Lagerung für die Läufer von eingekapselten elektrischen Maschinen mit kleinem Luftspalt. Bei manchen elektrischen Maschinen, ins besondere bei den Motoren elektrischer Lo komotiven, ist die Beanspruchung der Lager schalen eine so hohe, dass eine verhältnis mässig rasche Abnutzung derselben eintritt, so dass diese oft ausgewechselt oder nach gestellt werden müssen. Bei Maschinen mit kleinem Luftspalt, insbesondere bei Induk tionsmotoren, muss die Einstellung der Lager äusserst genau erfolgen, um die erforderliche Gleichmässigkeit des Luftspaltes am ganzen Umfang zu sichern, was bei den bekannten eingekapselten Maschinen oder bei solchen, die in den Rahmen von Lokomotiven ein gebaut sind, sehr schwierig, oft unmöglich ist.
Die Erfindung betrifft nun eine Lage rung für die Läufer von Maschinen der oben angegebenen Art, die es ermöglichen soll, dass man das Auswechseln oder Nach stellen der Lagerschalen mit der grössten Ge nauigkeit vornehmen kann, ohne dass ein Zerlegen der Maschine erforderlich wäre, was insbesondere bei elektrischen Lokomotiven von hervorragender Wichtigkeit ist.
Das Wesen der neuen Einrichtung besteht darin, dass nach mindestens zwei verschiede nen, zum Beispiel nach zwei Richtungen, die aufeinander senkrecht stehen, von aussen zugängliche, bis zur Welle reichende Durch brechungen zwischen den von diesen Rich tungen in der peripherischen Ausdehnung be stimmten Lagerschalen vorgesehen sind, und dass diesen Durchbrechungen radial gegenüber gleichfalls von aussen zugängliche, mit dem Ständergehäuse ortsfeste, in bestimmtem Ab stande von der geometrischen Achse der Ma schine liegende Abstandsflächen vorhanden sind, so dass beim Einstellen der Lager schalen durch Messen des Abstandes der Welle von den Abstandsflächen in den ver schiedenen Durchbrechungen die gegenseitige Lage des Läufers und Ständers geprüft wer den kann. Die Zeichnung zeigt zwei Ausführungs beispiele des Erfindungsgegenstandes.
h ig. I ist die eine Ausführungsform des Lagers in Vorderansicht, zum Teil im Schnitt, während Fig. 2 einen Längsschnitt der zugehöri gen Maschine bei entferntem rechtem Lager veranschaulicht; Fig. 3 zeigt in Vorderansicht, teilweise geschnitten, und Fig. 4 im Längsschnitt gemäss der Linie 4-4 der Fig. 3 die zweite Ausführungsform des Lagers.
Gemäss Fig. 1 sind vier Lagerschalen da, a1 bis a4, durch Teilung nach zwei aufein ander senkrechten Richtungen. Zwischen je zwei benachbarten Lagerschalen liegt je eine bis zum Lagerzapfen b der Läuferwelle rei chende Durchbrechung c von bestimmter Breite. Das Lager könnte auch mehr als vier Lagerschalen a1 bis a4 besitzen, bei denen die zwischen ihnen liegenden Durchbrechun gen von aussen zugänglich sind.
Gegenüber den in Fig. 1 gezeigten Durch brechungen c sind am Ständergehäuse d feste Flächen f vorgesehen, die gleichfalls von aussen zugänglich sind und die alle in gleichem Abstande von der geometrischen Axe x-x der Maschine liegen.
Das Nachstellwerk der Lagerschalen kann beliebig ausgeführt sein.
Gemäss Fig. 1 der Zeichnung ist gegen über einer jeden Schale eine Widerlager platte i angebracht, die durch einen Keil j in ihrer Lage am Ständergehäuse gesichert ist. Zwischen der Widerlagerplatte i mit Auf lagefläche g und den an der Aussenseite der betreffenden Lagerschale vorgesehenen Auf lageflächen g, g sind Keile h eingelegt, die durch die rechts- und linksgängige Schraubenspindel k miteinander verbunden sind. In der Mitte der Schraubenspindel k sitzt ein Schneckenrad m, in das eine mit der Maschinenaxe parallele Schraubenspindel n, in der Längsrichtung unverschiebbar, ein greift.
Eine jede der vier Lagerschalen ist mit einem gleichen Stellwerk ausgerüstet.
Das Nachstellen wird durch Drehen der Spindeln n mittelst eines geeigneten Schlüs sels bewirkt, die durch Vermittlung der Schneckenräder m die Spindeln k in Umdre hung setzen, wodurch die mit den Spindeln k verbundenen Keilpaare h, h je für sich ein ander genähert oder voneinander entfernt werden und so je für sich mittelst der Auf lageflächen g, g die betreffende Lagerschale gegen die Lagermitte drücken, oder ein Ent fernen derselben von der Lagermitte zu lassen.
Beim Nachstellen des Lagers kann durch die Durchbrechungen c hindurch der jeweilige Abstand des Umfanges der Welle b von der betreffenden Abstandsfläche gemessen und nachgeprüft werden. Da beim gewählten Beispiel sämtliche Abstandsflächen f in glei cher Entfernung von der geometrischen Axe x-x der Maschine, also genau gleichaxig mit den Polflächen des Ständers, liegen, so genügt es, die Einstellung der Lagerschalen derart vorzunehmen, dass der Abstand zwi schen der Welle und den Abstandsflächen f überall der gleiche ist, um ohne Zerlegung der Maschine den Luftspalt auf dem ganzen Umfang des Läufers gleichmässig zu er halten.
Die äussere Ausgestaltung der Lagerung ist so, dass die Lagerschalen ohne Zerlegen der Maschine ausgewechselt werden können, wenn die Keile h bei jedem Paar genügend voneinander entfernt sind.
Das Schneckengetriebe m, n bildet gleich zeitig eine selbstsperrende Sicherung für eine Schale.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 ist die Doppelschraube jedes Keil paares durch eine einfache, k, ersetzt. Der Kopf dieser Schraube k ist zum Schneckenrad m ausgebildet; es wird von einer Schraube n aus verdreht.
Hier ist ferner zwischen je zwei Lager schalen ein Keil p eingeschoben und durch eine Schraube r festgehalten. Dieser Keil hat den Zweck, die Lagerschalen in ihrer ausein andergeschobenen Stellung zu behalten und ihr Lockerwerden zu verhindern, selbst wenn ihre Abnutzung bereits bemerkbar ist und sie von der Welle nicht mehr gehalten wer den. In die Durchbrechung zwischen je zwei La.Q#erschalen ist ausserdem ein Streifen aus nachgiebigem und ölbeständigem Stoff, z. B. aus Filz s, eingesetzt, der den Schlitz ver stopft und auf diese Weise das Herausrinnen des Öls verhindert.
Das Auseinanderpressen der Lagerschalen teile kann statt durch den Keil p auch durch eine starke Feder oder durch eine entspre chende Druckschraube erfolgen.
Selbstverständlich können die Abstands flächen f breiter oder schmäler sein und ge gebenenfalls zu beliebig schmalen Rippen flächen zusammenschrumpfen. Sie können eine Fläche einer Stirnplatte des Lagergehäu ses sein, oder an einem besonderen, gehärte ten Stücke sitzen, das ortsfest angebracht ist.