DE2601696A1

DE2601696A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines extrudats aus einem kunstharz und einem feststoffteilchenzusatz in einem extruder fuer kunststoffe

Info

Publication number: DE2601696A1
Application number: DE19762601696
Authority: DE
Inventors: John Joseph Chiselko; William Harold Hulbert
Original assignee: Egan Machinery Co
Current assignee: Egan Machinery Co
Priority date: 1975-02-10
Filing date: 1976-01-19
Publication date: 1976-08-19
Also published as: JPS5197669A; GB1474869A; US4006209A; US4155655A

Description

"⁵ATENT ATTORNEYS PATENTANWÄLTE CONSEILS EN BREVETS

H. TISCHER · dipl.-ing. W. KERN · dipl.-ing. H.-P. GAUGER

PA H. TISCHER. W. KERN. H.-P. GAUGER · D 8 MÖNCHEN 2. TAL 71

?601696

D 8 MÜNCHEN 2

W. GERMANY
TAL 71

TELEFON (089)522 12 98

TELEGRAMMAD RESSE/CAB LE ADDRESS GAUPAT MÖNCHEN

IHR ZEICHEN: YOUR REF.!

UNSER ZEICHEN; OUR REF.!

DATUM:

Egan-6185 Ke/Sch

Anwaltsakte; Egan-6185

19. Januar 1976

EGAR MACHINERY COMPANY Somerville, New Jersey, V.St.A.

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Extrudats aus einem Kunstharz und einem Feststoff teilchenzusatζ in einem Extruder für Kunststoffe.

Die Erfindung "betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines Extrudats aus einem Kunstharz und einem Peststoffteilchenzusatz in einem Kunststoffe verarbeitenden Extruder zur Erzeugung von verstärkten oder gefüllten Kunstharzen mittels Extrusion.

609834/0867

-2-

7601696

Es ist bekannt, die physikalischen, chemischen und anderen Eigenschaften von extrudierten und spritzgegossenen Kunstharzen durch den Einbau von einem oder mehreren gewisser anderer Stoffe, die im folgenden Zusätze genannt werden, in diese Harze zu verbessern. Einer dieser Zusatzstoffe besteht aus einer faserförmigen Verstärkung, beispielsweise Glasfasern, ein anderer bildet ein Harz, das sich von dem primären Harz unterscheidet, und wieder andere Stoffe dienen für andere Zwecke, so beispielsweise Füllstoffe aus billigen Materialien, mit denen ein kostengünstiges Produkt erzeugt wird.

Im folgenden soll unter dem verwendeten Begriff "Extruder" sowohl ein Extruder verstanden werden, der eine rotierende Schnecke aufweist, die zur Plastifizierung durch Wärme und zur Extrusion von Kunststoffmaterialien verwendet wird, als auch ein mit einer hin- und herbeweglichen Schnecke arbeitender Plastifizierer, der mit einer rotierenden und hin- und hergehenden Schnecke versehen ist, wie sie in Spritzgußmaschinen Verwendung findet und in der US-PS 2 734 226 beschrieben ist. Der Begriff "Harz" soll alle thermoplastischen oder wärmehärtenden bzw. duroplastischen Kunststoffmaterialien einschließen, die sich in einem gewöhnlich Einfachschnecken- oder Mehrfachschneckenextruder oder in einem hin- und hergehenden Schneckenplastifizierer extrudieren lassen, wobei das Harz in den Extruder oder Plastifizierer durch eine Zufuhröffnung eingeleitet wird, durch eine rotierende Schnecke oder rotierende Schnecken geschmolzen und gemischt wird und danach unter Druck in Form einer Schmelze durch eine Austrittsöffnung ausgetragen wird. Unter dem Begriff "Zusatz" wird jegliches Material verstanden,

-3-

609834/0867

7601696

das "bei der Durchführung des hier beschriebenen Verfahrens zugesetzt und mit dem Harz vermischt wird.

Eine Verfahrensweise zum Einbauen der Zusätze in das Harz besteht darin, Harz und Zusätze in einem Mixer oder Mischer vorher zu vermischen und dann das Gemisch in die Füllöffnung eines herkömmlichen Extruders zu fördern. Die Nachteile dieser Verfahrensweise sind 1. die Bedingung, daß der Mischvorgang in einem getrennten Gefäß mit zugehöriger Ausrüstung stattfindet, daß 2. es nicht möglich ist, den Anteil des Zusatzes in bezug auf das Harz während des Betriebs des Extruders zu ändern oder einzustellen, daß 3. die Speisung des Extruders mit dem Materialgemisch Schwierigkeiten bereitet, und zwar insbesondere dann, wenn das Gemisch einen bezogen auf das Harz hohen Anteil Zusätze enthält, und daß 4. der Zusatz denselben Bedingungen hinsichtlich Temperatur, Druck und Mischung ausgesetzt wird, die zum Schmelzen und Mischen des Harzes notwendig sind und die bei vielen Zusätzen dazu führen, daß diese thermisch oder physikalisch abgebaut werden.

Die US-PS 3 520 027 zeigt bereits eine Verbesserung der obigen Verfahrensweise, die darin besteht, daß sowohl das Harz als auch der Zusatz getrennt zu einem gemeinsamen Speise- oder Zufuhrteil eines Extruders gefördert werden oder zu einem kontinuierlichen Mischer, der sie dann in einen gemeinsamen bzw. gewöhnlichen Speiseteil eines Extruders austrägt. Diese Verbesserung beseitigt in etwa die oben angeführten ersten und zweiten Nachteile der bekannten Verfahrensweise. , Jedoch nicht die unter 3. und 4. aufgeführten Nachteile.

809834/0867

-4- 76Π1696

In der US-PS 3 304- 282 wird beschrieben, daß das Harz in Pulver- oder Granulatform einer Speiseeintrittsöffnung eines Extruders zugeführt und in der Knetzone geschmolzen wird. Nach Abschluß des letzten Schmelz- und Knetvorgangs in der Knetzone werden Glasfasern kurzer Länge zugesetzt und mit der Schmelze vermischt. Es wird jedoch kein "Verfahren und auch keine Vorrichtung in der genannten Druckschrift offenbart, die auf das Einführen der Fasern in das Harz gerichtet sind. Dagegen wird in der letztgenannten Druckschrift besonders hervorgehoben, daß es in technischer Hinsicht schwierig ist, diese Fasern gleichmäßig zu dosieren.

Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zu schaffen, mit denen die oben genannten Schwierigkeiten beseitigt werden und die Möglichkeit geschaffen wird, nicht nur eine gleichmäßige und einheitliche Zuführung der Zusatzstoffe sicherzustellen, sondern auch ein sehr hoher prozentualer Anteil verschiedenartiger Zusatzstoffe zusätzlich zu Glasfasern dem Harz zugesetzt wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei Verwendung eines Extruders, auch Strangpresse genannt, der einen Pressenzylinder mit einer Bohrung, einer Harzbeschickungsöffnung an dem einen Ende des Pressenzylinders, eine Austragsöffnung in dem anderen Ende des Zylinders und eine in der Bohrung rotierende Schnecke aufweist, die eine Schmelzzone und eine abstromseitig dieser befindliche Niederdruckzone aufweist, das Harz der Schnecke durch die

60933 /♦ /0867

?6Π1696

Harzbeschickungsöffnung zugeführt wird, das Harz dann mit Hilfe der Schnecke durch die Schmelzzone gefördert wird, in der das Harz geschmolzen und der Druck vergrößert wird, das geschmolzene Harz daraufhin durch die Niederdruckzone gefördert wird, in der der Harzdruck gesenkt wird, gleichzeitig Zusätze zu dem Harz an einer Stelle in die Bohrung eingeführt werden, die der Kiederdruckzone entspricht, wobei der Beschicker für die Zusätze einen Zylinder aufweist, in dem sich eine Bohrung befindet, deren eines Ende die Extruderzylinderbohrung schneidet, sowie eine Beschickungsöffnung für Zusätze an dem anderen Ende der Bohrung und eine rotierende Schnecke innerhalb der Bohrung, die die Zusätze in Richtung der Extruderzylinderbohrung fördert, und wobei das Harz und der bzw. die Zusätze abstromseitig der Niederdruckzone gefördert und vermischt werden und das Extrudat aus Harz und Zusätzen durch die Austragsöffnung ausgetragen wird.

Erfindungsgemäß wird also das Harz in der ersten Stufe einer Extruderschnecke geschmolzen und gemischt und dann in das Primärmaterial in einer Uiederdruckzone der zweiten Stufe der Schnecke mit Hilfe eines Schneckenförderers für Zusatzstoffe Zusatzmaterial eingeleitet.

Die Erfindung wird nachfolgend an Hand des in der Zeichnung dargestellten JLusführungsb ei spiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:

6.0 9834/0867

?6ΓΠ696

Fig. 1 Eine Längsschnittansicht des Kunststoffextruderzylinders gemäß der Erfindung, und

Fig. 2 eine Schnittansicht längs der Linie 2-2 in Fig. 1 mit einem Längsschnitt des Senneckenförderers für Zusätze.

In Fig. 1 bezeichnet 10 einen Einzelschneckenkunststoffextruder, der einen Preßzylinder 11, einen Beschickungsendverschluß 12, einen Austragsverschluß 13 mit einer Austragsöffnung 14 und eine Harzbeschickungsöffnung 15 aufweist. In dem Preßzylinder 11 ist eine Strangpreßschnecke 16 angeordnet, die mit einer axialen Verlängerung 17 versehen ist, welche mit einem nichtdargestellten Antrieb zur übertragung eines Drehmoments gekoppelt werden kann.

Wie aus der dargestellten Ausführungsform ersichtlich, ist die Extruderschnecke 16 vorzugsweise eine dreistufige Schnecke mit einer ersten Schmelzstufe, die einen Beschickungsabschnitt A, einen Übergangsabschnitt B und einen Dosierabschnitt C aufweist. Die zweite Stufe ist eine Mischstufe und besteht aus einem Niederdruckabschnitt D, einem zweiten Übergangs ab schnitt E, einem zweiten Dosierabschnitt F und vorzugsweise einem Mischabschnitt G. Man erkennt, daß die Gangtiefe, d.h. der Abstand von dem Grundradius der Schnecke zum Schneckenaußendurchmesser, in dem Niederdruckabschnitt größer ist als in dem Dosierabschnitt. Durch geeignete Konstruktion der Schnecke und Auswahl der Gangtiefen wird der Harzdruck in dem Niederdruckabschnitt auf atmosphärischen oder Aussendruck oder im wesentlichen atmosphärischen Druck gehalten. Der Mischabschnitt G entspricht, falls er Verwendung findet, vorzugsweise dem in der US-PS 3 4-11 179 beschriebenen Typ,

609834/0867 -7-

7601696 - 7 -

es lassen sich jber auch andere bekannte Strangpreßschneckenmi schab schnitte verwenden. Die dritte Stufe oder Belüftungs- und Austragsstufe weist einen zweiten ETiederdruckabschnitt H, einen dritten Übergangsabschnitt I und einen dritten Dosierabschnitt J auf.

Den Preßzylinder 11 umgeben übliche Heizelemente 18. An einer Stelle, die dem zweiten Niederdruckabschnitt H entspricht, befindet sich eine Belüftungsöffnung 19 im Zylinder, die,falls dies verlangt wird, in an sich bekannter Weise an eine Vakuumvorrichtung angeschlossen werden kann. An einer Stelle, die dem ersten Mederdruckabschnitt D entspricht, ist ein Förderer 20 für Zusätze vorgesehen, der im einzelnen in Mg. 2 gezeigt ist. Der Förderer 20 für Zusätze weist einen Zylinder 21 auf, der an dem Strangpreßzylinder 11 so angebracht ist, daß die Bohrung des Fördererzylinders für Zusätze die Bohrung des Strangpreßzylinders schneidet. An dem Beschickungsende des Fördererzylinders 21 für Zusätze ist ein Beschickungsendverschluß 22 vorgesehen sowie eine Beschickungsöffnung 23 für Zusätze. In dem Fördererzylinder für Zusätze ist eine Förderschnecke 24 angeordnet, die eine axiale Verlängerung 25 aufweist, welche mit einem nichtdargesteilten Antrieb zur "Übertragung eines Drehmoments gekoppelt werden kann. Der Antrieb für die Strangpreßschnecke sowie für die Fördererschnecke soll vorzugsweise jeweils so beschaffen sein, daß sich die Drehzahl des einen unabhängig vom anderen einstellen läßt. Der Fördererzylinder 21 wird zwischen der Beschickungsöffnung und dem Strangpreßzylinder von einer herkömmlichen Heizeinrichtung 26 umgeben.

Im Betriebszustand wird bei der dargestellten Ausführungsform Harz der Strangpreßbeschickungsöffnung 15 in Form von Granulat, Pellets, Flocken, Pulver oder in anderer Form

609834/0887

?6ni696

zugeführt. Durch die Drehbewegung der Strangpreßschnecke 16 wird das Harz durch die Abschnitte A, B und C der ersten Stufe hindurchgefördert, in der das Harz durch die Warme geschmolzen wird, die mit Hilfe der Heizelemente 18 zugeführt wird, sowie durch die Reibungswärme, die durch die Scherbewegung und das Mischen des Harzes zwischen der rotierenden Schnecke und dem Zylinder erzeugt wird. Der Harzdruck steigt in dem Übergangsabschnitt B und dem Dosierabschnitt C aufgrund der verkleinerten Gangtiefen in diesen Abschnitten über den Atmosphärendruck an. Der geschmolzene Harz wird dann in den Niederdruckabschnitt D der zweiten Stufe gefördert, in der der Harzdruck vollständig oder im wesentlichen auf Atmosphärendruck gesenkt wird. An dieser Stelle werden nun die Additive oder Zusatz- bzw. Zuschlagstoffe, die dem Beschickungsabschnitt 23 des Förderers für die Zusätze zugeführt worden sind und von der Fördererschnecke 24- in Richtung auf den Strangpreßzylinder transportiert worden sind, in die Strangpresse eingespeist und gelangen dort kontinuierlich zu dem geschmolzenen Harz. Da das Harz an der Stelle, an der der Zusatzstoff hinzutritt, nur unter geringem Druck steht, braucht der Förderer für die Zusätze auf diese einen nur minimalen Druck auszuüben, um sie in die Strangpresse einzuspeisen.

Harz und Zusätze werden dann zusammen durch die Abschnitte D, E und F der zweiten Stufe der Strangpreßschnecke gefördert, in der sie sich teilweise vermischen und unter erhöhten Druck gelangen. Beim Hindurchgehen durch den Mischabschnitt G der zweiten Stufe werden Harz und Zusätze vollständig vermischt und in die zweite Niederdruckzone H der dritten Stufe gefördert, wo der Druck wiederum abgesenkt wird, so daß irgendwelche flüchtigen Bestandteile

09834/0867

-9-

?fini696

in dem Gemiscli durch, die Belüftungsöffnung 19 hindurch entfernt werden. Das Gemisch aus Harz und Zusätzen wird dann durch den dritten Dosierabschnitt J gefördert, in dem der Druck ansteigt, woraufhin das' Gemisch unter Druck durch die Strangpreßaustragsoffnung 14- ausgetragen wird, die die Form einer Düse haben kann, um dem Extrudat jede gewünschte Form zu geben.

Bei gewissen Kunststoffmaterialarten hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den Teil des Fördererzylinders für die Zusätze, der dem Strangpreßzylxnder am nächsten liegt, zu erwärmen, beispielsweise mit Hilfe der Heizvorrichtung

26 von Fig. 2, um die erhöhte Temperatur des Strangpreßzylinders in Nachbarschaft der Verbindungsstelle mit dem Fördererzylinder für die Zusätze aufrechtzuerhalten. Dadurch wird jegliche Verfestigung des geschmolzenen Harzes durch Abkühlung an der Stelle, an der der oder die Zusätze eingeleitet werden, vermieden.

Für bestimmte Zusätze ist es erforderlich, ein Schutzgas vorzusehen, um einen Kontakt mit dem atmosphärischen Sauerstoff auszuschließen. Zu diesem Zweck ist der Fördererzylinder für die Zusätze mit einer oder mehreren Leitungen

27 für die Einführung von Schutzgas in die in dem Fördererzylinder befindlichen Zusatzstoffe ausgestattet. Die Leitungen können auch zur Zuführung eines Gases verwendet werden, falls ein solches als Katalysator für den Zusatzstoff oder das Harz verlangt wird.

Die obigen Vorschläge lassen sich in derselben Weise in Verbindung mit hin- und herbeweglichen Schneckenplastifi-

-10-809834/0867

76Π1696 - ίο -

zierem anwenden, wobei allerdings die zusätzliche Bedingung einzuhalten ist, daß derNiecferdruckabschnitt der Schnecke, der dem Abschnitt D in Fig. 1 entspricht, lang genug ist, so daß der Zusatzstoff immer in diesen Niecerdruckabschnitt hineingefördert wird, also in allen Axialstellungen der hin- und herbeweglichen Schnecke.

In gewissen Fällen kann es von Vorteil sein, für die Antriebsvorrichtung des Extruders und des Förderers Steuereinrichtungen vorzusehen, die es der Betriebsperson ermöglichen, die Drehzahl sowohl des Extruders als auch des Förderers gleichzeitig zu vergrößern oder zu verringern. Es ist jedoch notwendig, daß diese Drehzahlen auch unabhängig voneinander eingestellt werden können, so daß sich der Anteil an Zusatzstoffen durch Veränderung der Drehzahl des Förderers für Zusatzstoffe in Abhängigkeit von der Drehzahl des Extruders ändert. Im normalen Betriebszustand, d.h. unter stetigen Betriebsbedingungen, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Extruder- oder Strangpressendrehzahl konstant zu halten und die Drehzahl des Förderers für die Zusatzstoffe zu verstellen, um auf diese Weise das gewünschte Verhältnis von Zusatzstoffen zu Harz zu erhalten. Dadurch wird auch jederzeit während des Betriebs eine Änderung des Mengenverhältnisses ermöglicht.

Man erkennt, daß bei der praktischen Anwendung des Verfahrens das Harz der Strangpreßschnecke zugeführt, durch Einwirkung von Wärme und durch intensive Scherwirkung geschmolzen wird, dann gemischt wird, und zwar alles in der ersten Stufe der Strangpreßschnecke, bevor Zusatzstoffe dem Harz zugesetzt werden. Im Gegensatz zu bekannten Verfahrensweisen, bei denen der oder die Zusatzstoffe der Be-

609834/0867

-11-

? 6 η 1 6 9 6

schickungsöffnung des Extruders zusammen mit dem Harz zugeführt werden, muß also liier der Beschickungsstoff keiner intensiven Bearbeitung unter hoher Temperatur unterworfen werden, so daß er auch nicht abgebaut wird, während bisher ein Abbau durch eine solche Verarbeitung oder Behandlung des Beschickungsstoffes bewirkt werden konnte.

Obgleich bei der bevorzugten Verfahrensweise und der dafür vorgesehenen Vorrichtung, wie oben beschrieben, eine dreistufige Schnecke verwendet wird, ist das Verfahren nicht auf den Einsatz einer dreistufigen Schnecke beschränkt, was bedeutet, daß es auch mit andersartigen Schnecken durchgeführt werden kann. So lassen sich beispielsweise gewisse Stoffe behandeln, ohne daß eine Be- bzw. Entlüftung erforderlich ist. In diesem Falle lassen sich die Stoffe zufriedenstellend in einer sweistufigen Schnecke verarbeiten, und die dritte Stufe, die aus den Abschnitten H, I und J besteht, kann dann weggelassen werden. In anderen Fällen läßt sich die Belüftungsstufe zustromseitig der Zusatzstoffbeschickungsstufe anordnen, so daß durch die Belüftung nur die flüchtigen Bestandteile des Harzes entfernt werden. Auch andere Anordnungen sind möglich, wobei in jedem dieser Fälle nur wesentlich ist, daß der Zusatzstoff in das Harz in einer Niederdruckzone eingeleitet wird, so beispielsweise in der ersten Niederdruckzone D der zweiten Stufe der Strangpreßschnecke.

Im folgenden werden einige Betriebsbeispiele für das erfindungsgemäße Verfahren und die zu seiner Durchführung verwendete Vorrichtung in Form eines belüfteten Extruders der Firma Egan Machinery Company, mit einem inneren Preßzylinder-

-12-60983 WG8S7

? 6 η 1 6 9 6

durchmesser von 9319 mm und einem effektiven Längen/Durchmesser-Verhältnis von 36/1 angeführt, der zur Extrusion verschiedener Harze verwendet wurde, wie dies im folgenden tabellarisch angegeben ist. Die Extruderschnecke mit einem Uenndurchmesser von 93?9 mm entsprach der in Fig. 1 gezeigten Ausbildung, die im obigen erläutert worden ist.

Der Beschickungsförderer für die Zusätze wies einen Zylinder mit einem Durchmesser von etwa 82,6 mm und einer effektiven Länge von etwa 762 mm auf. Die Fördererschnecke mit ITenndurchmesser von 82,6 mm hatte die in Fig. 2 gezeigte Form.

Es wurden die folgenden Stoffe unter den folgenden Bedingungen bearbeitet.

Beispiel I

Versuch - 1359-14B

Harz-Azetatseide-Plastics Company-Fylon 1000-1 Zusatz-PPG-Industrie-Glasfaser 3,18 mm, = 3531 Extruderschnecke-75 üpm
Fördererschnecke-14,5 Upm
Ausstoß-14-5 kg/Std.

Prozentsatz des Zusatzstoffs - 40 Gew.-% Bemerkungen - Eine Analyse des Produkts ergab eine Qualität, die mit der handelsüblicher Produkte, die mit Hilfe bekannter Vorrichtungen und Verfahren hergestellt werden, vergleichbar war und diese in gewisser Hinsicht sogar noch übertroffen hat.

609834/0867

1

Beispiel II

Versuch - 1359-1OB Harz-Azetatseide-Plastics Company-Nylon 1000-1 Zusatz-Du Pont Surlyn Extruderschnecke-75 Upm !"ördererschnecke-iO Upm Ausstoß-116,6 kg/Std.

Prozentsatz des Zusatzstoffs - 27,5 Gew.-%

Bemerkungen - Das Extrudat enthielt einige ungeschmolzene Klümpchen, von denen angenommen wurde, daß sie aus dem Surlyn-Zusatz stammten. Sonst war die Qualität gut.

Beispiel III

Versuch - 1372-4 Harz-Polyester PBT Zusatz-Kalziummetasilikat (Wollastonite ]?-i) Extruderschnecke-36 Upm Fördererschnecke-IS^ Upm Ausstoß-45,9 kg/Std. (nur Harz) Prozentsatz des Zusatzstoffs - 61,5 Gew.-%.

Beispiel IV

Versuch - 1371-5A Harz-Tennessee Eastman PZMQ? Polyester Zusatz-Owens Corning - zerkleinertes Glas X53 von 3,18 mm Extruderschnecke-100 Upm Fördererschnecke-IG Upm Ausstoß-319 kg/Std.

Prozentsatz des Zusatzstoffs - 27,8 Gew.-%.

60983-U /0867

Claims

Patentansprüche

1.\ Verfahren zur Herstellung eines Extrudats aus Harz d einem Feststoffteilchenzusatz in einem Kunststoffe verarbeitenden Extruder, mit einem eine Bohrung aufweisenden Preßzylinder, einer Harzbeschickungsöffnung neben dem einen Ende des Preßzylinders, einer Austragsöffnung in dem anderen Ende des Preßzylinders und einer rotierenden Schnecke innerhalb der Bohrung, die mit einer Schmelzstufe und einem liiederdruckabschnitt abstromseitig der Schmelzstufe versehen ist, dadurch g e k e η η zeichnet , daß das Harz der Schnecke durch die HarzbeschickungsÖffnung zugeführt wird, daß das Harz mit Hilfe der Schnecke durch die Schmelzstufe gefördert wird, in der es geschmolzen wird und eine Druckerhöhung erfährt, daß das geschmolzene Harz dann durch den Niederdruckabschnitt gefördert wird, in dem der Harzdruck gesenkt wird, daß gleichzeitig in das Harz der Zusatzstoff an einer Stelle in die Bohrung eingeführt wird, die dem Niederdruckabschnitt entspricht, wobei der Zusatzstofförderer einen Zylinder mit einer Bohrung aufweist, die an dem einen Ende die Ext ruderzylinderbohrung schneidet und an deren anderem Ende sich eine Zusatzstoffbeschickungsöffnung befindet, wobei die Bohrung eine rotierende Schnecke zum Transport des Zusatzstoffes in Richtung auf die Extruderpreßzylinderbohrung aufweist, und daß das Harz und der Zusatzstoff abstromseitig des Niederdruckabschnittes miteinander vermischt werden und das Extrudat aus Harz und Zusatzstoff durch die Austragsöffnung ausgetragen wird.

-15-609834/0867

?6D1696 - 15 -

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet , daß der IPeststoffteilchenzusatz aus Glasfasern besteht.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet , daß der Kunststoffe verarbeitende Extruder eine Einschneckenstrangpresse ist.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch g e k e η η zeichnet , daß die Gewichtsanteile des in das Harz eingeführten Zusatzstoffes im Bereich von etwa 27,8 Ms 61,5 % des Extrudatgewichts liegen.

5·-. ■ Vorrichtung zur Herstellung eines Extrudats gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4-, mit einem Kunststoffe verarbeitenden Extruder, mit dem das Harz durch Wärmeeinwirkung plastifizierbar ist und der einen Preßzylinder mit einer Bohrung aufweist, in dem sich eine rotierende Schnecke befindet, gekennzeichnet durch eine Schmelzstufe (A,B,C), einen Uiederdruckabschnitt (D) abstromseitig der Schmelzstufe und einen Förderer (20) für Zusatzstoffe, der dem in dem Extruder (10) befindlichen Harz Zusatzstoffe zuführt und einen Zylinder (21) mit einer Bohrung aufweist, in der sich eine rotierende Schnecke (24·) befindet, wobei der Zylinder (21) des Förderers (20) an dem einen Ende an dem Extruderpreßzylinder (11) angeschlossen ist und mit seiner Bohrung die Extruderpreßzylinderbohrung an einer Stelle schneidet, die dem Niederdruckabschnitt (D) der Extrudersehnecke (16) entspricht.

-16-609834/0867

?601696

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekenn zeichnet durch eine Einrichtung (26) zur Erwärmung des FördererZylinders (21) für die Zusatzstoffe an dessen Endteil, der sich neben dem Extruderpreßzylinder (11) befindet.

7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet , daß der Extruder (10) eine Mischstufe (G) und eine Belüftungsstufe (H) aufweist, und daß die Schnittstelle zwischen der Extruderpreßzylinderbohrung und der Bohrung des Fördererzylinders für die Zusatzstoffe sich an einem Ort befindet, der dem Uiederdruckabschnitt der Mischstufe (G) der Extruderschnecke (16) entspricht, und daß eine Einrichtung (19) zur Entfernung von flüchtigen Bestandteilen aus dem Extrudat an einer Stelle angeordnet ist, die der Belüftungsstufe (H) der Extniderschnecke entspricht.

€09834/0887