DD268477A5 - Verfahren zur hydrierenden konversion von schwer- und rueckstandsoelen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur hydrierenden Konversion von Schwer- und Rueckstandsoelen, Alt- und Abfalloelen in einer Sumpfphasenhydrierung. Durch Zumischung von Abfalloelen oder Abfallstoffen zu den Einsatzprodukten der Hydrierung soll eine Wiederverwendung anstelle von Deponierung oder Verbrennung ermoeglicht werden. Es werden Mischungen von Schwer- oder Rueckstandsoelen mit Alt- und Abfalloelen sowie organische Bestandteile enthaltenden Abfallstoffen in bestimmten Gewichtsverhaeltnissen eingesetzt, wobei ein Additiv in bestimmten Korngroessenbereichen zugegen ist.
Description
Verfahren zur hydrierenden Konvereion von Schwer- und Rückstandsölen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur hydrierenden Konvereion von Schwer- und Rückstandsölen·
In der älteren Patentanmeldung P 3634275*0 wird ein Verfahren zur hydrierenden Konversion von Schwer- und Rückstandsölen, Alt- und Abfallölen sowie ggf· deren Mischungen mit gemahlenen Braun- und Steinkohlen in der Sumpf- bzw* kombinierten Sumpf- und Gasphase mit wasserstoffhaltigen Gasen bei einem Wasserstoffpartialdruck von 50 bis 300 bar« vorzugsweise 150 bis 200 bar, einer Temperatur von 250 bis 50t 0C, vorzugsweise bis 490 0C, einem Gas-Ol-Verhältnis von 100 bip 10 000 Nm3/t, vorzugsweisa 1 000 bis 5 000 Nm /t* flüssiger und fester Einsatzprodukte unter Zusatz wenigstens eines Additivs in Mengen von 0,5 bis 5,0 Gew.»-% bezogen auf die Gesamtmenge flüssiger und fester Eineatzprodukte vorgeschlagen und zwecks Erhöhung des spezifischen Durchsatzes der Sumpfphasenreaktoren das Additiv in zwei unterschiedlichen Korngrößenbereichen zugesetzt·
Ein Verfahren zur Aufarbeitung von kohlenstoffenthaltenden Abfällen und Biomasse durch Hydrierung derselben bei erhöhter Temperatur und einem Wasserstoffdruck von wenigstens 1 bar ist in der Europäischen Patentanmeldung, Veröffentlichunge-Nr· O 182 309 Al, beschrieben·
Alt- und Abfallölen, insbesondere in Mischung mit organischen oder synthetischen Stoffen, die in eine feindisperee Verteilung gebracht werden müssen, bevor sie in die Suinpfphasenhydrierung eingespeist werden, zeigte sich, daß es Schwierig· keiten bereitet, eine ausreichende Füllung der Sumpfphaeenreaktioren, wie sie sich in dem beobachteten Druckabfall über die Reaktorhöhe ausdrückt, zu erreichen·
Ziel der Erfindung ist es, die vorgenannten Schwierigkeiten zu vermeiden.
Ausgehend von dieser Erkenntnis ist es eine Aufgabe der Erfindung, durch Zumischung der Abfallöle oder Abfallstoffe zu den Einsatzprodukten der Hydrierung von Rückstandsöl oder Schweröl auf Mineralölbasis, ggf* in Mischung mit feingemahlener Kohle, in der Hydrierung ein Syncrude herzustellen, dessen Eigenschaften im wesentlichen durch dto Produkte aus dem Rückstandsöl bestimmt sind. Damit sollen die mit der Entsorgung der vorgenannten Abfallöle oder Abfallstoffe durch Deponie oder thermische Verbrennungeverfahren verbundenen evidenten Probleme vermieden werden.
Gegenstand der Erfindung ist bei einem Verfahren zur hydrierenden Konversion der eingangs angegebenen Art, Mischungen von
a) Schwer- oder Rückstandsölen bei einem Durchsatz von 0,1 bis 2 t/m .h, bezogen auf Schwer- oder Rückstandscl, und
b) Alt- und Abfallölen sowie
c) organischen oder synthetischen, unvernetzte oder auch
vernetzte Kohlenstoffketten aufweisenden Stoffen im Gewichtsverhältnis a) zu b), a) zu c) oder a) zu b) + c) von 100 : 1 bis 1 : 1,5 einzusetzen,
Γ-iit Vorteil können die Konponenten auch im Gewichtsverhältnis a) + b) zu c) von 100 : 1 bis 1 : 1,5 eingesetzt werden.
Insbesondere können Klärschlamme aus Vorklärbecken, biologischer Klärung, Faultürmen0 Lackschlämme, halogenhaltige Lösungsmittel bzw. deren Destillationsrückstände oder aus Recycling-Prozessen, PCB-haltige bzw. Halogenhaltige Altöle» die auch feststoffhaltig sein können, Transformatoren-Öle, Hydraulik-Dle, organische Rückstände aus Chemisch-Reiniger-Betrieben, organische Rückstände aus der Teile-Entfettung oder Reinigungsbädern, Oeponie-Sickeröle, Bilgenöle, Tankreinigungsrückstände, Kunststoffe bzw. Altkunststoffe der Druckhydrierung unter den typischen Bedingungen einer Sumpfphasenhydrierung in einer Kaskade von Sumpfphasenhydrierreaktoren oder in einem einzigen Hydrierreaktor mit einem oder mehreren nachgeschalteten Heißabscheidern oder einer kombinierten Sumpfphasen» Gasphasenhydrierung unterworfen werden.
Das vorliegende Verfahren der /umischung von Abfallölen oder Abfallstoffen, d, h. organischen oder synthetischen, unvernetzte oder auch vernetzte Kohlenetoffketten aufweisenden Stoffen zu dem beispielsweise aus Rücketandsöl, Schweröl oder Vakuumrückstand bestehenden Einsatzstrom von Hydrieranlagen bzw. der Zumischung als Seitenetrom in den Hydrierreaktor hat die folgenden Vorteile.
Die Hydrierwärme, die bei der Konversion der schweren Die entsteht, wird zur Umwandlung und Dekontamination der Abfallöle
oder AbfaXletotfe unter den Bedingungen der Sumpfphasenhydrierung genutzt· Bei der hydrierenden Behandlung »olcher Abfallöle oder Abfalletoffe ist im Normalfall nur eine geringe Wärmetönung zu orwarten« Dadurch wird das Vorheizersystem einer typischen Anlage zur Sumpfphasenhydrierung signifikant entlastet.
Die in den Hydrierreaktoren beim Betrieb aufrechterhaltene Blaseneöule ist geeignet, auch feststoffhaltige Abfallöle zu verarbeiten, indem die stabile Fluiddynamik der Mischung von Rückstandsöl oder Schweröl auf Mineralölbasis mit dem Hydriere)as als "tragende" Komponente genutzt wird«
Bei Zumischung der Abfallöle oder Abfallstoffe zum Rückstands· öl auf Mineralölbasis entsteht in der Hydrieranlage ein Syncrudcr, das in gängigen Raffineriestrukturen weiter verarbeitet werden kann«
Mit dem vorgeschlagenen Verfahren gelingt es, Abfallöle oder Abfallstoffe, die als Sondermüll einzustufen sind, derartig zu entsorgen, daß die in diesen Stoffen enthaltenen kohlenstoffhaltigen Bestandteile, insbesondere auch Kohlenwasserstoffketten, erhalten bleiben·
Gleichzeitig erfolgt eine weitgehende Entfernung sogenannter Heteroatome, insbesondere Sauerstoff, Schwefel, Stickstoff sowie von Halogenen durch Oberführung in die entsprechenden WasserstofVerbindungen, Übergang in die Gasphase und deren Ausschleusung mit dem Abwasser, in dem sich die Halogenwasserstoffe sowie Ammoniak und Schwefelwasserstoff ganz oder teilweise lösen·
κ, η η
Die Gehalte der Einsatzstoffe an Schwermetallen oder aechebildenden Bestandteilen werden in den an die Su^pfphasenhydrierung anschließenden Heittabscheidersystemen wirksam in den Rückstand überführt. Oe nach Art der Ein&atzstoffe handelt es sich um unterschiedliche Mengen, beispielsweise sind bei feetstoffhaUigen Altölen oder Klärschlammen erhöhte Mengen an Aschebildnern und Schwermetallen über den Rückstand auszuschleusen«
Die genannten, die kondensierte Phase biloenden Einsatzstoffe können in einer speziellen Fahrweise auch rcit Kohle im Gewichtsverhältnis von 20 : 1 bis 1 : 1,5, vorzugsweise 5 : 1 bis 5 : 4 eingesetzt werden«
Bei Einssitz eines Additivs in Form eines kohlenstoffhaltigen, oberflächenreichen suspendierten Feststoffee in die Sumpfphasenhydrierung in Mengen von 0,1 bis 10, vorzugsweise 0,5 bis 5,0 Gew.-%, ist es bevorzugt, Braunkohlenkokse aus Schecht· und Herdöfen, Ruße aus der Vergasung von Schweröl, Steinkohle, Hydrierrückständen oder Braunkohle und die daraus erzeugten Aktivkokse, Petrolkoks sowie Stäube aus der Winklervergasung von Kohle Verwendung finden zu lassen«
Mit Vorteil können die eingesetzten kohlenstoffhaltigen Additive mit Lösungen von Metallsalzen, von Metallen der 1· bis 8· Nebengruppe sowie der 4« Hauptgruppe des periodischen Systems der Elemente, vorzugsweise Eisen, Kobalt, Nickel, Vanadium oder Molybdän imprägniert sein«
Es kann auch zweckmäßig sein, als Additiv 0,1 bis 10, vorzugsweise 0,5 bis 5,0 Gew«-% Rotmasee, Eisenoxide, Elektrofilterstäube und Zyklonstäube auo der Metall- oder Erzaufar-
beltung einzusetzen· Diese Massen können als solche oder auch nach Vorbehandlung, beispielsweise Sulfidierung u« dgl,, eingesetzt werden«
Durch die Zugabe der kohlenstoffhaltigen* oberflächenreichen Additive in die Sumpfphasenhydrierung werden auch Reaktionen der Hydrodametallisation und der Hydrodesulfurierung begünstigt, die zu einer Ausschleusung der metallhaltigen oder U9chebildenden Bestandteile mit dem Heißabscheiderrückstand führen· In dieser Form erfahren diese Bestandteile eine Überführung in einen Zustand« der leichter zu handhaben ist ala in dem Ausgangsmaterial· Darüber hinaus sind diese Bestandteile im Heißabscheidorrückstand soweit angereichert, daß sie beispielsweise auch nach metallurgiechen Verfahren wiedergewonnen werden können·
Bevorzugt ist es, das Additiv in zwei scharf nach dem Kornspektrum getrennten Fraktionen einzusetzen« es kann aber auch in einer kontinuierlichen Korngrößenverteilung mit dem entsprechenden Großkornanteil von 100 yum oder größer eingesetzt werden·
Bei der Hydrierung von Mischungen aus Schwer- oder Rückstandoölen. Alt- oder Abfallölen mit Klärschlämmen, wobei das Gewichtsverhältnis Ol zu Klärschlamm vorzugsweise von 10 t 1 bis 1 » 1,5 liegt, kann ein Klärschlamm eingesetzt werden, der e.lnen entsprechenden Anteil an Grobkornfraktion von 100 ^m oder größer enthält. Der Klärschlamm kann das Aditiv ganz oder teilweise ersetzen·
Der Anteil der Grobkornfraktion kann 20 Gew,-% oder mehr des zugesetzten Additivs betragen, wobei hierunter sowohl kohlen-
Z&t
etoffhaltige, oberflächenreiche« suspendierte Feststoffe als auch die vorgenannten Rotmassen, Eisenoxide* Elektrofilteretäube und Zyklonetäube verstanden sein sollen·
Aufgrund der während der Betriebsphase auftretenden Anreicherung dee Grobkornanteile dee zugeeetzten Additive kann hier ein Anteil von kleiner oder gleich 20 Gew.-% Grobkornanteil der laufend zuzusetzenden Additivmenge tius reichend sein.
Bei der hydrierenden Konvereion von Mischungen von Schwer- oder Rückstandsölen, Alt- oder Abfallölen in Mischung mi«- den genannten weiteren Einsatzstoffen sowie in Gegenwart von Braunoder Steinkohlen im Sinne der sogenannten Coproceeeing-Fahrweiso sind Gewichteverhältnisse von Ol zu Kohle von 5 χ 1 bis 1 : 1«S vorteilhafte wobei ein dem zuzusetzenden Anteil der Grobkonfraktion des Additivs entsprechender Teil der Kohle in Korngrößen von 100 ym oder größer eingesetzt werden kann·
Die Zugabe von Neutralisationsmitteln, die aufgrund der evtl. vorhandenen Halogenbestandteile der eingesetzten Abfallöle oder Abfallstoffs zur Neutralisation der gebildeten Halogenwaeeeretoffe erforderlich ist, erfolgt bevorzugt in Mengen von 0,01 bis 5,0 Gew.-% von Verbindungen, die mit Halogenwasserstoff durch Neutralisation Salze bilden oder in wäßriger Lösung Hydroxidionen abspalten·
Die für diesen Zweck zuzugebenden Verbindungen werden vorzugsweise zusammen mit Wasser an geeigneter Stelle in den Abstrom des Sumpfphasenreaktore eingespritzt und können ale »väßri^e Lösung der entsprechenden Halogenide durch Phasentrennung in den sogenannten Kaltabschoidern aus dem Verfahren ausgeschleust werden.
Ee let bevorzugt« ale Verbindung« die mit Halogenwasserstoff durch Neutralisation Salze bildet oder in wäßriger Lösung Hydroxidionen abspaltet« 0,01 bie 5,0 Gew.-% NatriumeulfId in Form der wäßrigen Lösung« in Suspension mit Öler oder dgl« zuzugeben.
Im Falle der Zugabe von Klärschlamm ale einer bevorzugten Aueführungsform des vorliegenden Verfahrene wird zweckmäßig bis auf Wassergehalte von kleiner 10,0 Gew«-%, vorzugsweise kleiner 2,0 Gew,-%, getrocknet und falls notwendig, durch Mihl-, Sieb- und/odtfr Sichtungeprozeeee von groben Fremdkörpern befreit und auf eine Körnung von kleiner 1,0 mm« vorzugsweise kleiner 0,5 mm, gebracht« Der so behandelte Klärschlamm kann ein zugesetztes Einwegadditiv ganz oder teilweise ersetzen* Das Einwegadditiv wird je nach angestrebter Konvereionsrate und Koksbildungsneigung des Einsatzmateriale nach Art und Zusatzmenge ausgewählt*
Das vorliegende Verfahren zur hydrierenden Konvereion von Schwer- und Rückstandsölen, in Mischung mit kommunalen oder auch industriellen Klärschlämmen in der Sumpf- bzw. kombinierten Sumpf- und Gasphase wird zweckmäßig so durchgeführt, daß eine Hochdruckpumpe das Ol bzw* das Öl/Feetetoffgemiech einschließlich des Additivs in den Hochdruckteil der Anlage fördert. Waseerstoffhaltiges Kreielaufgas und Friechwaeeerstoff werden aufgeheizt und beispielweise dem Rückstandsöl im Hochdrucktc zugemischt· Das Reaktionsgemiech durchströmt zur Auenutzung der Reaktionswärme der Reaktionsprodukte eine Regeneratorbatterie und einen Spitzenerhitzer und gelangt dann in die Sumpfphasenreaktoren· Das Reaktoreystem besteht beispielsweise aus drei in Reihe geschalteten« senkrechtstehenden Leerrohrreaktoren« die mit Flußrichtung von unten nach oben beschickt werden. Hier
erfolgt die Konversion bei Temperaturen zwischen vorzugsweise 400 bis 490 0C und einem Wasserstoffpartialdruck von 50 bis 350 bar. Durch Kaltgaselnepeisung ist eine quasi-isotherme Fahrweise der Reaktoren möglich·
In nachgeschalteten Heißabscheidern, die auf annähernd gleichem Temperaturniveau betrieben worden wie die Reaktoren, wird der nichtkonvertierte Anteil der eingesetzten Schwer- und Rückstandsöle sowie der Feststoffe von den unter Prozeßbedingungen gasförmigen Reaktionsprodukten getrennt. Das Sumpfprodukt der Heißabscheider wird in einer mehrstufigen Flash-Einheit entspannt« la» Falle des kombinierten Betriebes von Sumpf- und Gasphase werden das Kopfprodukt der Heißabscheider, die Flaeh-Oestillate sowie evtl. mitzuverarbeitende Rohöldestillatfraktionen vereinigt und den nachgeschalteten Gasphasenreaktoren zugeführt« Unter vorzugsweise gleichem Gesamtdruck wie in der Sumpfphase erfolgt ein Hydrotreating oder auch Hildes Hydrocracken an einem katalytischen Festbett, beispielsweise unter sogenannten trickle flow-öedingungen. Nach intensiver Kühlung und Kondensation werden Gas und Flüssigkeit in einem Hochdruck-Kaltabscheider getrennt« Nach Phasentrennung kann an dieser Stelle das Abwasser aus dem Verfahren ausgeschleust werden« Das Flüssigprpdukt wird entspannt und in raffinerieüblichen Prozessen weiterverarbeitet·
Die gasförmigen Reaktionsprodukte (Cl- bis C4-Gase, H2S, NH3, Halogenwasserstoffe) reichern sich in dem Prozeßgau an, wobei die wasserlöslichen Bestandteile mit dem Abwasser i/.nd die Clbiis C4-Gaso entsprechend ihrer Löslichkeit zweckmäßig in einer ölwäsche ausgeschleust werden« Der in dem Prozeßgas verbleibende Wasserstoff mit geringen Mengen an Inertgason und sonst ig on gasförmigen Bestandteilen wird als Kreislaufgas zurückgeführt.
Ausführungsbeispiele
Beispiel 1
In einer kontinuierlich betriebenen Hydrieranlage mit drei hintereinandergeschalteten vertikalen Sumpfphaeenreaktoren ohne Einbauten wurde der Vakuumrjckstand eines venezolanischen Schweröls unter Zusatz von 2,0 Gew.-% Braunkohlenkoks mit einer Kornobergrenze bei 40 yjm und Zumischung von 10 % Klärschlamm (getrocknet auf kleiner 2,0 % Restfeuchte, gemahlen und abgesiebt auf kleiner 150 pm) mit 1,5 m Hp pro kg Rücketand und einem Wasserstoffpartialdruck von 190 bar umgesetzt· Zur Erzielung einer Rückstandskonversionsrate (Umsatz) von 90 % wurde eine mittlere Temperatur über die hintereinandergeschulteten Sumpfphasenreaktoren von 465 0C eingestellt· Oer spezifische Durchsatz betrug 0,54 kg/1, h (500 0C+).
Temperatur LPH spez· Durchsatz Additiveinsatz Klärschlammeinsatz
Ausbeute
Konversion Klärechlamm (organischer Antoil)
465 0C
0,54 t/m3h Ol mit Siedebreich 500 0C+ 2,0 Gew.-% bezogen auf Oleinsatz 10,0 Gew.-% bezogen auf Oleinsatz
90,2 %
7,6 % v. E.
größer 70 %
In einer kontinuierlich betriebenen ^ydrieranlage mit einem Sumpfphasenreaktor ohne Einbauten wird ein Vakuumrückstand
aus Nahost-Rohöl zusammen mit 15 Gew.-% einer gebrauchten Industriereinigerlösung mit einem Chlorgehalt von 4 Gew.-% und 15 Gew«-% Klärschlamm (getrocknet auf kleiner 2 Gew,-% Rest* feuchte) mit 1,5 m H2 pro kg eingesetzter Maische bei 210 bar Wasserstoffpartialdruck umgesetzt· Dor Klärschlamm wurde so aufgemahlen( daß 90 % des Materials im Kornspektrum kleiner und 10 % zwischen 100 und 150 μη haben· Zur Einbindung
des Chlors wurden 1 Gew«-% Na2S, bezogen auf Maische, kontinuierlich 2udO8iert· Bei 465 C im Sumpfphaeenreaktor wurde der Vakuumrückstand zu 91 Gew.-% in leichtersiedende Produkte umgewandelt* Diese Produkte enthalten weniger als 1 Gew.-% ppm Chlor, der organische Anteil des Klärschlamms ist zu mehr ale 75 Gew*-% in flüssige Produkte umgesetzt· Eine Kohlenwasser-Stoffgasbildung (C. - C^) von 8,1 Gew.-%, bezogen auf eingecetzte Maische, wurde dabei beobachtet«
In einer kontinuierlich betriebenen Hydrieranlage mit einer kombinierten Sumpf-/Gasphasenhydrierung wird ein venezolanischer Vakuumrückstand zusammen mit 30 Gew«-% (bezogen auf Vakuumrückstand) einer gebrauchten Metallentfettungslösung umgesetzt*. Die aromatische und phenolhaltige Entfettungslösung weist einen Chlorgehalt von 1,02 Gew.-% auf und Gehalte an Sauerstoff von 3,7 Gew.-%, an Stickstoff von 0,92 Gew.-% und Schwefel von 0,98 Gew.-%, der Anteil kleiner 200 0C siedend beträgt 44 Gew.-^, der Anteil der Fraktion 200 bis 350 0C 22 Gew.-%, Die Umsetzung in der Sumpfphäsenhydrierung erfolgt unter Zusatz von 2 Gew.-% eines Braunkohlenkokses ala Additiv mit Korngrößen von 1,5 Gew«-% kleiner als 90 pm und 0,5 Gew.-% von JlOO bis 400 fjm bei einem spezifischen Durchsatz von 0,5 kg/l.h (bezogen auf Vakuumrücketand), einem H2/Dl-Verhält-
-is- £<*ηΜ
nie von 2000 nm3/t und einem Wasseratoffpartialdruck von 200 bor« Bei 465 0C wurde der eingesetzte Vakuumrücketand zu 90 Gew.-& in leichtersiedemde Produkte (weniger als 500 0C) umgewandelt« Das Primärprodukt der Sumpfphasenhydrierung weist einen Chlorgehalt von weniger als 1 Gew«-% ppm auf· Ourch Zusatz der doppelt etöchiometTischen Monge von Natriumsulfid wird das in der Metallentfettungelöst'ng enthaltene Chlor als Natriumchlorid mit einem Heißabscheiderfeststoff ausgetragen* Das Primärprodukt der Sumpfphasenhydrierung wird in der direkt angekoppelten Gasphasenhydrierung bei 380 0C und einer Katalysatorbelastung von 2,0 kg/kg,h einer katalytiechen Feetbettraffination an einem handelsüblichen Raffinationskontakt unterworfene Das erzeugte Gesamtprodukt nach der Gasphasenhydrierung ist phenolfrei und frei von Chlor, der Gehalt an Schwefel und Stickstoff ist kleiner 0,1 Gew«-%·
In einer kontinuierlich betriebenen Hydrieranlage mit einem Sumpfphasenreaktor ohne Einbauten wird ein venezolanischer Vakuumrückstand zusammen mit 10 Gew«-% eines Destillationsrückstandes aus dem Lösungsmittelrecycling (bei 100 0C im Vakuum getrocknet, gemahlen und abgesiebt auf kleiner 160 ^m, wovon 75 Gew.-% eine Teilchengröße kleiner 90 und 25 C<m«-% eine Teilchengröße von 100 bis 150 ^im aufweisen) bei einem spezifischen Durchsatz von 0,5 kg Maische/1,h, einem H„/Öl-Ver-
3 hältnie von 3000 nm /t und einem Wasserstoffpartialdruck von 200 bar umgesetzt· Bei 456 C wird der eingesetzte Vakuumrückstand zu 94 Gew«-% in leichtersiedende Produkte umgesetzt. Der organische Anteil des Destillationsrückstandes (Aschegehalt j 17 Gew.-%, Kohlenstoffgehalti 54 Gew.-%,Wasserstoffgehaltt 6,5 GeWc-%, Schwefelgehalt: 0,2 Gew.-%k Rest: Stickstoff und Sauerstoff) wird zu über 80 Gew.-% in Flüssigprodukte und Gase umgesetzt.
Claims (13)
1· Verfahren zur hydrierenden Konvereion von Schwer- und Rückstandsölen, Alt- und Abfallölen, sowie ggf. deren Mischungen mit gemahlenen Braun- und Steinkohlen in der Sumpf« bzw. kombinierten Sumpf- und Gasphase mit wasserstoffhaltigen Gasen bei einem Wasserstoffpartialdruck von 50 bis 350 bar, vorzugsweise 150 bis 200 bar, einer Temperatur von 250 bis 500 0C, vorzugsweise 400 bis 490 0C, einem Gas/Öl-Verhältnis von 100 bis 10 000 Nm /t, vorzugsweise 1 000 bis 5 000 Nm1Vt* flüssiger und feeter Einsatzprodukte unter Zusatz wenigstens eines Additivs in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmenge flüssiger und fester Einsatzprodukte und in zwei unterschiedlichen Korngrößenbereichen als Feinkornfraktion mit einer Korngröße von 90 jjm oder weniger und ale Grobkornfraktion mit einer Korngröße von 100 pm bis 1000 ^m, vorzugsweise 100 bis 500 pm, dadurch gekennzeichnet, daß Mischungen von
a) Schwer- oder Rückstandsölen bei einem Durchsatz von 0,1 bis 2 t/m «h, bezogen auf Schwer- oder Rückstandsöle und
b) Alt- und Abfallölen sowie
c) organischen oder synthetischen, unvernetzte oder auch vernetzte Kohlenstoffketten aufweisenden Stoffen
im Gewichtsverhältnis a) zu b), a) zu c) oder a) zu b) + c) von 100 ι 1 bis 1 ι 1,5 eingesetzt werden.
2« Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem Gewichtsverhältnis a) + b) zu c) von 100 t 1 bis 1 j 1,5 gearbeitet wird«
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Klärschlamme aus Vorklärbecken« biologischer Klärung« Faultürmen, Lackochlamme, halogenhaltige Lösungsmittel bzw» deren Destillationsrückstände oder aus Recycling-Prozessen, PCB-haltige bzw. halogenhaltige Altöle, die auch feststoffhaltig sein könnon, Transformatoren-Öle, Hydraulik-Öle, organische Rückstände aus Chemisch-Reiniger-Betrieben, organische Rückstände aus der Teile-Entfettung oder Reinigungsbädern, Deponie-Sickeröle, Bilgenöle,
Tankreinigungsrückstände, Kunststoffe bzw« Altkunststoffe, Kunststoff-Produktionsabfälle eingesetzt werden·
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Kohle und die übrigen Einsatzstoffe im Gewichtsverhältnis von 1 : 20 bis 1,5 : 1, vorzugsweise 1 : 5 bis 4 : 5, eingesetzt werden«
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dab in der Sumpfphasenhydrierung 0,5 bis 5,0 Gew«-% eines kohlenstoffhaltigen, oberfiächenreichen suspendierten Feststoffes als Additiv verwendet werden.
6« Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ale Additiv Braunkohlenkokse aus Schacht- und Herdofen, Ruße aus der Vergasung von Schweröl, steinkohle, Hydrierrückständen oder Braunkohle und die daraus erzeugten Aktivkokse, Petrolkoks, Stäube aus der Winklervergasung von Kohle Verwendung finden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eingesetzten kohlenstoffhaltigen Additive mit Metallsalz-
lösungen der.l« bis 8« Nebor.gruppe sowie der 4. Hauptgruppe des periodischen Systems der Elemente, vorzugsweise Eisen, Kobalt, Nickel, Vanadium, Molybdän imprägniert sind.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Additiv 0,5 bis 5,0 Gew.-% Kotmasse, Eisenoxide, fclektrofilterstäube und Zyklonstäube aus der Metall-/Erzaufarbeitung eingesetzt werden«
9« Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der Grobkornfraktion ZO Gew,-ft oder mehr oas zugesetzten Additivs beträgt·
10, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein dem zuzusetzenden Anteil der Grobkornfraktion dee Additivs entsprechender Teil der Kohle in Korngrößen von ίου μια oder größer eingesetzt wird·
11· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 0,01 bis 5,0 Gew.-% einer Verbindung, die mit Halogenwasserstoff durch Neutralisation Salze bildet oder in wäßriger Lösung Hydroxidionen abspaltet 4 mit den Einsatzprodukten zugegeben werden·
12, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung, die mit Halogenwasserstoff durch Neutralisation Salze bildet oder in wäßriger Lösung Hydroxidionen abspaltet, zusammen mit Wasser in den Abstrom dee Sumpfphasenreaktors eingespritzt wird«
13· Verfahren nach Anspruch 11 odsr 12, dadurch gekennzeichnet, daß 0,01 bis 5,0 Gew#-% Na2S zugegeben werden«
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