Verfahren zur Rerstellung einer plastischen Isoliermasse. Gegenstand der Erfindung ist ein Ver fahren zur Herstellung einer plastischen Iso liermasse.
Es hat sich gezeigt, dass Bitumen oder verwandte Stoffe, wie Peche usw., zwar an und für sich schon ein ausgezeichnetes Iso liermittel für elektrische Zwecke bilden, aber grosse Empfindlichkeit gegenüber nie- chanischen und chemischen Einflüssen zei gen, die bei Verwendung zu Isolationszwek- ken, insbesondere beim Umhüllen von Leitun gen, zu Störungen Anlass geben können.
Diese Nachteile werden nun durch die gemäss dem Verfahren nach der Erfindung erzeugte Isoliermasse beseitigt. Gemäss die sem Verfahren werden Bitumen, Mineralöl, Kunstöl, Cumaronliarz und Zelluloseäther miteinander vermengt. Als Zelluloseätlier können Äthylzellulose und die homologen Äther, wie Methyl, Propyl- und Buthyl- zellulose verwendet werden. Es können aber auch Benzylzelluloseätlier und andere in Be- tracht gezogen werden.
Die Äther können entweder als einfache Äther oder als mehr fache Äther desselben Radikals, wie Mono-, Di- oder Triäthylzellulose, oder als "ge- mischte" im chemischen Sinn verwendet wer den. Die Zelluloseäther sind praktisch nicht wasseraufnahmefähig und bilden ein voll kommen homogenes Gemisch mit- den genann ten Stoffen. Sie geben den Isoliermassen, mit denen sie gemischt werden,<B>je</B> nach der Menge, in der sie verwendet werden und ihrer besonderen Eigenart entsprechend eine grössere oder geringere mechanische Festig keit.
Dabei sind sie hinsichtlich der elek trischen Eigenschaften entweder ganz indif ferent oder sie beeinträchtigen mindestens nicht die guten Eigenschaften der Isoller- masse, der sie zugesetzt werden, selbst wenn sie in grösseren Massen verwendet werden. Am besten geeignet sind diejenigen Zellu- loseä,t'her, die an sich schon gut isolieren und weder 'hygroskopisch, noch lösbar oder quellbar in Wasser sind. Das sind vor allem die höheren Mehrfachäther, wie Tetra- und lie.xai.itliylzellulose usw.
Unter Kunstölen werden Methylhexalin- produkte verstanden, 3,1ineralöle sind Destil- lationsprodukte aus der Naphta.
Das Verfahren der 31isehung kann genläss der Erfindun- beispielsweise in der Weise <B>C</B> aus,geübt werden, dass zunächst ein Gemisch ,aus Zelliiloseätlier und Kunstöl liergestellt wird und dass diesem Gemisch in dem Augenblick, in dem es anfängt, eine plastisehe Masse zu bilden, das Cuinaronharz hinzu-esetzt wird.
Diesem ('xemisch wird dann Bitumen und Mineralöl hinzu-efibt, die vorher zusammen ein-esehmolzen worden sind.
Auch mit Hilfe eines Lösungsmittels lässt sieh das Verfahren ausüben. Man wählt hier zu ein Lösungsmittel, das sowohl Harze, als auch die ZelluloseUher löst, wie z.
<B>z ä</B> B. Ben-. zol, Aceton oder dergleichen.
Diese Lösuny wird in der Weise vorge nommen, (lass zunächst ini Kneter die Zellii- loseäther bei normaler Temperatur gelöst werden und nach Been(ligiiiig dieses Vor ganges die übrigen Bestandteile hinzugesetzt werden, worauf die Mischung im Kneter zwecks Verdampfung des Lösungsmitlels auf etwa<B>100</B> bis<B>1290' C</B> erwärmt wird.
Wie Versuche ergeben haben, ist es fer ner ohne weiteres möglich, dem Isoliermate rial gemäss der Erfindung die in der Gummi industrie üblichen Füllstoffe, wie z. B. Kreide, Talkum oder Schwerspat, einzuver- leihen. Diese Füllstoffe können benutzt wer den, um die Masse zu verbilligen. Man kann mit ihrer Hilfe auch #die elektrischen und mechanischen Eigenschaften des 1.soliermate- rials den besonderen Anforderungen des Einzelfalles anpassen. Man kann züm Bei spiel dadurch die Dielektrizitätskonstante verändern und Konsistenz und Härte der Masse beeinflussen.
Für bestimmte Zwecke kann gemäss der Erfindung dem obgenannten Gemen e noch e# <B>9</B> Nexikobitumen hinzugesetzt werden.
Die gemäss dem Verfahren gewonnene Isoliermasse zeichnet sich durch folgende #n Eigenschaften aus: Sie lässt sieh bei etwa <B>100 '</B> leicht in beliebige Formen bringen.<B>D'</B> <B>C 1</B> le Fabrikate sind honio-en und poreilfrei, be- ,sitzen glatte Oberfläche, verschwindend ge ringe ilygroskopizität und zeigen in liohein Masse elektrisch isolierendeEigehschaften, ins besondere sehr hohe Durchsehlaasfesti-keit.
ZD ZD Bei den praktisch vorkommenden Verweii- dungstemperaturen von<B>- 30 '</B> bis + 45 <B>' C</B> verändert sieh die Masse nicht wesentlich in ihren Eigenschaften. Sie wird weder sprün- gig oder brüchig noch eru%"eielit sie. Auch atmosphärische Einflüsse wirken auf die Be schaffenheit der 31asse nicht schädlich ein.
Um ihre überaus günsti,-en Eigenschaften noch zu steigern, empfiehlt es sich, die aus der Isoliermasse hergestellten Erzeugnisse mit Wärine zu behandeln, und zwar bei 40 bis<B>50' C.</B> Für besondere Zwecke kann man die Temperatur erhöhen bis zu den Wärme graden, die für die Vulkanisation voll Kaut schukwaren üblich sind, sei es in Dampf, heisser Luft. oder bei Abwesenheit von Sauer stoff im Trockenliffirter. Die Masse eignet <B>C</B> sieh sowohl zur Herstellung voll Fornikör- pern, wie Platten, Röhren, Stäben, als auch. züm Isolieren elektrischer Leiter.
Wegen der hohen mechanischen Widerstandsfähigkeit eignet sich die Masse insbesondere zur Isola tion voll Leitungen, die starken mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt sind, z. B. für Feldhabe l. Die Masse lässt sieh ferner gut als Dielltungsmaterial, Ausgussmasse oder Kitt verwenden,
weil sie sich infolge ihrer liomo- genen und plastischen Eigenschaften den ab zudichtenden Flächen gut anschmiegt und daran festhaftet. Voll grosser Bedeutung ist ferner die hohe chemische Widerstands fähigkeit gegen die meisten in der Elektro- teelinik in Betraelit kommenden Stoffe bei den Gebrauchstemperaturen der 1,solier- masse, wie z.
B. ge--en verd-Cinnte Säure, Lau gen, Öle usw. We"-en der hohen chemischen 'Widerstandsfähigkeit kann man zweckmässig mit der Masse Leitungen isolieren, die in chemischen Fabriken, in Räumen mit Säure dämpfen, in ozonhaltigen Räumen usw. ver wendet werden. Infolge ihrer keimfötenden Wirkung eignet sich die Isoliermasse auch hervorragend zur Isolierung elektrischer Leitungen, die all solchen Orten verlegt wer den, an denen die Gefahr der Schimmelbil dung besteht. Da, die Masse auch unempfind lich gegen Lichteinwirkung ist, kann man auch Gegenstände damit überziehen, die un ter Lichteinwirkung leiden, z.
B. Hart- gunimi. Die Isoliermasse kann in der ver- schiedensteii Art in der Elektrotechnik Ver wendung finden. Man kann sie zum Beispiel als isolierenden Lack verwenden. Zu diesem Zweck wird die Isoliermasse üi einem Lö- sungsinittel, beispielsweise Benzol, gelöst.
.Die Masse hann. auch als Aus"ussmasse für Kondensatoren Verwendung finden, ferner als Ausgussmasse für Xabelendverschlüsse. Aus der MI asse können auch Schläuche her gestellt werden, oder inan kann die innere Wandung von Girmmiseliläuell(,#li damit aus kleiden, um diese gegen chemische Angriffe widerstandsfilhiger zu machen.
Die lsolier- masse ist- auch als Umhüllung von Zünd schnüren für Minen ()-eeign6t wegen ihrer grossen mechanischen Widerstandsfähigkeit, bei gleichzeitiger hervorragender Biegsam keit und ferner wegen ihrer Widerstands- ähigkeit gegen Wasser.