DE1482458C - Verfahren und Vorrichtung zum Sichten von kornigem Gut im Quer strom - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Sichten von kornigem Gut im Quer stromInfo
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Description
3 4
reichen als die groben Teilchen. Das wirkt dem ge- 821 454 bekannten Querstromsichtverfahren zur
wünschten Trenneffekt entgegen und führt zur Trenn- Trennung von geschältem Hafer von den Schalen
unscharfe. Wird das Gut in den Sichtgasstrom durch oder dem aus der deutschen Patentschrift 839 031
Schwerkraftbeschleunigung eingebracht, so ist in der bekannten Wurfsetzverfahren zur Trockenaufberei-Regel
die Eintrittsgeschwindigkeit der groben Teil- 5 tung von Kohle, Erz, oder ähnlichem Gut, bei welchen
größer als die der kleinen. Auch dies ist für die chem alle Teile mit nach Größe und Richtung glei-Trennung
ungünstig und führt zu erhöhter Trenn- eher Geschwindigkeit in einer ebenen, dünnen Schicht
unscharfe. Für Trennungen im mittleren und feinen quer in eine Sichtströmung mit so hoher Geschwin-Bereich
reichen Fallgeschwindigkeiten — die bei digkeit eingebracht werden, daß die groben Teilchen
1 m Fallhöhe maximal 4,5 m/sec betragen — nicht io durch die Sichtströmung hindurchtreten und die
aus. Erst bei mechanischer Zwangsbeschleunigung feinen Teilchen von ihr mitgenommen werden. Das
aller Gutteilchen auf gleich hohe Geschwindigkeit vor Verfahren nach der Erfindung kennzeichnet sich da-Eintritt
in den Sichtgasstrom, beispielsweise mittels durch, daß in der Sichtzone eine ebene Strömung
Förderbändern, gegebenenfalls abgedeckten, lassen herrscht, deren mit den Bewegungsbahnen der Teilsich
alle Gutteilchen mit annähernd gleicher Ge- 15 chen übereinstimmende Strömungsebenen kongruente
schwindigkeit in den Sichtgasstrom einbringen. Geschwindigkeitsfelder besitzen, und in diese die
Es sind Querstromsichtverfahren und -vorrichtun- Teilchen mit mindestens 5 m/sec und das Sichtgas zur
gen bekannt, bei denen auf eine Gleichgewichtssich- Ausschaltung eines bestimmenden Einflusses der
tung verzichtet wird und alle Teilchen mit nach Schwerkraft mit mindestens 20 m/sec eintreten, und
Größe und Richtung gleicher Geschwindigkeit in 20 daß die Strömung auf der der Teilcheneintrittsstelle
einer ebenen, dünnen Schicht quer in eine Sichtströ- gegenüberliegenden Grobgutaustrittsstelle eine freie
■? mung mit so hoher Geschwindigkeit eingebracht wer- Strahlgrenze hat, durch die die groben Teilchen ausden,
daß die groben Teilchen durch die Sichtströmung schließlich aus der Sichtzone nach außen austreten,
hindurchtreten und außerhalb von ihr aufgefangen Während bei den bekannten Querstromsichtverfahwerden und die feinen Teilchen von der Sichtströ- 25 ren und -sichtern der Einfluß der Schwerkraft auf mung mitgenommen und anschließend aus ihr abge- die Fraktionierung bewußt ausgenutzt wird, soll bei schieden werden. Die angewendeten Strömungs- dem erfindungsgemäßen Querstromsichtverfahren die geschwindigkeiten des Sichtgases liegen bei höchstens Trägheitskraft der Teilchen um etwa zwei Größeneinigen m/sec ebenso wie die des Guts; sie richten Ordnungen größer als die Schwerkraft sein, um einen sich nach der Trenngrenze und sind so aufeinander 30 bestimmenden Einfluß der Schwerkraft auszuschalten, abgestimmt, daß das Verhältnis von Schwerkraft zu Ein wesentliches Kennzeichen des erfindungsgemäßen Trägheitskraft im allgemeinen in der Größenordnung Verfahrens ist es also, daß die Dynamik des Strövon Eins liegt. Die Schwerkraft der Teilchen übt mungsmittels und des Sichtguts selbst so weit überdaher einen bestimmenden Einfluß auf das Sicht- wiegt, daß die Schwerkraft praktisch ausgeschlosgeschehen aus. Mit einer solchen Querstromsichtung 35 sen ist.
hindurchtreten und außerhalb von ihr aufgefangen Während bei den bekannten Querstromsichtverfahwerden und die feinen Teilchen von der Sichtströ- 25 ren und -sichtern der Einfluß der Schwerkraft auf mung mitgenommen und anschließend aus ihr abge- die Fraktionierung bewußt ausgenutzt wird, soll bei schieden werden. Die angewendeten Strömungs- dem erfindungsgemäßen Querstromsichtverfahren die geschwindigkeiten des Sichtgases liegen bei höchstens Trägheitskraft der Teilchen um etwa zwei Größeneinigen m/sec ebenso wie die des Guts; sie richten Ordnungen größer als die Schwerkraft sein, um einen sich nach der Trenngrenze und sind so aufeinander 30 bestimmenden Einfluß der Schwerkraft auszuschalten, abgestimmt, daß das Verhältnis von Schwerkraft zu Ein wesentliches Kennzeichen des erfindungsgemäßen Trägheitskraft im allgemeinen in der Größenordnung Verfahrens ist es also, daß die Dynamik des Strövon Eins liegt. Die Schwerkraft der Teilchen übt mungsmittels und des Sichtguts selbst so weit überdaher einen bestimmenden Einfluß auf das Sicht- wiegt, daß die Schwerkraft praktisch ausgeschlosgeschehen aus. Mit einer solchen Querstromsichtung 35 sen ist.
läßt sich daher im allgemeinen auch nur ein Trenn- Ein besonderer Vorteil des Verfahrens nach der
grenzenbereich von etwa einer Größenordnung der Erfindung ist es, daß der Bereich der erzielbaren
Trennkorngröße überdecken. Zur Vermeidung zu Trenngrenze bis zu 10 μΐη und darunter herunterverunscharfer
Trennungen wird die spezifische Gutbela- schoben ist, daß zur Erzielung eines bestimmten
dung des Sichtgases im allgemeinen nicht wesentlich 40 Massendurchsatzes die Trennzone wegen des hohen
über 1 kg Gut/kg Luft gesteigert. Dadurch ist der Impulsstromes sowohl der Sichtströmung als auch des
mögliche Massendurchsatz begrenzt. Darüber hinaus Guts sehr kleine Abmessungen erhalten und auch bei
stellt die mit zunehmendem Massendurchsatz schnell hoher Trennschärfe ungewöhnlich hohe Beladungen
zunehmende Trennunschärfe eine Grenze dar. Schließ- der Sichtströmung erzielt werden können, die bis zu
lieh kann bei niedrigen Trenngrenzen nur mit absolut 45 dem 3- bis 4fachen der bis jetzt erreichbaren Beniedrigen
Strömungsgeschwindigkeiten wegen der ladungen reichen. Schließlich ist es von besonderem
niedrigen Sinkgeschwindigkeit der Teilchen gearbeitet Vorteil, daß die Strömungsrichtung unabhängig von
werden, was nur einen niedrigen spezifischen Impuls- der vertikalen Schwerkraftrichtung beliebig gewählt
strom ermöglicht, der spezifische Massendurchsatz werden kann und der spezifische Massendurchsatz
ist klein. 50 besonders hoch ist.
Das Prinzip der Querstromsichtung — mit und Die Sichtströmung hat an der der Guteintrittsstelle
ohne Kräfte-Gleichgewicht für das Trennkorn — ist gegenüberliegenden Grobgutaustrittsstelle eine freie
also seit langem bekannt, eine technische Verwirk- Strahlgrenze. Durch die Bedingung, daß durch diese
lichung ist dagegen bis heute nur sehr unvollkommen die groben Teilchen ausschließlich aus der Sichtzone
gelungen. 55 nach außen treten sollen, wird verhindert, daß nach
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ver- erfolgter Abtrennung des Grobguts infolge von Sefahren
und eine Vorrichtung zum Querstromsichten kundäreffekten Grobgutteilchen wieder in die Sichtvon
körnigem Gut bei Trenngrenzen unterhalb 1 mm strömung und damit in die falsche Fraktion zurückanzugeben,
bei dem der Bereich der erzielbaren gelangen.
Trenngrenze vergrößert und insbesondere wesentlich 60 Durch die freie Strahlgrenze kann Luft aus der
zu kleineren Trenngrenzen verschoben und eine hohe Umgebung bzw. dem an der Grobgutaustrittsstelle
Trennschärfe auch bei ungewöhnlich hohen Gutbela- vorgesehenen Grobgutauffangbehälter eingesaugt werdungen
der Sichtströmung und damit bei großem den. Hierdurch kann auch Luft im Grobgutauffang-Massendurchsatz
erzielbar ist. behälter in Rotation versetzt werden. Beides kann
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung mit einem 65 dazu führen, daß Grobgutteilchen, die nur wenig grö-
Querstromsichtverfahren gelöst, bei dem auf die Nut- ßer als das Trennkorn sind, zurück in die Sichtströ-
zung der Schwerkraft verzichtet wird im Gegensatz mung und mit ihr in das Feingut gelangen, was eine
zu dem beispielsweise aus der deutschen Patentschrift Verschlechterung der Trennschärfe mit sich bringt.
Dies ist verhindert, wenn gemäß einem weiteren Merkmal der durch die freie Strahlgrenze eintretende
Sekundärgasstrom stromaufwärts von der Grobgutaustrittsstelle von außen zugeführt wird.
Das Querstromverfahren nach der Erfindung läßt es zu, daß das Gut nicht nur in zwei Fraktionen, eine
Grobgut- und eine Feingut-Fraktion aufgeteilt wird, sondern in mehrere. Wird die die feinen Teilchen abführende
Sichtströmung zwischen Teilchenbahnfiächen in wenigstens zwei Anteile aufgeteilt, lassen
sich wenigstens zwei Feingutfraktionen gewinnen.
Zur Durchführung des Querstromsichtverfahrens nach der Erfindung eignet sich ein Querstromsichter
mit Gutaufgabe durch ein Förderband in einen vor und hinter der Sichtzone in einem Strömungskanal
geführten Sichtgasstrom, wie er aus der deutschen Patentschrift 839 031 insoweit bekannt ist, wobei die
Kanalwandungen im Bereich der Guteintrittsstelle und der ihr gegenüberliegenden Grobgutaustrittsstelle
unterbrochen sind und sich die Abwurfrolle des Förderbandes außerhalb des Strömungskanals befindet,
der erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß der Sichtgasstrom in bekannter Weise (deutsche Patentschrift
821 454) unmittelbar vor der Guteintrittsstelle mit im gesamten Querschnitt gleicher Geschwindigkeit
durch eine Düse, der vorzugsweise in Strömungsrichtung ein Strömungsgleichrichter vorgeschaltet
ist, in die an der Grobgutaustrittsstelle mit einer verstellbaren Trennwand versehene Sichtzone
tritt und die angeströmte Trennwandkante die Sichtzone begrenzt. Zur Veränderung der Trenngrenze ist
die Trennwand längs- und querverschieblich. Der durch die freie Strahlgrenze eintretende Sekundärgasstrom
wird durch einen außen seitlich der Düse etwa parallel zu ihr mündenden Sekundärgaseinlaß zugeführt.
Zur sicheren gleichmäßigen Beschleunigung aller Gutteilchen auf hohe Geschwindigkeiten und um ein
frühzeitiges Aufplatzen des Gutstrahls zu verhindern, ist es vorteilhaft, wenn das Förderband über dem zur
Guteintrittsstelle laufenden Trum auf dem ganzen bzw. einem vorzugsweise mittleren Teil der Bandbreite
von einem mit gleicher Geschwindigkeit laufenden Förderband höchstens in geringem Abstand
überdeckt ist. Besonders vorteilhaft ist es, wenn beide Förderbänder aufeinander aufliegen und das Gut
dank ihrer Elastizität zwischen sich einklemmen. Erweitert sich der Strömungskanal stromabwärts von
der der Guteintrittsstelle und der Grobgutaustrittsstelle und damit stromabwärts der Sichtzone zu
einem Diffusor, so kann aus der verbleibenden Strömungsenergie der Sichtströmung Druckenergie zurückgewonnen
werden.
Bei der Konstruktion des Querstromsichters ist darauf zu achten, daß folgende Bedingungen möglichst
genau verwirklicht werden: Kongruente Strömungen in den mit den Bewegungsebenen der Teilchen
übereinstimmenden Strömungsebenen, nach Größe und Richtung übereinstimmende Eintrittsgeschwindigkeiten aller Gutteilchen, Gutzugabe in
einer dünnen Schicht und Vermeidung von Rückprall und Rückströmung von ausgesichteten Grobgutteilchen
durch die freie Strahlgrenze, also dort, wo die Sichtströmung nicht durch Kanalwände geführt ist,
durch hinreichend weite und strömungstechnisch einwandfrei ausgebildete Grobgutauffangbehälter bzw.
-kanäle.
Die Unscharfe der Trennung hängt von dem Grad der Ungenauigkeit ab, mit dem diese Bedingungen
verwirklicht sind. Es läßt sich aber auch dann noch eine wesentlich schärfere Trennung erreichen, als es
seither möglich war, wenn die erfindungsgemäßen Maßnahmen auch nur zum Teil erfüllt sind.
Die Erfindung und vorteilhafte Ausgestaltungen von Einzelheiten der Erfindung sind an Hand schematischer
Zeichnungen an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert, in denen
ίο F i g. 1 die schematische Darstellung einer vollständigen
Sichtanlage mit Querstromsichter und Guteinspeisung mittels eines Förderbandes und
F i g. 2 einen Querstromsichter mit Guteinspeisung durch zwei aufeinanderliegende Förderbänder und
Auftrennung des Feinguts in zwei Feingutfraktionen zeigt.
Das zu sichtende Gut wird mit einem Zuteiler 1, z. B. einer Bandwaage, auf ein Förderband 2 in dünner
Schicht gleichmäßig aufgegeben. Der Raum oberhalb des Förderbands bzw. der Gutschicht ist durch
eine Wand 3 abgedeckt. Das Gut wird vom Förderband 2 an dessen Abwurfrolle 20 in die Sichtzone 4,
die an dieser Stelle 10 bis 15 cm oder weniger breit sein kann, geschleudert. Die Sichtzone 4 befindet sich
in einem Strömungskanal 5, dessen Wandungen im Bereich der Guteintrittsstelle 6 und der ihr gegenüberliegenden
Grobgutsaustrittsstelle 7 unterbrochen sind. Die Abwurfrolle 20 des Förderbands 2 befindet
sich außerhalb des Strömungskanals 5. Ein Sichtgasstrahl wird unmittelbar vor der Guteintrittsstelle 6 mit
im gesamten Querschnitt gleicher Geschwindigkeit durch eine Düse 8 mit vorgeschaltetem Strömungsgleichrichter 9 in die an der Grobgutaustrittsstelle 7
mit einer verstellbaren Trennwand 12 versehene Sichtzone 4 eingeleitet. Die angeströmte Trennwandkante
begrenzt die Sichtzone 4. Auf Grund dieser Anordnung weist der Sichtgasstrahl an der Grobgutaustrittsstelle
7 eine freie Strahlgrenze auf, durch die das Grobgut in einen Grobgutabführkanal 10 hindurchtritt.
In der freien Strahlgrenze bildet sich eine turbulente Vermischungszone, durch die ein Sekundärgasstrom
eingemischt wird. Dieser Sekundärgasstrom wird von außen her durch einen außen seitlich
der Düse 8 etwa parallel zu ihr mündenden Sekundärgaseinlaß 11 stromaufwärts von der Grobgutaustrittsstelle
7 mit Hilfe eines Drosselorgans 19 einstellbar zugeführt.
Stromabwärts von der Gutaufgabestelle 6 und der Grobgutaustrittsstelle 7 ist zur Druckrückgewinnung
ein Diffusor 14 vorgesehen. Das aus dem Strömungskanal 5 abziehbare Feingut wird zusammen mit dem
Sichtgas, in dem es suspendiert ist, in einen Zyklon 15 zur Abscheidung geleitet. Ebenso wird das in den
Grobgutauffangkanal 10 eintretende Grobgut in einen Zyklon 17 abgezogen. Auf diesen kann verzichtet
werden, wenn das gesamte aus der Düse 8 austretende und gegebenenfalls durch den Sekundärgaseinlaß 11
eingeleitete Gas durch den Strömungskanal 5 abgezogen wird.
Das Förderband wird mit einer dünnen, vorzugsweise einige Zehntel Millimeter, bei extrem großen
Leistungen auch wenige Millimeter dicken, Gutschicht beladen und mit einer Fördergeschwindigkeit von
über 5 m/sec betrieben. An der vorderen Umlenkrolle 20 des Förderbands fliegt die Gutschicht in
Richtung des umlaufenden Förderbands weiter in die zur Flugrichtung quer orientierte Sichtströmung.
Bei der Ausführungsform des Querstromsichters
Bei der Ausführungsform des Querstromsichters
7 8
nach F i g. 2 ist die Gutaufgabeeinrichtung als Dop- Sichtströmung quer eingebracht wird. Das aus der
pelförderband ausgebildet, indem dem Förderband 2 Düsenmündung austretende Sichtgas kann auch wie
ein mit gleicher Abwurfgeschwindigkeit umlaufendes bei einem Windkanal allseitig als Freistrahl, also
Förderband 23 zugeschaltet ist, das die Gutschicht ohne Begrenzung durch Kanalwandungen, austreten,
oben abdeckt. Dadurch ist die Beschleunigung aller 5 Die Gutschicht darf dann nicht breiter sein als die
Gutteilchen auf hohe Geschwindigkeiten auf kurzen Kernströmung am stromabwärts gelegenen Ende der
Bandlängen möglich und ein frühzeitiges Aufplatzen Sichtzone 4, die erfindungsgemäß durch die angedes
Gutstrahls verhindert. An der Guteintrittsstelle 6 strömte Kante der Trennwand 12 begrenzt ist. Zwecksind
in dem Zwickel zwischen den Abwurfrollen 20 mäßiger ist es aber, die Sichtströmung zu beiden Seider
Förderbänder 2 und 23 und der Wandung des i° ten der Gutschicht durch Kanalwandungen zu füh-Strömungskanals
5 Füllstücke 22 vorgesehen. Das ren, so daß dort kein zusätzliches, zur Sichtung nicht
Gut wird in stetigem Strom in den Keilspalt 25 zwi- genutztes Sekundärgas eingemischt wird. Es ist ferner
sehen den beiden von oben her spitz aufeinander- vorteilhaft, wenn die Sichtströmung auch an der Gutzulaufenden
Förderbändern 2 und 23 eingeführt, er- eintrittssteile stromabwärts von der Eintrittsstelle des
faßt und nach Umlenkung an einer Antriebsrolle 24 15 Guts geführt wird. ; . .
auf die Abwurfgeschwindigkeit beschleunigt. Dies hat Ein wichtiges Erfindungsmerkmal ist weiter, daß den Vorteil, daß das Gut mit einer kurzen Band- die Sichtströmung auf der der Guteintrittsstelle gestrecke auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigt genüberliegenden Grobgutaustrittsstelle bis zur Anwerden kann, ohne daß es auf dem Band zurückrutscht, strömkante der Trennwand 12 eine freie Strahlgrenze sich dabei ansammelt und einen großen Bandver- so hat bzw. als Freistrahl ausgebildet ist. Dies erreicht schleiß verursacht. man durch geeignete Einstellung des Druckes in der
auf die Abwurfgeschwindigkeit beschleunigt. Dies hat Ein wichtiges Erfindungsmerkmal ist weiter, daß den Vorteil, daß das Gut mit einer kurzen Band- die Sichtströmung auf der der Guteintrittsstelle gestrecke auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigt genüberliegenden Grobgutaustrittsstelle bis zur Anwerden kann, ohne daß es auf dem Band zurückrutscht, strömkante der Trennwand 12 eine freie Strahlgrenze sich dabei ansammelt und einen großen Bandver- so hat bzw. als Freistrahl ausgebildet ist. Dies erreicht schleiß verursacht. man durch geeignete Einstellung des Druckes in der
Zwischen der Abwurfstelle vom Förderband und Düsenmündung, im Grobgutabführkanal 10 und auf
der Guteintrittsstelle 6 in der Sichtzone müssen die der Feingutseite. Dann kann man den Grobgutabführ-Gutteilchen
eine Flugstrecke durchfliegen. Eine Ab- kanal beliebig weit ausführen, so daß das ausgetrabremsung,
insbesondere des Fluggutanteils des Auf- 25 gene Grobgut nicht in die Sichtströmung zurückgabeguts
läßt sich vermeiden, wenn man bei dem prallen kann. Das Zurückprallen von Grobgutteilchen
Sichter gemäß Fig. 1 in dem Raum zwischen dem läßt sich auch durch flexible Wände, z.B. Gummi-Förderband
und der Abdeckung 3 mit den Gutteil- vorhänge, und durch geeignet schräge Anordnung
chen eine Zusatzgasmenge in Förderrichtung strömen der Wände gegenüber den Grobgutflugbahnen verläßt,
deren Geschwindigkeit mit einem Drosselorgan 3° hüten.
33 in der in der Abdeckwand 3 mündenden Gaszu- Der grundlegende Erfindungsgedanke kann auch
leitung 32 auf die Abwurfgeschwindigkeit einstellbar verwirklicht werden, wenn man keine freie Strahlist.
Der Raum über dem Förderband 2 ist außer grenze auf der Grobgutausseite vorsieht, sondern die
durch die Abdeckwand durch Seitenwände kanalartig Sichtströmung auch dort führt und mit einer Trennbegrenzt.
35 wand teilt. Dann ist aber die Gefahr groß, daß Grob-
Die Strömungsgeschwindigkeit der Sichtströmung gut abprallt, es sei denn, daß die Grobgutströmung
soll an allen Stellen innerhalb der Sichtzone 4 größer in einem verhältnismäßig weiten Kanal verläuft und
als die Eintrittsgeschwindigkeit der Gutteilchen sein, damit eine unnötig große Gasmenge mit dem Grob-
damit die Absolutgeschwindigkeit der Teilchen und gut abführt. Bei der bevorzugten Lösung wird die ge-
damit die Abstände zwischen ihnen längs ihrer Be- 40 samte Gasmenge auf der Feingutseite abgeführt und
wegungsbahn zunehmen. In den dargestellten Quer- das Grobgut ohne zusätzlich angesaugtes Sekundär-
stromsichtern herrscht in der Sichtzone eine ebene gas ausgeschleudert. Braucht man aber zum Grob-
Strömung, deren mit den Bewegungsbahnen der Teil- guttransport eine bestimmte größere Gasmenge, so
chen übereinstimmende Strömungsebenen kongru- kann man die Trennwand 12 entsprechend weit in
ente Geschwindigkeitsfelder besitzen. Längs einer 45 die Sichtströmung hineinstellen,
jeden zur Achse der Abwurfrolle 20 parallelen Strö- Zur Einstellung der Trenngrenze können die För-
mungsebene herrscht in der Sichtzone nach Richtung dergeschwindigkeit des Förderbands und die Strö-
und Größe die gleiche Strömungsgeschwindigkeit. Die mungsgeschwindigkeit des Sichtgases variiert werden.
Sichtzone 4 ist so breit wie die abgeworfene Gut- Die Bandgeschwindigkeit liegt im Bereich zwischen
schicht. 50 5 und etwa 100 m/sec, die Gasgeschwindigkeit zwi-
Der Strömungsverlauf in einer Strömungsebene sehen 20 und über 100 m/sec. Die Trenngrenze kann
kann verschieden ausgebildet sein; die Stromlinien auch dadurch beeinflußt werden, daß die Trennwand
können geradlinig oder gekrümmt sein; die Gasge- 12 in Richtung der oder quer zu den Gasstromlinien
schwindigkeit kann sich längs der Stromlinie ändern. verstellt wird.
Die Gasströmung muß aber »sauber« und stationär 55 Bei der Ausführungsform des Querstromsichters
sein; Rückströmungen und Wirbelablösungen sind nach F i g. 2 ist der Strömungskanal in Feingutkanäle
unbedingt zu vermeiden. Diese Bedingung der Kon- 30 und 31 aufgeteilt. An der Anströmkante der gegruenz
der Geschwindigkeitsfelder der Sichtgasströ- meinsamen Trennwand 29 ist eine verstellbare Trennmung
läßt sich zur Not auch erfüllen, wenn man die wand 21 vorgesehen, welche die die feinen Teilchen
dünne Gutschicht in den mittleren Bereich einer 60 abführende Sichtströmung zwischen Teilchenbahn-Kanalströmung
mit turbulentem Geschwindigkeits- flächen in zwei Anteile aufteilt. Aus den beiden Sichtprofil
eintreten läßt. Beste Trennbedingungen liegen Strömungsanteilen werden die feinen Teilchen jeweils
jedoch vor, wenn mit den Mitteln der Windkanal- getrennt von dem anderen Anteil abgeschieden. Das
technik, d. h. mit der Düse 8 und dem ihr vorge- Aufgabegut wird also in eine Grobgutfraktion und
schalteten Strömungsgleichrichter 9, eine einwand- 65 zwei Feingutfraktionen aufgeteilt. Durch die Längsfreie
Parallelströmung mit in allen Stromlinien glei- und Querverstellbarkeit der Trennwände 12 und 21
eher Geschwindigkeit in der Düsenmündung herstellt lassen sich die beiden Trenngrenzen verändern,
und das Gut unmittelbar hinter der Düse in diese Die Sichtströmung kann auf verschiedene Weise
und das Gut unmittelbar hinter der Düse in diese Die Sichtströmung kann auf verschiedene Weise
erzeugt und ihr Druckniveau eingestellt werden. Man kann im Saugbetrieb arbeiten. Dann müssen, wie in
F i g. 1 dargestellt, der Feingut- und der Grobgutabscheidung Gebläse 16 und 18 nachgeschaltet sein.
Im offenen Kreislauf herrscht dann in der Sichtzone 4 Unterdruck, und es wird durch die Düse 8, den Sekundäreinlaß
11 und den Zusatzgaseinlaß 32 in die Sichtzone 4 Sichtgas eingesaugt. Die durch die Einlasse
11 und 32 zugeführten Gasmengen müssen genau eingestellt werden, damit der Druck und die Austrittsgeschwindigkeit
an der Düsenmündung die gewünschte Größe haben.
Man kann auch im Druckbetrieb arbeiten, beispielsweise indem vor die Düse ein Gebläse geschaltet
wird, das aus dem Freien ansaugt. Ferner ist ein geschlossener Kreislauf möglich, bei dem die das
Gebläse 16 verlassene Gasströmung oberhalb des Strömungsgleichrichters 9 zurückgeführt wird. Sowohl
im Druckbetrieb als auch im Kreisgasbetrieb ist es möglich und zweckmäßig, den Druck in der Sichtzone
in der Nähe des Umgebungsdrucks zu wählen, denn dann kann man auf der Grobgutseite das Gebläse
einsparen.
Die Richtung der Gutaufgabe kann horizontal oder schräg, bei zwei Förderbändern nach Fig. 2 auch
vertikal, die der Sichtströmung beliebig nach oben oder unten, vertikal oder schräg gewählt werden.
Welche Anordnung zweckmäßig ist, richtet sich nach den Bedingungen des weiteren Guttransports.
Zur Verringerung des Abstands zwischen Abwurf- und Guteintrittsstelle, insbesondere bei Feinsichtung
ist eine schräge Gasströmungsführung vorteilhaft, bei der die Eintrittsrichtung der Teilchen in die Sichtströmung
mit deren Stromlinien einen spitzen Winkel einschließt. Diese schräge Strahlführung hat ferner
ίο den Vorteil, daß das Gut bereits eine Bewegungskomponente in Richtung der Strömung besitzt. Bei
stumpfem Winkel muß durch die Wahl der Guteintrittsgeschwindigkeit dafür gesorgt werden, daß die
Absolutgeschwindigkeit der Teilchen längs ihrer Bewegungsbahn nicht abnimmt, sondern zunimmt. Bei
einer zunehmenden Absolutgeschwindigkeit der Gutteilchen vergrößert sich ihr gegenseitiger Abstand.
Dies ist eine wesentliche Bedingung für eine einwandfreie Trennung und die Verwirklichung eines großen
Mengendurchsatzes. Eine Zunahme der Absolutgeschwindigkeit der Gutteilchen erreicht man bereits,
wenn die Geschwindigkeit des Sichtstroms dem Betrag nach größer ist als die Guteintrittsgeschwindigkeit.
Die Bedingung wird dadurch erleichtert, daß das eintretende Gut bereits eine Bewegungskomponente
in Richtung der Sichtströmung besitzt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Verfahren zum Sichten von körnigem Gut geringem Abstand überdeckt ist.
im Querstrom bei Trenngrenzen unterhalb 1 mm, 5 9. Querstromsichter nach Anspruch 5, dadurch
bei dem alle Gutteilchen mit nach Größe und gekennzeichnet, daß sich der Strömungskanal (5)
Richtung gleicher Geschwindigkeit in einer ebenen, stromabwärts von der Guteintrittsstelle (6) und
dünnen Schicht quer in eine Sichtströmung mit der Grobgutaustrittsstelle (7) zu einem Diffusor
so hoher Geschwindigkeit eintreten, daß die gro- (14) erweitert.
ben Teilchen durch die Sichtströmung hindurch- io 10. Querstromsichter nach einem der Antreten
und die feinen Teilchen von ihr mitgenom- Sprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an
men werden, dadurch gekennzeich- der Guteintrittsstelle (6) in dem oder jedem
net, daß in der Sichtzone eine ebene Strömung Zwickel zwischen der Abwurfrolle (20) des För-
herrscht, deren mit den Bewegungsebenen der derbandes (2, 23) und der Strömungskanalwand
Teilchen übereinstimmende Strömungsebenen 15 Füllstücke (22) vorgesehen sind,
kongruente Geschwindigkeitsfelder besitzen, und
in diese die Teilchen mit mindestens 5 m/sec und
kongruente Geschwindigkeitsfelder besitzen, und
in diese die Teilchen mit mindestens 5 m/sec und
das Sichtgas zur Ausschaltung eines bestimmen-
den Einflusses der Schwerkraft mit mindestens
20 m/sec eintreten, und daß die Strömung auf ao
der der Guteintrittsseite gegenüberliegenden Grob-
gutaustrittsseite eine freie Strahlgrenze hat, durch Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor-
die die groben Teilchen ausschließlich aus der richtung zur Querstromsichtung von körnigem Gut
Sichtzone nach außen austreten. bei Trenngrenzen unterhalb 1 mm.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- as Verfahren zum Querstromsichten von körnigem
kennzeichnet, daß ein durch die freie Strahlgrenze Gut, bei dem dieses quer zu einem Sichtgasstrom in
eintretender Sekundärgasstrom stromaufwärts von diesen eingebracht wird, sind seit langem bekannt,
der Grobgutausstrittsstelle von außen zugeführt Querstromsichtverfahren werden beispielsweise in
wird. .. . primitiven Querstromsichtern für Reinigungsverfah-
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- 30 ren verwirklicht, bei denen ein grobes Gut von einem
kennzeichnet, daß die Eintrittsrichtung der Teil- Bestandteil mit sehr kleiner Sinkgeschwindigkeit zu
chen in die Sichtströmung mit deren Stromlinien trennen ist, beispielsweise bei der Reinigung des Geeinen
spitzen Winkel einschließt. treides von Spelzen u. dgl. Schwierigere sichttech-
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- nische Probleme liegen vor, wenn ein körniges Gut
kennzeichnet, daß die die feinen Teilchen ab- 35 mit einer stetigen Korngrößenverteilung in zwei oder
führende Sichtströmung zwischen Teilchenbahn- mehrere Fraktionen scharf getrennt werden soll. Die
flächen in wenigstens zwei Anteile aufgeteilt wird, bekannten reinen Querstromsichtverfahren lassen sich
aus denen jeweils getrennt von dem oder jedem insbesondere dann, wenn die Trenngrenzen unterhalb
anderen Anteil die feinen Teilchen abgeschieden etwa 50 μΐη betragen sollen, nicht anwenden. Feinwerden.
40 Sichtungen mit Trenngrenzen unter 50 oder 30 μΐη
5. Querstromsichter zur Durchführung des werden daher bevorzugt mit Fliehkraft-Gleichge-'
Verfahrens nach Anspruch 1 mit Gutaufgabe wichtssichtern (Spiralwindsichtern) ausgeführt, deren
durch ein Förderband in einen vor und hinter der spezifischer Energiebedarf wegen des Gutaustrags
Sichtzone in einem Strömungskanal geführten gegen den Druckabfall der spiraligen Strömung groß
Sichtgasstrom, wobei die Kanalwandungen im 45 ist. Für Grobtrennungen bei Trenngrenzen von eini-Bereich
der Guteintrittsstelle und der ihr gegen- gen Zehntel Millimetern und mehr wendet man
überliegenden Grobgutaustrittsstelle unterbrochen Schwerkraft-Gleichgewichtssichtverfahren an, wie sie
sind und sich die Abwurfrolle des Förderbandes beispielsweise in sogenannten Steigrohrsichtern veraußerhalb
des Strömungskanals befindet, dadurch wirklicht werden. Im Zwischenbereich der Trenngrengekennzeichnet,
daß der Sichtgasstrom in bekann- 5° zen sind kombinierte Steigrohr- und Fliehkraffsichter
ter Weise unmittelbar vor der Guteintrittsstelle (6) bevorzugt, deren Trennschärfe erfahrungsgemäß
mit im gesamten Querschnitt gleicher Geschwin- schlecht ist. Unter Gleichgewichtssichtverfahren bzw.
digkeit durch eine Düse (8) in die an der Grob- -sichtern werden solche verstanden, bei denen für
gutaustrittsstelle (7) mit einer verstellbaren Trenn- Teilchen mit der Größe der Trenngrenze, also für
wand (12) versehene Sichtzone (4) tritt und die 55 das sogenante Trennkorn, Gleichgewicht der das
angeströmte Trennwandkante die Sichtzone be- Sichtgeschehen bestimmenden Kräfte herrscht,
grenzt. Bei allen Gleichgewichtssichtverfahren bzw. -sich-
grenzt. Bei allen Gleichgewichtssichtverfahren bzw. -sich-
6. Querstromsichter nach Anspruch 5, dadurch tern führt der Änreicherungseffeki des Trennkorns
gekennzeichnet, daß der Düse (8), wie bekannt, (Gleichgewichtsfraktion), das theoretisch in der
in Strömungsrichtung ein Strömungsgleichrich- 6o Schwebe bleibt, zu einer beträchtlichen Trennter
(9) vorgeschaltet ist. schärfe, die bei zu großer Gutbeladung noch stark
7. Querstromsichter nach Anspruch 5 oder 6, vergrößert wird. Der Anreicherungseffekt begrenzt
gekennzeichnet durch einen außen seitlich der dadurch den Massendurchsatz bei der Gleichgewichts-Düse
(8) etwa parallel zu ihr mündenden Sekun- sichtung.
därgaseinlaß (11). 6s Querstromsichter, bei denen das Gut in den Sicht-
8. Querstromsichter nach Anspruch 5, dadurch gasstrom pneumatisch beschleunigt wird, haben den
gekennzeichnet, daß das Förderband (2) über dem Nachteil, daß durch die pneumatische Beschleunigung
zur Guteintrittsstelle laufenden Trum auf dem die feinen Teilchen höhere Geschwindigkeiten er-
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER0036854 | 1963-12-20 | ||
DER0036854 | 1963-12-20 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1482458A1 DE1482458A1 (de) | 1972-01-27 |
DE1482458C true DE1482458C (de) | 1973-02-22 |
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