DE10005931A1 - Netzabschußgerät und dazugehöriges Netz zum Einnetzen von Personen - Google Patents
Netzabschußgerät und dazugehöriges Netz zum Einnetzen von PersonenInfo
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Abstract
Netzabschußgerät und dazugehöriges Netz zum Einnetzen von Personen, indem mehrere, mit einem Netz verbundene Schleudergewichte das Netz in der Weise über das Zielobjekt ziehen, daß die unlautere Absichten verfolgende Personen in ihrer Bewegung bzw. an der Tatausübung gehindert wird. DOLLAR A Erfindungsgemäß sind Netzabschußgerät und Netz in der Weise gestaltet, daß das Verbringen der die Funktion von Netzentfaltungs- und Netzverbringungskörpern ausübenden Schleudergewichte bewußt nach oben und nach unten erfolgt und daß die Zuverlässigkeit der Immobilisierung des Zielobjektes durch seitliches Einnetzen erhöht wird, indem die im Netzabschußgerät angeordneten Führungskanäle ein Heraustreiben der Schleudergewichte jeweils seitlich zur Ziellinie bewirken.
Description
Die Erfindung wird im Bereich der Verbrechensbekäm
pfung angewendet, indem die Handlungsfähigkeit bzw.
Bewegungsfreiheit eines Täters durch Einnetzen des
selben in kürzester Zeit und hochwirksam einge
schränkt wird.
Dies wird mittels einer Vorrichtung erreicht, die
aus der Kombination eines Netzabschußgerätes und
eines Netzes besteht, wobei das Netz in der Weise
über dem Zielobjekt entfaltet wird, daß die aus ei
nem Abschußgerät unter Zuhilfenahme einer Gaskartu
sche ausgetriebenen, die Funktion von Schleuderge
wichten ausübenden Netzentfaltungs- und -verbrin
gungskörper das Netz in die für das sichere Ein
netzen erforderliche Position bringen.
Bekannt ist ein mittels Gasdruck beaufschlagter
Netzspender gemäß PS-DE 44 37 412, welcher ein zylin
derförmiges, ein Fangnetz aufnehmendes Gehäuse auf
weist, an dessen kegelstumpfförmigem Ende ein hohl
kegelartiger Sockel befestigt ist, der seinerseits
wiederum an der Stirnseite mehrere kreisförmig an
geordnete Austrittsöffnungen aufweist, aus denen
jeweils ein mit dem Fangnetz verbundenes Schleuder
gewicht ausgetrieben wird.
Die Wirkungsweise des in dieser Weise gestalteten
Netzspenders ist jedoch insofern noch nicht als op
timal einzuschätzen, als die praktisch realisierba
re Reichweite maximal 5 Meter beträgt und ein Teil
der mit dem Netzaustoß freiwerdenden Energie von
den in den Boden geleiteten Schleudergewichten ver
braucht wird.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Netzab
schußgerät und ein dazugehöriges Netz zu entwic
keln; mit dem Ziel,
- - die auf die Abschußstelle bezogene Reichweite um ein Vielfaches zu erhöhen,
- - die kinetische Energie der Schleudergewichte vor zugsweise in Richtung des Zielobjekts zu konzen trieren,
- - die Zuverlässigkeit des Einnetzens zu erhöhen so wie
- - Möglichkeiten zu eröffnen, die das Bauvolumen und die Herstellungskosten des Abschußgerätes mini mieren.
Die Aufgabe der Erfindung wird primär dadurch ge
löst, daß die ballistische Flugbahn
der Netzentfaltungs- und -verbringungskörper bei
hoher Geschwindigkeit über das Zielobjekt führt,
wobei das Netz bzw. Teile des Netzes Träger der die
Immobilisierung steigernden Wirkung sind.
Vorzugsweise sind dabei zwei kugelförmige Netzent
faltungs- und -verbringungskörper an der - bezogen
auf die Abschußrichtung - vorderen, schmalen Seite
eines im ausgebreiteten Zustand die Form eines
Rechteckes aufweisenden Netzes angeordnet und mit
tels eines entlang der Längsseiten geführten Zug
seils mit demselben verbunden.
Vorteilhaft dabei ist, wenn die Netzentfaltungs-
und -verbringungskörper über das Netz bzw. die
Netzschnur auf kürzestem Wege eine Krafteinwir
kung auf die am Netzende angeordneten Massekörper
hervorrufen. Die Massekörper sind zunächst so im
Gehäuse des Netzspenders angeordnet, daß diese beim
Netzabschuß zusammen mit dem Netz aus dem Gehäuse
des Netzabschußgerätes herausgezogen werden und -
in einer ballistischen Flugbahn zu Boden fallend -
die in Richtung des Netzabschußgerätes bestehende
Lücke im ausgeworfenen Netz schließen und auf diese
Weise ein sicheres Einnetzen des Zielobjektes ge
währleisten.
Vorteilhaft ist weiterhin, wenn das die Netzentfal
tungs- und -verbringungskörper miteinander verbin
dende Verbindungsseil mittig der vorderen, schmalen
Seite des Netzes knotenförmig mit demselben verbun
den ist, wodurch in der Flugphase eine weitgehend
geradlinig verlaufende und gestraffte Netzvorder
seite erreicht wird.
Vorteilhaft ist weiterhin, wenn die jeweils längs
seitig des Netzes integrierten Zugseile im Bereich
der hinteren, schmalen Netzseite in einer lassoar
tigen Schlaufe zusammengeführt sind und das Ende
des Zugseils am Netzabschußgerät befestigt ist.
Vorteilhaft ist weiterhin, wenn das Auswerfen der
Netzentfaltungs- und -verbringungskörper in einem
nach oben gerichteten Winkel von vorzugsweise ty
pisch α = 20 bis 30 Grad zur Ziellinie und seitlich
um einen Winkel von jeweils typisch β = 12 bis 20 Grad
abweichend von derselben erfolgt.
Zeitgleich mit den Netzentfaltungs- und -verbrin
gungskörpern kann - denselben nacheilend - jeweils
ein im Prinzip die Form eines Hohlzylinders aufwei
sender Sensorseilträger ausgetrieben werden, der
seinerseits durch ein dünnes Verbindungsseil je
weils mit dem Netzentfaltungs- und -verbringungs
körper verbunden ist, wobei dieselben ihrerseits
ebenfalls mittels eines Sensorseils untereinander
verbunden sind. Durch das die Sensorteilträger un
tereinander verbindende Sensorseil wird die Flug
weite des Netzes - zielobjektorientiert - begrenzt.
Während das den jeweiligen Netzentfaltungs- und -
verbringungskörper mit dem Sensorseilträger verbin
dende Verbindungsseil in der hohlzylinderförmigen
Ausnehmung des Sensorseilträgers untergebracht ist,
wird das die Netzentfaltungs- und -verbringungskör
per untereinander verbindende Sensorseil vorzugs
weise in einer unterhalb der Austrittsöffnung der
Führungskanäle des Netzabschußgerätes angeordneten,
separaten Kammer deponiert.
Vorteilhaft ist schließlich, daß das im Winkel β
zur Ziellinie erfolgende Auswerfen der Netzentfal
tungs- und -verbringungskörper entweder dadurch er
folgt, daß die Führungskanäle des Netzabschußgerä
tes - übereinanderliegend - eine dem Winkel β ent
sprechende Spreizung aufweisen oder daß der Treib
spiegel an seiner Vorderseite in der Weise mit ei
ner seitlich abfallenden Schräge versehen ist, daß
der jeweilige Netzentfaltungs- und -verbringungs
körper im Moment des Austritts aus dem Führungska
nal eine dem Winkel β entsprechende seitliche Ri
chtungsänderung erfährt. Das Netzabschußgerät in
der vorstehend beschriebenen Art ist dabei vorzugs
weise als Hand- oder stationär angeordnetes Gerät
ausgebildet; es ist jedoch auch eine Installation
eines im Prinzip gleichartigen Netzabschußgerätes
auf Flugkörpern möglich, die ihrerseits auf eine
über das Zielobjekt führende Flugbahn gebracht wer
den. Das Austreiben des Netzes aus den an Flugkör
pern befestigten Netzabschußgeräten erfolgt dabei
stets in der der Flugrichtung entgegengesetzten Ri
chtung.
Nachstehend soll die Erfindung anhand mehrerer Aus
führungsbeispiele näher erläutert werden.
Fig. 1 zeigt in seitlicher Schnittdarstellung und in
teilweiser Draufsicht das Prinzip eines Netzab
schußgerätes in Form eines mittels Gaskartusche be
triebenen Handgerätes zum Zeitpunkt vor dem Netz
auswurf.
Fig. 2 zeigt in seitlicher Schnittdarstellung und in
teilweiser Draufsicht dasselbe Netzabschußgerät im
Augenblick des Netzauswurfes.
Fig. 3 zeigt in Schnittdarstellung eine Patrone (Mu
nition) als Netzabschußgerät zum Zeitpunkt vor dem
Netzausstoß.
Fig. 4 zeigt in Schnittdarstellung dasselbe Netzab
schußgerät im Augenblick des Austritts der Netzent
faltungs- und -verbringungskörper aus den Führungs
kanälen.
Fig. 5a zeigt in Schnittdarstellung eine weitere Va
riante eines Netzabschußgerätes und dabei die Un
terbringung eines jeweiligen Massekörpers in einem
mit dem Gasraum in Verbindung stehenden weiteren
Gasraum.
Fig. 5b zeigt in Schnittdarstellung eine Variante
eines Netzabschußgerätes unter Verwendung jeweils
zweier Netzentfaltungs- und -verbringungskörper pro
Netzseite.
Fig. 6 zeigt das zum Immobilisieren von Personen
auszuwerfende Netz im ausgebreiteten Zustand in
Draufsicht.
Fig. 7 zeigt die Flugbahn des Netzes von der Seite
gesehen.
Fig. 8 zeigt das Netz nach dem Auswerfen im Fluge in
Draufsicht.
Fig. 9 zeigt die Flugbahn der Netzentfaltungs- und -
verbringungskörper von vorn gesehen.
Fig. 10 zeigt ein im Fluge gestrecktes Netz, ausge
trieben von vier Netzentfaltungs- und -verbrin
gungskörpern und im hinteren Bereich versehen mit
einem Stahlseil.
Fig. 1 zeigt im einzelnen das als Handgerät ausge
bildete, mit einem das zusammengelegte Netz 12 auf
nehmenden Gehäuse 1 versehene Netzabschußgerät 15,
welches mit einer vom Stande der Technik her be
kannten, durch eine Gaskartusche 26 gespeisten Aus
triebeinrichtung 17 versehen ist.
Dabei ist das Netzabschußgerät 15 in der Weise ge
staltet, daß die durch die übereinanderliegenden
Führungskanäle 2 vorbestimmte Abschußrichtung A-A
des Netzes 12 jeweils in einem Winkel typisch α =
30 Grad über der die Zielrichtung markierenden Ge
raden B-B liegt und daß die Führungskanäle 2 in der
Weise zu einander eine Spreizung aufweisen, daß de
ren die Abschußrichtung A-A markierende Achsen -
bezogen auf die Zielgerade B-B - einen Winkel ty
pisch β = 15 Grad aufweisen.
Innerhalb eines jeden Führungskanals 2 ist ein an
seiner Vorderseite mit einem Dorn versehener Treib
spiegel 9, ein mit einer weichen Umhüllung 4 ver
sehener Netzentfaltungs- und -verbringungskörper 3
sowie ein Sensorseilträger 5 angeordnet, wobei der
Netzentfaltungs- und -verbringungskörper 3 mit dem
Sensorseilträger 5 in der Weise mit einem Verbin
dungsseil 6 verbunden ist, daß dieses in der hohl
zylinderartigen Ausnehmung 16 des Sensorseilträgers
5 untergebracht ist.
Das Netz 12 ist seinerseits durch jeweils ein Zug
seil 10 mit den Netzentfaltungs- und -verbringungs
körpern 3 verbunden und hinteren Endes mit zwei
passiven Massekörpern 11 versehen.
Die beiden Sensorseilträger 5 sind ihrerseits je
weils durch ein Sensorseil 7 verbunden, welches -
zusammengelegt - in einer im unteren Bereich des
Gehäuses 1 des Netzspenders 15 angeordneten Kammer
8 untergebracht ist.
Fig. 2 zeigt im einzelnen die Netzentfaltungs- und -
verbringungskörper 3, welche soeben - unter Anvi
sieren des Zieles entlang der Zielgeraden B-B und
in einem Winkel von typisch α = 30 Grad zu derselben -
durch Gasdruck aus dem Führungskanal 2 herausge
schleudert wurden und auf diese Weise mittels des
Zugseils 10 über den Knotenpunkt 13 das Netz 12 aus
dem Gehäuse 1 des Netzabschußgerätes 15 ziehen.
Annähernd zeitgleich sind auch die beiden jeweils
durch ein Verbindungsseil 6 mit den Netzentfal
tungs- und -verbringungskörpern 3 verbundenen Sen
sorseilträger 5 ausgestoßen worden, wodurch auch
das jeweilige Sensorseil 7 aus der unterhalb der
Führungskanäle 2 angeordneten Kammer 8 herausgezo
gen wird.
Fig. 3 zeigt im einzelnen die Variante eines zylin
derförmigen Netzabschußgerätes 28, bestehend aus
der Hülse 25, welche gleichzeitig die Aufnahme für
den das Netz 12 schützenden Netzmantel 22, das Ver
bindungsseil 6 und das Netz 12 selbst bildet und
welche außerdem durch Federdruck 24 beaufschlagte,
in einer separaten Kammer 29 untergebrachte - aus
diesem Grunde als "aktive" Massekörper 23 auf
nimmt.
In der Hülse 25 ist ein Treibspiegel 27 angeordnet,
der im Bereich der anliegenden Netzentfaltungs- und
-verbringungskörper 3 jeweils eine Schräge 21 auf
weist.
An der Rückseite des Netzabschußgerätes 28 befindet
sich die Aufnahme 20 für die Gaskartusche 26.
Fig. 4 zeigt im einzelnen das zylinderförmige Netzabschußgerät
28 kurz nach Druckbeaufschlagung des
Treibspiegels 27. Der Treibspiegel 27 drückt dabei
mit seiner Schräge 21 auf die an derselben anlie
genden Netzentfaltungs- und -verbringungskörpers 3,
so daß diese im Moment des Austritts aus der Hülse
25 in eine im Winkel β von der Ziellinie B-B abwei
chende Richtung gelenkt werden. Mit Beendigung des
Austrittsvorganges des Netzes 12 werden alsdann
auch die ein sicheres Einnetzen des Zielobjektes 14
gewährleistenden, mit dem Netz 12 verbundenen Mas
sekörper 23 mittels Druckfeder 24 ausgestoßen.
Fig. 5a zeigt im einzelnen einen Treibspiegel 9, der
in einem von zwei im Winkel β von der Ziellinie B-B
nach den Seiten gerichteten Führungskanälen 2 ange
ordnet ist. An der Vorderseite des in einem Dorn
auslaufenden Treibspiegels 9 sind - unmittelbar
hintereinanderliegend - zwei Netzentfaltungs- und
-verbringungskörper 3, 30 angeordnet, die ihrerseits
- wie bereits vorstehend beschrieben - jeweils
durch Schnüre 6 mit dem Netz 12 verbunden sind.
Fig. 5b zeigt im einzelnen die Verbindung des Gas
raumes 18 zu dem den Massekörper 23 aufnehmenden
weiteren Gasraum 36.
Fig. 6 zeigt im einzelnen das Netz 12, welches - im
ausgebreiteten Zustand - an seiner vorderen Seite
mit den beiden Netzentfaltungs- und -verbringungs
körpern 3 und im hinteren Bereich mit zwei Masse
körpern 11 verbunden ist. Das Zugseil 10 ist im
Knotenpunkt 13 mit dem Netz 12 verbunden und wird -
längs des Netzes 12 verlaufend - an dessen hinte
ren, schmalen Seite in Form einer lassoartigen
Schlaufe 32 zusammengeführt.
In dem durch die Strich-Punkt-Linie gekennzeichne
ten Bereich kann wahlweise zusätzlich ein die Sicht
der zu immobilisierenden Person 14 beeinträchtigen
des Tuch 31 angebracht werden.
Fig. 7 zeigt im einzelnen die durch die Gesetze der
Ballistik bestimmte Flugbahn des Netzes 12, nachdem
die einzunetzende Person 14 zuvor mittels der am
Netzabschußgerät 15 angebrachten, sich entlang der
Garaden B-B orientierenden Zieleinrichtung anvi
siert wurde und die Netzentfaltungs- und -verbrin
gungskörper 3 das Netzabschußgerät 15 - nach dessen
Beaufschlagung mittels Gaskartusche 26 - im Winkel
von typisch α = 30 Grad nach oben verlassen haben.
Dabei erfolgt das Einnetzen des Zielobjekts 14 in
der Weise, daß sich das Netz 12 zunächst im wesent
lichen vor demselben entfaltet und alsdann - je
weils der Flugbahn der Netzentfaltungs- und -ver
bringungskörper 3 bzw. der Sensorseilträger 5 fol
gend - über dem Zielobjekt zu Boden sinkt. Das Sen
sorseil 7 legt sich dabei an das Zielobjekt 14 an,
wodurch die Zuverlässigkeit der Immobilisierung
desselben erhöht wird.
Fig. 8 zeigt im einzelnen die flächenmäßige Ausbrei
tung des Netzes 12 über dem Zielobjekt 14, wobei
die Ausbreitung im wesentlichen durch den im Winkel β
zur Zielgeraden erfolgenden Austritt der Netzent
faltungs- und -verbringungskörper 3 und den diesbe
züglich wirkenden Gesetzen der Ballistik bestimmt
wird. Dabei sind die Sensorseilträger 5 jeweils mit
einem gummiartigen/elastischen Zwischenstück 33
versehen.
Fig. 9 zeigt im einzelnen schließlich die Art und
Weise, wie durch die sich kreuzenden Flugbahnen der
Netzentfaltungs- und -verbringungskörper 3 auch von
den Seiten her das Einnetzen der zu immobilisieren
den Person 14 bewirkt wird.
Fig. 10 zeigt im einzelnen das durch vier Netzent
faltung- und -verbringungskörper 3, 30 ausgetriebene
Netz 12, welches sich in der durch den Pfeil ge
kennzeichneten Flugrichtung bewegt und dabei - er
kennbar an den sich rhombusartig auseinanderziehen
den Maschen 35 - längs verformt wird. Die Zuverläs
sigkeit des Einnetzens der zu immobilisierenden
Person wird dabei durch die Massekörper 23 und das
zwischen denselben angeordnete Stahlseil 34 erhöht.
Grundsätzlich zu der Gesamtheit aller Figur gilt:
Das Immobilisierungsnetz ist geeignet einzusetzen
gegen gewalttätige Personen, Tiere und kleinere
Fahrzeuge wie PKW und Boote.
Das Netz als Funktionselemente und Träger weiterer
Funktionselemente hat im ausgebreiteten Zustand
eine typische Ausdehnung Breite zu Länge von
- - ca. 2 : 1 (Anwendungsfall geringere Schußentfernun gen z. B. Netzwurfgeräte für Personenselbstschutz bis
- - ca. 1 : 2 (Anwendungsfall größere Schußentfernungen z. B. stationäre Boden-Netzwurfgeräte).
Im Fluge wird die Netzlänge um ihr 1,3-faches ge
streckt.
Das Netz wird transportiert durch mehrere nach oben
verschossenen Netzverbringungs- und Netzentfal
tungskörper, die mit dem Straffungs- und Fixie
rungsseil zur Begrenzung der Breite und Straffung
des Netzes im Fluge verbunden sind (das Straffungs-
und Fixierungsseil in Verbindung mit einem bestimm
ten Abschußwinkel von z. B. 15° bis 30° ersetzt auch
die separate räumliche Anordnung der von Führungs
rohren von stationären Netzwurfgeräte im Anwen
dungsbereich z. B. Tierschutz). Bei kleineren Netz
wurfgeräten werden z. B. vier Netzverbringungskörper
vorzugsweise aus zwei Führungsrohren (um die Bau
größe gering zu halten und um gleichzeitig die ki
netische Netzverbringungsenergie auf mehrere Netz
verbringungskörper zu verteilen (geringere Verlet
zungsgefahr sowie bessere Immobilisierungswirkung
durch Verschlingung der Netzverbringungskörper mit
dem Netz) verschossen und zwar nach oben in einem
typischen Winkel von ca. 30°, einmal um die größte
Netzreichweite zu erreichen und zum anderen nach
kurzer Entfernung bereits eine Höhe zu erreichen,
die deutlich über der Kopfhöhe liegt, um das Risiko
der Verletzung mit den Netzverbringungskörpern aus
zuschließen.
Die Netzverbringungs- und -entfaltungskörper am En
de des Netzes werden nach unten abgeschossen (ty
pisch zwischen 0° und 20°) und je nach Anwendungs
fall:
- - aus einem Magazin im Netzwurfgerät herausgezogen,
- - aus dem Netzwurfgerät ausgestoßen (z. B. mit Hilfe einer Feder, siehe Netzmunition)
- - oder abgeschossen (analog dem Abschuß nach oben aus einem Führungsrohr, da die vergleichsweise hohe Geschwindigkeit der Massekörper (23) die am Fesseldrahtseil und Netz befestigt sind, vorteil hafte Fesseleffekte an den Beinen erzeugt).
Dieses Immobilisierungsnetz ist auch Träger von
verschiedenen immobilisierungssteigernden Elemen
ten. Unter Beachtung der Flugrichtung, je nach Aus
führungsvariante des Netzwurfgerätes, ist es um
folgende Funktionselemente ergänzt:
- - Zugseil (Funktion: Stoppen des Zielobjektes bei Flucht),
- - Fesseldrahtseil quer zur Flugrichtung (Funktion: Stoppen des Angriffs einer gewalttätigen Person),
- - Sensorseil (Funktion: entfernungsabhängige Aus lösung der Einnetzung),
- - zweites Netz (Funktion: effektivere Immobilisie rung),
- - undurchsichtiges Tuch (Immobilisierung von Ziel personen mit Schußwaffe),
- - Kleber oder Reizstoffe, die auf das Netz ver bracht werden, wenn es als Netzstrang den Netzbe hälter verläßt.
1
Gehäuse des Netzabschußgerätes
2
Führungskanal
3
Netzentfaltungs- und -verbringungskörper
4
Weiche Umhüllung
5
Sensorseilträger
6
Verbindungsseil
7
Sensorseil
8
Kammer für Sensorseil
9
Treibspiegel
10
Zugseil für Netz
11
Passiver Massekörper
12
Netz
13
Zugseilknotenpunkt
14
Zielobjekt/Einzunetzende Person
15
Netzabschußgerät
16
Hohlzylinderartige Ausnehmung
17
Austriebseinrichtung
18
Gasraum
19
Berstmembrane
20
Kartuschenaufnahmeraum
21
Schräge
22
Netzmantel
23
Aktiver Massekörper
24
Druckfeder
25
Hülse
26
Gaskartusche
27
Treibspiegel mit Schrägen
28
Munitionsartiges Netzabschußgerät
29
Aufnahme für aktive Massekörper
30
Zweiter Netzentfaltungs- u. -verbringungskörper
31
Tuch
32
Lassoartige Schlaufe
33
Gummiartiges/elastisches Zwischenteil
34
Stahlseil
35
Rhombusartig verformte Netzmasche
36
Aufnahmeraum f. gasdruckbeaufschlagten Massek.
Claims (18)
1. Netzabschußgerät und dazugehöriges Netz zum Ein
netzen von Personen, wobei das Netzabschußgerät im
wesentlichen aus einer eine Gaskartusche aufnehmen
den, einen Gasraum aufweisenden, mit Führungskanä
len und darin angeordneten Treibspiegeln versehe
nen Austriebseinheit - auf ballistischen Flugbahnen
sich auf das Zielobjekt zubewegende Schleuderge
wichte ausstoßend - sowie aus einem Gehäuse be
steht, welches seinerseits das über diverse Schnüre
mit den Schleudergewichten verbundene Netz auf
nimmt,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß das bewußte Verbringen der Netzentfaltungs
körper (3, 5, 23) nach oben und nach unten erfolgt,
indem im Netzabschußgerät (15, 28) mindestens zwei
jeweils die Schleudergewichte (3, 5) - vorzugweise
in der Art eines Netzentfaltungs- und -verbrin
gungskörpers (3) sowie eines Sensorseilträgers
(5) - aufnehmende, einen Winkel α zur Ziellinie
A-A bildende und dabei nach oben gerichtete Füh
rungskanäle (2) in der Weise angeordnet sind, daß
entweder deren Mittellinien jeweils in einer im Winkel β von der Ziellinie B-B entgegengesetzten Richtung verlaufen, wobei sich im Inneren eines jeden Füh rungskanals (2) ein an seiner Vorderseite mit ei nem Aufnahmedorn versehener Treibspiegel (9) be findet
oder deren Mittellinien parallel zur Ziellinie verlau fen, wobei im Inneren eines jeden Führungskanals (25) ein Treibspiegel (27) angeordnet ist, dessen Vorderseite zwei jeweils entgegen der Abschußrichtung und in seitliche Richtung abfallende Schrägen (21) aufweist.
- - daß das Netz (12) mit den Schleudergewichten (3, 5) und dieselben (3, 5) untereinander in der Weise verbunden sind, daß die Netzentfaltungs- und -verbringungskörper (3) über ein jeweils entlang der Längsseiten des Netzes (12) verlau fendes, mittig an der schmalen, vorderen Seite knotenartig (13) angebrachtes und hinteren Endes in einer lassoförmigen Schlaufe (32) zusammen laufendes Zugseil (10) an demselben (12) befe stigt sind, während die Sensorseilträger (5) über ein Verbindungsseil (6) jeweils mit einem Netz entfaltungs- und -verbringungskörper (3) und die selben (5) durch ein Sensorseil (7) untereinander verbunden sind.
2. Netzabschußgerät und dazugehöriges Netz nach An
spruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein die Sensorseilträger (5) untereinander ver
bindendes Sensorseil (7) in einer vorzugsweise un
terhalb der Austriebseinrichtung (17) des Netzab
schußgerätes (15) angeordneten, separaten Kammer
(8) untergebracht ist.
3. Netzabschußgerät und dazugehöriges Netz nach An
spruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im hinteren Bereich des Netzes (12) Massekörper
(11, 23) befestigt sind, die aus einer separaten
Auswurfeinrichtung (29, 36) - vorzugsweise mittels
Druckfeder (24) oder durch Gasdruck beaufschlagt -
ausgestoßen werden können.
4. Netzabschußgerät und dazugehöriges Netz nach An
spruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem jeden der Führungskanäle (2) mehr als
ein einziger Netzentfaltungs- und -verbringungskör
per (3, 30) untergebracht ist.
5. Netzabschußgerät und dazugehöriges Netz nach An
spruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das in einer Hülse (25) untergebrachte Netz
(12) auch mit einem zusätzlichen, flexiblen Netz
mantel (22) umgeben sein kann.
6. Netzabschußgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Abschußrichtung kennzeichnende Gerade
A-A zur Ziellinie B-B einen Winkel zwischen typisch
α = 20 und 30 Grad bildet.
7. Netzabschußgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungskanäle (2) eine seitliche Spreizung
jeweils in einem Winkel zwischen typisch β = 12 und
20 Grad von der Zielgeraden aufweisen.
8. Netzabschußgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gasraum (18) durch eine Berstmembrane (19)
vom Kartuschenaufnahmeraum (20) getrennt ist.
9. Netzabschußgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Wandung des Gasraumes (18) ein verstell
bares Ventil angeordnet ist.
10. Netzabschußgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß dasselbe in Form eines Handgerätes, eines sta
tionär befestigten Gerätes oder eines auf Flugkör
pern - entgegen der Flugrichtung - installierten
Gerätes ausgebildet ist.
11. Netzabschußgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß dasselbe (15, 28) entweder mit einer handbetä
tigten oder mit einer elektrisch oder fernbetätig
ten Zündeinrichtung versehen ist.
12. Netz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Netzentfaltungs- und -verbringungskörper
(3, 23) mit einem elastischen, gummiartigen Zwi
schenteil (33) versehen sind.
13. Netz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensorteilträger (5) eine hohlzylinderför
mige, das Verbindungsseil (6) zum jeweiligen Netz
entfaltungs- und -verbringungskörper (3) aufneh
mende Ausnehmung (16) aufweist.
14. Netz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das im Bereich der hinteren, schmalen Netzseite
zusammengeführte Zugseil (10) als freies, von Hand
ergreifbares Seilende ausgebildet ist.
15. Netz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sensorseil (7) mit einem elastischen/gummi
artigen Zwischenteil (33) versehen ist.
16. Netz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
17. Netz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß dasselbe (12) auch um ein die Sicht der zu im
mobilisierenden Person (14) beeinträchtigendes
Tuch (31) ergänzt werden kann.
18. Netz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß dasselbe (12) vorzugsweise eine dunkle Farbe
aufweist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000105931 DE10005931A1 (de) | 2000-02-10 | 2000-02-10 | Netzabschußgerät und dazugehöriges Netz zum Einnetzen von Personen |
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