DD148046A5 - Verfahren zur herstellung von n-chlorimiden - Google Patents

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DD148046A5 DD79217946A DD21794679A DD148046A5 DD 148046 A5 DD148046 A5 DD 148046A5 DD 79217946 A DD79217946 A DD 79217946A DD 21794679 A DD21794679 A DD 21794679A DD 148046 A5 DD148046 A5 DD 148046A5
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Abstract

Verfahren zur Herstellung von N-Chlorphthalimid, N-Chlorsuccinimid bzw. N-Chlorglutarimid durch Chlorierung von Phthalimid, Succinimid bzw. Glutarimid in einem nicht waeszrigen Medium in Gegenwart eines Polyvinylpyridin-Copolymerisats mit etwa 1 bis 10% Vernetzung mit molekularem Chlor.

Description

1 7 9
X-4939
Verfahren zur Herstellung von N-Chlorimiden Anwendungsgebiet deJ Erfindung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von N-Chlorphthalimid, N-Chlorsuccinimid oder N-Chlorglutarimid.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen Bei den hauptsächlich bekannten Verfahren zur Herstellung von N-Chlorimiden wird immer ein wäßriges Reaktionsmedium angewandt. Im allgemeinen können derartige Verfahren folgendermaßen eingeteilt werden:
(1) Chlorierung des entsprechenden Imids unter Verwendung eines anorganischen Hypochlorits in einer Mischung aus Essigsäure und Wasser;
(2) Chlorierung durch Einleiten von Chlor in eine wäßrige Lösung, die äquivalente Mengen des entsprechenden Imids und einer starken Base, z.B. Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid, enthält;
(3) Chlorierung des entsprechenden Imids unter Verwendung von t-Butylhypochlorit in einer Mischung von t-Butylalkohol mit Wasser.
.'2 1.7 946
Nur bei dem zweiten der oben aufgeführten allgemeinen Verfahren wird molekulares Chlor angewandt. Infolge des wäßrigen Systems hat sich jedoch herausgestellt, daß dieses Verfahren mit schwerwiegenden Nachteilen behaftet ist. Erstens ist Chlor nur sehr geringfügig in Wasser löslich. Zweitens, und von größerer Bedeutung, ist bekannt, daß ein Imid, das in einem alkalischen wäßrigen Medium, wie es sich aus Kalium- oder Natriumhydroxid und Wasser ergibt, vorliegt, rasch hydrolysiert wird. Wird beispielsweise Phthalimid alkalischen wäßrigen Bedingungen unterworfen, dann erfolgt Zersetzung nach folgendem Schema:
Was noch bedeutsamer ist, es hat sich gezeigt /Arthur R. Hurwitz, "Degradation of N-Chlorosuccinimide in Aqueous Solution", Diss. Abst., B, 28 (3), 971 (19672/, daß ein N-Chlorimidprodukt, wenn es in einem wäßrigen alkalischen Medium vorliegt, wie dies unter den Bedingungen der Chlorierung nach dem Verfahren (2) der Fall ist, einen Abbau unter der möglichen Bildung des hochexplosiven und giftigen Gases Stickstofftrichlorid erfährt. Die Zersetzung von N-Chlorsuccinimid sei an folgenden Schemata veranschaulicht:
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O=O Ct=O
ο ι
χ χ
ο ο
CJ=O ώ=ο
. 5. '21 7 946
Es gibt nur wenige ohne Wasser arbeitende Verfahren zur Herstellung von N-Chlorverbindungen. US-PS 2 68 6 203 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von N-Halogen-talkylcyanamiden durch Behandlung eines t-Alkylcyanamids mit molekularem Chlor in einem inerten Lösungsmittel in Gegenwart eines Moläquivalents eines Halogenwasserstoffakzeptors, wie Pyridin. US-PS 4 082 766 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von N-Chlorphthalimid unter praktisch wasserfreien Reaktionsbedingungen, wobei ein Alkalisalz von Phthalimid in Gegenwart eines halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoffs bei einer Temperatur von etwa -10 0C bis etwa +40 0C in Berührung gebracht wird. Bei diesen bekannten Verfahren wird ein HCl-Akzeptor nicht verwendet. '
Bei einem noch vorteilhafteren Verfahren wird ein praktisch nichtwäßriges Medium verwendet und anstelle des bisher erforderlichen Alkalisalzes die Verwendung des Imids selbst als Ausgangsmaterial ermöglicht. Das N-Chlorimid wird erhalten, indem das entsprechende Imid bei einer Temperatur von etwa -10 bis +50 0C unter praktisch wasserfreien Bedingungen in Gegenwart (1) einer Epoxyverbindung in einer Menge, die wenigstens einer Epoxygruppe je Imidgruppe entspricht, und (2) wenigstens einer katalytischen Menge eines tertiären Amins mit molekularem Chlor in Berührung gebracht wird. (Dieses Verfahren ist Gegenstand der BE-PS 872 584).
Die Herstellung von N-Chlorphthalimid (NCP) durch Umsetzung von Chlor mit Phthalimid (Y=H) oder einem Alkalisalz von Phthalimid (Y = Alkalimetall) kann wie folgt dargestellt werden:
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Y/
I-Y + C! 3
-Cl + YCI
(NCP)
Die Umsetzung is£ eine Gleichgewichtsreaktion, und zur Erzielung von NCP in befriedigender Ausbeute müssen Reaktionsbedingungen gefunden werden, die die Bildung von NCP begünstigen. Bei den bekannten Verfahren, bei denen die Chlorierungsreaktion in einem wäßrigen Medium durchgeführt wird, ist die Bildung von NCP begünstigt, weil NCP infolge seiner relativ schweren Löslichkeit in Wasser entfernt (ausgefällt) wird. Bei den bekannten Verfahren, in denen die Chlorierung unter Verwendung eines Alkalisalzes von Phthalimid in einem nichtwäßrigen Medium (einem chlorierten Kohlenwasserstoff) durchgeführt wird, wird die Bildung von NCP begünstigt, weil das Alkalichlorid (YCl) infolge seiner relativ schweren Löslichkeit in dem nichtwäßrigen Lösungsmittel entfernt (gefällt) wird.
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Darlegung des Wesens der Erfindung
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von N-Chlorphthalimid, N-Chlorsuccinimid oder N-Chlorglutarimid, dadurch gekennzeichnet, daß Phthalimid, Succinimid oder Glutarimid mit molekularem Chlor unter praktisch nichtwäßrigen Bedingungen in Gegenwart eines vernetzten Polyvinylpyridin-Copolymerisats in Berührung gebracht wird, das zwischen etwa 1 und 10 % Vernetzung aufweist.
Das Polyvinylpyridin-Copolymerisat ist schwach basisch und in organischen Lösungsmitteln unlöslich. Das Copolymerisat bewirkt rasche Entfernung von Chlorwasserstoff aus dem Reaktionsmedium und verschiebt das Reaktionsgleichgewicht zugunsten der N-Chlorimidbildung. Außerdem läßt sich das Vinylpyridin-Copolymerisat durch Filtrieren oder dergleichen leicht aus dem Reaktionsmedium entfernen.
Während die Verwendung einer Epoxyverbindung zur Entfernung von Chlorwasserstoff während der Umsetzung eines Imids mit Chlor die Gegenwart eines tertiären Amins als Katalysator (z. B. Chinolin) erfordert, wie dies in der oben genannten BE-PS 872 584 angegeben ist, ist bei der Verwendung des Vinylpyridin-Copolymerisats die Verwendung
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eines tertiären Amins als Katalysator nicht nötig. Unabhängig davon, ob ein tertiäres Amin als Katalysator verwendet wird, werden bei dem Verfahren immer vergleichbare Ausbeuten erzielt.
Bei der praktischen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das Chlor in der Weise in das das gewünschte Imid enthaltende Reaktionsmedium eingeführt werden, daß entweder das Gas direkt in das Reaktionsmedium eingeleitet oder das Chlor zuerst an dem Polymerisat adsorbiert und dann der Polymerisat-Chlor-Komplex zu dem Reaktionsmedium gegeben wird.. Es sei darauf hingewiesen, daß beide Maßnahmen im Rahmen der Erfindung liegen.
Bei der Umsetzung des Chlors mit der Imidgruppe wird 1 Mol Chlor je Mol vorhandener Imidgruppe verbraucht. Deshalb ist es in hohem Maße bevorzugt, daß wenigstens 1 Mol Chlor je Mol Imidgruppe vorliegt. Nach einer noch mehr bevorzugten Ausführungsform wird ein molarer Chlorüberschuß von etwa 10 % mit dem Imid in Berührung gebracht. Die Temperatur, bei der die Umsetzung durchgeführt wird, liegt im allgemeinen im Bereich von -10 0C bis +50 0C und vorzugsweise von -5 0C bis +25 0C. Die Umsetzung ist im allgemeinen nach 1 bis 24 Stunden vollständig abgelaufen und wird vorzugsweise innerhalb eines Zeitraums von 3 bis 15 Stunden durchgeführt.
Die Umsetzung zwischen dem Imid und Chlor wird in einem inerten organischen Lösungsmittel unter praktisch nichtwäßrigen Bedingungen durchgeführt. Der Ausdruck "praktisch nichtwäßrige Bedingungen" bedeutet nicht das vollständige Fehlen von Wasser in dem Reaktionssystem; vielmehr wird durch diesen Ausdruck vorgeschrieben, daß im Rahmen des üblichen liegende
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Maßnahmen zum Ausschluß von Wasser angewandt werden sollen, wozu es gehört, jede absichtliche Zugabe von Wasser zu dem Reaktionsmedium vor oder während der Reaktionsdauer zu vermeiden. Wassermengen, wie sie üblicherweise in im Handel erhältlichen Lösungsmitteln und Reaktionsteilnehmern enthalten sind, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden, brauchen nicht zuvor entfernt werden, um die Bedingung "praktisch nicht wäßrig" zu erfüllen. Unter dem Ausdruck "Lösungsmittel" ist ein Medium zu verstehen, worin das als Ausgangsmaterial verwendete Imid teilweise oder vollständig löslich ist. Der Ausdruck "inert" bezieht sich auf ein Lösungsmittel, das unter den Verfahrensbedingungen mit den Reaktionsteilnehmern, hauptsächlich mit dem Chlor nicht reagiert. Beispiele für solche Lösungsmittel sind halogenierte aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe. Beispiele für halogenierte aromatische Kohlenwasserstoffe sind Chlorbenzol, 1,2-Dichlorbenzol, 1,4-Dichlorbenzol und Brombenzol. Beispiele für halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe sind Methylenchlorid, Chloroform, 1,1,2-Trichlorethan, 1,2-Dichlorethan, 1,1-Dichlorethan und 1,1,1-Trichlorethan. Die halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoffe sind bevorzugt, und von diesen ist Methylenchlorid das bevorzugte Lösungsmittel.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten vernetzten Polyvinylpyridinpolymerisate sind schwach basische Harze, die in den inerten organischen Lösungsmitteln und insbesondere in dem bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Reaktionsmedium unlöslich sind. Die Polymerisate . weisen einen Vernetzungsgrad von etwa 1 bis 10 % auf.
Das vernetzte Polyvinylpyridinpolymerisat wird durch Polymerisation von Vinylpyridinmonomerem in Gegenwart des Vernetzungsmittels hergestellt. Der Ausdruck "Vinylpyridin"
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wie er hierin verwendet wird, bezieht sich auf 4-Vinylpyridin, 3-Vinylpyridin, 2-Vinylpyridin und die methylierten Vinylpyridine, wie 2-Methy1-4-vinylpyridin und 3-Methyl-4-vinylpyridin. 4-Vinylpyridin ist das bevorzugte Monomere. Die Polyvinylpyridine können mit den verschiedensten bekannten Vernetzungsmitteln vernetzt werden. Beispiele für Vernetzungsmittel sind die difunktionellen Mittel, wie vinylaromatische Verbindungen, z.B. Divinylbenzol, Acrylamide, wie N,N1-Me-
thylenbisacrylamid /CH2(NH-C-CH=CH2)2_/ und Ν,Ν1-Decamethylenbisacrylamid sowie N,N-Diallylacrylamid; Acrylate und Methacrylate wie Ethylendiacrylat, Ethylendimethylacrylat und Triethylenglykoldimethacrylat, Allylester von aromatischen und aliphatischen Dicarbonsäuren, wie Diallylphthalat, Diallylmalonat und Diallylsuccinat, und andere difunktionelle Vinyl- und Allylverbindungen, wie Divinylsulfon und N,N'-Diallylpiperazin; die trifunktionellen Vernetzungsmittel, z. B.
1, 1,i-Trimethylolpropan-trimethacrylat /CH3CH2-C(O-C-C(CH3)= CH2)3_/, 1,1,1-Trimethylolpropan-triacrylat, 1,1,1-Trimethylolethan-triacrylat, 1,1,1-Trimethylolethan-trimethacrylat, 1,3,5-Triacryloylhexahydro-s-triazin, 1,3,5-Trimethacryloylhexahydro-s-triazin, Trivinylcyclohexan und Triallylisocyanurat und tetrafunktionelle Vernetzungsmittel, z. B. Pentaerythrit-tetramethacrylat, Pentaerythrit-tetraacrylat, Tetraallyloxyethan und Tetraallylpyromelithat.
Ein bevorzugtes Vernetzungsmittel ist Divinylbenzol. Weitere bevorzugte Mittel sind Methylenbisacrylamid und Methylenbismethacrylamid der Formeln · ·
0 0
CH2=CH-C-NH-CH2-NH-C-Ch=CH2
0 0
CH0=C-C-NH-CH9-NH-C-C=CH7
CH3 CH3
217
— 1 1 — ^^
Das Vinylpyridinmonomere kann auch mit einem Divinylpyridin oder einem methylierten Divinylpyridin, z. B. 2-Methyl-4,6-divinylpyridin, vernetzt werden. Wie ohne weiteres ersichtlich, .können auch andere bekannte Vernetzungsmittel zur Herstellung des bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten vernetzten Polyvinylpyridinpolymerisats verwendet werden.
Im Rahmen der Erfindung bevorzugte vernetzte Polymerisate sind Poly-(4-vinylpyridin)-divinylbenzol (mit etwa 2 bis 5 % Vernetzung), Poly-(4-vinylpyridin-N,N'-methylenbisacrylamid und Poly-(4-vinylpyridin)-N,N1-methylenbismethacrylamid.
Die Polyvinylpyridinpolymerisate werden zweckmäßigerweise durch Erwärmen des Vinylpyridins in Gegenwart von Azobisisobutyronitril und des Vernetzungsmittels in einem wäßrigen Lösungsmittelsystem hergestellt. Ein hierfür gut geeignetes wäßriges Lösungsmittelsystem ist Salzlösung und Diisobutylketon» Die Salzlösung fördert die Polymerisation in der organischen Phase und sorgt damit für eine vollständigere Polymerisation.
Die Polymerisation kann auch wie von Hallensleben und Wurm in Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 15, 163 (1976) beschrieben durchgeführt werden, wo die Herstellung von Poly-(4-vinylpyridin) -divihylbenzol beschrieben ist.
Die vernetzten Polymerisate können aber auch in Wasser durch eine Emulsionspolymerisation mit oberflächenaktiven Mitteln, wie Polyvinylalkohol oder Polyethylenoxid, hergestellt werden. Makroretikulare Körner der vernetzten Polymerisate können nach allgemein bekannten Arbeitsweisen, beispielsweise nach der von US-PS 3 816 355, hergestellt werden.
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Die oben genannten Vernetzungsmittel sind im Handel erhältliche Verbindungen und können nach bekannten Verfahren hergestellt werden.
Wie ohne weiteres ersichtlich, sind die mit den verschiedenen Vernetzungsmitteln gebildeten Polymerisate zwar wirkungsmäßig Äquivalente bei dem Verfahren, doch können einzelne vernetzte Polymerisate bestimmte Vorteile haben, die anderen nicht zukommen. So können beispielsweise manche der Polymerisate mehrfach regeneriert und wieder verwendet werden, während dies bei anderen nur weniger oft möglich ist.
Außerdem lassen sich einige der vernetzten Polymerisate nach ihrer Herstellung leichter von Verunreinigungen frei waschen als andere. Weiterhin sind einige Polymerisate leichter zugänglich als andere. Schließlich kann im Fall bestimmter Ausgangsmaterialien eine geringere Menge eines Polymerisats erforderlich sein als im Fall anderer.
Das bevorzugte Ausmaß der Vernetzung in dem Polymerisat liegt zwischen 2 und 5 %. Der gewünschte Bereich der Vernetzung wird durch Verwendung der entsprechenden Menge an Vernetzungsmittel bei der Polymerisation des Vinylpyridins erhalten. Das Polyvinylpyridin mit der gewünschten Vernetzung vermag den Chlorwasserstoff rasch zu adsorbieren, der bei der Umsetzung von Phthalimid, Succinimid oder Glutarimid mit Chlor gebildet wird. Da das Polymerisat im Reaktionsmedium unlöslich ist, wird die Säure rasch und vollständig aus dem Reaktionssystem entfernt. Durch diese rasche Entfernung des Säurenebenprodukts wird das Gleichgewicht der Reaktion zugunsten der Chlorierung verschoben.
Das vernetzte Polyvinylpyridin kann in verschiedenen Formen eingesetzt werden. Beispielsweise kann es in Form eines feinen Pulvers oder von kleinen Körnern oder in Form makroporöser Körner vorliegen. Vorzugsweise hat die Form des
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Copolymerisats eine große Oberfläche, die ein Maß für die Zugänglichkeit der basischen Stellen des Polymerisats für die Säure darstellt. Je geringer die mittlere Teilchengröße des Polymerisats ist, desto größer ist seine Oberfläche und damit die Zugänglichkeit der basichen Gruppen. In Form von makroporösen Körnern hat das Copolymerisat gleichfalls eine große Oberfläche unter Einschluß der inneren Oberflächengebiete, woraus sich ergibt, daß die basichen Gruppen in dem Copolymerisat in hohem Maße freiliegen. Für Copolymerisate in Form verhältnismäßig gleichmäßiger Gestalt, wie Körner, z. B. makroretikulare Körner, liegt die bevorzugte Größe zwischen etwa 20 und 120 Mikron im Durchmesser. Für Copolymerisate unregelmäßiger Teilchengestalt, wie sie beispielsweise durch Zerkleinern des Copolymerisatharzes in einer Hammermühle erhalten wird, wird die bevorzugte Teilchengröße durch Sieben und Gewinnen der Teilchen erhalten, die durch ein Sieb mit lichten Maschenweiten von 0,125 mm hindurchgehen.
Ein Copolymerisat mit einem Vernetzungsgehalt von etwa 1 bis 10 % zeigt eine charakteristische Quellung in den bei dem Verfahren verwendeten organischen Lösungsmitteln. Ein Copolymerisat mit einem hohen Vernetzungsgehalt quillt in geringerem Ausmaß, und das Maß des Quellens nimmt mit steigendem Vernetzungsgrad ab. Das durch Quellen vergrößerte Volumen des Copolymerisats ermöglich einen in starkem Maße verbesserten Zutritt des Chlorwasserstoffs zu den basischen Stellen in dem Polymerisat. Mehr als bis zu 10 % vernetzte Copolmerisate quellen sehr viel weniger als solche, die bis auf weniger als 10 % oder einen Wert in dem bevorzugten Bereich vernetzt worden sind, und trotz ihrer Unlöslichkeit in den organischen Lösungsmitteln sind sie keine gut wirksamen Bindemittel für HCl.
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Das Verhältnis der verwendeten Polymerisatmenge zu der des Imidausgangsmaterials liegt vorzugsweise zwischen 1:1 und 1:5, bezogen auf das Gewicht. Besonders bevorzugt ist ein Verhältnis von etwa 1:2 bis 1:3.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugte N-Chlorphthalimid, N-Chlorsuccinimid und N-Chlorglutarimid eignet sich jeweils sehr gut als Reagens für die Durchführung von Chlorierungsreaktionen, wofür positives Chlor erforderlich ist. Beispiele für solche Reaktionen sind die Oxidation von Sulfiden, Alkoholen, Aminen und Iminen und die Chlorierung von Aminen, reaktionsfähigen aromatischen Systemen und Carbony!verbindungen mit alpha-ständigen Wasserstoffatomen. Ausfühiungsbe!spiele
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert.
Beispiel. 1 Herstellung von Poly(4-vinylpyridin)-Divinylbenzol-Copolymerisat
In einen 2 1-Dreihalskolben werden 1100 ml Wasser und 4,8 g Polyvinylalkohol eingebracht, und die Lösung wird unter Stickstoff auf 80 0C erwärmt. Unter Rühren wird rasch eine Lösung von 50 g 4-Vinylpyridin und 3,0 g Divinylbenzol in 100 ml Toluol zu der warmen Lösung gegeben, worauf 2 g Azobisisobutyronitril zugesetzt werden. Das Copolymerisat beginnt sich sofort auszubilden, und die Suspension wird etwa 16 Stunden bei 80 0C kräftig gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird durch ein Tuch filtriert, und das hinterbleibende Copolymerisat wird gründlich mit Wasser, Aceton, Diethylether, Methylenchlorid und schließlich mit Methylalkohol gewaschen. Während des Waschens mit Diethylether, mit Methylenchlorid und mit Methylakohol tritt Quellen ein. Durch
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Trocknen des Copolymerisatharzes im Vakuum werden 45,05 g getrocknetes Harz erhalten.
Das Harz wird gemahlen, und das durch ein Sieb mit lichten Mascheriweiten von 0,25 mm hindurchgehende Material wird gewonnen.
Der Stickstoffgehalt des Harzes beträgt 12,35 % (durch Verbrennung) .
Beispiel 2
*N-Chlor phthalimid (Methode A)
In eine Mischung aus 2,45 g 4-Vinylpyridin-Divinylbenzol-Copolymerisat (7,38 mcg/g, 10 % Überschuß) und 200 ml Methylenchlorid wird Chlor eingeführt, bis sich das Lösungsmittel schwach grüngelb färbt. 7,35 g (50 mMol) Phthalimid werden auf einmal zugegeben. Nach Zugabe von 3 Tropfen Chinolin wird das Reaktionsgemisch 5 Stunden bei Zimmertemperatur gerührt.
Zur Entfernung von umgesetztem und nicht umgesetztem Polymerisat wird das Reaktionsgemisch filtriert. Das Polymerisat wird zweimal mit 15 ml Methylenchlorid gewaschen. Das ursprüngliche Filtrat und die Waschflüssigkeit werden vereinigt und langsam auf etwa ein Drittel des Volumens eingedampft. Zu diesem Zeitpunkt bilden sich weiße Kristalle und die Mischung wird zur Vervollständigung der Kristallisation über Nacht in einem Kühlschrank stehengelassen. Durch Abfiltrieren der Kristalle und Trocknen im Vakuum werden 8,70 g (95,9 % Ausbeute) des in der Überschrift genannten Produkts vom F. = 179,5 bis 180 0C erhalten, das durch Spektralanalyse im Infrarot identifiziert wird. Chlor in %: gefunden 17,6, berechnet 19,5.
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Die vorstehend beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt, wobei jedoch der Chinolinkatalysator weggelassen wird. Es werden 8,05 g des in der Überschrift genannten Produkts vom F. = 180 bis 183 °C erhalten. (Ausbeute 88,7 %). Chlor in Prozent: gefunden 10,7, berechnet 19,5. Das Infrarotspektrum des Produkts ist mit dem oben erhaltenen identisch.
Beispiel 3 N-Chlorphthalimid (Methode B)
In eine Mischung aus 7,4 5 g 4-Vinylpyridin-Divinylbenzol-Copolymerisat (55 mM/eg) und 100 ml Methylenchlorid wird Chlor eingeführt bis das Lösungsmittel eine bleibende gelbe Färbung angenommen hat. Das Polymerisat wird bei geringem Un-.terdruck abfiltriert. Der feuchte Polymerisat-Chlor-Komplex wird in 100 ml Phthalimid (7,35 g) eingebracht. Die Mischung wird 3 Stunden bei Zimmertemperatur gerührt. Die Dünnschichtchromatographie zeigt, daß wenigstens 50 % des Phthalimids in das N-chlorierte Produkt übergeführt worden sind.

Claims (6)

  1. Exfindungsanspruch
    1. Verfahren zur Herstellung von N-Chlorphthalimid, N-Chlorsuccinimid bzw. N-Chlorglutarimid, dadurch gekennzeichnet , daß Phthalimid, Succinimid bzw. Glutarimid unter praktisch nicht wäßrigen Bedingungen in Gegenwart eines Polyvinylpyridin-Copolymerisats mit etwa 1 bis 10 % Vernetzung mit molekularem Chlor in Berührung gebracht wird.
  2. 2. · Verfahren nach Punkt 1, dadurch g e kennz e ichnet, daß es bei einer Temperatur im Bereich von etwa -10 0C bis +50 0C durchgeführt, als Copolymerisat Poly-(4-vinylpyridin)-divinylbenzol verwendet und ein Gewichtsverhältnis von Copolymerisat zu Phthalimid, Succinimid bzw. Glutarimid von etwa 1:1 bis 1:5 angewandt wird,
  3. 3. Verfahren nach .Punkt g e k e η η zeichnet, stellt wird.
    1 oder 2, dadurch daß N-Chlorphthalimid herge-
  4. 4. Verfahren nach Punkt
    gekennzeichnet , gestellt wird.
    1 oder 2, dadurch daß N-Chlorsuccinimid her-
    2 t 7946
  5. 5. Verfahren nach Punkt 1 oder 2, dadurch
    gekennz e ichnet, daß N-Chlorglutarimid hergestellt wird.
  6. 6. Verfahren nach einem der . Punkte 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß ein Copolymeresat mit 2 bis 5 % Vernetzung verwendet wird.
DD79217946A 1978-12-20 1979-12-20 Verfahren zur herstellung von n-chlorimiden DD148046A5 (de)

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