DD271513B5 - Verfahren zur auftrennung von n-methylharnstoff-n, n[-dimethylharnstoff-gemischen - Google Patents

Verfahren zur auftrennung von n-methylharnstoff-n, n[-dimethylharnstoff-gemischen Download PDF

Info

Publication number
DD271513B5
DD271513B5 DD31518888A DD31518888A DD271513B5 DD 271513 B5 DD271513 B5 DD 271513B5 DD 31518888 A DD31518888 A DD 31518888A DD 31518888 A DD31518888 A DD 31518888A DD 271513 B5 DD271513 B5 DD 271513B5
Authority
DD
German Democratic Republic
Prior art keywords
mmh
water
urea
mixture
recrystallization
Prior art date
Application number
DD31518888A
Other languages
English (en)
Other versions
DD271513A1 (de
Inventor
Wilfried Dipl-Chem Dr Fuchs
Bernd Dipl-Ing Koch
Werner Dipl-Chem Witte
Dieter Dipl-Ing Toepfer
Martina Saecherl
Gert Dipl-Chem Liebscher
Original Assignee
Leuna Werke Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Leuna Werke Ag filed Critical Leuna Werke Ag
Priority to DD31518888A priority Critical patent/DD271513B5/de
Publication of DD271513A1 publication Critical patent/DD271513A1/de
Publication of DD271513B5 publication Critical patent/DD271513B5/de

Links

Landscapes

  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene MMH wird von der Mutterlauge abgetrennt und getrocknet. Die Mutterlauge, die neben DMH auch Ammoniak enth alt, wird In den Herstellungsprozeß des Gemisches zurückgeführt. Das bei der Reaktion des Harnstoffs mit Monomethylamin fre.werdende Ammoniak wird mit Wasser niedergeschlagen und das erhaltene Produkt zur Rekristallisation nach entsprechender Konzentrationseinstellung verwendet. Im Vergleich zu allen bekannten Verfahren treten hier keine Abprodukte auf, es handelt sich letztendlich beim erfindungsgemäßen Verfahren um eine annähernd abproduktfreie Technik
Letztere Feststellung soll anhand der Ausführungsbeispiele belegt werden.
Ausf Ol irungsbelspiele Beispiel 1
1 kg des MMH-DMH-Gemischos (75% MMH/25% DMH) werden frisch von der Verfestigungswalze mit einer Temperatur von 60°C in 100ml 1- bis 2%igem Ammoniakwasser unter Rühren aufgenommen und nach der Filtration die Lösung bei Normaltemperatur zur Kristallisation bereitgestellt. Es werden aus der Lösung 650g MMH, was einer Ausbeute von 85% entspricht, mit einem Reinheitsgrad von mehr als 97% erhalten.
Beispiel 2
1,5 kg des MMH-DMH-Gemisches (MMH 75%, DMH 25%) werden mit einer Temperatur von 6O0C in 100ml Ammoniakwasser aufgenommen. Das erhaltene Gemisch wird zur Lösungskomplettierung kurzzeitig auf 80°C erwärmt und unter Rühren mit 20ml
Ammoniakwasser verdünnt. Nach der heißen Filtration tritt bei Raumtemperatur Kristallisation ein. Es werden 920g MMH (82% Ausbeute) mit einem Schmelzpunkt von 96,5°C erhalten, was einem Reinheitsgrad von mehr als 95% entspricht. Neben anhaftendem Wasser enthielt das Produkt noch 0,8% DMH. Beispiel 3
1,5kg der MMH-DMH-Schmelze (MMH 75%, DMH 25%) mit einer Temperatur von 110°C werden unter Rühren mit 100 ml
Ammoniakwasser vermischt, nach Erreichen einer Temperatur von 8O0C nochmals 20 ml Ammoniakwasser zugesetzt, filtriert
und zum Kristallisieren abgestellt. Nach der Kristallisation werden 940g MMH (84% Ausbeute) mit einem Schmelzpunkt von 98°C erhalten, was einem Reinheitsgrad von größer als 97% entspricht.
Das Produkt enthielt noch 0,5% N,N'-DMH. Beispiel 4 (Vergleichsbeispiel) Ausgangsmengen wie unter Beispiel 2, aber anstelle von Ammoniakwasser wird normales destilliertes Wasser zur Rekristallisation verwendet. Es müssen jedoch für 1,5 kg Gemisch 250ml Wasser aufgewendet werden. Das erhaltene Produkt
(850g = 76%) hat einen Schmelzpunkt von 910C und enthält noch 6,5% DMH. Um den Reinheitsgrad des erfindungsgemäßen
Verfahrens zu erreichen, muß entweder die Wassermenge auf 400 ml angehoben werden, dann erhält man bei einer Ausbeute
von 95% einen DMH-Gehalt von 1 bis 2 % und einen Erstarrungspunkt von 95,50C, oder eine zweite Rekristallisation durchgeführt werden.

Claims (1)

  1. Verfahren zur Auftrennung von N-Methylhamstoff-N.N'-Dimethylharnstoff-Gemischen, die bei der Umsetzung etwa äquimolarer Mengen von Harnstoff und Methylamin bei erhöhter Temperatur entstehen, durch Umkristallisation, gekennzeichnet dadurch, daß das Produktgemisch unter Ausnutzung der Gemischwärme bei Normaldruck im Temperaturbereich 20 bis 11O0C mit wäßriger, 1- bis 2%iger Ammoniaklösung behandelt wird, N-Methylharnstoff durch Kühlen zur Auskristallisation gebracht und die Ν,Ν'-dimethylharnstoffhaltige Mutterlauge in den Herstellungsprozeß des Gemisches zurückgeführt wird.
    Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auftrennung von binären Stoffgemischen aus N-Methylharnstoff und N,N'·
    Dimethylharnstoff. N-Methy!harnstoff, dar dabei gewonnen wird, dient insbesondere zur Herstellung von Theobromin, einem
    Purinderivat, und findet vielfältige Verwendung in der Synthesechemie, als Katalysator bzw. Stabilisator in der
    Polymerenchemie und ist eine gesuchte Substanz auf dem Pflanzenschutzmittel-Sektor.
    Die Herstellung von N-Methylharnstoff (MMH) aus Monomethylamin und Harnstoff ist seit gut 50 Jahren bekannt (US-PS
    2253528 und US-PS 2 257 717). Dabei wird MMH durch Erhitzen von Harnstoff mit Monomethylamin in ungefähr äquimolaren
    Mengen hergestellt. Zur Abtrennung nichtumgesetzten Harnstoffs und Ν,Ν'-Dimethylharnstoff (DMH) werden Trennstufen
    nachgeschaltet. DMH wird vom Reaktionsprodukt durch Waschen mit Benzen, Toluen oder Cyclohexan bei 150C entfernt. MMH wird von Harnstoff durch Waschen mit größeren Mengen Toluen, Benzen oder Cyclohexan bei 750C abgetrennt. Letztere
    Trennung kann auch mit Wasser bei O0C bzw. mit aliphatischen Ketonen vorgenommen werden.
    Nach DE-PS 896640 ist eine Umkristallisation aus Wasser möglich, jedoch muß dazu mit viel Wasser gearbeitet werden, wodurch
    sehr schlechte Ausbeuten erzielt werden. Des weiteren werden Wasser-Dioxan-Gemische (DE-PS 1029362) bzw. Benzin-Ligroin oder Dekalin (DE-PS 1165579) empfohlen.
    Alle vorgeschlagenen Lösungen liefern zwar relativ sauberen MMH, jedoch machen sich zusätzliche Stoffkreisläufe erforderlich,
    es entstehen Trocknungsprobleme, die Abluft muß aufbereitet werden, und es ist nicht sicher, inwieweit die organischen
    Lösungsmittel restlos abgetrennt werden können.
    Die Umkristallisation aus Wasser (DE-PS 896640) liefert nur dann einen relativ sauberen MMH, wenn mit großen Wassermengen
    gearbeitet wird. Dadurch ist aber mit Verlusten von 25% zu rechnen, und es ist ein zusätzlicher Wasserkreislauf zu installieren.
    Gemäß DE-PS 2937331 wird MMH aus Harnstoff und Monomethylamin bei 110 bis 170°C in chlorierten Aromaten, alkylierten
    Aromaten, Nitrobenzen etc. als Lösungsmittel hergestellt. Die Umsetzung ist zwar recht selektiv, jedoch besteht nur eine geringe
    Aussicht, anhaftende hochsiedende Lösungsmittelspuren zu entfernen. Daneben gehören die genannten Lösungsmittel im
    Lebensmittel· und Pharmaziebereich zu den unerwünschten Substanzen, so daß bereits aus der Herstellung ein Anwendeverbot
    für MMH resultieren kann.
    In der DD-PS 220955 wird zur Trennung eines ternären Gemisches Harnstoff-Methylharnstoff-N.N'-Dimethylharnstoff der
    Einsatz chlorierter Kohlenwasset stoffe, insbesondere Chloroform empfohlen. Die Nachteile werden einmal durch die
    Stoffgruppe selbst bedingt, zum anderen treten Abtrennungsprobleme auf. Es müssen zusätzliche Umweltschutzmaßnahmen
    realisiert und ein weiterer Stoffkreislauf aufgebaut werden.
    Nach SU-PS 149428 ist es möglich, MMH dadurch zu reinigen, daß durch eine Schicht von verfestigter MMH-Schrnelze filtriert
    wird. Im Filtrat sollen sich dann die Verunreinigungen befinden. Für ein großtechnisches Verfahren ist der letzte Vorschlag nicht realisierbar, der technische Aufwand ist zu hoch. Außerdem erscheint es als sehr fraglich, ob auf diese Art und Weise nicht auch
    Harnstoff zurückbleibt.
    Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, N-Methylharnstoff aus einem binären Stoffgemisch von MMH-DMH so zu gewinnen und
    zu reinigen, daß keine Umweltprobleme auftreten und eine möglichst abproduktfreie Produktion gewährleistet wird.
    Es bestand somit die Aufgabe, ein Verfahren zur Trennung von Monomethylharnstoff-Dimethylharnstoff-Gemischen
    aufzufinden, das die Gewinnung von Monomethylharnstoff in hoher Reinheit, ohne zusätzliche Trenn- und Aufarbeitungsstufen, ermöglicht.
    Diese Aufgabe wird mit der Auftrennung von N-Methylharnstoff-N.N'-Dimethylharnstoff-Gemischen, die bei der Umsetzung
    etwa äquimolarer Mengen von Harnstoff und Methylamin bei erhöhter Temperatur entstehen, durch Umkristallisation gelöst, wobei erfindungsgemäß das Produktgemisch unter Ausnutzung der Gemischwärme bei Normaldruck im Temperaturbereich 20 bis 1100C mit wäßriger, 1- bis 2%iger Ammoniaklösung behandelt wird, N-Methylharnstoff durch Kühlen zur Auskristallisation gebracht und die Ν,Ν'-dimethylharnstoffhaltige Mutterlauge in den Herstellungsprozeß des Gemisches zurückgeführt wird.
    Die Umkristallisation des binären Gemisches aus Wasser erbrachte mit normalen Wassermengen eine Anreicherung des MMH
    im umkristallisierten Produkt von 75% auf 88%. Werden die Wassermengen verdoppelt, so kann ein 92%iger MMH erhalten werden, jedoch liegen die Verluste bei mehr als 25% und die zu behandelnden Wassermengen werden bereits in einer kleintechnischen Anlage unüberschaubar.
    Erstaunlicherweise lassen sich diese Nachteile vermeiden, wenn anstelle von Wasser verdünntes Ammoniakwasser verwendet
    wird. Aus ammoniakalischem Wasser ist das Gemisch wesentlich besser mit höheren Ausbeuten umkristallisierbar, die
    Einsatzmengen des Rekristallisationsmittels können abgesenkt werden, wobei nach einmaliger Rekristallisation ein
    Methylharnstoff mit einer Reinheit von mehr als 95% entsteht.
    Daß durch die Veränderung der Alkalität von Wasser und damit des pH-Wertes eine Verbesserung der Umkristallisationswirkung
    erreicht werden kann, war bisher nicht bekannt.
    Wird dann gleichzeitig noch die Produktwärme des MMH-DMH-Gemisches von etwa 60°C nach Verlassen der Kühlwalze bzw.
    Verfestigungswalze ausgenutzt, oder verwendet man gleich von der Reaktionskolonne kommendes flüssiges Produkt, das etwa
    eine Temperatur von 100°C hat, so kann man die Lösungsmittelmenge noch weiter herabsetzen und kommt auf Verhältnisse von 1:10 bis 1:15, d.h. mit einem Liter Ammoniakwasser lassen sich maximal 15kg des Gemisches MMH-DMH Umkristallisieren.
    Durch diese Ausnutzung der Produktwärme wird ein weiterer Energieeinsatz für die Rekristallisation vermieden.
DD31518888A 1988-04-29 1988-04-29 Verfahren zur auftrennung von n-methylharnstoff-n, n[-dimethylharnstoff-gemischen DD271513B5 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD31518888A DD271513B5 (de) 1988-04-29 1988-04-29 Verfahren zur auftrennung von n-methylharnstoff-n, n[-dimethylharnstoff-gemischen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD31518888A DD271513B5 (de) 1988-04-29 1988-04-29 Verfahren zur auftrennung von n-methylharnstoff-n, n[-dimethylharnstoff-gemischen

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DD271513A1 DD271513A1 (de) 1989-09-06
DD271513B5 true DD271513B5 (de) 1994-01-05

Family

ID=5598783

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DD31518888A DD271513B5 (de) 1988-04-29 1988-04-29 Verfahren zur auftrennung von n-methylharnstoff-n, n[-dimethylharnstoff-gemischen

Country Status (1)

Country Link
DD (1) DD271513B5 (de)

Also Published As

Publication number Publication date
DD271513A1 (de) 1989-09-06

Similar Documents

Publication Publication Date Title
CH639936A5 (de) Verfahren zur mononitrierung von benzol.
WO2005100327A1 (de) Verfahren zur herstellung von reinem melamin
WO2000029393A1 (de) Verfahren zur herstellung von reinem melamin
EP1444214B2 (de) Verfahren zur herstellung von melemfreiem melamin und quencher
DE69101022T2 (de) Verfahren zur Konzentrierung von Harnstofflösungen unter Vakuum.
DE2814800A1 (de) Verfahren zur herstellung von guanidin
WO2000008060A1 (de) Verfahren zur herstellung von cellulosecarbamat
EP0697394A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Nitroaromaten
DD271513B5 (de) Verfahren zur auftrennung von n-methylharnstoff-n, n[-dimethylharnstoff-gemischen
DD233124A5 (de) Verfahren zur herstellung von harnstoff
DE2652394C2 (de) Verfahren zur Reinigung von 2-Mercaptobenzothiazol
CH651834A5 (de) Verfahren zur reinigung von guanin.
DE102016112944A1 (de) Verfahren für die Herstellung von Melamin mit Trennung und Rückgewinnung von CO2 und NH3 von hoher Reinheit
DE2052167C3 (de) Verfahren zur Herstellung des gereinigten Ammoniumsalzes der 11-Cyanundecansäure bzw. der reinen freien 11-Cyanundecansäure
DE1277841B (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoffen
EP0022241B1 (de) Verfahren zur Entfernung von Nitrosierungsmittel(n) aus nitrierten aromatischen Verbindungen
DE2015781A1 (de) Verfahren zur Entfernung der Syntheserückstände aus einer Harnstofflösung
AT410795B (de) Verfahren zur herstellung von melemfreiem melamin
DE2440315B2 (de) Verfahren zur Abtrennung von aus Harnstoff, thermischen Zersetzungsprodukten des Harnstoffs oder deren Mischungen mit restlichem Melamin bestehenden Flussigkeitstropfen aus dem Abfallgas eines Melamin-Herstellungsverfahrens
DE2435167B2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Guanidincarbonat aus verdünnten, wäßrigen Lösungen
DE1288590B (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoff mit niedrigem Biuretgehalt
DE2742975A1 (de) Verfahren zur herstellung von cyanursaeure
CH644088A5 (de) Verfahren zur aufarbeitung von p-aminophenol mit hilfe eines aromatischen amins sowie die anschliessende herstellung von diaryl-p-phenylendiaminen.
DE1768216C3 (de) Verfahren zur Abtrennung von Ammoniak aus den bei der Herstellung von Acrylsäurenitril aus Propylen entstehenden Reaktionsgasen
DD270208A3 (de) Verfahren zur herstellung von ortho-phenylendiamin

Legal Events

Date Code Title Description
B5 Patent specification, 2nd publ. accord. to extension act
RPI Change in the person, name or address of the patentee (searches according to art. 11 and 12 extension act)
ENJ Ceased due to non-payment of renewal fee