DD235626A1 - Verfahren und vorrichtung zur aufbereitung von galvanischem abwasser - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur aufbereitung von galvanischem abwasser Download PDF

Info

Publication number
DD235626A1
DD235626A1 DD27467885A DD27467885A DD235626A1 DD 235626 A1 DD235626 A1 DD 235626A1 DD 27467885 A DD27467885 A DD 27467885A DD 27467885 A DD27467885 A DD 27467885A DD 235626 A1 DD235626 A1 DD 235626A1
Authority
DD
German Democratic Republic
Prior art keywords
electrolyte
evaporator system
electrolysis
evaporator
waste water
Prior art date
Application number
DD27467885A
Other languages
English (en)
Inventor
Hans-Joachim Schilling
Helga Kotschy
Wolfgang Fickel
Original Assignee
Zeiss Jena Veb Carl
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Zeiss Jena Veb Carl filed Critical Zeiss Jena Veb Carl
Priority to DD27467885A priority Critical patent/DD235626A1/de
Publication of DD235626A1 publication Critical patent/DD235626A1/de

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/46Treatment of water, waste water, or sewage by electrochemical methods
    • C02F1/461Treatment of water, waste water, or sewage by electrochemical methods by electrolysis
    • C02F1/46104Devices therefor; Their operating or servicing

Landscapes

  • Water Treatment By Electricity Or Magnetism (AREA)
  • Electrolytic Production Of Metals (AREA)

Abstract

Ziel der Erfindung ist die Aufwandsverringerung. Die Aufgabe besteht darin, die Abwasseraufbereitung moeglichst einfach, zeit- und energiesparend zu gestalten. Geloest wird die Aufgabe dadurch, dass gleichzeitig mit der Elektrolyse eine Verdunstung mittels eines Verdunstersystems durchgefuehrt wird. Gegenstand der Erfindung ist ausserdem eine Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens, bei der im Elektrolysebehaelter, in dem sich die Elektrolytloesung befindet und nur eine der Elektroden angebracht ist, ein Verdunstersystem angeordnet ist, welches aus mindestens einem einen Teil des Elektrolyten aufsaugenden Verdunsterelement besteht, wobei der in jedem vorhandenen Verdunsterelement sich ausbildende Elektrolytfilm elektrisch leitend mit der am Verdunstersystem befestigten anderen Elektrode verbunden ist. Eine vorteilhafte Ausfuehrungsform ergibt sich, wenn eine Vielzahl von Verdunsterelementen, welche in die Elektrolytloesung eintauchen und von einem Luftstrom umgeben sind, in zwei Reihen nebeneinander angeordnet sind und diese vertikal durch eine nicht in die Elektrolytloesung eintauchende Zwischenwand getrennt ist.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung -
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Aufbereitung von galvanischem Abwasser durch Elektrolyse.
Sie kann überall dort eingesetzt werden, wo verdünnte, nicht mehr verwendungsfähige leitfähige Salzlösungen zur Entsorgung des Abwassers und Rückgewinnung der enthaltenen ionognen Wertstoffe aufzuarbeiten sind.
Die Erfindung kann insbesondere auf Halbkonzentrate und Spülwässer der Galvanotechnik und Metallbeizbehandlung angewendet werden zur Abscheidung und Rückgewinnung der enthaltenen Metallionen oder zur gezielten Einengung, um die so aufkpnzentrierten, in ihrem Metallionengehalt korrigierten Lösungen als Arbeitslösung dem jeweiligen Prozeß zuführen zu können.
Charakteristik des Standes der Technik
Bei der naßchemischen Behandlung von Werkstücken, insbesondere nach Beiz- und galvanischen Prozessen, bleibt am Werkstück Prozeßlösung haften, die durch Spülprozesse entfernt werden muß. Dabei geht Prozeßlösung verloren und Spülwasser wird verbraucht und verschmutzt.
Die noch verbreitete Vernichtungstechnologie zur Abwasserentsorgung, bei der die anfallenden Spülwässer entgiftet undneutralisiert werden, ist volkswirtschaftlich nicht mehr vertretbar. Das abfließende Wasser enthält viele Neutralsalze; die schwerlöslichen Stoffe werden Sonderdeponien zugeführt.
Die dabei verlorengehenden Wertstoffe müssen durch neue Chemikalien ergänzt werden. Für die Vernichtung der Wertstoffe werden Zusatzchemikalien benötigt.
Es ist bekannt, zur Rückgewinnung der Wertstoffe lonenaustauschverfahren anzuwenden. Nachteilig hierbei ist, daß zur Regenierung der Ionenaustauscher Chemikalien im Überschuß erforderlich sind, wodurch eine zusätzliche Umweltbelastung hervorgerufen wird. Im allgemeinen schließt sich an den Ionenaustausch die Vernichtung der lonenaustauscherregenerate an.
Zur Verbesserung des lonenaustauschverfahrenswird gemäß DE-AS 26 23 277 der Zusatz besonderer Chemikalien umgangen.
Bekannt ist es auch, durch Elektrolyse elektrochemische abscheidbare Komponenten aus konzentrierten und halbkonzentrierten Lösungen der Galvanik zu entfernen. Die entmetallisierte Lösung wird im allgemeinen verworfen oder mit Ionenaustauschern aufgearbeitet (z.B. Fischer, G., Galvanotechnik, 74(1983) 2, S. 145-150). Bei niedrig konzentrierten Lösungen geht die Metallabscheidung aber nur sehr langsam bzw. gar nicht mehr vonstatten.
Es sind zwar spezielle Elektrolysezellen bekannt, die eine effektivere Rückgewinnung von Werkstoffen aus verdünnten Lösungen ermöglichen. Von Nachteil hierbei ist jedoch die relativ geringe Stromausbeute, so daß ein hoher Energieaufwand notwendig ist.
Außerdem sind Zellen, die den Metallgehalt bis auf den Grenzwert abarbeiten, nicht im praktischen Einsatz.
Ein weiteres bekanntes Verfahren, bei dem Spülwasser zur Elektrolytgewinnung aufbereitet und das in der Galvanotechnik zur Anwendung kommt, ist das Verdampfen (z.B. Hartinger, L., Galvanotechnik 69 (1978) 5, S.408—415). Empfindliche Elektrolyte werden in Vakuumverdampfern behandelt, um bei geringeren Temperaturen arbeiten zu können. Bei höheren Tensidgehalten müssen Vorkehrungen gegen den sich bildenden Schaum getroffen werden.
Wird der sich bildende Wasserdampf einer Kühleinrichtung zugeführt, kann sehr reines Spülwasser gewonnen werden. Die Nachteile dieser technischen Lösung bestehen in den erforderlichen technischen Aufwendungen für die Überwachung bzw. Steuerung und Regelung und einem relativ hohen Energieaufwand.
Aus der DE-OS 2 524094 ist ein Verfahren bekannt, nach dem Wertstoffe, wie Metalle, aus industriellen Spülwässern ggf.
gemeinsam mit den in der Abluft enthaltenen Wertstoffen zurückgewonnen werden können. Das Spülwasser wird ggf. mit der auszuwaschenden Abluft des Behandlungsbades gemeinsam durch Verdunsten aufkonzentriert. Durch Ionenaustausch, Umkehrosmose oder Filterung erfolgt die Entfernung von Fremdstoffen. Die Wertstoffe gelangen in das Arbeitsbad zurück.
Infolge der Verdunstung des Lösungsmittels und der damit verbundenen Überschreitung des Löslichkeitsproduktes IfristallisiRren Hiefial7a ierlnrh an«: nnH hlnrkioren riie Vf»rrinnstArnhi=>rflürhpfnr pinpn wpitpren fnrriertfsn VprHiin^ttinrvsvnrnann
-2- /<M> /ö
Dadurch muß ein erhöhter Energieaufwand betrieben werden. Zusätzliche Wartungs- und Pflegearbeiten zur Beseitigung der Verkrustungen machen sich erforderlich. Für die Rückgewinnung wertvoller Metalle aus Prozeßlösungen der Metallveredlung sind auch Flüssig-Flüssig-Extraktionsverfahren bekannt, bei denen dem Abwasser eine das Metall bindende Flüssigkeit zugesetzt wird (Werkstoffe und Veredlung 1 (1979) 1, S. 23-27). Die metallhaltige Flüssigkeit wird vom Abwasser abgetrennt, z.B. mit Säure behandelt, wobei eine Salzlösung gebildet wird, und die Flüssigkeit zur Abwasserbehandlung erneut zur Verfügung steht. Die Flüssig-Flüssig-Extraktien weist zahlreiche Verfahrensschritte und ansonsten die Nachteile der lonenaustauschverfahren auf. Weiterhin sind Elektrodialyseverfahren zur Elektrolytrückgewinnung bekannt (Galvanotechnik 72 (1981) 10, S. 1076-1079). Bei einer Elektrodialysevorrichtung ist eine Elektrolysezelle mit Anode und Katode durch lonenaustauschmembranen in zwei unterschiedliche Räume unterteilt.
Ihrer Spezifik entsprechend lassen die Membranen nur eine bestimmte lonenart durchtreten. Eine vorteilhafte Anordung erlaubt es, sowohl den Elektrolyt als auch aufbereitetes Spülwasser zu erhalten bzw. Störstoffe zu entfernen. Ein Mangel dieser Verfahren liegt darin, daß die lonenaustauschermembranen nicht ohne weiteres verfügbar oder teuer sind, zudem nur eine begrenzte Lebensdauer besitzen und gegenüber aggressiven Medien empfindlich sind. Ferner ist es bekannt, bei der Spülwasseraufbereitung nach dem Prinzip der Umkehrosmose zu arbeiten. Das mit ionogenen Werkstoffen verunreinigte Spülwasser wird unter hohem Druck durch eine Membran gepreßt. Aus der Druckseite der Membran bleiben die Wertstoffe zurück, das gereinigte Wasser fließt ab. Die Wertstoffe konzentrieren sich auf und können in das Arbeitsbad zurückgeführt werden. In gleicherweise kann das gereinigte Spülwasser den Spülstufen zugeführt werden (z. B. Crampton, P., Metal Finisch 80 (1982) 3, S. 21-27). Nachteile dieses Verfahrens sind der hohe mechanische Aufwand, der hohe Energieaufwand, die mechanische Empfindlichkeit der Membranen und die Bindung der Anlage an einen Mindestdurchsatz, um effektiv arbeiten zu können.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung besteht darin, den Aufwand zu verringern.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Aufbereitung von galvanischen Abwässern auf möglichst einfache Weise zeit- und energiesparend durchzuführen.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein Verfahren zur Aufbereitung von galvanischem Abwasser, bei dem das als Elektrolytlösung eingesetzte ionogene Wertstoffe enthaltene Abwasser einer Elektrolyse ausgesetzt wird, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mit der Elektrolyse eine Verdunstung zur Volumeneinengung und Aufkonzentrierung der Elektrolytlösung mittels eines Verdunstersystems durchgeführt wird und daß gleichzeitig durch die Ladungsträgerbewegung im Elektrolyten der das Verdunstersystem unmittelbar umgebende Flüssigkeitsbereich des Elektrolyten erwärmt wird.
Es ist von Vorteil, wenn der das Verdunstersystem umgebende Bereich des Elektrolyten zur Vergrößerung der Oberfläche und Erhöhung des elektrischen Widerstandes durch Saugwirkung von Verdunsterelementen als dünner Film ausgebildet ist.
Zur Durchführung des Verfahrens wird eine Vorrichtung zur Aufbereitung von galvanischem Abwasser, welche als galvanische Zelle, bestehend aus einem eine Elektrolytlösung enthaltenden Elektrolysebehälter und mit der Elektrolytlösung in Kontakt stehenden Elektroden, gestaltet ist, verwendet, die sich erfindungsgemäß dadurch auszeichnet, daß in dem Elektrolysebehälter ein aus mindestens einem plattenförmigen, saugfähigen, einen Teil des Elektrolyten angeordnet ist, daß nur eine der Elektroden unmittelbar in den Elektrolyten eintauchend im Elektrolysebehälter angebracht ist und daß dessen sich durch Kapillarkraft aus dem Elektrolyt ausbildender Elektrolytfilm an der Oberfläche jedes vorhandenen Verdunsterelementes elektrisch leitend mit der anderen am Verdunstersystem befestigten Elektrode in Verbindung steht.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung erhält die Vorrichtung dadurch, daß das Verdunstersystem eine Vielzahl von in zwei Reihen nebeneinander angeordneten und in den Elektrolyten eintauchenden sowie von einem Luftstrom umgebenden Verdunsterelementen besitzt, daß die beiden Reihen der Verdunsterlemente durch eine vertikal zwischen ihnen angeordnete und nicht in den Elektrolyten eintauchende oder diesen berührende Zwischenwand getrennt sind und daß in einer an sich bekannten Abdeckung der galvanischen Zelle Leitelemente zur Zu- und Abführung des Luftstromes, z. B. Düsen, Saug- und Blasrohre, vorgesehen sind.
Bei anliegender Spannung an den Elektroden fließt zwischen Elektrode und Gegenelektrode ein Elektrolysestrom. In dem im Verdunsterelement vorhandenen Elektrolytfilm stellt sich auf Grund des verringerten Leiterquerschnitts und der relativ großen Entfernung der Elektroden voneinander ein höherer elektrischer Widerstand ein als dem im Elektrolysebehälter befindlichen Teil der Elektrolytlösung,: was zu ohm'schen Verlusten und damit zur Erwärmung des Elektroiytfilms führt.
Dadurch wird die Verdunstung des Lösungsmittels, in der Regel Wasser, an den Verdunsterelementen gefördert. Außerdem wird die Verdunstung durch die vergrößerte Oberfläche des Elektrolytfilms begünstigt. Die mit der Verdunstung einhergehende Aufkonzentrierung der in der Elektrolytlösung enthaltenen Ionen forciert wiederum den Elektrolyseprozeß.
Zur Behandlung von Spül- und Halbkonzentraten der Galvanik, die in der Regel abscheidbare oder nichtabscheidbare kationische Wertstoffe enthalten; wird die Katode im Elektrolysebehälterund die Anode am Verdunstersystem angeordnet.
Durch die bei der Elektrolyse stattfindende Wanderung und Trennung der Ionen in der Elektrolytlösung stellt sich dadurch im Elektrolytbereich des anodisch kontaktierten Verdunstersystems ein saures Milieu ein. Die entladenen Säurereste rekombinieren zur Säure und bleiben in Lösung, wodurch eine Auskristallisation und Verkrustung an den Verdunsterelementen verhindert wird.
Abscheidbare Kationen werden an der Katode elektrochemisch ausgefällt. Nichtabscheidbare Kationen reichern sich in dem im Elektrolysebehälter befindlichen Teil der Elektrolytlösung an.
Die Erfindung gestattet aber auch die Rückgewinnung von in Salzlösungen enthaltenen anionischen Wertstoffen, wie sie Chromationen darstellen. In diesen Fällen ist eine umgekehrte Polung der Elektroden erforderlich.
Mit Hilfe der speziellen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die relativ trockene und warme Umgebungsluft einer Zwangsluftführung parallel zu den Oberflächen der in einer größeren Anzahl auftretenden
Erfindungsgemäß wird mit minimalen, zur Durchführung der Elektrolyse notwendigen Energieaufwand die vollständige Betriebsfähigkeit des Verdunstersystems erzwungen, welches einen effektiven Verdunstungsprozeß ermöglicht.
Vorteilhafterweise bleibt bei der erfindungsgemäßen Aufbereitung von galvanischen Abwasser die Optimalrelation der Elektrolytbestandteile erhalten, so daß die aufkonzentrierte Lösung mit korrigiertem Metallgehalt unmittelbar zum Auffüllen der entsprechenden Arbeitslösung verwendet werden kann.
Die Erfindung kann daher zur Entsorgung und Elektrolytrückgewinnung sämtlicher Elektrolyte, also auch der aggressivsten um sensibelsten, eingesetzt werden.
Der mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung forcierbare Verdunstungsprozeß kann ferner zur Raumluftbefeuchtung genutzt werden.
Ausführungsbeispiele
Nachfolgend soll die Erfindung an Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1: die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens in ihrer Gesamtheit Fig.2: das Verdunstungssystera als wesentlichen Bestandteil der Vorrichtung
Ausführungsbeispiel 1:
Gemäß Fig. 1 setzt sich die zur Aufbereitung von galvanischem Abwasser vorgesehene Vorrichtung im wesentlichen aus einerr Elektrolysebehälter 1, einem im einfachsten Fall nur ein Verdunsterelement besitzendes Verdunstersystem 2 sowie einer im Elektrolysebehälter 1 angeordneten Elektrode 3 und einer am Verdunstersystem 2 angebrachten Gegenelektrode 4 welche, jeweils mit einer Gleichspannungsquelle verbundensind, zusammen. Der Elektrolysebehälter 1 kann von verschiedenster Form und Größe sein. Er dient als Sammelbehältnis für die jeweils zu behandelnde Elektrolytlösung. Die im Elektrolysebehälter 1 befindliche und in den Elektrolyten eintauchende Elektrode 3 stellt in der Regel eine Katode dar, die z. B. aus Edelstahl betehen und als Plattenkatode ausgebildet sein kann.
Das plattenförmige Verdunstungselement des Verdunstersystems 2 ist aus einem saugfähigen Material, z. B. einer PVC-Sinterplatte, wie sie in Bleiakkumulatoren als Mikroscheider eingesetzt wird, gefertigt.
Mit seinem unteren Teil taucht es in die Elektrolytlösung ein. An seinem oberen Ende ist die Gegenelektrode 4, in der Regel eim z. B. aus Graphit bestehende, inerte Anode, kontaktiert. Die Gegenelektrode 4 kann gleichzeitig als Halterung für das Verdunstersystem 2 im Elektrolysebehälter 1 dienen.
Auf Grund der Kapillarkraft des PVC-Sintermateriais saugt sich das Verdunsterelement mit einem Teil der Elektrolytlösung voll und bildet damit einen dünnen Elektrolytfilm aus, über den die elektrisch leitende Verbindung mit Gegenelektrode 4 besteht. Wird die zu behandelnde Elektrolytlösung mit Hilfe dieser Vorrichtung einer Elektrolyse ausgesetzt, so vollzieht sich neben der Ionenwanderung und Stofftrennung zusätzlich an der Oberfläche des Elektrolytfilms im Verdunsterelement eine Lösungsmittelverdunstung. Diese wird lediglich über die für die Elektrolyse aufzuwendende Energie realisiert. Die infolge ohmscher Verluste eintretende Erwärmung des dünnen Elektrofilms wie auch die über der Elektrolysezelle vorhandene Luftbewegung der Umgebungsluft werden gleichermaßen zur Unterstützung des Verdunstungsprozesses ausgenutzt. Durch einen Bodenauslauf 5, in dem der trichterförmige Boden des Elektrolysebehälters 1 mündet, kann die aufkonzentrierte Lösung entnommen werden.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen:
1—Elektrolysebehälter ,
2 — Verdunstersystem
3 — Elektrode
4 — Gegenelektrode
5 — Bodenauslauf
6 — Verdunsterelemente
7 — Einhängevorrichtung
8 — Zwischenwand
9 — Abdeckhaube 10 —Abluftrohr
Ausführungsbeispiel 2:
Eine in Figur 2 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß das Verdunstersystem 2 z. B. aus 46 Verdunsterelementen 6 besteht, die parallel zueinander in zwei nebeneinander angeordneten Reihen an Einhängevorrichtungen 7 befestigt sind, die der Halterung der Verdunsterelemente 6 in dem Elektrolysebehälter 1 dienen. Durch die Einhängevorrichtungen 7 werden die Abstände der Verdunsterelemente 6 und ihre Einhängtiefe in den Elektrolysebehälter 1 fixiert. Zwischen den beiden Reihen der Verdunsterelemente 6 ist der Elektrolysebehälter 1 durch eine vertikal angebrachte Zwischenwand 8 aus PVC oberhalb des Flüssigkeitsspiegels der Elektrolytlösung getrennt. Während die Verdunsterelemente 6 in die Elektrolytlösung eintauchen, besteht zwischen dem Flüssigkeitsspiegel und der unteren Kante dei Zwischenwand 8 in Abhängigkeit von dessen Höhe ein mehr oder weniger großer Spalt. Auf den Elektrolysebehälter 1 ist eine fest auf den Oberkanten des Elektrolysebehälters 1 und der oberen Kante der Zwischenwand 8 ausfliegende, abnehmbare Abdeckhaube 9 aufgesetzt. In dem auf der einen Seite der Zwischenwand 8 gelegenen Teil der Abdeckhaube 9, der aus
-4- /IO /ö
Übersichtsgründen in der Zeichnung nicht dargestellt wurde, sind Löcher angebracht. Der andere Teil der Abdeckhaube 9 ist mit einem Abluftrohr 10 versehen, das zu einer Absaugvorrichtung führt. Damit wird erreicht, daß die relativ trockene und warme Umgebungsluft angesaugt wird und die oberhalb des Flüssigkeitsspiegels der Elektrolytlösung sich befindlichen Teile der Verdunsterele'mente parallel zu ihrer Oberfläche gleichmäßig bestreicht. Durch die erzielte Zwangsluftführung wird die bestehende Luftbewegung maximal ausgenutzt und mit minimalen Energieeinsatz ein maximaler Verdunstungseffekt erreicht.
Ausführungsbeispiel 3:
Eipe3%ige Natriumsulftlösung wird zur Aufbereitung in den Elektroiysebehälter 1 der Vorrichtung gemäß Ausführungsbeispiel 1 gegeben und bei einer Gleichspannung von 12V und einer Stromstärke von 5,4mA ohne zusätzliche Luftführung so stark eingeengt, daß sich am Boden des Elektrolysebehälters 1 Na2S04als kristalline Substanz absetzt. Die Verdunsterlemente zeigen keine Ablagerungen von Salzkristallen.
Ausführungsbeispiel 4:
Eine Lösung aus 10g/I Na2SO4 und 50g/l CuSO4 mit einem pH-Wert von 6 wird unter den in Ausführungsbeispiel 3 genannten Bedingungen so eingeengt, daß das Kupfer an der Katode abgeschieden und das Natriumsulfat als Salz ausgefällt wird. Der Kupferrückstand im ausgefallenen Natriumsulfat beträgt 2,5g pro 30g Gesamtsalz.
Eine vollständige Kupferausarbeitung ist nach wiederholter Auflösung des Na2SO4 und Aufbereitung der erhaltenen Lösung möglich.
Ausführungsbeispiel 5: .
Eine Zinn-Blei-Fluoroborat-Lösung mit 4g/l Sn4+ und 6g/l Pb4+ wird in der Vorrichtung gemäß Ausführungsbeispiel 1 elektrochemisch mit einer Gleichspannung L) von 2 V und einer Stromdichte J von 1,5 A/dm2, wobei als Anodenmaterial Kohle und als Katodenmaterial eine abgearbeitete Anode der Elektrolyse verwendet wird, so behandelt, daß der Metallionengehalt in der Lösung auf 60mg/l Sn4 und 0 mg Pb4+ zurückgeht. Die eingeengte fluorborsäurehaltige Lösung wird zur Einstellung des pH-Wertes des Arbeitsbades eingesetzt.

Claims (4)

  1. -1- /W /ö Patentansprüche:'
    1. Verfahren zur Aufbereitung von galvanischem Abwasser, bei dem das als Elektrolytlösung eingesetzte ionogene Wertstoffe enthaltene Abwasser einer Elektrolyse ausgesetzt wird, gekennzeichnet dadurch, daß mit der Elektrolyse eine Verdunstung zur Volumeneinengung und Auf konzentrierung der Elektrolytlösung mittels eines Verdunstersystems durchgeführt wird und daß gleichzeitig durch die Ladungsträgerbewegung im Elektrolyten der das Verdunstersystem unmittelbar umgebende Flüssigkeitsbereich des Elektrolyten erwärmt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß der das Verdunstersystem umgebende Bereich des Elektrolyten zur Vergrößerung der Oberfläche und Erhöhung des elektrischen Widerstandes durch Saugwirkung von Verdunsterelementen als dünner Film ausgebildet ist. ν
  3. 3. Vorrichtung zur Aufbereitung von galvanischem Abwasser, welche als galvanische Zelle, bestehend aus einem eine Elektrolytlösung enthaltenden Elektrolysebehälter und mit der Elektrolytlösung in Kontakt stehenden Elektroden, gestaltet ist, gekennzeichnet dadurch, daß in dem Elektrolysebehälter ein aus mindestens einem plattenförmigen, saugfähigen, einen Teil des Elektrolyten aufnehmenden Verdunsterelement aufgebautes Verdunstersystem angeordnet ist, daß nur eine der Elektroden unmittelbar in den Elektrolyten eintauchend im Elektrolysebehälter angebracht ist und daß dessen sich durch Kapillarkraft aus dem Elektrolyt ausbildender Elektrolytfilm an der Oberfläche jedes vorhandenen Verdunsterelementes elektrisch leitend mit der anderen am Verdunstersystem befestigten Elektrode in Verbindung steht.
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet dadurch, daß das Verdunstersystem eine Vielzahl von in zwei Reihen nebeneinander angeordneten.und in den Elektrolyten eintauchenden sowie von einem Luftstrom umgebenden Verdunsterelementen besitzt, daß die beiden Reihen der Verdunsterelemente durch eine vertikal zwischen ihnen angeordnete und nicht in den Elektrolyten eintauchende oder diesen berührende Zwischenwand getrennt sind und daß in einer an sich bekannten Abdeckung der galvanischen Zelle Leitelemente zur Zu- und Abführung des Luftstromes, z. B. Düsen, Saug- und Blasrohre, vorgesehen sind.
DD27467885A 1985-04-01 1985-04-01 Verfahren und vorrichtung zur aufbereitung von galvanischem abwasser DD235626A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD27467885A DD235626A1 (de) 1985-04-01 1985-04-01 Verfahren und vorrichtung zur aufbereitung von galvanischem abwasser

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD27467885A DD235626A1 (de) 1985-04-01 1985-04-01 Verfahren und vorrichtung zur aufbereitung von galvanischem abwasser

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DD235626A1 true DD235626A1 (de) 1986-05-14

Family

ID=5566488

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DD27467885A DD235626A1 (de) 1985-04-01 1985-04-01 Verfahren und vorrichtung zur aufbereitung von galvanischem abwasser

Country Status (1)

Country Link
DD (1) DD235626A1 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0505957A2 (de) * 1991-03-27 1992-09-30 Gerd Wurster Verfahren und Vorrichtung zur Abwasserbehandlung im Rahmen einer Lackier- und Pulverbeschichtungsanlage
NL1006340C2 (nl) * 1997-06-17 1998-12-21 Rafael Technologie En Manageme Werkwijze en inrichting voor het winnen van metalen.

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0505957A2 (de) * 1991-03-27 1992-09-30 Gerd Wurster Verfahren und Vorrichtung zur Abwasserbehandlung im Rahmen einer Lackier- und Pulverbeschichtungsanlage
EP0505957A3 (en) * 1991-03-27 1993-01-13 Gerd Dipl.-Ing. Wurster Method and apparatus for waste water treatment in connection with a paint and powder coating plant
NL1006340C2 (nl) * 1997-06-17 1998-12-21 Rafael Technologie En Manageme Werkwijze en inrichting voor het winnen van metalen.
WO1998058090A2 (en) * 1997-06-17 1998-12-23 Rafaël Beheer B.V. A method and a device for recovering metals comprising dissolving, concentrating and electrowinning means with rotatable cathode
WO1998058090A3 (en) * 1997-06-17 1999-03-18 Waart Michael Wilhelmus Hendri A method and a device for recovering metals comprising dissolving, concentrating and electrowinning means with rotatable cathode

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT401739B (de) Vorrichtung zur aufbereitung von metallhaltigen flüssigkeiten durch ionenaustausch und gleichzeitige oder periodische regenerierung des ionenaustauscherharzes durch elektrodialyse
DE2604371C2 (de)
DE2445412C2 (de) Elektrolytische Zelle und Verfahren zur elektrochemischen Behandlung von Abwässern
DE2158847A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Entfernung und zum Abbau von Verunreinigungen aus bzw. in Abwässern
DE1299608B (de) Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Entfernung von Spuren von Metallen aus nichtmetallischen waessrigen Salzloesungen
DE3739580C2 (de)
DE2508094A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum elektrolytischen abscheiden von metallen
DE2208076A1 (de) Verfahren zur elektrolytischen Behandlung von Industrieabwässern und Vorrichtung zur Durchführung desselben
EP0158910A2 (de) Verfahren zur Rückgewinnung von Kupfer aus einer ammoniakalischen Kupfer-Ätzlösung und Rekonditionierung derselben
CH621750A5 (de)
DE2650912A1 (de) Elektrolytische regeneration eines aetzmittels
DE19736350C1 (de) Verfahren zur Konzentrationsregulierung von Stoffen in Elektrolyten und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE2644744C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen einer leitfähigen, verunreinigende Partikel enthaltenden Kühlflüssigkeit
WO2007115530A1 (de) Elektroentionisierungsverfahren zur aufbereitung von bei der chemischen und/oder elektrochemischen oberflächenbehandlung von metallen entstehenden spülwässern
DD235626A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur aufbereitung von galvanischem abwasser
DE60111558T2 (de) Verfahren und vorrichtung zur abtrennung und zerstörung von gelöstem nitrat
EP0487881B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum elektrolytischen Austragen von Metallen aus einer Metallionen enthaltenden Lösung sowie Elektrode zur Durchführung des Verfahrens
DE4343077C2 (de) Elektrolysegerät mit Partikelbett-Elektrode(n)
DE2719667C2 (de) Vorrichtung zur Behandlung von metallhaltigem Abwasser
DE2940741C2 (de)
DE3330838C2 (de)
DE4324862C2 (de) Elektrolysezelle zur Regenerierung von metallbeladenem Ionenaustauscherharz und Verfahren zur Regeneration metallbeladenen Austauscherharzen
DE1767155C3 (de) Verfahren zum Betrieb einer Chloralkalizelle mit Quecksilber-Kathode
CH628006A5 (de) Verfahren und vorrichtung zur behandlung von metallhaltigem abwasser.
DE2617991C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Abwassern

Legal Events

Date Code Title Description
ENJ Ceased due to non-payment of renewal fee