DE910225C

DE910225C - Pressmassen zur Herstellung von Formkoerpern

Info

Publication number: DE910225C
Application number: DEA9166D
Authority: DE
Inventors: Eugene G Rochow
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1940-04-27
Filing date: 1941-04-26
Publication date: 1954-04-29

Description

Preßmassen zur Herstellung von Formkörpern Die Erfindung bezieht sich auf Preßmasisen zur Herstellung von Formkörpern mit flammwidrigen Eigenschaften aus harzartigen Stoffen und Füllmitteln.
Preßmassen auf der Basis harzartiger Stoffe und Füllmittel isind seit langem bekannt. Zum Beispiel hat man die Anfangs- oder Zwischenprodukte aus der Kondensation von Phenol und Formaldehyd mit Faserstoffen, beispielsweise loser Fasermasse, Papier- oder Gewebeschnitzeln, Glasfasern, Kaolin, Aluminiumoxyd od. dgl., vermischt. Äus dieser Mischung wurden dann geformte Gegenstände, wie z. B. Platten, Schalen, Isoliergehäuse oder sonstige Isolierkörper, gepreßt. Derartige Gegenstände besitzen aber in vielen Fällen nicht genügende flammwidrige Eigenschaften. So lassen sich z. B. Isoliergehäuse oder Isolierkörper, die aus Phenolharzen mit oder ohne Füllstoffe hergestellt sind, nicht für solche Zwecke verwenden, wo sie ständig einer starken Funkenbildung ausgesetzt sind.
Es wurde festgestellt, daß man Preßmassen erhält, die sich zu Formkörpern mit erhöhten flammwidrigen Eigenschaften verpresisen lassen, wenn man harzartige organische Siliziumverbindungen mit Faserstoffen oder anderen für die Herstellung von Preßmassen geeigneten Füllmitteln vereinigt. An organischen Siliziumverbindungen eignen sich für diese Zwecke insbesondere die Anfangs-und Zwischenkondensationsprodukte hydrolysierter aryl- und/oder alkylsubstituierter Ester der Kieselsäure und die Anfangs- und Zwischenkondensationsprodukte ebensolcher hydrolysierter aryl- und/oder alkylsubstituierter Verbindungen des Siliziums, die über die Chlorderivate hergestellt sind. In vorteilhafter Weise lassen sich als Ausgangsstoff hierfür z. B. die Hydrolvsierungsprodukte des phenyl-, methyl-, äthyl-, butyl- oder phenylmethylsubstituierten Methyl-, Äthyl- oder Butylesters der Kieselsäure verwenden oder aber auch die Hydrolysierungsprodukte des Monomethylsiliziumtrichlorids, des l-)imethylsiliziumdichlorids, des Monoäthvlsiliziumtrichlorids, des Diäthylsiliziumchlorids, des Methylphenylsilizium:dichlorids oder eines ähnlichen aryl- und/oder alkylsubstituierten Siliziumchlorids.
Eine Preßmasse gemäß der Erfindung läßt sich beispielsweise über das Methylphenylsiliziumdichlorid in folgender Weise herstellen: Eine ätherische Lösung von 1,35 Mol Phenylmagnesiumbromid und 2,ig Mol Methylmagnesiumbromid wird langsam zu einer ätherischen Lösung von i,9MolSiliziumtetrachloridgegeben. DieMischung wird dann mehrere Stunden unter Rühren am Rückflußkühler erhitzt. Nach dem Abkühlen wird das ausgeschiedene Magnesiumsalz abgetrennt und die ätherische Lösung, die das entstandene Methylphenylsiliziumdichlorid enthält, auf Eis gegossen, wobei die Siliziumverbindung hydrolysiert. Das hydrolysierte Produkt wird mit Wasser säurefrei gewaschen und danach die Hauptmenge des Äthers abdestilliert. Die zurückbleibende Lösung wird dann mit Fasermasse, wie z. B. Asbest oder Glasfasern, Fasern pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, Kunstfasern, Kaolin, Glimmerpulver od. dgl., vermischt und getrocknet. Die Masse läßt sich in der Wärme zu Formkörpern verpressen und härtet in der Hitze, z. B. bei ioo bis 200°, unter Wasserabscheidung.
Mit der Lösung lassen sich auch verfilzte oder gewebte Faserstoffbahnen oder auch Faservliese imprägnieren und durch Hitze und Druck zu Schichtkörpern vereinigen. Außer der erhöhten F Lammwidrigkeit zeichnen sich die erhaltenen Formkörper durch erhöhte Hitzebeständigkeit und hohe elektrische Isolierfähigkeit aus. Die Hitzebeständigkeit ist höher als hei Gegenständen, die als Phenolharz und Füllmittel hergestellt werden. Mit geeigneten Füllmitteln versehen lassen sich die harzartigen organischen Siliziumverbindungen überall da zur Herstellung von Formkörpern verwenden, wo neben einer erhöhten Flammwidri.gkeit eine höhere Hitzebeständigkeit erwünscht ist. Werden brennbare und weniger hitzeverträgliche Stoffe als Füllmittel benutzt, so wird die Brennbarkeit dieser Stoffe durch die Siliziumv erbindungen verringert und die Widerstandsfähigkeit gegen Hitze erhöht.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i, Preßmasse zur Herstellung von insbesondere ständig einer starkenFunkenwirkung aussetzbaren Schichtstoffen oder Formkörpern, beispielsweise Isoliergehäusen, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse aus einer harzartigen organischen Siliziumverbindung und Faserstoffen oder anderen für die Herstellung von Preßmassen geeigneten Füllmitteln besteht.
2. Preßmasse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als harzartige organische Siliziumverbindungen die Anfangs- oder Zwischenkondensationsprodukte von hydrolysierten aryl- und/oder alkylsubstituierten Estern der Kieselsäure verwendet werden.
3. Preßmasse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als harzartige organische SiliziumverbindungenAnfangs- oder Zwischenkondensationsprodukte benutzt werden, die aus hydrolysierbaren Chlorderivaten aryl- und/oder alkylsubstituierter Verbindungen des Siliziums hergestellt sind. .
4. Preßmasse nach Anspruch i bis 3, gekennzeichnet durch organiische oder anorganische Faserstoffe als Füllstoff.
5. Preßmasse nach Anspruch i bis 3 zur Herstellung von Schichtstoffen, gekennzeichnet durch eingeschlossene anorganische oder organische Faserstoffbahnen oder Faservliese.