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Antiparasitische. Mittel zur Behandlung von im Wachstum befindlichen
Pflanzen Die Erfindung bezieht s-ich auf ein, antipara-sitisches, Mittel zur Behandlung
von, im Wachstum befindlichen Pflanzen, wiabei- diese Mittel aus wäßrigen Lösungen
oder Siuspensionen, eines Dirnethylphen-oxyäthanols bestehen.
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Im Wachstum befind1iche Pflanzen weilden oft von Parasiten befallen,
die sich nicht leicht durch Spritzen oder andere Anwendungsformen der Giftmittel
auf die Oberfläche der Pflanzen ghtÖten, oder in ihrer Entwicklung hemmen lassen,
Zum Beispiel werden Tomaten, unid Gartennelken in ihrem Innern. von einer Krankheit
befallen, die unter dem Namen Fusariumwelke. bekannt ist. Bei dieser Krankheit wird
das Leeitsystem der Wirtspflanze durch das Wachstum der Schmarotzer gestört und
die Zufuhr der Nährstoffe und des Wassers zu den verschiedene:n Teilen der Wirtspflanze
gehemmt-. Außerdem erzeugen die Parasiten Stoffe, die für die Wi;rfisp#flanze toxisch
sind. Bisher wurde versucht, idiese Schäden durch besondere desinfektorische Maßnahmen,
z. B. durch Sterilisieren der Erde, zu beheben; jedoch wardies kostspielig und befriedigte
auch nicht.
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Es wurde nun gefunden, daß diese Krankheiten mit Erfolg (durch, eine
innereBehandlung derWirtspflanze bekämpft werden können, weinn, man in die Pflanze
ein Dimethylphenoxyäthanol einführt, wie weiter unten beschrieben wird. Dies läßt
sich sehr
leicht bewerkstelligen: Man löst oder di-spergiert diese
Substanz in Wasser und begießt die Pflanzen mit dieser wäßrigen Komposition, am
besten, indem mandie Lösung oder Suspension auf den Erdboden aufbringt, in welchem
die -Pflanze wächst. Die Pflanze istdarnit in der Lage, denchemischen Stoff aufzunehmen,
wodurch Schädigungen vermieden werden, die durch Berührung des chemischen Stoffes,
mit der Oberfläche der Pflanze entstehen können. Diese Anwend-ungsweise der chemischen
Sub-stanzen, ist besonders in Warrnhaäusern, z. B. für das Wachstum von Nelken oder
ähnlichen Bliumen, geeignet.
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Die betreffendenVerbindiungen, lassen, sich jedoch auch bei jeder
Bewässerung der Pflanzen, z. B. durch Besprengen, zur Anwendung bringen.
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Die antipaxasitischen Stoffe dieser Erfindung sind folgende.-i. 4-C#hlor-3,5-dimethylphenoxyäfhanol
mit der Strukturformel
und 2. 3, 5-Dimethy#lphenoxyäth,anol m-it der Strukturformel
Die obigen Substanzen wurden in, Gewächshausversuchen gegen die Tornatenwelke (dien
Sichelsporling Fus-arium lycopersici) angewendet. Bei diesen Versuchen handelt es
sich um in Sand, der gegen die Welkeorganismen steril ist, eingetopfte, ,im Wachstum
befindliche-, einzelne Pflanzen. Die Pflanzen werden während der Versuchsdauer mit
Nährlösungen versorgt, -die die für die normale Entwicklung erforderlichen Nährstoffe
enthalten. Wenn die Pflanzen etwa io bis 15cin hoch gewachsen sind, werden sie mit
den wäßrigen Lösungen oder Suspensionen der zu prüfenden Chemikalien begossen. Das
Bewässern wird noch io Tage fortgesetzt unddie Lösung in einer Menge von 5,iI/qm
angewendet. Näch Erfordernis wird zur Erhaltung des Wachstums noch mit Wasser ohne
Zusatz von Chemikalien gegossen. Vor der elften, Bewässerung werden die Pflanzen
aus dem Sand genommen und gründlich einschließlich der Wurzeln gewaschen. Hierbei
werden die Wurzeln meist etwas beschädigt, so -daß der Welkeor.gaxriGmus die Pflanze
schnell befallen kann. Die Pflanzen werden nun in einzelne Töpfe in frischen Sand,
gepflanzt, der keine Chemikalien enthältund völlig steril ist. Dann wird eine Suspension
der Sporen, des Schmarotzers auf den. Sand, gegessen. Darauf wer&n die Pflanzim
mit genügend Wasser und Nährstoffen, versorgt, jedoch mit keiner der zu prüfenden
chemischen Substamen. In der gleichen Weise. werden Kontrollpflanzen, behandelt,
jedoch
ohne Zusatz der zu prüfenden chemischenSubstanz. Der Versuch wird als
abgeschlossen angesehen, wenn die Kontrollpflanzen durch idie Krankheit abgestorben
sind- Der Welke-organ,ismus stellt einen Pilz -dar, der innerhalb der Wirtspflanze
wächst. Bei diesen Versuchen wurde als Tornatenart die »Bonner Beste« verwendet.
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Die folgende.Tabelle i zeigt dieErgebnisse dieser Versuche: Die Zahlen
in (der linken Kolonne bezeichnen den chemischen Stoff, wie er in der Beschreibungg
oben angegeben ist. Die Zahlen, in der mittleren Kolonne bedeuten die Konzentration
der auf den Sand aufgebrachten, Substanz in,der wäßrigen Lösung oder Suspension,
z. B. in. einem Verhältnis i
: 64Qoo;
d. h. die wäßrige Lösung enthält
einen Ciewichtsteilder Substanz in 64 ooo Teilen Wa;sser. Die Zahlen ider rechten
Kolonne bedeuten den Krankheitsbefall der Pflanzen nach Abschluß des Versuchs; i
stellt den. Krankheitsbefa,11 der Kontrollpflanze und o keinen Krankheitsbefall
dar. Für praktische Zwecke inuß das Material einen Index von o,2 oder* weniger besitzen,.
Tabelle i |
Substaii'z Nr. 1 Angewendete Konzentration
1 Index |
1 1: 32 000 0,05 |
1 1: 64 000 0,04 |
I 1: 128 ooo o,16 |
I 1: 256 ooo o,38 |
2 1: 4 000 0,00 |
Wie aus diesen Angaben zu ersehen ist, sind die beiden ersten Anwendungsformen sehr
wirksam. Die Substanz ist in so extremer Verdünnung wirksam, idaß sie Nr. 2 beim
Verhüten,des Welkens vorzuziehen ist, obwohl Nr.
2, eine stimulieren&
Wirkung auf das: Blattwerk der Tomate ausübt.
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Die Substanz Nr. i zeigte also, daß sie bei den Tomatenversuchen lußerst
wirksam war; sie wurde aus diesern. Grunde auch gegen Fusarium dianthi geprüft-,
einen, Wel-koorganismus, der Gartennelken befällt. Bei diesen Versuchen wurden Nelkenstecklinge
bewurzelt und dann verpflanzt. Die Erde war natürlich mit dem Welkeorganismus infiziert.
Nach dem Verpflanzen wurden die Pflanzen zweimal in der Woche mit einer Lösung i
: 64ooo der Substanz i in einer Menge von 5, 1 1/qm,8 Wochen lang
begossen. Nach Erfordernis wurde außerdem noch mit gewöhnlichem Wasser ohne chemischen
Zusalz gegossen. #DieKontrollpflanzent wurden der gleichen Behandlung unterworfen"
jedk)ch enthielt das verwendete Wasser keine chemische Substanz. Bei den. Versuchen,
wurden annähernd ioo# Pflanzen in einem Abstand von etwa io,2, crn und auch die
gleiche Anzahl von. Kontrollpflanzen in dem ,gleichen Pflanzabstand verwendet. Die
Auszählung
3'/2 Monate nach der Behandlung ergab, daß
23 0/0
der Pflanzen, die mit Substamz Nr. i behandelt waren, die Welkekrankheit
besaßen, während von den I"'-ontrollpflan2.en 44% befallen, waren.
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Bei einer anderen Versuchsreihe wurden Nelkenstecklinge I>is zur Bewurzlung
eingepflanzt, dann in schmale Kästen gesetzt und 6o lange darin belassen, bis sie
30,5 cm hoch gewachsen waren und schließlich auf Anzuchtbeete zum endgültigen
Wachstum und, Blühen verpflanzt. Während der Versuchsdauer (etwa 4 Monate) befanden
sich die Pflanzen in schmalen Kästen undwurden, einmal pro Woche mit einer Lösung
i : 64000, der Substanz i in einer Menge von 5,1 1/qm der Erdoberfläche begossen.
Falls notwendig, wurde, um die Pflanzen im Wachstum zu erhalten, mit gewöhnlichem
Wasser ohne Chemikalienzusatz nachgegossen. Der Erdboden aJ1 dieser Pflanzungen
war natürlich mit dem Welkeorganismus der Nellzen infiziert. Die Kontrollpflanz,
en wuchsen unter- den gleichen Bedlingungen, jedoch enthielt das Gießwas,ser Iwihe
chemischen, Zusatzstoffe. Die ersten-Blüten waren, etwa 8, Monate nach Verpflanzung
der bewurzelten Stecklinge, in die schmalen Kästen verkaufsfertig. Die Auszählung
ergabt zu diesem Zeitpunkt, daß nur 3,20/0 der mit Substanz i behandelten, Pflanzen,
von derWelkekrankheit befallen waren, während 5o,60/9 der Kontrollpflanzen welkten.
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Die bei den, ohigen Versuchen verwendete Nelkenart ist in den Vereinigten
Staaten von Amerika unterdem Namen, »Millers Yellow,« bekannt. Die Versorgung -der
Pflanzen mit den, wäßrigen- Cheimikalienlösunggen ge--schah durch Begießen der Erdoberfläche
unter den Pflanzen.