DD256505A1 - Verfahren zur herstellung eines filterfaehigen, aktiven magnesiumhydroxids hoher reinheit durch alkalische faellung von magnesiumsalzloesungen - Google Patents

Verfahren zur herstellung eines filterfaehigen, aktiven magnesiumhydroxids hoher reinheit durch alkalische faellung von magnesiumsalzloesungen Download PDF

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DD256505A1
DD256505A1 DD29882186A DD29882186A DD256505A1 DD 256505 A1 DD256505 A1 DD 256505A1 DD 29882186 A DD29882186 A DD 29882186A DD 29882186 A DD29882186 A DD 29882186A DD 256505 A1 DD256505 A1 DD 256505A1
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Adolf Ruehrich
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Kali Veb K
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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines filterfaehigen, aktiven Magnesiumhydroxids hoher Reinheit durch alkalische Faellung von Magnesiumsalzloesungen. Das erfindungsgemaess hergestellte Magnesiumhydroxid ist ein wichtiges Ausgangsprodukt fuer die Produktion von MgO-Kauster und MgO-Sinter. Erfindungsgemaess wird die technische Aufgabe dadurch geloest, dass die Faellungsreaktion kontinuierlich in einem Schlaufenreaktor unter Verwendung inerter Umsetzungsloesung bei Temperaturen von 20 bis 90C, einer Truebedichte von 200-800 g Mg(OH)2/l Suspension, einer spezifischen Durchsatzleistung von 5 bis 8 kg Faellhydroxid/m3h sowie einem p H-Wert von 9-12 im Umsetzungsmedium erfolgt.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines filtrierfähigen, aktiven Magnesiumhydroxids hoher Reinheit durch alkalische Fällung von Magnesiumsalzlösungen.
Magnesiumhydroxid hoher chemischer Aktivität und Reinheit stellt ein wichtiges Ausgangsprodukt für die Herstellung von Magnesiumoxidpulver (MgO-Kauster) und Magnesiumoxidsinter (Sintermagnesia) dar.
Die chemische und physikalische Qualität dieser Produkte wird von der Qualität des Magnesiumhydroxids entscheidend beeinflußt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann alternativ zu oder in Verbindung mit dem Verfahren zur thermischen Hydrolyse von
Magnesiumchloridlösungen angewandt werden.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Hochreine MgO-Produkte können nur noch in technisch unbedeutenden Mengen aus natürlichen Magnesiten direkt hergestellt werden, da die natürlichen Vorkommen hoher Reinheit nahezu verbraucht sind. Aufbereitungsverfahren zur Abtrennung störender Bestandteile wie z. B. Fe2O3, AI2O3, Mn2O3, SiO2, B2O3 u. a. sind nicht trennscharf genug in Reinheiten > 98% MgO zu erreichen. In ähnlicher Weise sind Fällprodukte aus Magnesiumsalzlösungen insbesondere aus Meerwasser und Dolomit- bzw. Kalkmilch mit den Verunreinigungen aus den natürlichen Dolomit-bzw. Kalkvorkommen behaftet.
Hochreine MgO-Produkte, die für die Sauerstoffmetallurgie eine immer größer werdende Bedeutung erhalten, werden daher aus wäßrigen Magnesiumsalzlösungen hergestellt, die nur wasserlösliche, d.h. auswaschbare Verunreinigungen enthalten. Das technisch bevorzugte Verfahren ist die thermische Hydrolyse (Pyrolyse) konzentrierter .Magnesiumchloridlösungen. Das Verfahren erfordert den Einsatz beträchtlicher Mengen hochwertiger Energieträger (Erdgas, Heizöl). '. Als Nebenprodukt entsteht Chlorwasserstoff, der in Form dünner wäßriger Salzsäure anfällt/für die es in der Anfallkonzentration kaum eine technische Venwendung gibt, so daß weitere Aufarbeitungs- und oder Umsetzungsprozesse angeschlossen werden müssen.
Das entstehende MgO-Pulver ist wegen seiner Kornstruktur und der thermischen Beanspruchung im Pyrolyseprozeß in seiner chemischen Aktivität und damit seiner Reaktionsfähigkeit gemindert. Auch in dem üblicherweise der Pyrolyse nachgeschalteten Wasch-und Hydratisierungsprozeß Wird diese Aktivität nicht vollständig zurückgewonnen, was in einem Hydratisierungsprozeß von deutlich unter 100% zum Ausdruck kommt. Die Aufarbeitung von MgO-Pulver aus der Pyrolyse zu aktiven MgO-Pulverund MgO-Sinter ist deshalb mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden.
Die Fällung von Magnesiumsalzlösungen mit Soda oder Ammoniumcarbonat und die Aufarbeitung der Fällprodukte durch thermische Spaltung zu MgO-Pulver gewünschter Qualität ist wegen des hohen technischen Aufwandes auch bei der Herstellung bzw. Regenerierung der Fällungsmittel selbst, der Vielstufigkeit der Verfahrensowie der resultierenden Umweltbelastungen lediglich der Herstellung kleintonnagiger Spezialprodukte mit hoher spezifischer Oberfläche und geringem Schüttgewicht vorbehalten.
Die direkte Fällung von Mg(OH)2 aus Magnesiumsalzlösungen durch Zugabe äquivalenter Mengen von Basen wie NaOH oder KOH ist zwar allgemein bekannt, eine Umsetzung dieser Fällungsreaktion in einen technischen Prozeß scheiterte bisher an der praktischen Unfiltrierbarkeit des Fällproduktes.
Technisch beherrscht wird lediglich die Fällung von Mg(OH)2 aus Meerwasser vorzugsweise mit D,olomitmiich,d. h. eine Fällung aus extrem verdünnten Mg-Salzlösungen mit einem Fällungsmittel, das selbst einen bestimmten MgO-Anteil ins Finalprodukt einbringt.
Im DD-WP 154061 wird vorgeschlagen, mit den Reaktionspartnern MgCI2-Lösung und wäßriger NaOH in konzentrierter Form zu arbeiten, den entstehenden Mg(OH)2-Niederschlag gemeinsam mit der konzentrierten NaCI-Umsetzungslösung zur Trockne einzudampfen. Das entstehende Mischprodukt aus NaCI und Mg(OH)2 ist als Futtermittel verwendbar. Eine Herstellung von reinem für eine Herstellung von MgO-Sinter geeignetem Mg-Hydroxid durch Auslaugen des NaC! aus dem bereits teilweise dehydratisierten Mg(OH)2 wäre zwar prinzipiell möglich. Dieses Verfahren ist aber technisch und energetisch zu aufwendig.
Nach DD-WP 57116 soll der Einsatz hochmolekularer organischer Flockungsmittel die Sedimentation und Filtration des Mg(OH)2-Niederschlages ermöglichen. Es stellte sich aber heraus, daß der geflockte Niederschlag so kompakt ist, daß es nicht gelingt, die in den Flocken eingeschlossene Umsetzungslösung in den nachfolgenden Waschstufen wo weitgehend zu entfernen, wie es für die chemische Reinheit des Finalproduktes erforderlich ist. Es ist ferner erforderlich, die organischen Anteile am Produkt bei der Weiterverarbeitung zu Feuerfesterzeugnissen zu entfernen.
Ziel der Erfindung
Die Erfindung hat das Ziel, durch alkalische Fällung konzentrierter Magnesiumsalzlösungen ein gut filtrierbares, aktives Mg(OH)2 zu erzeugen, welches sich mit einem minimalen Einsatz von Waschwasser zu einem Produkt hoher Reinheit aufarbeiten läßt, das für die Herstellung hochwertiger Feuerfesterzeugnisse geeignet ist.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der alkalischen Fällung von konzentrierten Magnesiumsalzlösungen ein · Fällprodukt hoher chemischer Aktivität zu erzielen, das durch Filtration mit hoher Filtrationsgeschwindigkeit von der Umsetzungslösung getrennt werden kann und bei Aufrechterhaltung der guten Filtrierbarkeit mit einem Minimum an Waschwasser soweit gereinigt werden kann, daß im getrockneten Mg(OH)2 ein Restgehalt von 0,5% Chlorid nicht überschritten wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß während der Fällungsreaktion eine besonders gut filtrierbare feindisperse Struktur des Mg(OH)2 hergestellt wird und diese Struktur durch Anwendung einer bestimmten Waschflüssigkeit auch während des mehrstufigen Waschprozesses bewahrt wird, wobei für die Fällungsreaktion und die Waschprozesse jeweils ein bestimmtes Temperaturregime einzuhalten ist.
Es konnte überraschend gefunden werden, daß eine gut filtrierbare Mg(OH)2-Struktur, welche sich von der gelartigen, schleimigen Struktur üblicher Mg(OH)2-Niederschläge drastisch unterscheidet, gebildet werden kann, wenn folgende Reaktionsbedingungen eingehalten werden.
— Durchführung der Fällungsreaktion in einem Schlaufenreaktor, der mit der inerten Umsetzungslösung gefüllt ist und in dem in geeigneter Weise ein Feststoffgehalt von 200-800kg Mg(OH)2/m3 Suspension aufrecht erhalten wird.
— Aufrechterhaltung einer inerten, vollkommen ausreagierten Umsetzungslösung, in welcher nicht umgesetzte Anteile von zugeführter MgCI2-Lösung nicht mehr nachweisbar vorliegen und die Mg-Konzentration dem Löslichkeitsprodukt entspricht.
— Zugabe der Reaktionspartner Mg-Salzlösung und alkalisches Umsetzuhgsmedium an verschiedenen Steilen des Reaktors, so daß diese erst nach Untermischung und damit Verdünnung in der inerten Umsetzungslösung miteinander in Reaktion treten.
— Einhaltung einer spezifischen Durchsatzleistung von 5-8kg neugebildetes Mg(OH)2Je m3 Reaktionsraum und Stunde, bei Verweilzeiten von 5-30Std.
— Gesteuerte Überdosierung des alkalischen Fäilungsmediums, so daß in der resultierenden Magnesiumhydroxidsusperision ein pH-Wert von 9-12 eingehalten wird.'
— Einhaltung einer Reaktionstemperatur im Bereich von 20-900C. .
Das so erzeugte Magnesiumhydroxid kann in reiner, aktiver und filtrierbar bleibender Form aus der Suspension durch einen mehrstufigen Filtrier- und Waschprozeß isoliert werden, wenn folgende Bedingungen eingehalten werden;
- 3 - <ΖΌΌ ΌΜΌ
— 2- bis 4maliges Anmaischen mit entsalztem Wasser bzw. mit der im Gegenstrom zu führenden Waschlösung jeweils in der Menge, die der zuvor abfiltrierten Umsetzungs- bzw. Waschlösungsmenge entspricht.
— Einhaltung eines pH-Wertes von 9-12 im Waschmedium durch Zugabe von Alkalien zum Waschwasser
— Durchführung der Waschprozesse im Temperaturbereich von 40-800C.
Es konnte weiterhin gefunden werden, daß bei Zugabe von weitgehend hydratisierungsfähigem MgO zur Fällungsreaktion eine Steigerung der spezifischen Filterleistung erreicht wird. Geeignete Produkte dafür sind zum Beispiel sogenannte Sprühröstoxide aus der thermischen MgCl2-Hydrolyse, die ebenfalls nur wasserlösliche Verunreinigungen enthalten, sowie MgO-Kauster aus dem Kausterbrandprozeß von Mg(OH)2. Unter sonst gleichen Bedingungen erhöht sich die spezifische Filterieistung Um den Faktor 1,5 bis 1,7, wenn ungefähr 25% des ingesamt erzeugten Mg(OH)2 durch Hydratisierung eines MgO-Sprühröstoxids und 75% durch eine alkalische Fällungsreaktion erzeugt werden.
Beide Reaktionen laufen nebeneinander im Fällungsreaktor ab, der dann außer mit den Reaktionslösungen auch mit MgO in geeigneter Weise beschickt wird.
Es wurde weiterhin gefunden, wenn man in umgekehrter Verfahrensweise die Hydratisierung von MgO-Pulvern zu Mg(OH)2 mit einer alkalischen Fällung von Mg(OH)2 aus Magnesiumsalzen so kombiniert, daß der Anteil des Mg(OH)2 aus der Fällung 2-20% am gesamten Mg(OH)2 beträgt, die gute Filtrierbarkeit von hydratisierten MgO-Pulvern erhalten bleibt, die chemische Aktivität des gesamten Mg(OH)2 aber Wesentlich verbessert wird.
Das wirkt sich besonders positiv bei der bekannten Weiterverarbeitung des Mg(OH)2 zu Feuerfestmaterialien aus.
Erfindungsgemäß können bei der alkalischen Fällung konzentrierte Magnesiumsalzlösungen eingesetzt werden. Bedingt durch die gute Wasch- und Filtrierbarkeit des gebildeten Mg(OH)2 können dadurch relativ konzentrierte Reaktionslösungen erreicht werden, die sich ökonomisch vorteilhaft aufarbeiten lassen.
Als geeignete Fällungsmittel sind beispielsweise geeignet NaOH und Ca(OH)2 Ca(OH)2 kann als Kalkhydrat in fester Form oder als Aufschlämmung eingesetzt werden, NaOH in Form konzentrierter Lösungen.
Im Falle der Verwendung von Natriumhydroxiden entsteht eine inerte Umsetzungslösung aus Natriumchlorid, deren Konzentration bis nahe an die Sättigungskonzentration angenähert werden kann. Im Falle von Calciumhydroxid entsteht eine konzentrierte CaCI2-Lösung, deren Konzentration bei entsprechend hoher MgCI2-Konzentration der verwendeten Mgsalzlösungen bis 500g/l CaCI2 erreichen kann.
Die Abtrennung und Verwendung dieser hochkonzentrierten Umsetzungsiösungen ist ohne weiteres möglich. Beispielsweise hat eine hochkonzentrierte CaCI2-Lösung mit 450-500g/l CaCI2-Gehalt und nur < 10g/l KCI + NaCI als Verunreinigung einen hohen Gebrauchswert und kann entweder als Frostschutz- oder Kühlsole oder zur Herstellung fester CaCI2-Produkte eingesetzt werden. Durch diese Verwertungsmöglichkeit der als Nebenprodukt bei der Mg-Hydroxidfällung anfallenden Umsetzungslösung wird die Ökonomie des Gesamtverfahrens wesentlich erhöht.
Es wurde weiterhin gefunden, daß sich als alkalisches Fällungsmedium ökonomisch besonders vorteilhaft sogenannte Bäderlaugeaus der Diaphragmaelektrolyse von NaCI-Solen verwenden läßt. Damit kann auf die energieaufwendige Herstellung reiner Natronlauge aus dieser Bäderlauge bei Einsatz als alkalisches Fällungsmittel verzichtet werden.
Das erfindungsgemäße Fällverfahren bietet damit alle Voraussetzungen zur Gestaltung einer abproduktfreien Technologie zur Herstellung von MgO-Produkten aus Magnesiumsalzlösungen.
Eine ökonomisch besonders vorteilhafte abproduktfreie Komplextechnologie ergibt sich unter Anwendung des erfindungsgemäßen Fällverfahrens bei der Verwendung sulfatfreier konzentrierter MgCI2-Lösungen als Mg-Salzlösung und Bäderlauge aus der NaCI-Diaphragmaelektrolyse als Fällungsmittel. Die durch Vermischen Von Umsetzungs- und Waschlösung entstehende NaCI-SoIe hat NaCI-Gehalte von ungefähr 150 bis 250g/l je nach notwendiger Anzahl der Waschstufen. Diese Sole kann über eine NaCI-Solkaveme oder mit festem NaCI wieder aufgesättigt werden. Die gesättigte Sole wird in den Elektrolyseprozeß zurückgeführt. Der entstehende NaCI-Soleüberschuß kann zur NaCI-Siedesalzerzeugung oder in der Sodaindustrie eingesetzt werden. Im Ergebnis dieser Komplextechnologie entstehen ohne zusätzliche Abprodukte die Produkte, Chlor, Wasserstoff (Alkalichloridelektrolyse), Mg(OH)2 (alkalischer Fällprozeß) und NaCI-SoIe (Aufsättigungsprozeß).
Die Erfindung wird durch folgende Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Ausführungsbeispiel 1
In einem als Schlaufenreaktor ausgebildeten Fällungsreaktor mit einem Nutzvolumen von 150 m3, der aus einem zylindrischen Behälter von 7m Höhe mit glattem Boden, eingebauten Strombrechern, Leitrohr und einem in Richtung des Behälterbodens fördernden 6 Schrägblattrührer besteht, werden stündlich 13.7m3 Bäderlauge der Zusammensetzung 120g/l NaOH; 180g/l NaCI; 920g/l H2O mit einer Menge von 4,5m3 einer konzentrierten MgCI2-Lösung der Zusammensetzung 360g/l MgCI2; 20g/l KCI; 15g/! NaCI; 880g/l H2O zur Reaktion gebracht. Dabei entstehen 1t Mg(OH)2 und 17,9 m3 einer Umsetzungslösung mit ungefähr 260g/l NaCI; 5g/l KCI und910g/l H2O. Die Bäderlauge wird von oben in die Rührtrombe des Leitrohres dosiert, die MgCI2-Lösung wird in der Mitte des Reaktors durch einen Rohrleitungsanschluß an der Behälterwand zugegeben. Die Dosierung der Bäderlauge wird pH-Wert-geregelt geführt, so daß im Reaktor ein pH-Wert von 9-12 eingehalten wird. Durch Heizung der Reaktionslösungen wird im Reaktor eine Temperatur von 80°C eingehalten. Über die Rückführung von Mg(OH)2) aus der nachfolgenden Filtrationsstufe in den Reaktor wird im Reaktor eine Trübedichte von ungefähr 500 kg Mg(OH)2An3 Suspension aufrecht erhalten. Die Mg(OH)2-Suspension wird dem Reaktor über eine Überlaufrinne entnommen und ohne weitere Eindickung direkt auf Vakuumzellenfiltern filtriert. Die Filtrationsleistung beträgt ungefähr 300 kg Mg(OH)2/m2 Filterfläche und Stunde. Entsprechend der Menge der entstehenden Umsetzungslösungen und der Trübedichte werden dem Reaktor je Stunde ungefähr 10m3 Suspension entnommen. Darin sind 10t Mg(OH)2 enthalten, von denen 11 Mg(OH)2 in den nachfolgenden Waschprozeß überführt und 9t Mg(OH)2 in den Umsetzungsreaktor zurückgegeben werden. Das Auswaschen der anhaftenden Umsetzungslösung erfolgt in einem 3stufigen Prozeß durch jeweiliges Anmaischen und Filtrieren. Als Waschmedium wird entsalztes, rriit reiner NaOH auf einen pH-Wert von 9-12 gebrachtes Wasser einer Temperatur von 50°C verwendet, daß im Gegenstrom geführt wird. Die Waschwassermenge beträgt ungefähr 0,9 m3, so daß in den Anmaischstufen ebenfalls eine Trübedichte von ca. 500kg Mg(OH)2/m3 Suspension eingehalten wird. Die Fiiterfeuchte des Mg(OH)2 beträgt ungefähr 50% Haftlauge. Nach dem Waschprozeß wird das Mg(OH)2 getrocknet und zu MgO dehydratisiert. Die abfiltrierte Umsetzungslösung wird mit dem Waschfiltrat vereinigt. Es entsteht eine NaCI-Lösung mit ungefähr 220-250g/l NaCI, die mit NaCI aufgesättigte wieder in der Alkalichloridelektrolyse eingesetzt werden kann.
Ausführungsbeispiel 2
Die Reaktionsführung erfolgt analog Beispiel 1. An Stelle der Mg(OH)2-Rückführung wird die Trübedich'te im Fällungsreaktor durch Zugabe von hydratisierungsfähigen sogenannten Sprühröstoxid einer thermischen MgC!2-Hydrolyse aufrecht erhalten. Die Durchsatzleistung der Fällungsreagenzien durch den 150m3 Fällungsreaktor wird um den Faktor 1,6 erhöht. Die spezifische Filterleistung steigt auf 500 kg Mg(OH)2/m2 Filterfläche und Stunde. Am Ende der kombinierten Fällungs-und ; Hydratisierungsreaktion sowie das dreistufigen Waschprozesses fallen stündlich 15t Mg(OH)2 an, von denen 90% aus der Hydratisierung des Sprühröstoxids und 10% aus der alkalischen Fällung stammen.
Ausführungsbeispiel 3
Die Reaktion wird analog zum Beispiel 1 geführt. Der spezifische Durchsatz entspricht Beispiel 1. Die spezifische Filterleistung entspricht Beispiel 2. Die Trübedichte im Fällungsreaktor wird durch Rückführung von filterfeuchtem Mg(OH)2 und Aufgabe von MgO-Sprühröstoxid eingehalten. Das Verhältnis zwischen dem Mg(OH)2, gebildet durch alkalische Fällung und dem Mg(OH)2, gebildet durch Hydratisierung von Sprühröstoxid, beträgt 85% zu 15%.
Ausführungsbeispiel 4
4,0m3/hentsulfatisierteEdelSolederZusammensetzung410g/l MgCI2,2g/IKCI,4g/l NaCI, 3g/l GaCI2,870g/l H2 werden mit der stöchiometrischen Mengen an festem oder in CaCI2-Lösung aufgeschlämmten Kalkhydrat in einem 150m3-Schlaufenreaktor gemäß Beispiel 1 bei 40-500C zur Reaktion gebracht. Bei der Umsetzung werden 1275kg/h Ca(OH)2 verbraucht und 1004kg/ha Mg(OH)2 gebildet. Die im Reaktor zirkulierende Suspension besteht aus der gebildeten CaC!2-Lösung, welche eine Konzentration von 475-480g/l CaCI2,2g/l KCI, 4g/l NaCI und 860g/l H2O hat. Außer dem bei der Reaktion gebildeten Mg-Hydroxid sind die Nebenbestandteile des Kalkhydrates (SiO2, AI2O3, Fe2O3, CaCO3), welche nicht in die Reaktion eingehen, mit enthalten. Die Verweilzeit im Reaktor beträgt etwa im Mittel 30 Stunden.
Die aus dem Reaktor abgezogene Suspension wird gefiltert und dabei ein Filterkuchen aus Mg-Hydroxid, Nebenbestandteilen ^ des Kalkhydrates sowie anhaftender CaCI2-Lösung erhalten. Dieser Filterkuchen wird zusammen mit 5t Mg-Hydroxid enthaltender Suspension aus einer reinen Hydratisierung von Sprühröst-MgO oder einer gemäß Beispiel 1 hergestellten Mg-Hydroxidsuspension vermischt und gemeinsam mit reinem entsalztem Wasser im Gegenstrom ausgewaschen. Als Endprodukt des Verfahrens entsteht ein MgO mit §98,5% MgO-Geha!t und ST,5% Nebenbestandteilen, wie 0,4...0,9% CaO, 0,3...0,4% R2O3,0,05... 1,9% SiO2 sowie geringen Mengen anderer Verunreinigungen.

Claims (10)

  1. -1- 2S6 Patentansprüche:
    1. Verfahren zur Herstellung eines filterfähigen, aktiven Magnesiurhhydroxides hoher Reinheit durch alkalische Fällung von Magnesiumsaizlösungen, gekennzeichnet dadurch, daß die Fällungsreaktion kontinuierlich in einem Schlaufenreaktor unter Verwendung und Aufrechterhaltung inerter Umsetzungslösung bei Temperaturen von 200C bis 900C, einer Trübedichte von 200-80Og Mg(OH)2/! Suspension und einer maximalen spezifischen Durchsatzleistung bis 8kg Fällhydroxid/m3 · h sowie mittleren Verweilzeiten der Mg-Hydroxidsuspension im Reaktor von 5-3Oh erfolgt, wobei das alkalische Fällungsmittel in der Menge zugegeben wird, daß sich in der Umsetzungslösung ein pH-Wert von 9-12 einstellt, die Mg(OH)2-Suspension dem Reaktor kontinuierlich entnommen, eingedickt und/oder filtriert und das filtrierte Mg(OH)2 2 bis 4mal mit mindestens so viel entsalztem Wasser einer ΤβιηρβΓβΐμΓ von 40-800C angemaischt wird, wie der abfiltrierten Umsetzungs- beziehungsweise Waschlösungsmenge entspricht, wobei im Waschmedium durch Zugabe von Alkalien der gleiche pH-Wert wie bei der Fällung selbst eingehalten wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß als alkalisches Fällungsmedium Bäderlauge einer NaCI-Diaphragmaelektrolyse verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß als Magnesiumsalzlösung konzentrierte MgCI2-Lösungen vorzugsweise entsulfatisierte oder sulfatfreie MgCI2-Lösungen aus der Camallitgewinnung und -verarbeitung eingesetzt werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß die Trübedichte der Mg(OH)2-Suspension im Fällungsreaktor durch Einführung von Sprühröstoxid aus einer thermischen MgCI2-Hydrolyse oder dessen Folgeprodukten mit gewährleistet wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß die Trübedichte der Mg(OH)2-Suspension im Fällungsreaktor durch Rückführungen gefilterten Mg(OH)2 oder dessen Folgeproduktion gewährleistet wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß die NaCI-Umsetzungslösung mit den Waschfiltraten vereinigt und die dabei entstehende ungesättigte^NaCI-Sole mit festem NaCI oder in einer NaCI-Solkaverne wieder aufgesättigt wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß die wieder auf gesättigte NaCI-SoIe in die NaCI-Diaphragmaelektrolyse zurückgeführt wird.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3 sowie 6 und 7, gekennzeichnet dadurch, daß der entstehende NaCI-Soleüberschuß anderen NaCI-Soleverbrauchern, vorzugsweise der Siedesalzherstellung und/oder der Sodaproduktion zugeführt wird.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß als alkalisches Fällungsmedium Calciumhydroxid in fester Form verwendet wird.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß als alkalisches Fällungmedium eine Aufschlämmung von Calciumhydroxid in CaCI2-Lösung verwendet wird.
DD29882186A 1986-12-30 1986-12-30 Verfahren zur herstellung eines filterfaehigen, aktiven magnesiumhydroxids hoher reinheit durch alkalische faellung von magnesiumsalzloesungen DD256505A1 (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0596712A1 (de) * 1992-11-03 1994-05-11 Adcock Ingram Limited Rückgewinnung von Magnesiumhydroxid
ITPA20120018A1 (it) * 2012-11-06 2014-05-07 Francesco Cappello Produzione di magnesio ossido ed etilammina.

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