DD110166B1 - Emulgier- und dispergiermittel fuer pflanzenschutzpraeparate - Google Patents

Emulgier- und dispergiermittel fuer pflanzenschutzpraeparate Download PDF

Info

Publication number
DD110166B1
DD110166B1 DD74177201A DD17720174A DD110166B1 DD 110166 B1 DD110166 B1 DD 110166B1 DD 74177201 A DD74177201 A DD 74177201A DD 17720174 A DD17720174 A DD 17720174A DD 110166 B1 DD110166 B1 DD 110166B1
Authority
DD
German Democratic Republic
Prior art keywords
agents
emulsification
plant protection
emulsifier
protection preparations
Prior art date
Application number
DD74177201A
Other languages
English (en)
Other versions
DD110166A1 (de
Inventor
Peter Barth
Horst Mueller
Beate Voigt
Wolfgang Wildgrube
Original Assignee
Bitterfeld Chemie
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bitterfeld Chemie filed Critical Bitterfeld Chemie
Priority to DD74177201A priority Critical patent/DD110166B1/de
Publication of DD110166A1 publication Critical patent/DD110166A1/xx
Publication of DD110166B1 publication Critical patent/DD110166B1/de

Links

Landscapes

  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Der größte Teil biologisch-aktiver Wirkstoffe kommt zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht direkt zum Einsatz, sondern muß für eine effektive Anwendung erst formuliert werden. Das bedeutet, daß im Falle der flüssigen Präparate der Wirkstoff bevorzugt mit Lösungsmitteln und Emulgatoren zu einem Konzentrat vermischt wird, das zur Anwendung mit Wasser eine stabile Emulsion gemäß der ermittelten Anwendungskonzentration ergibt. Bei festen Präparaten handelt es sich hauptsächlich um sogenannte Spritzpulver, das heißt, es erfolgt die Vermischung und gegebenenfalls Vermahlung von Wirkstoff, einem meist mineralischen Träger und einem Netz- bzw. Dispergiermittel, so daß zur Anwendung eine normentsprechende Suspension entsteht. Die bisher verwendeten Emulgatoren entstammen verschiedenen chemischen Verbindungsklassen. Bei den nichtionogenen handelt es sich in erster Linie um Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an aliphatische Fettsäuren, Alkohole oder Amine bzw. an unterschiedlich substituierte Phenole oder Phosphorsäuren. Die als Zusatzkomponenten eingesetzten anionenaktiven Emulgatoren gehören weitgehend in die Gruppe der Erdalkali- und Aminsalze von aromatischen Sulfonsäuren. Als Dispergier- und Netzmittel für Spritzpulver können Vertreter der erwähnten Emulgatorgruppen dienen, daneben aber auch zahlreiche andere Typen, von denen hier nur Kondensationsprodukte von Naphthalinderivaten mit Formaldehyd oder solche auf Basis des Taurins neben Sulfonaten von Naphthalin und Lignin erwähnt werden sollen.
Die Emulgier- bzw. Suspendiermittel müssen eine Reihe Eigenschaften aufweisen: gute bis sehr gute Emulgierwirkung, die zu stabilen Emulsionen bzw. Suspensionen führt, sie müssen sich schaumarm verarbeiten lassen und müssen auch biologisch leicht abbaubar sein. Diese Eigenschaften, vor allem die letztere, waren aber bisher meist nicht in dem erforderlichen Maße gegeben.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, Emulgier- und Dispergiermittel für Pflanzenschutzmittel zu entwickeln, die stabile Emulsionen bzw. Suspensionen liefern, die sich schaumarm verhalten und die auch biologisch leicht abbaubar sind.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Emulgier- und Dispergiermittel aus Produkten, die durch Extraktion von auf Dieselkraftstoff gezüchteten Mikroorganismen wie Hefen oder Bakterien mit einem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch, das Biolipide und Kohlenwasserstoffe löst, gewonnen werden, bestehen.
Die Stabilität der Emulsionen ist besonders gut, wenn außerdem noch oxethylierte Alkylphenole zugesetzt werden.
Die Extraktion der auf Dieselkraftstoff gezüchteten Mikroorganismen kann beispielsweise mit einem ternären Gemisch aus 51,9Gew.-% Benzin mit den Siedegrenzen 60 bis 9O0C, 46,8Gew.-% Aceton und 1,3Gew.-% Wasser erfolgen.
Vor allem, wenn es sich um Spritzpulver handelt, ist es zweckmäßig, den Extrakt ein- oder mehrmals mit Aceton auszuwaschen und nur den in Aceton unlöslichen Teil zu verwenden.
Für die erfindungsgemäßen Emulgier- und Dispergiermittel eignen sich besonders die Extrakte aus Hefen der Familie Cryptococcaceae Gattung Candida. Sie sind Abfallprodukte bei der Futterhefegewinnung und enthalten Phosphatide, Glyceride, freie Fettsäuren, Kohlenwasserstoffe des Dieselkraftstoffes und außerdem fettlösliche Vitamine, Coenzyme und Sterine.
-2- 110 166 Ausfuhrungsbeispiele
Beispiel 1
1 kg Trockenhefe der Species Candida guilliermondii, die auf einem Dieselkraftstoffsubstrat (Siedebereich 240 bis 3600C) erzeugt wurde, wird mit 5 Liter Losungsmittelgemisch aus 51,9 Gewichtstellen Benzin, 46,8 Gewichtsteilen Aceton und 1,3 Gewichtsteilen Wasser in einer Soxhletapparatur eine Stunde kontinuierlich extrahiert Die durch das Losungsmittelgemisch nicht enfernten Feststoffe stellen die gereinigte Nährhefe dar, wahrend die Extraktionsflussigkeit den Hefelipidextrakt enthalt Das Losungsmittelgemisch wurde abdestilliert Als Ruckstand wurden 115g Hefelipidextrakt folgender Zusammensetzung enthalten
26,7% Phosphatide
31,6%Glycende
12,5% freie Fettsauren
29,2% Kohlenwasserstoffe des Dieselkraftstoffs
Dieses genannte Produkt kann als emulgierende Komponente in ein flussiges Pflanzenschutzmittel (Emulsionskonzentrat) eingearbeitet werden, das folgende Zusammensetzung hat
20,0% 2,4-Dichlorphenoxyessigsaure-n butylester
20,0%2,4,5-Trichlorphenoxyessigsaure-n-butylester
22,0%Hexanol
32,0%Spmdelol
1,5% nichtionogener Emulgator (oxethyliertes Alkylphenol)
4,5% erfindungsgemaßes Produkt
Diese Formulierung stellt ein herbizides Emulsionskonzentrat dar, das in Form einer wäßrigen Emulsion in der Praxis angewendet wird
Die Untersuchung der Emulsionsstabilitat nach den in der PSM-Industrie gebräuchlichen Methoden (Herstellung einer 5%igen Emulsion und zeitliche Beurteilung der Phasentrennung) ergibt folgende Werte nach Verlauf von 15 Minuten Abscheidung 0 ml nach Verlauf von 60 Minuten Abscheidung 0,5 ml Die internationale Norm (WHO) liegt bei maximal 2 ml nach 1 Stunde
Beispiel 2:
115g Hefelipidextrakt aus Beispiel 1 werden mit dem doppelten Volumen Aceton 5 Minuten intensiv gerührt Nach Beruhigung bilden sich 2 Phasen, die obere, die acetonloslichen Bestandteile enthaltende Phase, wird abdekantiert, die untere, vorwiegend Phosphatide enthaltende Phase, wird zur Losungsmittelfreiheit im Vakuum eingeengt Der Ruckstand (40g) ist ein Hefelipidextrakt folgender Zusammensetzung
69,4% Phosphatide
17,4% Glyceride und freie Fettsauren
13,2% Kohlenwasserstoffe des Dieselkraftstoffs
Ein Produkt der oben angeführten Zusammensetzung kann emulgierender Bestandteil eines flussigen Pflanzenschutzmittels (Emulsionskonzentrats) folgender Rezeptur sein
55%Cyclohexyl-n-butyl-phosphonsaurebutylester
10% Xylol
30% Chlorbenzol
3,0% nichtionogene Emulgatoren (oxethylierte Alkylphenole)
2,0% erfindungsgemaßes Produkt
Diese Präparat ist ein Emulsionskonzentrat, das in der Praxis in Form seiner wäßrigen Emulsion als Defoliationsmittel eingesetzt wird
Die Prüfung der Emulsionsstabilitat ergibt folgende Werte nach Verlauf von 15 Minuten Abscheidung 0 ml nach Verlauf von 60 Minuten Abscheidung 0ml
Beispiel 3:
40g Hefelipidextrakt aus Beispiel 2 werden wiederum mit dem doppelten Volumen Aceton versetzt und 5 Minuten intensiv gerührt Die Acetonphase wird abdekantiert und verworfen Der klebrige Ruckstand wird in gleicher Weise noch dreimal mit Aceton behandelt Der ruckstand ist nach vollständiger Entfernung des Acetons im Vakuum ein festes Produkt (25g) das sich aus Phosphatiden, vorzugsweise aus Lecithinen und Kephahnen, zusammensetzt Dieses Festprodukt eignet sich besonders gut fur den Einsatz in pulverformigen Pflanzenschutzmitteln, die in Form ihrer wäßrigen Suspension in der Praxis angewendet werden (Spritzpulver)
Als Beispiel eines solchen Spritzpulvers sei genannt
30% Parathionmethyllosung 80%ig
65% Kaolin
1,5%nichtionogenes Dispergiermittel (oxethyliertes Alkylphenol)
3,5% erfindungsgemaßes Produkt
Es ist ein Spritzpulver, das gegen saugende und beißende Insekten angewendet wird Die Untersuchung der Schwebefahigkeit, das heißt die Bestimmung der Menge in Ma -%, die sich nach 30 Minuten in Suspension befindet, ergibt einen Wert von 71% Die internationale Norm (WHO) liegt bei mindestens 50%
Beispiel 4:
Dieses Beispiel soll die Wirkung des erfindungsgemäßen Emulgators gegenüber bisher bekannten Emulgatoren zeigen. Dabei bedeuten
E1 Lösung eines Calciumsalzes der Dodecylbenzolsufonsäure E2 oxethyliertes Nonylphenol, Oxethylierungsgrad 13 bis E3 erfindungsgemäßer Emulgator wie Beispiel 2 E4 erfindungsgemäßer Emulgator wie Beispiel 3 Ein Defoliationsmittel hat folgende Zusammensetzung (wie Beispiel 2): 55%Cyclohexyl-n-butyl-phosphonsäurebutylester 10% Xylol 30% Chlorbenzol 5% Emulgator Die 5% Emulgator können verschieden zusammengesetzt sein, und zwar:
E1 E 2 E3 Abscheidung in ml
nach 60 Minuten
Versuch A 2,5 2,5 — 2
VersuchB — 2,5 2,5 1
Versuche — 3 2 0
Ein Insektizides Spritzpulver hat die Zusammensetzung: 30 Teile Parathionmethyl-Lösung in Chlorbenzol 80%ig 70 Teile Kaolin 5 Teile Emulgator Bei verschiedenartigen Emulgatoren ergibt sich folgende Schwebefähigkeit nach 30 Minuten:
E2 E4 % Schwebefähigkeit
nach TGL 0,1 %ig
Versuch D 37
Versuch E 5 39
Versuch F 5 56
Versuch G 1,5 3,5 71

Claims (2)

  1. Erfindungsanspruch:
    1. Emulgier- und Dispergiermittel für Pflanzenschutzmittel, gekennzeichnet dadurch, daß sie aus Produkten, die durch Extraktion von auf Dieselkraftstoff gezüchteten Mikroorganismen wie Hefen oder Bakterien mit einem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch, das Biolipide und Kohlenwasserstoffe löst, gewonnen werden, bestehen.
  2. 2. Emulgier- und Dispergiermittel gemäß Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß oxethylierte Alkylphenole zugesetzt werden.
    Anwendungsgebiet der Erfindung
    Die Erfindung betrifft die Verwendung neuer oberflächenaktiver Mittel zur Formulierung von Pflanzenschutzpräparaten.
DD74177201A 1974-03-15 1974-03-15 Emulgier- und dispergiermittel fuer pflanzenschutzpraeparate DD110166B1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD74177201A DD110166B1 (de) 1974-03-15 1974-03-15 Emulgier- und dispergiermittel fuer pflanzenschutzpraeparate

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD74177201A DD110166B1 (de) 1974-03-15 1974-03-15 Emulgier- und dispergiermittel fuer pflanzenschutzpraeparate

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DD110166A1 DD110166A1 (de) 1974-12-12
DD110166B1 true DD110166B1 (de) 1987-04-08

Family

ID=5494993

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DD74177201A DD110166B1 (de) 1974-03-15 1974-03-15 Emulgier- und dispergiermittel fuer pflanzenschutzpraeparate

Country Status (1)

Country Link
DD (1) DD110166B1 (de)

Also Published As

Publication number Publication date
DD110166A1 (de) 1974-12-12

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2834308A1 (de) Verfahren zur wasserabspaltung aus einer kolloidalen lipsomen-dispersion
CH669087A5 (de) Zur schaedlingsbekaempfung geeignete oel-in-wasser-emulsion, verfahren zu ihrer herstellung und verwendung derselben.
AT393437B (de) Verfahren zur bekaempfung von pilzkrankheiten von pflanzen und fungizides mittel
EP0499798A1 (de) Flüssige Zubereitungen von Herbizidmischungen auf Basis Glufosinate
DE69630197T2 (de) Erhöhte stabilität von azadirachtin enthaltenden festen zubereitungen
EP1082007A1 (de) Wässrige, agrochemische wirkstoffe enthaltende mittel
DE3020694A1 (de) Molluskizide zusammensetzung
DD263221A5 (de) Fluessige herbicide zusammensetzungen, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung
DE680599C (de) Verfahren zur Desinfektion und Konservierung
EP0196463B1 (de) Makroemulsionen
DD110166B1 (de) Emulgier- und dispergiermittel fuer pflanzenschutzpraeparate
DE3210188A1 (de) Fungizide zusammensetzung auf basis von 1-isopropyl-carbamoyl-3-(3,5-dichlorphenyl)-hydantoin
DE69916615T2 (de) Flüssigformulierung
DE10107714A1 (de) Adjuvantien für biologische Pflanzenschutzmittel
DE851858C (de) Schaedlingsbekaempfungsmittel
DE1917251A1 (de) Emulgator fuer landwirtschaftliche und sanitaere Giftstoffe und Pestizide,seine Herstellung und Verwendung
WO2000002451A1 (de) Stärkung des pflanzenwachstums gegen phytopathogene pilze und/oder bodenständige schädlinge
DE2053356B2 (de) Zwei-Komponenten-Emulgatorsystem für die Formulierung von Pflanzenschutzmitteln
DE1194633B (de) Insektizides und akarizides Mittel
DE1542941C (de) Herbicides Mittel
DD243846A5 (de) Makroemulsionen
DE685144C (de) Verfahren zur Darstellung physiologisch wirksamer Stoffe aus Nebennieren
DE750845C (de) Schaedlingsbekaempfungsmittel
DE709716C (de) Mittel zur Vertilgung von Pflanzenwachstumsschaedlingen
DE674488C (de) Schaedlingsbekaempfungsmittel