DD145491A5 - Pflanzenwachstumsregelndes oder insekticides mittel - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft Pflanzenwachsturasregulatoren und insektizide Mittel, die neben Hilfs», Trägerstoffen und dergleichen als Wirkstoff racemes oder optisch aktives 2- (Propargyloxyimino) -1 , 7 , 7-triraethyl-bicyclo[ 2.2.1] heptan der Formel I enthalten. Die Erfindung betrifft ferner ein landwirtschaftliches Verfahren, das darin besteht, daß man ein die Verbindung der Formel I enthaltendes Mittel auf Pflanzen und/oder deren Lebensraum einwirken läßt. - Formel I
Description
12 515 58
Anwendungsgebiet ,der Erfindung;
Die Erfindung betrifft neue pflanzenwachstumsregulierende und insektizide Mittel, sowie ein landwirtschaftliches, gartenbautechnisches und fortwirtschaftliches Verfahren unter Verwendung der vorgenannten Mittel.
^technischen^
Die landwirtschaftliche und gartenbautechnische Anwendung der Pflanzenwachstumsregulatoren hat vor etwa 40 Jahren begonnen. Eine ausführliche Zusammenfassung zu diesem Thema erschien erstmals 1971 (Wittwer, S.H.: Outlock on Agriculture 6, 205 (1971)).
<- 2 —
2B.öl\i1973*8i94K
Die bekannten Pflanzenwachstumsregulatoren können in zwei Gruppen eingeteilt werden: natürliche und synthetische Verbindungen.
•Uatü-rliche Stoffe, die das Pflanzenwachstum-.anregen, sind zum Beispiel die Auxine, Gibberelline und Citochinine. Das pflanzliche Wachstum hemmende natürliche Stoffe sind die 1965 erstmals beschriebenen Abscisinsäuren (ABS) (Wegler, R., Chemie der Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel 399-429, Springer Verlag Berlin-Heidelberg-New York 1970).
In neuerer Zeit wurden auch einige anorganische Salze auf ihre pflanzenwuchsfordernde Wirkung hin untersucht. In der DE-OS 1 932 198 sind pflanzenwuchsfördernde Mittel beschrieben, die Polyphosphate, Polyphosphorsäureester, Cernitrat oder sonstige bekannte Cerverbindungen bzw. deren Gemische enthalten."
In den letzten Jahren wurden zahlreiche Untersuchungen mit synthetischen organischen Verbindungen durchgeführt, mit dem Ziel, Stoffe zu finden, die das natürliche Wachstum der Pflanzen stimulieren, ohne daß die Pflanze mißwüchsig 'wird oder vorzeitig eingeht« Obwohl wesentliche Fortschritte erzielt wurden, wurde das gesteckte Ziel nicht restlos erreicht (Wegler, R.: Chemie der Pflanzenshcutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel: Natürliche und synthetische Pflanzenwachstumsregulatoren Band 4, S. 47 bis 48, Springer Verlag Berlin-Heidelberg-HewYork 1977).
Ziel und Aufgabe der Erfindung ist, es, neue, leicht zugängliche Pflanzenwachstumsregulatoren, insbesondere das natürliche Wachstum der Pflanzen anregende Mittel bereitzustellen, mit denen das Wachstum der Pflanzen regelbar stimuliert werden kann, ohne daß es zu Mißbildungen oder
zum Absterben kommt.
Darlegung; des Wesens der Erfindung,
STl
Bei den durchgeführten Untersuchungen wurde gefunden, daß mit dem neuen 2-(Propargyloxyimino)-l,7»-7~trimethyl-' bicycle /~2.2.l7heptan sowohl in optisch aktiver wie auch in racemer Form im Pflanzenschutz sehr wertvolle und unerwartete Wirkungen' erzielt v^erden können. Die Verbindung stimuliert die Keimung und im vegetativen Wachstumsabschnitt das Wachstum und erhöht darüberhinaus in der generativen Phase die Srtragsmenge.· Es ist bekannt, daß die Pflanzenwachstumsregulatoren in größerer Dosis auch'·'herbizide. Wirkungen zeigen, die durch den sog«, Aktivitätsindex: charakterisiert werden (Brown, B.T,: Pestic* Sei. 2» 1^l (1971)). Der Aktivitätsindex ist das Verhältnis, gebildet aus der geringsten letalen Konzentration eines'WirkstofföS und der geringsten'pflanzenwachstumsbeeinflus'senden' Konzentration. Die Tatsache, daß ein pflanzenwuchsregelnder Wirkstoff in größerer Dosis als Herbizid verwendet v/erden kann, ist demnach bekannt. Um so überraschender i3t es, daß sich das erfindungsgemäße 2-(Pro~ pargyloxyimino)-l,7j7-trimethyl~bicyclo/""2.2,l7heptan außer seiner pflanzenvmchsregelnden Wirkung noch durch insektizide Eigenschaften auszeichnete
Weiterhin ist bei der neuen erfindungsgemäßen Verbindung vorteilhaft, daß die Toxizität niedrig ist und die Ver-•bindung keine die Gholinesterase hemmende Wirkung ausübt, d.h* für Warmblütler ungefährlich ist, was besonders bei der Bekämpfung von Vorratsschädlingen und der Vernichtung von schädlichen Insekten auf Zimmerpflanzen und Gemüse vorteilhaft ist, Die per os an weißen Ratten ermittelte Toxizität von (£)-2«(Propargyloxyimino)-l,7,7-trimethylbicycio-/~2.2.l7heptan beträgt IfD^0= 1400 mg/kg.
Das erfindungsgemäß verwendete neue raceme oder optisch, aktive 2-(PropargyIoxyiinino)-l,7»7~trimeh.tyl-bicyclo ^""2,2.l7heptan hat die Formel I
If-O-CH2-C=CH I
Der erfindungsgemäße, raceme oder optisch kative Y/irkstoff wird mit geeigneten Hilfsstoffen zu Mitteln formuliert und dann als Pflanzenwuchsregulator oder Insektizides Mittel verwendet«
Der erfindungsgemäße Wirkatoff wird zu an sich bekannten Mitteln formuliert, zum Beispiel zu Emulsionskonzentraten (EC), Granulaten^ vorzugsweise Mikrogranulaten, Folien (Saatgutfolien) usw«, In diesen Mitteln liegt der erfindungsgemäße Wirkstoff im Gemisch mit festen oder flüssigen inerten Streck- und Verdünnungsmitteln, Trägerstoffen« Lösungsmitteln und sonstigen Hilfsstoffen vor.
Als Hilfsstoffe sind zum Beispiel die oberflächenaktiven Mittel, wie Netzmittel, emulgierende und dispergierende Stoffe, Trennmittel, Streichmittel, adhäsive Stoffe, Haftmittel, Farbstoffe, korroeionshemmende Stoffe, Suspensionsmittel, ferner Stoffe zu nennen, die auf dem behandelten Gebiet das Eindringen des Regens erleichtern oder erschweren»
Als feste Trägerstoffe sind zum Beispiel geeignet: inaktive Mineralstoffe, z.B. Aluminiumsilikat, Talkum, kalziniertes Magnesiumoxid«, Kieselgur, Tricaclsiumphosphat, ferner Korkpulver, Koksstaub, Tonerden, Kaolin, Perlit, Bentonit, Montmorillonit, Attapulgit, Pyrophyllit, Dolomit, Gips, Calciumcarbonate Glimmerschiefer, kolloides Siliziumdioxyd, Fullererde, Hewitterde, Porzellanerde usw.
Äla flüssige Trägermittel sind zum Beispiel Wasser, organische Lösungsmittel und wäßrig-organisclie Lösungsmittel geeignet. Außer Wasser seien besonders Ketone, z.Be Acetophenon, Cyclohexanon, Isophoron, aromatische Kohlenwasserstoffe, z.B. Benzol, Toluol, Xylol, Alkylnaphthaline, fetrahydronaphthalin, ferner chlorierte Kohlenwasserstoffe, z.B. Chlorbenzole, Athylendichlorid, Trichloräthylen, Tetrachloräthan, Alkohole, z.B. Methanol, Äthanol, Isopropanole, Butanole, Propylenglykol, Diacetonalkohol, sowie Kerosin und mineralische, tierische und pflanzliche Öle, aliphatische Mineralölfraktionen, hochsiedende aromatische Petroleumd&stillate, wie Naphtha und destilliertes Teerb'l, polare organische Lösungsmittel, z.B. Dimethylsulfoxyd und Dimethylformamid, sowie die Gemische der aufgeführten Lösungsmittel erwähnt*.
Als Trägerstoffe kommen ferner verflüssigte Gase in Frage, z.B. Freon, unterschiedliche Chlor- und Fluorderivate des Methans und Äthans, zoB. Fluordichlormethan oder Difluoräichlormethan«
Die verwendeten oberflächenaktiven Mittel können ionisch oder nichionisch sein*
Ils nichtionische oberflächenaktive Mittel kommen ζ,B. mit ^10-20"*^β*^&^ο^ο^βη' w^e 01eyla'-i-^oß°l» Cetylalkohol oder Äctadecylalkohol oder mit Alkylphenolen, wie z.B. Qctylphenol, Monylphneol, Actylkresol oder mit Aminen, z.B. öleinamin, mit Mercaptane!!, z.B. Dodecylmercaptan oder mit Carbonsäuren gebildeten Kondensationsprodukte des Ä'thylenoxyds, ferner die partiellen Ester höherer Fettsäuren und Hexitanhydride, die mit Äthylenöxyd gebildeten Additionsprodukte dieser, partiellen Uster, ferner Lecithine, die Fettsäureester von Polyalkoholen uswc in Präge.
Sie ionischen oberflächenaktiven Mittel "können kationisch oder anionisch S3in.
Geeignete kationische oberflächenaktive Mittel sind z.B. quateraäre Ammoniumverbindungen, z.B. Cetyltrimethylammoniumbromid, Cetylpyridiniumbromid usw.
Geeingete anionioche oberflächenaktive Mittel sind z.B./ die Seifen, die Salze der aliphatischen Schwefelsäuremonoester, z.B, Uatriumlaury!sulfat, das Uatriumsalz des Dodecylalkoholschwefelsäureesters, ferner die Salze von sulfonierten aromatischen Verbindungen, z.B. Batriumdodecylbenzosulfat, Uatrium-, Calcium- oder AmmoniumlignoBUlfat, But^lnaphthaiinsulfonat, Diisopropyl- und Triisopropylnaphthalinsulfonaäure-natriuinaalze und deren Gemische, das ITatriumsalz der Petroleumsulfonaäure, die Kalium« und Triäthanolaminsalze der Ölsäure oder Abietinsäure usv/.
Geeignete Suspendiermittel sind z.B. die hydrophilen Kolloide, z.B. Polyvinylpyrrolidon, Ilätriurücarboxymethylcellulose, pflanzliche Harze wie Tragant us«.
Als Haftvermittler, z»Bo Streichmittel, können Galcium- oder Magnesiumstearatv adhäsive Stoffe wie Polyvinylalkohol, Cellulosederivate oder andere kolloide Stoffe verwendet werden« .
Als Diapergiermittel kommen unter anderexa Methylcellulose, Lignisulfonate, Alkylnaphthalinsulfonate usw. in Betracht.
Mittel zum Fördern der Verteilung, der Haftung und zur Regelung des Eindringens von Feuchtigkeit in den behandelten Boden sind z.B. Fettsäuren, Harze, Leim, Kasein und Alginate.
Der erfindungsgemäße Wirkstoff kann mit den aufgeführten Trägerstoffenj Streckmitteln und Hilfsstoffen zu unterschiedlichen festen, flüssigen oder gasförmigen Pormu,-
lierungen für die Anwendung in Landwirtschaft und Gartenbau verarbeitet werden.
Als feste Formulierungen kommen z.B* Granulate, vorzugsweise Mikrogranulate, Pasten, granulierte, gebeizte oder bevorzugt überzogene Saatgutkörner, ferner Saatgutfolie in Betracht.
Von den flüssigen Formulierungen sind die Lösungen, darunter die unmittelbar verwendbaren Spritzlösungen, die mit Wasser oder mit organischen Lösungsmitteln zubereitet sind, ferner ölige Lösungen und mischbare ölige Lösungen, Dispersionen, Suspensionen, vorzugsweise wäßrige Suspensionen, wäßrige oder ölige Emulsionen, inverte Emulsionen usw. zu erwähnen.
Gasförmige Formulierungen können z.B. Aerosolpräparate sein«
Ein granuliertes Präparat kann z.B. hergestellt werden, indem man die erfindungsgeniäß verwendete Verbindung in einem Lösungsmittel löst und die Lösung in Gegenwart eines Bindemittels auf die Oberfläche eines körnigen Trägermaterials, z.B. die Oberfläche poröser Teilchen (Bimsstein oder Attaclay), nicht-poröser mineralischer Teilchen (Sand oder Tonerde), oder organische Granulen (Schwarzerde oder geschnittene Tabakstengel) aufbringt und das Granulat erforderlichenfalls trocknet. Granulierte Präparate können ferner hergestellt werden, indem man die erfindungsgemäß verwendete Verbindung mit staubförmigen mineralischen Stoffen in Gegenwart von Gleitmitteln und Bindemitteln verpreßt, die Preßlinge zerkleinert und das Material auf die gewünschte Teilchengröße siebt. Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung von Granulaten ist das trockene oder nasse Granulieren; letzteres kann sowohl durch feuchtes Pressen wie auch als Granulataufbau erfolgen. .
Eine besonders günstige Form der Formulierung ist die Saatgutfolie. Es ist bekannt, daß vor allem im Gartenbau, aber auch in anderen Zweigen der Landwirtschaft zur Erleichterung des Säens und zwecks Einhaltung einer, gleichmäßigen Pflanzen- und Reihenentfernung das Säen von Hand durch das Verlegen von Saatgutfolie ersetzt wird. In diesen Folien sind die Samenkörner, gegebenenfalls in mehreren Reihen nebeneinander, in wasserlösliche Folie eingeschlossen, und diese Folienstreifen . (Bänder) werden in den Boden eingebracht. Die Folie kann aus einem beliebigen.* gegenüber dem Saatgut inerten, wasserlöslichen Material, Z9B0 Polyvinylalkohol, bestehen, von ihr wird lediglich gefordert, daß sie das Saatgut nicht schädigt und durch die Wirkung der Feuchtigkeit im Boden zerfällt bzw» sich auflöst. Bei der Formulierung von Saatgutfolie mit dem erfindungsgemäßen Wirkstoff wird entweder der Wirkstoff in die Folie eingebaut, oder aber die Folie enthält vorher mit dem Wirkstoff behandelte Samenkörner,, Dor besondere Vorteil dieser Formulierung besteht darin, daß in erster Linie die Keimkraft der in der Folie enthaltenden Samenkörner bzw. die Keimkraft und das Wachstum der angebauten Pflanze stimuliert wird, und daß ferner im ersten Entwicklungsabschnitt der Pflanzen ein Schutz gegen Insektenschädlinge gegeben ist.
Dispersionen, Suspensionen oder Emulsionen werden hergestellt, indem man den Wirkstoff in einem Lösungsmittel löst, welches gewünschtenfalls Hetz-, Dispergier-, Suspendier- oder Emulgiermittel enthalten kann, und die erhaltene Lösung mit Wasser versetzt, welches ebenfalls Hetz-, Dispergier™ oder Emulgiermittel enthalten kann.
Mischbare Öle werden hergestellt, indem man den erfindungsgesiäß verwendeten Wirkstoff unter Zusatz eines Esnulgators in einem geeigneten, vorzugsweise in einem mit Wasser begrenzt mischbaren Lösungsmittel, löst oder fein verteilt«,
.' . . ' ':. ... -
Unmittelbar verwendbare Spritzlösungen werden hergestellt, indem man den neuen Wirkstoff in einem vorzugsweise hoch- oder mittelsiedenden Lösungsmittel, insbesondere in einem Lösungsmittel mit einem Siedpunkt von über 1000O, löst.
Inverte Emulsionen werden zubereitet, indem man die Emulsion des Wirkstoffes vor der Anwendung oder während des Spritzens im Spritzbehälter mit Wasser emulgiert.
Aerosole werden hergestellt, indem man den Wirkstoff, erforderlichenfalls in gelöster Form, mit einer als Treibgas verwendbaren flüchtigen Flüssigkeit, z.B. mit Freon, vermischt und formuliert.
Zur Herstellung der wäßrigen Anwendungsformen werden besonders vorteilhaft vor der Anwendung mit Wasser auf die gewünschte Konzentration verdünnbare Emulsionskonzentrate, Pasten oder Spritzpulver hoher Wirkstoffkonzentration verwendet. Diese Konzentrate werden so formuliert, daß sie über längere Zeit hinweg gelagert werden können und nach dem Verdünnen mit Wasser ein genügend lange homogenes, in den üblichen Spritzvorrichtungen verwendbares wäßriges Präparat bilden. Der Wirkstoffgehalt der Konzentrate liegt im allgemeinen bei 10 bis 85 Gewo~/£, vorzugsweise bei 25 bis 60 Gew.-%, Die Wirkstoffkonzentration des anwendungsfertig verdünnten wäßrigen Präparates (der Spritzbrühe) beträgt vorzugsweise 0,001 bis 3,00 Gew.-%f lcann jedoch für spezielle Anwendungsgebiete auch höher oder geringer sein.
Die Wirkstoffkonzentration der erfindungsgemäßen Mittel kann in Abhängigkeit'von der zum Erreichen der gewünschten Wirkung notwendigen Wirkstoffmenge, der Formulierungsart und der An?jendungsart innerhalb weiter Grenzen variieren und liegt im allgemeinen zwischen 0,01 und 95 Gewe~/ö. Wird der Wirkstoff im sog, ultra low volume
Verfahren ausgebracht, so werden Zusatzstoffe nur in ganz geringen Mengen zugesetzt, und das vorzugsweise 90 bis 98 Gew.-% Wirkstoff enthaltende Präparat wird mit Peinsprühvorrichtungen, insbesondere von einem Flugzeug aus, auf das zu behandelnde Gebiet als Hebel versprüht. Bei verdünnten Mitteln beträgt diese Konzentration im allgemeinen 0,01 bis 20 Gew<>-%, bei konzentrierteren Mitteln .20 bis 98 Gew.-%.
In den emulgierbaren Konzentraten liegen 5 bis 70 Gew.~%, vorzugsY^eise 10 bis 50 Gew.~%, in den Streumitteln 0,5 bis 10 Gew.-?£, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-?»,. Wirkstoff .vor«
Die erfindungsgemäßen Präparate können als Spritzbrühen, Streu- und Sprühmittel, als Überzugsmittel (Saatgutdragieren), als Saatgutfolien, Bodengießflüssigkeiten, Tauchbäder usw. angewendet werden« Der Typ des Mittels wird jeweils unter Berücksichtigung der Anforderungen des vorliegenden Anwendungsgebietes gewählt.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein landwirtschaftliches Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Pflanzen, das Saatgut und/oder deren Lebensraum direkt oder indirekt mit Präparaten behandelt, die den racemen oder optisch aktiven Y/irkstoff der Formel I enthalten.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen landwirtschaftlichen Verfahrens wird das erfindungsgernäße Präparat in an sich bekannter Weise in oder auf den Boden, auf das Saatgut, die Pflanzen oder bestimmte Pflanzenteile aufgebracht.
Die Behandlung des Saatgutes kann z.B* erfolgen, indem man dieses unter Mischen mit dem Wirkstoff, gegebenenfalls zusammen mit Trägerstoffen, überzieht, jedoch kann der Wirkstoff auch zusammen mit den oben aufgeführten oberflächenaktiven IJetzmitteln und gegebenenfalls Trägerstoffen auf
. ·' . ' . - . . ' ' - ll'-
die Oberfläche des Saatgutes aufgebracht werden. In diesem Falle wird z.B. das den Wirkstoff, das oberflächenaktive Mittel und den Trägerstoff enthaltende Gemisch zunächst mit wenig Wasser angefeuchtet und dann das Saatgut mit der Suspension vermischt.
Eine spezielle Form der Saatgutbehandlung ist das Dragieren des Saatgutes, bei dem das Saatgut z.B. in einen Dragierkessel eingebracht und in dem sich drehenden Dragierkessel mit der wäßrigen Lösung eines Bindemittels (z*B. Carbosymethylcellulosenatrium) benetzt wird. Anschließend vard da3 staubförmige Gemisch des tlberzugsmaterials auf die nasse Oberfläche des Saatgutes:aufgestäubt. Je nach der Art des zu dragierenden Saatgutes wird das Überzugsmaterial bis zum Erreichen einer bestimmten Menge (eines bestimmten Maßes) dosiert.
Bei dem erfindungsgemäßen land?;irtschaftlichen Verfahren kann man auch so vorgehen, daß man den Wirkstoff in Form eines mit Sand, Erde oder einem der erwähnten festen Trägerstoffe und gegebenenfalls einem der erwähnten oberflächenaktiven Mittel zubereiteten pulverfö'rmigen Gemisches beim Aussäen des Saatgutes in die- Furche einbringt.
Bei einer v/eiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen landwirtschaftlichen Verfahrens wird der Wirkstoff als gewünschtenfalls oberflächenaktive Mittel und/oder pulverförmige feste Trägerstoffe enthaltende wäßrige Spritzbrühe vor, während oder nach dem Säen auf das Saatgut aufgebracht.
Bei dem erfindungsgemäßen landwirtschaftlichen Verfahren kann das den Wirkstoff enthaltende Mittel auch auf die Umgebung der Pflanzen, auf die Pflanzen oder bestimmte Pflanzenteile, z.B. die Blätter, aufgebracht werden, z,Be durch Sprühen, Streuen oder Spritzen. Das den Wirkstoff
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enthaltende Präparat kann auch zur Bodenbehandlung verwendet werden und wird".in'diesem Falle durch Gießen, Überschwemmen oder Einarbeiten in den Boden mit diesem vermischt; das Saatgut wird dann in den behandelten Boden ausgesät.
Die erfindungsgemäßen. Mittel können zur Regulierung des Wachstums von einkeimblättrigen und zweikeimblättrigen Pflanzen verwendet werden. Die Behandlung kann vor dem Säen (presowing), vor dem Pflanzen (pre-planting), vor dem Auflaufen (pre-emergence) oder nach dem Auflaufen (postf-emergenee) erfolgen. Die Behandlung kann auch durch Einarbeiten in den Boden vorgenommen werden.
Unter Behandlung vor dem Säen (pre~sowing) oder vor dem Pflanzen (pre-planting) ist zu verstehen, daß die erfindungsgemäßen Mittel in den Boden eingebracht werden und das Säen beziehungsweise Pflanzen erst daran anschließend erfolgt.
Unter pre-emergence-Behandlung ist zu verstehehen, daß das erfindungsgemäße Mittel vor dem Auflaufen der Pflanzen auf den Boden aufgebracht wird; z.B* wird der Boden mit dem Mittel besprüht, wenn die keimenden Pflanzen die oberste Bodenschicht noch nicht durchbrochen haben.
Unter post-emergence-Behandlung ist zu verstehen, daß das erfindungsgemäße Mittel nach dam Auflaufen der Pflanzen auf das zu behandelnde Gebiet ausgebracht wird, z.B. werden einzelne Pflanzenteile oder der Boden behandelt»
Es wurde festgestellt, daß die -erfindungsgemäßen Mittel insbesondere die Kulturen von Mais, Getreidearten, Sonnenblumen, Luzerne, Zuckerrüben, Raps, Soja, Kartoffeln, Reis, Paprika, Tomaten und Gemüse im Wachstum beeinflussen.
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Die für eine zufriedenstellende (insektizide und wachstumsregelende) Wirkung notwendige Menge des Wirkstoffes hängt von sehr vielen Paktoren ab, so z.B. von der optischen Konfiguration des Wirkstoffes (racem, linkst oder rechtsdrehend), der Art der zu behandelnden Kultur oder des zu bekämpfenden Insektes, von dem Entwicklungsabschnitt der zu behandelnden Kulturpflanzen (Samenkorn, Keimling, 1-3 Blattstadium usw.), von den in der Umgebung der zu behandelnden Pflanze wachsenden sonstigen Pflanzen, von der Jahreszeit, den klimatischen Verhältnissen, ferner von der Art, in der das erfindungsgemäße Präparat zur Anwendung gelangt. Daher ist die optimale Dosis in jedem Falle empirisch zu ermitteln». Im allgemeinen werden pro Hektar 0,1 bis 25 kg, vorzugsweise 0,1 bis 15 kg Wirkstoff verwendet« Bei der Anwendung als Saatgutbeizmittel zur Stimulierung des Keimens rechnet man etwa 5 bis 500 g Wirkstoff auf 100 kg Saatgut. Zur Förderung des Wachstums, Erhöhung des Ertrages und Behandlung des Bodens werden 0,1 bis 15 kg/ha eingesetzt. Zur insektiziden Saatgutbehandlung verwendet man Konzentrationen von 1 bis 10 000 ppm.
Außer den Wirkstoffmengen sind für die verschiedenen Anwendungsgebiete (z.B. Saatgutbehandlung, Laubbehandlung, Bodenbehandlung usw.) jeweils bestimmte Konzentrationen bevorzugte So werden z.B. zur Saatgutbehandlung, zur Erhöhung der Keimfähigkeit und zur Laubbehandlung verdünnte Präparate mit einer Konzentration von 0,5 bis '10 OOOppm, vorzugsweise von 1 bis 1 000 ppm verwendet. Für die Sprühbehandlung pre-emergence oder post-emergence werden Anwendungsformen (Spritzbrühen) mit einer Konzentration von 0,1 bis 3,0, vorzugsweise 0,3 bis 1 Gew.-% verwendet.
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Au-sf ith run^ab e i spiel e;,
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Emulsionskonzentrat (50 EO)
IO Gew„-Teile (i)-2-(Propargyloxyimino)~l,7,7-trimethylbicyclo/ra2<,2.l7heptan werden in 9 Gew.-Teilen Xylol gelöst. Zu der Lösung wird ein Gemisch aus anionischen und nichtionischen oberflächenaktiven Stoffen (z.B. Ätlox 33S6 und Atlox 4851 im Verhältnis 2:3) in einer Gesamtmenge von . 1 Gew.-Teil gegeben. Das Gemisch wird homogenisiert. Das erhaltene Emulsionskonzentrat enthält 50 % Wirkstoff und kann mit Wasser zu Spritzbrühe verdünnt werden.
Beispiel , 2 Mikrogranulat
26 Gew.-Teile pulverisiertes Kaolin, 15 Gew.-Teile Kartoffel- oder Haisstärke, 1 Gew.-Teil Talkum und 5 Gew«- {feile t~)-2-(Propargyloxyimino)-l,7j7-trimetkLyl-bicyclo-/~2.2.l7heptan werden miteinander homogenisiert. Zu dem Gemisch werden 0,5 Gew.-Teile TViBSN 80 (Polyoxyäthylensorbitanmonooleat) gegeben. 2,5 Gew·-Teile Gelatine werden in 10 Gew.-Teilen vYasser gequollen, dann durch Zugabe von weiteren 15 Gew·-Teilen Wasser warm gelöst« Die Lösung wird dem pulverförmiger! Gemisch zugefügt, Nach dem Homogenisieren wird durch ein Sieb mit einer Maschengröße von 14 bis 16 mesh granuliert. Das Granulat wird getrocknet und anschließend erneut gesiebt. Das erhaltene Mikrogranulat enthält 10 % Wirkstoff.
v '" - ' . .' ' . ' . " ' -: i5 -.
Aus den optisch aktiven Formen des Wirkatoffea wird in ähnlicher Weise Mikrogranulat bereitet.
Beispiel /ß;
Saatgutbeizmittel" zum überziehen von Saatgut
Aus (-)-2-(Propargylozyimino)-l,7,7-trimethyl~bicvclo- ^""2,2.l7heptan wird mit Aceton eine 10 %ige lösung hergestellt. Von dieser Lösung werden 6 Gew.-% unter Rühren zu einer Lösung folgender Zusammensetzung gegeben: 30 Gev?.~% Aceton, 2,5 Gew.-$ HydrosTypropylcellulose* 5 Gew.-% Polyäthylenglycol (6000), 20 Gew9-Teile Wasser sowie.ein das Keimen nicht hemmender beliebiger Farbstoff.
Aus optisch aktivem erfindungsgemäßen Wirkstoff werden in ähnlicher Weise Saatgutbeizmittel zubereitet.
Beispiel i 4 Saatgutfolie
a) 80 g Polyvinylalkohol RHODOVIOL 4/125 P (zu 89'Mol-SS hydrolysierter Typ: Viskosität einer 4 %igen wäßrigen Lösung bei 200C 4 cP) werden unter Rühren zu 615 g Wasser mit einer Temperatur von 6O0C gegeben, Nachdem alles in Lösung gegangen ist, werden 20 g Polyvinylalkohol RHODOVIOL 30/20 m (zu 98 liol-% hydrolysiert; Viskosität einer 4 %igen wäßrigen Lösung bei 200O 30 cP) und 20g Glycerin zu der Lösung hinzugegeben. Es wird intensiv gerührt, bis eine homogene Lösung entsteht. Diese wir.24 Stunden lang stehen gelassen, damit die Luftblasen austreten. Dann wird die Lösung durch Gießen und Abziehen mit einem Messer 0,50 mm dick auf Glasplatten aufgebracht, und bei Zimmertemperatur getrocknet. Die erhaltene Folie läßt sich leicht von der
Glasplatte abtrennen, ist 0,05 bis 0,06 mm dick, leicht zu handhaben und haltbar. Sie wird im folgenden als Kontrollfolie verwendet.
b) Die Lösung zum Bereiten der Folie wird·wie unter a) 'beschrieben, hergestellt, enthält jedoch außerdem noch die lösung von 0,120 (i)~2-(PropargylQxyimino)-l,7,7-trimeth:/lbicyclo/~2.2el7heptan in 5 ml Äthanol. Uachdem die Lösung keine Blasen mehr enthält, wird sie ähnlich wie unter a) zu einer Folie gegossen; diese Folie enthält 1000 ppm Wirkstoff. ·
c) Man arbeitet wie unter b) beschrieben, setzt jedoch nur 0,0120 g )±)-2~(Propargyloxyimino)~l,7,7~trimeth:ylbicyclo/~2,2,l7heptan ein. Die erhaltene Folie hat einen Wirkstoffgehalt von 100 ppm.
d) Hach der beschriebenen Art und Weise werden Folien hergestellt, die als Y/irkstoff (+)- oder (~)-2~(Propargyl-oxyimino)-l,7,7~trimethyl-bic^clo/~2e20l7heptan enthalten.
Untersuchung der wachstumsstimulierenden Wirkung a) Gewächshausversuche
a-j^) In mit Sand gefüllte Anzuchtgefäße werden 3x30 Maiskörner gesät, wobei jeweils 10 Körner unbehandelt gelassen werden, 10 Körner mit dem gemäß Beispiel 3 bereiteten, jedoch keinen Wirkstoff enthaltenden Beizmittel (Placebo) und weitere 10 Körner mit dem wirkstoffhaltigen Beizmittel gemäß Beispiel 3 behandelt wurden. Der Zuchtbehälter wird in ein Gewächshaus gestellt,·in dem für Mais optimale Temperatur- und Luftfeuchte.V;srhältnisse herrschen» Ausgewertet wird die Anzahl der ausgekeimten Körner in Prozent, ferner am 14. und 28. Tag nach der Aussaat die Höhe und
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das Grüngewicht der Pflanzen· Der Keimwert wird in Prozent angegeben, die Werte für Höhe und Grüngewicht sind auf die entsprechenden Werte der Kontrolle (100) bezogen. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt. .
Behandlung Keimung 14. Tag 29. Tag
% Höhe Grüngewicht Höhe Grüngewicht
Unbehandel-
te Kontrolle 92 100 100 100 100 Überzug ohne
Wirkstoff 95 105 102 103 99 mit wirkstoff hai- 95 143 152 148 154 tigern Überzug
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß zwischen der unbehandelten Kontrolle und den mit dem wirkstoffreien Überzug verseehenen Körnern innerhalb der Fehlergrenzen kein Unterschied besteht, während die aus den mit wirkstoffhaltigem Mittel gebeizten Körnern aufgegangenen Pflanzen um 43 bis 48 % höher sind und ein um 52 bis 54 % grösseres Grüngewicht aufweisen als die beiden Kontrollen (unbehandelt und placebo-behandelt). a2? In mit Sand gefüllten Anzuchtbehältern der Maße 20x20 cm werden im Gewächshaus Bohnen, Mohrrüben;. Lein, Paprika, Tomaten, Spinat, Gerste und Hirse pre-emergence mit dem erfindungsgemäßen Wirkstoff in einer Dosis von 0,1 kg racem» Wirkstoff/ha beziehungsweise 0,2 kg racem. Wirkstoff/ha behandelt. Iin Alter von vier Wochen wird das Grüngewicht der Pflanzen bestimmt und mit dem der unbehandelten Kontrollpflanzen verglichen. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt.
HO % | 135 |
105 % | 140 |
XXO /ο | 105 |
95 % | 140 |
120 % | 112 |
135 % | - |
120% | 105 |
130 % | 130 |
Kulturpflanze 0,1 leg/ha 0,2 kg/ha
Bohnen .
Mohrrüben
Paprika
Tomaten
Spinat
Gerste
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß im Falle von Lein, Toinaten, Spinat und Gerste mit einer Dosis von 0,1 kg/ha die günstigeren Ergebnisse erreicht v^erden, während bei den übrigen Kulturen die Dosis von 0,2 kg/ha günstiger ist« Der Mehrertrag an Grüngewicht beträgt im Vergleich zu der unbehandelten Kontrolle 18 bis 40 %,
Freilandversuche auf Kleinparzellen
Der unter a) beschriebene Versuch des Saatgutbeizens wird auf Parzellen mit einer Größe von 10x10 m wiederholt, jedoch wird die gesamte Vegetationsperiode berücksichtigte Die geernteten Maiskolben werden gewogen* Unkraut wird durch Hacken beseitigt« Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt»
Art der Be- Höhe Grüngewicht Maiskolben handlung % % %
unbehandelte
Kontrolle 100 100 100
überzug ohne
Wirkstoff
(Placebo) 98 103 101
mit wirkstoff-
haltigem
Überzug 127 125 120
Aus der Tabelle let ersichtlich, daß der mit dem erfindungagemäßen Wirkstoff behandelte Mais, verglichen mit den beiden Kontrollen (unbehandelt und placebo-behandelt) um 27 % holier, sein Grüngewicht um 25 % größer und sein Ertrag an Maiskolben um 20 % größer ist«,
c) Freilandversuche auf Kleinparzellen
Auf Parzellen mit einer Größe von 10 χ 10 m wird Mais gesät und pre-emergence mit dem erfindungsgemäßen, den Wirkstoff in racemer Porin enthaltenden 50 EC Präparat gemäß Beispiel 8 behandelt, wobei 0,1, 1,0, 3,0 bzw. 5>0 kg Wirkstoff/ha Verwendung finden. Ein gleicher Versuch wird post-emergence mit einer Dosis von 1,0 kg/ha vorgenommen. Die Spritzbru.hevi.rd durch Verdünnen des Präparates mit Regenwasser hergestellt, auf 1 ha werden 500 1 Spritzbrühe ausgebracht. Die Wirkstoffkonzentration der Spritzbrühe beträgt je nach der Dosis 0,02 bis 1,0 %, Die Parzellen werden durch Hacken unkrautfrei gehalten. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
Art der Be handlung | Dosis kg/ha | Höhe % | Grüngewicht • % | Kolbenertrag %, |
Unbehandelte Kontrolle | 100 | 100 | 100 | |
pre-emergence | 0,1 | 105 | 108 | 102 |
1,0 | 121 | 127 | 118 | |
3,0 | 127 | 135 | 116 | |
5,0 | 115 | 115 | 107 | |
ρ ο s t—eme rge η ce | 1,0 | 116 | 120 | 109 |
Aus der Tsbelle ist ersichtlich, daß die raceme Porm des erfindungsgemäßen Wirkstoffes bei Anwendung pre-emergence bereits in einer Dosis von 0,1 kg/ha wirksam ist, die günstigste Wirkung jedoch im Dosisbereich von 1 bis
- 20 -
- 20 - -
ss,i
3 kg/ha erreicht wird. Bei.Anwendung von 1 bis 3 kg/ha sind öle Pflanzen um 21 bis 27 % höher, ihr Grüngewicht ist um 27 bis 35 %, der Ertrag an Maiskolben um 16 bis 18 % größer,als dies bei der unbehandelten Kontrolle der Fall ist. Bei Anwendung post-emergence sind im Falle gleicher Mengen (1,0 kg/ha) die Ergebnisse etwas schwächer.
Beispiel _ 6iiim.
Fliegentest (Musca domestica) . a) Imago von Musca domestica
Aus 50 tigern Emulsionskonzentrat wird eine 3 %ige Spritz-* brühe hergestellt und davon in ein Glasgefäß so viel eingebracht, daß auf die Bodenfläche des Gefäßes bezogen eine Menge von 2,5 mg/cm racemer Wirkstoff vorliegt«, In das Glasgefäß werden 20 mit COg narkotisierte Stubenfliegen (Muisca domestica) eingebracht. Das Glas wird mit einer Petrischale bedeckt, die Wirkung des Mittels wird beobachtet. Als Referenzsubstanz dient Dichlorphon (0,0-Dimethyl-2,2~dichlorvinyl-phosphat) in gleicher Dosis. Die Brgebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben.
Zeit Wirkung (%)
(min) erfindungsgemäßer Dichlorphon
Wirkstoff
60 | 68 | 75,2 |
120 | 91 | 94,0 |
240 | 100 | 100,0 |
b) Larven von Musca domestica *
Zum Züchten der Larven der Stubenfliege (Musca dornestica) wird aus folgenden Komponenaten. ein'geeigneter Nährboden hergestellt 1 kg Weizenkleie, 1 Liter Milch, 10 g Futterhefe und 6 g ITipagin (p-Oxybenzoesäureäthyl-
. . ' . .'. „ 21
ester). Von, diesem Nährboden werden je 200 g in Glasgefäße gefüllt und mit so viel racemem Wirkstoff versetzt, daß die Konsentrationen in dein Nährboden 250, 500 beziehungsweise 1000 ppm betragen. Dabei wird der Wirkstoff in Form eines 50 %igen Emulsionskonzentrates dem Nährboden zugefügt und dann mit diesem homogenisiert. Ferner wird eine Kontrolle ohne Wirkstoff angesetzt. In die vorbereiteten Gläser werden je 50 einen Tag alte Fliegenlarven eingesetzt. Die Gläser werden mit Fliegengaze abgedeckt. Bei der Auswertung wird festgestellt, wieviele Imagos aus den Puppen schlüpfen, und diese Anzahl wird in Prozent der Kontrolle ausgedrückti
Wirkstoffkonzentration Schlupf % Wirkung % im Nährboden (ppm)
UIiBSHANDELT 250 500 1000
Aus der unter a) aufgeführten Tabelle ist ersichtlich, daß die Wirkung des Dichlorphons zwar radikaler ist und die Wirkung des erfindungsgemäßen Wirkstoffes langsamer eintritt, jedoch ist die Toxizität des letzteren wesentlich geringer, und er weist keine chölinesterasehemmende ?/irkung auf. '
a) Wirkung gegen den Bohnenrüsselkäfer (Acanthoscelides obtectus)
Der Versuch wird angesetzt wie in Beispiel 6a beschrieben, als Testtiere werden jedoch Bohnenrüsselkäfer (Acanthoscelides obtectus; = A. absoletus) eingesetzt.
- 22 -
100, | 0 | 0 | 4 |
29, | 6 | 70, | 0 |
0 | 100, | 0 | |
0 | 100, | ||
Wirkung (%) erfindungsgemäßer Wirkstoff . | Dichlorphon |
17,5 | 47 |
35,0 | 72 |
65,5 | 100 |
100,0 | 100 |
Folgende Ergebnisse werden erhalten:
Zeit (min)
b) Schutz gegen den Bohnenrüsselkäfer (Acanthoscelides obteotus) .
Aus den racemen Wirkstoff enthaltendem 50 folgen Emulsionskonzentrat wird eine 1 /Sige Spritzbrühe hergestellt. Je 100 g Bohnen werden mit so viel Spritzbrühe behandelt, daß die Wirkstoffkonzentration auf die Bohnenaenge bezogen 25O, 5OO beziehungsweise 1000 ppm beträgt. Die Bohnen werden getrocknet und in kleine Gläser eingefüllt. In jedes Glas werden-20 Bohnenrüsselkäfer (Acanthoscelides ob~ tectus) eingesetzt. Die Gläser werden abgedeckt. Nach 14 Tagen werden die lebenden Tsttiere gezählt und in Prozent der unbehandelten Kontrolle ausgedrückt. Die Ergebnisse sind in der folgenden' Tabelle zusammengefaßt.
Dosis überlebende Testtiere Wirkung
unbehandelt 100 0
250 5 95
500 0 100
1000 0 100
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß bereits die lediglich 25O ppm racemen Wirkstoff enthaltenden Bohnen in Lebensmittelspeichern "wirksam zur Bekämpfung von Schädlingen (Bohnenrüsselkäfer).verwendet werden können* ,' ; · ' . . - 23 -
Claims (2)
1, PflariS©ni7achsturasregulierendes oder Insektizides Mittel, gekennzeichnet dadurch, daß es als 'wirkstoff 0,001 bis 98 Gew«-$ racemes und/oder optisch aktives 2~(Propargylo^im±no)-1,7}7-trimethyl-bicyclo |2.2« ijheptan der Formel I
H-O-CH2-CSOH
mit üblichen anorganischen oder organischen Streelnsitteln, Träger-, Hilfs- and füllstoffen, oberflächenaktiven Mitteln und sonstigen festen, f3.üssigen und/oder gasförndgen Hilfsstoffen enthält«
2, Yerfakren sum Schutz von Pflanzen gegen Insekten, gekennzeichnet dadurch, daß man die Pflanzen, einzelne Pflanzenteile, das Saatgut'und/oder den Boden,mit Mitteln behandelt, die als v7irkstoff racemes oder optisch aktives 2-(Propargyloxyimino)-1,7»7~trimethyl-bicycio C2·2.1Jheptan ßiithalten.
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