DD209724A1 - Mittel zur beseitigung der bodenmuedigkeit - Google Patents

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DD209724A1
DD209724A1 DD24341682A DD24341682A DD209724A1 DD 209724 A1 DD209724 A1 DD 209724A1 DD 24341682 A DD24341682 A DD 24341682A DD 24341682 A DD24341682 A DD 24341682A DD 209724 A1 DD209724 A1 DD 209724A1
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DD
German Democratic Republic
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deep
soil
fatigue
cultivation
hydroxymethyl
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Application number
DD24341682A
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English (en)
Inventor
Georg Otto
Harry Winkler
Tilo Roethling
Ulf Thust
Monika Wind
Werner Kochmann
Wilfried Kramer
Eberhard Guenther
Christine Fieseler
Original Assignee
Inst F Obstforschung
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Abstract

Das Mittel zur Beseitigung der Bodenmuedigkeit bei der Anzucht und dem Anbau von Obstkulturen ist einsetzbar zur Verhinderung von Nachbauschaeden in Anlagen der industriemaessigen Obstproduktion u.in Baumschulen.Es besteht das Ziel,ein Mittel zu entwickeln,das mit einfacheren Methoden als Chlorpikrin u.andere Biozide,die ihre Wirkung in der Gasphase entfalten,ausgebracht werden kann,das keine Versiegelung des Bodens zur Absicherung der erforderlichen Verweildauer im Boden nach seiner Einbringung erfordert und eine geringere Toxiztaet besitzt.Zum Einsatz kommt ein Mittel mit der allgemeinen Formel und der Bedeutung fuer R tief 1,R tief 3:Acyl,Rtief 2:H, R tief 3:Hydroxymeyhyl,R tief 2:H;R tief 1,R tief 2:H, R tief 3:Hydroxymethyl;R tief 1 in Verbindung mit R tief 2:Alkyliden,R tief 3:H; X:Sauerstoff oder Schwefel,das dem bewachsenen bzw. unbewachsenen Boden zugefuehrt wird.

Description

Titel der Erfindung ' ,
Mittel zur Beseitigung der Sodenmüdigkeit
Anwendungsgebiet !
Die Erfindung bezieht sich auf ein Mittel zur Beseitigung der Sodenmüdigkeit bei Anzucht und Anbau von Obst«?· kulturen, vorzugsweise von Apfelkulturen. i:
Charakteristik des bekannten Standes der Technik Die Bodenmüdigkeit ist eine Erscheinung, die vorrangig beim Anbau von Gbstkulturen nach Obstkulturen auftreten kann und starke Schäden hervorruft« Bei Obstbäumen entstehen erhebliche Wuchsbeeinträchtigungen und ein verspäteter Ertragsbeginn, Der Ertrag kann bis über 50 % des Normalertrages herabgesetzt sein. Bei Baumschulgehölzen wird die Ausbeute an verkaufsfähigem Pflanzenmaterial erheblich gesenkt. Die Ursache der Bodenmüdigkeit ist gegenwärtig noch nicht bekannt. Es bestehen darüber nur verschiedene unbewiesene Hypothesen. So soll sie z.-Ei. durch im Soden angereicherte Toxine, inhibierende Gase, Verschiebungen in der Zusammensetzung der Bodenmikroflora hervorgerufen werden« Früher mit zur Bodenmüdigkeit gerechnete Schäden durch Nematoden sind aus ihr auszugrenzen. Die Bodenmüdigkeit zeichnet sich durch eine hohe Persistenz im Soden von über 10 Jahren aus. Dadurch ist ihre Ausschaltung durch entsprechende Anbaupausen aus ökonomischen Gründen nicht vertretbar. Durch Düngung und Pflege ist sie nicht zu beseitigen und durch Obstarten- wechsel nur in einigen Fellen zu vermeiden. Bei der wirt-
schaftlich bedeutsamsten Cbstkultur - Apfel - ist sie auch nicht durch Wechsel der Unterlage zu umgehen. Ihre große volkswirtschaftliche Bedeutung wird weiter zunehmen, da die erreichte Konzentration des Obstbaues den bisher verfolgten Flächenwechsel mit landwirtschaftlichen Kulturen nicht mehr erlaubt« ;
Die schädigenden Auswirkungen der Bodenmüdigkeit können durch eine Dämpfung des Bodens, die aus ökonomischen Gründen auf großen Freilandflachen nicht durchführbar ist, sicher beseitigt werden. Gleiche Erfolge stellten sich bei der Behandlung des Bodens mit dem Biozid Chlorpikrin ein, während andere Biozide wie z. B. 1,2 Cichlorpropen - 1,3 Dichlorpropan, Metham-Natrium, Dazomet, Methylisothiozyanat, Methylbromid keine oder eine wesentlich schwächere bzw. eine weniger sichere Wirkung aufweisen» Eine gänzlich unbefriedigende Wirkung besitzen auch eine Reihe von Fungiziden, darunter z. B, Captan, Quintozen, Tecnazen, Thiram, Metiram, uenomyl, Qxathiinpräpafate sowie Furalaxyl und Metalaxyl·
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist ein Mittel zur Behandlung des unbewachsenen und ggf. bewachsenen Bodens gegen Bodenmüdigkeit, das mit einfacheren Methoden als Chlorpikrin und andere Biozide, die ihre Wirkung in der Gasphase entfalten, ausgebracht werden kann, das keine Versiegelung des Bodens zur Absicherung der erforderlichen Verweildauer im Boden nach seiner Einbringung erfordert und eine geringere Toxizität besitzt· Die Herstellung soll mit Ausgangskomponenten erfolgen, deren Verfügbarkeit gegeben ist»
Darlegung des Wesens der Erfindung
Entsprechend der Zielstellung war ncfcch einem geeigneten Mittel zu suchen, daß die Auswirkungen der Bodenmüdigkeit bei Obstkulturen, insbesondere bei Apfel, beseitigt. Bei der Überprüfung zahlreicher chemischer Verbindungsklassen
auf ihre Anwendbarkeit zur Oberwindung der Bodenmüdigkeit wurde nun gefunden, daß Thioharnstoff- und Harnstoffderivate mit der allgemeinen Formel
R1- N-C-NH-R^
y :
und der Bedeutung
Ri » Rq ' Acyl, R0 : H;
R1, R2 ι H, R3 : Acyl;
R1, R3 : Hydroxymethyl, R2 : H;
R , R2 : H, R3 : Hydroxymethyl;
R1 in Verbindung mit R2 : Alkyliden, R3 = H; X : Sauerstoff oder Schwefel
diesen Zweck gut erfüllten und folglich anwendungsfähige Wirkstoffe darstellen·
Die Verbindungen sind nach bekannten in der Literatur beschriebenen Synthesewegen sowie einer ökonomischen Rohstoffgrundlage leicht zugänglich*
Ihre Wirkung zur Beseitigung der Bodenmüdigkeit wurde dadurch ermittelt, daß das Wachstum von Apfelsämlingen in müden Boden, in die die erfindungsgemäßen Verbindungen appliziert worden waren, mit dem Wachstum in gedämpften Böden sowie in unbehandelten müden Böden verglichen wurde, wobei sich die vorteilhafte Wirkung der Präparate ergab (Beispiel 1 und 2).
So zeigte sich z, B, im Falle der Anwendung von N,N'-Diacetyl-
thioharnstoff mit der Aufwandmenge von 58 g/m im 2· Standjahr eine Erhöhung des Wachstums auf das Doppelte gegenüber einem unbehandelten Vergleichsboden·
Diese Wirkung von mono- und diacylierten Harnstoffen, Hydroxymethylharnstoffen, N-Alkylidenharnstoffen sowie den entsprechenden Thiohomologen zur Oberwindung der Bodenmüdigkeit war nicht zu erwarten und erschließt diese Wirkstoffe für die bezeichnete Anwendungsform neu·
Die Wirkung der Präparate ist dabei von reinen Düngungseffekten abzugrenzen, da die Erscheinungen der Bodenmüdigkeit durch Düngung nicht zu beseitigen sind. Zur Applikation der erfindungsgemäßen Mittel kommen die reinen Substanzen oder ihre herkömmlichen Formulierungspräparate, die z. B. durch
Ausstreuen oder durch Aussprühen flüssiger Forinulierungen in den Kulturboden ausgebracht werden. Die Wirkstoffe sind auch in gegenseitiger Mischung und durch zusätzliches Zufügen von Bioziden mit andersartigen Wirkungen, so z, B. mit Fungiziden zur Anwendung geeignet (Beispiel 3)·
Ausführungsbeispiel Beispiel 1:
Wirkung ausgewählter Mittel auf das Wachstum von Apfelsämlingen im 1, und 2· Standjahr bei Zugabe zu müdem Boden im Vergleich zur Bodendämpfung (K) und zum unbehandelten Boden
Dosis 1. Standjahr Behänd. 2. Standjahr Be
Mittel g/«n2 Trieb Unbeh, zu Trieb Unbeh. händ zu
länge zu K lenge zu K -
K K % K K 'V /t
36 cm % 88 cm % 109
Monoacetyl- 72 20,2 64 91 17,0 64 128
harnstoff 58 64 81 64 128
N ,N'-Diace- 115 20,2 64 76 17,0 64 118
tylthio- 173 64 91 64 129
harnstoff 42,5 64 87 64 82
N,N'-3is- 85 20,2 64 62 17,0 64 91
hydroxyme- 64 S 64
thylharn-
stoff 31 60 73
Ν-Λ-thyli- 62 20,2 64 77 17,0 64 121 '
den thio 64 64
harnstoff
..on in η η .,. (\ Ii h
Tabelle 2:
Wirkung ausgewählter Mittel auf das Wachstum von Apfelsämlingen im ersten Standjahr bei Zugabe zu zwei müden Böden verschiedener Herkunft im Vergleich zur Bodendämpfung (K) und zum unbehandelten Boden
Boden
Boden
Mittel Dosis Trieb- Unbeh· Behänd. Trieb ünbeh , Be
g/m2 länge zu zu lange zu händ zu
K K K K K K
cm % % cm &
Monoacetyl- 22 12,7 53 69 10,5 83 75
harnstoff 44 53 68
88 69 82
N ,N'-Diace- 35 12,7 53 75 10,5 83 75
tylthio- 70 114 99
harnstoff 140 190 127
Beispiel 3:
Wirkung ausgewählter Mittelkombinationen bei Zugabe zu müdem Boden im Vergleich zur Bodendämpfung (K) und zum unbehandelten
Boden
Mit telkombination
Dosis g/m2
Trieblänge Unbeh. Behänd. K ß*J zu K zu K
Monoacetyl- 22 + harnstoff +
N,N'-Diacetyl- 35 15,2 thioharnstoff
Ν,Ν'-Diacetyl- 70 + thioharnstoff + 15,2 Thiuram 85 20
112
119

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Mittel zur Beseitigung der in Böden auftretenden Boden inüdigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß Harnstoffe und Thioharnstoffe mit der allgemeinen Formel
R>—N-C-NH-R0
Ty 3
R2 !
und der Bedeutung für ;R1, R3 : Acyl, R2 : H; ; ·R1, R2 : H, R3 : Acyl;
R,, R3 : Hydroxymethyl, R2 : H;
R1, R2 : H, R3 : Hydroxymethyl;
R1 in Verbindung mit R2 : Alkyliden, R3 : H;
X : Sauerstoff oder Schwefel
dem unbewachsenen oder bewachsenen Boden in Obstbaumund Baumschulkulturen zugefügt werden«
2· Mittel nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkstoffe in gegenseitiger Kombination oder in Mischung mit anderen Bioziden eingesetzt werden«
DD24341682A 1982-09-22 1982-09-22 Mittel zur beseitigung der bodenmuedigkeit DD209724A1 (de)

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