DE1482455C - Windsichter - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Windsichter, : dessen Sichtraum oben an einer Seite je eine Zuführung
für das von einem Trägerluftstrom geförderte, zu sichtende Gut sowie für einen annähernd parallel
zum Trägerluftstrom zugeführten, unter einem spitzen Winkel durch das Gut hindurchtretenden Sichtluftstrom
aufweist und mit je einer Austrittsöffnung für das Grobgut und das Feingut versehen ist.
Zur Trennung von Gut unterschiedlicher Körnung ist ein Windsichter bekannt, dessen Sichtraum im
wesentlichen durch eine rotierende Walze und eine gekrümmte Gehäuseaußenwand gebildet wird. Der
Trägerluftstrom mit dem Sichtgut wird durch einen Zuführungskanal eingeführt, der parallel zu mehreren
Reinluftkanälen verläuft. In diesem Sichter erfolgt die Trennung durch die auf Grobgut und Feingut an
einer Umlenkstelle ausgeübte Zentrifugalkraft; die eingeführten Reinluftströme haben lediglich die Aufgabe,
das Gut in einer möglichst laminaren Strömung der Umlenkstelle zuzuführen. Die durch die Zentri- so
fugalkraft getrennten Fraktionen werden dann in gesonderten Kanälen zusammen mit dem Luftstrom abgeführt.
Da bei dieser Ausführung die zugeführte Reinluft den Gutstrom nicht durchdringt, es sich also
nicht um Sichtluft im eigentlichen Sinne handelt, erfolgt nur eine sehr unscharfe Trennung, so daß unter
anderem Agglomerate, die aus einer Vielzahl von Feingutteilchen bestehen, mit in das Grobgut gelangen.
Zum Sichten von Feingut mittels eines Luftstromes sind weiterhin statische Windsichter bekannt, bei
denen die Richtung der Sichtluftzuführung etwa senkrecht zur Zuführungsrichtung des Sichtgutes oder des
Sichtgut-Trägerluft-Gemisches liegt. In diesen Sichtern erhalten die Gutteilchen mit unterschiedlicher
Körnung durch den Sichtluftstrom eine unterschiedliche Bewegungskomponente quer zur Richtung des
Trägerluftstromes, so daß das Grobgut und das Feingut in gesonderte Austrittsöffnungen gelangen. Gegebenenfalls
weisen solche Sichter an einigen Stellen noch Einbauten zur Querschnittsverengung auf. Bei
Sichtern dieser Art ist es besonders nachteilig, daß der etwa senkrecht auf den Trägerluftstrom auftreffende
Sichtluftstrom eine starke Wirbelbildung in der Trennzone hervorruft, die eine Trennung des
Grobgutes vom Feingut außerordentlich beeinträchtigt. Weiterhin ergibt sich durch das etwa senkrechte
Hindurchtreten des Sichtluftstromes durch den Trä-, gerluftstrom ein verhältnismäßig kurzer Abschnitt, in
dem die Sichtluft auf das Sichtgut einwirken kann, weshalb Feingutteilchen, die dem Grobgut noch anhaften,
nur sehr unvollkommen abgelöst werden.
Zur Vermeidung dieser Nachteile hat man Windsichter entwickelt, die eine Zuführung für das Sichtgut-Trägerluft-Gemisch
und eine Zuführung für die Sichtluft enthalten; beide Zuführungen liegen parallell
zueinander und führen schräg, gegebenenfalls unter einer Krümmung in den Sichtraum. Diese Sichter
weisen ferner eine in ihrem unteren Teil angeordnete Grobgutauslaßöffnung sowie eine zentrale, gemeinsame
Austrittsöffnung für Luft und Feingut auf. Der Sichtluftstrom durchsetzt hierbei den in den
Sichtraum eintretenden Gutstrom unter einem spitzen Winkel, wobei er das Feingut mit durch die zentrale
Austrittsöffnung reißen soll, während das Grobgut nach unten ausfällt. Da der Träger- und Sichtluftstrom
jedoch noch eine erhebliche Hubarbeit leisten muß, um das Feim-ui 7U der über dem Sichtraum
liegenden Austrittsöffnung zu tragen, erfordern diese Sichter insbesondere bei Sichtgut mit größerem Feingutanteil
einen unerwünscht hohen Leistungsbedarf. Außerdem ist eine zusätzliche Trennung des Feingutes aus dem Luftstrom unumgänglich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Windsichter der eingangs genannten Art zu
schaffen, der bei verhältnismäßig einfachem Aufbau und geringem Leistungsbedarf auch bei größerem
Feingutanteil im Sichtgut eine hohe Trennschärfe gestattet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Zuführungen lotrecht in den Sichtraum
einmünden, während die beiden Austrittsöffnungen für Grob- und Feingut unten im Boden des Sichtraumes
und eine gesonderte Öffnung zum Abzug der Träger- und Sichtiuft auf der anderen oberen Seite
des Sichtraumes angeordnet sind.
Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung des Windsichten hat die den Gutstrom unter einem spitzen
Winkel durchsetzende Sichtluft nur eine verhältnismäßig geringe Arbeit zu leisten, um das lotrecht
in den Sichtraum eingetragene Gut entsprechend seiner Körnung bzw. seinem spezifischen Gewicht in
abweichende Bewegungsbahnen zu lenken, die zu den im Boden des Sichtraumes befindlichen Austrittsöffnungen für Grobgut und Feingut führen. Auf diese
Weise wird der weitaus größte Teil der Energie des Sichtluftstromes für die eigentliche Sichtwirkung ausgenutzt,
was auch bei Sichtgut mit großem Feingutanteil eine hohe Trennschärfe gewährleistet. Da die
Träger- und Sichtluft unbelastet vom Feingut im oberen Teil des Sichters auftreten kann, ergibt sich
eine erhebliche Verringerung der für die Sichtung aufzuwendenden Leistung.
Die Trennschärfe dieses Windsichten kann noch weiter verbessert werden, wenn die Zuführung für
den Sichtluftstrom durch zwei Kanäle gebildet wird, deren Trennwand etwas weiter nach unten gezogen
ist als die Trennwand zwischen der Zuführung für den Sichtluftstrom und der Zuführung für das Gut.
Durch diese konstruktive Maßnahme wird erreicht, daß der Sichtluftstrom in zwei Teilströmen durch die
Bewegungsbahn des Gutes in unterschiedlichen Bereichen unter einem spitzen Winkel hindurchtritt, so
daß das Gut vom ersten Teilstfom vor- und vom zweiten Teilstrom nachgesichtet wird.
Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn zwischen den Austrittsöffnungen für das Grobgut und das Feingut
ein mit seinem oberen Rand in den Sichtraum hineinragendes, höhenverstellbares Trennprgan vorgesehen
ist. Durch die Verstellung dieses Trennorgans läßt sich die Feinheit des Fertiggutes in einfacher Weise
regulieren.
An Stelle oder zusätzlich zu dieser Art der Regelung kann auch die Sichtluftmenge verändert werden.
Bei einem Sichter, bei dem der Sichtluftstrom in mehrere Teilströme unterteilt ist, besteht erfindungsgemäß
ferner die Möglichkeit, die Kanäle für die Teilströme mit Einrichtungen zur gesonderten Einstellung,
der einzelnen Teilstrommengen zu versehen.
Nachfolgend wird die Erfindung an Hand eines schematisch in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert.
Der in der Zeichnung in einem Längsschnitt dargestellte Sichter enthält in seinem mittleren oberen
Bereich einen Stutzen 1, durch den das zu sichtende Gut in Richtung des Pfeiles 2 eingeführt wird. Auf
der linken Seite ist der Sichter mit einem Stutzen 3 zur Zuführung der in Richtung des Pfeiles 4 eintretenden
Luft versehen. An diesen Stutzen 3 schließen sich nach unten drei der Zuführung von Sichtgut und
Luft dienende Kanäle 5, 6, 7 an, die lotrecht in den Sichtraum 22 einmünden. Der Kanal 5 führt den
Trägerluftstrom mit dem Gut und die Kanäle 6 und 7 je einen Teilstrom des Sichtluftstromes. Auf der
rechten Seite enthält der Sichter im oberen Bereich eine Öffnung 8, durch die die Träger- und Sichtluft
in Richtung des Pfeiles 9 abgezogen wird.
Im unteren Bereich ist der Sichter mit einer Austrittsöffnung 10 für das in Richtung des Pfeiles 11
abgeführte Grobgut und mit einer Austrittsöffnung 12 für das in Richtung des Pfeiles 13 abgeführte
Feingut versehen. Zwischen den beiden Austrittsöffnungen 10 und 12 ist ein als Wand ausgebildetes
Trennorgan 14 vorgesehen, das in Richtung des Pfeiles 15 höhenverstellbar ist.
Unter dem Stutzen 1 befindet sich ein poröser Boden 16, über dem das aufgegebene Gut pneumatisch
aufgelockert wird. Zu diesem Zweck ist der unter diesem Boden 16 liegende Raum über eine
Leitung 17 an ein Gebläse 18 angeschlossen.
Die Trennwand 19 zwischen den Kanälen 6 und 7 ist etwas weiter nach unten gezogen als die Trennwand
20 zwischen den Kanälen 5 und 6. Die als Umlenkung für die Luft dienende Innenwand 21 des
Sichtergehäuses ist abgerundet und ragt noch etwas tiefer nach unten in den Sichtraum 22 als die
Wand 19.
Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Sichters ist folgendermaßen:
Das durch den Stutzen 1 auf den porösen Boden 16 fallende Gut wird von der durch ihn gedrückten Luft
aufgelockert und gelangt auf dem aus der Zeichnung ersichtlichen Weg in den Kanal 5, in dem es durch
den Trägerluftstrom beschleunigt und in einer senkrecht von oben nach unten verlaufenden Bewegungsbahn dem Sichtraum 22 zugeführt wird.
Im Sichtraum 22 ist das Gut zunächst dem in Richtung des Pfeiles 23 aus dem Kanal 6 ausströmenden
Sichtluft-Teilstrom ausgesetzt, der die "mittlere Strömungslinie 24 des Gutes unter einem spitzen
Winkel α schneidet. Die Gutteilchen mit unterschiedlicher Korngröße bzw. mit unterschiedlichem spezifischen
Gewicht werden hierdurch mehr oder weniger stark aus ihrer Bewegungsbahn seitlich abgelenkt, so
daß das Grobgut der Austrittsöffnung 10 und das Feingut der Austrittsöffnung 12 zugeführt wird.
An die durch den Sichtluft-Teilstrom des Kanals 6 bewirkte Vorsichtung schließt sich eine Nachsichtung
an, die der aus dem Kanal 7 in Richtung des Pfeiles 25 austretende zweite Sichtluft-Teilstrom bewirkt.
Auch dieser Sichtluft-Teilstrom schneidet die mittlere Strömungslinie des Gutes unter einem spitzen
Winkel ß.
Die Trägerluft und die Sichtluft werden durch den Stutzen 8 abgesaugt und gegebenenfalls einem Zyklon
zugeführt, in dem die mitgerissenen feinsten Gutteilchen
entfernt werden. Der auf diese Weise gereinigte Luftstrom wird dann mittels eines Ventilators
wieder dem Lufteintrittsstuzen 3 zugeführt.
Durch Höhenverstellung des Trennorgans 14 in Richtung des Pfeiles 15 oder durch Änderung der in
den Kanälen 6 und 7 zugeführten Sichtluft-Teilströme (mittels im einzelnen nicht veranschaulichter Regelorgane)
läßt sich die Feinheit des Fertiggutes feinfühlig ändern.
Der Sichter kann eine rechteckige Querschnittsform erhalten, so daß sich durch Aneinanderreihung
mehrerer gleicher Zellen auf engem Raum eine hohe Sichtleistung erreichen läßt. Durch doppelreihige Anordnung
läßt sich der Raumbedarf noch weiter verringern.
Der erfindungsgemäße Sichter läßt sich nicht nur mit Luft, sondern auch mit einem flüssigen Medium
als Träger- und Sichtstrom betreiben. Beispielsweise kann man auf diese Weise eine einfache und rasche
Anreicherung von Erzen, etwa eine Trennung von Zinnerz vom Ganggestein in Korngrößenbereichen
bis etwa 10 mm Durchmesser herbeiführen.
Claims (4)
1. Windsichter, dessen Sichtraum oben an einer Seite je eine Zuführung für das von einem Trägerluftstrom
geförderte, zu sichtende Gut sowie für einen annähernd parallel zum Trägerluftstrom zugeführten,
unter einem spitzen Winkel durch das Gut hindurchtretenden Sichtluftstrom aufweist
und mit je einer Austrittsöffnung für das Grobgut und das Feingut versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführungen (5, 6,7) lotrecht in den Sichtraum (22) einmünden, während
die beiden Austrittsöffnungen (10, 12) für Grob- und Feingut unten im Boden des Sichtraumes
und eine gesonderte Öffnung (8) zum Abzug der Träger- und Sichtluft auf der anderen
oberen Seite des Sichtraumes angeordnet sind.
2. Windsichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführung für den Sichtluftstrom durch zwei Kanäle (6, 7) gebildet wird,
deren Trennwand (19) etwas weiter nach unten gezogen ist als die Trennwand (20) zwischen der
Zuführung (6, 7) für den Sichtluftstrom und der Zuführung (5) für das Gut.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Austrittsöffnungen
(10, 12) für das Grobgut und das Feingut ein mit seinem oberen Rand in den Sichtraum (22)
hineinragendes, höhenverstellbares Trennorgan (14) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (6, 7) für die Sichtluft-Teilströme
mit Einrichtungen zur gesonderten Einstellung der einzelnen Teilstrommengen versehen sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen COPY
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