DD261932A3 - Verfahren zur Herstellung einer mikrobiellen (H tief 2 O tief 2 bildenden) L-Glutaminsäure-Oxidase - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer mikrobiellen (H tief 2 O tief 2 bildenden) L-Glutaminsäure-Oxidase

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer L-Glutaminsaeure-Oxidase, die potentiell in der klinischen Diagnostik sowie in der technisch-mikrobiologischen Industrie und Nahrungsgueterwirtschaft von Nutzen ist. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer neuen extrazellulaeren L-Glutaminsaeure-Oxidase unter Verwendung eines Mikroorganismus Streptomyces cattleya, ZIMET 43785, der bisher nicht fuer die Herstellung von L-Glutaminsaeure-Oxidase herangezogen wurde. Ziel der Erfindung ist die Gewinnung einer neuen L-Glutaminsaeure-Oxidase mit hohem Temperatur-Optimum, deren Anwendung bei der Prozesskontrolle in der Fermentationsindustrie von besonderem potentiellen Nutzen ist. Die Aufgabe wird dadurch geloest, dass durch aerobe Submersfermentation des Mikroorganismus Streptomyces cattleya, ZIMET 43785 in Medien mit geeigneten C-, N-Quellen und Mineralsalzen eine extrazellulaere L-Glutaminsaeure-Oxidase (H2O2 bildend) gebildet, durch fraktionierte Ammoniumsulfatfaellung angereichert und mit Hilfe der Ionenaustauschchromatografie gereinigt wird.

Description

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
L-Aminosäure-Oxidasen unterschiedlichster Herkunft werden beschrieben, die aus Schlangengift, Rattennieren, Spinatblättern isoliert oder mikrobieller Herkunft sind, wobei die L-Aminosäure-Oxidasen aus Schlangengift und tierischem Gewebe die L-Aminosäuren unspezifisch oxidieren.
Eine L-Glutaminsäure-Oxidase, die auch die Oxidation von verschiedenen D-Aminosäuren katalysiert, ist aus Membranfragmenten von Azotobacter vinelandii von Jurtshuk, P. und McManus, L. 1974(Biochem. Biophys. Acta, 368,158) isoliert worden.
Weiterhin ist bekannt, daß D-Aminosäuren von Aerobacter oder Aspergillus ustus metabolisiert werden. Verschiedene Vertreter der Gattung Streptomyces können unter geeigneten Fermentationsbedingungen L-Glutaminsäure-Oxidase produzieren, die sich in ihren Grundeigenschaften und in der Lokalisation (intra- oder/und extrazellulär) unterscheiden.
Von A. Matsuzaki et al. (Japanese Published Unexamined Patent Application, KokaiTokkyo Koho, 57-43685,1982), (Chem.
Pharm. Bull. 31 [4] 1307-1314,1983 und Chem. Pharm. Bull. 31 [10] 3609-3616,1983) ist eine extrazelluläre L-Aminosäure-Oxidase beschrieben, die aus Kulturlösungen von Streptomyces violascens H82-N-SY7 isoliert wurde und die im Vergleich mit anderen L-Aminosäuren bevorzugt L-Glutaminsäure oxidiert.
Hitoshi Kusakabe et al. 1983 (Agric. Biol. Chem., 47 [1], 179-182 und Agric. Biol. Chem., 47 [6], 1323-1328,1983 und Agric. Biol.
Chem., 48 [1], 181-184,1984) isolierte eine L-Glutaminsäure-Oxidase aus Streptomyces spec. X-119-6, die intra- und extrazellulär nachweisbar und durch eine hohe Temperaturstabilität gekennzeichnet ist und neben L-Glutaminsäure auch L-Glutamin und L-Histidin oxidiert.
Darüber hinaus ist bekannt, daß die Mikroorganismen Streptomyces spec. A7700 FERM P-6241 und Streptomyces spec. A8063 FERM P-6242 eine L-Glutaminsäure-spezifische Oxidasezu synthetisieren vermögen, die intrazellulär nachweisbar sind (Toyo Jozo K. K. et al. DE 3307607 A1).
Von M. Passarge et al. ist eine extrazelluläre H2O2-bildende L-Glutaminsäure-Oxidase mit einem Temperatur-Optimum zwischen 40°Cund48°C, einer hohen Substratspezifität und einer Aktivität von nur 10mU/mg Protein aus Streptomyces endus beschrieben worden.
Die bisher bekannten L-Glutaminsäure-Oxidase-Bildner zeichnen sich dadurch aus, daß sie entweder ein niedriges Temperaturoptimum oder eine geringe Bildungsleistung für das Enzym aufweisen.
Ziel der Erfindung
Die Erfindung hat das Ziel, ein Verfahren zur Herstellung einer neuen extrazellulären H2O2-bildenden L-Glutaminsäure-Oxidase mit einem Temperaturoptimum oberhalb von 480C und mit überraschend hohen Ausbeuten auf mikrobiologischem Wege zu entwickeln, um die Palette derartiger Enzympräparate zu erweitern unter Verwendung von billigen Einsatzstoffen und einer bis dahin nicht als L-Glutaminsäure-Oxidase-Bildner' ekannten Mikroorganismenart.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, das es gestattet, aus leicht zugänglichen und billigen Einsatzstoffen eine extrazelluläre L-Glutaminsäure-Oxidase herzustellen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß unter aeroben und sterilen Kulturbedingungen in einem flüssigen Nährmedium mit Kohlenstoff- sowie Stickstoffquellen und Mineralsalzen ein zur Gattung Streptomyces gehörender Mikroorganismus oder seine Varianten und Mutanten gezüchtet werden.
Der erfindungsgemäße Mikroorganismus wurde unter der Registriernummer ZIMET 43785 in der ZIMET-Hinterlegungsstelle für Mikroorganismen hinterlegt. Er ist der Stammsammlung der Abteilung Antibiotika-Mikrobiologie des ZIMET entnommen ' worden und wird auf Grund seiner Artmerkmale der Art Streptomyces cattleya zugeordnet (J. of Antibiotics, 1979, Vol.XXXII NoL, 1-12 ).
Zur Herstellung der L-Glutaminsäure-Oxidase wird der Stamm ZIMET 43785 sowie seine Mutanten und Varianten unter aeroben Bedingungen kultiviert.
An Heilerde lyophil getrocknetes bzw. in flüssigem Stickstoff aufbewahrtes Mycel des Stammes wird auf geeignete Agamährböden und nachfolgend in flüssige, vorher sterilisierte Nährmedien geimpft. Das entsprechende Mycel wird in bekannter Weise bei einer Temperatur zwischen 25°C und 37 °C, vorzugsweise bei 28°C, über einen Zeitraum von 2 bis 6 Tagen, vorzugsweise 4 Tagen, bei einer Acidität kultiviert, die zu Beginn des Fermentationsprozesses zwischen pH 6,5 und 7,5 und am Ende des Prozesses zwischen pH 5,0 und 5,5 liegt. Das Nährmedium besteht aus Kohlenstoff- und Stickstoffquellen sowie aus anorganischen Salzen. Als Kohlenstoffquellen werden Glucose, Glyzerol, Lactose, Sojaöl und Sojamehle verwendet. Als Stickstoffquellen eignen sich außer den oben erwähnten stickstoffhaltigen Substraten Fleischextrakte, Maisquellwasser, Aminosäuregemische, Malzextrakt, Rohglutamin, Peptone, Weizenkleie und Trockenhefe.
Gute Fermentationsergebnisse werden bei Zusatz von Mineralsalzen erzielt. In komplexen Medien, die verschiedene Mehle enthalten, haben sich Zusätze von Kaliumphosphaten und Calciumcarbonat als vorteilhaft erwiesen. Die Fermentation des L-Glutaminsäure-Oxidase-Bildners, ZIMET 43785, wird in Steilbrustflaschen verschiedenen Inhalts, in Glasfermenter sowie in V2A-Stahltanks durchgeführt. Die Bestimmung der L-Glutaminsäure-Oxidase-Aktivität der nativen Kulturlösung des Stammes ZIMET 43785, Streptomycescattleya, und die daraus gewonnene Rohenzymlösung erfolgt mit einer von Emerson, E. J., 1943 (Org. Chem. 8, 417-428) und Trinder, J., 1969 (Clin. Chem. Biochem. 6, 24-27) beschriebenen spektrophotometrischen Methode bzw. mit Hilfe eines amperometrischen Sensors (modifizierte Sauerstoffelektrode nach Clark) bei +600mVvs S. C. P., indem die Konzentration des gebildeten H2O2 bestimmt wird. Dazu wird eine modifizierte Sauerstoffelektrode mit einer H2O2-Standardlösung geeicht. Die Messung erfolgt iTi einer thermostatierten Meßzelle in kontinuierlich gerührter geeigneter Pufferlösung (z.B. 2,0ml Citrat-Phosphat-Puffer nach Mcllvain). Nach Vorlage von 0,2ml Enzymlösung wird die Reaktion durch Zugabe von 0,2 ml Substratlösung gestartet. Die gemessene Strom-Zeit-Kurve gibt Auskunft über die gebildete H2O2-Menge in der Meßlösung.
Die Gewinnung der L-Glutaminsäure-Oxidase wird in der Weise durchgeführt, daß nach Abtrennen des Mycels aus der Fermentationslösung mittels Separator (u. a. Verfahren) 201 Kulturfiltrat durch Ultrafiltration über geeignete Membranfilter auf ein gewünschtes Volumen konzentriert werden.
Zur weiteren Reinigung der L-Glutaminsäure-Oxidase schließen sich übliche Verfahren der Proteintrennung und Enzymreinigung an.
Zunächst erfolgt eine deutliche Konzentrierung der Aktivität durch Fällung mit Neutralsalzen (z.B. Ammoniumsulfat) oder mit geeigneten organischen Lösungsmitteln. Auf diese Weise erhält man ein aktives und für Enzymelektroden einsatzfähiges Rohenzympräparat. Mittels anschließender üblicher chromatografischer Methoden ist eine Weiterreinigung möglich. Zu bevorzugen ist zunächst eine lonenaustauschchromatografie im Säulenverfahren an geeigneten Trägern (z. B. Wofatit CA20, CM- oder DEAE-Cellulosen). Die Elution kann entweder bei einer günstigen Salzkonzentration, einem geeigneten pH (Salzgradient, pH-Gradient) oder spezifischer durch Affinitätselution (im Falle der Kationenaustauschchromatografie durch Zugabe des Substrates L-Glutamat im geeigneten Puffer) erfolgen. Danach können auch gelchromatografische Methoden den an verschiedenen Matrizes (z. B. Dextrangelen) unterschiedlicher Porengröße und Trennbereiche zur Anwendung kommen. Als spezifisches Reinigungsverfahren bietet sich eine Affinitätschromatografie der L-Glutaminsäure-Oxidase durch Bindung an den Substratliganden (L-Glutaminsäure), der an eine entsprechende Matrix z. B. Percellulose oder Sepharose (kovalent) gebunden ist, angereinigte, pulverförmige L-Glutaminsäure-Oxidase kann durch eine geeignete Kombination der oben angeführten Methoden und Lyophilisation der vereinigten, aktiven Enzymfraktionen hergestellt werden. Das Rohenzym (ammoniumsulfatgefälltesPräzipitat), gewonnen aus dem Kulturfiltrat von Streptomycescattleya ZIMET 43785, zeichnet sich durch nachfolgende Eigenschaften aus: pH-Optimum
Für die Ermittlung des pH-Optimums der Enzymlösung wurde Citrat-Phosphat-Puffer nach McILVAIN eingesetzt. Das pH-Optimum liegt bei 5,5 bei einer Reaktionstemperatur von 370C (Abb. 1)
Temperatur-Optimum
Das Temperatur-Optimum der neuen L-Glutaminsäure-Oxidase liegt zwischen 400C und 50°C (vorzugsweise bei 48°C), wenn bei pH 5,5 als Substrat L-Glutaminsäure verwendet wurde (Abb. 2)
Thermostabilität
Die Thermostabilität der L-Glutaminsäure-Oxidase des Bildners Streptomyces cattleya, ZIMET 43785 wurde bei Temperaturen von 40°C bis 6O0C bei pH 5,5 untersucht. Die Enzymlösung wird bei der entsprechenden Temperatur 15 Minuten inkubiert und in Eiswasser schnell abgekühlt. Die spektrophotometrische Bestimmung der Restaktivität (in %) erfolgt nach o.g. Methode. Die Ergebnisse sind in Abb.3 dargestellt. Die L-Glutaminsäure-Oxidase ist bis 500C stabil. Bei einer 15minütigen Vorinkubation der Enzymlösung bei 500C beträgt die verbleibende Aktivität 91 %
pH-Stabilität
Die pH-Stabilität der neuen L-Glutaminsäure-Oxidase aus Streptomyces cattleya, ZIMET 43785 liegt zwischen pH 4,0 und 8,5. Sie wurde ermittelt, indem die Rohenzymlösung in zwei verschiedenen Pufferlösungen (m/15 Phosphatpuffer nach Sörensen und 0,5 M Na-Acetat-Puffer) bei pH 3,6-8,5 und einer Temperatur von 37°C für die Dauer von 1 Stunde vorinkubiert wurde. Die bei dem jeweiligen pH-Wert verbleibende Restaktivitäten (in %) werden bei einer Temperaturvon 370C und pH 5,5 "spektrophotometrisch ermittelt und sind in Abb.4 dargestellt
Substratspezifität .
Die L-Glutaminsäure-Oxidase aus Streptomyces cattleya, ZIMET 43785 wurde in seiner Wirksamkeit an verschiedenen Substraten im Vergleich mit L-Glutaminsäure untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt. Die Rohenzymlösung kann durch folgendes Substratprofil charakterisiert werden: Die L-Glutaminsäure-Oxidase aus Streptomyces cattleya, ZIMET 43785 weist die höchste Aktivität gegenüber L-Glutaminsäure und geringe Aktivität gegenüber Histidin, Asparagin, Phenylalanin und Glutamin auf
Km-Wert
Für die L-Glutaminsäure-Oxidase aus Streptomyces cattleya, ZIMET 43785 wurde amperometrisch ein Km-Wert von 2,2 x 10"3M für L-Glutaminsäure ermittelt.
Wirkung von Metallionen und anderen Substanzen
Die Wirkung von Metallionen und anderen Substanzen auf die Enzymaktivität wurde untersucht, indem die Rohenzymlösung mit den in Tabelle 2 aufgeführten Substanzen 15 Minuten vorinkubiert wurde. Anschließend erfolgte die Bestimmung der verbleibenden Aktivität (%) mit der beschriebenen amperometrischen Bestimmungsmethode bei einer Temperatur von 370C und einem pH-Wert von 5,5. Die L-Glutaminsäure-Oxidase aus Streptomyces cattleya wird in ihrer Wirkung VOnAgNO3 hemmend beeinflußt
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen erläutert.
1. Das Impfmaterial für die Beimpfung einer Vorzuchtkultur wird auf einem festen Agarmedium folgender Zusammensetzung für die Dauer von 10-14 Tagen angezüchtet:
Hefeextrakt 2,0 g
Malzextrakt 5,0 g
Dextrose 2,0 g
Agar 20,0 g
Aquadest. ad 1000 ml
Sterilisation: 35 Minuten bei 1200C. AciditätpH 6,8-7,0. Als Vorzucht-Medium eignet sich ein flüssiges Nährmedium folgender Zusammensetzung:
Glucose 1,5%
Sojamehl 1,5%
CaCO3 0,1%
NaCI 0,5%
Leitungswasser ad 1 000 ml Sterilisation: 35 Minuten bei 1150C. Acidität zwischen pH 6,5 und 7,0.
Eine 500-ml-Steilbrustflasche, die 80 ml des Vorzuchtmediums enthält, wird mit einer Mycelsuspension des L-Glutaminsäure-Oxidase-Bildners ZIMET 43785 beimpft, welche mit steriler physiologischer Kochsalzlösung von einer im Reagenzglas auf dem beschriebenen Anzuchtnährboden gezüchteten Kultur hergestellt wird. Nach 2tägiger Vorzuchtkultur bei 280C auf einem Schütteltisch mit einer Schwingfrequenz von 180 U/min werden 80 ml einer Produktionskulturin 500-ml-Steilbrustflaschen mit 8 ml der Vorzuchtkultur beimpft. Als Produktionsmedium eignet sich einflüssiges Nährmedium folgender Zusammensetzung:
lösliche Stärke 1,5%
Glucose 1,0%
Sojabohnenmehl 1,5%
Hefeextrakt 0,5 %
NaCI 0,25%
CaCO3 0,3%
K2HPO4 0,1 %
Leitungswasser ad 1000 ml Sterilisation: 20 Minuten bei 120°C, AciditätpH 7,6. Leitungswasser ad 1000 ml.
Sterilisation: 20 Minuten bei 1200C. Acidität bei pH 6,5.
Die Fermentationsdauer beträgt 2—6 Tage bei 280C auf einem Schütteltisch mit einer Schwingfrequenz von 180 U/min, ehe die maximale L-Glutaminsäure-Oxidase-Aktivität erreicht wird.
2. Man geht wie im Beispiel 1 vor mit dem Unterschied, daß das Produktions-Medium folgende Zusammensetzung hat:
Weizenkleie 3,0%
NaNO3 1,0%
NaCI 0,5%
Leitungswasser ad 1 000 ml. Sterilisation: 20 Minuten bei 12O0C. AciditätpH 6,5.
3. Das Verfahren unterscheidet sich von demjenigen des Beispiels 1 dadurch, daß eine 1. Vorkultur, wie im Beispiel 1 beschrieben, angelegt wird, nachfolgend jedoch eine 2. Vorkultur durch Beimpfen von 400 ml des Vorzucht-Mediums in 2-l-Glasflaschen mit 10 ml Suspension aus der 1. Vorkultur für die Dauer von 24 Stunden gezüchtet wird. 400 ml derauf diese Weise erhaltenen 2. Vorkultur dienen zur Beimpfung von 2Ol des im Beispiel 1 beschriebenen Produktions-Mediums, das in einem 20-l-Glasfermenter enthalten ist. Während der Fermentation, die bei 28°C mit einer Rührgeschwindigkeit von 400 U/ min und einer Luftzufuhr von 15 l/min ausgeführt wird, kann die Schaumbildung durch Zusatz kleiner Mengen von Antrafron oder silikonhaltiger Schaumschutzmittel kontrolliert werden. Die nach ca. 96stündiger Fermentationsdauer erhaltene Aktivität der L-Glutaminsäure-Oxidase entspricht einer 20fach höheren spezifischen Aktivität der L-Glutaminsäure-Oxidase im Vergleich zu dem bereits bekannten Enzym mit hohem Temperaturoptimum.
Tabelle 1 Substratspezifität der L-Glutaminsäure-Oxidase aus Streptomyces cattleya, ZIMET 43785 Substrat Relative Aktivität
(35 μιηοΙ Substrat/ml) (%)
L-Glutaminsäure 100
L-Phenylalanin 2,5
L-Ty rosin 0
L-Isoleucin 0
L-Valin 0
L-Tryptophan 0
L-Glutamin 0,9
L-Asparaginsäure 0
L-Asparagin 3,2
L-Lysin 0
L-Glycin 0
L-Arginin 0
L-Histidin 23,9
L-Alanin 0
L-Prolin 0
L-Se ri η 0
L-Cystein 0
L-Methionin 0
L-Leucin 0
L-Threonin 0
Tabelle 2: Einfluß von Metallionen und anderen Substanzen auf die Aktivität der L-Glutaminsäure-Oxidase aus Streptomyces
cattleya, ZIMET 43785 Zusatz Konzentration Relative Aktivität (%)
100
96
93
96
95
96 100
96
96
80
62
95
98
97
97
95
95
Kontrolle
EDTA 1OmM
KCN 1OmM
NaN3 1OmM
ZnCI2 1mM
MgCI2 x 6 H2O 1mM
CaCI2 1 mM
FeCI3 x 6 H2O 1mM
CuCI2 1mM
HgCl2 1mM
AgNO3 1mM
BaCI2 1 mM
MnCI2 1mM
FAD 0,01 mM
FMN 0,01 mM
PCMB 0,002 %
K2Cr2O7 1 mM

Claims (1)

  1. Verfahren zur Herstellung einer mikrobiellen (H2O2-bildenden) L-Glutaminsäure-Oxidase unter Verwendung eines Mikroorganismus der Gattung Streptomyces, der kultiviert wird, dadurch gekennzeichnet, daß man als Mikroorganismus Streptomyces cattleya, ZIMET 43785 einsetzt und die L-Glutaminsäure-Oxidase nach an sich bekannten Verfahren gewinnt.
    Hierzu 4 Seiten Zeichnungen
    Anwendungsgebiet der Erfindung
    Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer extrazellulären (H2O2-bildenden) L-Glutaminsäure-Oxidase. Das Anwendungsgebiet der Erfindung liegt in Nutzung des Enzyms für analytische Zwecke, z.B. in der klinischen Diagnostik sowie zur Prozeßkontrolle in der technischen Mikrobiologie, der Nahrungsgüterwirtschaft und Lebensmittelindustrie und weiteren Bereichen der Volkswirtschaft, in denen Aminosäuren zur Analyse gelangen.

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