DD264947A1 - Verfahren zur enzymatischen vorbehandlung von baumwolle mit hilfe von cellulase-komplexpraeparaten - Google Patents

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DD264947A1
DD264947A1 DD30936087A DD30936087A DD264947A1 DD 264947 A1 DD264947 A1 DD 264947A1 DD 30936087 A DD30936087 A DD 30936087A DD 30936087 A DD30936087 A DD 30936087A DD 264947 A1 DD264947 A1 DD 264947A1
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cotton
cellulase
desizing
fungal
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DD30936087A
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English (en)
Inventor
Michael Tischler
Ulrike Roessner
Karin Peglow
Rosemarie Haussmann
Original Assignee
Spirituosen Wein Sekt Komb
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur enzymatischen Vorbehandlung von Baumwolle mit Hilfe von Cellulase-Komplexpraeparaten. Es bestand die Aufgabe, gleichzeitig die zum Schlichten verwendete Staerke und die Baumwollbegleitsubstanzen bei der Vorbehandlung von Baumwollgeweben in der Textilindustrie zu entfernen. Die in der Flotte befindlichen Hydrolyseprodukte sollten einer biotechnologischen Verwertung zugaenglich gemacht werden. Erfindungsgemaess wird als Entschlichtungsmittel ein fungaler Enzymkomplex mit Cellulase als Hauptaktivitaet und hemicallulolytischen, glucanolytischen, amylolytischen, proteolytischen und pectinolytischen Nebenaktivitaeten verwendet. Das Verfahren wird in der Textilindustrie angewandt.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die E rf indung betrifft ein Verfahren zur gle' r.hzeitigen Entfernung von Begleitsubstanzcn der Baumwolle und der zum Schlichten verwendeten Starken bei der Vorbehanr" .ng von Bai-Mwollgewebe in der Textilveredlung.
Charakteristik der bekannten technlK ten Lösungen
Bei der Bearbeitung von Baumwolle in dtr Textilindustrie besteht ein Problem in der geringen Benetzbarkeit der Baum wollfaser, verursacht durch natürliche Begleitsubstanzen der Baumwolle, wie Hemlcellulosen, Lignin. Wachse u.a. Diese Substanzen werden durcn die Entschlichtung mit' a-Amylasen (s. u.) nicht entfernt. Eine Entfernung ist nur erreichbar mit Hilfe alkalischer Behandlung. Dabei werden die Entschlichtungsprodukte |edoch zerstört bzw. denaturiert und so einer weiteren Verwertung entzogen. Darüber hinaus ist dieser Prozeß mit einer beträchtlichen Abwasserbelastung verbunden. Erforderlich macht sich demnach ein Entschlichtungsverfahren, das au' enzymatlscher Hydrolyse beruht und sowohl eine herkömmliche Entschlichtung als auch die Entfernung der Baumwollbegleitsubstanzen ermöglicht, eine Verwertung der Entschlichtungsprodukte zulaßt und In einer drastischen Verminderung der AbwasserbelaMung reguliert. Enzymatische Entschlichtungsmittel sind bereits in Form von Pankreasamylasen, wie in DR-PS 707937 (1934), DR-PS 674184 (1936). DE-PC 941190 (1949), DEPS 974641(1962), DE-PS 207 366(1958) bekannt. Dabei werden z. T. Stabilisatoren wie Ce-Salzo oder Schlachttierblut zugegeben. Malzenzyme werden in der DE-PS 967072 (1952), Diastase in der DE-AS 1135867 (1969) und die Enzyme »us dem Hefepreßsaft der untergärigen Braunhefe In der DD-WP 32743 (1960) beschrieben. In längster Zeit haben sich biotechnologisch hergestellte bakterielle a-Amyiasen als enzymatische Entschlichtungnmitel bewehrt, w!e dargelegt In DE-PS 207356(1958),CH-PS 224994',19601,DE-PS 2148701 (1971), DDAP 92219(1971), DE-OS 2836616(1978), DE-OS 31249R1 (1981). Derartige Verfahre;· unter Verwendung bakterieller a-Amylase-Prtparato werden in dor DB-PS 23781/69 und DD-PS 86027 dargestellt. In der DEAS 2909 396 (1979) wird der EinsaU von bakterieller Hochtempsra'.ur-a-Amylase genannt. Eine Anwendung in Emulsion mit organischen Lösungsmitteln wird in der GBPS 30216/68, DE-AS 1932235 (1969), CH-PS 622781 (1969) und OE-PS 309379 (1969) beschrieben. Eine gleichzeitige enzymatische Entfernung von Starkeschlichte und Baumwollbegleitsubstanzen wurde noch nicht beschrieben.
Fungale Entschlichtungsenzyme sind durch ein gtfßeres Nebenaktivitatsspektrum charakterisiert und großtechnisch nicht eingesetzt. Der Einsatz von Cellulasepreparatan läßt eine unerwünschte Baumwallhydrolyse erwarten. Durch Versuche konnte jedoch gezeigt werden, daß bei geeigneter Kultivierung ein Cvllulasekomplex mit den erforderlichen Eigenschaften erhalton und eingesetzt werden kann.
ZM der Erfindung
Das Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zur enzymatischen Entschlichtung zu entwickeln, mit dessen Hilfe gleichzeitig Baumwollbegleitsubstanxen in einem Schritt entfernt werden. Die Entschlichtungsprodukte sollen In einer solchen Qualität anfallen, die eine biotechnologische Verwertung ermöglicht. Durch Ablösung der Alkalibehandlung und Entfernung der Entschlichtungsprodukte soll die Abwasserbelastung verringert werden.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Angabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, durch das gleichzeitig die zum Schlichten verwendete Starke und die Baumwollbegleitsubstanzen bei der Vorbehandlung von Baumwollgeweben in der Textilindustrie entfernt werden kann. Die in der Flotte befindlichen Hydrolyseprodukte der Stärk'-, Hemlcel ulose, Glucan» usw. sollten einer biotechnologischen Verwertung zugänglich gemacht werden.
Erfindungsgemaß wird die Aufgabe dadurch gelöot, daß als Entschlichtungsmittel e η fungaler Enzymkomplex verwendet wird. Gleichzeitig mit der Entfernung der StI rkeschlichte findet eine Hydrolyse derBaumwollbegleitsubstanzen statt. Hauptenzym des Entschlichtungsmittels ist eine Cellulase mit hemicellulolytischen, glucanolytischen, nmylolytlschen, proteolytischen und pectinolytischen Nebenaktivitäten.
Die Entschlichtungsprodukt« bestehen aus Mono- und Oligomeren der Stark» und der Baumwollbegleitsubstanzen und sind
einer biotechnologischen Verwertung zuganglich.
Oas Entschlichtungprnittfll wird durch submerse Kultivierung eines enzymbildtnden Pilzes der Gattung Penicillium, Trichoderma
oder Aspergillus gewonnen.
Durch ein geschlontenes Verfahren kann die Entfernung sowohl der Starkeschlichte als auch der Baumwollbegleitsubstanzen in
einem einzigen onzymatischen Hydrolyseschritt erfolgen. Durch die Anwendung von Enzymen kann be! normalen
Umweltbedingungen ohne Verwendung von korrosive > und abwasserbelastetnn Alkalien gearbeitet werden. Ausführang*b«lspJtl
Dreitausend Meter Baumwollgowebe in Kdper- oder Leinwandbindung mit einer Flechenmasse von 150g/m* und einer Breite von 150cm werden im Foulard mit einer Flotte der folgenden Zusammensetzung:
40 ml/l Cellutasekomantrat oder 3,0g Trockenpr Sparet 1 g/l Prawozell WON (100%)
lOg/IExokollT
bei einer Temperatur von SO0C mit einem Abquetscheffekt von 100% geklotzt. Danach wird die Ware auf eine Großdocke aufgewickelt und 2 bis 24, vorzugsweise 4-8 Stunden bei 600C rotierend feucht gehalten. Anschließend erfolgt das Auswaschen in einer Breitwaschmaschine boi 40-80X und einem Flottenverhiltnis von 1,5 bis 2,5 l/kg im Gegenstrom. Mit dem Jod/ kaliumiodid-Test wird auf der getrockneten Ware Schlichtefreiheit nachgewiesen. Die Bestimmung der Saughohe zeigt an, daß die Baumwollbegleitsubstanzen hinreichend entfernt sind.

Claims (5)

1. Verfahren zur enzymatischen Vorbehandlung von Baumwolle, gekennzeichnet dadurch, daß als Entschlichtungsmittel ein fungaler Enzymkomplex verwendet wird.
2. Verfahren zur enzymatischen Vorbehandlung von Baumwolle, gekennzeichnet dadurch, daß gleichzeitig mit der Entfernung der Stärkeschlichte eine Hydrolyse der Baumwollbegleitsubstanzen erfolgt.
3. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Hauptenzym des Enzymkomplexes eine Cellulase mit hemicellulolytischen, amylolytischen, glycanolytischen, pectinolytischen und proteolytischen Nebenaktivitäten ist.
4. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß der fungale Enzymkomplex zusammen mit nichtionischen, an· oder kationischen Tensiden und/oder organischen Lösungsmitteln im Gemisch odor Emulsion eing setzt wird.
5. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß der Cellulosekomplex durch fungale, tierische, bakteriollo und/oder pflanzliche alpha- oder Glucoamylase supplemented werden kann.
DD30936087A 1987-11-24 1987-11-24 Verfahren zur enzymatischen vorbehandlung von baumwolle mit hilfe von cellulase-komplexpraeparaten DD264947A1 (de)

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