DD298586A5 - Mittel zur wirkungssteigerung von herbiziden - Google Patents

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DD298586A5 DD88324642A DD32464288A DD298586A5 DD 298586 A5 DD298586 A5 DD 298586A5 DD 88324642 A DD88324642 A DD 88324642A DD 32464288 A DD32464288 A DD 32464288A DD 298586 A5 DD298586 A5 DD 298586A5
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herbicides
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DD88324642A
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Gudrun Rogall
Burkhard Beyme
Volker Link
Peter Bruchlos
Wolfgang Podlesak
Frank Bombach
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Berlin Bio Zentralanstalt
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Abstract

Die Erfindung betrifft Mittel, deren Zusatz die Herbizidwirkung steigern kann. Dieser Zusatz besteht aus einer Loesung eines Alkaliborates in einem mehrwertigen Alkohol.{Mittel; Steigerung; Wirkung; Herbizide; Zusatz; Loesung; Alkaliborat; Alkohol, mehrwertig}

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft neue wirksame Mittel zur Steigerung der Wirkung von Mitteln zur Bekämpfung von unerwünschtem Pflafizenwuchs, die eine Senkung der Aufwandmenge von Herbiziden ermöglichen sowie ihren Einsatz in der Land- und Forstwirtschaft und im Gartenbau.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Es ist bekannt, Mittel zur selektiven und nichtselektiven Bekämpfung unerwünschten Pflanzenwuchses einzusetzen. Dazu liegen zahlreiche Patentschriften vor. Der selektive Einsatz dieser Mittel in einem Kulturpflanzenbestand wird z.B. begrenzt durch die Verträglichkeit gegenüber der Kulturpflanze, durch die Wirkungsweise und durch toxikologische und wirtschaftliche Faktoren. Durch die Kombination von Mitteln zur Unkrautbekämpfung, durch additiv und synergistisch wirkende Zusätze gelingt es teilweise, bestimmte Mängel wie z.B. einen unzureichenden Bekämpfungserfolg, ein unzureichendes Wirkungsspektrum oder unzureichende Kulturpflanzenverträglichkeit zu verringern. Synergistische Zusätze wie beispielsweise Emulgatoren, Lösungsmittel, Öle und Netzmittel sind ebenfalls in einer Vielzahl von Patentschriften dargestellt. (94733 DD, 218728 DD)
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, noue wirksame Mittel zur Verbesserung der Wirkung von Herbiziden zu entwickeln, um ihre Gebrauchseigenschaften und ihre Wirtschaftlichkeit zu erhöhen.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einfache, preiswerte Verbindungen zu suchen, welche die Wirkung von Herbiziden verbessern, deren Bekämpfungserfolg steigern, die Umweltbelastung verringern und die Kulturpflanzenverträglichkeit erhöhen. Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe dadurch gelöst, daß der von Kluge u.a. (1985, DD 236517) beschriebene flüssige Bordünger, der aus der Lösung eines Alkaliborates in einem mehrwertigen Alkohol besteht, wobei die bevorzugten Alkaliborate Natriumtetraboratpentahydrat (Na2B4O7 · 5H2O) und Natriumtetraboratdekahydrat (Na2B4O7 10H2O) und die bevorzugten mehrwertigen Alkohole Ethylenglykol und Glyzerin sind und sich die Borkonzentration zwischen 0,5 und 6Gew.-% bewegt bzw. die bevorzugten B-Gehalte 3-4Gew.-% betragen, mit einem oder mehreren Herbiziden kombiniert zur Anwendung kommt, wobei überraschenderweise eine auf einem synergistischen Effekt beruhende Steigerung der herbiziden Wirkung gefunden wurde. Diese ermöglicht eine wesentliche Verminderung der Herbizidaufwandmenge und Verbesserung der Kulturpflanzenverträglichkeit. Dabei besitzt dar erfindungsgemäße Mittel selbst keine unkrautbekämpfende Wirkung. Durch den Vorteil der wesentlichen Verminderung der Herbizidaufwandmenge kann der Herbizideinsatz ökonomisch günstiger erfolgen. Gleichzeitig wird dadurch der Ausbildung von Herbizidresistenz entgegengewirkt.
Infolge der auf der Senkung der Herbizidaufwandmenge beruhenden verringerten Phytotoxizität der Herbizide ist deren Einsatz in verschiedenen Kulturpflanzen möglich, wobei unerwünschter Pflanzenwuchs vernichtet wird bei gleichzeitiger Versorgung der Kulturpflanze mit pflanzenverfügbarem Bor. Der Vorteil der Senkung der Phytotoxizität der Herbizide beruht zum anderen auf der die Kulturpflanzenverträglichkeit erhöhenden Wirkung der erfindungsgemäßen Mittel.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Mittel besteht in der Verbesserung der Bekämpfung solcher Unkrautarten, die durch das Herbizid unzureichend bekämpft werden.
Gegenüber anderen, die Herbizidwirkung steigernden Mittel besteht der Vorteil darin, daß die Anwendung der erfindufigsgemäßen Mittel keine zusätzliche Belastung der Umwelt mit sich bringt, da es sich um einen Pflanzennährstoff handelt, dessen bekannte Wirkung als Bor-Lieferant für die Pflanze erhalten bleibt. Besondere Vorteile ergeben sich bei der
-2- 29^586
Anwendung der erfindungsgemäßen Mittel aus der auf der Verringerung der Herbizidaufwandmenge basierenden verminderten Umweltbelastung insgesamt sowie der Rückstandsdynamik der Herbizide.
Somit steilen die erfindungsgemäßen Mittel eine Weiterentwicklung des Standes der Technik dar.
Die beschriebenen vorteilhaften Wirkungen der erfindungsgemäßen Mittel treten bei der Anwendung als Kombination oder in Tankmischung mit Herbiziden oder Herbizidkombinationon oder herbiziden Tankmischungen auf. Die Applikation der erfindungsgemäßen Mittel in Kombination mit Herbiziden erfolgt in bekannter Art, wie z. B. durch Tauchen, Gießen, Spritzen, Sprühen usw. Dabei kann der Anteil der erfindungsgemäßen Mittel in Abhängigkeit von der spezifischen Anwendung zwischen 0,2 bis 2 kg B/ha betragen.
Ausführungsbeispiele
Die ausgewählten Ausführungsbeispiele sollen die Erfindung erläutern ohne sie einzuschränken.
Bei der im Beispiel 1 dargestellten Anwendung der erfindungsgemäßen Mittel in Kombination mit Betanal ist hervorzuheben, daß der Zusatz der erfindungsgemäßen Mittel zum Betanal dessen gute Löslichkeit gewährleistet.
B isplel 1
Im.ahr 1987 wurden 3 Versuche auf Diluvialböden angelegt (n 3)
Präparat Aufwand Anzahl Phytotox. Unkraut-
menge/ha Rüben % Bonitur bes. %
Betanal* 6I 100 8,5 38,6
Bor-Flüssigdünger* * 101 102 8,5 95,0
TM Betanal + 31
Bor-Flüssigdünger 101 107,5 8,5 31,0
* Betanal = handelsübliche Formulierung desS-tMethoxy-carbonyl-aminophenyl-N-O-methyl-phenyDcarbonats. ** Bor-Flüssigdünger = handelsübliche Lösung von Boraxdeka oder pentaboral in Ethylenglykol.
Vorliegendos Beispiel 1 zeigt nicht nur die mit auf einem Synergismus beruhende Steigerung der herbiziden Wirkung, sondern auch eine Erhöhung der Anzahl Rü*· an je Flächeneinheit.
Beispiel 2
In einem Parzellenversuch am Standort Pechau (Al 3, BWZ 55-60) wu.den Tankmischungen von Bor-Flüssigdünger zur Unkrautbekämpfung in Möhren eingesetzt. Der Einsatz erfolgte nach Ausbildung von 1 bis 2 Fliederblättorn, wie es für das Herbizid vorgeschrieben ist.
Präparat Aufwandmenge Unkrautbesatz
kg/ha 14Tg. n.Appl.
Uvon» 2,5 56
Bor-Flüssigdünger 10,0 90
TM Uvon + 1,5
BorFlüssigd. 10,0 35
* Uvon = handelsübliche Formulierung des Wirkstoffes Prometyn.
Die nachfolgenen Beispiele 3 bis 6 zeigen, daß durch Zusatz von Bor-Flüssidünger (Bor-FLD) zi1 verschiedenen Herbiziden die Mittelaufwandmenge (MAM) um 30... 50% reduziert werden kann, ohne daß ein Verlust an herbizider Wirkung eintritt.
Beispiel 3
Freiland-Parzellenversuch zur Bekämpfung von Unkräutern (NA-Applikation) bei verringerter MAM
Präparat Aufwandmenge WG % zu unbehandelt 14 Tage nach der Applikation Tripleurospermum Galium aparine
l/ha Viola arvensis inodorum 0
0 63,3
Bor-FLD 10 0 87,G 40,0
SYS67BucitrilP 6 33,3 20,0 60,0
Bucitril P 3 10,0 72,5
TM Bor-FLD + SYS67BuctrilP 10 3 25,0
Beispiel 4
Freilandparzellenversuch zur Bekämpfung von Anthemis arvensis (NA-Applikation) bei verringerter MAM
WG % zu unbehandelt 14 Tage nach Applikation
Präparat Aufwandmenge W
l/ha
Bor FLD 10 0
Betanal 3 20
TM Bor-FLD + 10
Betanal 3 90
Beispiel 5
Freilandparzellenversuch zur Bekämpfung von Viola arvensis (NA-Applikation einer Herbizidkombination) bei verminderter
WG % zu unbehandelt 28 d nach Applikation
Präparat Aufwandmenge WG
kg/l/ha
Bor-FLD 10 0
TMMezopur + 1,5 25,0
Stomp 330 E 1,0
TM Bor-FLD + 10
Mezopur + 1,0 97,5
Stomp 330 E 1,0
Beispiel β
Freilandparzellenversuch zur Bekämpfung von Unkräutern (NA-Applikation) bei verringerter MAM
Präparat Aufwandmenge WG % zu unbehand&lt 28 d nach Applikation
l/kg/ha Setaria viridis Viola arvensis
Bor-FLD 1.0 0 0
Mezopur 1,5 50,0 10,0
TM Bor-FLD 1,0
+ Mezopur 1,5
75,0 73,0
Beispiel 7
In einem Freilandparzellenversuch wurden die erfindungsgemäßen Mittel in Kombination mit einem Herbizid zur Bekämpfung von Kamillearten eingesetzt. Die Behandlung erfolgte im 6-Blattstadium (NA). 28 Tage nach der Behandlung wurde der Wirkungsgrad ermittelt.
Tabelle 7
Wirkung der erfindungsgemäßen Mittel gegen Kamillearten
Variante Mittelaufwand- Wirkungsgrad % zu unbehandelt
menge l/ha Anthemis Tripleurospermum Matricaria
arvensis inodorum chamomilla
100 10
100 Alle Präparate wurden in der handelsüblichen Formulierung verwendet.
Bor-Flüssigdünger 10 0 0
Lentagran 2,5 100 98
Lontagran 1,0 35 40
Bor-Flüssigdünger 10 98 82
+ Lentagran (TM) 1,0 UA

Claims (5)

1. Mittel zur Verbesserung der Wirkung von Herbiziden, gekennzeichnet dadurch, daß sie aus mindestens einem herbiziden Wirkstoff und einer Lösung eines Alkaliborates in einem mehrwertigen Alkohol alswirkungssteigerndem Mittel bestehen.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Lösung die bevorzugten Alkaliborate Natriumtetraboratpentahydrat (Na2B4O7 · 5H2O) und Natriumtetraboratdekahydrat
(Na2B4O? · 1OH2O) und die bevorzugten Alkohole Äthylenglykol und Glyzerin sind.
3. Mittel nach Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, daß sich die B-Konzentration zwischen 0,5 und 6Gew.-% bewegt, wobei die bevorzugten B-Gehalte 3-4Gew.-% betragen.
4. Mittel nach Anspruchi-3, gekennzeichnet dadurch, daß die Kombination mit Herbiziden entweder als Partner in Formulierungen oder in Tankmischungen erfolgt.
5. Verfahren zur Bekämpfung von unerwünschtem Pflanzenwuchs, gekennzeichnet dadurch, daß die Lösung gem. Anspruch 1-4 in Kombination mit Herbiziden gegen unerwünschten Pflanzenwuchs mit Aufwandmengen von 0,2-2 kg B/ha zum Einsatz kommt.
DD88324642A 1988-12-30 1988-12-30 Mittel zur wirkungssteigerung von herbiziden DD298586A5 (de)

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