DD142681A5 - Extrudieren von blasfolien aus kunststoff,insbesondere steifem polyvinylchlorid - Google Patents
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Description
ι ozυ
Berlin, den 28.5.1979
55 257/25
AP B29D/211 820
Verfahren und Vorrichtung zum Extrudieren und Blasen von Kunststoffilmen
Vorliegende Erfindung betrifft ein. Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Extrudieren und Blasen von dünnen Filmen aus Kunststoff, insbesondere aus steifem Polyvinylchlorid (PVC), mit einer Dicke von 10-60 ,um, wobei man den Kunststoff nach dem Vermischen mit Stabilisierungs- und Gleitmitteln in die Beschickungsöffnung eines Einschnecken-Extruders einbringt.
Die Herstellung von Blasfolien aus steifem PVC ist derzeit einer ständigen Weiterentwicklung unterworfen. Das zu erreichende Ziel ist die Erhöhung der Durchsätze durch kontinuierlich arbeitende Extruder und eine sichere Verarbeitungsweise, um eine hohe Qualität bei herabgesetzten Kosten zu gewährleisten.
Das PVC ist ab 100 0C thermisch sehr empfindlich. Oberhalb dieser Temperatur wird es in zunehmendem Maße durch Ab-
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trennung von Salzsäure geschädigt. Für die Granulierung sind Temperaturen des Kunststoffes von etwa 175 "bis I90 0C und für die Verarbeitung im Extrusionsverfahren Temperaturen von etwa 185 "bis 220 0C erforderlich. Die Granulierung und das Extrudieren sind nur dann möglich, wenn dem Kunststoff Stabilisieriings- und Gleitmittel zugesetzt werden, welche während der thermischen Beanspruchungen teilweise verbraucht werden.
Diese Stabilisierungs- und Gleitmittel können die Qualität des Produktes negativ beeinflussen. Bei Vermeidung der Granulation, d.h., wenn man (wie gemäß vorliegender Erfindung) Pulver einsetzt, wird das PVC nur einmal einer hohen Wärmebelastung,-und zwar nur während des Extrudierens, unterworfen. Es können daher Verfärbungen, Vernetzungen und andere Mängel bei der Verwendung der Pulver herabgesetzt oder vermieden werden.
Weiter kann die Menge an Zusätzen, d.h. an Stabilisierungsund Gleitmitteln, herabgesetzt werden, wenn man die Granulation wegläßt, so daß man nicht nur ein besseres Endprodukt erhält, sondern auch wirtschaftliche Vorteile erzielt, weil diese Zusätze sehr teuer sind.
Das Erwärmen des Pulvers aus steifem PVC im Extruder bereitet jedoch Schwierigkeiten, weil der zulässige T.em_ peraturbereich sehr begrenzt ist, und zwar sowohl auf Grund des dem 3?luß des zu plastifizierenden Materials entgegengesetzten Widerstandes als auch auf Grund der begrenzten Wärmestabilität.
Es ist dabei möglich, daß lokale Überhitzungen auftreten,
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insbesondere in jenen Teilen des Extruders, welche eine schlechte Wärmeleitfähigkeit besitzen, wodurch der bereits Vorbelastungen ausgesetzte Kunststoff thermisch geschädigt wird, .
Die Verarbeitung von steifem PVC in Extrudern ist weiter durch die geringe Wärmestabilität des Kunststoffes stark beschränkt. Der Erfordernis einer geringstmöglichen thermischen Belastung steht die Forderung entgegen, durch Anwendung hober Verarbeitungstemperaturen und daher geringer Fließwiderstände qualitativ einwandfreie Produkte zu erhalten. Hohe Massetemperaturen sind jedoch nur über kurze Zeitintervalle möglich, wenn Schädigungen der Masse vermieden werden sollen.
Die-thermische Zersetzung des PVC während der Verarbeitung ist, wie bereits erwähnt wurde, durch die Abtrennung von Balzsäure, die SelbstOxydation und durch die Vernetzung gekennzeichnet. Schwache thermische Schädigungen, welche den Extrusionsprozeß noch nicht beeinflussen, können jedoch zu Verfärbungen sowie, aufgrund der Verminderung der mechanischen Eigenschaften, zu einer ITichtverwendbarkeit des Produktes führen. Starke thermische Schädigungen äußern sich in Form von Streifen, welche zuerst eine hellbraune Farbe besitzen und sodann dunkelbraun werden, bevor vollkommen verkohlte Stücke extrudiert werden. Wenn einmal ein Herd aufgetreten ist, so verbleibt ein Teil der geschädigten Masse an der Metalloberfläche des Extruders haften und führt zu einer Ausweitung der sogenannten "Anbrennungen" auf die ganze Masse. · .
Ä. I Vf L· U
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Beim Auftreten der vorerwähnten S-fcreifen muß gewöhnlich die Produktion unterbrochen werden. Fach der Demontage der Ziehdüse und der Extruderschnecke müssen alle Teile, welche mit der Masse in Berührung gelangen, sorgfältig gereinigt werden. Nach dem Wiederanfahren des Extruders benötigt man, je nach der Größe der Maschine, Stunden, um zum normalen Produktionszustand zu gelangen, so daß die genannten Montage- und Reinigungsarbeiten einen bedeutenden Zeitverlust* und folglich einen bedeutenden Produktionsverlust verursachen.
Das -Ziel der Erfindung besteht in der Schaffung eines Verfahrens zum Extrudieren von Blasfolien aus Kunststoff, insbesondere steifem Polyvinylchlorid, sowie einer Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, welche eine Erhöhung der Durchsätze durch kontinuierlich arbeitende Extruder und eine sichere Verarbeitungsweise ermöglichen, um eine hohe Produktqualität bei herabgesetzten Kosten zu gewährleisten.
Die technische Aufgabe, die durch das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zum Extrudieren von Blasfolien aus Kunststoff, insbesondere aus steifem Polyvinylchlorid mit einer Dicke von 10-60 Jim, wobei man den Kunststoff- nach dem Vermischen mit Stabilisierungs- und Gleitmitteln in eine Beschickungsöffnung eines Extruders einbringt, gelöst wird, besteht darin, eine zu lange Erwärmung und folglich thermische
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Schädigung des Kunststoffes im Extruder zu vermeiden.
Das Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in folgenden Schritten zu sehen: Der Kunststoff wird in Pulverform kontinuierlich in kaltem Zustand vorverdic.btet in eine Extrudersebnecke eingespeist und weiter dureb die Extruderschnecke ohne oder bei "begrenzter Wärmezufuhr verdichtet und sodann unter Erwärmung plastifiziert und nach einer wirksamen"Homogenisierung durch kalibrierte Öffnungen, die eine Druckerhöhung während der Homogenisierung bewirken, geführt wird, wobei der Fluß des Kunststoffes teilweise behindert wird, indem er durch die kalibrierten Öffnungen, welche seine Plastifizierung, ohne dabei die Temperatur zu erhöhen, veranlassen, geführt wird, worauf er druckentspannt und entgast wird, wonach der Druck neuerlich erhöht und der Kunststoff extrudiert wird, wobei die gewünschte Blasfoliendicke durch Veränderung der Abziehgescbwindigkeit und des Durchmessers des schlaucbförmigen Austritts eingeregelt wirde
Das Merkmal der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht darin, daß der kontinuierlich von einer den kalten, mit Stabilisierungs- und GMtmitteln vermischten Kunststoff als Pulver unter Druck zuführenden Zufübrungsschnecke gespeiste Extruder acht verschiedene Zonen aufweist, nämlich eine Einzugszone, in welcher der Gang- und Kerndurchmesser und die Gangsteigung der Extruderschnecke praktisch konstant sind und die Extruderschnecke vorzugsweise keine Heizung aufweist, weiterhin eine schwach geheizte erste Kompressionszone, in welcher die Extruderschnecke einen konstanten Gangdurchmesser, einen ansteigenden Kerndurchmesser und eine konstante Gangsteigung besitzt,
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außerdem eine gebeizte Homogenisierzone, in welcher der Gang- und Kerndurchmesser und die Gangsteigung der Extruderschnecke konstant sind, eine Plastifizierungszone, eine geheizte Dekompressionszone, in welcher die Extruderschnecke einen konstanten Gangdurchmesser, einen stark abnehmenden Kerndurchmesser und eine konstante Gangsteigung besitzt, weiterbin eine gebeizte Entgasungszdne, in welcher die Extruderschnecke einen konstanten Gangdurcbmesser, einen konstanten Kerndurchmesser, der jedoch in bezug auf die vorhergehenden Durchmesser herabgesetzt ist, und eine konstante Gangsteigung besitzt, darüber hinaus eine zweite gebeizte Kompressionszone, in welcher die Extruderschnecke einen konstanten Gangdurchmesser, einen abnehmenden Kerndurchmesser und eine konstante Gangsteigung besitzt und schließlich eine geheizte Ausstoßzone, in welcher die Extrudersebnecke einen konstanten, jedoch auf eine gewisse Länge begrenzten Gangdurchmesser und einen für dieselbe Länge konstanten und im Bereich der Scbneckenspitze sieb verjüngenden Kerndurchmesser besitzt.
Ein weiteres Merkmal der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, daß koaxial zur Extruderschnecke hinter der geheizten Homogenisierungszone wenigstens ein Flußzerteilerring mit den Fluß des Kunststoffes behindernden, ohne die Temperatur weiter zu erhöhenden, eine Plastifizierung des Kunststoffes veranlassenden kalibrierten Öffnungen eingesetzt ist, auf den die geheizte Dekompressionszone, die Entgasungszone, die zweite geheizte Kompressionszone und die geheizte Ausstoßzone folgen.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung zur Durchführung desselben können' die den bekannten tecb-
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niscben Lösungen anhaftenden Schwierigkeiten beseitigt und eine optimale Verarbeitung von Pulver aus steifem PVC mit Einschnecken-Extrudern und die Herstellung nicht toxischer dünnwandiger Blasfolien einheitlicher Dicke ermöglicht werden. Diese Blasfolien sind heißsiegelbar und einwandfrei bedruckbar und besitzen eine hohe Beständigkeit gegen Druckfarben.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in der Tatsache zu erblicken, daß eine zu lange Erwärmung des Kunststoffes und folglich eine thermische Schädigung desselben vermieden wird. Dies ist nicht nur auf die Unterteilung in eine Plastifizierungszone und in eine Homogenisierungszone zurückzuführen, sondern auch auf die relativ kurze Belastung des Kunststoffes in der Plastifizierungszone . , . Vorzugsweise wird die Temperatur im Extruder unterhalb etwa 190 0C gehalten.
Da, wenn man von pulverförmigem Kunststoff ausgeht, die Schwierigkeiten seiner Fluidisierung merklich ansteigen, ist im erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen, auf dem Weg des Extruders nach der entsprechenden Erwärmung, Verdichtung und Homogenisierung des· Materials ein Hindernis einzusetzen, welches kalibrierte Öffnungen aufweist, die eine Verlangsamung des Flusses des von der Extruderschnecke transportierten Kunststoffes, d.h. eine Geschwindigkeitsänderung und folglich eine Plastifizierung,auch ohne Erhöhung der Temperatur, herbeizuführen, worauf die Dekompression, die Entgasung und die weitere Kompression sowie der Ausstoß durch den Extruder folgen.
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Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist koaxial zur Extruderschnecke nach der Kompressions- und Homogenisierungszone einen Flußzerteilerring mit kalibrierten Öffnungen auf, welche den Ausfluß des Materiales verlangsamen und eine Plastifizierung des Materials erzwingen, wonach die Dekompressionszone, die Entgasungszone, die weitere Kompressionszone und die Ausstoßzone durch den Extruder folgen,
Die Erfindung wird in der Folge durch die Beschreibung von zwei Ausführungsformen der Vorrichtung, d.h. des Extruders, näher, erläutert. In der beiliegenden Zeichnung stellen dar:
Fig. 1:. Längsschnitt eines Extruders gemäß einer ersten Ausführungsform, stark schematisiert.
Fig. 2: Schnitt II-II gemäß Fig. 1 in größerem Maßstab.
Fig. 3: Längsschnitt des Mittelteils des Extruders gemäß Fig. 1 in größerem Maßstab im Bereich der Entgasungszone.
Fig. 4: Schnitt IV-IV gemäß Fig. 3 durch die Entgasungspumpe in größerem Maßstab.
Fig. 5: Teilschnitt V-V der Fig. 5 durch den Kolben der • Entgasungspumpe in größerem Maßstab.
Fig. 6: Weg-Zeit-Diagramm der Kolbenstange der Entgasungspumpe.
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Pig. 7a» 7b» 7c» 7d: Längsschnitte der verschiedenen Zonen der einzigen Extruderschnecke gemäß einer zweiten Ausführungsforia der Erfindung.
Fig. 8: Flußzerteilerring in geschnittener Darstellung, der in kleinerem Maßstab in Fig. 7b gezeigt ist.
Fig. 9: ^Längsschnitt der Schneckenspitze der Extruderschnecke.
Fig.10: Blaskopf im Axialschnitt.
Der in Fig. 1 allgemein mit der Bezugsziffer 10 bezeichnete Extruder weist eine Extruderschnecke 12 auf, die im Extruderzylinder 14 gelagert ist. In einem Beschickungstrichter 16 wird das zu verarbeitende Material, das ist der mit Stabilisierungs- und Gleitmitteln vermischte pulverförmige Kunststoff, über die Zuführungsschnecke (Fig. 2), die im Kanal 18 untergebracht ist, der in Fig. gezeigten Extruderschnecke 12 über die Einlaßöffnung 24 (Fig. 2) zugeführt. Die Extruderschnecke 12 weist sieben verschiedene Zonen auf (man vergleiche die Fig. 1 und 3)·
Im Bereich des Beschickungstricbters 16 ist die Einzugszone E vorgesehen. In diener Einzugszone E sind der Gang- und der Kerndurchmesser sowie die Gangsteigung der Extruderschnecke 12 im wesentlichen konstant, und die Extruderschnecke 12 weist vorzugsweise keine Heizung auf. Auf die Einzugszone E folgt eine erste schwach geheizte Kompressionszone K^, in welcher die Extruderschnecke 12 einen konstanten Gangdurchmesser, einen steigenden Kerndurchmesser (konischen Kern) und eine konstante Gangsteigung
. . 28.5.1979
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besitzt. Auf die erste Kompressionszone Kx, folgt eine geheizte Homogenisierungszone H, in welcher der Gangdurchmesser, der Kerndurchmesser und die Gangsteigung der Extruderschnecke 12 konstant sind. Auf die geheizte Homogenisierungszone H folgt eine geheizte Dekompressionszone D, in welcher die Extruderschnecke 12 einen konstanten Gangdurchmesser, einen konstanten Kerndurcbmesser, der jedoch in bezug auf die vorhergehenden Durchmesser herabgesetzt ist, und eine konstante Gangsteigung aufweist.
Auf die Entgasungszone G folgt eine zweite gebeizte Kompressionszone Ko» iQ welcher die Extruderschnecke 12 einen konstanten Gangdurchmesser, einen steigenden Kerndurchmesser (konischen Kern) und eine konstante Gangsteigung besitzt.
Auf die zweite gebeizte Kompressionszone K2 folgt eine geheizte Ausstoßzone A, in welcher die Sxtruderschnecke 12 einen konstanten, jedoch auf eine gewisse Länge begrenzten Gangdurchmesser und einen über dieselbe Länge konstanten und am Ende im Bereich der Schneckenspitze 6 verjüngten Kerndurchmesser besitzt. Aus dem Blaskopf tritt die einwandfrei plastifizierte Masse in Schlauchform als schlauchförmiger Austritt 10 aus und wird durch Aufblasen in radialer Richtung und Ziehen in axialer Richtung verdünnt.
In dem in Fig. 6 gezeigten Diagramm ist der Weg in Millimetern der Kolbenstange der Entgasungspumpe in Abhängigkeit von der Zeit in Sekunden veranschaulicht.
Wie ersichtlich ist, durchläuft der Kolben den Weg äußerst schnell im Bereich der Zeit t,,, er läuft konstant in der
• I
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Zeit zwischen t^ und t~ uad kehrt plötzlich zum Zeitpunkt to in die Ausgangsstellung zurück, dasselbe gilt für die Zeiten t~ und t„.
In der in den Fig. 7a; 7b; 7c; 7d gezeigten Extruderschnecke 12 wird in der Einzugszone E das Polyvinylchloridpulver eingebracht, welches mit Stabilisierungs- und Gleitmitteln vermischt ist. Die Einbringung erfolgt kalt oder bei einer sehr niedrigen Temperatur.
Es folgt die erste geheizte Kompress ions zone K7,, in welcher der Gangdurchmesser der Extruderschnecke 12 konstant ist, jjedoch der Kerndurchmesser zunimmt, wobei aber die Gangsteigung ebenfalls konstant ist, so daß eine Kompression stattfindet. ' v
In der folgenden geheizten Homogenisierungszone H erfolgt die Homogenisierung. In dieser Zone sind der Gangdurchmesser und der Kerndurchmesser der Extrudersebnecke 12 sowie die Gangsteigung konstant. Gegen Ende der geheizten Homogenisierungszone H ist ein Flußzerteilerring 3> wie in Fig. 8 dargestellt, eingesetzt, welcher die kalibrierten öffnungen 4; 5 aufweist, die dem normalen Fluß des plastischen Materials entlang der Extruderschnecke 12 ein Hindernis entgegensetzen, um eine Plastifizierung des Materials herbeizuführen, ohne dabei die Temperatur zu erhöhen.
Diese Maßnahme stellt den wesentlichen Teil der vorliegenden Erfindung dar, da sie zu einer wesentlichen Verbesserung der Verarbeitungsbedingungen von Kunststoff, insbesondere von steifem Polyvinylchlorid, führt, welches gegen Temperaturerhöhungen äußerst empfindlich ist und bei relativ
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niedrigen Temperaturen ohne Zuhilfenahme der vorerwähnten erfindungsgemäßen Maßnahme schwer zu plastifizieren ist.
Auf die geheizte .Homogenisierungszone H erfolgt die geheizte Dekompressionszone D, in welcher der Gangdurchmesser und die Gangsteigung der Extruderschnecke 12 konstant sind, wogegen der Kerndurchmesser rasch abnimmt, um den Druck abrupt zu senken.
In der folgenden Entgasungszone G sind der Gang-, und der Kerndurchmesser der Extruderschnecke 12 sowie die Gangsteigung konstant. Die Gase werden durch eine nicht dar-gestellte Entgasungspumpe entfernt.
In der folgenden zweiten geheizten Kompressionszone Ko erfolgt eine neuerliche Kompression, weshalb der Gangdurcbmesser und die Gangsteigung der Extruderschnecke 12 konstant sind und der Kerndurchmesser zunimmt.
In der geheizten Ausstoßzone A schließlich sind der Gangdurchmesser, der Kerndurcbmesser und die Gangsteigung konstant.
Die Extruderschnecke 12 endet mit einer spitz zulaufenden Schneckenspitze 6, wie in Fig. 9 gezeigt, wobei das einwandfrei plastifizierte Rohmaterial durch die in Fig. 10 dargestellte Düse 7, den Kanal 8 und den Ringspalt 9 fließt und als schlauchförmiger Austritt 10', dessen Dicke durch Aufblasen in Radialrichtung und axialen Zug allmählich herabgesetzt wird, den Blaskopf verläßt.
Die in Fig. 10 gezeigte Düse 7 kann unter die sogenannten "strahlenförmigen" Düsen eingereiht werden und besitzt den
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" Vorteil einer besseren Verteilung der Masse im Vergleich zu bekannten "herzförmigen", "spiralförmigen" usw. Extruderdüsen, bei denen der Weg der zu extrudierenden Masse einfacher und die Austrittsgeschwindigkeit größer ist.
Wenn man Polyvinylchlorid mit bekannten Extrudern verarbeiten will, so ist eine strahlenförmige Düse am wenigsten zur Verhinderung des Anbrennens und der Verfärbung geeignet, da sich die Masse zersetzt, wenn die Austrittsgescbwindigkeit aus der Düse zu niedrig ist. .
Im Gegensatz hierzu ist beim erfindungsgemäßen Extruder 10, bei dem keine Zersetzung der Masse stattfindet, die strahlenförmige Düse 7 vorzüglich geeignet, weil sie eine optimale Verteilung der austretenden Masse und somit eine einwandfreie Dicke des Filmes gewährleistet.·
Der in Pig. 8 gezeigte Plußzerteilerring 3 kann auch vollkommen andersartig ausgebildet sein, solange er für den Fluß des plastifizierten Materials kalibrierte Öffnungen 4;-5 aufweist, welche diesen Fluß zerteilen, d.h. ihn teilweise behindern, um eine Plastifizierung zu begünstigen, ohne daß dabei die Temperatur erhöht wird.
Claims (5)
- 28.5.1979AP B29D/211 820Erfind ungsanspruch
- 1. Verfahren zum kontinuierlichen Extrudieren und Blasen ' von dünnen Filmen aus Kunststoff, insbesondere aus steifem Polyvinylchlorid, mit einer Dicke von 10 bis 60 wobei man den Kunststoff nach dem Vermischen mit Stabilisierungs- und Gleitmitteln in eine Beschickungsöffnung . eines Extruders einbringt, gekennzeichnet dadurch, daß der Kunststoff in Pulverform kontinuierlich in kaltem Zustand vorverdichtet in eine Extrudersebnecke (12) eingespeist und weiter durch die Extruderschnecke (12) ohne oder bei begrenzter Wärmezufuhr verdichtet und sodann unter Erwärmung plastifiziert und nach einer wirksamen Homogenisierung durch kalibrierte Öffnungen (4; 5)» die eine Druckerhöhung während der Homogenisierung bewirken, geführt wird, wobei der Fluß des Kunststoffes teilweise behindert wird, indem er durch die kalibrierten Öffnungen (4j 5), welche seine Plastifizierung, ohne dabei die Temperatur zu erhöhen, veranlassen, geführt wird, worauf er druckentspannt und entgast wird, wonach der Druck neuerlich erhöht und der Kunststoff extrudiert wird, wobei die gewünschte Blasfoliendicke durch Veränderung der Abziehgeschwindigkeit und des Durchmessers des schlauchförmigen Austritts (10') -eingeregelt wird.
- 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß der kontinuierlich von einer den kalten, mit Stabilisierungs- und Gleitmitteln vermischten Kunststoff als Pulver unter Druck zuführenden Zuführungsschnecke (20) gespeiste Extruder (10) acht verschiedene Zonen aufweist, eine Einzugszone (Ξ), in welcher der Gang- und Kerndurchmesser und die Gangsteigung. ; . 28.5.1979 - 15 - AP B29D/21<ider Extruderschnecke (12) praktisch konstant sind und die Extruderschnecke (12) vorzugsweise keine Heizung aufweist, eine schwach geheizte erste Kompressionszone (K^), in welcher die Extruderschnecke (12) einen konstanten Gangdurchmesser, einen ansteigenden Kerndurchmesser und eine konstante Gangsteigung besitzt, eine gebeizte Homogenisierzone (H), in welcher der Gang- und Kerndurchmesser und die Gangsteigung der Extruderschnecke (12) konstant sind, eine Plastifizierungszone, eine geheizte Dekompressionszone (D), in welcher die Extruderschnecke (12) einen konstanten Gangdurchmesser, einen stark abnehmenden Kerndurchmesser und eine kon-stante Gangsteigung besitzt, eine geheizte Sntgasungszone (G), in welcher die Extruderschnecke (12) einen konstanten Gangdurchmesser, einen konstanten Kerndurchmesser, der jedoch in bezug auf die vorhergehenden Durchmesser herabgesetzt ist, und eine konstante Gangsteigung besitzt, eine geheizte zweite Kompressionszone (K2), in welcher die Extruderschnecke (12) einen konstanten Gangdurchmesser, einen abnehmenden Kerndurchmesser und eine konstante Gangsteigung besitzt und eine geheizte Ausstoßzone (A), in welcher die Extruderschnecke (12) einen konstanten, jedoch auf eine gewisse Länge begrenzten Gangdurchmesser-und einen für dieselbe Länge konstanten und im Bereich der Scbneckenspitze (6) sich verjüngenden Kerndurcbmesser besitzt,
- 3. Vorrichtung nach Punkt 2, gekennzeichnet dadurch, daß koaxial zur Extruderschnecke (12) hinter der geheizten Homogenisierungszone (H) wenigstens ein Flußzerteilei1-• ring (3) mit den Fluß des Kunststoffes behindernden, ohne die Temperatur weiter zu erhöhenden, eine Plastifi-
- 28.5.1979 - 16 - AP B29D/211zierung des Kunststoffes veranlassenden kalibrierten öffnungen (4; 5) eingesetzt ist, auf den die geheizte De kompressionszone (D) , die Entgasungs zone (G-), die zweite gebeizte Kompressionszone (K~) und die geheizte Ausstoßzone (A) folgen. -Hierzu Φ Seiten Zeichnungen
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