DD257211A1 - Verfahren und vorrichtung zur gewinnung feinster koernungen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung feinster Koernungen im Bereich kleiner 30 mm durch Sichtung sowie eine Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens. Das durch Umlenkung aus einem sich mit hoher Geschwindigkeit bewegenden Sichtgutstrom gewonnene Feingut wird in einem Fliehkraftfeld nochmals beschleunigt und durch Umlenkung und Ausnutzung des Coandaeffektes einer weiteren Klassierung unterzogen. Die Vorrichtung hierzu besteht aus einem flachen Rotor 1, der radial mit voneinander getrennten Aufgabe- und Sichtkanaelen 3; 4 durchzogen ist. Die am Umfang des Rotors beginnenden Sichtkanaele 4 werden in Richtung Zentrum gefuehrt und U-foermig umgelenkt. Dieser umgelenkte Sichtkanal 4 wird erneut entgegen der Drehrichtung des Rotors umgelenkt und teilt sich dabei in zwei Kanalteile 5; 6. Kanalteil 5 wird mit sich kontinuierlich verengendem Querschnitt sekantisch zum Umfang des Rotors gefuehrt, waehrend Kanalteil 6 bogenfoermig in Richtung Zentrum des Rotors verlaeuft, wo es in eine axiale Absaugoeffnung 7 einmuendet. Fig. 1
Description
Hierzu 1 Seite Zeichnungen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung feinster Körnungen im Bereich kleiner 30μΐη durch Sichtung sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Zur Gewinnung feinster Körnungen aus einem Feingutgemisch kommt bekannterweise die Fliehkraft- bzw. Umlenksichtung vorteilhafterweise zur Anwendung. Das zu sichtende Schüttgut wird durch Fliehkraftwirkung beschleunigt und trifft am Ende der Beschleunigung mit einem Gasstrom hoher Geschwindigkeit — einem Sichtgasstrom — zusammen. Dieser schneidet die Flugbahnen der Schüttgutpartikel und lenkt diese entsprechend ihrer Größe, und damit ihrer Bewegungsenergie, mehr oder weniger aus ihren Flugbahnen heraus. Während die Partikel mit einem großen Gehalt an Bewegungsenergie ihre Flugrichtung mit nur geringer Abweichung beibehalten, werden die feinen Patikel ab einer bestimmten Bewegungsenergie um nahezu 180 Grad umgelenkt und entgegen dsr Fliehkraftwirkung vom Sichtgasstrom ausgetragen.
Ein nach diesem Verfahren arbeitender Sichter ist aus der DE-OS 21 04967 bekannt. Dieser besteht aus einem flachen Rotor, der annähernd radial mit Aufgabe- und Sichtkanälen durchzogen ist. Die Aufgabekanäle dienen als Beschleunigungsstrecke für das zu sichtende Gut. Sie beginnen in einem zentralen Aufgaberaum und treten am Umfang des Rotors aus. Die Sichtkanäle beginnen am Umfang des Rotors, führen radial nach innen, lenken U-förmig um und münden in axiale Absaugöffnungen, die in der Nähe des Umfanges angeordnet sind. Die Sichtkanäle sind, in Drehrichtung des Rotors gesehen, nach den Aufgabekanälen angeordnet. Beide verlaufen zueinander parallel und sind durch eine Wand voneinander getrennt. Diese Wand endet im Abstand vor den'i Umfang des Rotors, so daß ein genügend großer Reaktionsraum für das Sichtgas und das Sichtgut vorhanden ist. Nachteilig bei dieser Lösung ist, daß sie in dieser Form für die Erzeugung von feinsten Sichtprodukten im Bereich kleiner 30/xm ungeeignet ist. Durch die weit zurück endende Trennwand zwischen Aufgabekanal und Sichtkanal ist zwar ein großer Reaktionsraum vorhanden, aber dafür gelangen durch Reflektion an der Sichtkanalwandung Spritzkörper in den Sichtkanal, die als Überkorn mit dem Feingut ausgetragen werden.
Für die Gewinnung feinster Körnungen im Bereich kleiner 30μΓΠ ist die Querstrom-Umlenkrichtung gemäß DE-OS 2710543 geeignet. Diese hat jedoch den Nachteil, daß eine große Menge an Luft zur Beschleunigung des Sichtgutes und zur Sichtung benötigt wird und im Vergleich zur Fliehkraftsichtung im rotierenden System (DE-OS 21 04967) geringere Kräfte wirken. Dies hat wieder eine ungenügende Trennschärfe und damit eine Verschlechterung der Qualität des Endproduktes zur Folge. Durch die gerigeren Kraftwirkungen erhöht sich die Gefahr der Spritzkornbildung.
Ziel der Erfindung ist die Gewinnung eines spritzkornfreien Schüttgutes feinster Körnung durch Sichtung im Bereich kleiner 30/xm.
Aufgabe der Erfindung ist die Entwicklung eines Verfahrens, mit dem aus einem nach dem Prinzip der Fliehkraft- bzw. Umlenksichtung gewonnenen Feinstgut Spritzkörner und grobe Körner ausgeschieden werden sowie die entsprechende Gestaltung eines Sichters, der mit hoher Trennschärfe klassiert.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst, indem das durch Fliehkraft beschleunigt und durch Umlenkung mittels eines Sichtgasstromes auf eine Umlenkwand gewonnene Feingut in einem Fliehkraftfeld nochmals beschleunigt und durch Umlenkung und Ausnutzung des Coandaeffektes einer weiteren Klassierung unterzogen wird.
Eine Variante der Erfindung besteht darin, daß das Sichtgut und das Feingut der ersten Sichtstufe anders als durch Fliehkraft beschleunigt werden.
Erfindungsgemäß ist der zur Durchführung des Verfahrens verwendete und mit Aufgabe- und Sichtkanälen durchzogene flache Rotor so ausgebildet, daß die U-förmig umlenkenden und radial in Richtung Umfang führenden Sichtkanäle erneut entgegen der Drehrichtung des Rotors umgelenkt werden und sich dabei verzweigen. Eine Kanalteil verläuft annähernd sekantisch, verjüngt sich in seinem Querschnitt kontinuierlich und tritt am Umfang des Rotors aus. Das zweite Kanalteil wird bogenförmig in Richtung Zentrum geführt und mündet in eine axiale Absaugöffnung.
Die Erfindung wird am Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die zugehörigen schematischen Zeichnungen zeigen in
Fig. 1—den Rotor im Radialschnitt;
Fig. 2 — einen Sichter mit Sichtrotor im Axialschnitt.
Der Rotor nach Fig. 1 besteht aus dem Rotorkörper 1 mit dem zentralen Aufgaberaum 2. In diesem beginnen die Aufgabekanäle 3, die auf kürzestem Wege radial zum Umfang führen und dort austreten. Am Umfang beginnen — in Drehrichtung hinter den austretenden Aufgabekanälen 3 —Sichtkanäle 4. Diese führen radial in Richtung Zentrum, werden U-förmig umgelenkt und verlaufen radial in Richtung Umfang. In der Nähe des Umfanges werden die Sichtkanäle 4 entgegen der Drehrichtung des Rotors erneut umgelenkt, wobei sie sich verzweigen. Ein Kanalteil 5 wird sekantisch bis zum Umfang geführt, wo es austritt. Sein Querschnitt verengt sich dabei kontinuierlich. Das zweite Kanalteil 6 wird bogenförmig in Richtung Zentrum geführt und mündet in eine axiale Absaugöffnung 7.
Das dem Aufgaberaum 2 aufgegebene Sichtgut gelangt durch die Drehung des Rotors um seine Achse in die Aufgabekanäle 3 und wird durch Fliehkraftwirkung beschleunigt. Am Umfang tritt das beschleunigte Sichtgut aus den Aufgabekanälen 3 aus und pralltauf den durch die Sichtkanäle 4 angesaugten Sichtgasstrom. Hierbei kommt es zur Umlenkung der Schüttgutpartikel um das Ende der die Aufgabekanäle 3 und Sichtkanäle 4 trennenden Wände 8. Je nach Größe der Partikel, bzw. der ihnen innewohnenden Bewegungsenergie, gelangen die feinen Partikel mit dem angesaugten Sichtgasstrom in die Sichtkanäle 4, während die groben Partikel den Rotor verlassen.
Die feinen, vom Sichtgasstrom entgegen der wirkenden Fliehkraft im Sichtkanal 4 transportierten Partikel werden nach der Umlenkung erneut durch Fliehkraftgewinnung beschleunigt und erreichen die erneute Umlenkzone des Sichtkanales 4. Im gebogenen Kanalstück der Umlenkzone ordnen sich Schüttgutpartikel entsprechend ihrer Größe und Bewegungsenergie auf den entsprechenden Bewegungsbahnen ein. So ordnen sich die großen Partikel auf den äußeren Bewegurigsbahnen ein und gelangen in das sekantisch zum Umfang führende Kanalteil 5 und verlassen über die Öffnung 9 im Umfang den Rotor. Die feinen bzw. feinsten Partikel ordnen sich auf den inneren Bewegungsbahnen ein, von denen sie über das bogenförmig zum Zentrum führende Kanalteil 6 abgesaugt und über die axiale Absaugöffnung abgesaugt werden.
Die innere Wand 10 des Kanalteiles 6 ist dabei als Umlenkwand ausgebildeten der sich unterstützt durch den Coandaeffekt das Feinstgut abscheidet.
Um zu vermeiden, daß Falschluft über das Kanalteil 6 angesaugt wird, ist seine Öffnung 9'mit einer selbsttätigen Klappe verschließbar oder das hier austretende Schüttgut wird in einen separaten Raum abgesaugt.
Eine Variante der Erfindung sieht einen stillstehenden 3otor vor. In diesem Fall wird das im zentralen Aufgaberaum 2 aufgegebene Schüttgut beispielsweise mittels eines Gasstromes beschleunigt.
Figur 2 zeigt einen Sichter mit Sichtrotor im Axialschnitt. Hier ist die zentrale Aufgabeschurre 11 erkennbar, durch die dem Aufgaberaum 2 das zurichtende Schüttgut zugeführt wird. Des weiteren ist die beispielsweise Anordnung eines ringförmigen Absaugkanals 12 erkennbar, in den die axialen Absaugöffnungen 7 münden.
Claims (5)
- Patentansprüche:1. Verfahren zur Gewinnung feinster Körnungen im Bereich kleiner 30μΐη, nach dem mittels Fliehkraftwirkung beschleunigtes Sichtgut einem entgegengesetzt zur Flugrichtung der Schüttgutpartikel auftretenden Sichtgasstrom ausgesetzt ist, der im Sichtgutstrom enthaltene feine Körnungen erfaßt, diese um nahezu 180 Grad umlenkt und entgegen der wirkenden Fliehkraft austrägt, gekennzeichnet dadurch, daß die durch Fliehkraft- bzw. Umlenksichtu'ng gewonnenen feinen Körnungen erneut durch Fliehkraftgewinnung beschleunigt und erneut umgelenkt werden, wobei während der Umlenkung unter Ausnutzung des Coandaeffektes die feinsten Körnungen abgesaugt werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die erneute Beschleunigung des Sichtgutes anders als durch Fliehkräftwirkung erfolgt.
- 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, bestehend aus einem Rotor mit zentralem Aufgaberaum, in dem beginnend Aufgabekanäle den Rotor durchziehen und an dessen Umfang ausmünden und Sichtkanäle am Umfang, in Drehrichtung hinter den Aufgabekanälen, einmünden, radial in Richtung Zentrum führen, U-förmig umlenken und aus dem Rotor ausmünden nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß der umgelenkte Sichtkanal (4) erneut entgegen der Drehrichtung des Rotors umgelenkt wird und sich dabei in zwei Kanalteile (5; 6) aufteilt, wobei das Kanalteil (5) mit sich kontinuierlich verengendem Querschnitt sekantisch zum Umfang des Rotors verläuft und dort austritt und das zweite Kanalteil (6) bogenförmig in Richtung Zentrum des Rotors geführt wird, wo es in eine axiale Absaugöffnung (7) einmündet.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet dadurch, daß die Austrittsöffnung (9) des Kanalteiles (5) am Umfang des Rotors mit einer vorzugsweise selbsttätigen Klappe verschließbar ist.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet dadurch, daß das Kanalteil (5) in einen separaten Raum einmündet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD29931087A DD257211B1 (de) | 1987-01-19 | 1987-01-19 | Verfahren und vorrichtung zur gewinnung feinster koernungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DD29931087A DD257211B1 (de) | 1987-01-19 | 1987-01-19 | Verfahren und vorrichtung zur gewinnung feinster koernungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DD257211A1 true DD257211A1 (de) | 1988-06-08 |
DD257211B1 DD257211B1 (de) | 1989-11-22 |
Family
ID=5586394
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DD29931087A DD257211B1 (de) | 1987-01-19 | 1987-01-19 | Verfahren und vorrichtung zur gewinnung feinster koernungen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DD (1) | DD257211B1 (de) |
-
1987
- 1987-01-19 DD DD29931087A patent/DD257211B1/de unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DD257211B1 (de) | 1989-11-22 |
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