DE1507735C - Vorrichtung zum Querstromsichten von körnigem Gut bei Trenngrenzen unterhalb 1 mm und Verfahren zu deren Betrieb - Google Patents
Vorrichtung zum Querstromsichten von körnigem Gut bei Trenngrenzen unterhalb 1 mm und Verfahren zu deren BetriebInfo
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Description
Querstromsichter, in denen das körnige Gut quer zu einem Sichtgasstrom in diesen eingebracht wird,
sind seit langem bekannt. Man verwendet beispielsweise primitive Querstromsichter für Reinigungsverfahren,
bei denen ein grobes Gut von einem Bestandteil mit sehr kleiner Sinkgeschwindigkeit zu
trennen ist. Schwierigere sichttechnische Probleme liegen vor, wenn ein körniges Gut mit einer stetigen
Korngrößenverteilung in zwei oder mehrere Fraktionen scharf getrennt werden soll. Hierfür werden
reine Querstromsichter, insbesondere, wenn die Trenngrenzen unterhalb etwa 50 μΐη betragen sollen,
praktisch nicht eingesetzt. Feinsichturigen mit Trenngrenzen unter 30 μπα werden bevorzugt mit Fliehkraft-Gleichgewichtssichtern
(Spiralwindsichtern) ausgeführt. Für Grobtrennungen bei Trenngrenzen von einigen Zehntelmillimetern und mehr nimmt man
Schwerkraft-Gleichgewichtssichter, sogenannte Steigrohrsichter. Im Zwischenbereich der Trenngrenzen
sind kombinierte Steigrohr- und Fliehkraftsichter bevorzugt, deren Trennschärfe erfahrungsgemäß
schlecht ist. Unter Gleichgewichtssichtern werden solche Sichter verstanden, bei denen für Teilchen der
Größe der Trenngrenze Gleichgewicht der das Sichtgeschehen bestimmenden Kräfte herrscht.
Bei allen Gleichgewichtssichtern führt der Anreicherungseffekt der Gleichgewichtsfraktion, die
theoretisch in der Schwebe bleibt, zu einer beträchtlichen Trennunschärfe, die bei zu großer Gutbeladung
noch stark vergrößert wird. Der Anreicherungseffekt begrenzt dadurch den Massendurchsatz eines Gleichgewichtssichters.
Querstromsichter, bei denen das Gut in den Sichtgasstrom pneumatisch beschleunigt wird, haben den
Nachteil, daß durch die pneumatische Beschleunigung die feinen Teilchen höhere Geschwindigkeiten
erreichen als die groben Teilchen. Dies wirkt dem gewünschten Trenneffekt entgegen. Bei der Schwerkraftbeschleunigung
in den Sichtgasstrom ist die Eintrittsgeschwindigkeit der groben Teilchen größer als
die der kleinen. Dies ist für die Trennung ungünstig. Für Trennungen im mittleren und feinen Bereich
reichen Fallgeschwindigkeiten — die bei 1 m Fallhöhe maximal 4,5 m/sec betragen — nicht aus. Es
sind Querstromsichter bekannt, bei denen auf eine Gleichgewichtssichtung verzichtet wird und das Gut
mechanisch (beispielsweise mit Förderbändern oder Schleudertellern) in den Sichtgasstrom quer eingetragen
wird. Die angewendeten Strömungsgeschwindigkeiten des Sichtgasstroms liegen bei höchstens einigen
m/sec ebenso wie die des Guts. Die angewendeten Geschwindigkeiten richten sich nach der Trenngrenze.
Sie sind so aufeinander abgestimmt, daß das Verhältnis von Schwerkraft zu Trägheitskraft im allgemeinen
in der Größenordnung von Eins liegt. Die Schwerkraft der Teilchen übt daher einen bestimmenden
Einfluß auf die Sichtung aus. Der Trenngrenzenbereich der bekannten Querstromsichter
überdeckt daher im allgemeinen auch nur eine Größenordnung der Teilchengröße. Zur.Vermeidung
zu unscharfer Trennungen wird die spezifische Gutbeladung des Sichtgasstroms im allgemeinen nicht
wesentlich über 1 kg Gut/kg Luft gesteigert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Querstromsichten von körnigem
Gut bei Trenngrenzen unterhalb 1 mm anzugeben, bei dem der Bereich der erzielbaren Trenngrenze
vergrößert und insbesondere wesentlich zu kleineren Trenngrenzen verschoben und eine hohe Trennschärfe
auch bei ungewöhnlich hohen Gutbeladungen des Sichtgasstroms und damit bei großem Massendurchsatz
erzielbar ist.
Diese Aufgabe ist mit einem Querstromsichter gelöst, der mit einer aus der deutschen Patentschrift
61057 bekannten Sichtmaschine gemein hat einen feststehenden mit kreisförmiger Eintrittsöffnung versehenen
Strömungskanal für feingutbeladenes Sichtgas, einen an der Kanaleintrittsöffnung liegenden, zu
ihr koaxialen Schleuderteller, dessen vom Sichtgut berührte Wand wenigstens im radial äußeren Bereich
die Form einer konkav-kegeligen, oder konkav-gekrümmten Rotationsfläche hat und in geringem Abstand
von einem bis zum Telleraußenrand reichenden Deckel überdeckt wird und dessen Außendurchmesser
kleiner als der des Strömungskanals ist, ferner einen den Kanal umschließenden Grobgutauffangbehälter,
dessen Einlaßöffnung für vom Schleuderteller abgeschleudertes Grobgut im Bereich der
Kanaleintrittsöffnung und koaxial zu ihr vorgesehen ist und dessen Durchmesser im Bereich des Grobguteintritts
größer als der Außendurchmesser der Kanaleintrittsöffnung ist, sowie Mittel zum Zuführen eines
as Sichtgasstroms zur Kanaleintrittsöffnung. Während
bei dem bekannten Querstromsichter Sichtgas durch ein auslaßseitig an den Strömungskanal angeschlossenes
Sauggebläse in Form einer Senkenströmung niedriger Energiedichte aus der Atmosphäre angesaugt
wird und das Feingut aus dem vom Schleuderteller abgeschleuderten Gutschleier in den Strömungskanal
mitgenommen wird, ist der Querstromsichter nach der Erfindung gekennzeichnet durch
eine dem Schleuderteller und dem Strömungskanal mit axialem Abstand koaxial vorgeschaltete, sich in
Strömungsrichtung zur Eintrittsöffnung hin verengende ringförmige Düse für das Sichtgas, dessen
Strom außerhalb des Schleudertelleraußendurchmessers verläuft und längs des Umfangs des Düsenaustritts
eine gleich große Geschwindigkeit aufweist sowie zur Achse des Strömungskanals parallel in die
Kanaleintrittsöffnung gerichtet ist. Zweckmäßig ist der Düse in Strömungsrichtung ein Strömungsgleichrichter
vorgeschaltet, um einen besonders homogenen Sichtgasstrahl erzeugen zu können, damit in der
Sichtzone eine ebene Strömung herrscht, deren mit den Bewegungsebenen der Teilchen übereinstimmende
Strömungsebenen kongruente Geschwindigkeitsfehler besitzen.
Durch eine an sich bekannte axial verschiebliche, zylindrische Blende am der Düse zugewandten
Außenrand des Strömungskanals kann die Trenngrenze verändert werden. Dies gelingt auch durch
Änderung der Strömungsgeschwindigkeit des Sichtgasstroms und der Drehzahl des Schleudertellers.
Ist ein Gut zu sichten, bei dem am Grobgut Feingut anhaftet, bei dem Feingutagglomerate vorhanden
sind oder bei dem infolge von sich in der Sichtzone bildenden zusammenhängenden Gutwolken und
Strähnen Feingut in den Grobgutauffangraum durch das Grobgut mitgerissen werden kann, ist es vorteilhaft,
wenn die Innenwand der Düse eine bis nahe an den Schleudertelleraußenrand reichende Zusatzsichtgas-Ringdüse
umschließt, deren Innendurchmesser wenigstens dem Außendurchmesser des Schleudertellers entspricht und deren radiale Austrittsspahdicke
gegenüber der der Düse schmal ist. Der Weg der Gutteilchen durch den Zusatzsichtgas-
strom braucht im allgemeinen nur klein, z. B. einige Millimeter, zu sein. Auf diese Weise ist es möglich,
lose Agglomerate aufzulösen, einen Teil des am Grobgut anhaftenden Feinguts zu entfernen und das
mitgerissene Feingut aus den Grobgutsträhnen zu lösen, wobei die eingebrachte Gutschicht im Sinne
der anschließenden Trennung aufgefächert wird. Die Gutschicht wird dadurch kurz vor dem Eintritt in die
eigentliche Sichtzone aufgelockert und das in der oberen Zone der Gutschicht befindliche Feingut
stromabwärts transportiert.
Der Sichtgasstrom hat im Bereich der Einlaßöffnung des Grobgutauffangbehälters eine freie Strahlgrenze,
durch die Luft aus der Umgebung bzw. dem Grobgutauffangbehälter eingesaugt werden kann.
Hierdurch kann auch die Luft im Grobgutauffangbehälter in horizontalachsige Wirbel versetzt werden.
Beides kann dazu führen, daß Grobgutteilchen, die nur weniger größer als die Trenngrenze sind, zurück
in den Sichtgasstrom und mit ihm in den Strömungs- so kanal für das feingutbeladene Sichtgas gefördert werden,
was eine Verschlechterung der Trennschärfe mit sich bringt. Dies ist verhindert, wenn gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung ein außen an der Austrittsöffnung der Düse mündender, ringförmiger, as
mit der Atmosphäre verbundener Gaseinlaß vorgesehen ist, durch welchen dem Sichtgasstrom von
außen her eine solche Gasmenge zuführbar ist, wie er sie an der Einlaßöffnung auf seinem Weg von der
Austrittsöffnung der Düse bis zur Eintrittsöffnung des Strömungskanals aufzunehmen vermag.
Das Verfahren zum Betreiben des neuen Querstromsichters kennzeichnet sich gemäß der Erfindung
dadurch, daß man den Sichtgasstrom mit einer axialen Strömungsgeschwindigkeit von wenigstens
20 m/sec austreten und die Teilchen des zu sichtenden Guts mit einer Geschwindigkeit von wenigstens
5 m/sec in den Sichtgasstrom eintreten läßt. Zur Desagglomeration von Feingutteilchen und zum Ablösen
von Feingutteilchen von Grobgutteilchen läßt man aus der Zusatzsichtgas-Ringdüse einen Sichtgasstrahl
mit gegenüber dem aus der Düse austretenden Sichtgasstrom erhöhter axialer Strömungsgeschwindigkeit
austreten.
Durch den rotationssymmetrischen Aufbau des Sichters, verbunden mit den anzuwendenden verhältnismäßig
hohen Strömungsgeschwindigkeiten für Gas und Gut, wodurch das Verhältnis von Schwerkraft
zu Trägheitskraft der Teilchen um etwa zwei Größenordnungen kleiner als bei den eingangs erwähnten
bekannten Querstromsichtern liegt, läßt sich nicht nur die Trenngrenze bis herunter zu etwa
10 μπι und in Einzelfällen darunter verlegen, sondern auch mit um etwa einen Faktor 3 bis 5 höheren spezifischen
Gutbeladungen in der Sichtzone arbeiten als dies mit den bekannten eingangs erwähnten Sichtern
der Fall war. Dies setzt aber eine exakte Führung des Sichtgasstroms in die Sichtzone hinein voraus, weshalb
das Sichtgas mit Hilfe einer Düse, vorzugsweise mit vorgeschaltetem Strömungsgleichrichter, in die
Eintrittsöffnung des Strömungskanals vorbei an dem Schleuderteller geleitet werden muß. Da ein bestimmender
Einfluß der Schwerkraft der Teilchen ausgeschaltet ist, kann die Strömungsrichtung unabhängig
von der vertikalen Schwerkraftrichtung gewählt werden.
Als Grobgutauffangbehälter kann ein sich trichterförmig
zum Auslaß hin verengender Behälter mit stark geneigtem Boden und mit einem schmalen Aus-'
tragsschlitz oder mit mehreren mit sich selbsttätig öffnenden Klappen verschlossenen Auslaßöffnungen
verwendet werden. Aus diesem kann das Grobgut periodisch oder stetig abgezogen werden. Zum Abtransport
des Guts kann man vorteilhaft geschlossene oder offene Luftförderrinnen vorsehen. Für eine
einwandfreie Sichtung ist es erforderlich,, daß die Teilchen mit in radialer, tangentialer und axialer
Richtung gleich großer Geschwindigkeitskomponente in den Sichtgasstrom in einer dünnen Schicht gleichmäßig
eingebracht werden. Aus diesem Grund ist es erforderlich, daß ein Schleuderteller verwendet wird,
dessen vom Sichtgut berührte Wand wenigstens im radial äußeren Bereich die Form einer konkav-kegeligen
oder konkav-gekrümmten Rotationsfläche hat und in geringem Abstand von einem bis zum Telleraußenrand
reichenden Deckel überdeckt ist, denn es wurde durch Versuche festgestellt, daß von einem
ebenen Schleuderteller, wie er in nahezu allen Streuwindsichtern und in anderen zu der Sichtmaschine
gemäß der deutschen Patentschrift 61 057 ähnlichen Sichtern verwendet wird (USA.-Patentschriften
1 358 375,1461 777, deutsche Patentschrift 207 447), der gleichmäßige und gleichgerichtete Abwurf aller
Teilchen, der für eine trennscharfe Sichtung wesentlich ist, nicht ausreichend erfüllt ist, was eine Verschlechterung
der Trennschärfe mit sich bringt. Die Teilchen, im wesentlichen nur durch die Schwerkraft
an die Telleroberfläche angepreßt, heben sich in Bereichen höherer Umfangsgeschwindigkeit von der
Telleroberfläche ab und erreichen auf der Telleroberfläche springend den Tellerrand. Sie verlassen ihn mit
unterschiedlichen Geschwindigkeiten und nach unterschiedlichen Raumrichtungen. Ist dagegen die vom
Sichtgut berührte Wand konkav, werden die Teilchen auf Grund der Fliehkraft gegen die Telleroberfläche
gepreßt und gleichmäßig beschleunigt. Die den Deckel des Schleudertellers gegenüber letzterem mit
Abstand haltenden Distanzstücke oder Abstandsschrauben werden möglichst in der Nähe der Tellermitte
angeordnet, um den nach außen stetig in der Höhe abnehmenden Gutstrom möglichst wenig zu
stören. Es ist auch möglich, die Distanzstücke in bekannter Weise als vorzugsweise radiale Schaufeln
auszubilden. Sie dürfen dann allerdings nur bis in die Nähe des Tellerrands, aber nicht bis zu ihm geführt
sein. Denn reichen die radialen Schaufeln zu weit nach außen, so kann dies zu Gutsträhnen auf dem
Teller führen, die durch den konkaven äußeren Teil der Telleroberfläche nicht mehr ganz aufgelöst werden
können. Die Auflösung von Gutsträhnen, die grundsätzlich hinter allen Schaufeln auftreten, ist
unterstützt, wenn kurz außerhalb der radialen Schaufeln infolge der an den sich nach außen bewegenden
Teilchen angreifenden Corioliskräften eine erhabene Ringrippe bzw. Wulst oder eine entsprechende Nut
vorgesehen ist. In beiden Fällen staut sich das Sichtgut entweder vor der Rippe oder in der Nut auf und
wird in Umfangsrichtung auseinandergezogen. Man erreicht mit dieser sehr einfachen Maßnahme bereits
eine außerordentlich gleichmäßige Verteilung am Tellerumfang. Eine noch weitergehende Vergleichmäßigung
bewirkt ein Schleuderteiler, der in radialer Richtung in einen inneren Teller und einen äußeren
ringförmigen Teller unterteilt ist, welcher mit vorzugsweise größerer Drehzahl als der innere Teller
antreibbar ist. Dann weist der innere Teller Vorzugs-
weise die radialen Leisten und den Stolperwulst bzw. die Ringnut auf, um das zu beschleunigende Gut
bereits möglichst gleichmäßig auf den äußeren Teller aufzugeben.
Die Erfindung und Ausgestaltungen der Erfindung sind an Hand von Zeichnungen an Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Querstromsichter mit nach unten gerichteter
Sichtgasströmung,
F i g. 2 einen Querstromsichter mit nach oben gerichteter Sichtgasströmung und
F i g. 3 eine Sichtanlage unter Verwendung des erfindungsgemäßen Querstromsichters.
Der in F i g. 1 dargestellte Querstromsichter weist einen feststehenden langgestreckten zylindrischen
Strömungskanal 1 für feingutbeladenes Sichtgas auf. An der Kanaleintrittsöffnung ist koaxial zu ihr ein
von unten von einem dfehzahlregelbaren Motor angetriebener
Schleuderteller 4 vorgesehen, dessen vom Sichtgut berührte Wand im äußeren Bereich die
Form einer konkav-kegeligen Rotationsfläche hat und in geringem Abstand von einem bis zum Telleraußenrand
reichenden Deckel überdeckt ist. Der Außendurchmesser des Schleudertellers ist kleiner als
der des Strömungskanals 1. Innerhalb von diesem ist koaxial ein als innere Begrenzung dienendes Rohr 5
vorgesehen, dessen Außendurchmesser dem des Schleudertellers 4 gleicht. Dem Schleuderteller 4 und
dem Strömungskanal 1 ist mit axialem Abstand koaxial eine sich in Strömungsrichtung zur Eintrittsöffnung hin verengende ringförmige Düse 2 für das
Sichtgas vorgeschaltet. Der aus der Düse austretende Sichtgasstrom verläuft außerhalb des Schleudertelleraußendurchmessers
und weist längs des Umfangs des Düsehaustritts eine gleich große Geschwindigkeit
auf. Der Sichtgasstrom ist zur Achse des Strömungskanals parallel in die Kanaleintrittsöffnung
gerichtet. Der Düse ist ein Strömungsgleichrichter 3 in Strömungsrichtung vorgeschaltet. Die Innenwand
der Düse 2 umschließt eine bis nahe an den Schleudertelleraußenrand 13 reichende Zusatzsichtgas-Ringdüse
6, deren Innendurchmesser dem Außendurchmesser des Schleudertellers 4 entspricht und
deren radiale Austrittsspaltdicke gegenüber der der Düse schmal und im Vergleich zu der des Strömungskanals in diesem Bereich der Sichtzone klein ist. Der
Strömungskanal ist von einem Grobgutauffangbehälter 9 umschlossen, dessen Einlaßöffnung 7 für vom
Schleuderteller 4 abgeschleudertes Grobgut im Bereich der Kanaleintrittsöffnung und koaxial zu ihr
vorgesehen ist. Der Durchmesser des Grobgutauffangbehälters ist im Bereich des Grobguteintritts
erheblich größer als der Außendurchmesser der Kanaleintrittsöffnung. Die Einlaßöffnung des Grobgutauffangbehälters
ist stromabwärts zur Einstellung der Trenngrenze durch eine axial verschiebliche
zylindrische Blende 8 am der Düse 2 zugewandten Außenrand des Strömungskanals 1 begrenzt. Der
Boden 10 des Grobgutauffangbehälters 9 ist so stark geneigt, daß das Grobgut darauf rutschend zum Auslauf
gelangen kann. Der Behälter kann mit Gummi ausgekleidet sein oder Gummiwände aufweisen, um
ein Zurückspringen von abgeschiedenem Grobgut durch die Einlaßöffnung 7 in die Sichtzone zu verhindern.
Der Einlaßöffnung 7 ist ein außen an der AustrittsöfTnung der Düse 2 mündender, ringförmiger,
mit der Atmosphäre verbundener Gaseinlaß 11 zugeordnet, durch den durch die Einlaßöffnung 7 eingesaugte
Luft eingespeist werden kann. Zur Einstellung der Luftmenge dient eine Drosselklappe 12.
Das zu sichtende Gut wird durch ein zur Sichterachse koaxiales Rohr 15 über eine Zellenradschleuse 16
zentral auf den Schleuderteller 4 gegeben. Das vom Außenrand 13 des Schleudertellers 4 abgeworfene
Gut durchtritt die Sichtzone 14 nach Durchfliegen einer Zone, in der durch das Zusatzsichtgas Feingutagglomerate
aufgelöst werden oder am Grobgut anhaftendes Feingut von diesem gelöst wird. Das in der
Sichtzone 14 vom Grobgut abgetrennte Feingut wird vom Sichtgasstrom in den Sichtkanal 1 mitgenommen
und in ein diesem nachgeschaltetes Feingutabscheidegerät, beispielsweise einen Zyklon, abgezogen. Das
Sichtgas, im allgemeinen Luft, das vom Auslaß 18 des Strömungskanals 1 in das Feingutabscheidegerät
gelangt, wird vorzugsweise im äußeren Kreislauf der Düse 2 wieder zugeführt. Das Grobgut verläßt den
Sichter entweder durch einen am tiefsten Punkt des
ao sich trichterförmig verengenden Grobgutauffangbehälters
9 angeordneten offenen Schlitz 19 (s. Fig. 1), rechts, oder durch mit Klappen 20 verschlossene
Auslaßöffnungen 21 (s. F i g. 1), links. Die Klappen 20 öffnen sich selbsttätig unter dem Gewicht des
sich im Grobgutauffangbehälter aufstauenden Grobguts. Die Auslaßöffnungen 21 können auch zu einem
Ringschlitz zusammengefaßt sein. Das austretende Grobgut fällt auf ein Förderorgan 22 in Form einer
offenen Fließbettrinne.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 des erfindungsgemäß
aufgebauten Querstromsichters ist die Strömungsrichtung des Sichtgasstroms nicht von oben,
nach unten, wie in Fig. 1, sondern umgekehrt von unten nach oben gerichtet, um eine möglichst geringe
Bauhöhe der Gesamtanlage zu erzielen. Dadurch ist es möglich, Feingutabscheidezyklone od. dgl. außerhalb
des Sichters etwa in gleicher Höhe und nicht unterhalb des Sichters, wie bei nach unten gerichteter
Durchströmung, anzuordnen. Da wegen der hohen Strömungsgeschwindigkeiten von Gas und Gut der
Einfluß der Schwerkraft praktisch ausgeschaltet ist, hat sich so an dem Sichtverfahren nichts geändert.
Der Schleuderteller 4 ist nach unten hin konkavkegelig von einem entsprechend geformten Deckel 23
überdeckt, über den der Antrieb erfolgt. Zwischen dem Schleuderteller und dem Deckel sind radiale,
nicht bis zum Telleraußenrand reichende Schaufeln vorgesehen.
Das mit Feingut beladene Sichtgas strömt durch den Strömungskanal 1 und durch tangential von
diesem abgehende Rohrleitungen 24 in Zyklone 25, aus denen es am unteren Ende 26 abgezogen wird.
Das aus den oberen Zyklonauslässen 27 austretende Sichtgas kann in einer Ringleitung zusammengefaßt
und, wie in F i g. 3 dargestellt, einem nachgeschalteten Gebläse 28 zugeführt werden.
In F i g. 3 ist ein Ausführungsbeispiel einer Sichtanlage unter Verwendung des erfindungsgemäßen
Querstromsichters dargestellt. Das im Kreislauf ge-
führte Sichtgas tritt in den schematisch angedeuteten Sichter 29 über den Sichtgasanschluß 30 ein und verläßt
ihn über den Auslaß 18 des Strömungskanals zusammen mit dem in der Sichtzone aufgenommenen
Feingut. Je nach der gewählten Sichtereinstellung kann das aus dem Strömungskanalauslaß 18 austretende
Gasvolumen noch das über den Zusatzsichtgaseinlaß 32 eintretende Zusatzsichtglas für eine
innere Ringdüse und auch einen Teil des durch den
Gaseinlaß 11 in den Grobgutauffangbehälter angesaugten Gases enthalten. Das aus dem Querstromsichter
29 austretende Sichtgas wird einem Zyklon 25 zugeführt, ■ aus dessen Auslaß 26 das Grobgut abgezogen
wird. Das austretende weitgehend feingutfreie Sichtgas tritt nach Passieren einer Drosselstelle
in ein Gebläse 28 ein. Die von diesem geförderte Gasmenge ist wegen durch die Einlasse 32 und 11
zusätzlich eintretenden Gasmengen größer als die durch den Gaseinlaß 30 in den Sichter einzuleitende
Gasmenge, die entsprechend einer bestimmten Strömungsgeschwindigkeit in der Sichtzone an einer
Drosselstelle 35 eingestellt wird. Die überschüssige Gasmenge, die noch allerfeinstes, vom Zyklon 25
nicht abgeschiedenes Gut enthalten kann, muß deshalb aus dem Kreislauf entfernt werden. Sie verläßt
ihn durch ein Schlauchfilter 36 und tritt durch den Auslaß 37 gereinigt ins Freie. Bei größeren Gasmengen
und/oder höheren Gastemperaturen wird ein Elektrofilter verwendet.
30
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Querstromsichten von körnigem Gut bei.Trenngrenzen unterhalb 1 mm
mit einem feststehenden, mit kreisförmiger Eintrittsöffnung versehenen Strömungskanal für feingutbeladenes
Sichtgas, mit einem an der Kanaleintrittsöffnung liegenden, zu ihr koaxialen Schleuderteller, dessen vom Sichtgut berührte
Wand wenigstens im radial äußeren Bereich die Form einer konkav-kegeligen oder konkav-gekrümmten
Rotationsfläche hat und in geringem Abstand von einem bis zum Telleraußenrand reichenden Deckel überdeckt ist und dessen
Außendurchmesser kleiner als der des Strömungskanals ist, mit einem den Kanal umschließenden
Grobgutauffangbehälter, dessen Einlaßöffnung für vom Schleuderteller abgeschleudertes Grobgut
im Bereich der Kanaleintrittsöffnung und koaxial zu ihr vorgesehen ist und dessen Durchmesser im
Bereich des Grobguteintritts größer als der Außendurchmesser der Kanaleintrittsöffnung ist,
sowie mit Mitteln zum Zuführen eines Sichtgasstromes zur Kanaleintrittsöffnung, gekennzeichnet durch eine dem Schleuderteller(4)
und dem Strömungskanal (1) mit axialem Abstand koaxial vorgeschaltete, sich in Strömungsrichtung zur Eintrittsöffnung hin verengende
ringförmige Düse (2) für das Sichtgas, dessen Strom außerhalb des Schleudertelleraußendurchmessers
verläuft und längs des Umfangs des Düsenaustritts eine gleich große Geschwindigkeit
aufweist sowie zur Achse des Strömungskanals parallel in die Kanaleintrittsöffnung gerichtet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen der Düse (2) in Strömungsrichtung
vorgeschalteten Strömungsgleichrichter (3).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine an sich bekannte axial
verschiebliche, zylindrische Blende (8) am der Düse (2) zugewandten Außenrand des Strömungskanals.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwand der
Düse (2) eine bis nahe an den Schleudertelleraußenrand (13) reichende Zusatzsichtgasringdüse
(6) umschließt, deren Innendurchmesser wenigstens dem Außendurchmesser des Schleudertellers
(4) entspricht und deren radiale Austrittsspaltdicke gegenüber der der Düse schmal ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen außen an der Austrittsöffnung der Düse (2) mündenden, ringförmigen,
mit der Atmosphäre verbundenen Gaseinlaß (11).
6. Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man den Sichtgasstrom mit einer axialen Strömungsgeschwindigkeit von wenigstens 20 m/sec
austreten und die Teilchen des zu sichtenden Guts mit einer Geschwindigkeit von wenigstens
5 m/sec in den Sichtgasstrom eintreten läßt.
7. Verfahren nach Anspruch 6 zum Betreiben der Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man aus der Zusatzsichtgasringdüse einen Sichtgasstrahl mit gegenüber dem
aus der Düse austretenden Sichtgasstrom erhöhter axialer Strömungsgeschwindigkeit austreten läßt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2538190A1 (de) * | 1975-08-27 | 1977-03-10 | Hans Prof Dr Ing Rumpf | Verfahren und vorrichtung zum trennscharfen sichten eines stetigen mengenstroms von koernigem gut |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2538190A1 (de) * | 1975-08-27 | 1977-03-10 | Hans Prof Dr Ing Rumpf | Verfahren und vorrichtung zum trennscharfen sichten eines stetigen mengenstroms von koernigem gut |
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