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Selbstblockschaltung für Bahnhöfe an Strecken mit in beiden Richtungen
befahrenen Gleisen Bei eingleisigen und mehrgleisigen Strecken, deren Gleise in
beiden Richtungen befahren werden, muß bisher einer der beiden Endbahnhöfe dem anderen
Bahnhof jeweils die Erlaubnis zu einer Zugfahrt erteilen, und zwar muß immer derjenige
Bahnhof die Erlaubnis erhalten, auf welchem eine Ausfahrt erfolgen soll. Die vom
Zielbahnhof zu erteilende Erlaubnis hat den Zweck, seine Ausfahrsignale zum Ausschluß
von Gegenfahrten so lange in der Haltstellung zu verschließen, bis nach der Zugfahrt
die Strecke wieder geräumt bzw. die erteilte Erlaubnis wieder zurückgegeben ist.
Dieser Ausschluß sowie die entsprechende Freigabe der Signale in der Ausgangsstation
wird durch Relais, z. B. die sogenannten Richtungsrelais, bewirkt, die in den Stationen
angeordnet bzw. bei zentral gesteuerten und überwachten Stationen diesen zugeordnet
sind und beim Erlaubniswechsel ihre Stellung in jeweils entgegengesetztem Sinne
ändern. Auch wenn die Strecken durch eine selbsttätige Gleisfreimeldeanlage oder
durch selbsttätigen Streckenblock gesichert sind, ist es bisher erforderlich, daß
der Fahrdienstleiter in der Zielstation bzw. der Streckenfahrdienstleiter in der
Zentrale über vorhandene Leitungen oder Fernsteuereinrichtungm beim Wechsel der
Fahrtrichtung die Erlaubnis für die Zugfahrt erteilt.
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Um die Fahrdienstleiter zu entlasten und den Betrieb flüssiger zu
gestalten, wenn in der einen Richtung mehr Züge als in der Gegenrichtung verkehren,
wird gemäß der Erfindung für in beiden Richtungen befahrene Streckengleise mit Selbstblock
und Erlaubnisgabe für die Freigabe der Ausfahr- und Blocksignale eine Schaltung
vorgesehen, durch welche die Hauptfahrtrichtung derart bevorzugt wird, daß die erteilte
Erlaubnis bis zur handbetätigten Erlaubnisabgabe bestehen bleibt und für nacheinander
fahrende Züge verwendet werden kann, während die für die Gegenfahrt gegebene
Erlaubnis durch ein Erlaubnisrückgaberelais selbsttätig zurückgegeben wird, wenn
die Zugfahrt beendet und das Streckengleis geräumt ist. Dies kann z. B. dadurch
geschehen, daß bei jeder Zugfahrt in der einen Fahrtrichtung in Abhängigkeit von
Kontakten der Fahrtstelleinrichtung d.°s entsprechenden Signals bzw. der Blockeinrichtungen
und des Streckengleisrelais ein Stellungswechsel des Erlaubnisriickgaberela-is bewirkt
wird. Wird durch. Kontakte des Erlaubnisrückgaberelaiss der Stromkreis eines weiteren
Relais, des sogenannten Erlaubnisabgaberelais, so vorbereitet, daß diese bei Haltstellung
des Signals und beim Vorliegen der Streckenfreimeldun:g ansprechen kann und dabei
selbsttätig die der anderen bevorrechtigten Fahrtrichtung zugeordnete Stellung der
Richtungsrelais herbeiführt, so ist sichergestellt, daß die für die Gegenfahrten
erteilte Erlaubnis jeweils nur für eine Zugfahrt benutzt wird. Durch die selbsttätige
Rückgabe der für Gegenfahrten erteilten Erlaubnis kann der Verkehr in der Hauptfahrtrichtung
flüssiger abgewickelt werden. Außerdem entfällt für diese Richtung die Beobachtungszeit
des Fahrdienstleiters. Eine weitere Erleichterung für den Fahrdienstleiter ist dadurch
gegeben, daß durch das »Stehenbleiben« der Erlaubnis für die bevorzugte Fahrtrichtung
ein Teil der Bedienungshandlungen erspart wird. Das ist besonders bei großen Bahnhofanlagen
bzw. bei dichtem Zugverkehr ein Vorteil.
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Damit bei gewissen Störungen auch ein Zugverkehr mit Ersatzsignalen
abgewickelt werden kann, wird außerdem zur Verhinderung einer vorzeitigen selbsttätigen
Erlaubnisrückgabe bei Fahrten auf Ersatzsignal ein Erlaubnisrückgabehilfsrelais
angeordnet. Durch dieses Relais kann sichergestellt werden, daß bei Fahrten auf
Ersatzsignal ebenso wie bei Regelausfahrten die selbsttätige Erlaubnisrückgabe durch
Besetzung des Streckenabschnittes nur vorbereitet und erst durch dessen Räumung
vollzogen wird. Das Erlaubnisriickgaberelais und das Erlaubnisrückgabehilfsrelais
werden zweckmäßigerweise beim Erlaubnisempfang zum Ansprechen gebracht und im Selbstschluß
bis zur Besetzung des Streckenabschnittes erregt .gehalten. Hierbei empfiehlt es
sich, das Erlaubnisrückgabe'hilfsrelais stets zuerst ansprechen zu lassen, und zwar
über Kontakte, die bei Grundstellung der Ersatzsignalsteller oder Ersatzsignalüberwacher
geschlossen sind. Die Selhstschlußkreise können derart geschaltet sein, daß beim
Stellen
eines Ersatzsignals nur das Erlaubnisrückgabehilfsrelais
sofort abgeschaltet wird, das Erlaubnisrückgaberelais jedoch erst bei der Zugfahrt.
Hierdurch wird eine vorzeitige Erlaubnisrückgabe vermieden, wenn bei Erlöschen des
Ersatzsignals das Streckengleis noch nicht besetzt ist.
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Damit durch Kleinwagenfahrten, Rangierfahrten, Sperrfahrten u. dgl.
die selbsttätige Erlaubnisrückgabe nicht zustande kommt, können z. B. im Selbstschlußkreis
des Erlaubnisrückgaberelais und des Erlaubnisrückgabehilfsrelais ein Kontakt eines
dem eingleisigen Streckenabschnitt zugeordneten Gleisfreimelderelais mit einer Reihenschaltung
von Ruhekontakten der Si,gnalwiederholungssperren bzw. eines Blockrelais od. dgl.
und eines Selbstschlußkontaktes des Erlaubnisrückgabehilfsrelais parallel geschaltet
sein.
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Wenn bei Störungen das Erlaubnisrückgaberelais oder das Erlaubnisrückgabehilfsrelais
nicht arbeiten, so kann durch Betätigen von Hilfstasten die Erlaubnisabgabe zustande
gebracht werden, wobei zur Überprüfung der unerläßlichen Abhängigkeitsbedingungen
der :gleiche Stromkreis wie für die selbsttätige Erlaubnisabgah° verwendet wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Fig. i bis 5 dargestellt.
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In Fi;g. i sind die Bahnhöfe A und B durch die eingleisige Strecke
St verbunden. Die Signale Si und S3 sind die Ausfahrsignale und S2 das Einfahrsignal
für den bevorzugten Bahnhof _A. Die Signale S4 und S6 sind die Ausfahrsignale und
S5 das Einfahrsignal, des Bahnhofes B, für welchen jede Ausfahrt in Richtung Bahnhof
A durch eine erneute Erlaubnis freigegeben werden muß.
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Bei Grundstellung der Schaltung ist die Fahrtrichtung von
A nach B eingestellt, d. h. der Bahnhof A
hat die Erlaubnis.
Der Transformator q.0 im Bahnhof B speist dann über den Wecbslerkontakt 60i des
dem Bahnhof B zugeordneten Richtungsrelais 6o das isolierte Streckengleis St. Im
Bahnhof A liegt das Gleisrelais i0 über einen W echslerkontakt 61 des zum Bahnhof
A gehörigen Richtungsrelais 6 am Streckengleisabschnitt St.
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Bei entgegengesetzter Fahrtrichtung sind der Speisetransformator
30 und das Gleisrelais 2o mit dem Streckengleis verbunden.
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Fig. 2 zeigt die Schaltung der Erlaubnisempfangsrelais, und zwar das
Relais 7 für den Bahnhof A und des Relais 70 für den Bahnhof B. Diese Relais
können über die Kontakte 52 und 502 der je nach der beabsichtigten Fahrtrichtung
angeschalteten Erlaubnisabgaberelais 5 und 50 und die Leitung i nur von der
Gegenstation Strom erhalten. Für die Vorblockmeldung sind die Relais io" und 2o"
vorgesehen. In der Grundstellung der Schaltung erhält das Relais 2o" über den Kontakt
60.I des in Sperrstellung befindlichen Richtungsrelais 6o, den Kontakt 6.4 des in
Grundstellung befindlichen Richtungsrelais 6 und über den Kontakt 12 des Gleisrelais
io Strom. Beim Besetzen des Streckengleisabschnittes St wird durch Abfallen
des Relais io und Öffnen des Kontaktes 12, die Zugannäherung im Zielbahnhof B gemeldet.
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Die Fig. 3 und 4. zeigen die Erlaubnisabgaberelais 5 bzw. 5o und die
als Stützrelais ausgebildeten Richtungsrelais 6 bzw. 6o der Bahnhöfe A
bzw. B.
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Fig. 5 zeigt das Erlaubnis,rückgaberelais 8o und das Erlauh.nisrückgabehilfsrelais
go für den selbsttätigen Rücklauf der Erlaubnis vom Bahnhof B zum bevorzugten Bahnhof
A. Dort sei ein Streckenfahrdienstleiter vorhanden, an den die Erlaubnis nach Beendigung
jeder einzelnen Zugfahrt von Bahnhof B nach Bahnhof A selbsttätig zurückgegeben
wird.
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Soll z. B. ein Zug von Bahnhof B nach Bahnhof A
fahren,
so muß zunächst im Bahnhof A der Kontakt EaTIA einer Erlaubnisabgabetaste zusammen
mit dem Kontakt EaGT/A einer Erlaubnisabgabegruppentaste betätigt werden (Fig.3).
Beim Ansprechen des Relas 5 wird durch die Kontakte S31 und S11 die Haltestellung
der Ausfahrsignale S1 und S3 und gegebenenfalls auch der dazugehörigen Ersatzsignale,
durch den Kontakt 72 der stromlose Zustand des Erlaubnisempfangsrelais 7, durch
den Kontakt i i der angezogene Zustand des Gleisrelais io überprüft. Das Relais
5 bleibt über seinen Selbstschlu:ßkontakt 53 und den Kontakt i i" des abgefallenen
Vorblockrelais ioa erregt. Der Kontakt 51 des Relais 5 bringt das als Stützrelais
ausgebildete Richtungsrelais 6 durch Anschalten .der Wicklung 6/I in die Sperrstellung,
in welcher der Anker der Wicklung 6/I angezogen und durch den abgefallenen Anker
der Wicklung 6/I1 abgestützt ist. Hierbei wird das Freisein der Strecke
St
durch den Kontakt 13 des noch erregten Gleisrelais io nochmals überprüft.
Der Kontakt 52 des Relais 5 wechselt und schaltet über die Leitung i das Erlaubnisempfangsrelais
70 im Bahnhof B an (Fig. 2). Das Richtungsrelais 6 schaltet durch den Wechselkontakt
61 das Gleisrelais io vom Streckengleis ab und den Speisetransformator 3o an (Fig.
i). Außerdem wird das über die Leitung 2 erregte Vorblockrelais 2o" des Bahnhofs
B durch den Wechselkontakt 64 des Richtungsrelais 6 im Bahnhof A abgeschaltet, so.
daß sein Kontakt 20i" (Fig. 4.) schließt. Ferner wechseln die Kontakte i i, 12,
13 und 14 des Gleisrelais io ihre Stellung.
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Die Erlaubnis für eine Ausfahrt in die Strecke St ist beim Ansprechen
des Relais 70 an den Bahnhof B gegangen. Der Kontakt 703 (Fig. 5) des Relais
70 schließt den Ansprechstromkreis des Erlaubnisrückgab.ehilfsrelais go (Fig. 5),
in dem noch die Kontakte S421 S62 liegen, welche die Grundstellung der den Signalen
S4, S6 zugeordneten Ersatzsignale überprüfen. Der jetzt .geschlossene Kontakt
903 des Erlaubnisrückgabehilfsretais go gibt das Ansprechen des Erlaubnisrückgaberel-ais
8o frei. Das Relais 8o und das Relais go bleiben im Selbstschlußerregt über die
eigenen Kontakte 804, 903, 904, 905 und die Kontakte S43, S63, welche
nur bei Grundstellung der Ausfahrsignale S4, S6 geschlossen sind (Fig. 5). Die Kontakte
80i, 802 und goi, g02 im Stromkreis des Erlaubnisabgaberelais 5o (Fig. 4.)
öffnen und verhindern zunächst die selbsttätige Rückgabe der an dien Bahnhof B erteilten
Erlaubnis. Über den Kontakt 603/I der Wicklung 60/I des Richtungsrelais 6o, den
Kontakt 701 des Relais 70, den Kontakt 803 des erregten Relais 8o und den
Kontakt 2o.1 des noch stromlosen Gleisrelais 20 erhält die Wicklung 6o/II des Relais
6o Strom und zieht ihren Anker an. Damit wechselt auch die Ankerlage der Wicklung
60/I. Der Wechselkontakt 60i schaltet dabei den Speisetransformator q.o vom Streckengleis
St ab und das Gleisrelais 20 an (Fig. i). Das Gleisrelais 20 zieht an und betätigt
seine Kontakte toi (Fi:g. 4), 202 (Fig. 2), 2O3 und 204 (Fig. ¢) und 2o5 (Fig. 5).
Da auch der Kontakt 604 des Relais 6o seine Stellung gewechselt hat, kann das Vorblockrelais
io" des Bahnhofs A ansprechen.
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Im Bahnhof A schaltet jetzt der Kontakt i i" des Vorblockreluis ioa
das Erlaubni.sabgaberelais 5 ab (Fig. 3). Damit wechselt auch der Kontakt 52 und
schaltet das Erlaubnisempfangsrelais 70 im Bahnhof B ab. Die Kontakte
701 im Stromkreis der Wicklung
6o/II, 702 im Stromkreis
des Relais 5o (Fig. q.) und 703 im Stromkreis der Relais 8o und 9o (Fig. 5) nehmen
dann wieder die gezeichnete Stellung ein. Hiermit ist die Erlaubnis im Bahnhof B
eingegangen und der Richtungswechsel bewirkt.
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Auf Bahnhof A sind jetzt die Ausfahrsignale S, und S2 verschlossen,
auf Bahnhof B dagegen die Ausfahrs:ignale S4 und SB freigegeben. Beim Fahrtstellen
eines der Signale S4 oder Se wird der zugehörige Kontakt S41 bzw. S81 im Ansprechstromkreis
des Relais 5o (Fig. 4.) geöffnet. Außerdem öffnet der Kontakt S43 bzw. S83, so daß
die Relais 8o, 9o nun noch über den Kontakt 205 des Gleisrelais 2o angezogen
bleiben (Fig. 5).
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Beim Besetzen des Streckenabschnittes St fällt das Gleisrelais 20
(Fing. i) ab. Durch Öffnen des Kontaktes 205 werden die durch den Kondensator
8o9 abfallverzögerten Relais 8o und go (Fig. 5) stromlos. Ihre Kontakte 8o1, 8o2
und goi, g02 im Stromkreis des Relais 5o (Fi:g. q.) schließen. Vorher ist aber beim
Abfallen des Gleisrelaiis2o der Kontakt2oi unterbrochen worden, so daß das Relais
5o noch nicht ansprechen kann. Der Kontakt 2o2 des Gleisrelais 2o hat den Stromkreis
des Relais ioa unterbrochen, so daß dieses abfällt und dem Bahnhof A eine Zugannäherung
meldet.
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Nach Räumung des Streckenabschnittes St zieht das Gleisrelais
2o im Bahnhof B wieder an und schließt den Kontakt toi im Stromkreis des Relais
5o. Das Relais 5o zieht jetzt über die bei Haltlage der Ausfahrsignale S4 und SB
geschlossenen Kontakte S81, S41 an und hält sich über seinen Kontakt 5o2 und den
Kontakt 201, Die Rückgabe der Erlaubnis erfolgt durch Wechseln des Kontaktes
502, über den jetzt das Relais 7 Strom erhält. Die Wicklung 6/I1 erhält dann
über die Kontakte 63/I, 71, 14 Strom und bringt das Richtungsrelais 6 wieder
in die dargestellte Grundstellung. Durch Wechseln des Kontaktes 61 wird dabei in
der Station A an Stelle des Transformators 30 wieder das Gleisrelais io mit dem
Streckengleis verbunden.
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In der Station B schließt beim Ansprechen des Relais 50 auch
der Kontakt 50i, so daß die Wicklung 6o1 über die Kontakte 6o2/II, 501, 203
Strom erhält und die Sperrstellung des Relais 6o wiederherstellt. Dabei wechselt
der Kontakt 60i, so da.ß auch das Relais io wieder anspricht und mit seinem Kontakt
i2 den durch die Kontakte 64 und 604 vorbereiteten Stromkreis des Relais 20, schließt.
Dieses unterbricht mit seinem Kontakt 201" den Haltestromkreis des Reilais 5o, das
dann durch Umlegen des Kontaktes 502 das Relais 7 abschaltet. Damit ist selbsttätig
die Grundstellung der Anordnung, d. h. die Erlaubnis für die bevorzugte Fahrtrichtung
A-B wieder hergestellt.
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Wenn der Station B die Erlaubnis erteilt ist und infolge einer Störung
auf dem Bahnhof B das Ausfahrsignal S4 bzw. SB nicht auf Fahrt gestellt werden kann,
so wird das zugehörige Ersatzsignal bedient. Hierbei unterbricht der Kontakt
S42 bzw. S82 des entsprechenden Ersatzsignalüberwachers bzw. Ersatzsignalstell:ers
od. dgl. den Stromkreis des Relais go (Fi:g. 5). Das Relais 9o fällt zwar ab; das
Relais 8o bleibt dagegen über :seinen Haltekontakt 804 und den Kontakt
205 des Gleisrelais 20 erregt und verhindert durch die Kontakte 80i und 8o2
(Fig. q.) eine selbsttätige Erlaubnisrückgabe vor dem Besetzen der Strecke St. Wenn
das Ersatzsignal noch vor der Streckengleisbesetzung erlischt, so ist ein erneutes
Wiederansprechen des Relais 9o durch die Kontakte 903 und g05 ausgeschlossen. Wesentlich
ist noch für die Abhängigkeit der Erlaubnisrückgabe von der Fahrtstellung der Signale
und der Streckenbesetzung, daß der Selbstschl.ußkreis des Erlaubnisrückgaberelais
8o und des ErlaubniS-rückgabehilfsrelais 9o derart parallel geschaltet sind, daß
beide von dem Kontakt2o5 des Streckengleisrelais 20 und der zu diesem parallel liegenden
Reihenschaltung der Kontakt S83, S43 und des Kontaktes goq. des Relais go abhängig
sind. Im Regelbetriebe d. h. beim Stellen der Signale S4, SB arbeiten daher beide
Relais 8o, 9o gleichzeitig; bei Fahrten auf Ersatzsignal wird dagegen durch die
Kontakte S42, S43 das Relais 9o vor dem Relais 8o abgeschaltet. Der Kontakt 9o5
des Erläubnisrückgabehilfsrelais 9o verhindert die selbsttätige Rückgabe der Erlaubnis,
wenn das Erlaubnüsrückgaberelais 8o infolge :einer Störung abfällt.
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Das Anziehen des Erlaub.nisrückgaberefais 8o wird im Stromkreis des
Richtungsrelais 6o durch den Kontakt 803 überprüft. Die Erlaubnisrückgaberelais
sind abfallverzögert, z. B. durch einen parallel geschalteten Kondensator, um eine
einwandfreie Unterbrechung des Stromkreises des Relais 5o durch den Kontakt 201
zu erreichen, bevor die Kontakte 80i, 802, goi, 9o2 schließen. Das ist auch
von Vorteil im Hinblick auf die übliche Reaktionsträgheit der Gleisrelais, die langsamer
als die sonst in Signalanlagen verwendeten Relais einen Zustandswechsel vollziehen.
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Die beispielsweise erläuterte Schaltung läßt ,sich auch für Streckenabschnitte
verwenden, die in zwei oder mehr isolierte Gleisabschnitte unterteilt sind. Die
Wirkungsweise der Schaltung kann hierbei grundsätzlich der des gezeigten Beispiels
entsprechen, um sicherzustellen, daß stets erst mach Räumung bzw. Freimeldung sämtlicher
Einzelabschm;itte die selbsttätige Rückgabe der Erlaubnis :erfolgt.
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Falls die selbsttätige Erlaubnisabgabe infolge einer Störung nicht
zustande kommen sollte, wenn z. B. das Relais 8o oder das Relais 9o seinen Anker
nicht abfallen läßt, so müssen der Kontakt EaT/B der Erlaubnisabgabetaste und der
Kontakt EaGT1B der Erlaubnisabgabegruppentaste betätigt werden. Dabei spricht das
Relais 5o an, so daß die Erlaubnisabgabe wie im Regelbetrieb zustande kommt. Die
Bedienung der Erlaubni.sabgabetaste und/oder der Erlaubnisabgabegruppentaste wird
zweckmäßigerweise durch ein Zählwerk registriert. Damit auch im Störungsfall das
Ansprechen dies Relais 5o für die Abgabe der Erlaubnis von der Erfüllung der gleichen
Betriebsbedingungen abhängig gemacht ist, die für die selbsttätige Erlaubnisabgabe
gelten, können die Kontakte dieser beiden Tasten nur den Kontakten 80i, goi bzw.
802,
902 des Erlaubnisriickgaberelais 8o und des Erlaubnisrückgabehilfsrelais
9o parallel geschaltet sein, dagegen in Reihe mit den Kontakten S81, S41,
702, toi liegen.
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Bei der praktischen Anwendung der Schaltung ist es zweckmäßig, die
Kontakte S43, S83 durch solche von Gleisrelais zu ersetzen, die einem vor dem Streckenabschnitt
St liegenden Gleisabschnitt zugeordnet sind.