DD206531A5 - Verfahren zur herstellung eines futterzusatzes - Google Patents

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DD206531A5 DD81232073A DD23207381A DD206531A5 DD 206531 A5 DD206531 A5 DD 206531A5 DD 81232073 A DD81232073 A DD 81232073A DD 23207381 A DD23207381 A DD 23207381A DD 206531 A5 DD206531 A5 DD 206531A5
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Tibor Csoergoe
Laszlo Kallai
Vilmos Posevitz
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Agrartudomanyi Egyetem
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Abstract

DIE ERFINDUNG BETRIFFT EIN VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINES NPN-STOFF ENTHALTENDEN, VORZUGSWEISE HARNSTOFFHALTIGEN FUTTERZUSATZES FUER WIEDERKAEUER, DAS DARIN BESTEHT, DASS DER NPN-STOFF, AUF DAS GESAMTGEWICHT DES PRODUKTS BEZOGEN, ZU 20 BIS 89 GEW.-%, VORZUGSWEISE ZU 70 BIS 85 GEW.-%, IN EINEN STOFF EINGEBETTET WIRD, DER AUS 5 BIS 75 GEW.-%,VORZUGSWEISE AUS 35 BIS 60 GEW.-%, GEGEBENFALLS MINDESTENS ZU 10 %, VORZUGSWEISE ZU 30 BIS 50 % VERKLEISTERTER STAERKE, AUS 2 BIS 25 GEW.-%, VORZUGSWEISE 8 BIS 12 GEW.-%, QUELLBAREM TONMINERAL UND AUS 1 BIS 35 GEW.-%, VORZUGSWEISE 7 BIS 15 GEW.-% PHOSPHATID BESTEHT. DER NACH DEM ERFINDUNGSGEMAESSEN VERFAHREN HERGESTELLTE FUTTERZUSATZ IST SCHMACKHAFT, ENTHAELT IN GROSSER MENGE NPN-STOFF, OHNE DASS BEIM FUETTERN AUCH NUR DIE GERINGSTE VERGIFTUNGSGEFAHR BESTEHT. UND ERMOEGLICHT DIE VERFUETTERUNG EINER BELIEBIGEN MENGE VON LEICHT HYDROLYSIERENDE EIWEISSEN.

Description

651 58
Verfahren zur Herstellung eines Futterzusatzes
Anwendungsgebiet der Erfindung:
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines NPN-Stoff enthaltenden, vorzugsweise harnstoffhaltigen Futterzueatzes für Wiederkäuer.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen;
Es ist bekannt, daß die ständig starke Zunahme der WeItbevölkerung sowohl hinsichtlich der Bereitstellung des kalorienmäßigen Nahrungsmittelaufkommens als auch der ausreichenden Eiweißversorgung die Nahrungsmittelwirtschaft nahezu aller Länder vor große Aufgaben stellt. Besonders wächst der Bedarf an tierischem Eiweiß, was die entsprechende Versorgung mit Futtereiweiß zunehmend erschwert. Deshalb wächst das Interesse an sogenannten NPN- (nicht Proteinnitrogen) Stoffen, wobei in erster Linie an der Nut2ung von Harnstoff für Futterzwecke gedacht wird. Der industriell billig herstellbare Harnstoff enthält nämlich 46 Gew.% Stickstoff, und bei entsprechender Zuführung liefert er als Futtermittel für Tiere mit mehrteiligem Verdauungssystem, also für Wiederkäuer, eine gut nutzbare Stickstoffquelle. Aus den bisher durchgeführten Untersuchungen wurde aber auch klar, daß das Füttern mit
Harnstoff mit Gefahren verbunden ist, da es Vergiftungen, vorübergehende Verdauungsstörungen, sogar den Tod des Tieres verursachen kann.
Versuche haben bewiesen, daß der Harnstoff biologisch wertvolle Eiweißfuttermittel, wie z.B. Soja, Erdnußschrot und auch Sonnenblumen, ersetzen kann.
Der Harnstoff zerfällt, nachdem er in den zusammengesetzten Magen der Wiederkäuer gelangt ist, durch Einwirkung von Mikroorganismen in Kohlensäure und Ammoniak. Das Ammoniak wird von den Mikroorganismen im Verdauungssystem der Wiederkäuer für den Aufbau der für den Organismus notwendigen Eiweiße genutzt. Erfolgt der Zerfall des Harnstoffs zu schnell, so sind die Mikroorganismen des Pansens nicht in der Lage, das entstehende Ammoniak zu verarbeiten, und wenn der Ammoniaküberschuß in die Blutbahn gelangt, kann es zu Vergiftungen kommen. Der Tierorganismus ist in der Lage, das überschüssige Ammoniak durch Reaktionen in der Leber erneut in Harnstoff umzuwandeln und ihn dann mit dem Urin auszuscheiden. Dieser Prozeß ist aber nur innerhalb bestimmter Grenzen möglich, und bei zu starker Harnstoffzuführung konnte die Vergiftung des Tieres bisher nicht verhindert werden.
Die Aufnahme von NPN-Stoffen, wie Harnstoff, hängt also von vielen äußeren und inneren Faktoren ab. Um eine bedeutende Menge NPN-Stoffe füttern zu können, muß man die beeinflussenden Faktoren kennen und die negativen Erscheinungen beseitigen. Der zeitliche Ablauf der Aminosäuresynthese, die Ammoniakkonzentration des Pansens, weiterhin die vollständige Stickstoffversorgung der Tiere, müssen beachtet werden. Der Wirkungsgrad der Harnstoffnutzung steht im Verhältnis zum Gleichgewichtszustand von Konzentration und Synthese. Erfolgt die Synthese langsamer als die Bildung von Ammoniak, kann es zu Vergiftungs-
erscheinungen und sogar zu massenweisem Verenden Kommen.
In vielen Fällen verursacht der Geschmack beim Füttern von NPN-haltigen Stoffen Schwierigkeiten. Auf wissenschaftlicher Ebene wurde bewiesen, daß der Harnstoff in der Mundhöhle Kältegefühl erzeugt und die Tiere ihn deshalb nicht gern verzehren.
Daraus geht hervor, daß die Vergiftungsgefahr, Geschmacksprobleme und der schlechte Nutzungsgrad die größten Hindernisse bei der breitangelegten Verwendung von Harnstoff waren. Deshalb wurden in den letzten Dahrzehnten ausgedehnte Forschungsarbeiten begonnen, um auf verschiedene Weise das plötzliche Freiwerden von Ammoniak zu verzögern.
Die gegenwärtig bekannten Lösungen können in vier Gruppen unterteilt werden:
a) Um eine HarnstoffVergiftung zu verhindern, wird der Harnstoff sehr genau bemessen und in kleinen Mengen zugeführt. So kann eine höchstens 3,5 Gew.% der gesamten Menge des Mischfutters entsprechende Menge von Harnstoff ohne Vergiftungsgefahr verfüttert werden.
In der HU-PS 157 540 ist ein solches Verfahren beschrieben, bei dem Sonnenblumenschalen-Mahlgut mit höchstens 3 Gew.-% Harnstoff vermischt wird.
b) Durch das Füttern von gut verdaubaren und absorbierenden Stoffen, wie z.B. von Futter mit hohem Kohlenhydratgehalt (Stärke, Melasse, Futterzucker usw.) und mit entsprechendem Faseranteil (Futterstroh, Luzernenmehl, Maiskolbenmehr usw.), wird ein günstiger Boden zur Vermehrung von Mikroorganismen im Pansen der Wiederkäuer geschaffen. Mit dieser Methode wird ein 3 bis
8 Gew.-% der Gesamtmenge des Mischfutters entsprechende Menge von Harnstoff ohne Vergiftungsgefahr verfüttert.
In der HU-PS 160 454 ist ein solches Verfahren beschrieben, bei dem 20 Gew.-% Erdnußschrot, 28 Gew.-% Sojaschrot, 12 Gew.-% Sonnenblumenschrot, 6 Gew.-% Weizenkeime, 7 Gew.-% Weizenfuttermehl, 6 Gew.-% Luzernenmehl, 7,5 Gew.-% Rübenmelasse, 1 Gew.-% Futterfett, 3 Gew.-% Harnstoff, 2,8 Gew.-% Futterkalk, 1,7 Gew.-% Phoskal, 1 Gew.-% jodiertes Viehsalz, 2 Gew.-% Mineralpremis, 1 Gew.-% Vitamin-Premix und 1 Gew.-% Zusatzstoff vermischt werden.
Nach der US-PS 2 748 000 wird Harnstoff mit Wasser, Melasse und Phosphorsäure vermischt, danach wird das Gemisch mit für Futterzwecke geeigneten sonstigen pflanzlichen Stoffen homogenisiert.
c) Der Harnstoff wird für Futterzwecke geeignet gemacht, indem das Freiwerden von Ammoniak mit verschiedenen mechanischen Verfahren, so Druck, Granulieren oder Pelletisieren, verzögert wird.
In der HU-PS 167 864 ist ein solches Verfahren angegeben, bei dem zur Herstellung von Wiederkäuerfutter das mit Harnstoff ergänzte gehäckselte Rohfutter mit einer wäßrigen Lösung von Lauge, zweckmäßig Natriumhydroxid, und wenigstens einem Salz, zweckmäßig Natriumcarbonat und Natriumsulfit, vermischt und das Gemisch pelletisiert wird.
In der US-PS 3 490 912 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem die wäßrige Lösung von Harnstoff mit festem Futterstoff vermischt, dann das Gemisch getrocknet und der getrocknete Futterstoff granuliert wird.
d) Der Harnstoff wird für Futterzwecke verwendet, indem seine Kristallstuktur und dadurch seine Löslichkeit z.B. durch Druck bei hoher Temperatur, Schmelzen oder die Herstellung von unterschiedlichen Addukten verändert werden.
Nach der HU-PS 170 293 werden 38 bis 45 Gewichtsteile Harnstoff und 65 bis 52 Gewichtsteile Harnstoffphosphat trocken vermischt, das Gemisch bei 72 bis 900C geschmolzen und einem für die Tierfütterung verwendeten, zerkleinerten pflanzlichen Produkt beigemischt.
Nach der US-PS 3 988 483 wird Stärke oder das Mehl von stärkehaltigen Getreidekörnern mit Harnstoff vermischt, bei einer Temperatur von 150 bis 350°C mit Wasserdampf verkleistert, und der erhaltene Stoff wird den Wiederkäuern in flüssigem Zuetand zugeführt.
Zusammenfassund kann festgestellt werden, daß die Anwendung von bekannten NPN-Stoffen zusammen mit Stärke, quellbarem Tonmineral und/oder Zement sowie Phosphatiden bis jetzt nicht bekannt war. Darüber hinaus ist kein einziges bekanntes Verfahren zur Beseitigung der Schwierigkeiten geeignet, die das Füttern mit Harnstoff mit sich bringt. Es ist notwendig, für das Füttern eine Eingewöhnungszeit, von mindestens 14 Tagen, aber meistens 30 Tagen einzuschieben. Die Tiere bekommen so viel von den Produkten, daß sie ständig satt sind, damit der pH-Wert des Pansens bei 7 bleibt; das ist wichtig, weil sich sonst bei einem Sinken des pH-Wertes die Aktivität des Ureaseenzyms verstärkt. Das Füttern mit schnell hydrolysierenden Grünfuttermitteln, wie Gras, Grünluzerne usw., muß praktisch eingestellt werden, da es die Bildung von reichlich Ammoniak verursacht, und wenn gleichzeitig Harnstoff gefüttert wird, besteht die Gefahr einer Ammoniakvergiftung.
Keine Lösung ermöglicht die Zuführung einer größeren Menge (gleichzeitig mindestens 50 bis 100 g) NPN-Stoffes. Die bekannte geschmacksverderbende Wirkung von Harnstoff muß mit schmackhaften Ergänzungsfuttermitteln oder Deckmitteln ausgeglichen werden. Die Ammoniakkonzentration des Pansens kann nur umständlich oder aber überhaupt nicht auf den gewünschten Wert eingestellt werden. Die Herstellung der Produkte ist im allgemeinen kompliziert, folglich ist der Beschaffungspreis hoch und so die spezifische Wirkung nicht ausreichend.
Ziel der Erfindung:
Ziel der Erfindung ist die Herstellung einer Futterzusatzes, bei dem die Nachteile der bekannten Lösungen nicht auftreten, und der mit ausgezeichneter Wirksamkeit zum Füttern von Wiederkäuern benutzt werden kann, der NPN-Stoff in großer Quantität und ohne die geringste Vergiftungsgefahr enthält, schmackhaft ist und so das Füttern von extra zugeführtem Verbesserungsfutter und Deckmitteln überflüssig und das Füttern einer beliebigen Menge von leicht hydrolysierenden Eiweißen möglich macht.
Darlegung des Wesens der Erfindung:
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß wenn der NPN-Stoff in einen Stoff eingebettet oder mit einem Stoff überzogen in den Pansen des Wiederkäuers eingeführt wird, der aus einem Gemisch des Hydrolyseproduktes der Stärke und quellbaren Tonminerals, weiterhin eines oberflächenaktiven Stoffes besteht, der Abbau des NPN-Stoffes im Pansen entsprechend den praktischen Bedingungen regelbar ist und gleichzeitig die Menge des durch das Tier verwertbaren NPN-Stoffes auf das Mehrfache des bisherigen Wertes gesteigert werden kann.
Weiterhin basiert die Erfindung auf der Erkenntnis, daß infolge der Anwendung des oben erwähnten Einbettungsoder Oberzugsstoffes die Körner des in den Pansen gelangenden NPN-Stoffes in der Pansenflüssigkeit schweben und die NPN-spaltenden Enzyme so leichter für die Harnstoff spaltende Urease sowie die Mikroorganismen des Pansens zugänglich werden.
Eine weitere Grundlage der Erfindung ist die Erkenntnis, daß das Gemisch, das für die Einbettung oder den Überzug der Körner des NPN-Stoffes benutzt wird, die Bildung der für das Tier schädlichen Ammoniakkonzentration verhindert.
Die Erfindung beruht weiterhin auf der Erkenntnis, daß der unter Verwendung des oben erwähnten Einbettungs- bzw. Überzugsmittels herstellbare Futterzusatz mit einem außerordentlich hohen NPN-Gehalt die ohne Aufschluß erfolgende Nutzung solcher landwirtschaftlichen Nebenprodukte als sich verwertende Futterkomponente ermöglicht, die in solcher Qualität ohne Aufschluß bisher nicht verwendbar waren.
Schließlich basiert die Erfindung auf der Erkenntnis, daß der geregelte bzw. sich über längere Zeit hinziehende Zerfall des NPN-Stoffes im Pansen praktisch eine ständige Mikroorganismenflora sichert. Daher ist das Tier nicht der bei diskontinuierlicher Versorgung mit NPN-Stoff nach jeder NPN-Zuführung auftretenden Streßwirkung ausgesetzt.
Demzufolge ist die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines NPN-Stoff enthaltenden, vorzugsweise harnstoff haltigen Futterzueatzee für Wiederkäuer, das darin besteht, daß der NPN-Stoff, auf das Gesamtgewicht des Produktes bezogen, zu 20 bis 98 Gew.-%, vorzugsweise zu 70 bis 85 Ge\N.-% in einen Stoff eingebettet wird, der aus 5 bis 75 Gew.-%, vorzugsweise aus 35 bis 60 Gew.-%, gegebenenfalls mindestens zu 10 %, vorzugsweise zu 30 bis 50 %,
verkleisterter Stärke, aus 2 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 8 bis 12 Gew.-%, quellbarem Tonmineral und/oder Zement und aus 1 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise 7 bis 15 Gew.-% Phosphatid besteht.
Im Sinne der Erfindung sind unter "Zement" auch natürliche oder künstliche Stoffe zu verstehen, die über ähnliche Eigenschaften wie der Zement verfügen.
Als NPN-Stoff können in erster Linie Harnstoff, weiterhin Ammoniak, Ammoniumsalze, Äthylen-harnstoff, Propionsäureamid, Harnsäure und Kreatin eingesetzt werden.
Als Stärke-Quelle können vorzugsweise sämtliche Getreidearten, Hirse, Reis, Rispenhirse, Kartoffel, Maniok, weiterhin Heu, Silofutter sowie auch Abwässer der Stärkeproduktion verwendet werden. Diese Stärkegrundstoffe können sich im Laufe des Prozesses zu Stärkehydralysat verkleistern.
Als Phosphat sind Lecithin, Kephalin, Monophosphoinosit, Phosphatitsäure, Phytoglykolipid, Lysophosphatid und Polyglycerophosphatid verwendbar.
Als quellbares Tonmineral können in erster Linie Bentonit, weiterhin Illit, Hydrophylit, Vermikulit, Rektorit, Montmorillonit, Hektorit, Saponit, Attapulgit und Sepiolit eingesetzt werden.
Der pH-Wert des Produktes kann mit anorganischen oder organischen Sauren, so mit Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Propansäure, Buttersäure, Ascorbinsäure, Milchsäure und deren Salzen auf den gewünschten Wert eingestellt werden.
Zweckmäßig wird so vorgegangen, daß der Stärkegrundstoff auf eine Korngröße von 30 bis 70 ,um gemahlen wird und dann in Wasser mit einer Temperatur von 20 bis 400C gegeben wird, das Sojalecithin und Harnstoff in gelöstem Zustand enthält. Dann wird dem Weichbad Bentonit zugeführt und die Dispersion 10 bis 15 Minuten lang gerührt. Die so erhaltene breiige Masse iwrd in eine Trockenanlage gegeben und dort bis zu einem Wassergehalt von 8 bis 12 Gew.-% getrocknet. Der getrocknete Stoff wird bis auf ein Kornmaß von 0,2 bis 5 mm zerkleinert. Im Sinne der Erfindung kann man auch so vorgehen, daß Lecithin in Wasser mit einer Temperatur von 40 bis 800C dispergiert wird, dann ein Gemisch von Harnstoff und Bentonit hinzugegeben wird, die Dispersion in einen Schnellmischer geführt und 8 bis 15 Minuten lang homogenisiert wird.
Während der Erwärmung der wäßrigen Suspension verkleistert sich die Stärke. Die Erwärmung soll zweckmäßig so durchgeführt werden, daß die Verkleisterung eine völlige Umbildung von mindestens 10 % der gesamten Stärke im Stoff bewirkt.
Die breiige Masse kann auch direkt verwendet werden, indem sie z.B. zu Preßlingen geformt oder zu Pellets extrudiert oder aber direkt dem Faser- oder Kraftfutter zugegeben wird.
Die auf Grund des Stickstoffgehalts des mit d.em erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten FutterxusatÄes berechnete Eiweiß-Meßzahl ist zweimal so hoch wie die Eiweiß-Meßzahl von Sojaschrot gleichen Gewichts, d.h. 1 kg Zusatz kann 2 kg Sojaschrot ersetzen.
Das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Produkt enthält auch ohne extra Ergänzung einen bedeutenden Teil der für den lebenden Organismus unerläßlichen Mineralstoffe.
Die wichtigsten Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind folgende:
a) Es ermöglicht das Füttern mit einem Futterzusatz, der praktisch eine beliebige Menge Harnstoff enthält.
b) Das nach dem Verfahren hergestellte Produkt ist schmackhaft, die Tiere verzehren es gern.
c) Die Vergiftungsgefahr beim Füttern mit Harnstoff ist praktisch gänzlich beseitigt.
d) Der Preis des hergestellten Produkts ist, auf eine Einheit Eiweiß bezogen, niedrig.
e) Die Herstellungstechnologie ist einfach.
f) Mit dem nach dem Verfahren hergestellten Produkt gelangt die den Bedürfnissen der Tiere entsprechende Menge Spurenelemente in den tierischen Organismus.
g) Das erfindungsgemäß hergestellte Produkt kann direkt in den technologischen Prozeß der mo^dernen Mischfutterherstellung eingefügt werden.
h) Das erfindungsgemäß hergestellte Produkt ist nicht hygroskopisch und kann demzufolge ausgezeichnet gelagert werden.
i) Das erfindungsgemäß hergestellte Produkt kann mit Vorteil im monodietischen Fütterungssystem der Wiederkäuer eingesetzt werden, aber auch in Systemen angewendet werden, die ausschließlich auf der Kraftfütterung basieren.
Ausführungsbeispiele:
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1
In einen Schnellmischer werden 12 kg Sojalecithin, 12 kg Bentonit, 16 kg Harnstoff und 60 1 Wasser bei einer Temperatur von 70°C gegeben, und nach 5 Minuten Dispergieren wird die erhaltene homogene Suspension auf Zimmertemperatur gekühlt.
Aus der Suspesnion werden 12 kg Kraft- oder Massenfutter für Rinder gemischt und aus dem so erhaltenen Stoff werden Preßlinge geformt.
Die erhaltene Suspension kann auch vorsichtig getrocknet und das trockene Produkt mit weiteren Komponenten vermischt werden.
Beispiel 2
30 kg der nach Beispiel 1 erhaltenen Suspension werden im Futtermischer sorgfältig mit 40 kg Getreidemahlgut, 29,5 kg Luzernenraehl und 0,5 kg Viehsalz vermischt.
Das so erhaltene Produkt ist ausgezeichnet zur Fütterung von Wiederkäuern, in erster Linie zum Mästen, aber auch extrudiert für Fütterungszwecke geeignet.
Beispiel 3
11 kg Sojalecithin werden mit 35 1 Wasser (4O0C) vermischt, und zu der so erhaltenen Emulsion werden 14 kg
Bentonit hinzugegeben, der durch ein DIN 70 Sieb (90,um) einen Siebrückstand von höchstens 10 % liefert.
15 kg Harnstoff werden in 25 1 Wasser bei 800C aufgelöst und diese Lösung der Bentonitsuspension hinzugefügt. Die erhaltene Suspension gelangt in den Schnellmischer und wird darin 8 Minuten lang homogenisiert.
Zu der erhaltenen Suspension werden 50 kg Maismahlgut gegeben, dessen Korngröße zwischen 120,Um und 300.um liegt
Das erhaltene Gemisch wird zusammen mit 50 1 Wasser bei 90°C in einen mit einem Mischer versehenen Behälter geführt und 30 Minuten lang unter Rühren verkleistert.
Der erhaltene Zusatzstoff kann direkt für die Fütterung von Wiederkäuern verwendet, aber auch mit sonstigen Futtermitteln ergänzt werden.
Beispiel 4
10 kg Sojalecithin und 10 kg Bentonit werden zu 50 1 Wasser bei 850O' gegeben, und die erhaltene Dispersion wird so lange gerührt, bis der Feststoff nicht mehr klumpig ist. Nach der Zugabe von 30 kg Harnstoff wird der Stoff in einem Schnellmischer dispergiert, während ider pH-Wert der Suspension durch die Zuführung von 0,1 η Salzsäure auf einem Wert zwischen 6 und 6,5 gehalten wird.
Die Suspension wird in einen mit einem Mischer versehenen Autoklaven eingeführt, woraufhin 25 kg feingemahlener Mais hinzugegeben werden. In den Autoklaven werden weitere 35 Wasser gegeben, so daß der gesamte Wassergehalt der Suspension 55 Gew.-% beträgt. Dann wird die innere Temperatur des Autoklaven auf 1200C erhöht und 20 Minuten lang auf
diesem Wert gehalten. Das erhaltene Material wird in einer Mahl- und Trockeneinrichtung mit großer Scherkraft (Einrichtung vom Typ ATRITOR 18/A; Hersteller: Oacober et Co., Solthurn, Schweiz) auf eine Korngröße unter 3 mm gemahlen.
Das so erhaltene Produkt wird an Milchkühe-verfüttert. Die Tiere verzehren es gern. Das Futter hat keinen Ammoniakgeruch, seine Hygroskopizität ist recht günstig. Selbst wenn das Fünffache der üblichen Dosis verfüttert wird, treten bei den Tieren keine Vergiftungserscheinungen oder andere schädliche Wirkungen auf.
Beispiel 5
2 kg Sojalecithin werden mit 30 1 Wasser bei 8O0C vermischt, bis keine Klumpen mehr vorhanden sind, dann wird der Suspension ein Gemisch von 3 kg Bentonit und 2 kg Harnstoff zugegeben. Aus dem so erhaltenen Stoff wird im Schnellmischer eine homogene Suspension hergestellt. Die Suspension wird in einen mit einem Mischer versehenen, heizbaren Behälter gegeben, und 70 kg feingemahlener Mais sowie 100 1 Wasser werden zugegeben. Das Gemisch wird auf 90°C erwärmt und 30 Minuten lang bei dieser Temperatur gehalten, dann in der Mahl- und Trockeneinrichtung nach Beispiel 4 auf einen Wassergehalt von 8 bis 15 Gew.-% getrocknet und auf eine Korngröße von weniger als 3 mm gemahlen.
Der so hergestellte Stoff wird für die Fütterung von Wiederkäuern eingesetzt. Das Produkt kann mit oder ohne Zusatz von sonstigen Futtermitteln in erster Linie als Nährstoff für Jungvieh dienen.
Beispiel 6
18 kg Sojalecithin werden klumpenfrei mit 150 1 Wasser bei 80°C vermischt. Der Suspension werden 20 kg Bentonit und 52 kg Harnstoff beigement. Der Stoff wird in einen Schnellmischer geführt und 8 Minuten lang homogenisiert. Die erhaltene Suspension wird in einem Autoklaven mit 20 kg feingemahlenem Maisschrot vermischt. Unter ständigem Rühren werden daher 150 1 Wasser hinzugegeben, dann wird die innere Temperatur des Autoklaven auf 1300C erhöht und 40 Minuten lang bei dieser Temperatur gehalten.
Das so erhaltene Produkt kann direkt zum Füttern von Wiederkäuern eingesetzt oder aber den üblichen Nährstoffen beigemischt werden.
Beispiel 7
8 Gew.-% Lecithin werden in 65 1 Wasser bei 800C dispergiert, dann werden 6 Gew.-% Bentonit und 21 Gew.-% Harnstoff hinzugegeben. Die Dispersion wird in einen Schnellmischer gegeben und 8 Minuten lang homogenisiert. Der so erhaltene Stoff wird den üblichen Futtermitteln der Wiederkäuer beigemischt oder vorsichtig getrocknet oder aber in einer Menge von 10 Gew.-% als Preßhilfsmittel verwendet, indem er in der Preßmaschine auf den zu pressenden Stoff (Getreideschrot, Faserfuttermittel usw.) zerstäubt wird.
Oie homogenisierte Dispersion kann auch mit stärkehaltigen körnigen Getreidesamen (Weizen, Mais, Gerste usw.), z.B. im Gewichtsverhältnis von 1:1, vermischt werden. Dann wird das Gemisch in einer Mahl-Trockeneinrichtung nach Beispiel 4 getrocknet und auf eine Korngröße von 0,3 bis 3 mm gemahlen. Das Mahlgut wird granuliert, zu Preßlingen geformt und pelletiert.
Beispiel 8
Es wird genau wie im Beispiel 3 vorgegangen, mit dem Unterschied, daß die Suspension nicht mit 14 kg Bentonit, sondern 10 kg 600-er Zement hergestellt wird.
Das so erhaltene Produkt kann direkt an die Wiederkäuer verfüttert werden.

Claims (3)

  1. Erfindungsanspruch :
    1. Verfahren zur Herstellung eines NPN-Stoff enthaltenden, vorzugsweise harnstoffhaltigen Futterzusatzes für Wiederkäuer unter Verwendung von NPN-Stoff, Stärke und quellbarem Tonmineral, gekennzeichnet dadurch, daß der NPN-Stoff, auf das Gesamtgewicht des Produkts bezogen, zu 20 bis Gew.-%, vorzugsweise zu 70 bis 85 Gew.-%, in einen Stoff eingebettet wird, der aus 5 bis 75 Gevi.-%, vorzugsweise aus 35 bis 60 Gew.-%, gegebenenfalls mindestens zu 10 %, vorzugsweise zu 30 bis 50 % verkleisterter Stärke aus bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 8 bis 12 Gew.-%, quellbarem Tonmineral und/oder Zement, und aus 1 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise 7 bis 15 Gew.-%, Phosphatid besteht.
  2. 2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß als Stärke-Quelle Getreidearten, Mohrhirse, Reis, Rispenhirse, Kartoffeln, Maniok, Heu, Silofutter oder Abwässer der Stärkeindustrie eingesetzt werden.
  3. 3. Verfahren nach Punkt 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, daß als Phosphatid Lecitihin, Kephalin, Serin, Monophosphoinosit, Phosphatitsäure , Phytoglykolipid, Lysophosphatid oder Polyglycerophosphatid verwendet werden.
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