen weiter in das Innere des
Materials legen. Die Energieeinkopplung wird hierbei punktuell beschränkt, was
besonders, wie gesagt, im Hinblick auf den Energieverbrauch vorteilhaft ist.
Die Induktionserwärmung ist zwar materialabhängig, kann aber gezielt eingesetzt
werden, da eine punktgenaue Wirkung unterhalb der Induktorschleifen erzielbar
ist.
Für bestimmte Druckformen ist die erfindungsgemäße Einrichtung also nicht sehr
gut geeignet (z. B. aus Kupfer, da sehr geringer Ohmscher Widerstand oder aus
Aluminium), ist aber für eine große Zahl der üblicherweise verwendeten
Druckformen mit einem hohen Wirkungsgrad verwendbar.
Geeignete Druckformen und ihre Materialien sind ebenfalls ausgiebig in der
EP 0 693 371 B1 beschrieben.
Nachstehend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In
einer stark schematisierten Zeichnung zeigt:
Fig. 1: den prinzipiellen Aufbau einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur
thermischen Energieeinkopplung in Druckformoberflächen und
Fig. 2: die Ansicht eines Doppeldruckwerks ohne Gummituchzylinder, mit
auseinander gefahrenen Druckformzylindern, an denen die Anordnungen
zweier Einrichtungen zur thermischen Energieeinkopplung zu sehen sind.
In Fig. 1 sind in einem Ausführungsbeispiel die Mittel zum induktiven Fixieren der
Bildinformation auf zwei rotierenden Druckformen 1, 2 aus einem für eine
Induktionserwärmung geeignetem Material gezeigt. Der Aufbau des
Induktionsgenerators umfasst mindestens eine Versorgungseinheit 3, die ortsfest
in oder an der Druckmaschine angeordnet ist, und mittels hür Hochfrequenz
geeignete Versorgungsleitungen (HF-Leitungen) 4, 5 an zwei Hochfrequenz (HF)-
Teile 6, 7 angekoppelt ist. Jedes HF-Teil 6, 7 bildet eine Baueinheit mit je einem
Duktor 8, 9 und bildet mit diesem je einen Schwingkreis aus. Jeder Induktor 8, 9
umfasst zwei Induktorschleifen 8a, b und 9a, b, die jeweils stirnseitig an einem HF-
Teil 6, 7 angeordnet sind.
Alle Induktorschleifen 8a, b und 9a, b sind parallel zur Umfangsrichtung des
jeweiligen Druckformzylinders 1, 2 ausgerichtet. Im Ausführungsbeispiel sind die
Induktorschleifen 8a, b und 9a, b in etwa der Krümmung der jeweiligen
Zylinderoberfläche nachgebildet, so dass sie relativ zum rotierenden
Druckformzylinder 1, 2 eine koaxiale Schale beschreiben und ringförmig Wärme
einbringen oder eben entsprechend der Induktorform, d. h. der Länge der
Ausdehnung in Umfangsrichtung entsprechend einer Ein/Aus-Schaltung sehr
zielgenau auf die jeweilige Zylinderoberfläche Wärme einbringen.
Die Induktorform ist in vorteilhafter Weise unabhängig von der Art der Druckform,
bzw. davon ob beispielsweise in eine Platte oder eine Hülse Wärme eingekoppelt
wird.
Die HF-Teile 6, 7 arbeiten in bevorzugter Weise im Mittelfrequenz-Bereich von 100
bis 500 kHz.
Natürlich ist auch denkbar, den Induktor, d. h. eine Induktorschleife in Form eines
druckformbreiten Haarnadelinduktors (Zeileninduktors) auszubilden, im Sinne
einer homogenen Wärmeeinbringung in die jeweilige Zylinderoberfläche.
Im vorliegenden Beispiel kann die Versorgungseinheit 3 wahlweise zwei HF-Teile
6, 7 gemeinsam oder getrennt betreiben, selbstverständlich ist im Sinne der
Erfindung auch eine Anordnung mit separaten Versorgungseinheiten pro HF-Teil
denkbar.
Die gezielte Anpassung, bzw. das Auffinden einer geeigneten Induktorform war
ein wesentlicher Bestandteil vorliegender Erfindung.
Das gezeigte bevorzugte Ausführungsbeispiel eines Induktors 8 mit zwei
Induktorschleifen 8a, b, die jeweils länglich parallel zur Umfangsrichtung der
Zylinderoberfläche 1 ausgebildet sind, arbeitet am verlässlichsten in der
Druckmaschine.
Andere Formen des Induktors bzw. Induktorschleifen sind jedoch für
unterschiedliche Anwendungsfälle denkbar. So könnte die Induktorschleife eine
Schrägstellung zur Umfangsrichtung des Druckformzylinders aufweisen, um eine
Formatvariabilität der Druckform besser berücksichtigen zu können.
Um die gewünschte homogene oder punktuelle Erwärmung der
Druckformoberflächen 1 und 2 zu erreichen, ist vorgesehen, den Induktor 8, 9 in
Baueinheit mit dem HF-Teil 6, 7 in Achsrichtung der rotierenden Druckformen 1, 2
zu traversieren.
HF-Teil und Induktor müssen jedoch keine bauliche Einheit darstellen, es kann
auch das HF-Teil ortsfest in der Druckmaschine angeordnet sein und über flexible
Leitungen an den traversierbaren Induktor angekoppelt sein.
Es können auch eine Vielzahl von parallelen Energieeinkopplungszonen
(Heizzonen) in Umfangsrichtung des Druckformzylinders 1, 2 dadurch erreicht
werden (um eine Erwärmung der kompletten Druckoberfläche zu erreichen),
indem ein länglicher (druckformbreiter), zum Druckformzylinder achsparallell
angeordneter, spulen- oder spiralförmiger Induktor sich um seine zum
Druckformzylinder parallelen Achse drehend über drehbare Anschlüsse an das
oder die ortsfesten HF-Teile angekoppelt ist.
Bekanntlich sind in einer Druckmaschine viele, an den einzelnen Aggregaten
notwendige Schutze, Fingerschutzstangen, Notstopp-Schalter usw. vorgesehen.
In einer vorteilhaften Ausführung ist vorgesehen, den Induktor im Fingerschutz in
der Spaltzone zwischen einer Druckform auf einem Druckformzylinder und einem
Gummituchzylinder zu integrieren, womit eine besonders platzsparende Variante
ausführbar wäre.
Die vorliegende Einrichtung zur induktiven, thermischen Energieeinkopplung ist
insbesondere für durch ein laserinduziertes Thermo-Transfer-Verfahren bebilderte
Druckformen ausgeführt, es ist jedoch auch denkbar an anderer Stelle innerhalb
der Druckmaschine, z. B. in Form eines induktiv beheizten Trockners, den
Wärmebedarf zu decken.
Fig. 2 zeigt jedoch die bevorzugt vorgenommenen Anordnungsmöglichkeiten
eines Induktionsgenerators im Druckwerk einer Rotationsdruckmaschine. In einem
Doppeldruckwerk 10, das durch zwei Seitenwände 11a, b und einer darin
liegenden Achse 12 für die Zylinderanordnungen angedeutet ist, sind zwei
auseinandergefahrene Formzylinder 1, 2 zu sehen, die jeweils mit einem nicht
gezeigten Gummituchzylinder zusammenarbeiten.
Es handelt sich bei dem gezeigten Druckwerk 10 um digital beschreibbare und
auch wieder löschbare Offsetdruckzylinder 1, 2. Das Druckwerk 10 umfasst wie
ein klassisches Druckwerk Druckformen 1, 2, Gummi- und Gegendruckzylinder,
sowie Farb- und Feuchtwerke. Wie im eingangs beschriebenen Stand der Technik
sind auch für jede Druckform 1, 2 Bebilderungseinheiten, Lösch- und
Gummizylinder, Waschanlagen vorgesehen. Zu sehen ist die Fixiereinheit mit HF-
Teil 6, 7 und Induktor 8, 9.
Bekanntlich ist die Bebilderungseinheit mittels einer speziellen Mechanik
einerseits zur Druckform an- und abstellbar und andererseits wenn die
Druckzylinder voneinander abstellbar sind, beispielsweise im Sinne der Beachtung
einer Formatvariabilität der Druckform, ist selbstverständlich die
Bebilderungseinheit entsprechend mitverfahrbar. Genauso ist der Induktor 8, 9
mitverfahrbar, wozu er in vorteilhafter Weise in Verbindung mit seinem HF-Teil 6,
7 fest der Bebilderungseinheit zugeordnet ist.
1
Druckform
2
Druckform
3
Versorgungseinheit
4
HF-Leitung
5
HF-Leitung
6
HF-Teil
7
HF-Teil
8
Induktor
8
a und
8
b Induktorschleifen
9
Induktor
9
a und
9
b Induktorschleifen
10
Doppeldruckwerk
11
a und
11
b Seitenteile
12
Achse
Claims (13)
1. Einrichtung zur thermischen Energieeinkopplung, insbesondere für mittels
eines digitalen Bebilderungssystems, insbesondere durch ein
laserinduziertes Thermo-Transfer-Verfahren bebilderte Druckformen (1, 2),
die Mittel (3, 4 bzw. 5, 6 bzw. 7, 8 bzw. 9) zum induktiven Fixieren der
Bildinformation auf der rotierenden Druckform (1, 2) aus einem für eine
Induktionserwärmung geeigneten Material aufweist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum
induktiven Fixieren eine Energieeinkopplung in die Druckformoberflächen (1,
2) im Mittelfrequenzbereich von 100 bis 500 kHz bewirken.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum
induktiven Fixieren in Form eines Induktionsgenerators einen Induktor (8
bzw. 9), ein Hochfrequenz (HF)-Teil (5, 6), das gemeinsam mit dem Induktor
einen Schwingkreis bildet, und eine mittels für Hochfrequenz geeignete
Versorgungsleitungen(HF-Leitungen) (4, 5) ankoppelbare, ortsfeste
Versorgungseinheit (3) umfassen.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Induktor
(8, 9) mehrere, insbesondere zwei Induktorschleifen (8a, b und 9a, b)
umfasst.
5. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Induktor
in Form eines druckformbreiten Haarnadelinduktors (Zeileninduktors)
ausgebildet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Induktorschleifen (8a, b und 9a, b) in länglicher Form parallel zur
Umfangsrichtung des Druckformzylinders (1, 2) ausgerichtet sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Induktorschleifen eine Schrägstellung zur Umfangsrichtung des
Druckformzylinders aufweisen.
8. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur
homogenen oder punktuellen Erwärmung der Druckformoberflächen (1, 2)
der Induktor (8, 9) in Achsrichtung der rotierenden Druckform (1, 2)
traversierbar ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das HF-Teil
(6, 7) ortsfest in der Druckmaschine angeordnet ist und über flexible
Leitungen an den Induktor (8, 9) anschließbar ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das HF-Teil
(6, 7) mit dem Induktor (8, 9) eine bauliche Einheit bildet und ebenfalls in
Achsrichtung der rotierenden Druckform (1, 2) traversierbar ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Versorgungseinheit (3) wahlweise mehrere HF-Teile (6, 7) gemeinsam oder
getrennt betreiben kann.
12. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Induktor
im Fingerschutz in der Spaltzone zwischen einem Druckformzylinder und
einem Gummituchzylinder integriert ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Induktor
in Form einer langen (druckformbreiten), zum Druckformzylinder
achsparallelen Spule oder Spirale ausgebildet ist, die um ihre zum
Druckformzylinder parallelen Achse drehbar über drehbare Anschlüsse an
ein HF-Teil angekoppelt ist.
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