DE10007269C2 - Befestigungsvorrichtung zur unsichtbaren Befestigung von Platten an Wänden - Google Patents
Befestigungsvorrichtung zur unsichtbaren Befestigung von Platten an WändenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Befestigungsvorrichtung zur unsichtbaren Be
festigung von Platten, insbesondere Natursteinheizplatten, an Wänden mit Hilfe
eines in eine als hinterschnittene Nut ausgebildeten Sackausnehmung mit einer
Einfädelöffnung der Platte eingreifenden Haltegliedes mit einem querschnittlich
entsprechenden Kopf.
Neben der sichtbaren Befestigung durch Metallhaken, die in an der Naturstein
platte angeschraubten Ösen eingehängt werden, sind auch bereits unsichtbare
Befestigungen unter Verwendung von Messingspreizdübeln oder von Hinter
schnittdübeln, die in die Rückseite der Heizplatten eingebracht werden, vorge
schlagen worden. Dabei wird mit einem Diamantbohrer in die Rückseite der übli
cherweise ca. 20 mm dicken Heizplatte zwischen den Kabelrillen ein Sackloch mit
einem Durchmesser von beispielsweise 8 mm und einer Tiefe von 14 mm gebohrt
und ein Messingdübel M6 eingesetzt. Die Maßhaltigkeit der Bohrung liegt dabei
bei kleiner als 0,2 mm, um das Mitdrehen des Dübels beim Einschrauben der
Schraube bis zum Einsetzen des Spreizvorganges zu verhindern. Der Diamant
bohrer für Steinbearbeitung unterliegt aber entgegen einem Spiralbohrer für Metall
und Holz einem Verschleiß im Schaftdurchmesser, so dass sich die Bohrungen
zunehmend verkleinern.
Bei den sogenannten Hinterschnittdübeln ist dieses genannte Problem zwar be
hoben, muss aber mit einem sehr hohen Anschaffungspreis einer speziellen Bohr
vorrichtung teuer bezahlt werden. Für beide Befestigungsarten gelten darüber hin
aus auch nur zulässige Temperaturbereich, die außerhalb des Heizungsbereiches,
also weit unter 100°C liegen, so dass ein Einsatz für Natursteinheizplatten prak
tisch nicht in Betracht kommt. Naturgemäße Maßänderungen durch relative hohe
Temperaturänderungen der Heizplatte machen die Haltbarkeit der Dübel in Natur
steinheizplatten vor allem dann unsicher, wenn für das Auge kaum sichtbar ein
naturgegebener Riss (Stich) vorhanden ist.
Darüber hinaus ist aus der EP 0 744 513 A2 auch bereits eine Fassadenplatten
befestigung der eingangs genannten Art bekannt geworden, bei der der Kopf ei
nen kegelstumpfförmigen Keilabschnitt und die Nut eine entsprechende Schräg
hinterschneidung aufweisen. Diese Ausbildung hat jedoch den Nachteil, dass beim
Verspannen des Kopfes in der Platte mithilfe einer Spannmutter die Keilfläche des
Kopfs und die entsprechende Gegenkeile der hinterschnittenen Nut zu einem
zwangsweisen Aufbrechen führen können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Befestigungsvorrichtung der
eingangs genannten Art so auszugestalten, dass auch bei einer Verspannung des
Kopfes in der Nut der Platte eine sichere auch hohe Temperaturunterschiede
problemlos überdauernde unsichtbare Halterung von Platten an Wänden möglich
ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Sackaus
nehmung eine T-förmige Nut ist, und dass der Kopf mittels einer sich auf der
Platte abstützenden Spannmutter in der T-förmigen Nut verspannt ist, wobei die
Anlageflächen für den Kopf und die Spannmutter zueinander parallel verlaufen.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung ergeben sich im Gegensatz zum
Stand der Technik keine schrägen Diagonalkräfte beim Festspannen des Kopfes
in der Nut, sodass auch bei einem starken Anziehen der Spannmutter ein Einzie
hen des Kopfes, wie es beim Keilkopf der Fall war, in die hinterschnittene Nut und
daraus resultierend ein Zerbrechen der Platte nicht mehr stattfinden kann.
Wie auch beim Stand der Technik wird das Halteglied, das eine Ankerschraube
oder ein Nutenstein sein kann, durch die Einfädelöffnung mit seinem erweiterten
Kopf eingesteckt und dann längs der Nut bis zum anderen Nutende verschoben.
Bevorzugt soll dabei die Achse der T-förmigen Nut vertikal angeordnet und die
Einfädelöffnung für das Halteglied am unteren Ende angeordnet sein, so dass das
Halteglied durch das Gewicht der Platte gegen ein Wiederaushaken gesichert ist.
Insbesondere im Falle, dass - wie in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein
kann - die Nut mit einem nach dem Einbringen des über die Rückseite der Platte
überstehenden Haltegliedes eingebrachten aushärtenden Füllmittel, beispielswei
se einem Epoxydharz, ausgefüllt ist, kann selbstverständlich die Orientierung der
Nut und die Anordnung der Einfädelöffnung auch in anderer Weise erfolgen.
Zum Einbringen der erfindungsgemäßen T-Nut kann ein Formfräser verwendet
werden, wobei neben der Möglichkeit die Einfädelöffnung durch eine vorher ein
gebrachte Sackbohrung auszubilden, durch die ein Formfräser zum Einbringen
der T-förmigen Nut in Arbeitsposition bringbar ist, auch eine Fertigung in einem
Arbeitsgang möglich ist, indem nämlich die Nut eine einends auf der Rückseite der
Platte ausmündende Bogennut ist, die mittels eines Formfräsers in einem Zug
eingearbeitet ist. Die Ausfüllung der Nut mit einem Füllmittel, insbesondere einem
elastisch bleibenden Epoxydharz, von dem auch keine Sprengwirkungen auf den
Stein bei Temperaturänderungen ausgeübt werden, hat nicht nur den Vorteil einer
Fixierung des Halteglieder unabhängig von der Orientierung der Achse der T-
förmigen Nut, sondern verhindert auch ein Eindringen von Wasser, und damit so
wohl Korrosionen des Haltegliedes als auch ein Auffrieren der Nut mit darin be
findlichem Wasser, was selbst bei Natursteinheizplatten der Fall sein kann, wenn
die Heizplatte einmal längere Zeit ausgeschaltet ist.
Die Verbindung des Haltegliedes mit der Wand kann in unterschiedlichster Weise
erfolgen. Beispielsweise kann man einen U-förmigen Aufhängehaken verwenden,
dessen wandseitiger Anlageschenkel angeschraubt oder sonst wie befestigt ist,
und in dessen davor liegenden Schenkel das Halteglied eingehakt oder an dem es
auch angeschraubt oder sonst wie befestigt sein kann.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der
Zeichnung. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine vor einer Wand unsichtbar angebrachten
Platte mit horizontaler T-Nut,
Fig. 2 einen Schnitt parallel zur Achse der T-Nut zur Verdeutlichung des
Einhängens der in Fig. 1 verwendeten Ankerschraube,
Fig. 3 eine Aufsicht auf die Rückseite der Platte vor dem Einbringen der
Ankerschraube,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Abdeckscheibe für die T-Nut,
Fig. 5 eine Seitenansicht der Abdeckscheibe nach Fig. 4,
Fig. 6 einen der Fig. 2 entsprechenden Schnitt durch eine Platte während
des Einhängens eines Nutensteins,
Fig. 7 einen Schnitt senkrecht zur Schnittebene nach Fig. 6,
Fig. 8 einen Schnitt durch eine Platte parallel zur Nutachse zur Verdeutli
chung der Einformung der T-Nut mittels eines Formfräsers, und
Fig. 9 einen der Fig. 8 entsprechenden Schnitt durch eine Platte bei einer
anderen Art der Ausbildung der Einfädelöffnung für den Formfräser.
In Fig. 1 erkennt man eine Platte 1, insbesondere eine Natursteinheizplatte mit
mäanderförmig eingelegten Heizschlangen, die in der Zeichnung nicht dargestellt
sind, welche mit Hilfe eines U-förmigen Befestigungshakens 2 und eines Mauer
dübels 3 an einer Wand 4 unsichtbar befestigt ist. Während der Anlageschenkel 5
des Befestigungshakens mit Hilfe des Mauerdübels an der Wand befestigt ist,
dient der zweite Schenkel 6 zur unmittelbaren Halterung eines in eine Sackaus
nehmung der Platte 1 eingreifenden Haltegliedes 7. Im Falle der Fig. 1 umfasst
dieses Halteglied 7 eine Ankerschraube 8, deren erweiterter Kopf 9 in keinen Ab
messungen im Wesentlichen den Abmessungen einer T-förmigen Nut 10 ent
spricht. Im Fall der Ausführungsbeispiele nach den Fig. 1 bis 8 ist diese mit Hilfe
eines Formfräsers in die Platte 1 eingebrachte T-förmige Nut 10 als Bogenut aus
gebildet, die am einen Ende in die Rückseite 11 der Platte 1 ausmündet, so dass
sie in einem Arbeitsgang, wie dies in Fig. 9 zu erkennen ist, mit Hilfe eines um ei
nen Drehpunkt 12 schwenkbaren Formfräsers 13 der im vorderen Bereich 14 mit
Diamanten besetzt ist, in die Platte 1 eingearbeitet werden kann. Dabei bildet sich
in der Rückseite 11 der Platte 1 eine Einfädelöffnung 15, durch welche entweder
eine Ankerschraube 8 oder aber entsprechend den Fig. 7 und 8 ein Nutenstein
8' mit einem Halteteil 16 zur Verbindung mit dem Befestigungshaken 2 eingehängt
werden kann.
Anstelle dieses Einbringens einer bogenförmigen T-Nut 10 kann auch vorgesehen
sein, dass die hinterschnittene Nut 10' parallel zur Rückseite 11 der Platte 1 ver
läuft, wie dies in Fig. 10 zu erkennen ist. In diesem Fall muss vor dem Einbringen
dieser Nut 10' mit Hilfe eines Formfräsers 13, wie er in Fig. 9 zu erkennen ist, eine
Einfädelöffnung 15', vorzugsweise in Form einer Sackbohrung, in die Platte 1 ein
gebracht werden. Durch diese Einfädelöffnung 15' wird der Formfräser eingesetzt
und dann in der Fig. 10 nach rechts bewegt, so dass er die hinterschnittene T-
förmige Nut 10' ausbilden kann.
Um die Nut 10, 10' nach dem Einbringen des Halteglieds, also entweder der An
kerschraube 8 oder des Nutensteins 8', besonders einfach mit einem Füllmittel
verfüllen zu können, beispielsweise durch Einspritzen von Epoxydharz, ist in den
dargestellten Ausführungsbeispielen eine Abdeckscheibe 20 (Fig. 4 und 5) vorge
sehen, die zum einen eine Ausnehmung 17' für den Schaft der Ankerschraube
bzw. das Halteteil 16 des Nutensteins aufweist, die mit Hilfe dieser Halteglieder an
der Rückseite befestigt, beispielsweise angeschraubt ist, und zum anderen eine
Einspritzöffnung 18 aufweist, durch die das Füllmittel eingebracht werden kann.
Diese Einspritzöffnung 18 kann durch eine U-förmige Stanzung der Abdeckschei
be 20 gebildet sein, so dass nach dem Einspritzen die gebildete Lasche 19 weder
in die Ebene der Abdeckplatte 10 zurückgedrückt werden kann und somit die Nut
verschließt, so dass das Füllmittel bis zum Aushärten auch nicht mehr herauslau
fen kann.
Hinsichtlich der Orientierung der Achse der T-förmigen Nut sind die jeweiligen Ge
gebenheiten zu beachten, also beispielsweise die von der Maserung der Platte 1
abhängende Aufhängeorientierung und die Richtung der Einbringung der Heiz
schlangen in die Rückseite der Platte 1. Die Nut kann natürlich bei kleinem Ab
stand der Heizschlangen nur parallel zu diesen eingebracht sein und davon hängt
es dann auch ab, ob die Nut beim Aufhängen horizontal oder vertikal verläuft. Bei
ausgespritzter Nut spielt diese Orientierung aber überhaupt keine Rolle. Ohne ei
ne Ausspritzung sollte sie aber möglichst senkrecht verlaufen mit an der Unter
seite angeordneter Einfädelöffnung.
Claims (9)
1. Befestigungsvorrichtung zur unsichtbaren Befestigung von Platten, insbe
sondere Natursteinheizplatten, an Wänden mit Hilfe eines in eine als hinter
schnittene Nut ausgebildeten Sackausnehmung mit einer Einfädelöffnung
der Platte eingreifenden Haltegliedes mit einem querschnittlich entspre
chenden Kopf, dadurch gekennzeichnet, dass die Sackausnehmung eine T-
förmige Nut (10, 10') ist, und dass der Kopf mittels einer sich auf der Platte
abstützenden Spannmutter in der T-förmigen Nut verspannt ist, wobei die
Anlageflächen für den Kopf und die Spannmutter zueinander parallel ver
laufen.
2. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Halteglied (7) eine Ankerschraube (8) umfasst.
3. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Halteglied (7) einen Nutenstein (8') umfasst.
4. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Achse der T-förmigen Nut (10, 10') vertikal ange
ordnet ist und die Einfädelöffnung (15, 15') für das Halteglied (7) am unte
ren Ende angeordnet ist.
5. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Einfädelöffnung (15') eine Sackbohrung ist durch
die ein Formfräser (13) zum Einbringen der T-förmigen Nut in Arbeitspositi
on bringbar ist.
6. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, dass die T-förmige Nut (10) eine einends auf der Rückseite
(11) der Platte (1) ausmündende Bogennut ist, die mittels eines Formfrä
sers (13) eingearbeitet ist.
7. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, dass die T-förmige Nut (10, 10') mit einem nach dem Ein
bringen des über die Rückseite (11) der Platte (1) überstehenden Halteteils
(16) eingebrachten aushärtenden Füllmittel ausgefüllt ist.
8. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
das Füllmittel ein Epoxydharz ist.
9. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeich
net durch eine die T-förmige Nut (10, 10') mit ihrer Einfädelöffnung (15, 15')
überdeckende, vorzugsweise am Halteglied (16) befestigte Abdeckplatte
(20), die gegebenenfalls mit einer Einspritzöffnung (18) für das Füllmittel
versehen ist.
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